[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dispergiervorrichtung.
[0002] Dispergiervorrichtungen dienen dazu, einen insbesondere pulverförmigen Feststoff
und eine Flüssigkeit so miteinander zu vermischen, daß sich eine Dispersion bzw. Suspension
ergibt. Herkömmliche Dispergiervorrichtungen sind dabei so aufgebaut, daß sie einen
stationären Behälter mit einer Feststoffzuführeinrichtung, einer Flüssigkeitszuführeinrichtung
und einer Suspensionsabführeinrichtung aufweisen, indem ein rotierendes Dispergierwerkzeug
angeordnet ist. Bei dem Dispergierwerkzeug handelt es sich hierbei um ein Rührwerk,
das verschiedenartig ausgebildet sein und mit unterschiedlichen Drehzahlen rotieren
kann.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dispergiervorrichtung
zu schaffen, die einen besonders hohen Wirkungsgrad besitzt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Dispergiervorrichtung mit einem Gehäuse,
einer im Gehäuse angeordneten rotierenden Trommel mit insbesondere vertikaler Achse,
einer sich in die Trommel erstreckenden Feststoffzuführeinrichtung, einer sich in
die Trommel erstreckenden Flüssigkeitszuführeinrichtung, einer Suspensionsabführeinrichtung
und einem sich in die Trommel erstreckenden Dispergierwerkzeug mit mindestens einem
sich radial erstreckenden Dispergierflügel gelöst.
[0005] Wesentlicher Bestandteil der erfindungsgemäß ausgebildeten Dispergiervorrichtung
ist die im Gehäuse angeordnete rotierende Trommel, durch die ein besonders guter Vermischungs-
bzw. Verwirbelungseffekt zwischen Feststoffpartikeln und Flüssigkeit erzielt wird.
Hierdurch werden Toträume im Bereich der stationären Behälterwand beim Stand der Technik
vermieden. Die Vorrichtung hat den Vorteil, daß das Dispergierwerkzeug wahlweise stationär
oder drehbar ausgebildet sein kann. So kann der vom stationären Dispergierflügel erzielte
Verwirbelungseffekt durch Rotierenlassen desselben weiter verbessert werden, so daß
auch im zentralen Bereich der Trommel ein möglicherweise entstehender Totraum absolut
ausgeschaltet werden kann.
[0006] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch die rotierende Trommel
entstandenen Luftblasen weitgehend verdrängt werden können. Die Vorrichtung hat daher
eine zusätzliche Entgasungswirkung.
[0007] Die Drehrichtung der Trommel ist vorzugsweise wählbar. Dies trifft auch auf die Drehrichtung
des Dispergierwerkzeuges zu. So können beide beispielsweise gleichsinnig aber auch
gegensinnig rotieren.
[0008] Die Feststoffzuführeinrichtung ist vorzugsweise ein Schacht oder ein Rohr. Der Schacht
oder das Rohr erstreckt sich zweckmäßigerweise vom oberen Gehäuseende aus nach unten
soweit in die Trommel hinein, daß eine Zuführung des Feststoffes (Pulvers) im unteren
Teil der Trommel erfolgt. Die Feststoffzuführung in das Rohr oder in den Schacht kann
beispielsweise über einen Big-Bag oder eine Sackentleerungsvorrichtung und eine nachgeschaltete
Dosierschnecke erfolgen. Die Dosierschnecke kann sich in den Schacht oder das Rohr
hinein erstrecken. Sie geht zweckmäßigerweise von einem Fülltrichter aus. Eine Beheizung
des Rohres oder Schachtes ist zweckmäßig.
[0009] Bei der Flüssigkeitszuführeinrichtung handelt es sich vorzugsweise um ein Rohr, das
ebenfalls von oben durch das Gehäuse in den unteren Bereich der Trommel eingeführt
ist. Der Endbereich des Flüssigkeitsrohres kann entsprechend geformt sein, um eine
bevorzugte Flüssigkeitsabgaberichtung, beispielsweise gegen die Trommelwand, zu erreichen.
So ist der Endbereich des Rohres vorzugsweise schräg oder horizontal ausgebildet.
[0010] Bei einer speziellen Ausführungsform der Erfindung trägt die sich durch die Trommel
erstreckende Trommelantriebswelle einen Spritzteller, auf den das Flüssigkeitszulaufrohr
gerichtet ist, d.h. in diesem Fall erstreckt sich der Endbereich des Zulaufrohres
schräg nach innen zur Trommelachse hin.
[0011] Die Suspensionsabführeinrichtung befindet sich vorzugsweise im Boden der Trommel
bzw. im Boden des Gehäuses, wenn die Trommel mit einem Überlauf versehen ist. Es kann
sich hierbei um eine Rohrleitung handeln, die vom radial äußeren Bereich des Gehäusebodens
ausgeht.
[0012] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Dispergiervorrichtung
ein Kreislaufsystem zur Rückführung der durch die Suspensionsabführeinrichtung abgeführten
Suspension über die Flüssigkeitszuführeinrichtung in die Trommel auf. Bei diesem System
ist es möglich, die erzeugte Suspension im Kreislauf zu führen, bis die gewünschte
Suspensionsqualität vorhanden ist. Hierbei können permanent Feststoff und Flüssigkeit
zudosiert werden. Bei Erreichen der gewünschten Suspensionsqualität wird die Feststoff-
und Flüssigkeitszufuhr gestoppt und die Trommel entleert.
[0013] Was die Ausbildung des Dispergierwerkzeuges anbetrifft, so ist eine Vielzahl von
Ausführungsformen möglich, wenn hierdurch ein Verwirbelungs- bzw. Rühreffekt erzielt
wird. Hierzu ist mindestens ein sich in radialer Richtung erstreckender Dispergierflügel
vorgeshen. Vorzugsweise besitzt das Dispergierwerkzeug eine Vielzahl von übereinander
angeordneten Dispergierflügeln, so daß diese weitgehend die gesamte Höhe der Trommel
abdecken.
[0014] Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist es nicht zwingend erforderlich, daß ein gesondertes
Dispergierwerkzeug vorgesehen ist. Vielmehr kann auch die Feststoff- und/oder Flüssigkeitszuführeinrichtung
als Dispergierwerkzeug ausgebildet sein. Bei dieser Ausführungsform sind beispielsweise
an den Außenseiten der Rohre bzw. Schächte entsprechende Dispergierflügel angeordnet.
Auch kann die Trommelantriebswelle mit entsprechenden Dispergierflügeln versehen sein,
beispielsweise dem vorstehend bereits erwähnten Spritzteller. Im letztgenannten Fall
rotiert das Dispergierwerkzeug zusammen mit der Trommel. Bei den Ausführungsformen,
bei denen die Feststoff- und/oder Flüssigkeitszuführeinrichtungen als Dispergierwerkzeug
ausgebildet sind, ist das Dispergierwerkzeug in der Regel stationär angeordnet.
[0015] Die vertikal angeordnete Trommel ist vorzugsweise oben offen und weist einen Überlauf
für die erzeugte Suspension auf. Über den Überlauf gelangt die Suspension in den Ringspalt
zwischen rotierender Trommel und stationärer Gehäusewand nach unten bis zur Suspensionsabführeinrichtung,
die am Gehäuseboden vorgesehen ist.
[0016] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß die Dispergiervorrichtung gleichzeitig als Klassiervorrichtung ausgebildet ist
und eine Abführeinrichtung für die klassierte Suspension aufweist. Diese Ausführungsform
hat den großen Vorteil, daß eine einzige Vorrichtung erforderlich ist, um einen Dispergiervorgang
und einen nachfolgenden Klassiervorgang durchzuführen. Mit einem herkömmlichen System
zum Dispergieren und anschließenden Klassieren werden hierzu zwei getrennte Vorrichtungen
verwendet, nämlich zum einen eine mit einem herkömmlichen Rührwerk ausgestattete Dispergier-
bzw. Mischvorrichtung mit stationärem Behälter und zum anderen eine Klassiereinrichtung
in Form einer Zentrifuge. Die vorstehend beschriebene erfindungsgemäß ausgebildete
Dispergiervorrichtung kann erfindungsgemäß auch zum Klassieren verwendet werden, wenn
sie mit einer Abführeinrichtung für die klassierte Suspension versehen ist oder im
Überlaufverfahren betrieben wird. Beim Klassieren wird in der Regel mit einer höheren
Trommeldrehzahl gearbeitet als beim Dispergieren. Darüber hinaus ist bei dieser Ausführungsform
die Innenwand der Trommel vorzugsweise mit Kammern versehen, die den durch den Klassiervorgang
abgetrennten Grobanteil aufnehmen, der in einer nachfolgenden Reinigungsstufe wieder
gelöst und, ggf. nach einem Mahlvorgang, erneut in die zu klassierende Suspension
eingeführt wird. Das Dispergierwerkzeug ist dabei zweckmäßigerweise so ausgebildet,
daß es als Reinigungswerkzeug in der Reinigungsstufe eingesetzt werden kann. Der mindestens
eine Dispergierflügel wirkt hierbei als Reinigungsmesser, mit dem das Sediment auf
mechanische Weise gelöst wird.
[0017] Um eine Behinderung des Klassiervorganges durch den Dispergierflügel zu vermeiden,
ist dieser vorzugsweise aus- und einklappbar, so daß er in der jeweiligen Phase aktiviert
oder deaktiviert werden kann. Während der Dispergierphase ist er ausgeklappt, während
der Klassierphase eingeklappt und während der nachfolgenden Reinigungsphase wieder
ausgeklappt. Eingeklappt soll hier bedeuten, daß der Flügel keine Radialstellung mehr
einnimmt.
[0018] Vorzugsweise sind auch die Feststoffzuführeinrichtung, die Flüssigkeitszuführeinrichtung
und/oder die Abführeinrichtung für die klassierte Suspension in die Trommel hinein
und wieder aus dieser heraus bewegbar, insbesondere schwenkbar. Auch bei dieser Ausführungsform
können daher in Abhängigkeit von der jeweiligen Verfahrensphase die Einrichtungen
innerhalb oder außerhalb der Trommel angeordnet sein, um ein störende Beeinflussung
zu vermeiden. So wird insbesondere die Abführeinrichtung für die klassierte Suspension
während der Dispergierphase und Reinigungsphase aus der Trommel heraus geschwenkt.
[0019] Noch eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß das
Dispergierwerkzeug in der Trommel in axialer und/oder radialer Richtung verfahrbar
ist. Diese Ausführungsform macht es möglich, die Variabilität der Vorrichtung weiter
zu erhöhen, da nunmehr beliebige Punkte innerhalb der Trommel mit dem Dispergierwerkzeug
und/oder Reinigungswerkzeug erreichbar sind.
[0020] Beim kombinierten Einsatz als Dispergier- und Klassiervorrichtung ist es natürlich
ebenfalls möglich, die klassierte Suspension im Kreislauf zu führen. Die Suspension
wird hierbei über die Suspensionsabführeinrichtung aus der Trommel abgezogen und über
die Flüssigkeitszuführeinrichtung erneut in die Trommel eingeführt. Wie erwähnt, kann
die Flüssigkeitszuführeinrichtung mit dem mindestens einen Dispergierflügel versehen
sein, der bei dieser Ausführungsform gleichzeitig als Reinigungsmesser ausgebildet
ist.
[0021] Die erfindungsgemäße Lösung sieht somit ein Durchlaufsystem vor, so daß im Gegensatz
zum Stand der Technik durch die vorhandenen Behältergeometrien keine festen Mengen
vorgeschrieben werden. Erfindungsgemäß ist eine Variation des Feststoffanteiles im
großen Umfang möglich. Bei der Kombinationsvariante kann auch eine Verdünnung der
Suspension in der gleichen Vorrichtung durchgeführt werden.
[0022] Wie erwähnt, können der Dispergier- und Klassiervorgang mit unterschiedlichen Drehzahlen
durchgeführt werden. Beide Vorgänge können auch mit unterschiedlichen Drehrichtungen
der Trommel realisiert werden. So kann beispielsweise das Merkmal realisiert sein,
daß der mindestens eine Dispergierflügel (Reinigungsmesser) in Abhängigkeit von der
Drehrichtung auf- oder zurückklappt. Ein Aufklappen wird in der Dispergier- und Reinigungsphase
bewerkstelligt, während ein Zurückklappen der Klassierphase erreicht wird, bei der
die Trommel gegensinnig rotiert.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen schematischen Vertikalschnitt durch eine als Dispergier- und Klassiervorrichtung
ausgebildete Vorrichtung; und
- Figur 2
- einen schematischen Vertikalschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer als Dispergier-
und Klassiervorrichtung ausgebildeten Vorrichtung.
[0024] Die schematisch in Figur 1 im Vertikalschnitt dargestellte Dispergiervorrichtung
besitzt ein stationäres Gehäuse 1, in dem eine vertikal angeordnete Trommel 2 vorgesehen
ist, die über eine Welle 7 angetrieben wird, so daß sie sich innerhalb des Gehäuses
1 dreht. Die Trommel 2 ist oben offen und weist einen bei 12 gezeigten Überlauf auf,
über den die in der Trommel 2 erzeugte Suspension zu einer vom Boden des Gehäuses
ausgehenden Suspensionsabführleitung 10 gelangt.
[0025] Eine Pulverzuführeinrichtung mit einem Pulvertrichter 4, einer Dosierschnecke 5,
die in einem Zuführrohr angeordnet ist, und einem Pulverschacht 6, der sich von der
Oberseite in das Gehäuse 1 und in die Trommel 2 hinein erstreckt, dient zur Zuführung
eines Feststoffes, der in der Dispergiervorrichtung unter Flüssigkeitszufuhr in eine
Suspension überführt werden soll. Bei dem Feststoff kann es sich beispielsweise um
SiO
2-Pulver handeln. Der Pulverschacht 6 erstreckt sich bis in den unteren Bereich der
Trommel 2 und weist an seinem unteren Ende eine entsprechende Austrittsöffnung für
das Pulver auf. Eine Flüssigkeitszuführeinrichtung 8 in der Form eines Wasserzuführrohres
erstreckt sich ebenfalls durch die Oberseite des Gehäuses bis in den unteren Bereich
der Trommel 2. Am unteren Ende ist das Zuführrohr radial nach außen gebogen, so daß
das zugeführte Wasser radial nach außen in Richtung auf die Trommelaußenwand geführt
wird.
[0026] Die Trommel 2 weist in ihrem radial äußeren Bereich eine Reihe von übereinander angeordneten
Aufnahmekammern 3 auf, die in Figur 1 an der rechten Seite der Trommel 2 dargestellt
sind. Die Funktionsweise dieser Kammern wird später erläutert.
[0027] An der Außenseite des Pulverschachtes 6 sind schräg nach unten und außen verlaufende
Dispergieflügel 11 angeordnet, die ein- und ausklappbar sind. Figur 1 zeigt die Dispergierflügel
1 im ausgeklappten Zustand, in dem sie sich bis in die Kammern 3 hinein erstrecken.
Neben ihrer Verwirbelungsfunktion haben diese Dispergierflügel eine weitere Aufgabe,
die später erläutert wird.
[0028] Die hier dargestellte Dispergiervorrichtung dient gleichzeitig als Klassiervorrichtung
und weist hierzu ferner eine Abführeinrichtung für die klassierte Suspension auf,
die in der Form eines Abführrohres 9 ausgebildet ist, das sich bis zum oberen Randbereich
der offenen Trommel 2 erstreckt.
[0029] Die Vorrichtung funktioniert in der folgenden Weise.
[0030] Bei leerer Trommel 2 werden zum Dispergieren SiO
2-Pulver über den Pulverschacht 6 und Wasser über das Zuführrohr 8 in die rotierende
Trommel 2 eingeführt. Die Drehzahl der Trommel ist auf Dispergierdrehzahl eingestellt.
Durch die rotierende Trommel und die Dispergierflügel 11, von denen drei übereinander
angeordnet sind, wird aus dem Pulver und dem zugeführten Wasser eine Suspension gebildet.
Bei kontinuierlich befüllter Trommel tritt die Suspension über den Überlauf 12 aus
der Trommel aus und gelangt durch den Ringspalt zwischen Trommel und Gehäuse in die
Suspensionsabführleitung 10. Sie kann dann in einen geeigneten Speicher geführt oder
im Kreislauf über das Rohr 8 wieder in die Dispergiervorrichtung zurückgeführt werden.
[0031] Wenn die hergestellte Suspension klassiert werden soll, wird sie vom Speicher abgezogen
und über das Zuführrohr 8 in den unteren Bereich der Trommel in Richtung auf die Trommelwand
im Durchlaufverfahren geführt. In der Klassierphase wird die Drehzahl der Trommel
2 auf Klassierdrehzahl eingestellt. Die ausgeklappten Dispergierflügel 11 werden nach
innen gegen die Außenwand des Pulverschachtes 6 geklappt. Die Trommel rotiert mit
der entsprechenden Klassierdrehzahl, wodurch grobe Partikel der zu klassierenden Suspension
nach außen gegen die Trommelinnenwand in die dort angeordneten Kammern 3 geschleudert
werden. In den Kammern bildet sich ein fester Kuchen aus, der mit fortschreitendem
Klassiervorgang immer dicker wird. Die klassierte Suspension wird über das Abführrohr
9 abgezogen. Dieses Abführrohr 9 ist im übrigen schwenkbar ausgebildet, so daß es
erst in der Klassierphase in das Gehäuse eingeschwenkt wird.
[0032] Auch die klassierte Suspension kann im Kreislauf geführt und über das Rohr 8 erneut
in die Trommel eingeführt werden. Wenn eine entsprechende Qualität der klassierten
Suspension erreicht ist, wird der Klassiervorgang gestoppt. Der in der Trommel verbleibende
Suspensionsrest kann jetzt über eine nicht dargestellte Restentleerung abgezogen werden.
[0033] Es beginnt nunmehr die Reinigungsphase der Vorrichtung. Hierzu werden die Dispergierflügel
11, die gleichzeitig als Reinigungsmesser dienen, aufgeklappt, so daß sie in die Kammern
3 hineinreichen. Durch Drehen der Trommel wird der rotierende Kuchen durch die feststehenden
Messer gelöst. Die entsprechende Reinigungswirkung kann durch Wasserzufuhr über das
Rohr 8 unterstützt werden. Es bildet sich in der Trommel 2 erneut eine Suspension
aus Grobanteil und Wasser, die abgeführt werden kann. Der Grobanteil kann gemahlen
werden, und die erhaltene Suspension kann wieder in das System eingeführt werden.
Nach Beendigung der Reinigungsphase kann erneut mit einer Dispergierphase begonnen
werden.
[0034] Die in Figur 2 schematisch im Vertikalschnitt dargestellte Dispergiervorrichtung
unterscheidet sich von der der Figur 1 nur in einigen Merkmalen, so daß zur Bezeichnung
von gleichen Merkmalen gleiche Bezugszeichen wie in Figur 1 verwendet wurden.
[0035] Die Dispergiervorrichtung umfaßt ebenfalls ein stationäres Gehäuse 1 mit einer darin
vertikal angeordneten Trommel 2, die über eine Welle 7 gedreht wird. Eine Feststoffzuführeinrichtung
ist in der Form eines Rohres 17 ausgebildet, daß sich durch die Oberseite des Gehäuses
1 bis in den unteren Bereich der Trommel 2 hinein erstreckt. Im Rohr ist eine Dosierschnecke
18 angeordnet. Das Rohr 17 geht an seinem oberen Ende in einen Fülltrichter 19 über.
Die Dosierschnecke 18 fördert Pulver in die Trommel.
[0036] Die Flüssigkeitszuführeinrichtung ist in der Form eines Zuführrohres 8 ausgebildet,
das sich ebenfalls durch die Oberseite des Gehäuses 1 bis in den unteren Bereich der
rotierenden Trommel 2 erstreckt. Im unteren Bereich ist das Rohr 8 schräg nach innen
und unten gebogen, wie bei 13 gezeigt. Hierdurch wird die über das Rohr 8 zugeführte
Flüssigkeit (Wasser) auf einen Spritzteller 14 geführt, der fest mit der Trommelwelle
7 verbunden ist. Auf diese Weise wird ein Zerstäubungs- bzw. Verwirbelungseffekt in
bezug auf die zugeführte Flüssigkeit und den Feststoff erreicht.
[0037] Bei dieser Ausführungsform ist ein spezielles Dispergierwerkzeug 15 vorgesehen, das
in der Form eines Stabes oder mehrerer Stäbe ausgebildet ist, der sich durch die Oberseite
des Gehäuses bis in den unteren Bereich der rotierenden Trommel 2 erstreckt. Am Stab
sind drei übereinander angeordnete Dispergierflügel 16 vorgesehen, die ein- und ausklappbar
sind und in Figur 2 in ihrer ausgeklappten Stellung dargestellt sind.
[0038] Auch bei dieser Ausführungsform funktionieren die Dispergierflügel 16 als Reinigungsmesser,
die in die Kammern 3 eingreifen und den dort abgesetzten Kuchen lösen.
[0039] Als zusätzliche Dispergiervorrichtung dient der Spritzteller 14, der für eine Verwirbelung
im zentralen Bereich der Trommel sorgt. Die Funktionsweise der Vorrichtung entspricht
im wesentlichen der von Figur 1.
[0040] Die Vorrichtung ist als Batch- oder Inline-Maschine einsetzbar. Der Suspensionsaustrag
ist mit und ohne Druck möglich. Der Einzug des Feststoffs (Pulvers) kann mittels erzeugtem
Unterdruck (rotierende Trommel) erfolgen, wodurch die Staubbelastung der Umgebung
reduziert wird. Bezüglich der Dispergierwirkung ist eine stufenlose Einflußnahme möglich.
1. Dispergiervorrichtung mit einem Gehäuse (1), einer im Gehäuse (1) angeordneten rotierenden
Trommel (2) mit insbesondere vertikaler Achse, einer sich in die Trommel (2) erstreckenden
Feststoffzuführeinrichtung (4, 5, 6; 17, 18, 19), einer sich in die Trommel (2) erstreckenden
Flüssigkeitszuführeinrichtung (8), einer Suspensionsabführeinrichtung (10) und einem
sich in die Trommel (2) erstreckenden Dispergierwerkzeug (15) mit mindestens einem
sich radial erstreckenden Dispergierflügel (11, 16).
2. Dispergiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dispergierwerkzeug
drehbar ist.
3. Dispergiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand
der Trommel (2) mit Kammern (3) versehen ist.
4. Dispergiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststoffzuführeinrichtung einen Schacht (6) oder ein Rohr (17) umfaßt.
5. Dispergiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeitszuführeinrichtung (8) ein Rohr aufweist.
6. Dispergiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein Kreislaufsystem zur Rückführung der durch die Suspensionsabführeinrichtung
(10) abgeführten Suspension über die Flüssigkeitszuführeinrichtung (8) in die Trommel
(2) aufweist.
7. Dispergiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dispergierwerkzeug (15) eine Vielzahl von übereinander angeordneten Dispergierflügeln
(11, 16) aufweist.
8. Dispergiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststoff- und/oder Flüssigkeitszuführeinrichtung (6) als Dispergierwerkzeug
ausgebildet ist.
9. Dispergiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trommel (2) oben offen ist und einen Überlauf (12) für die erzeugte Suspension
aufweist.
10. Dispergiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sie gleichzeitig als Klassiervorrichtung ausgebildet ist und eine Abführeinrichtung
(9) für die klassierte Suspension aufweist.
11. Dispergiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Dispergierflügel (11, 16) als Reinigungseinrichtung für den
an der Trommelwand abgesetzten Feststoff ausgebildet ist.
12. Dispergiervorrichtung nach einem der vorangehendne Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Dispergierflügel (11, 16) aus- und einklappbar ist.
13. Dispergiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststoffzuführeinrichtung, die Flüssigkeitszuführeinrichtung und/oder die
Abführeinrichtung für die klassierte Suspension in die Trommel hinein und wieder aus
dieser heraus bewegbar, insbesondere schwenkbar, ausgebildet sind.
14. Dispergiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dispergierwerkzeug in der Trommel in axialer und/oder radialer Richtung verfahrbar
ist.