[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Hilfsmittelgranulat, aufgebaut aus Cellulose und
gegebenenfalls Cellulose-/Stärkederivaten, polymeren Bindemitteln und gelbildenden
Tensiden, das als Sprengmittel für Tabletten in u.a. Wasch-und Reinigungsmittelformkörper
geeignet ist. Weiterhin wird ein Verfahren zur Herstellung der Granulate und deren
Verwendung beschrieben.
[0002] Sprengmittel für Tabletten oder Granulate sind Hilfsstoffe, die den Zerfall von Tabletten
oder des Granulats bei Kontakt mit Flüssigkeiten, insbesondere Wasser positiv beeinflussen.
Dabei soll sowohl der Zerfall von Tabletten in grobe Teile als auch nachfolgend ein
Zerfall in kleinere Partikel bis hin zur Auflösung / Dispergierung aller Waschmittelbestandteile
bewirkt und beschleunigt werden.
[0003] Tabletten werden durch Pressen eines Ausgangsgranulats mit bestimmten Drücken hergestellt,
wobei die Schüttdichte, die z.B. bei Kompaktwaschmitteln ca. 900g/l beträgt, nach
dem Tablettieren auf 1200 g/l steigt. Solche Tabletten mit höheren Dichten als das
Ausgangsgranulat sind naturgemäß schlechter löslich / zerteilbar als das Ausgangsgranulat.
Da sie sich bei der Anwendung in der Waschmaschine jedoch schnell auflösen sollen
bzw. zerfallen und auflösen sollen, ist der Zusatz von den Zerfall fördernden Sprengmitteln
angebracht.
[0004] Je nach Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung sind unterschiedliche Preßdrücke
zur Tablettierung erforderlich. So können sich durch die Art des Builders, zum Beispiel
Phosphat, Zeolith, Disilikat oder Schichtsilikat, unterschiedliche erforderliche Pressdrücke
ergeben und damit unterschiedlich harte oder kompakte Tabletten entstehen. Um die
Tabletten sicher gegen äußere mechanische Einwirkungen, etwa beim Transport oder beim
Runterfallen gegen Zerbrechen zu schützen, sollten sie jedoch eine Festigkeit von
50 N oder höher aufweisen.
[0005] Für die praktischen Anwendung ergeben sich üblicherweise zwei Möglichkeiten der Zugabe
der Tablette in die Waschmaschine, einerseits in die Einspülkammer und andererseits
in die Waschtrommel. Die Anforderungen an den Tablettenzerfall sind je nach Zugabeort
unterschiedlich.
[0006] Die Zugabe in die Einspülkammer ist für den Anwender am bequemsten und für die Qualität
des Waschvorganges am sichersten. Jedoch werden sehr hohe Anforderungen an die Zerfallsgeschwindigkeit
der Tablette gestellt. Besonders der erste Schritt des Zerfalls der Tablette in grobe
Teile muß sehr schnell vonstatten gehen, weil sonst Reste der Tablette in der Einspülkammer
verbleiben und nicht zum Waschen genutzt werden. Üblicherweise steht bei modernen
Waschmaschinen eine Zeit von ca. 30 sec für die Einspülung der Tabletten über die
Einspülkammer zur Verfügung. Die Tabletten müssen sowohl bei heißem als auch bei kaltem
Einspülwasser ihre Funktion erfüllen. In der Waschtrommel liegen für den Zerfall der
Tablette andere Bedingungen vor, da sowohl mechanische Reibung als auch steigende
Wassertemperaturen den Auflöseprozeß der Tablette beeinflussen.
[0007] Das Problem der langen Zerfallszeiten von hochverdichteten Formkörpern ist schon
aus der Pharmazie bekannt. Eine große Anzahl von Verbindungen und Mischungen sind
als Tablettensprengmittel in der pharmazeutischen Praxis bekannt. Nach ihrem Wirkungsmechanismus
werden für Tablettensprengmittel mehrere Modelle diskutiert, etwa die Entwicklung
von Gasblasen (Brausepulver), die gegenseitigen Teilchenabstoßung, der Wassertransport
(Dochtwirkung) und die Quellung / Ausdehnung durch Wasseraufnahme.
[0008] Aus der Literatur sind viele Verbindungen bekannt, die stark quellen. Oftmals ist
jedoch die Quellgeschwindigkeit zu gering. Neben der Quellgeschwindigkeit und dem
Quellvolumen ist besonders der Quelldruck für die Anwendung wichtig.
[0009] Um diese Eigenschaften zu messen, sind verschiedene Methoden bekannt. Man kann die
Ausdehung ohne Gegendruck oder auch den Quelldruck ohne Ausdehnung messen. Kombinierte
Meßmethoden, wobei sowohl der Quelldruck als auch die Ausdehnung erfaßt werden, sind
besonders geeignet, Voraussagen zur Eignung von Sprengmitteln in Tabletten zu treffen.
Eine solche Methode ist die Messung der Quellkinetik. Hier wird die zeitliche Abhängigkeit
der Ausdehnung unter Belastung eines Sprengmittels bestimmt. Es gehen also sowohl
der Quelldruck als auch die Ausdehnung in das Ergebnis ein. Es ist bekannt, daß als
Sprengmittel geeignete Produkte sich beim Quellvorgang linear oder auch nichtlinear
ausdehnen können. Die nichtlinear quellenden Sprengmittel sind wegen der schnelleren
Wirkung deutlich besser geeignet als linear quellende Produkte.
[0010] Den Ausführungen der WO 98/ 55575 zum Stand der Technik ist zu entnehmen, daß auf
dem Gebiet der Wasch- und Reinigungsmittel auch die Sprengmittel eingesetzt werden
können, die bei der Herstellung von Arzneimitteltabletten bekannt sind.
[0011] In der DE-OS 2 251 249 werden z.B. rasch zerfallende Arzneimitteltabletten beschrieben,
die durch Verpressen von Arzneimittelgranulat und Sprengmittelgranulat hergestellt
werden. Die Verwendung granularen Ausgangsmaterialien führt zu einer porösen Tablettenstruktur.
Beispielhaft wird ein Sprengmittelgranulat auf Basis von Stärke mit einer Teilchengröße
von 2,0 bis 0,3 mm verwendet.
[0012] Aus der DE-OS 2 355 204 sind Arzneitabletten bekannt, die aus granularen Bestandteilen
gepreßt werden, wobei die Granulate aus Gründen der Tablettenstabilität vor dem Verpressen
auf einen Feuchtigkeitsgehalt von unter 2% eingestellt werden.
[0013] Die US 3,629,393 beansprucht Arzneimitteltabletten mit verzögerter Abgabe des Wirkstoffes,
die aus granularen Bestanteilen gepreßt werden, wobei Sprengmittel aus hochmolekularen,
wasserquellbaren Verbindungen, wie etwa Cellulosederivate in Form von Granulaten eingesetzt
werden. Die Granulatdimensionen bewegen sich in den Beispielen um 0,84 mm.
Die US 4,072,535 beschreibt die Verwendung von Sprengmitteln aus vorkompaktierter
Stärke für Pharmaka und Waschmittel. Die Korngröße des Kompaktates beträgt 0,05 mm
bis 0,42 mm, der Feuchtegehalt wird mit 9-16%, bevorzugt 11-13% angegeben. Die Desintegrationszeiten
der Beispielstabletten liegen bei mehreren Minuten.
[0014] Aus der DE-OS 2 321 693 sind Waschmitteltabletten bekannt, die 1 bis 25 Gew.% faserförmiger
Cellulose als Sprengmittel enthalten. In den Beispielen werden Tabletten mit einer
Festigkeit von 15 bis 19 N hergestellt, wobei kompaktierte Cellulosegranulate verwendet
werden.
[0015] In der EP 0 170 791 werden tablettenförmige Waschzusätze beschrieben, die aus granulatförmigen
Bestandteilen gepreßt werden, wobei auch 1 bis 5 Gew.% granulatförmige Tablettensprengmittel
auf Basis von vernetztem Polyvinylpyrrolidon und/oder Celluloseethern zum Einsatz
kommen. Die Granulate sollen frei von Staubanteilen sein. Die Tabletten weisen Bruchfestigkeiten
von 50 bis 120 N auf und weisen lange Lösezeiten von mehreren Minuten auf.
[0016] Aus W098/40463 sind wasch- oder reinigungsaktive Formkörper bekannt, die unter Verwendung
eines Sprengmittelgranulates hergestellt werden, das ein hohes Adsorptionsvermögen
für Wasser und eine Korngrößenverteilung aufweist, bei der mindestens 90 Gew.% eine
Partikelgröße von mindestens 0,2 mm und maximal 3 mm haben. Der Staubanteil < 0.1
mm liegt unter 1%. Das Sprengmittelgranulat enthält mindestens 20 Gew.% Sprengmittel,
wie etwa Stärke, Stärkederivate, Cellulose, Cellulosederivate. Nach der Lehre dieses
Patentes wirkt sich das Vorhandensein von anionischen oder nichtionischen Tensiden
negativ auf die Tablettenzerfallszeit aus. Das Granulat wird durch herkömmliche Weise
hergestellt, wie Sprühtrocknung, Heißdampftrocknung wässriger Zubereitungen oder durch
Granulierung, Pelletierung, Extrusion oder Walzenkompaktierung pulverförmiger Bestandteile.
Detaillierte Verfahrensangaben zum Granulationsprozeß bzw. zu weiteren Verfahrensschritten
nach der Granulierung der Sprengmittelgranulate werden nicht gemacht. Die beispielhaft
hergestellte Waschmitteltablette enthält ein Sprengmittel auf Basis kompaktierter
Cellulose aus thermochanisch behandelten Holzstoffen und weist eine Tablettenhärte
von 45 N auf. Tabletten mit höherer Festigkeit, d.h. über 50 N werden nicht beschrieben.
[0017] WO 98/ 55575 beschreibt ein Hilfsmittelgranulat für wasch- und reinigungsmittelaktive
Formkörper. Die beanspruchten Hilfsmittelgranulate enthalten 10 bis 95 Gew% Cellulose
mit Teilchengrößen unter 0,1 mm sowie 5 bis 90 Gew% mikrokristalline Cellulose. Gemäß
der Beispiele werden in den Hilfsmittelgranulaten die Cellulosen teilweise mit Carboxymethylcellulose,
TAED und Citronensäure/Bicarbonat kombiniert. Die Korngrößen des Kompaktates betragen
mehr als 90 Gew% von 0,3 bis 2,0 mm, weniger als 5 Gew% kleiner 0,2 mm und weisen
keinen Staubanteil auf. Für die Herstellung ist die Walzenkompaktierung des trockenen
Vorgemisches bevorzugt. Detaillierte Verfahrensangaben zur Granulatherstellung werden
nicht gemacht. Die unter Verwendung der Hilfsmittelgranulate beispielhaft hergestellten
Waschmitteltabletten weisen niedrige Festigkeiten von 35 N oder weniger auf. Stabilere,
stärker kompaktiertere Tabletten mit höherer Festigkeit ab 50 N werden nicht beschrieben.
[0018] In den unveröffentlichten europäischen Patentanmeldungen 98121397.8 und 98121392.9
werden Cellulose/Cellulosederivate bzw. Stärke/Stärkederivate zusammen mit verdickenden
Tensiden und feinteiligen Polymerisaten der (Meth)acrylsäure in verdichteter, granulierter
Form als Sprengmittelgranulat für Wasch- und Reinigungsmittel, Wasserenthärter und
Fleckensalze in Tablettenform beansprucht. Die Granulate weisen eine nichtlineare
Quellkinetik auf, wobei in Bezug auf den gesamten Quellvorgang in der Anfangsphase
des Quellprozesses eine sehr starke Volumenvergrößerung auftritt. Über das Auflöseverhalten
der Tabletten in der Einspülkammer einer Waschmaschine werden keine Angaben gemacht.
[0019] Die Patentanmeldung WO 98/ 40462 beschreibt einen Preßling aus pulver- und/oder granulatförmigen
Inhaltsstoffen, insbesondere Waschmittelinhaltsstoffen, der als Sprengmittel wirkende
Partikel aus cellulosehaltigem Material enthält, das auch in kompaktierter Form vorliegen
kann. Besonders bevorzugt als Cellulosekomponente werden thermomechanisch (TMP) und
chemischthermomechanisch (CTMP) behandelte Holzstoffe. Die Teilchengröße des kompaktierten
Sprengmittels kann bei 0,2 bis 6 mm liegen. Über die Cellulosekomponente können dem
Preßling auch tensidische Rohstoffe zugeführt werden, wobei 0,5 - 5 % Tensid / Preßling
erwähnt werden. Das entspricht einem Tensidgehalt von ca 14 - 45 Gew% im Cellulose-Sprengmittel,
wenn man die erwähnten Einsatzkonzentrationen an kompaktiertem Granulat von 3 bis
6 % / Preßling zugrunde legt. Detaillierte verfahrenstechnische Angaben zur Herstellung
des Sprengmittelgranulates bzw. dessen Wirkung im Preßling in Form von Ausführungsbeispielen
werden nicht gemacht.
[0020] Nach der EP 0 750 662 B1 ist es möglich Reinigungstabletten mit hoher Bruch- und
Lagerstabilität herzustellen, wenn man bei der Herstellung wasserfrei arbeitet und
die Mischungsbestandteile vorab hydrophobiert. Die Tabletten enthalten keine Sprengmittelgranulate
und weisen Bruchfestigkeiten von >150 N auf, das Auflöseverhalten ist stark verzögert.
[0021] Zum Stand der Technik gehören auch Verkaufsprodukte der Firma Degussa AG mit der
Bezeichnung Elcema G250 und Elcema G 400, welche aus kompaktierter reiner Cellulose
bestehen und seit 1971 als Tablettensprengmittel eingesetzt werden. Diese Produkte
werden durch Trockengranulation hergestellt und haben eine Teilchengröße von 0,03
bis zu 0,40 mm. Der Feuchtegehalt liegt bei <6 % .
[0022] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes
Sprengmittelgranulat für Tabletten bereitzustellen. Es soll insbesondere derart schnell
und stark quellen, daß damit gefertigte Tabletten in der Einspülkammer von Waschmaschinen
während der kurzen Wassereinspülzeit weitgehend aufgelöst werden. Ferner soll das
Sprengmittelgranulat eine hohe Abrasionsstabilität aufweisen und in seiner Wirkung
nicht durch im Zuge seines Herstellungsprozesses zwangsläufig anfallende Fein- und
insbesondere Staubanteile eingeschränkt werden. Weiterhin sollen die Sprengmittel
in Tabletten mit hohen Festigkeiten über 50 N eine Kombination aus guter Sprengwirkung
und guter Löslichkeit gewährleisten und durch Lagerung der Tabletten über mehrere
Wochen nur geringe Alterungserscheinungen in Form einer Abschwächung der Eigenschaften
erfahren.
[0023] Darüber hinaus umfaßt die Aufgabe auch die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung
der Sprengmittelgranulate sowie deren Verwendung in Tabletten für Wasch- und Reinigungsverfahren.
[0024] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein verdichtetes Sprengmittelgranulat für Tabletten,
aufgebaut aus
A) 60 - 99 Gew.% nichtwasserlöslicher, in Wasser quellbarer Cellulose und gegebenenfalls
weitere, modifizierte wasserquellbare Polysaccharidderivate,
B) 1 - 40 Gew.% mindestens eines polymeren Bindemittels in Form eines Polymerisates
bzw. Copolymerisates der (Meth)acrylsäure und / oder deren Salze,
C) 0 - 7 Gew.% mindestens eines flüssigen, mit Wasser gelbildenden Tensides,
wobei sich die Summe aus A), B), und C) zu 100 Gew.% ergänzt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sprengmittelgranulat einen Feuchtigkeitsgehalt von 2 bis 8 Gew. % aufweist.
[0025] Überraschender Weise wurde gefunden, daß die Sprengmittelkompaktate wirksamer sind,
wenn sie einen bestimmten Wassergehalt aufweisen. Gemäß der Lehre des Standes der
Technik und der praktischen Erfahrung war zu erwarten, daß ein möglichst niedriger
Wassergehalt im Fertiggranulat zur besten Quellwirkung führen würde.
Komponente A:
[0026] Hier wird in Wasser nicht lösliche, quellbare Cellulose verwendet. Als besonders
geeignet haben sich Fibrillen nativer Cellulose mit einer maximalen Länge von 0,30
mm erwiesen. Es können sowohl mikrokristalline als auch amorphe feinteilige Cellulose
und Mischungen derselben verwendet werden.
[0027] Die feinteilige Cellulose weist vorzugsweise Schüttgewichte von 40 g/l bis 300 g/l,
ganz besonders bevorzugt von 65 g/l bis 170 g/l auf. Werden bereits aufgranulierte
Typen verwendet, liegt deren Schüttgewicht höher und kann in einer vorteilhaften Ausführung
350 g/l bis 550 g/l betragen. Die Schüttgewichte der Cellulosederivate liegen typisch
im Bereich von 50 g/l bis 1000 g/l, bevorzugt im Bereich von 100 g/l und 800 g/l.
[0028] Die Teilchengröße der feinteiligen Cellulose liegt bevorzugt zwischen 0,030 mm und
0,20 mm, im Falle von aufgranulierten Typen ist die bevorzugte mittlere Teilchengröße
zwischen 0,350 mm und 0,800 mm. Die Teilchengröße der feinteiligen Cellulosederivate
beträgt bevorzugt 0,030 mm bis 3,0 mm.
[0029] Der Anteil der Cellulose im Sprengmittelgranulat liegt zwischen 60 bis 99 Gew%, bevorzugt
zwischen 60 bis 95 Gew%.
[0030] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden auch regenerierte Cellulosen
wie Viskose verwendet. Besonders regenerierte Cellulosen in Pulverform zeichnen sich
durch eine sehr gute Wasseraufname aus. Das Viskosepulver kann dabei aus geschnittenen
Viskosefaser oder durch Fällung der gelösten Viskose hergestellt werden. Auch durch
Elektronenstrahl abgebaute niedermolekulare Cellulose ist beispielsweise zur Herstellung
des Sprengmittelgranulates geeignet. In einer vorteilhaften Ausführungsform werden
weichgemachte Regeneratfasern verwendet. Als ein typischer Weichmacher für derartige
Produkte sei hier beispielsweise Glycerin erwähnt.
[0031] Weiterhin können die erfindungsgemäßen Granulate in einer vorteilhaften Ausführungsform
in Wasser quellbare Cellulosederivate, wie Celluloseether und Celluloseester und Stärke
oder Stärkederivate sowie andere quellbare Polysaccharide und Polygalaktomannane enthalten,
beispielsweise ionisch modifizierte Cellulosen und Stärken wie carboxymethylmodifizierte
Cellulose und Stärke, nichtionisch modifizerte Cellulosen und Stärken wie alkoxylierte
Cellulosen und Stärken, wie etwa Hydroxpropyl- und Hydroxyethylstärke bzw. Hydroxpropyl-
und Hydroxyethylcellulose und alkylveretherte Produkte wie etwa Methylcellulose sowie
gemischt modifizerte Cellulosen und Stärken aus den vorgenannten Modifizierungen,
gegebenenfalls kombiniert mit einer Modifizierung die zur Vernetzung führt. Geeignete
Stärken sind auch kaltquellende Stärken, die durch mechanische oder abbauende Reaktionen
am Stärkekorn gebildet werden. Hierzu zählen vor allem Quellstärken aus Extruder-
und Walzentrocknerprozessen sowie enzymatisch, oxidierend oder säureabbauend modifizierte
Produkte. Chemisch derivatisierte Stärken enthalten vorzugsweise Substituenten, die
durch Ester- und Ethergruppen in ausreichender Zahl an die Polysaccharidketten angeknüpft
sind
[0032] Stärken, die mit ionischen Substituenten wie etwa Carboxylat- , Hydroxyalkyl- oder
Phosphatgruppen modifiziert sind , haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen und
sind deshalb bevorzugt. Zur Verbesserung des Quellverhaltens hat sich auch die Verwendung
von leicht anvernetzten Stärken bewährt. Auch alkalisch behandelte Stärken können
wegen ihrer guten Kaltwasserquellbarkeit verwendet werden.
[0033] In einer vorteilhaften Ausführungsform hat sich die Kombination von Cellulose mit
Cellulosederivate und/oder Stärke und/oder Stärkederivate bewährt. Die Mengenverhältnisse
können in weiten Grenzen schwanken, bezogen auf die Kombination beträgt der Anteil
der Cellulosederivate und/oder Stärke und/oder Stärkederivate bevorzugt 0,1 bis 85
Gew.%, besonders bevorzugt 5 bis 50 Gew.%.
Komponente B:
[0034] Als Bindemittel werden Polymere bzw. Copolymere von (Meth)acrylsäure oder Mischungen
von derartigen Polymeren oder Copolymeren im Granulat verwendet. Die Polymerisate
sind ausgewählt aus der Gruppe Homopolymeren der (Meth)acrylsäure, aus der Gruppe
der Copolymeren mit folgenden Monomerkomponenten ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren
und/oder deren Anhydriden und/oder ethylenisch ungesättigten Sulfonsäuren und/oder
Acrylestern und/oder Vinylestern und/oder Vinylethern bzw. deren Verseifungsprodukten
und/oder Vernetzern und/oder Pfropfgrundlagen auf Basis von Polyhydroxverbindungen.
[0035] Als besonders geeignet haben sich unvernetzte Polymere bzw. Copolymere von (Meth)acrylsäure,
mit gewichtsmittleren Molekulargewichten von 5.000 bis 70.000 erwiesen. Bei den Copolymeren
handelt es sich vorzugsweise um Copolymere von (Meth)acrylsäure und ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuren bzw. deren Anhydriden, wie etwa Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid,
die beispielsweise 40 bis 90 Gew.% (Meth)acrylsäure und 60 bis 10 Gew.% Maleinsäure
oder Maleinsäureanhydrid enthalten, deren relative Molmasse, bezogen auf freie Säuren,
zwischen 3.000 und 100.000, vorzugsweise 3.000 bis 70.000 und ganz besonders bevorzugt
5.000 bis 50.000 beträgt. Als gut geeignete Bindemittel haben sich auch ter- und quattropolymere
Polycarboxylate erwiesen, aufgebaut aus (Meth)acrylsäure, Maleinsäure und gegebenenfalls
voll oder teilweise verseiften Vinylalkoholderivaten, oder solche aus (Meth)acrylsäure,
ethylenisch ungesättigen Sulfonsäuren und Polyhydroxyeinheiten, wie etwa Zuckerderivaten,
oder solche aus (Meth)acrylsäure, Maleinsäure, Vinylalkoholderivaten und sulfonsäuregruppenhaltigen
Monomeren. Beispiele für geeignete Polymerisate befinden sich in den Patentschriften
DE 43 00 772, DE 42 21 371 und WO 95/17444.
[0036] Die polymeren Bindemittel werden bei der Herstellung bevorzugt in Form ihrer wäßrigen
Lösungen eingesetzt, können aber auch in Form feinteiliger Pulver angewendet werden.
Die Bindemittelpolymerisate liegen vorzugsweise in teil bzw. vollneutralisierter Form
vor, wobei die Salzbildung vorzugsweise mit Kationen von Alkalimetallen, Ammoniak
und Aminen, bzw. deren Mischungen erfolgt.
[0037] Der Anteil der Polymeren/Copolymeren im Sprengmittel liegt zwischen 1 und 40 Gew%,
bevorzugt zwischen 1 und 20 Gew%, besonders bevorzugt zwischen 5 und 15 Gew%. Polymergehalte
oberhalb 15% im Sprengmittel führen zu härteren Sprengmittelgranulaten, während Polymergehalte
unter 1% zur Bildung weicher Granulate neigen, die weniger abriebbeständig sind.
[0038] Geignete Polymerbindemittel sind auch vernetzte Polymere aus (Meth)acrylsäure. Sie
werden bevorzugt als feinteilige Pulver angewendet und weisen bevorzugt mittlere Teilchengrößen
von 0,045 mm bis 0,150 mm auf und werden bevorzugt mit 0,1 bis 10 Gew.% eingesetzt.
Teilchen mit mittleren Teilchengrößen über 0,150 mm ergeben zwar auch gute Sprengmittelgranulate,
führen aber nach dem Auflösen der mit den Granulaten hergestellten Tabletten zu visuell
als Teilchen sichtbaren Quellkörpern, die sich beispielsweise im Falle von Textilwäschen
deutlich sichtbar auf dem Textilgut in störender Weise ablagern.
[0039] Eine besondere Ausführungsform der Erfindung stellt die Kombination von löslichen
Poly(meth)acrylat Homo- und Copolymeren und den zuvor genannten feinteiligen vernetzten
Polymerteilchen dar.
[0040] Geeignete Co-Bindemittel, die gleichzeitig einen Tensidcharakter haben, sind auch
sogenannte Polymertenside. Hierunter werden Reaktionsprodukte verstanden, die neben
den typischen Polymerstrukturen der zuvor genannten Bindemittelpolymere zusätzliche,
eine Tensidwirkung entfaltende Strukturelemente aufweisen. Beispielsweise sind hier
Pfropfpolymere mit alkoxyliertem Fettalkohol oder carboxylathaltige Polymere mit methoxyalkylenoxid-Monomereinheiten
zu erwähnen, ferner MaleinsäureNinylether/längerkettige Fettamin-Copolymere sowie
Halbamide von Maleinsäurecopolymeren und Copolymere von Acrylsäure mit langkettigen
Acrylatenln einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Polymertenside Alkylenoxideinheiten.
Polymertenside können mit bis zu 30 Gew.% im Sprengmittelgranulat vorhanden sein.
Es hat sich gezeigt, daß zur Herstellung der erfindungsgemäßen Sprengmittelgranulate
die vorgenannten Polymertenside in Alleinanwendung ohne Anwesenheit von polymerer
Bindemittelkomponente und ohne Tensidkomponente geeignet sind. Die erforderlichen
Mengen an Polymertensid im Sprengmittelgranulat liegen im Bereich von 1 bis 40 Gew.%,
bevorzugt bei 5 bis 20 Gew.%.
Demzufolge erfolgt eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe durch ein verdichtetes
Sprengmittelgranulat für Tabletten, aufgebaut aus
A) 60 - 99 Gew.% nichtwasserlöslicher, in Wasser quellbarer Cellulose und gegebenenfalls
weitere, modifizierte wasserquellbare Polysaccharidderivate,
D) 1 - 40 Gew.% mindestens eines polymeren Bindemittels
wobei sich die Summe aus A) und D) zu 100 Gew.% ergänzt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sprengmittelgranulat einen Feuchtigkeitsgehalt von 2 bis 8 Gew. % aufweist und
das polymere Bindemittel D) ein Polymertensid ist.
Komponente C:
[0041] Als weiteren Bestandteil enthält das Sprengmittelgranulat ein oder mehrere flüssige,
mit Wasser gelbildende Tenside, ausgewählt aus der Gruppe der nichtionischen, anionischen
oder amphoteren Tenside, die in Mengen bis zu 7 Gew.%, vorzugsweise bis zu 3,5 Gew.
% vorhanden sind. Wenn der Tensidgehalt im Sprengmittel zu hoch ist, resultieren neben
einer erhöhten Abrasion der damit gefertigten Tabletten auch schlechtere Quelleigenschaften.
[0042] Die nichtionischen Tenside können beispielsweise Alkylpolyglucoside, Fettsäure-Alkylolamide,
Fettsäure-Polyethylenglykolester, Fettaminoxethylate, Fettalkoholethoxylate mit 3-15
Mol Ethylenoxid oder Propylenoxid, Fettsäureglyceride, Sorbitanester, Saccharoseester,
z.B. Saccharosepalmitat, Pentaaerythrit-Partialester, die auch ethoxyliert sein können,
sowie Alkylphenol-Polyethylenglykolether oder Phenolpoly -ethylenglykolether sein.
[0043] Die anionische Tenside können beispielsweise Alkylsulfate, lineare und verzweigte
Alkybenzolsulfonate, Alkylglycerolether, Fettalkoholpolyethylenglycolethersulfate,
Paraffinsulfonate, Alpha-Olefinsulfonate, Sulfosuccinate, Phosphorsäureester oder
Fettalkoholethercarboxylate sein.
[0044] Die amphoteren Tenside können beispielsweise Cocosfettsäureamidopropylbetain, modifizierte
Imidazoline oder Fettsäureamidderivate mit Betainstruktur sein.
[0045] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Gemische von Tensiden eingesetzt,
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden nur nichtionische Tenside eingesetzt.
[0046] Das erfindungsgemäße verdichtete Granulat zeichnet sich durch eine besondere Quellkinetik
aus, die Ausdehnung ändert sich in Abhängigkeit von der Zeit nicht linear sondern
erreicht nach sehr kurzer Zeit bereits ein sehr hohes Niveau. Von besonderem Interesse
ist dabei das Quellverhalten in den ersten 10 Sekunden nach Berührung mit Wasser.
Im Bereich des erfindungsgemäßen Wassergehaltes von 2 bis 8 Gew.% kommt es zu einer
unerwartet hohen Volumenausdehnung, einer hohen Geschwindigkeit der Ausdehnung und
einem hohen Quelldruck. Diese Eigenschaftskombination hat einen positiven Einfluß
auf die mit den Sprengmitteln hergestellten Tabletten und führt dort zu kurzen Tablettenzerfallszeiten
und einem sehr guten Einspülverhalten in den Dosierkammern der Waschmaschinen. Bei
den Einspültests zeigt sich die überlegene Wirkung der erfindungsgemäßen Mittel dadurch,
daß fast sämtliche Tabletten zerfallen und weggespült werden.
[0047] Das spezifische Wasseraufnahmevermögen des erfindungsgemäßen Granulats ist sehr hoch
und kann gravimetrisch bestimmt werden. Die auf diese Weise bestimmbare Wasseraufnahme
beträgt vorzugsweise 500 bis 2000 %
[0048] Überraschenderweise hat sich weiterhin herausgestellt, daß ein gewisser Staubanteil,
der nach der Lehre des Standes der Technik in Granulaten für Wasch- und Reinigungsmitteltabletten
nicht vorhanden sein soll, im erfinderischen Sprengmittelkompaktat nicht stört und
darüber hinaus zu einer guten Lagerstabilität der damit hergestellten Tabletten beiträgt.
Anteile eines Feinstaubanteils von kleiner 0,1 mm bis zu 10 Gew.%, vorzugsweise bis
zu 8 Gew.% können in den erfindungsgemäßen Sprengmittelgranulaten vorhanden sein.
[0049] Die Flüssigkeitsaufnahme ( auch als spezifische Porosität bezeichnet) der erfindungsgemäßen
Sprengmittel ist im Vergleich zu Produkten des Standes der Technik deutlich erhöht
und liegt in einem Bereich von über 750 ml/kg, vorzugsweise im Bereich 800 bis 1000
ml/kg. Diese hohe Flüssigkeitsaufnahme hat einen signifikanten Einfluß auf die Quellwirkung
und den Wassertransport im Sprengmittel. Produkte nach dem Stand der Technik haben
durchschnittlich Flüssigkeitsaufnahmewerte von ca. 600 ml/kg.
[0050] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Sprengmittelgranulate erfolgt zunächst durch
Mischen der erfindungsgemäßen Granulatbestandteile mit üblichen Mischverfahren. Beispielsweise
können Mischer der Firmen Vomm, Lödige, Schugi, Eirich, Henschel oder Fukae eingesetzt
werden. Bei diesem ersten Schritt des Mischens und Granulierens werden Vorcompounds
durch Agglomerationsverfahren hergestellt. Diese Vorcompounds bilden eine rieselfähige
Ware, die einen Wassergehalt zwischen 10 und 80 Gew% hat. Der erforderliche Wassergehalt
im Vorgemisch ist abhängig von der verwendeten Verdichtungseinrichtung. Ein Wassergehalt
von mindestens 10%, bevorzugt 20% ist erforderlich, um eine gute Verdichtung zu erzielen
und eine hohe Flüssigkeitsaufnahme im späteren Trockengranulat zu garantieren. Bei
Wassergehalten zwischen 60 und 80 Gew.% ist darauf zu achten, daß es bei bestimmten
Verdichtungsapparaten, wie etwa der Ringmatrizenpresse während während des Preßvorganges
dazu kommen kann, daß das Wasser aus der Mischung gedrückt werden kann, wohingegen
in Extruder keine derartigen Phänomene zu beobachten sind. D.h. die Verdichtungstechnik
muß letztlich dem Wassergehalt der Vormischung angepaßt werden. Für Ringmatrizenpresse
und Pelletierpressen hat sich ein Wassergehalt von 20 bis 60 Gew.%, bevorzugt von
20 bis 40 Gew.% bewährt. Darüber hinaus sollte auch aus wirtschaftlichen Gründen der
Wassergehalt des Vorcompounds nicht höher als erforderlich sein, weil dieses Wasser
im späteren Trockenprozeß unter Aufwendung von Energie entfernt werden muß.
[0051] Im nächsten Schritt werden diese Vorcompounds mechanisch verdichtet. Für das Quell-
und Wasseraufnahmeverhalten des erfindungsgemäßen Granulats ist die abschließende
Verdichtung wesentlich. Das Verdichten unter Anwendung von Druck kann auf verschiedene
Weise erfolgen. Die Produkte können zwischen zwei Druckflächen in Walzenverdichtern,
z. B. glatt oder profiliert, verdichtet werden. Der Ausstoß des Kompaktates erfolgt
als Strang. Verdichtungsmethoden in Matrizen mit Stempeln oder Kissenwalzen ergeben
Kompaktatformen wie Tabletten bzw. Briketts. Als Verdichtungsmaschinen können Walzenkompaktoren,
Extruder, Walzen- oder Würfelpressen, aber auch Granulierpressen eingesetzt werden.
[0052] Als besonders geeignet hat sich die Verdichtung mit Pelletierpressen erwiesen, wobei
durch eine geeignete Prozeßführung Granulate erhalten werden, die ohne weitere Zerkleinerung
getrocknet werden können. Geeignete Pelletierpressen werden z.B. von den Firmen Amandus
Kahl und Fitzpatrick hergestellt.
[0053] Durch die Verdichtung wird vorzugsweise ein Sprengmittelgranulat mit einer Schüttdichte
von 100 g/l bis 500 g/l, besonders bevorzugt von 150 g/l bis 450 g/l und ganz besonders
bevorzugt von 250 g/l bis 400 g/l erzeugt. Die Einhaltung einer bevorzugten Grenze
der Schüttdichte von maximal 400 g/l hat sich wegen der besonders guten Quelleigenschaften
als günstig erwiesen. Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Granulate auch bei
diesen Schüttdichten eine sehr gute Abriebstabilität aufweisen.
[0054] Die groben, verdichteten Teilchen werden zerkleinert, wobei z.B. Mühlen, Schnitzler
oder Walzenstühle geeignet sind. Die Zerkleinerung kann vor oder nach der Trocknung
durchgeführt werden. Dabei werden die erfindungsgemäßen Granulate bevorzugt auf eine
Teilchengrößenverteilung von 0,05 bis 3 mm, besonders bevorzugt 0,1 bis 1,5 mm, eingestellt.
[0055] Eine Entfernung von Staubanteilen unter 0,1 mm kann z.B. mit üblichen Siebeinrichtungen
durchgeführt werden. Da Staubanteile bis zu 10 Gew. in der Anwendung der erfindungsgemäßen
Granulate überwiegend nicht stört, kann deren Abtrennung oftmals unterbleiben.
[0056] Im Trocknungsvorgang wird der erfindungsgemäße Wassergehalt von 2 - 8 Gew%, bevorzugt
2,5 - 7 Gew.% und besonders bevorzugt 3 - 5 Gew.% eingestellt. Hierfür sind übliche
Trockner wie z.B. Walzentrockner ( Temperaturen z.B. von 95 - 120°C) oder Fließbett-Trockner
(Temperaturen z.B. von 70 - 100°C) geeignet.
[0057] Die Erfindung schließt die Verwendung der verdichteten Granulate als Sprengmittel
für gepreßte Formkörper, beispielsweise Tabletten, Würfel, Kugeln und dergleichen
ein. Besonders bevorzugt ist die Verwendung als Sprengmittel für Reinigungsmittelformulierungen,
Waschmittelformulierungen, Fleckensalze, Wasserenthärter in Tabletten- oder Würfelform.
[0058] Die erfindungsgemäßen Sprengmittelgranulate sind in den Formkörpern in Mengen von
0,5 Gew.% bis 15 Gew.% vorzugsweise 3 Gew.% bis 8 Gew.% und besonders bevorzugt 4
Gew.% bis 7 Gew.% enthalten.
[0059] Die erfindungsgemäßen Formkörper weisen eine ausreichende Stabilität und Festigkeit
auf, und ermöglichen eine sichere Handhabung, Verpackung und Lagerung. Bei Kontakt
mit Wasser sollen sie jedoch rasch zerfallen, so daß die Bestandteile die gewünschte
Wirkung entfalten können. Eine ausreichende Stabilität gegen mechanische Einwirkungen
ist für Formkörper ab einer Bruchfestigkeit von 50 N gegeben. Die erfindungsgemäßen
Granulate verleihen diesen hochverdichteten Formkörpern eine Zerfalls- und Auflösecharakteristik
wie sie sonst nur bei Formkörpern niedriger Festigkeit gegeben ist.
[0060] Die Formkörper für Waschmittelformulierungen enthalten in der Regel Gerüststoffe,
Bleichmittel und Bleichaktivatoren, Tenside, Tablettierhilfsmittel, Sprengmittel und
weitere übliche Zusätze und Hilfsstoffe.
[0061] Als Gerüststoffe kommen Polyphosphate, Pyrophosphate, Metaphosphate oder Phosphonate,
Schichtsilikate, amorphe Silikate, amorphe Disilikate und Zeolith in Betracht. Weitere
Bestandteile des Buildersystems können Füllstoffe wie Alkalicarbonate, Bicarbonate
z. B. Natriumcarbonat oder Natriumhydrogencarbonat, Sesquiocarbonate, Natriumsulfat,
Magnesiumsulfat, oder Citrat, Citronensäure, Bernsteinsäure, Weinsteinsäure und Äpfelsäure
sein. Häufig werden als Hilfsgerüststoff Cobuilder und Dispergatoren mitverwendet.
Solche Cobuilder oder Dispergatoren können Polyacrylsäuren und deren Natriumsalze
sein.
[0062] Auch Copolymere aus (Meth)acrylsäure und Maleinsäure, Terpolymere und Quattropolymere
aus (Meth)acrylsäure, Maleinsäure, Vinylalkohol und sulfogruppenhaltigen Vinylverbindungen
können verwendet werden. Insbesondere bevorzugt sind auch ter- und quattropolymere
Polycarboxylate, hergestellt aus (Meth)acrylsäure, Maleinsäure und Vinylalkohol oder
Vinylalkoholderivaten (wie sie in DE 43 00 772 C2 beschrieben sind) oder solche aus
(Meth)acrylsäure, 2-Alkylallylsulfonsäure und Zuckerderivaten (wie in DE 42 21 381
C1 beschrieben) oder solche aus (Meth)acrylsäure, Maleinsäure, Vinylalkoholderivaten
und Monomeren mit Sulfonsäuregruppen (beschrieben in DE 195 16 957 A).
[0063] Als weiteren Bestandteile werden Polyethylengkykol und/oder Polypropylenglykol mit
einem Molekulargewicht von 900 bis 30.000 verwendet, sowie carboxylierte Polysaccharide,
Polyaspartate und Polyglutamat. Auch Mischungen mit verschiedenen organischen Buildern
wie z.B. Zitronensäure sind möglich.
[0064] Übliche zu verwendende Bleichmittel sind Natriumperborattetrahydrat und Natriumperboratmonohydrat,
Natriumpercarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate, sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze, Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxyphthalate, Diperazelainsäure
und Diperdodecandisäuren. Der Gehalt an Bleichmitteln in Tabletten beträgt vorzugsweise
10-60 Gew.% und insbesondere 15-50 Gew.% . Um beim Waschen unter 60°C und darunter
eine gute Bleichwirkung zu erzielen, können Aktivatoren eingearbeitet werden. Geeignete
Bleichaktivatoren sind die mit H
2O
2 organische Persäuren bildenden N-Acyl und O-Acylverbindungen, vorzugsweise N,N'-tetraacylierte
Diamine, Carbonsäureanhydride und Ester von Polyolen wie Glucosepentaacetat. Ferner
können acetylierte Mischungen aus Sorbitol und Mannitol verwendet werden. Besonders
geeignet als Bleichaktivatoren sind N,N,N',N'-Tetraacetylethylendiamin (TAED), 1,5-
Diacetyl-2,4-dioxo-hexahydro-1,2,5-triazin (DADHT) und acetylierte Sorbitol-Mannitol-Mischungen
(SORMAN).
[0065] Neben nichtionischen, anionischen und amphoteren Tensiden können in Waschmittelformulierungen
auch kationische Tenside anwesend sein, beispielsweise quaternäre Ammoniumverbindungen
mit C8 - C16 N-Alkyl- bzw. N-Alkenylgruppen und N-Substituenten wie Methyl-, Hydroxyethyl-
bzw. Hydroxypropylgruppen.
[0066] Auch Tablettierhilfsmittel werden gegebnenfalls eingesetzt, beispielsweise Polyalkylenglykole
und Magnesiumstearate.
[0067] Beispiele für weitere übliche Waschmittelzusätze und Hilfsstoffe sind Enzyme, Magnesiumsilikate,
Aluminiumaluminate, Benzotriazol, Glycerin, Magnesiumstearat, Polyalkylenglykole,
Hexametaphosphat, Phosphonate, Bentonite, Soil Release Polymere, Carboxymethylcellulosen.
[0068] Geschirrspültabletten als eine Ausbildungsform von Reinigungsmittelformulierungen
enthalten in der Regel als Gerüststoffe Polyphosphate, Pyrophosphate, Metaphosphate
oder Phosphonate, Schichtsilikate, amorphe Silikate, amorphe Disilikate und Zeolithe,
sowie Füllstoffe wie Natriumcarbonat, Natriumsulfat, Magnesiumsulfat, Natriumhydrogencarbonat,
Citrat sowie Citronensäure, Bernsteinsäure, Weinsteinsäure und Äpfelsäure. Häufig
werden als Hilfgerüststoff Cobuilder und Dispergatoren mitverwendet. Solche Cobuilder
oder Dispergatoren können Polyacrylsäuren oder Copolymere mit Polyacrylsäure und deren
Natriumsalze sein.
[0069] Übliche Bleichmittel sind Natriumperborattetrahydrat und Natriumperboratmonohydrat,
Natriumpercarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate, sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze, Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxyphthalate, Diperazelainsäure
und Diperdodecandisäuren. Der Gehalt in den Tabletten beträgt vorzugsweise 10-60 Gew.%
und insbesondere 15-50 Gew.%.
[0070] Schaumarme nichtionische Tenside vom Typ Polyalkylenglykol und Alkylpolyglucoside
werden ebenfalls eingesetzt.
[0071] Beispiele für weitere übliche Reinigungsmittelzusätze und Hilfsstoffe sind auch hier
Enzyme, Magnesiumsilikate, Aluminiumaluminate, Benzotriazol, Glycerin, Magnesiumstearat,
Polyalkylenglykole, Hexametaphosphat sowie Phosphonate.
[0072] Wasserenthärtungstabletten bestehen in der Regel aus Gerüststoffen wie Schichtsilikaten,
amorphen Silikaten, amorphen Disilikaten und Zeolithen, sowie Füllstoffen wie Natriumcarbonat,
Natriumsulfat, Magnesiumsulfat, Natriumhydrogencarbonat, Citrat sowie Citronensäure.
Häufig werden als Hilfgerüststoff Cobuilder und Dispergatoren mitverwendet. Solche
Cobuilder oder Dispergatoren können Polyacrylsäuren oder Copolymere mit Polyacrylsäure
und deren Natriumsalze sein.
[0073] Schaumarme nichtionische Tenside vom Typ Polyalkylenglykol und Alkylpolyglucoside
werden ebenfalls eingesetzt.
[0074] Beispiele für weitere übliche Waschmittelzusätze und Hilfsstoffe sind Magnesiumsilikate,
Polyalkylenglykole und Phosphonate.
[0075] In einer bevorzugten Ausführungsforme ist es mit den erfindungsgemäßen Sprengmittelgranulaten
möglich, Waschmitteltabletten mit Zerfallszeiten von bis zu 15 sec bei einer Tablettenbruchfestigkeit
von bis zu 80 N herzustellen.
[0076] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen noch weiter erläutert.
Alle Angaben beziehen sich auf Gewicht, es sei denn, es ist im Einzelfalle etwas anderes
angegeben.
Prüfmethoden
Bestimmung des spezifischen Wasseraufnahmevermögens
[0077] Das spezifische Wasseraufnahmevermögen des erfindungsgemäßen Granulats kann gravimetrisch
wie folgend bestimmt werden:
Eine definierte Granulatmenge (z.B. 2,00 g) wird in einen dünnen Papierbeutel, wie
einem Teebeutel eingeschweißt und in ein Gefäß mit einem Überschuß an Wasser getaucht.
Nach 3 Minuten Eintauchzeit wird der Beutel aus dem Wasser herausgenommen und 10 Minuten
zum Abtropfen aufgehängt. Der Beutel wird gewogen und aus der Gewichtsdifferenz eines
nassen Beutels mit und ohne Granulat die Wasseraufnahme bestimmt. Für die Bestimmung
wird destilliertes Wasser verwendet.
Bestimmung der Quellkinetik
[0078] Zur Bestimmung der Quellgeschwindigkeit und der Quellhöhe unter Belastung werden
3,00 g Granulat in ein zylindrisches Kunststoffgefäß mit einem Innendurchmesser von
60 mm gegeben und mit einem wasserdurchlässigen Vlies abgedeckt. Die Schichtdicke
des Granulates beträgt je nach Schüttgewicht 1- 3 mm . Auf das Vlies wird ein beweglicher,
durchbohrter Stempel mit einem Gewicht von 58 g aufgesetzt und mit einem Wegmeßinstrument
verbunden das den Weg des Stempels in Abhängigkeit von der Zeit aufzeichnet. Durch
Zugabe von 70 ml Wasser wird das Granulat zum Aufquellen gebracht und die dadurch
ausgelöste Verschiebung des Stempels (Weglänge) in Abhängigkeit von der Zeit bestimmt
und graphisch ausgewertet.
Bestimmung der Flüssigkeitsaufnahme (spezifische Porosität)
[0079] Die Bestimmung der spezifischen Porosität des Sprengmittelgranulates erfolgt mittels
einer bekannten Standardmethode zur Bestimmung des Maßes der Porosität von Feststoffen.
Prinzip der Methode:
Der Feststoff wird mit Di-n-butylphthalat (DBP) vollständig getränkt und anschließend
die in den Poren aufgenommene Flüssigkeit nach einer definierten Zeit unter definierten
Bedingungen durch Zentrifugieren entfernt. Die Menge an absorbiertem DBP gilt als
maß für die Porosität des Feststoffes.
Durchführung:
[0080] 3 g der Probe werden in einen handelsüblichen tarierten Glasfiltertiegel G3 eingewogen
und mit 10 ml DBP versetzt. Diese Tiegel stellt man in ein Becherglas, dessen Boden
mit Filterpapier ausgelegt ist. Nach genau 5 Minuten werden die Glasfiltertiegel gewogen
, anschließend in Tefloneinsätze gestellt und 5 Minuten bei 1800 U/min zentrifugiert.
Nach dem Zentrifugieren werden die Tiegel den Tefloneinsätzen entnommen und wiederum
gewogen.
Die Porosität wird nach folgender Formel berechnet:
P = Absorptionsvermögen in ml DBP je kg Feststoff (Porosität)
M2 = Gewicht des Tiegels mit feuchter Probe nach Zentrifugieren in g
M1 = Gewicht des Tiegels mit trockener Probe mit Lösungsmittel in g
Dichte = 1,050 g/ml DBP
E = eingewogene Probenmenge in g
Methode zur Bestimmung der Tablettenzerfallszeit
[0081] Eine Wasch-und Reinigungstablette mit einem Gehalt von 5% Sprengmittel wird für den
Test eingesetzt. In ein Becherglas werden 500 ml Weichwasser mit einer Temperatur
von 23°C gegeben. In 10 cm Höhe wird ein Metallsieb mit einer Maschenweite von 4 mm
angebracht. In dem Becherglas wird ein Magnetrührstab mit ca. 200 U/min in Bewegung
versetzt und von oben eine Tablette auf das Sieb aufgelegt. Die Zeit vom Beginn der
Tablettenzugabe bis zum Zerfall der Tablette wird mit einer Stoppuhr gemessen. Der
Zerfall ist erreicht, wenn alle Tablettenteile durch das Sieb gefallen sind.
Testbedingungen für Einspülversuche von Waschmitteltabletten in Waschmaschinen:
[0082] In die Einspülschublade der Waschmaschine werden 3 Tabletten hintereinander eingestellt.
Die Waschmaschine wird an eine Druckleitung mit 5 bar Stadtwasser angeschlossen und
im 60°C-Normalprogramm gestartet. Die Einspülzeit beträgt dabei 30 sec, wobei die
Maschine nur einmal Wasser nimmt. Der Versuch wird insgesamt viermal durchgeführt,
wobei also 12 Tabletten eingesetzt werden. Nach jedem Einspülvorgang werden die zurückgebliebenen
Tabletten gezählt. Die Gesamtmenge an nicht eingespülten Tabletten wird angegeben.
Bestimmung der Tablettenbruchfestigkeit
[0083] Für die Bestimmung der Tablettenbruchfestigkeit wird der Tablettenbruchfestigkeitstester
vom Typ TB30/TBH30MD von der Firma Erweka verwendet. Dabei wird die Bruchfestigkeit
mittels eines Dehnungsmeßstreifens mit einer Kraftmeßdose bestimmt. Die Meßgenauigkeit
beträgt +/- 1N. Nach entsprechender Programmierung wird die Tablette in die Meßeinrichtung
eingelegt und der Meßvorgang gestartet. Das Gerät zeigt den Wert der Bruchfestigkeit
an.
Abriebtest für Sprengmittelgranulate
[0084] In ein 500-ml-Becherglas werden 100g getrocknetes Sprengmittelgranulat mit einer
Teilchengröße > 1 mm gegeben. In das Granulat taucht eine Metalldissolverscheibe mit
3,5 cm Durchmesser ein, die mit einem Rührmotor verbunden ist. Der Rührmotor wird
auf 800 U/min eingestellt und eine Minute gerührt. Dabei erfährt das Granulat einen
mehr oder weniger deutlichen Abrieb. Nach Ablauf der Zeit wird mittels Siebanalyse
der Anteil der Kornfraktion mit < 1 mm bestimmt. Der Anteil < 1 mm wird in Prozent
der Gesamtmenge angegeben.
Beispiele
Beispiele M1-M7 und Vergleichsbeispiele V1-V5
[0085] Die in den Beispielen verwendeten Sprengmittel wurden durch Naßkompaktierung auf
einer Pelletierpresse der Firma Amandus Kahl hergestellt. Der Verdichtungsgrad wurde
auf 1:3 eingestellt. Der Wassergehalt der Gemische vor der Verdichtung ist der Tabelle
1 zu entnehmen. Nach der Kompaktierung wurden die Granulate auf einem Walzentrockner
der Firma Babcok auf die angegebenen Feuchtegehalte getrocknet. Das Vergleichbeispiel
V5 wurden auf einer Walzenpresse WP 150 der Alexanderwerke ohne zusätzliches Wasser
produziert. Der Preßdruck wurde auf 1,1 t/cm eingestellt. Die Granulate wurden auf
einem Reibschnitzler zerkleinert. Die Trocknung erfolgte ebenfalls auf einem Bandtrockner.
Die Granulate weisen Teilchengrößen zwischen 0,3 und 2 mm auf, der Staubanteil unter
0,1 mm ist in der Tabelle angegeben.
Tabelle 1:
Rezepturen zur Herstellung von Sprengmitteln in Gew.% und Eigenschaften der Granulate |
Sprengmittel |
V1 |
V3 |
V4 |
V5 |
M1 |
M2 |
M3 |
M4 |
M5 |
M6 |
M7 |
Cellulose* |
50 |
50 |
50 |
80 |
50 |
50 |
45 |
50 |
47 |
40 |
50 |
Lineares PAA** |
12,5 |
12,5 |
12,5 |
20 |
12,5 |
12,5 |
10 |
10 |
12,5 |
10 |
- |
Vernetztes PAA*** |
|
|
|
|
|
|
|
2 |
|
|
- |
CMC### |
|
|
|
|
|
|
15 |
5 |
10 |
20 |
- |
Nio-Tensid## |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
0 |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
0 |
0,5 |
- |
Polymertensid# |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
12,5 |
Wasser zur |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Kompakt. (Gew%) |
37 |
37 |
37 |
0 |
37 |
37 |
29,5 |
29,5 |
30,5 |
29,5 |
37,5 |
Schüttdichte (g/l) |
325 |
330 |
335 |
300 |
335 |
335 |
335 |
335 |
335 |
335 |
335 |
Feuchte (Gew%) |
18 |
10 |
1 |
3 |
6 |
4 |
3 |
3 |
4 |
5 |
3 |
Staubanteil (Gew%) |
2 |
4 |
8 |
5 |
7 |
8 |
6 |
5 |
5 |
5 |
7 |
% Angaben beziehen sich auf die Handelsform der Komponenten mit dem üblichen Wassergehalt. |
*) Cellulose mit einer Faserlänge von 150 µm |
**) lineares Polycarboxylat mit einem mittleren Molgewicht von 40.000 |
***) vernetztes Polycarboxylat mit einem mittleren Molgewicht von ca. 2 Mio |
#) Polymertensid aus Acrylsäure/Maleinsäure mit 10 Gew.% gepfropftem Alkylpolyglykosid |
##) Fettalkoholtensid (C12/14, EO04,7) |
###) Carboxymethylcellulose |
[0086] Als
Vergleichsbeispiel V2 wurde eine walzenkompaktierte Cellulose der Firma Degussa AG mit der Handels-Bezeichnung
Elcema G 250 verwendet. ( 5% Feuchte, Schüttdichte 400 g/l
Flüssigkeitsaufnahme (Spezifische Porosität):
[0087] Beim Vergleich des erfindungsgemäßen Beispiels M2 mit dem Beispiel V2 ergaben sich
deutliche Unterschiede in der Flüssigkeitsaufnahme, die durch Kompaktierverfahren
und den Feuchtegehalt beim Kompaktieren begründet sind. Mit dem erfindungsgemäßen
Feuchtegehalt beim Kompaktieren und Trocknen (M2) ergeben sich 950 ml/kg Aufnahme
an DBP, das trockenkompaktierte und damit in der Kapillarstruktur zusammengedrückte
Muster (V2) ergab eine Aufnahme von nur 600 ml/kg DBP.
[0088] Damit zeigt sich, daß die Aufnahmefähigkeit der erfindungsgemäßen Sprengmittelgranulate
gegenüber dem Vergleichsprodukt deutlich erhöht ist.
Beispiel 1:
[0089] Phosphathaltige Waschmitteltablette: Festigkeit der Tablette und Einspültests unter
Verwendung der Granulate der vorgenannten Beispiele:
Tabelle 2:
Zusammensetzung Waschmitteltablette: |
Rohstoff-Menge in Gew.% |
|
Natriumtripolyphosphat |
35 |
Natriumpercarbonat |
19 |
TAED |
4 |
Fettalkoholsulfat |
14 |
Lineares Alkylbenzolsulphonat |
4 |
Soda |
8 |
Entschäumer, optischer Aufheller, |
|
CMC, Phosphonat |
6 |
Mikrokristalline Cellulose (200 µm) |
2 |
Enzymmix |
1 |
Fettalkoholethoxilat (C12/14, EO=4,7) |
2 |
Sprengmittelzubereitung gemäß |
|
Beispielen V1-V5 und M1-M7 |
5 |
[0090] Tabelle 3 zeigt die Festigkeit und die Ergebnisse des Einspültests der einzelnen
Waschmitteltabletten bei Verwendung der verschiedenen Sprengmittel:
Tabelle 3:
Sprengmittel entspr. Beispiel |
Feuchte (%) |
Einspültest (nicht zerf. Tabl.) |
Festigkeit [N] |
Zerfallszeit [sec] |
V1 |
18 |
10 |
61 |
50 |
V2 |
5 |
10 |
58 |
52 |
V3 |
10 |
6 |
60 |
40 |
M1 |
6 |
1 |
62 |
12 |
M2 |
4 |
0 |
65 |
9 |
V4 |
1 |
3 |
58 |
25 |
M3 |
3 |
0 |
57 |
8 |
M4 |
3 |
1 |
63 |
10 |
M5 |
4 |
1 |
58 |
9 |
M6 |
5 |
0 |
59 |
7 |
M7 |
3 |
0 |
58 |
9 |
[0091] Tabelle 3 zeigt, daß sowohl die Zusammensetzung als auch bei gleicher Zusammensetzung
der Feuchtegehalt des Sprengmittelgranulates einen deutlichen Einfluß auf die Tablettenzerfallszeit
haben. Sprengmittel mit dem bevorzugten Gehalt von 3-5 Gew% Wasser wie bei M2 zeigen
auch die besten Zerfallszeiten der Tabletten. Werden zusätzlich noch geeignete quellbare
Substanzen als Sprengmittelkomponente eingebaut, können die Zerfalleigenschaften noch
weiter gesteigert werden.
[0092] Tabelle 4 zeigt den Einfluß der Lagerzeit ( 4 Wochen bei 40°C/ 60% rel. Luftfeuchte
im geschlossenen Behälter) auf das Einspülverhalten von Tabletten mit Sprengmitteln.
Tabelle 4:
Phosphathaltige Waschmitteltablette nach Tabelle 2 |
Beispiel |
Feuchte des Sprengmittels [%] |
Einspültest sofort |
(Tablette) n. 4 Wochen |
Quellkinetik nach 3 Sek [mm] |
V4 |
1 |
3 |
3 |
0,85 |
M1 |
6 |
1 |
1 |
0,90 |
M2 |
4 |
0 |
1 |
0,97 |
V3 |
10 |
6 |
7 |
0,80 |
V1 |
18 |
10 |
11 |
0,45 |
V2 |
6 |
10 |
11 |
0,47 |
M3 |
3 |
0 |
- |
2,0 |
M4 |
3 |
1 |
- |
1,7 |
M5 |
4 |
1 |
- |
1,6 |
M6 |
5 |
0 |
- |
2,2 |
[0093] Tabelle 4 zeigt, daß der erfindungsgemäße Feuchtigkeitsgehalt im Sprengmittelgranulat
zu überlegenen Eigenschaften der damit hergestellten Tabletten im wichtigen Einspültest
führt bzw daß die Quellbarkeit mit Werten von 0,9 und höher den Vergleichsprodukten
überlegen ist. Tabletten mit erfindungsgemäßem Sprengmittel zeigen eine gute Lagerstabilität.
Tabletten mit M3-M6 enthalten neben der Cellulose auch noch Cellulosederivate und
weisen dadurch eine nochmals verbesserte Quellkinetik auf.
Beispiel 2:
[0094] Phosphatfreie Waschmitteltablette: Festigkeit der Tablette und Einspültest unter
Verwendung eines der Granulate der vorgenannten Beispiele:
Tabelle 5:
Granulat aus Beispiel M6/M7 in Zeolith-basierten Waschmittelrezepturen |
Rohstoff-Menge in Gew. % |
Rezeptur |
a) |
b) |
Zeolith P |
39 |
36 |
Fettalkoholethoxilat (C12/14, EO=4,7) |
4 |
7 |
Natriumpercarbonat |
16 |
16 |
TAED |
4 |
4 |
Fettalkoholsulfat |
10 |
11 |
Lineares Alkylbenzolsulphonat |
3 |
3 |
Soda |
4 |
4 |
Entschäumer, optischer Aufheller, |
|
|
CMC, Phosphonat |
5 |
5 |
Enzymmix |
1 |
1 |
Mikrokristalline Cellulose (200 µm) |
4 |
4 |
Sprengmittelzubereitung gemäß |
|
|
- Beispiel V1, V2 ,M6,M7 |
5 |
5 |
Natriumcitrat |
5 |
5 |
Tabelle 5.1
Rezeptur |
Sprengmittel |
Einspültest |
Festigkeit [N] |
a) |
M6 |
1 |
57 |
b) |
M6 |
0 |
51 |
a) |
M7 |
0 |
73 |
b) |
M7 |
0 |
59 |
Handelsübl. Tablette |
|
1 |
30 |
Handelsübl. Tablette |
|
11 |
80 |
a) |
V1 |
10 |
58 |
a) |
V2 |
12 |
59 |
[0095] Auch hier zeigen die Vergleichsgranulate V1 und V2 deutlich geringere Wirkung als
das erfindungsgemäße Produkt aus Beispiel M6/M7. Handelsübliche Tabletten zeigen unterschiedliches
Löseverhalten. Tabletten niedriger Festigkeit lösen sich schneller als solche mit
hoher Festigkeit.
Tabelle 6:
Granulat aus Beispiel M3 in Disilikat-basierten Waschmittelrezepturen |
Rohstoff-Menge in Gew.% |
Rezeptur |
a) |
b) |
Amorphes Disilikat |
36 |
30 |
Fettalkoholethoxilat |
2 |
7 |
Fettalkoholsulfat |
11 |
15 |
Lineares Alkylbenzolsulphonat |
4 |
2 |
Natriumpercarbonat |
16 |
16 |
TAED |
4 |
4 |
Acrylat-Maleat-Copolymer |
- |
3 |
Soda |
7 |
4 |
Natriumcitrat |
5 |
5 |
Mikrokristalline Cellulose (200 µm) |
4 |
4 |
Entschäumer, optischer Aufheller, |
|
|
CMC, Phosphonat |
5 |
4 |
Enzymmix |
1 |
1 |
Sprengmittelzubereitung gemäß |
|
|
Beispiel M3 |
5 |
5 |
Tabelle 6.1
Rezeptur |
Einspültest |
Festigkeit [N] |
a) |
0 |
65 |
b) |
1 |
60 |
[0096] Das Granulat aus Beispiel M3 führte zu sehr guten Zerfallszeiten von Disilikat-Tabletten.
Beispiel 3:
[0097] Gepreßte Formkörper mit dem Verwendungszweck als Fleckensalz der folgenden Zusammensetzung:
Tabelle 7
Rohstoff-Menge in Gew.% |
Rezeptur |
|
Soda-Disiklikat Cogranulat |
20 |
Soda |
41 |
Nichtionisches Tensid |
4 |
TAED |
7 |
Enzymmix |
1 |
Natriumpercarbonat |
24 |
Sprengmittelzubereitung gemäß |
|
Beispiel M2 bzw V2 |
3 |
[0098] Wasserenthärter der folgenden Zusammensetzung:
Tabelle 8
Rohstoff-Menge in Gew.% |
Zeolith |
15 |
Natriumhydrogencarbonat |
32 |
Zitronensäure |
20 |
Polycarboxylat |
17 |
Schichtsilikat |
8 |
Prozeßhilfsmittel |
5 |
Sprengmittelzubereitung gemäß |
|
Beispiel M2 bzw. V2 |
3 |
[0099] Maschinen-Geschirr-Reiniger der folgenden Zusammensetzung:
Tabelle 9
Rohstoff-Menge in Gew. % |
Soda-Silikat Cogranulat |
20 |
Tripolyphosphat |
35 |
Soda |
20 |
Natriumperborat |
12 |
TAED |
4 |
Enzymmix |
2 |
Prozeßhilfsmittel |
3 |
Parfum, Farbstoffe |
2 |
Sprengmittelzubereitung |
|
gemäß Beispiel M2 bzw. V2 |
2 |
[0100] Ergebnisse zur Festigkeit und Zerfallszeit der Reinigungstabletten
Tabelle 10
Eigenschaft |
Fleckensalz |
Wasserenthärter |
Maschinengeschirr-Reiniger |
Zusammensetzung |
gemäß a) |
gemäß b) |
gemäß c) |
Festigkeit [N] |
175 |
210 |
185 |
Zerfallszeit[sec] mit Sprengmittel V2 |
225 |
145 |
245 |
Zerfallszeit[sec] mit Sprengmittel M2 |
85 |
68 |
58 |
[0101] Die Tablettenzerfallszeit hochverdichteter Tabletten mit erfindungsgemäßem Sprengmittel
ist den Vergleichsprodukten überlegen.
Beispiel 4 und V7:
[0102] Einfluß eines hohen Tensidgehaltes auf die Eigenschaften des Sprengmittelgranulates
[0103] Ein erfindungsgemäßes Granulat (M2) mit einem Gehalt an nichtionischem Tensid von
0,5 Gew % wird mit einem Granulat der gleichen Rezeptur und Herstellungstechnologie
verglichen, dessen Nio-Tensidgehalt auf 12 Gew% erhöht wurde (V7).
[0104] Die folgende Tabelle 11 zeigt die Quellkinetik dieser beiden Granulate nach 3, 5
und 10 Sekunden Quellzeit.
Tabelle 11:
Beispiel Quellweg in [mm] nach |
|
3 sec |
5 sec |
10 sec |
M2 |
0,97 |
1,0 |
1,1 |
V7 |
0,33 |
0,42 |
0,44 |
In einem weiteren Test wurde der Abrieb der beiden Muster M2 und V7 verglichen.
Tabelle 12:
Abriebtest an den Mustern M2 und V7 |
Beispiel |
Kornanteil < 1 mm in Gew% |
M2 |
10 |
V7 |
35 |
[0105] Die Ergebnisse machen deutlich, daß Sprengmittelgranulate mit einem Tensidgehalt
außerhalb der erfindungsgemäßen Ausführung sowohl im Quellverhalten als auch in der
Abriebfestigkeit deutlich schlechtere Eigenschaftswerte aufweisen.
1. Verdichtetes Sprengmittelgranulat für Tabletten, aufgebaut aus
A) 60 - 99 Gew.% nichtwasserlöslicher, in Wasser quellbarer Cellulose und gegebenenfalls
weitere, modifizierte wasserquellbare Polysaccharidderivate,
B) 1 - 40 Gew.% mindestens eines polymeren Bindemittels in Form eines Polymerisates
bzw. Copolymerisates der (Meth)acrylsäure und / oder deren Salze,
C) 0 - 7 Gew.% mindestens eines flüssigen, mit Wasser gelbildenden Tensides,
wobei sich die Summe aus A), B), und C) zu 100 Gew.% ergänzt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sprengmittelgranulat einen Feuchtigkeitsgehalt von 2 bis 8 Gew. % aufweist.
2. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 1 - 15 Gew.%
polymeres Bindemittel und 0,1 bis 3,5 Gew.% Tensid enthält.
3. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tenside
nichtionische und/oder anionische und /oder amphotere Tenside sind.
4. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tenside
ausgewählt sind aus Fettalkoholethoxylaten mit vorzugsweise 3 bis 15 Mol Ethylenoxid,
Fettalkoholsulfaten, lineare Alkylbenzolsulfonaten, Alkylethersulfaten, Alkylpolyglykosiden
und deren Mischungen.
5. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu 10
Gew.% vernetzte, feinteilige Colymerisate der (Meth)acrylsäure enthalten sind.
6. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es 0 - 30
Gew.% mindestens eines Polymertensides enthält.
7. Verdichtetes Sprengmittelgranulat für Tabletten, aufgebaut aus
A) 60 - 99 Gew.% nichtwasserlöslicher, in Wasser quellbarer Cellulose und gegebenenfalls
weitere, modifizierte wasserquellbare Polysaccharidderivate,
D) 1 - 40 Gew.% mindestens eines polymeren Bindemittels
wobei sich die Summe aus A) und D) zu 100 Gew.% ergänzt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sprengmittelgranulat einen Feuchtigkeitsgehalt von 2 bis 8 Gew. % aufweist und
das polymere Bindemittel D) ein Polymertensid ist.
8. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Feuchtigkeitsgehalt
von 2,5 bis 7 Gew.%, vorzugsweise von 3 bis 5 Gew.% aufweist.
9. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß bezogen auf
die Cellulose 0,1 bis 85 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.% wasserquellbare Polysaccharidderivate
vorhanden sind.
10. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserquellbaren
Polysaccharidderivate anionisch und/oder nichtionisch und/oder physikalisch und/oder
vernetzt modifiziert sind und sich von Cellulose, Stärke und Polygalaktomannanen ableiten.
11. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Carboxymethylcellulose,
Carboxymethylstärke, Hydroxyalkylcellulose, Hydroxyalkylstärke, Alkylcellulose, Guarmehl
oder Johannisbrotkernmehl verwendet wird.
12. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Regeneratcellulose verwendet wird.
13. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Cellulosen
und Polysaccharidderivate vor ihrer Verdichtung in Form feinteiliger Partikel mit
Teilchengrößen zwischen 0,03 und 3 mm vorlagen.
14. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisate
bzw. Copolymerisate der (Meth)acrylsäure ausgewählt sind aus der Gruppe Homopolymeren
der (Meth)acrylsäure, aus der Gruppe der Copolymeren mit folgenden Monomerkomponenten
ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren und/oder deren Anhydriden und/oder ethylenisch
ungesättigten Sulfonsäuren und/oder Acrylestern und/oder Vinylestern und/oder Vinylethern
bzw. deren Verseifungsprodukten und/oder Vernetzern und/oder Pfropfgrundlagen auf
Basis von Polyhydroxverbindungen.
15. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchengröße
zwischen 0,05 und 3,0 mm, vorzugsweise 0,1 bis 1,5 mm liegt.
16. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Porosität
von 800 bis 1000 ml/kg aufweist.
17. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß es bis zu
10 Gew.%, vorzugsweise bis zu 8 Gew.% eines Feinstaubanteils von kleiner 0,1 mm enthält.
18. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Schüttdichte
von 100 g/l bis 500 g/l, vorzugsweise von 150 g/l bis 450 g/l und besonders bevorzugt
von 250 g/l bis 400 g/l aufweist.
19. Sprengmittelgranulat nach Anspruch 6 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymertenside
Alkylenoxideinheiten im Polymergerüst eingebunden enthalten.
20. Verfahren zur Herstellung der Sprengmittelgranulate nach Anspruch 1 bis 19 durch Mischen
der zu granulierenden Komponenten zu einem Vorgemisch und anschließendem Verdichten
des Vorgemisches,
dadurch gekennzeichnet, daß
- in dem Vorgemisch ein Feuchtigkeitsgehalt von 10 bis 80 Gew.% eingestellt wird und
- nach der Kompaktierung auf einen Feuchtegehalt von 2 bis 8 Gew.% getrocknet wird
und gegebenenfalls
- durch Mahlung und Siebung die gewünschte Korngrößenverteilung eingestellt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdichten mittels Walzen
unter Friktion derselben oder mittels Walzen- oder Würfelpressen oder mittels Extruder
oder mittels Ringmatritzen- bzw. Pelletierpressen erfolgt.
22. Verfahren nach Anspruch 20 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß mit Ringmatrizen- bzw.
Pelletierpressen bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 20 bis 40 Gew. % kompaktiert wird.
23. Verfahren nach Anspruch 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtegehalt nach
der Trocknung auf 2,5 bis 7 Gew.%, bevorzugt auf 3 bis 5 Gew.% eingestellt wird.
24. Verwendung eines Sprengmittelgranulates nach einem der Ansprüche 1 bis 19 als Sprengmittel
für Tabletten, insbesondere für Wasch-, Reinigungs-, Wasserenthärtungs- und Fleckensalztabletten.
25. Verwendung eines Sprengmittelgranulates nach einem der Ansprüche 1 bis 19 als Sprengmittel
in Waschmitteltabletten mit einer Bruchfestigkeit bis zu 80 N und einer Tablettenzerfallszeit
von höchstens 15 sec.