[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufwindevorrichtung nach dem Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs. Eine ähnliche Erfindung ist in den Europäischen Patentanmeldungen 98811175.3
und EP 98811174.6 beschrieben, deren Inhalt als Bestandteil der vorliegenden Offenbarung
anzusehen ist.
[0002] Neben der Leistungssteigerung steht bei der Entwicklung von Aufwindevorrichtungen
eine kostengünstige und platzsparende Bauweise im Vordergrund. Aus der Europäischen
Patent 0 073 930 ist ein Spulautomat mit mehreren unabhängig voneinander betätigbaren
Antrieben bekannt, wobei die Spanndorne einzeln auf eine Tachowalze zu von dieser
weg bewegbar angeordnet sind. Jeder einzelne Antrieb ist mit Leitungen zu versehen,
beispielsweise zur Ansteuerung von Elektromotoren oder pneumatischen Arbeitselementen,
welche mit einer oder mehreren Steuerungen verbunden sind.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Aufwindevorrichtung zu schaffen,
welche möglichst kompakt gebaut ist, wobei möglichst wenig freie bewegbare Leitungen
von den Steuerungen zu den einzelnen Antriebseinrichtungen geführt sind.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung nach den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.
[0005] Die Aufwindevorrichtung für Endlosfäden gemäss der Erfindung mit mindestens einem
Drehzentrum für mindestens einen Spanndorn, welcher mit Antriebsvorrichtungen verbunden
ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass den Antriebsvorrichtungen mind. eine elektrische
und eine mechanische bzw. pneumatische Steuerung zugeordnet sind, welche über Leitungen
über mehrere im Drehzentrum angeordnete Drehübertrager mit den Antriebsvorrichtungen
in Wirkverbindung stehen, wobei jeder Drehübertrager je einen Rotor und einen Stator
besitzt.
[0006] Ein mehrere Spanndorne tragender Revolver ist in einem Gestell drehbar gelagert,
und mit einer ersten Antriebsvorrichtung verbunden, welche über einen Drehübertrager
und Leitungen an eine elektrische und/oder mechanische Steuerung angeschlossen ist.
Unter dem Begriff "mechanisch" soll insbesondere "pneumatisch" verstanden werden.
[0007] Ein Spanndorn besitzt eine insbesondere elektrische Antriebsvorrichtung, welche über
einen Drehübertrager und Leitungen mit einer insbesondere elektrischen Steuerung in
Verbindung steht.
[0008] Die Leitungen können entlang des Drehzentrums zu einem der Drehübertrager an einen
Revolver geführt werden.
[0009] Die Leitungen sind innerhalb eines koaxial mit dem Drehzentrum liegenden Rohres,
das an einem Gestell angebracht ist, angeordnet.
[0010] Der stationäre Teil oder Stator eines Drehübertragers ist innerhalb des Revolvers
koaxial mit diesem an einem Rohr befestigt.
[0011] Die Leitungen der Steuerung sind somit innerhalb einer Welle des Revolvers zu einem
Drehübertrager geführt sind.
[0012] Ein Stator ist um die Welle herum angeordnet und an einem Teil des Gestells befestigt.
[0013] Der Revolver weist eine im Gestell drehbar gelagerte Drehscheibe auf, welche über
Stützen mit einem Joch verbunden ist.
[0014] Die Rotoren sind am Joch des Revolvers befestigt.
[0015] Zwischen der Drehscheibe und dem Joch erstrecken sich Achsen, achsparallel mit dem
Drehzentrum, wobei die Achsen im Revolver sowohl drehbar als auch längsverschiebbar
gelagert sind.
[0016] Mind. eine Achse ist durch einen Stellantrieb, der am Joch des Revolvers befestigt
ist, in Längsrichtung verschiebbar.
[0017] Am Revolver sind Schwenkarme befestigt, welche Spanndorne tragen, wobei die Schwenkarme
insbesondere mit den Achsen vorzugsweise starr verbunden sind.
[0018] Die Spanndorne sind von Wellen antreibbar, die in einem Tragrohr an einem Schwenkarm
drehbar gelagert sind und mit Antriebsvorrichtungen versehen sind.
[0019] Eine Antriebsvorrichtung ist als Elektromotor ausgebildet, wobei der Rotor direkt
auf die Welle aufgesteckt ist und das Gehäuse am Schwenkarm oder am Tragrohr angeflanscht
ist.
[0020] Ein Drehübertrager ist innerhalb des Revolvers angeordnet, wobei er insbesondere
z.T. an einem Joch des Revolvers befestigt ist, und ein zweiter Drehübertrager ist
ausserhalb des Revolvers befestigt.
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Darstellung eines Spulautomaten
in einem Meridianschnitt durch das Drehzentrum eines Revolvers, auf dem die Spanndorne
sitzen, im Detail beschrieben.
[0022] Der Revolver 6 ist in eine Drehscheibe 61 und ein Revolverjoch 62 gegliedert, welche
um ein Drehzentrum 6a drehbar sind und über Stützen 63, 64, welche parallel zum Drehzentum
6a verlaufen, verbunden sind. Weiter befinden sich zwischen der Drehscheibe 61 und
dem Revolverjoch 62 Achsen 65 und 66, welche in Längsrichtung verschiebbar und mit
dem Revolver 6 drehbar sind. Im oberen Teil der Figur ist ein Stellantrieb 67 für
die Achse 65 dargestellt, der die Längsverschiebung der Achse 65 ausführt. Damit wird
ein Schwenkarm 16 in Längsrichtung des Drehzentrums 6a verschoben, der einen ersten
Spanndorn für Garnspulen trägt. Ein weiterer Schwenkarm 81 ist auf einer Achse 66
befestigt, welcher Schwenkarm 81 ein Tragrohr 8a hält, in welchem ein zweiter Spanndorn
8 drehbar gelagert ist. Die Garnspulen sind auf dem zweiten Spanndorn 8 punktiert
angedeutet. Der zweite Spanndorn 8 wird über eine Welle 4 durch eine Antriebsvorrichtung
80 angetrieben, die aus einem Rotor 80a und einem Stator bzw. Gehäuse 80b besteht,
wobei der Rotor direkt auf das linksseitige Ende der Welle 4 aufgesetzt ist. Vorzugsweise
wird für den Antrieb der Spanndorne 8 oder 10 ein Asynchronmotor verwendet. Die Lagerungen,
insbesondere Wälzlager, sind in der Figur als grau angelegte Quadrate dargestellt.
Sie lagern beispielsweise eine Tachowalze 2 in einem Träger 21 an einem Gestell 14,
weiter das linksseitige Ende der Tachowalze 2 in einer zweiten Antriebsvorrichtung
40, welche ebenfalls im Gestell ortsfest gelagert ist. Der Revolver 6 ist links vom
Revolverjoch 62 mit einer Hohlwelle 12 verbunden, welche ebenfalls an ihrem linksseitigen
Ende im Gestell 14 über ein Wälzlager abgestützt ist. Eine weitere Antriebsvorrichtung
120 in Form einer Zahnstange mit einem Pneumatikzylinder, die mit einem Zahnrad 12a
auf der Welle 12 kämmt, dreht den Revolver 6 jeweils um ca. eine halbe Umdrehung weiter,
um bei einem Spulenwechsel einen weiteren Spanndorn 8 oder 10 in die Nähe der Tachowalze
oder Reibwalze zu bringen. Für das Verschwenken des zweiten Spanndorns 8 auf der Achse
66 ist ein Stellmotor 83, vorzugsweise als pneumatischer Arbeitszylinder ausgeführt,
am zweiten Schwenkarm 81 befestigt.
[0023] Die Antriebsvorrichtungen 80, der Stellantrieb 67, der Stellmotor 83 usw. werden
mit dem Revolver 6 während des Betriebs der Aufwindevorrichtung jeweils um das Drehzentrum
6a verschwenkt, wobei Leitungen 72' oder 52' unbeweglich am Revolver 6 verlegt sind.
Andererseits müssen Leitungen 72 oder 52 von einer Steuerung 33, 35 zum Revolver hin
verlegt werden, wobei die letzteren Leitungen ortsfest im Gestell 14 verlegt sind.
Zwischen den Leitungen 52, 72 bzw. 52', 72' befinden sich Drehübertrager 50, 70, wobei
von einer elektrischen Steuerung 33 elektrische Leitungen 52 zum Revolver 6 verlegt
sind, die ihre Fortsetzung in elektrischen Leitungen 52' finden, während mechanische
bzw. pneumatische Leitungen 72 von einer mechanischen oder pneumatischen Steuerung
35 auf dem Revolver 6 durch pneumatische Leitungen 72' weitergeführt werden. Die pneumatische
Steuerung 35 bzw. die pneumatischen Leitungen 72 sind z.T. mit Druckluft aus einer
nicht dargestellten Druckluftquelle baufschlagt. Am Übergang zwischen den Leitungen
52, 72 bzw. 52', 72' befinden sich je ein elektrischer Drehübertrager 50 bzw. ein
pneumatischer Drehübertrager 70, welche je in einen Rotor 53, 73 bzw. einen Stator
54, 74 gegliedert sind. Der Rotor 53 ist innerhalb des Revolvers 6 auf der rechten
Seite des Revolverjochs 62 befestigt, welches über ein auskragendes Teil 62a den pneumatischen
Stellantrieb 67 trägt. Dieser Stellantrieb ist mit Endlagendämpfungen versehen, damit
bei der Verschiebung des ersten Spanndorns parallel zum Drehzentrum 6a keine Schläge
an dem Spanndorn 10 auftreten. Zwischen dem Gestell 14 und dem Revolver 6 ist konzentrisch
mit dem Drehzentrum 6a und dem Revolver ein Rohr 51 ortsfest angeordnet, innerhalb
dessen elektrische Leitungen zum Stator 54 des elektrischen Drehübertragers 50 führen.
Über Schleifkontakte kann Antriebsenergie bzw. können Signale über den Rotor 53 und
eine Leitung 52 an Antriebsvorrichtungen 80 weitergegeben werden. Die Hauptsteuerung
30, welche die elektrische Steuerung 33 und die pneumatische Steuerung 35 umfasst,
ist vorzugsweise in einem Schaltschrank links vom Gestell 14 untergebracht.
[0024] An der linken Aussenseite des Revolverjochs 62 ist der Rotor 73 des pneumatischen
Drehübertragers 70 angeflanscht, der mit dem Stator 74 kommuniziert, welcher ebenfalls
ortsfest am Gestell 14 angebracht ist und die Welle 12 des Revolvers umfängt.
[0025] Durch die konzentrische Anordnung der elektrischen bzw. pneumatischen Drehübertrager
50 und 70 am bzw. innerhalb des Revolvers 6 ergibt sich eine platzsparende Bauweise.
Sämtliche Leitungen können, abgesehen vom Übergangsbereich zwischen der Hauptsteuerung
30 und dem Gestell 14, wenn diese gegeneinander verschwenkbar sind, starr an den jeweiligen
beweglichen oder unbeweglichen Teilen wie dem Revolver 6 oder dem Gestell 14 verlegt
werden. Hierdurch ergibt sich eine übersichtliche Anordnung sämtlicher Antriebselemente
auf engstem Raum.
[0026] Elektrische bzw. mechanische (pneumatische) Drehübertrager wie in den Publikationen
US 42 13 573 oder DE 24 59 990A1 und 2524415 können im Rahmen der vorliegend beschriebenen
Erfindung verwendet werden.
1. Aufwindevorrichtung für Endlosfäden mit mindestens einem Drehzentrum (6a) für mindestens
einen Spanndorn (8, 10), welcher mit Antriebsvorrichtungen (80, 83, 67) verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass den Antriebsvorrichtungen mind. eine elektrische
und eine mechanische oder pneumatische Steuerung (33, 35) zugeordnet sind, welche
über Leitungen (52, 72) über mehrere im Drehzentrum (6a) angeordnete Drehübertrager
(50, 70) mit den Antriebsvorrichtungen in Wirkverbindung stehen, wobei jeder Drehübertrager
je einen Rotor (53, 73) und einen Stator (54, 74) besitzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mehrere Spanndorne (8,10)
tragender Revolver (6) in einem Gestell (14) drehbar gelagert ist, und mit einer ersten
Antriebsvorrichtung (120) verbunden ist, welche über einen Drehübertrager (70) und
Leitungen (72) an eine elektrische und/oder mechanische Steuerung (33, 35) angeschlossen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spanndorn (8)
eine insbesondere elektrische Antriebsvorrichtung (80) besitzt, welche über einen
Drehübertrager (50) und Leitungen (52, 52') mit einer insbesondere elektrischen Steuerung
(33) in Verbindung steht.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Leitungen
(52 bzw. 72) entlang des Drehzentrums (6a) zu einem Drehübertrager an einen Revolver
(6) geführt werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Leitungen (52, 72) innerhalb
eines koaxial mit dem Drehzentrum (6a) angeordneten Rohres (51), das an einem Gestell
(14) angebracht ist, geführt werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der stationäre Teil oder
Stator (54) eines Drehübertragers (50, 70) innerhalb des Revolvers (6) koaxial mit
diesem an einem Rohr (51) befestigt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Leitungen (52) von einer
Steuerung (33) innerhalb einer Welle (12) des Revolvers (6) zu einem Drehübertrager
(50) geführt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stator (74) um die Welle
(12) herum angeordnet ist und an einem Teil des Gestells (14) befestigt ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Revolver (6) eine im Gestell (14) drehbar gelagerte Drehscheibe (61) aufweist, welche
über Stützen (63) mit einem Joch (62) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotoren (53, 73) an
einem Joch (62) des Revolvers (6) befestigt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich zwischen der Drehscheibe
(61) und dem Joch (62) Achsen (65, 66) erstrecken, achsparallel mit dem Drehzentrum
(6a), wobei die Achsen im Revolver (6) sowohl drehbar als auch längsverschiebbar gelagert
sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mind, eine Achse (65) durch
einen Stellantrieb (67), der am Joch (62) des Revolvers (6) befestigt ist, in Längsrichtung
verschiebbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass am Revolver (6) Schwenkarme
(16, 81) befestigt sind, welche Spanndorne (8, 10) tragen, wobei die Schwenkarme (16,
81) insbesondere mit den Achsen (65, 66) vorzugsweise starr verbunden sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanndorne (8, 10)
von Wellen (4) antreibbar sind, die in einem Tragrohr (8a) an einem Schwenkarm (81,
16) drehbar gelagert sind und mit Antriebsvorrichtungen (80) versehen sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Antriebsvorrichtung (80) ein Elektromotor ist, wobei der Rotor (80a) direkt auf die
Welle (4) aufgesteckt ist und das Gehäuse (80b) am Schwenkarm (81) oder am Tragrohr
(8a) angeflanscht ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Drehübertrager (50) innerhalb des Revolvers (6) angeordnet ist, wobei er insbesondere
z.T. an einem Joch (62) des Revolvers (6) befestigt ist, und dass ein zweiter Drehübertrager
(70) ausserhalb des Revolvers befestigt ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in
der Antriebsvorrichtung (40) für die Tachowalze (2) ein Elektromotor sitzt, dessen
Rotor direkt auf der Welle sitzt, welche mit der Tachowalze (2) verbunden ist und
im Gestell (14) gelagert ist, und wobei das Gehäuse der Antriebsvorrichtung (40) direkt
am Gestell (14) befestigt ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor mit einem zusätzlichen
Lager im Gehäuse oder im Gestell abgestützt ist.