(19)
(11) EP 1 043 450 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.10.2000  Patentblatt  2000/41

(21) Anmeldenummer: 00107238.8

(22) Anmeldetag:  03.04.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E03B 9/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 08.04.1999 DE 19915893

(71) Anmelder:
  • Rechl, Gabriele
    83123 Amerang (DE)
  • Bel Wolfgang
    83376 Truchtlaching (DE)

(72) Erfinder:
  • Rechl, Rudolf
    83123 Amerang (DE)

(74) Vertreter: Becker Kurig Straus 
Patentanwälte Bavariastrasse 7
80336 München
80336 München (DE)

   


(54) Natursteinbrunnen


(57) Ein Natursteinbrunnen wird offenbart, wobei einer der Natursteine eine Brunnenaustrittsleitung beinhaltet. Die Zuführung zur Brunnenaustrittsleitung wird durch eine annähernd vertikale Ausbohrung 12 im Naturstein gebildet. Im oberen Bereich der Ausbohrung 12 kann eine annähernd horizontale Ausbohrung 14 in die Ausbohrung 12 münden. An der Ausbohrung 14 kann ein als Brunnenaustrittsleitung 16 dienendes Rohr angebracht sein, damit das Wasser in einem Abstand vom Stein 10 ausfließt. Im unteren Bereich der Ausbohrung 12 kann eine Wasserleitung 18 von einer Pumpvorrichtung 28 herkommend über eine annähernd horizontale Ausbohrung 20 angeschlossen sein. Dann ist jedoch der Bereich der Ausbohrung 12 unterhalb der Einmündung der Ausbohrung 20 mit einem wasserdichten Material 22 abzudichten, damit das von der Pumpvorrichtung 28 zugeführte Wasser nicht nach unten aus dem Stein 10 herausfließt.




Beschreibung


[0001] Diese Erfindung betrifft einen Natursteinbrunnen mit einer Brunnenaustrittsleitung.

[0002] Auf einer großen Vielzahl von Plätzen in Städten, Dörfern und Gemeinden, vorzugsweise in solchen Orten, die touristisch tätig sind und ihre Attraktivität für Erholungssuchende unterstreichen möchten, werden schon seit geraumer Zeit Brunnen aufgestellt, in die kontinuierlich Wasser strömt.

[0003] Dabei weist ein Brunnenstein mit einer Wasseraustrittsleitung eine metallische Wasserleitung auf, die das Wasser durch diesen Stein führt. Bei Kunststeinen wird das Steinmaterial bei der Herstellung um das Metallrohr herum ausgebildet und geformt. Die Einbringung des Metallrohrs ist aufwendig und insbesonders bei Naturstein-Anwendungen nicht erwünscht.

[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Natursteinbrunnen mit einer Wasseraustrittsleitung in einem Stein bereitzustellen, bei dem ein zusätzliches Einbringen einer Wasserleitung, beispielsweise ein metallenes Leitungsrohr, entfällt.

[0005] Diese Aufgabe wird durch den erfindungsgemäßen Natursteinbrunnen gelöst. In einem Stein gemäß dem Anspruch 1 wird lediglich eine im Wesentlichen vertikale Ausbohrung mit einem bestimmten Durchmesser gebohrt, die als wasserleitende Zuführung dient. Das Wasser hat unmittelbaren Kontakt mit dem Stein und die Ausbohrung bildet die Zuführung zur Brunnenaustrittsleitung. Das Material des Steins ist wasserdicht, so dass durch die so hergestellte Zuführung zu der Brunnenaustrittsleitung keine Wasserverluste auftreten.

[0006] Bevorzugt werden eine im Wesentlichen vertikale Sackbohrung und eine im Wesentlichen horizontale Ausbohrung gebildet, die in die vertikale Sackbohrung mündet und aus der Wasser über die Brunnenaustrittsleitung des Steins herausfließen kann.

[0007] Bevorzugt wird eine weitere im Wesentlichen horizontale Ausbohrung gebildet, die im unteren Bereich der vertikalen Sackbohrung in diese mündet. Dadurch ist eine Wasserführung durch ein Fundament bzw. untere Standfläche des Steins nicht erforderlich. Bei dieser Ausführungsform wird der Bereich der vertikalen Sackbohrung, der unterhalb der Einmündung der horizontalen Ausbohrung liegt, mit dichten bzw. wasserdichten Material wieder verschlossen. Dadurch kann das durch die horizontale Ausbohrung zugeführte Wasser nicht nach unten ausfließen, sondern steigt in der vertikalen Sackbohrung bis zur Austrittsöffnung nach oben.

[0008] Vorzugsweise ist an die im Wesentlichen vertikale Ausbohrung im unteren Bereich eine Wasserleitung angeschlossen, die mit einer Pumpvorrichtung verbunden ist. Durch die Pumpvorrichtung ist ein kontinuierlicher Ausfluss des Wasser aus der Brunnenaustrittsleitung möglich.

[0009] Bevorzugt ist eine Ausführungsform des Natursteinbrunnens, in der die Pumpvorrichtung in einem seitlichen Naturstein vorgesehen ist. Der Naturstein ist ein Teil der Wand eines Brunnenbeckens. Aufgrund der seitlichen Unterbringung der Pumpvorrichtung, ist zum Aufstellen des Natursteinbrunnen keine Aushebung eines Schachtes zur Aufnahme und Installation der Pumpvorrichtung erforderlich.

[0010] Bevorzugt wird an der oberen Austrittsöffnung ein Rohr bzw. eine Verlängerung der Brunnenaustrittsleitung angebracht, so dass das austretende Wasser in einem Abstand vom Stein herausfließen kann.

[0011] Einzelne Merkmale, Eigenschaften und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen; darin zeigt:

Figur 1 eine schematische Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Natursteinbrunnens mit Brunnenaustrittsleitung;

Figur 2 eine schematische Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Natursteinbrunnens und zusätzlich ein Brunnenbecken, eine Pumpvorrichtung und eine Wasserzuleitung.



[0012] In Figur 1 ist ein Stein 10 mit einer Brunnenaustrittsleitung 16 eines erfindungsgemäßen Natursteinbrunnens dargestellt. Die Brunnenaustrittsleitung 16 ist mit einer Zuführung verbunden, die durch die Ausbohrungen 12, 14, und 20 gebildet wird. Die Sackbohrung 12 wird im Wesentlichen vertikal von unten in dem Stein gebohrt. Im oberen Bereich der vertikalen Sackbohrung 12 wird im Wesentlichen horizontal eine weitere Ausbohrung 14 im Stein 10 gebildet. In der Ausbohrung 14 ist ein als Brunnenaustrittsleitung 16 dienendes Rohr angebracht, aus dem das Wasser aus der Brunnenaustrittsleitung 16 herausläuft, um beispielsweise in ein Brunnenbecken zu fließen. Im unteren Bereich der Sackbohrung 12 ist eine weitere im Wesentlichen horizontale Ausbohrung 20 gebildet, die ebenfalls in die vertikale Sackbohrung 12 mündet. An die Ausbohrung 20 ist eine Zuleitung 18 angeschlossen, die der Brunnenaustrittsleitung 16 Wasser zuführt, beispielsweise von einer Pumpvorrichtung. Der Bereich der Sackbohrung 12, der sich unterhalb der Zuleitung der Ausbohrung 20 im Stein 10 befindet, wird mit wasserdichtem Material 22 wieder abgedichtet, so dass das aus der Zuleitung 18 zugeführte Wasser in der Sackbohrung 12 nach oben steigt, um dann über die Brunnenaustrittsleitung 16 den Stein 10 zu verlassen.

[0013] Figur 2 zeigt zusätzlich zum Stein 10 ein Brunnenbecken, das durch seitliche Natursteine 24 und einen Beckenboden bzw. ein Fundament 26 des Natursteinbrunnens gebildet wird. In dieser Ausführungsform ist in einem der seitlichen Natursteine 24 eine Pumpvorrichtung 28 vorgesehen. Die Pumpvorrichtung 28 fördert Wasser aus dem Brunnenbecken über die Zuleitung 18 durch die Ausbohrung 12 zur Brunnenaustrittsleitung 16. Die Pumpvorrichtung 28 weist einen Anschluss an eine Wasserzuleitung 30 auf, durch die bei Bedarf Frischwasser über die Pumpvorrichtung 28 und die Brunnenaustrittsleitung 16 dem Brunnenkreislauf zugeführt werden kann. Der Bereich in der Ausbohrung 12 unterhalb der Einmündung der Zuleitung 18 ist, wie ebenfalls in Figur 1 gezeigt, mit einem wasserdichten Material 22 abgedichtet, damit das Wasser nicht nach unten ausfließt, sondern in der Ausbohrung 12 nach oben steigt.


Ansprüche

1. Natursteinbrunnen, der ein aus Naturstein gebildetes Brunnenbecken aufweist, wobei eine mit einer Zuführung verbundene Brunnenaustrittsleitung (16) vorgesehen ist, aus der Wasser in das Brunnenbecken fließen kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung durch eine in einem Stein (10) vorgesehene Ausbohrung (12; 14; 20) gebildet ist.
 
2. Natursteinbrunnen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung, durch zwei Ausbohrungen (12; 14) gebildet ist, wobei eine Ausbohrung (12) eine im Wesentlichen vertikal von unten in dem Stein gebildete Sackbohrung ist, durch die Wasser nach oben geleitet wird, und eine andere Ausbohrung (14) im Wesentlichen horizontal in dem Stein (10) gebildet ist, in das obere Ende der vertikalen Ausbohrung (12) mündet und mit der Brunnenaustrittsleitung (16) verbunden ist.
 
3. Natursteinbrunnen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere im Wesentlichen horizontale Ausbohrung (20) in dem Stein (10) gebildet ist und in dem unteren Bereich der vertikalen Ausbohrung (12) mündet, wobei die vertikale Bohrung (12) unterhalb der Einmündung der horizontalen Ausbohrung (20) dicht verschlossen ist.
 
4. Natursteinbrunnen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brunnenaustrittsleitung (16) über eine Zuleitung (12; 20; 18) an eine Pumpvorrichtung (28) angeschlossen ist.
 
5. Natursteinbrunnen nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpvorrichtung (28) in einem seitlichen Naturstein (24) vorgesehen ist, der die Wand des Brunnenbeckens zumindest teilweise bildet.
 
6. Natursteinbrunnen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brunnenaustrittsleitung (16) durch ein Rohr gebildet ist so dass das Wasser in einem Abstand vom Stein (10) aus der Brunnenaustrittsleitung (16) heraus tritt.
 




Zeichnung