[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum nachträglichen Bilden von Schwingungsdämpfungen
an Bauwerksteilen.
[0002] Schwingungsdämpfungen an Bauwerksteilen werden zur Erschütterungs- und Schallentkopplung
in großem Umfang eingesetzt. Hierzu werden bei der Erstellung eines Neubaus beispielsweise
Schwingungsdämpfungselemente in Form von Matten oder Platten aus elastomerem Material
in das Bauwerk eingebracht. Auf diese Weise ist eine wirksame Erschütterungs- und
Schallentkopplung möglich.
[0003] Nachteilig ist jedoch, daß die Schwingungsdämpfung bereits bei der Erstellung des
Bauwerks eingebracht werden muß. Das nachträgliche Bilden einer Schwingungsdämpfung
an einem Altbau ist somit nicht möglich.
[0004] Schwingungsdämpfungselemente sind beispielsweise durch DE 195 37 321 C1, DE-PS 191
627, DE-U 92 07 640 U1, US 4 338 758 und WO 93/13255 bekannt.
[0005] Durch DE-PS 624 955 ist ein Verfahren zum Bilden von Schwingungsdämpfungen an Bauwerksteilen
bekannt, bei dem bei der Erstellung des Bauwerkes Schwingungsdämpfungselemente in
das Mauerwerk eingearbeitet werden.
[0006] Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist, daß es zum Bilden einer Schwingungsdämpfung
an einem Altbau nicht geeignet ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem sich auch
nachträglich, also nach der Erstellung des Bauwerkes, Schwingungsdämpfungen bilden
lassen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Lehre gelöst. Erfindungsgemäß
wird zunächst im Bauwerk im Bereich des Bauwerksteiles, an dem eine Schwingungsdämpfung
gebildet werden soll, eine Ausnehmung gebildet. Dies kann auf beliebige geeignete
Weise geschehen, beispielsweise durch Sägen mittels einer Wandsäge. Daran anschließend
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wenigstens ein Schwingungsdämpfungselement
in die Ausnehmung eingebracht. Zwischen dem Schwingungsdämpfungselement und dem Bauwerk
gebildete Hohlräume oder Zwischenräume werden dann wenigstens teilweise mit wenigstens
einem Füllmaterial verfüllt.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet auf überraschend einfache Weise erstmals die
Möglichkeit, auch an Altbauten nachträglich eine Schwingungsdämpfung zu bilden. Das
Verfahren ermöglicht somit erstmals eine wirksame Erschütterungs- und Schallentkopplung
an Altbauten, insbesondere im Bereich von Mauerwerk.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach durchführbar und gewährleistet eine gute
Schwingungsdämpfung. Hierzu trägt insbesondere das Verfüllen der nach dem Einbringen
des Schwingungsdämpfungselementes in die Ausnehmung zwischen dem Schwingungsdämpfungselement
und dem Bauwerk gebildeten Hohlräume oder Zwischenräume bei, da das Füllmaterial eine
gute Lastübertragung von dem Bauwerk auf das Schwingungsdämpfungselement ermöglicht.
[0011] Zweckmäßigerweise werden gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Hohlräume oder Zwischenräume im wesentlichen vollständig mit dem Füllmaterial
verfüllt. Auf diese Weise ist die Lastübertragung weiter verbessert. Das Verfüllen
kann beispielsweise durch Ausspritzen erfolgen.
[0012] Eine Ausführungsform sieht vor, daß das Füllmaterial ein gießfähiges, nach Vergießen
aushärtendes Material ist. Auf diese Weise ist das Verfüllen der Hohlräume oder Zwischenräume
erleichtert. Beispielsweise kann das Füllmaterial durch in dem Bauwerk gebildete Bohrungen
in den Bereich der Hohlräume oder Zwischenräume eingeleitet werden, wo es aushärtet.
[0013] Eine andere Weiterbildung sieht vor, daß das Füllmaterial ein dauerelastisches Material
ist. Bei dieser Ausführungsform nimmt das Füllmaterial nach "Aushärten" an der Schwingungsdämpfung
teil.
[0014] Eine Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, daß das Füllmaterial
ein Gießharz, insbesondere ein Epoxidharz, ist. Derartige Gießharze stehen in vielfältiger
Auswahl zur Verfügung. Sie sind kostengünstig und einfach verarbeitbar.
[0015] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein beliebiges geeignetes Schwingungsdämpfungselement
verwendet werden. Es ist vorteilhaft, daß als Schwingungsdämpfungselement eine Matte
oder Leiste verwendet wird, die wenigstens teilweise aus einem dauerelastischen Material
besteht.
[0016] Eine andere Weiterbildung sieht vor, daß ein Schwingungsdämpfungselement verwendet
wird, das wenigstens eine erste Lage und eine in Belastungsrichtung unterhalb der
ersten Lage angeordnete zweite Lage aufweist, wobei die erste Lage und die zweite
Lage wenigstens teilweise aus wenigstens einem dauerelastischen Material bestehen.
Bei dieser Ausführungsform ist die Federkennlinie des verwendeten Schwingungsdämpfungselementes
durch entsprechende Wahl von Form, Größe und Material der Lagen in weiten Grenzen
wählbar.
[0017] Eine andere Weiterbildung sieht vor, daß das Füllmaterial nach Aushärten eine Shorehärte
aufweist, die etwa der Shorehärte des Materiales des Schwingungsdämpfungselementes,
oder einer benachbarten Lage des Schwingungsdämpfungselementes entspricht. Bei dieser
Ausführungsform bildet das Füllmaterial nach Aushärten praktisch einen Teil der benachbarten
Lage des Schwingungsdämpfungselementes.
[0018] Schließlich sieht eine Weiterbildung vor, daß die Ausnehmung vor dem Verfüllen der
Hohlräume oder Zwischenräume im Bereich ihrer offenen Seite unter Freilassung wenigstens
einer Einfüllöffnung für das Füllmaterial vorzugsweise mit einem Spachtelmaterial
verschlossen wird, derart, daß das Füllmaterial durch die Einfüllöffnung hindurch
in die Hohlräume oder Zwischenräume einfüllbar ist. Bei dieser Ausführungsform ist
verhindert, daß das Füllmaterial in unerwünschter Weise zu der offenen Seite der Ausnehmung
hin austritt, was insbesondere bei hochviskosen Füllmaterialien von Bedeutung ist.
Dadurch, daß die Ausnehmung im Bereich ihrer offenen Seite verschlossen ist, können
auch hochviskose Füllmaterialien verwendet und so die Hohlräume oder Zwischenräume
im wesentlichen vollständig mit dem Füllmaterial verfüllt werden. Das Einfüllen des
Füllmaterials durch die Einfüllöffnung hindurch kann mittels eines Trichters erfolgen.
Nach dem Verfüllen der Hohlräume oder Zwischenräume können dann die Einfüllöffnungen
vollständig verschlossen werden.
[0019] Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Schwingungsdämpfungselement
anzugeben, das insbesondere zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verfahren zum
nachträglichen Bilden einer Schwingungsdämpfung an Bauwerksteilen geeignet ist.
[0020] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 10 angegebene Lehre gelöst.
[0021] Erfindungsgemäß weist das Schwingungsdämpfungselement ein Trägerelement auf, das
in Einbauposition des Schwingungsdämpfungselementes zwischen der ersten Lage und der
zweiten Lage angeordnet ist.
[0022] Das erfindungsgemäße Schwingungsdämpfungselement ist einfach und kostengünstig herstellbar
und vielfältig einsetzbar. Besonders gut ist das erfindungsgemäße Schwingungsdämpfungselement
zur Entkopplung von Trittschall oder von Schwingungen geeignet, die beispielsweise
im Bereich von Schienenwegen durch Schienenfahrzeuge, beispielsweise Straßenbahnen
oder U-Bahnen, hervorgerufen werden.
[0023] Darüber hinaus bildet das erfindungsgemäße Schwingungsdämpfungselement in Einbauposition
eine Feuchtigkeitssperre, da durch das dauerelastische Material verhindert ist, daß
beispielsweise Feuchtigkeit in einem Mauerwerk aufsteigt. In entsprechender Weise
kann das erfindungsgemäße Schwingungsdämpfungselement eine Wärmesperre bilden. Bei
Verwendung eines erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfungselements sind somit, beispielsweise
bei der Sanierung von Mauerwerk, zusätzliche, eine Wärmesperre oder eine Feuchtigkeitssperre
bildende Elemente nicht erforderlich. Dies verringert den Aufwand bei der Sanierung
von Mauerwerk und senkt die Kosten.
[0024] Form, Größe und Material des erfindungsgemäßen Trägerelementes sind entsprechend
den jeweiligen Anforderungen in weiten Grenzen wählbar. Durch entsprechende Wahl von
Form und Material des Schwingungsdämpfungselementes ist dessen Federkennlinie in weiten
Grenzen beeinflußbar.
[0025] Das erfindungsgemäße Schwingungsdämpfungselement ist nicht nur zur Lagerung von Bauwerksteilen,
sondern auch in anderer Weise verwendbar, beispielsweise zur Lagerung von Maschinen.
[0026] Grundsätzlich können die erste Lage und die zweite Lage separat von dem Trägerelement
vorgesehen sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht jedoch vor, daß die erste Lage
und die zweite Lage mit dem Trägerelement verbunden sind. Auf diese Weise ist der
Einbau des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfungselements vereinfacht, da ein Zusammenfügen
der ersten Lage und der zweiten Lage mit dem Trägerelement nicht erforderlich ist.
[0027] Eine Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, daß die erste Lage
und/oder die zweite Lage eine Beschichtung des Trägerelementes bildet. Auf diese Weise
ist die Herstellung des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfungselementes vereinfacht.
Bestehen die Lagen beispielsweise aus einem Elastomer, so kann dieses Elastomer bei
der Herstellung des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfungselementes zur Bildung der
Lagen beispielsweise auf das Trägerelement aufgegossen oder aufgespritzt werden.
[0028] Eine andere Ausführungsform sieht vor, daß zusätzlich zu der ersten Lage und der
zweiten Lage wenigstens eine weitere Lage vorgesehen ist, die vorzugsweise aus einem
dauerelastischen Material besteht. Durch weitere Lagen ist die Federkennlinie des
erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfungselementes weiter beeinflußbar.
[0029] Das Trägerelement kann entsprechend den jeweiligen Anforderungen aus Metall, insbesondere
Blech, Kunststoff, textilem Material oder Holz bestehen, wie dies Ausführungsformen
vorsehen. Besonders bevorzugt ist hierbei Blech, das einfach verarbeitbar und formbar
ist, beispielsweise zur Erzeugung von Profilierungen in dem Trägerelement.
[0030] Eine andere Weiterbildung sieht vor, daß das Trägerelement wenigstens eine Profilierung
aufweist. Bei dieser Ausführungsform ist durch entsprechende Wahl von Form und Größe
der Profilierung die Federkennlinie des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfungselementes
jeweils in gewünschter Weise beeinflußbar, insbesondere im Hinblick auf die Aufnahme
von Querzugkräften. Die erste und die zweite Lage können hierbei zu der Profilierung
im wesentlichen komplementär ausgebildet sein, so daß ein Formschluß zwischen den
Trägerelementen und der Profilierung erzielt ist, aufgrunddessen Relativbewegungen
zwischen dem Trägerelement und den Lagen vermieden sind. Dies ist insbesondere dann
von Bedeutung, wenn die Lagen nicht fest mit dem Trägerelement verbunden sind.
[0031] Eine Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, daß die Profilierung
entlang ihrer Längsrichtung im wesentlichen den gleichen Querschnitt aufweist. Beispielsweise
können die Profilierungen durch Sicken oder Einprägungen gebildet sein, die sich in
Längsrichtung oder quer zur Längsrichtung des Schwingungsdämpfungselementes erstrecken.
[0032] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Ausführungsformen mit der Profilierung
sieht vor, daß diese einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt aufweist, insbesondere
einen Querschnitt in Form eines gleichschenkligen Trapezes. Bei dieser Ausführungsform
ergeben sich im Hinblick auf die Aufnahme von Querzugkräften besonders günstige Verhältnisse.
Die Profilierung kann jedoch auch bogenförmig oder wellenförmig ausgebildet sein.
[0033] Die Aufnahme von Querzugkräften läßt sich weiter verbessern, wenn die kürzere Längsseite
des Trapezes der Last zugewandt ist und/oder die Schenkel des Trapezes des Querschnittes
der Profilierung zu den Längsseiten des Trapezes unter einem Winkel von etwa 35° bis
55°, vorzugsweise etwa 40° bis 50°, insbesondere etwa 45°, verlaufen, wie dies Ausführungsformen
vorsehen.
[0034] Eine andere Weiterbildung sieht vor, daß mehrere im Abstand parallel zueinander verlaufende
Profilierungen vorgesehen sind. Beispielsweise können mehrere in Längsrichtung des
Schwingungsdämpfungselementes verlaufende, quer zu dessen Längsrichtung mit gleichem
Abstand zueinander angeordnete Profilierungen vorgesehen sein. Auf diese Weise weist
das erfindungsgemäße Schwingungsdämpfungselement entlang seiner Ausdehnung quer zu
seiner Längsrichtung ein gleichmäßiges Federungsverhalten auf.
[0035] Das Material der ersten Lage und der zweiten Lage ist entsprechend den jeweiligen
Anforderungen in weiten Grenzen wählbar. Eine Ausführungsform sieht vor, daß die erste
Lage aus einem ersten dauerelastischen Material und die zweite Lage aus einem zweiten
dauerelastischen Material besteht und daß das Material der in Einbauposition der Last
zugewandten Lage eine geringere Shorehärte aufweist als das Material der der Last
abgewandten Lage. Wird das erfindungsgemäße Schwingungsdämpfungselement beispielsweise
zum Bilden einer nachträglichen Schwingungsdämpfung in einem Mauerwerk verwendet und
hierzu in eine in dem Mauerwerk gebildete Ausnehmung eingesetzt, so ist durch die
zweite Lage größerer Härte verhindert, daß sich beispielsweise verbliebene lose Teile
des Mauerwerkes auf das Trägerelement durchdrücken und auf diese Weise unerwünschte
Schallbrücken bilden. Die Federkennlinie ist hierbei wesentlich durch die erste Lage
geringerer Härte bestimmt.
[0036] Grundsätzlich kann jede der Lagen aus einem einzigen Material bestehen. Eine Weiterbildung
sieht jedoch vor, daß in wenigstens einer der Lagen Ausnehmungen gebildet sind, in
denen sich ein von dem Material der betreffenden Lage abweichendes Material, insbesondere
ein Material abweichender Shorehärte, befindet. Auf diese Weise sind Materialeinlagerungen
gebildet, durch die sich die Federkennlinie des Schwingungsdämpfungselementes weiter
beeinflussen läßt.
[0037] Das dauerelastische Material der ersten Lage und der zweiten Lage ist entsprechend
den jeweiligen Anforderungen in weiten Grenzen wählbar. Zweckmäßigerweise ist das
Material jedoch ein elastifiziertes Epoxidharz oder ein Polyurethan, wie dies Ausführungsformen
vorsehen. Es kann jedoch auch ein beliebiges anderes geeignetes dauerelastisches Material
verwendet werden, beispielsweise ein thermoplastisches Elastomer (TPE), dessen Vorteil
in seiner einfachen Verarbeitbarkeit besteht.
[0038] Eine andere Ausführungsform sieht vor, daß das Schwingungsdämpfungselement eine vorzugsweise
in eine der Lagen aus dauerelastischem Material eingebettete Schicht aus textilem
Material aufweist. Durch eine solche Schicht aus textilem Material sind insbesondere
die Wärmeleiteigenschaften des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfungselementes beeinflußbar.
[0039] Schließlich können entsprechend den jeweiligen Anforderungen die einander abgewandten,
in Einbauposition des Schwingungsdämpfungselementes dem Bauwerk zugewandten Flächen
des Schwingungsdämpfungselementes profiliert oder im wesentlichen eben ausgebildet
sein, wie dies Ausführungsformen vorsehen.
[0040] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen, in der Ausführungsbeispiele
dargestellt sind, näher erläutert.
[0041] Es zeigt
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung einen Teilschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfungselementes,
- Fig. 2
- ein Detail A aus Fig. 1,
- Fig. 3
- in gleicher Darstellung wie Fig. 1 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schwingungsdämpfungselementes,
- Fig. 4
- in gleicher Darstellung wie Fig. 1 ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schwingungsdämpfungselementes,
- Fig. 5
- in gleicher Darstellung wie Fig. 1 ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schwingungsdämpfungselementes,
- Fig. 6
- ein Detail B aus Fig. 5 und
- Fig. 7
- eine schematische Ansicht eines Ausschnittes aus einem Mauerwerk, wobei in einer Ausnehmung
in dem Mauerwerk das Schwingungsdämpfungselement gemäß Fig. 1 angeordnet ist.
[0042] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche oder sich entsprechende Bauteile mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
[0043] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schwingungsdämpfungselementes 2 in Form einer sich in Fig. 1 in die Zeichenebene hinein
erstreckenden Matte zur Lagerung von Bauwerksteilen oder dergleichen.
[0044] Das Schwingungsdämpfungselement 2 weist bei diesem Ausführungsbeispiel eine erste
Lage 4 sowie eine in Belastungsrichtung unterhalb der ersten Lage 4 angeordnete zweite
Lage 6 auf. In Einbauposition ist die erste Lage 4 einem zu dämpfenden Bauwerksteil
zugewandt, wie dies weiter unten näher erläutert wird.
[0045] Die erste Lage 4 besteht aus einem ersten dauerelastischen Material und die zweite
Lage 6 aus einem zweiten dauerelastischen Material. Bei diesem Ausführungsbeispiel
weist das zweite Material der zweiten Lage 6 eine größere Shorehärte auf als das erste
Material der ersten Lage 4.
[0046] Die beiden Lagen 4, 6 können jedoch auch aus dem gleichen Material oder unterschiedlichen
Materialien etwa gleicher Shorehärte bestehen.
[0047] Zwischen der ersten Lage 4 und der zweiten Lage 6 ist ein Trägerelement 8 angeordnet,
das bei diesem Ausführungsbeispiel aus Blech besteht und mehrere in Längsrichtung
des Schwingungsdämpfungselementes 2 verlaufende, quer zu dessen Längsrichtung im gleichen
Abstand zueinander angeordnete Profilierungen 10, 12, 14 aufweist, die weiter unten
anhand von Fig. 2 näher erläutert werden.
[0048] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel bilden die erste Lage 4 und die
zweite Lage 6 Beschichtungen des Trägerelementes 8 und sind so fest mit diesem verbunden.
[0049] Aus Fig. 2, die ein Detail A aus Fig. 1 im Bereich der Profilierung 10 zeigt, ist
ersichtlich, daß die Profilierung 10 einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt
aufweist, bei dem Ausführungsbeispiel in Form eines gleichschenkligen Trapezes, dessen
kürzere Längsseite 16 in Einbauposition einer in Fig. 2 nicht dargestellten Last zugewandt
ist und dessen Schenkel 18, 20 zu der Längsseite 16 unter einem Winkel von etwa 45°
verlaufen. Auf diese Weise ergeben sich im Hinblick auf die Aufnahme von Querzugkräften
bei Belastung des Schwingungsdämpfungselementes 2 besonders günstige Verhältnisse.
Aus Fig. 2 ist ferner ersichtlich, daß die erste Lage 4 und die zweite Lage 6 im Bereich
der Profilierung 10 zu dieser im wesentlichen komplementär geformt sind.
[0050] Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfungselementes
2, das sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 dadurch unterscheidet, daß das
Trägerelement 8 unprofiliert ausgebildet ist.
[0051] Fig. 4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfungselementes
2, das sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 dadurch unterscheidet, daß die
einander abgewandten, in Einbauposition dem Bauwerk zugewandten Seiten des Schwingungsdämpfungselementes
2 Profilierungen in Form von Querschnittsverengungen aufweisen, von denen in Fig.
3 lediglich eine Querschnittsverengung mit dem Bezugszeichen 22 versehen ist.
[0052] Fig. 5 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfungselementes
2, das sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 dadurch unterscheidet, daß das
Trägerelement 8 eine im Querschnitt wellenförmige Profilierung aufweist.
[0053] Fig. 6 zeigt ein Detail B aus Fig. 5.
[0054] Die Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird nun anhand von Fig. 7 näher
erläutert, die eine schematische Ansicht eines Teiles eines Mauerwerkes 24 zeigt.
Zum Bilden einer nachträglichen Schwingungsdämpfung an dem Mauerwerk 24 wird zunächst
in dem Mauerwerk 24 eine Ausnehmung in Form eines Schlitzes 26 gebildet, beispielsweise
durch Sägen mittels einer Wandsäge.
[0055] In den Schlitz 26 wird dann das Schwingungsdämpfungselement 2 eingebracht, wobei
die Ausdehnung des Schwingungsdämpfungselementes 2 und damit die Tiefe des Schlitzes
26 senkrecht zur Zeichenebene entsprechend den jeweiligen Anforderungen gewählt ist.
[0056] Daran anschließend werden Hohlräume bzw. Zwischenräume 28, 30, die nach dem Einbringen
des Schwingungsdämpfungselementes zwischen diesem und dem Mauerwerk gebildet sind,
mit einem Füllmaterial in Form eines Gießharzes ausgegossen, das in die Hohlräume
bzw. Zwischenräume eindringt, diese ausfüllt und aushärtet. Das Ausgießen der Hohlräume
bzw. Zwischenräume kann in beliebiger, dem Fachmann bekannter Weise erfolgen. Um ein
Austreten des Füllmaterials zu der offenen Seite des Schlitzes 26 hin zu verhindern,
kann der Schlitz 26 vor dem Einfüllen des Füllmateriales in diesem Bereich verschlossen
werden, vorzugsweise mittels eines Spachtelmateriales, wobei wenigstens eine Einfüllöffnung
freigelassen wird, durch die hindurch das Füllmaterial in den Bereich der Hohlräume
oder Zwischenräume eingefüllt wird. Auf diese Weise sind auch hochviskose Materialien
verwendbar, die besonders vorteilhaft sind, da sie auch in kleinste Hohlräume oder
Zwischenräume eindringen und diese in der gewünschten Weise verfüllen. Das Einfüllen
des Füllmaterials kann beispielsweise mittels eines Trichters erfolgen. Nach dem Verfüllen
der Hohlräume oder Zwischenräume können die Einfüllöffnungen dann verschlossen werden,
beispielsweise ebenfalls mit einem Spachtelmaterial.
[0057] Nach dem Aushärten des Füllmaterials ist das Schwingungsdämpfungselement 2 fest in
das Mauerwerk 24 eingebettet und dämpft entsprechend seiner Federkennlinie Schwingungen.
Auf diese Weise ist eine wirksame Schwingungsdämpfung, insbesondere eine Entkopplung
von Trittschall, erzielt. Durch die zweite Lage 6 größerer Shorehärte ist verhindert,
daß sich beispielsweise nach dem Bilden des Schlitzes 26 verbleibende lose Teile des
Mauerwerkes, wie dies in Fig. 7 bei dem Bezugszeichen 32 angedeutet ist, bei Belastung
des Schwingungsdämpfungselementes 2 auf das Trägerelement 8 durchdrücken und so in
unerwünschter Weise eine Schallbrücke bilden. Die Federkennlinie des Schwingungsdämpfungselementes
2 ist wesentlich durch die erste Lage geringerer Härte bestimmt.
[0058] Ferner bildet das Schwingungsdämpfungselement 2 eine Feuchtigkeitssperre gegen ein
Aufsteigen von Feuchtigkeit in dem Mauerwerk 24. Eine zusätzliche Feuchtigkeitssperre
ist somit nicht erforderlich. In entsprechender Weise bildet das erfindungsgemäße
Schwingungselement 2 eine Wärmesperre. Zusätzliche Maßnahmen zum Bilden einer Feuchtigkeitssperre
und/oder einer Wärmesperre sind somit nicht mehr erforderlich. Dies vereinfacht die
Sanierung von Altbauten wesentlich und gestaltet sie kostengünstiger.
[0059] Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach und schnell und damit kostengünstig durchführbar.
Es ist auch zum Bilden von Schwingungsdämpfungen an Neubauten geeignet, wobei dann
das Schwingungsdämpfungselement 2 bereits von vornherein beim Erstellen des Neubaus
eingebaut wird.
1. Verfahren zum nachträglichen Bilden von Schwingungsdämpfungen an Bauwerketeilen,
bei dem in dem Bauwerk eine Ausnehmung gebildet wird,
bei dem in die Ausnehmung wenigstens ein Schwingungsdämpfungselement eingebracht wird
und
bei dem zwischen dem Schwingungsdämpfungselement und dem Bauwerk gebildete Hohlräume
oder Zwischenräume wenigstens teilweise mit wenigstens einem Füllmaterial verfüllt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume oder Zwischenräume im wesentlichen vollständig mit dem Füllmaterial
verfüllt werden.
3. Verfahren nach Anspruche 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial ein gießfähiges, nach Vergießen aushärtendes Material ist.
4. Verfahren nach Anspruche 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial ein nach Aushärten dauerelastisches Material ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial ein Gießharz, insbesondere ein Epoxidharz ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwingungsdämpfungselement eine Matte oder Leiste verwendet wird, die wenigstens
teilweise aus einem dauerelastischen Material besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schwingungsdämpfungselement verwendet wird, das wenigstens eine erste Lage
und eine in Belastungsrichtung unterhalb der ersten Lage angeordnete zweite Lage aufweist,
wobei die erste Lage und die zweite Lage wenigstens teilweise aus wenigstens einem
dauerelastischen Material bestehen.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial nach Aushärten eine Shorehärte aufweist, die etwa der Shorehärte
des Materiales des Schwingungsdämpfungselementes oder einer benachbarten Lage des
Schwingungsdämpfungselementes entspricht.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung vor dem Verfüllen der Hohlräume oder Zwischenräume im Bereich
ihrer offenen Seite unter Freilassung wenigstens einer Einfüllöffnung für das Füllmaterial
vorzugsweise mit einem Spachtelmaterial verschlossen wird, derart, daß das Füllmaterial
durch die Einfüllöffnung hindurch in die Hohlräume oder Zwischenräume einfüllbar ist.
10. Schwingungsdämpfungselement in Form einer Matte oder Leiste zur Lagerung von Bauwerksteilen
oder dergleichen, insbesondere zur Verwendung in einem Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
mit einer ersten Lage und
mit einer in Belastungsrichtung unterhalb der ersten Lage angeordneten zweiten Lage,
wobei die erste Lage und die zweite Lage wenigstens teilweise aus wenigstens einem
dauerelastischen Material bestehen,
dadurch gekennzeichnet, daß in Einbauposition des Schwingungsdämpfungselementes (2) zwischen der ersten Lage
(4) und der zweiten Lage (6) ein Trägerelement (8) angeordnet ist.
11. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Lage (4) und die zweite Lage (6) mit dem Trägerelement (8) verbunden
sind.
12. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Lage (4) und/oder die zweite Lage (6) eine Beschichtung des Trägerelementes
(8) bildet.
13. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der ersten Lage (4) und der zweiten Lage (6) wenigstens eine weitere
Lage vorgesehen ist, die vorzugsweise aus einem dauerelastischen Material besteht.
14. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement (8) aus Metall, insbesondere Blech, Kunststoff, textilem Material
oder Holz besteht.
15. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement (8) wenigstens eine Profilierung (10) aufweist.
16. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung (10) entlang ihrer Längsrichtung im wesentlichen den gleichen
Querschnitt aufweist.
17. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung (10) einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt aufweist,
insbesondere einen Querschnitt in Form eines gleichschenkligen Trapezes.
18. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die kürzere Längsseite (16) des Trapezes in Einbauposition des Schwingungsdämpfungselementes
(2) der Last zugewandt.
19. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (18, 20) des Trapezes des Querschnittes der Profilierung (10) zu
den Längsseiten (16) unter einem Winkel von etwa 35° bis 55°, vorzugsweise etwa 40°
bis 50°, insbesondere etwa 45°, verlaufen.
20. Schwingungsdämpfungselement nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere im Abstand parallel zueinander verlaufende Profilierungen (10, 12, 14)
vorgesehen sind.
21. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Lage (4) aus einem ersten dauerelastischen Material und die zweite
Lage (6) aus einem zweiten dauerelastischen Material besteht und daß das Material
der in Einbauposition des Schwingungsdämpfungselementes (2) der Last zugewandten Lage
(2) eine geringere Shorehärte aufweist als das Material der der Last abgewandten Lage
(4).
22. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens einer der Lagen (4,6) Ausnehmungen gebildet sind, in denen sich
ein von dem Material der betreffenden Lage (4, 6) abweichendes Material, insbesondere
ein Material abweichender Shorehärte, befindet.
23. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Lage (4) und/oder die zweite Lage (6) aus einem elastifizierten Epoxidharz
oder einem Polyurethan besteht.
24. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwingungsdämpfungselement (2) eine vorzugsweise in eine der Lagen (4, 6)
aus dauerelastischem Material eingebettete Schicht aus textilem Material aufweist.
25. Schwingungsdämpfungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die einander abgewandten, in Einbauposition des Schwingungsdämpfungselementes
(2) dem Bauwerk zugewandten Flächen des Schwingungsdämpfungselementes (2) profiliert
oder im wesentlichen eben ausgebildet sind.