[0001] Die Erfindung gehört zum technischen Gebiet des Bauwesens und betrifft hierbei Zelte
und Schutzdächer, dabei insbesondere temporäre Schutzüberdachungen, die sich als durch
Gasdruck ausgesteifte sowie mittels elastischer Körper gebildete und getragene Konstruktionen
darstellen und ohne Traggerüste aus starren, festen Materialien auskommen, nach den
Merkmalen des Oberbegriffs der Hauptansprüche dieser technischen Lehre.
[0002] Allgemein bekannt sind Überdachungen, die an oder auf Gerüste herkömmlicher Art an-
bzw. aufgesetzt werden.
Bei der Bauweise Gitterträger mit Planen werden die im Gerüstbau verwendeten Gitterträger,
z.B. 45 cm hoch, auf das Gerüst aufgesetzt und verschraubt. Zusätzlich werden diese
an ihren Ober- bzw. Untergurten mit Stahlrohren ausgesteift. Zwischen den Trägern
werden Planen angebracht, die mit Hilfe von Bindern, Stricken oder sogenannten Kederschienen
miteinander verbunden werden. Nachteilig bei dieser herkömmlichen technischen Lösung
ist, daß sich

Wassersäcke" in den Überdachungsplanen bilden, da ein straffes Spannen der Planen
von Hand kaum möglich ist. Selbst wenn Spannmittel benutzt würden, ist ein solches
straffes Spannen der Planen, daß keine Einwölbung in Schwerkraftrichtung, Durchhängen,
erfolgt, technisch nicht möglich, da hierbei das materialabhängige Festigkeits- sowie
Relaxations-/Retardationsverhalten dieser in Frage kommenden Werkstoffe unüberschreitbare
Grenzen setzt. Eine absolute Wasserdichtheit des Daches kann nicht gewährleistet werden,
da die Verknüpfungspunkte der Planen an den Trägern dies nicht ermöglichen. Die Spannweite
der Gitterträger ist bei den als bekannt geltenden Systemen, z.B. Layer, auf Grund
der zu berücksichtigenden Schneelasten in allen Ausführungsvarianten, z.B. auf 16
m, begrenzt. Der Einsatz dieser v.g. Bauweise ist nur begrenzt möglich, da ab einer
Überdachungshöhe von mehr als 3 m zusätzliche statische Unterstützungen erforderlich
sind. Zur Montage ohne technische Hilfsmittel, z.B. mittels Kran, können größtenteils
nur Aluminiumträger eingesetzt werden, welche dann ca. 30 % höhere Anschaffungskosten
gegenüber Stahlträgern verursachen.
Bei der Bauweise Kassettendach werden anstatt der Gitterträger sogenannte Schwerlastgitterträger,
z.B. 75 cm hoch, mit Hilfe eines Kranes auf das Gerüst montiert und verschraubt. Entsprechend
der statischen Erfordernisse muß daher das Gerüst mit einem Mehraufwand an Kosten
und Material als Traggerüst ausgebildet sein. Danach werden die Schwerlastgitterträger
mittels Kassettenplatten miteinander verbunden. Die Änderung der Regelausführung eines
Gerüstes zu einem Traggerüst erfordert die Erstellung einer statischen Berechnung
nach den gesetzlichen Vorschriften und deren Abnahme. Dieser Mehraufwand bedeutet
eine enorme

Kostenexplosion" und zusätzlich sehr hohen Materialaufwand. Zusätzliche Flächen für
Vormontage, Kranstellplatz und Lkw-Zufahrt werden erforderlich, die nicht in jedem
Falle gegeben sind. Im Gegensatz zu vielleicht noch durchscheinenden Planen ist beim
Kassettendach noch zusätzlich für eine Ausleuchtung Sorge zu tragen, gegebenenfalls
durch den Einbau von Lichtkuppeln oder anderen Beleuchtungseinrichtungen, die eine
weitere Kosten- und Arbeitszeiterhöhung verursachen. Weitere nachteilige Wirkungen
dieser beiden allgemein bekannten und auch herkömmlich angewandten technischen Verfahrensweisen
bestehen darin, daß einerseits auf Grund der winkligen Bauform in ungünstigen Lagen
die angreifende Windlast einen weiteren Unsicherheits- bzw. Gefährdungsfaktor darstellt,
der nur durch weitere zusätzliche darauf bezogene Sicherungsmaßnahmen minimiert werden
kann und andererseits auf Grund von Undichtheiten an den Befestigungsstellen der Schutzplanen
an den Gerüsten eine Beheizbarkeit mit konstantem Temperaturniveau nicht gewährleistbar
ist. Damit eignen sich diese beiden Schutzdachausführungen, einschließlich ihrer möglichen
Modifikationen nur für den Wetterschutz. Für weitere Anwendungsgebiete, wie z.B. Betonsanierungsmaßnahmen
oder Korrosionsschutzmaßnahmen ist hiermit keine Einsatzmöglichkeit gegeben, da dabei
z.B. bestimmte Oberflächen- und Verarbeitungstemperaturen gewährleistet sein müssen
und bei der Beheizung der Einhausung Kondensatwasser an der Unterseite des Schutzdaches
gebildet wird. Durch gegebenenfalls vorhandene Ösen an den Schutzplanen kann Wasser
eintreten. U.U. werden weitere technische und räumliche Voraussetzungen notwendig,
bei deren Fehlen die vorbeschriebenen technischen Lösungen nicht einsetzbar sind;
jedenfalls sind sie mit enormen Kosten-, Materialaufwand- und Arbeitszeiterhöhungen
verbunden. Oftmals sind Bauherren bzw. Auftraggeber nicht in der Lage, solche Mehrbelastungen
zu tragen.
Um temporäre Überdachungen zu realisieren, ist es denkbar, Folien-/Planenzelte für
sich allein oder in Kombination mit Gerüsten, Rahmen oder ähnlichem einzusetzen.
Der Katalog

Zelte LANCO Erzeugnisse" der Firma Dr. Lange GmbH u.Co.KG, Hannover aus dem Jahre
1997 offenbart und bietet an einen Zeltaufbau, wobei ein luftgetragenes, bogenförmiges
Gerüst eingesetzt wird. Dieses besteht aus einem Außenmantel und einem inneren Schlauch.
Jeder Gerüstbogen ist unabhängig und kann einzeln ausgewechselt werden. Bei einem
Defekt dieses Innenschlauchs fällt dieser aus und gefährdet in erheblichem Maße die
Stabilität der Gesamtanordnung Zelt. Darüber hinaus ist dieser Schlauch auch in seiner
bogenförmigen Gestaltung hinsichtlich seiner eigenen Stabilität bei Lasterhöhung und/oder
Weitenausdehnung stark eingeschränkt und kann Sicherheitsrisiken in sich bergen, da
ab einer bestimmten, kaum vorher einschätzbaren Belastung das solch einem gasgefüllten
Schlauch innewohnende Einknicken plötzlich erfolgen kann.
Eine Firmenschrift von A&S Luftparadiese, DE bietet Zelte an, die aus dicht nebeneinander
befindlichen Schläuchen in der Form von runden oder vieleckigen Bögen bestehen und
wie Rippen angeordnet sind und auf diese Weise die Breite des Bauwerkes bilden, wobei
alles in dieser Offenbarung darauf hindeutet, daß diese Schläuche nicht doppelwandig
ausgebildet sind, da diese Stützrippenzelte durch Vernähen hergestellt werden und
damit wegen der Undichtheit der Stützrippenschläuche ständig mittels Gebläse nachgefüllt
werden müssen. Die betreffend den LANCO-Zeltaufbau dargestellten Sicherheitsbedenken
und Einsatzbeschränkungen gelten hier in noch stärkerem Maße.
Die DE OS 44 21 080 schlägt eine technische Lösung für ein Großraumzelt vor, bei dem
ein Traggerüst aus einzelnen aufblasbaren Trägern vorgesehen ist, die torförmig die
zu überspannende Fläche von einer Seitenwand zur gegenüberliegenden Seitenwand überragen
und mit Abstand voneinander angeordnet sind. Je nach Größe oder Länge des Zeltes wird
die Anzahl der Träger variiert. Das Traggerüst ist analog zu den LANCO-Zelten aus
einzelnen aufblasbaren Trägern, die aus einer äußeren Hülle und einem inneren mit
Druckluft beaufschlagten Schlauchelement bestehen gebildet. Zwischen den die Fläche
überspannenden aufblasbaren Trägern sind Befestigungs- und sogenannte Stützelemente
für die Zeltplane in Form von Latten angeordnet. Zur Formgebung dieses Großzeltes
sind spezielle und speziell geformte Mantelbogenstücke notwendig, die im Dachbereich
in Dachstützen übergehen. Im vertikalen Bereich sind vertikale Seitenstützen vorgesehen.
Im Bereich des Fuß- bzw. Erdbodens sieht diese Lehre spezielle topfförmige Basisteile
vor, einerseits mit Anschlüssen für die Druckluftbeaufschlagung der Innenschläuche,
andererseits zur Befestigung der aufgeblasenen Träger mittels dieser Basisteile am
Fuß- bzw. Erdboden. Nach dieser technischen Lehre sollen die aufblasbaren/aufgeblasenen
Träger ausdrücklich einen runden Querschnitt aufweisen. Der wesentlichste Mangel dieser
technischen Lösung besteht darin, daß ein einziger, relativ großräumiger, mit rundem
Querschnitt versehener Schlauch zur Druckaufnahme vorgesehen ist. Dabei werden alle
oben genannten Mängel in Bezug auf die Stabilität, insbesondere die, die durch das
Abknicken des mit Überdruck beaufschlagten Einzelschlauches bei höheren Belastungen
beeinflußt wird und in Bezug auf das Defektverhalten, zur Wirkung kommen, wobei diese
nach der DE OS 44 21 080 bekanntgemachte technische Lösung einen noch komplizierteren
Aufbau, weil noch mehr Einzelteile, und eine geringere Stabilität und Funktionssicherheit
aufweisen wird als die technische Lösung der LANCO-Zelte.
[0003] Ausgehend von den Mängeln und deren Ursachen des oben dargestellten Standes der Technik
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung für temporäre Überdachungen
zu schaffen, die einfach im Aufbau und ihrer Handhabung ist, platzsparend eingesetzt
werden kann, an keine besonderen räumlichen Voraussetzungen, Mittel und Anlagen, wie
z.B. Krananlagen gebunden ist und eine wesentliche Verbesserung der Funktionssicherheit
beinhaltet. Darüber hinaus soll diese technische Lösung an keine Rastermaße gebunden
und mit minimalem Aufwand an Arbeitskräften und Arbeitszeit realisierbar sein.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Anspruchsmerkmale gelöst.
An der Oberkante eines Gerüstes welches das Bauwerk umgebend erstellt wurde, dort
an dessen Gerüstrahmen oder an einem Grundrahmen aus Gerüstrohren wird mittels Spanngurten
und weiteren üblichen und geeigneten Spannelementen vermittels der Ösen an einer Überdachungsplane
diese dort befestigt. Auf dieser Überdachungsplane sind mit Überdruck gegenüber dem
athmosphärischen Druck ausgestattete Doppelkammertragelemente mit ellipsenförmigem
Querschnitt angeordnet. Dieser elliptische Querschnitt ergibt sich durch jeweils einen
auf der Innenseite und einen auf der Außenseite der Überdachungsplane in die Doppelkammeranordnung
eingefügten Druckschlauch. Diese Druckschläuche sind in vorbekannter Art und Weise
mit Füll-, Ablaß- sowie Sicherheitsventilen ausgestattet. Die Doppelkammertragelemente
erstrecken sich bogenüberspannend von der einen Seite des zu überdachenden Bauwerkes
von deren Befestigungselemente hin zur anderen Seite des Bauwerkes bis zu deren Befestigungselemente.
Es sind darüber hinaus gleiche Doppelkammertragelemente auf der Überdachungsplane
jeweils zwischen den Bögen parallel zur Befestigungslinie am Gerüst oder Grundrahmen
in einem von den jeweiligen konkreten Gegebenheiten abhängigen Abstand voneinander
angeordnet. Die Doppelkammertragelemente sind in ihrer ellipsenförmigen Gestalt dadurch
gebildet, daß paarweise, somit auf jeder Seite der Überdachungsplane, eine Gurttasche
auf der Planenoberfläche, innen und am gleichen Ort gegenüberliegend außen, angebracht
ist, in der jeweils ein Druckschlauch, nicht dauerhaft befestigt, eingelegt ist. Die
Gurttasche ist aus einem Band gebildet, welches an seinen beiden Seiten fest und dauerhaft
mit der Überdachungsplane durch beispielsweise Nähen, Kleben oder Schweißen verbunden
ist aber der freie, nicht befestigte Mittelbereich der Gurttasche eine größere Ausdehnung
besitzt, als der innere Abstand zwischen den beiden Befestigungsstreifen der Gurttasche
auf der Überdachungsplane aufweist, wodurch sich zwei Hohlräume beidseits der Überdachungsplane
bilden und, paarweise gesehen, eine ellipsenförmige Aufwölbung beider Gurttaschen
beidseits der Überdachungsplane und damit des hierdurch gebildeten Doppelkammertragelementes
bei Druckbeaufschlagung der in die Gurttaschen eingefügten Druckschläuche gegeben
ist. Nach dem Einfügen und Befüllen der beiden Druckschläuche bilden diese eine erzwungene
gemeinsame Fläche an der Ebene der Überdachungsplane, gegebenenfalls unter Verwendung
von Beilagen, auf der eine gegenseitige Abstützung erfolgt, mit dem Ergebnis, daß
sich die Knickstabilität dieses Mehrschlauchsystems erhöht. Somit ist auch denkbar,
daß gleichwirkende Austauschmittel nicht auf den Einsatz zweier Schläuche beschränkt
sein werden, sondern daß gegebenenfalls mehrere Schläuche in solch einer Gurttaschenanordnung
als äquivalent wirkende Mittel zu betrachten sind.
[0005] Eine weitere besondere Ausgestaltung dieser technischen Lehre ist darin zu sehen,
daß ein Austausch des gasförmigen Mediums in den Hohlräumen der Druckschläuche durch
einen schnell ausreagierenden Kunststoffschaum vorgesehen ist. Dies kann nach dem
Befüllen der Hohlräume mit dem gasförmigen Medium durch ein Nachfüllen des Schaumes
und ein Verdrängen des gasförmigen Mediums realisiert werden.
Auch ist als weitere Alternative eine Kombination von Doppelkammerelementen, die mit
gasförmigem Medium gefüllt sind, mit solchen, die mit Kunststoffschaum gefüllt sind,
möglich und dies auch noch mit unterschiedlichen Dimensionierungen. Damit kann die
so erfolgte Ausführung der Tragegerüstanordnung bereichsweise den jeweiligen Erfordernissen
der Statik im jeweiligen Bereich der Gesamtkonstruktion angepaßt werden.
Bei der Erstellung dieser temporären Schutzüberdachung wird in vorbekannter Weise
auf einem am Bauwerk errichteten Gerüst an seiner oberen Begrenzung oder an einem
herzustellenden Grundrahmen aus Gerüstrohren mittels herkömmlicher Befestigungselemente
sowie mittels Spanngurte und den in der Überdachungsplane befindlichen Ösen diese
Überdachungsplane mit ihren Doppelkammertragelementen beidseitig und das Bauwerk überspannend
befestigt. Danach werden die Drucksohläuche in diesem flexiblen Traggerüst mit Druckluft
befüllt, wodurch sich die Überdachung aufwölbt und ein Schutzdach ausbildet, gegebenenfalls
wird ein Austausch des gasförmigen Mediums durch schnell reagierenden Kunststoffschaum
vorgenommen.
Die vorteilhaften Wirkungen dieser Erfindung bestehen insbesondere darin, daß diese
technische Lehre an keine Rastermaße gebunden ist. Infolge der Anordnung zweier Schläuche
in einem nahezu gemeinsamen Raum, hier zwischen den beiden Gurttaschen, ergibt sich
in diesem Gesamtsystem ein Druckausgleich, wegen Druck und Gegendruck, wodurch sich
die Stabilität dieses Gesamtsystems erhöht, insbesondere die Knickstabilität eines
luftgefüllten Schlauches bei Biegung. Auf die gleiche Ursache ist die positive Wirkung
zurückzuführen, daß bei Erhöhung der Spannweite der temporären Überdachung der Innen-
bzw. Betriebsdruck nicht erhöht zu werden braucht. Desweiteren erhöht sich die Einsatz-/Betriebsicherheit,
da bei Druckausfall in einem der beiden und somit zusammenwirkenden Schläuche der
andere nichtdefekte Schlauch die Funktion, wenn auch etwas eingeschränkt, doch aber
weiterhin aufrecht erhält. Auch wären damit in der Sanierung von Spezialbauten (Großtanks,
Kläranlagen, Kühltürme usw.) längerfristig haltende Schutzdächer mit größereren Spannweiten
möglich, da jede geometrische Form der Überdachungen konfektioniert werden kann. Die
Doppelkammertragelemente übernehmen bei dieser Alternative die Funktion einer sogenannten

Verlorenen Schalung" und können später in die tragende Dachkonstruktion mit einbezogen
werden.
Eine weitere Alternative zur Lösung der vorgenannten Aufgabe der Erfindung besteht
darin, daß statt Planen, textile Flächengebilde mit netzartiger Struktur zwischen
die mittels Überdruck aufgeblasenen Doppelkammertragelemente eingenäht, verschweißt
oder anderweitig befestigt werden. Die netzartigen textilen Flächengebilde werden
mit einem schnell ausreagierenden leichten und recycelbaren Kunststoffschaum besprüht.
Nach dem Abbinden des Kunststoffschaumes entsteht ein leichtes, wärmedämmendes Dachgebildefür
eine mittelfristige temporäre Überdachung, welche nach Ablauf der Überdachungsfunktion
wieder geshreddert und/oder eingeschmolzen werden kann. Im technologischen Ablauf
für Spezialbauten könnte dieses Kunststoffschaumgebilde als künftige Isolierung für
den Baukörper mit einbezogen werden.
[0006] An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung im folgendem näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1: Ansicht einer temporären Bauwerksüberdachung
Fig.: 2: Querschnittsanordnung eines Doppelkammertragelements
[0007] An der Oberkante eines Gerüstes 1, welches das Bauwerk umgibt, ist mittels Spanngurte
3 und weiterer üblicher und geeigneter Spannelemente vermittels der Ösen 4 einer Überdachungsplane
5 diese beidseitig und das Bauwerk übergreifend befestigt. Auf dieser Überdachungsplane
5 sind mit Überdruck gegenüber dem athmosphärischen Druck ausgestattete Doppelkammertragelemente
6, 6', zweifach mit ellipsenförmigem Querschnitt, der durch jeweils einen auf der
Innenseite und einen auf der Außenseite der Überdachungsplane 5 in die Doppelkammeranordnung
6 eingefügten Druckschlauch 7 erzeugt ist, angeordnet. Die Druckschläuche besitzen
in vorbekannter Art und Weise Füll-, Ablaß- sowie Sicherheitsventile. Die Doppelkammertragelemente
6 erstrecken sich bogenüberspannend von der einen Seite des zu überdachenden Bauwerkes
von deren Befestigungselemente 2, 3, 4 hin zur anderen Seite des Bauwerkes bis zu
deren Befestigungselemente 2, 3, 4. Gleiche Doppelkammertragelemente 6' sind auch
auf der Überdachungsplane 5 jeweils zwischen den Bögen 6 parallel zur Befestigung
2, 3, 4 in einem Abstand A voneinander angeordnet. Die Doppelkammertragelementanordnungen
6 und 6' sind in ihrer ellipsenförmigen Gestalt dadurch gebildet, daß paarweise, somit
auf jeder Seite der Überdachungsplane 5, eine Gurttasche 8 auf der Planenoberfläche
5, innen und am gleichen Ort gegenüberliegend außen, angebracht ist, in der jeweils
ein Druckschlauch 7, nicht dauerhaft befestigt, eingelegt ist. Der Druckschlauch 7
besitzt einen Umfang, der etwa der Erstreckung aus dem Bogen B'' plus Strecke B, entspricht.
Die Gurttasche 8 ist aus einem Band gebildet, welches an seinen beiden Seiten 8' fest
und dauerhaft mit der Überdachungsplane 5 durch Nähen verbunden ist wobei der Mittelbereich
8'' (Bogen) der Gurttasche 8 eine größere Ausdehnung besitzt, als der innere Abstand
B zwischen den beiden Befestigungsstreifen 8' der Gurttasche 8 auf der Überdachungsplane
5 aufweist, wodurch sich zwei Hohlräume 9 beidseits der Überdachungsplane 5 in bogenförmiger
Ausdehnung 8'' bilden und, paarweise gesehen, damit eine ellipsenförmige Aufwölbung
beider Gurttaschen 8 beidseits der Überdachungsplane 5 und damit des hierdurch gebildeten
Doppelkammertragelementes 6 bei Druckbeaufschlagung der in die Gurttaschen 8 eingefügten
Druckschläuche 7 gegeben ist. Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann den Gurttaschen
8 in ihrem Innern auf der Fläche der Überdachungsplane 5 jeweils eine Beilage 10 zur
weiteren Stabilisierung der erfindungsgemäßen Doppelkammertragelemente 6 und 6' beigeordnet
sein.
Verfahrensgemäß wird zur Erstellung dieser temporären Schutzüberdachung auf einem
in vorbekannter Art und Weise am Bauwerk errichteten Gerüst 1 an seiner oberen Begrenzung
mittels herkömmlicher Befestigungselemente sowie mittels Spanngurte 3 und den in der
Überdachungsplane 5 befindlichen Ösen 4 diese Überdachungsplane 5 mit ihren Doppelkammertragelementen
6, 6' beidseitig am Gerüst sowie das Bauwerk überspannend befestigt und danach die
Druckschläuche 7 im Traggerüst, bestehend aus den Doppelkammertragelementen 6, 6'
mit späteren ellipsenförmigem Querschnitt, mit Druckluft befüllt, wodurch sich die
Überdachung aufwölbt und ein Schutzdach ausbildet.
Vorteilhafterweise kann die Überdachungsplane 5 aus lichtdurchlässigem Material bestehen,
wodurch die bisherigen zusätzlichen Ausleuchtmaßnahmen entfallen können. Am einfachsten
sollten die Doppelkammertragelemente linear und parallel angeordnet sein, jedoch sind
auch andere Anordnungen denkbar, so z.B. eine kreuzförmige Anordnung auf der Überdachungsplane.
Hierbei müßten dann die einzelnen Schläuche mit Verteilerstücken verbunden sein, welche
beispielsweise in die Plane eingebunden sein könnten. Sollte der Fall eintreten, daß
Planen zu verknüpfen sind, wobei ja dann auch die Schläuche zu verknüpfen sind, müssen
die Schläuche überstehend angeordnet sein und ein stabiles Metallgestell müßte dann
die Stabilität für die Verbindung erstellen. Dabei könnten zwei Stäbe über und zwei
Stäbe unter der Plane als Führungslinie angeordnet sein. Mit dieser erfindungsgemäßen
Lehre kann in kürzester Frist ein Schutzdach mit flexibler Spannweite kostengünstig
errichtet werden, welches auch keine besonderen Anforderungen an die Aufstellfläche
erforderlich macht. Durch die beschriebene Anordnung der Schläuche wird eine hohe
Stabilität des textilen Bauwerkes erreicht, da ein Abknicken der Schläuche nicht mehr
gegeben ist. Durch den Einsatz von Doppelkammertragelementen verschiedener Größen,
damit von Schläuchen mit unterschiedlichen Durchmessern ist die v.g. Flexibilität
in der Spannweite möglich. Planungsphasen können schneller, insbesondere aber kann
der Bauablauf wesentlich effektiver und ganzjährig erfolgen. Beim Einsatz dieser flexiblen
Überdachung im Bauhaupt- und - nebengewerbe, im Korrosionsschutz und in der Betonsanierung
kann auf Grund der Wetterunabhängigkeit der Arbeitszeitausfall wesentlich minimiert
werden. Ebenso ist davon auszugehen, daß sich die Anzahl der wetterbedingten Kündigungen
für gewerbliche Arbeitnehmer reduzieren läßt. Weiterhin ist die vorgeschlagene technische
Lösung in ihrem Äquivalenzbereich gut ausgestalltbar sowie auch für andere Anwendungsbereiche
nutzbar, so z.B. als Abdeckungen für Baugruben, Zelte für Materiallagerungen, für
den Katastrophenschutz oder für Veranstaltungen jeglicher Art.
1. Anordnung zur Erstellung einer temporären Schutzüberdachung aus im wesentlichen flexiblen
Materialien in mittels Gasdruck selbsttragender Traggerüstbauweise, wobei Traggerüste
aus starren, festen Materialien entbehrlich sind,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberkante eines Gerüstes (1), welches das Bauwerk umgibt, an dessen Gerüstrahmen
(2) oder an einem Grundrahmen aus Gerüstrohren mittels Spanngurte (3) und weiteren
üblichen, geeigneten Spannelementen vermittels der Ösen (4) eine Überdachungsplane
(5) beidseitig und das Bauwerk übergreifend befestigt ist, daß auf dieser Überdachungsplane
(5) mit Überdruck gegenüber dem athmosphärischen Druck ausgestattete Doppelkammertragelemente
(6), (6') mit ellipsenförmigem Querschnitt, der durch jeweils einen auf der Innenseite
und einen auf der Außenseite der Überdachungsplane (5) in die Doppelkammeranordnung
(6) eingefügten Druckschlauch (7) erzeugt ist, angeordnet sind, daß die Drucksohläuche
(7) in vorbekannter Art und Weise Füll-, Ablaß- sowie Sicherheitsventile aufweisen,
daß sich die Doppelkammertragelemente (6) bogenüberspannend von der einen Seite des
zu überdachenden Bauwerkes von deren Befestigungselemente (2, 3, 4) hin zur anderen
Seite des Bauwerkes bis zu deren Befestigungselemente (2, 3, 4) erstrecken, daß gleiche
Doppelkammertragelemente (6') auf der Überdachungsplane (5) Jeweils zwischen den Bögen
(6) parallel zur Befestigung (2, 3, 4) in einem Abstand (A) voneinander angeordnet
sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelkammertragelementanordnung (6) , (6') in ihrer ellipsenförmigen Gestalt
dadurch gebildet ist, daß paarweise, somit auf jeder Seite der Überdachungsplane (5),
eine Gurttasche (8) auf der Planenoberfläche (5), innen und am gleichen Ort gegenüberliegend
außen, angebracht ist, in der jeweils ein Druckschlauch (7), nicht dauerhaft befestigt,
eingelegt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gurttasche (8) aus einem Band gebildet ist, welches an seinen beiden Seiten
(8') fest und dauerhaft mit der Überdachungsplane (5) durch beispielsweise Nähen,
Kleben oder Schweißen verbunden ist und der Mittelbereich (8'') der Gurttasche (8)
eine größere Ausdehnung besitzt, als der innere Abstand (B) zwischen den beiden Befestigungsstreifen
(8') der Gurttasche (8) auf der Überdachungsplane (5) aufweist, wodurch sich zwei
Hohlräume (9) beidseits der Überdachungsplane (5) bilden und, paarweise gesehen, eine
ellipsenförmige Aufwölbung beider Gurttaschen (8) beidseits der Überdachungsplane
(5) und damit des hierdurch gebildeten Doppelkammertragelementes (6) bei Druckbeaufschlagung
der in die Gurttaschen (8) eingefügten Druckschläuche (7) gegeben ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der mit Gasüberdruck gegenüber dem athmosphärischen Druck ausgestatteten
Doppelkammertragelemente (6), (6') ein schnell ausreagierender Kunststoffschaum in
diesen angeordnet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Planenmaterial (5) zwischen den Doppelkammertragelementen (6),
(6') textile Flächengebilde mit netzartiger Struktur und diese mit einem gegebenfalls
recycelbaren Kunststoffschaum beschichtet angeordnet sind.
6. Verfahren zur Erstellung einer temporären Schutzüberdachung aus im wesentlichen flexiblen
Materialien in mittels Gasdruck selbsttragender Traggerüstbauweise, wobei Traggerüste
aus starren, festen Materialien entbehrlich sind,
dadurch gekennzeichnet, daß auf einem in vorbekannter Art und Weise am Bauwerk errichteten Gerüst (1) an
seiner oberen Begrenzung oder an einem Grundrahmen aus Gerüstrohr mittels herkömmlicher
Befestigungselemente sowie mittels Spanngurte (3) und den in der Überdachungsplane
(5) befindlichen Ösen (4) diese Überdachungsplane (5) mit ihren Doppelkammertragelementen
(6), (6') beidseitig am Gerüst oder Grundrahmen sowie das Bauwerk überspannend befestigt
wird und daß danach die Druckschläuche (7) im Traggerüst, bestehend aus den Doppelkammertragelementen
(6), (6') mit späteren ellipsenförmigem Querschnitt, mit Druckluft befüllt werden,
wodurch sich die Überdachung aufwölbt und ein Schutzdach ausbildet.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Befüllen der Doppelkammertragelemente (6), (6') mit einem gasförmigen
Medium dieses durch Nachfüllen eines schnell ausreagierenden Kunststoffschaummaterials
verdrängt wird, danach dieses Material zu stabilem Schaumstoff ausreagiert und damit
die Stützfunktion übernimmt.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Planenmaterial textiles Flächengebilde mit netzartiger Struktur
zwischen die mittels Gasdruck oder Kunststoffschaum stabilisierten Doppelkammertragelemente
(6), (6') eingearbeitet wird und daß danach dieses Netzwerk mit einem schnell ausreagierenden
gegebenenfalls recycelbaren Kunststoffschaum besprüht oder anderweitig belegt wird.