[0001] Die Erfindung betrifft eine fahrbare Gleisstopfmaschine, mit mehreren in den Schotter
des Gleisunterbaus eintauchbaren und über Antriebe beistellbaren und vibrierbaren
Stopfwerkzeugen mit mindestens je einem Stopfpickel zum Unterstopfen der Schwellen
in den schienennahen Zonen.
[0002] Eine derartige Gleisstopfmaschine ist beispielsweise aus der EP 0 455 179 bekannt,
bei der die schienennahen Stopfpickel, die außerhalb des Schienenzwischenraums arbeiten,
quer zu den Schienen nach außen verstellbar angeordnet ist, und beispielsweise auch
Weichenbereiche stopfen zu können, bei denen Gleise vom regulären Gleisprofil quer
nach außen abzweigen. Da nur in den schienennahen Zonen der Schwelten Stopfpickel
positioniert sind, werden auch nur diese Zonen unterstopft, die Mittenzone der Schwellen
bleibt nachteiligerweise unbearbeitet, wodurch Hohlräume und Lockerungen der Schwellen
im Mittenbereich entstehen können.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine fahrbare Gleisstopfmaschine der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden daß auch der Schotter im Bereich der Mittenzone
der Schwellen beim Unterstopfen verfestigt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird bei der fahrbaren Gleisstopfmaschine der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zusätzliche mittlere Stopfpickel parallel zu der
Mittenzone der Schwellen zum Unterstopfen der Schwellen-Mittenzonen vorgesehen sind.
[0005] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß auch im mittleren Bereich
der Schwelle - im Anschluß an die schienennahen Stopfpickel - zusätzliche mittlere
Stopfpickel angeordnet sind, die zu den schienennahen Stopfpickeln einen vorgegebenen
Abstand aufweisen, und die zusammen mit den schienennahen Stopfpickeln längs einer
oder zweier beabstandeter paralleler Geraden fluchten, die senkrecht zu den Schienen,
also parallel zu den Schwellen verlaufen. Erfindungsgemäß ist es somit möglich, Schotter
auch im mittleren Bereich der Schwellen unter die Schwellen zu stopfen, wodurch sich
insgesamt ein verbesserter Halt der Schwellen im Schotter ergibt.
[0006] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung arbeiten die mittleren
Stopfpickel, welche die Mittenzone der Schwellen und der Stopfen gegenüber den schienennahen
Stopfpickeln mit einem reduzierten Stopfdruck, der bevorzugt zwischen 30 bis 70%,
besonders bevorzugt zwischen 40 bis 60% des Stopfdruckes der schienennahen Stopfpickel
beträgt. Diese Ausführungsform der Erfindung besitzt den besonderen Vorteil, daß einerseits
die Mittenzone unterstopft, und dadurch verfestigt wird, daß andererseits jedoch die
Mittenzone der Schwelle sich nicht wegen zu hohen Stopfdruckes nach oben durchbiegt
und die Schwellen dadurch wieder lockert. Die Hohlräume zwischen den Schottersteinen
unterhalb der Mittenzone werden verdichtet, die unerwünschte Aufwölbung der Schwelle
nach oben unterbleibt jedoch erfindungsgemäß. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Stopfwerkzeuge jeweils mit zwei Stopfpickeln versehen, Stopfwerkzeuge
sind jeweils spiegelbildlich zu der betreffenden Schwelle auf beiden Seiten der jeweiligen
Schwelle positioniert, so daß die Schwellen von zwei Seiten her symmetrisch unterstopft
werden.
[0007] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind kopfseitige Stopfpickel
vorgesehen, deren Arbeitsspitzen parallel zu den Schienen angeordnet sind, und die
die Schwellenköpfe in Richtung der Schwellenlängsachse unterstopfen. Erfindungsgemäß
arbeiten diese kopfseitigen Stopfpickel, deren Position in geringem vorgegebenen Abstand
von den Schwellenköpfen liegt, mit einem Stopfdruck, der zwischen 70 und 95%, bevorzugt
zwischen 80 und 90% des Stopfdruckes der schienennahen Stopfpickel beträgt. Diese
Verringerung des Stopfdruckes an den Kopfseiten der Schwellen und in der Mittenzone
der Schwellen hat zur Folge, daß die Schwellen über ihre gesamte Länge unterstopft
sind und dabei im wesentlichen plan im Schotterbett liegen ohne durch lokale Druckerhöhungen
sich nach oben auszuwölben. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch
die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
[0008] Im folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Frontansicht eines Stopfaggregats einer bekannten Gleisstopfmaschine, gesehen
in Schienenrichtung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des bekannten Stopfaggregats der Fig. 1, gesehen in Schwellenlängsrichtung;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der Position der Stopfpickel des Stopfaggregats gemäß
den Fig. 1 und 2 relativ zu den Schwellen eines Gleises; und
- Fig. 4
- eine der Fig. 3 entsprechende schematische Darstellung der Position der Stopfpickel
einer erfindungsgemäßen Gleisstopfmaschine, gesehen in Aufsicht, relativ zu den Schwellen
des Gleises.
[0009] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Frontansicht und eine Seitenansicht eines Teils eines
Stopfaggregats einer bekannten Gleisstopfmaschine. Fig. 3 zeigt eine schematische
Aufsicht auf zwei Schwellen eines Gleises, wobei die Position der Stopfpickel relativ
zu den Schwellen der bekannten Gleisstopfmaschine dargestellt ist. Dargestellt sind
Schwellen 1, die in vorgegebenem Abstand quer zu den beiden Schienen 4 eines Gleises
liegen, wobei die Schienen 4 im Bereich der beiden Kopfabschnitte der Schwellen in
vorgegebenem Spurabstand verlaufen. Wie insbesondere der Fig. 1 entnehmbar ist, besitzt
der dargestellte Teil des Stopfaggregats 12 vier Stopfwerkzeuge 14, die fluchtend
längs einer geraden Linie quer zu den Schienen 4 angeordnet sind und jeweils zwei
Stopfpickel 16 aufweisen, deren Arbeitsspitzen 17 gegen den Schotter (nicht dargestellt)
gerichtet sind. Den vier Stopfwerkzeugen 14 liegen - in vorgegebenem, in Schienenrichtung
gemessenen Abstand - entsprechende Stopfwerkzeuge gegenüber und sind ebenfalls auf
einer Geraden quer zu den Schienen positioniert. Wie Fig. 2 entnehmbar ist, besitzen
die Stopfwerkzeuge einen solchen Abstand voneinander, daß die Arbeitsspitzen 17 der
Stopfpickel 16 - bei entsprechender Halteposition der Gleisstopfmaschine - in geringem
Abstand von einer Schwelle 1 auf beiden Seiten der Schwelle 1 in den Schotter absenkbar
sind und diese Schwelle dann mit Schotter unterstopfen. Die Stopfpickel 16 der Stopfwerkzeuge
14 werden über Antriebe beigestellt und in eine Stopfbewegung gebracht. Die Antriebe
beaufschlagen die Stopfpickel 16 außerdem mit einer Vibrierbewegung, um die Stopfwirkung
zu erhöhen.
[0010] Wie insbesondere den Fig. 1 und 3 entnehmbar ist, sind die Stopfpickel in geringem
Querschnitt von den Schienen 4, also schienennah angeordnet. Im Bereich der Mittenzone
3 sind - bei dieser bekannten Gleisstopfmaschine - keine Stopfpickel vorhanden.
[0011] Fig. 4 zeigt eine der Fig. 3 entsprechende schematische Darstellung der Position
der Stopfpickel 16 einer erfindungsgemäßen Gleisstopfmaschine. Quer zu den Schienen
4, also in Schwellenlängsrichtung sind zusätzlich zu den schienennahen Stopfpickeln
16 in der Mittenzone 3 der Schwellen 1 noch mittlere Stopfpickel 18 angeordnet, die
hinsichtlich ihrer Position mit den schienennahen Stopfpickeln 16 in einer geraden
Flucht. In vorgegebenem Abstand, der in Schienenlängsrichtung gemessen ist, befinden
sich neben den Stopfpickeln 16, 18 spiegelbildlich zur Schwelle ein identischer Stopfpickel
16, 18, so daß die einzelne Schwelle jeweils von beiden Seiten mittels der Stopfpickel
16, 18 mit Schotter unterstopft wird. An den Köpfen 2 befinden sich - parallel zu
den Schienen ausgerichtet - in der dargestellten Ausführungsform ebenfalls jeweils
zwei Stopfpickel 20, welche die entsprechende Schwelle von der Kopfseite her unterstopfen.
Außerdem sind - mit den schienennahen Stopfpickeln 16 und den mittleren Stopfpickeln
18 fluchtend jeweils im Kopfbereich noch randseitige Stopfpickel 22 vorgesehen. Erfindungsgemäß
sind also über die gesamte Länge der Schwellen auf beiden Seiten der Schwellen Stopfpickel
16, 18, 22 vorgesehen. In einer bevorzugten Ausführungsform sind auch noch kopfseitige
Stopfpickel 20 an den Kopfseiten der Schwellen angeordnet.
[0012] Die mittleren Stopfpickel 18, welche die Mittenzone der Schwellen unterstopfen, arbeiten
erfindungsgemäß mit einem Stopfdruck, der etwa 30 bis 70%, besonders bevorzugt 40
bis 60% des Stopfdrucks der schienennahen Stopfpickel 16 beträgt. Die randseitigen
Stopfpickel 22, die fluchtend mit den schienennahen Stopfpickeln 16 und den mittleren
Stopfpickeln 18 angeordnet sind, arbeiten bevorzugt mit einem Stopfdruck, der bei
70 bis 90% des Stopfdruckes der schienennahen Stopfpickel 16 liegt. Die kopfseitigen
Stopfpickel 20 arbeiten mit einem Stopfdruck, der bevorzugt 70 bis 90% des Stopfdrucks
der schienennahen Stopfpickel 16 beträgt, und die mittleren Stopfpickel 18 arbeiten
bevorzugt bei einem Stopfdruck von 40 bis 60%, besonders bevorzugt von etwa 50% des
Stopfdruckes der schienennahen Stopfpickel 16.
1. Fahrbare Gleisstopfmaschine, mit mehreren in den Schotter des Gleisunterbaus eintauchbaren
und über Antriebe beistellbaren und vibrierbaren Stopfwerkzeugen mit mindestens je
einem Stopfpickel zum Unterstopfen der Schwellen in den schienennahen Zonen,
gekennzeichnet durch zusätzliche mittlere Stopfpickel (18) parallel zu der Mittenzone
(3) der Schwellen (1) zum Unterstopfen der Schwellen-Mittenzonen.
2. Fahrbare Gleisstopfmachine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stopfwerkzeuge (14) jeweils zwei Stopfpickel (16)
aufweisen, und daß die Stopfwerkzeuge (14) auf beiden Seiten der jeweiligen Schwelle
einander gegenüberliegend positioniert sind.
3. Fahrbare Gleisstopfmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am Schwellenkopf kopfseitige Stopfpickel (20) parallel zu den Schienen (4) angeordnet
sind.
4. Fahrbare Gleisstopfmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiedenen Stopfpickel (16, 18, 20, 22) mit unterschiedlichem Stopfdruck
in den Schotter eintauchen.
5. Fahrbare Gleisstopfmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die mittleren Stopfpickel (18), welche die Schwellenmitte (2) unterstopfen, gegenüber
den schienennahen Stopfpickeln (16) mit einem reduzierten Stopfdruck arbeiten.
6. Fahrbare Gleissstopfmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfdruck der mittleren Stopfpickel (18) etwa 20
bis 70%, bevorzugt 40 bis 60% des Stopfdruckes der schienennahen Stopfpicke (16) beträgt.
7. Fahrbare Gleisstopfmaschine nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfdruck der kopfseitigen Stopfpickel (20) etwa
70 bis 95%, bevorzugt etwa 80% des Stopfdruckes der schienennahen Stopfpickel (16)
beträgt.
8. Fahrbare Gleisstopfmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Maß an Vibration der verschiedenen Stopfpickel voneinander abweicht.
9. Fahrbare Gleisstopfmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß fluchtend mit den schienennahen Stopfpickeln (16) und den mittleren Stopfpickeln
(18) im Kopfbereich der Schwellen (1) randseitige Stopfpickel (22) angeordnet sind.
10. Fahrbare Gleisbaumaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die randseitigen Stopfpickel (22) mit einem Stopfdruck
arbeiten, der zwischen 70 und 95% des Stopfdruckes der schienennahen Stopfpickel (16)
liegt.