[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Dosieren flüssiger Medien in Offsetdruckmaschinen.
[0002] An Druckmaschinen werden zum Auftragen von flüssigen Medien, wie beispielsweise Lack,
auf zu veredelnde Druckbogen Lackierwerke verwendet. Diese Lackierwerke sind bekannt
und können in die nachfolgend genannten Hauptgruppen - Schöpfwalzenlackierwerke (DD
278 551 A1), Quetschwalzenlackierwerke (Gbm G 930 5552 U1), Rakellackierwerke (DD
27 855 A1), Kammerrakellackierwerke (Gbm G 910 5552 U1) - eingeteilt werden.
Es ist auch bekannt wahlweise ein Schöpfwalzenlackierwerk (DE 43 44 084 C1) oder ein
Quetschwalzenlackierwerk (DE 43 34 803 C1) und ein Kammerrakellackierwerk einem Formzylinder
einer Druckmaschine zuzuordnen.
Das Schöpfwalzenlackierwerk besteht dabei aus einer einem Formzylinder zugeordneten
Auftragwalze und einer vorgeordneten, in einem Lackreservoir umlaufenden Schöpfwalze.
Der Schöpfwalze ist bei einigen Ausführungen eine Dosierwalze zugeordnet.
Die Lackdosierung erfolgt entweder durch eine Drehzahldifferenz zwischen Schöpfwalze
und Auftragwalze oder durch die Dosierwalze.
[0003] Nachteilig ist dabei, dass diese genannten Lackierwerke einzeln oder in Kombination
nicht universell für alle Aufträge einsetzbar sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung zum Dosieren flüssiger
Medien für eine breite Anwendungspalette.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche.
[0006] Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Lösung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt die Einrichtung zum Dosieren flüssiger Medien.
Einem Formzylinder 1 einer Druckmaschine, der mit einem nicht dargestellten Gegendruckzylinder
zusammenarbeitet, ist wahlweise ein Kammerrakelauftragswerk 2 und/oder ein Kombinationsauftragswerk
3 zuordenbar. Das Kombinationsauftragswerk 3 erhält eine dem Formzylinder 1 der Druckmaschine
zugeordnete Auftragwalze 4. Diese Auftragwalze 4 steht mit einer Schöpfwalze 5, einen
Spalt 6 bildend, in Wirkverbindung.
Unter Spalt 6 wird dabei der sich über die Breite der Walzen 4; 5 erstreckende keilförmige
Raum oberhalb der sich berührenden Walzen verstanden.
[0007] Die Schöpfwalze 5 läuft in einem Medienreservoir 7 um und dem Spalt 6 ist eine Medienzuführung
8 zugeordnet.
[0008] Nach einer Ausführungsvariante steht die Schöpfwalze 5 mit einer Dosierwalze 9 in
Wirkverbindung.
Seitlich an den Stirnseiten von Auftragwalze 4 und Schöpfwalze 5 sind Abstreifrakel
10 angeordnet. Die beidseitig angeordneten Abstreifrakel 10 sind mit einer Austrittsöffnung
ausgestattet, durch die ein Ausfluß des abgestreiften Mediums zu dem Medienreservoir
ermöglicht wird.
[0009] Das Kammerrakelauftragswerk 2, welches wahlweise oder zusätzlich zum Kombinationsauftragswerk
3 verwendet wird, besteht aus dem eigentlichen Kammerrakel 11 und der Auftragwalze
4, wobei die Auftragwalze 4 als gerasterte Auftragwalze ausgebildet ist.
[0010] Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung wird nachfolgend beschrieben.
Die wahlweise Verwendung des Kammerrakelauftragswerkes 2 oder des Kombinationsauftragswerkes
3 setzt voraus, dass entweder bei der Verwendung des Kombinationsauftragswerkes und
des Kammerrakelauftragswerkes mit einer Auftragwalze 4, ausgebildet als gerasterte
Auftragwalze, gearbeitet wird oder eine bei Verwendung eines Kombinationsauftragswerkes
verwendete Auftragwalze bei Verwendung eines Kammerrakelauftragswerkes durch eine
gerasterte Auftragwalze ersetzt wird.
[0011] Bei der Ausführungsvariante Kombinationslauftragswerk erfolgt durch die im Medienreservoir
umlaufenden Schöpfwalze 5 in Verbindung mit der Dosierwalze 9 eine Vordosierung des
Mediums, zusätzlich wird das Medium über die Medienzuführung 8 in den Spalt zwischen
Schöpfwalze 5 und Auftragwalze 4 eingebracht und mittels dieser Walzen dosiert.
Das überschüssige Medium wird durch beidseitig den Walzen 4; 5 zugeordnete Abstreifrakel
10 entfernt.
[0012] Das Kombinationsauftragswerk kann nach weiteren Varianten auch als Quetschwalzenwerk
- Auftragwalze, Schöpfwalze, Medienzuführung, Schöpfwalze läuft dabei nicht im Medienreservoir
- oder als Walzenauftragswerk - Schöpfwalze, Auftragwalze, Medienreservoir, ohne Medienzuführung,
mit oder ohne Dosierwalze - betrieben werden.
Bezugszeichenaufstellung
[0013]
- 1
- Formzylinder
- 2
- Kammerrakelauftragswerk
- 3
- Kombinationsauftragswerk
- 4
- Auftragwalze
- 5
- Schöpfwalze
- 6
- Spalt
- 7
- Medienreservoir
- 8
- Medienzuführung
- 9
- Dosierwalze
- 10
- Lackrakel
- 11
- Kammerrakel
1. Einrichtung zum Dosieren flüssiger Medien unterschiedlicher Viskosität in Offsetdruck-maschinen,
mit entsprechend verschiedenen Dosiersystemen unter Verwendung eines Formzylinders
und einer Auftragwalze dadurch gekennzeichnet, dass dem Formzylinder (1) wahlweise
zum Dosieren niedrigviskoser Medien ein Kombinationsauftragswerk (3), bestehend aus
einer Auftragwalze (4), einer vorgeordneten, im Medienreservoir (7) umlaufenden Schöpfwalze
(5) und einer Medienzuführung (8) zur Zuführung von flüssigen Medien in den Spalt
(6) zwischen Auftragwalze (4) und Schöpfwalze (5), oder zum Dosieren höherviskoser
Medien eine Kammerrakel (11) und eine gerasterte Auftragwalze zugeordnet sind.
2. Einrichtung zum Dosieren flüssiger Medien unterschiedlicher Viskosität in Offsetdruckmaschinen,
mit entsprechend verschiedenen Dosiersystemen unter Verwendung eines Formzylinders
und einer Auftragwalze dadurch gekennzeichnet, dass dem Formzylinder (1) wahlweise
zum Dosieren niedrigviskoser Medien ein Kombinationsauftragswerk (3), bestehend aus
einer Auftragwalze (4), einer vorgeordneten, im Medienreservoir (7) umlaufenden, mit
einer Dosierwalze (9) in Wirkverbindung stehenden Schöpfwalze (5) und einer Medienzuführung
(8) zur Zuführung von flüssigen Medien in den Spalt (6) zwischen Auftragwalze (4)
und Schöpfwalze (5), oder zum Dosieren höherviskoser Medien eine Kammerrakel (11)
und eine gerasterte Auftragwalze zugeordnet sind.
3. Einrichtung zum Dosieren flüssiger Medien nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schöpfwalze (5) und der Auftragwalze (4) seitlich Abstreifrakel (10) zugeordnet
sind.