(19)
(11) EP 1 043 493 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.10.2000  Patentblatt  2000/41

(21) Anmeldenummer: 00102902.4

(22) Anmeldetag:  12.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F02M 35/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.04.1999 DE 19915592

(71) Anmelder: Dr.Ing. h.c.F. Porsche Aktiengesellschaft
70435 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Gerhard, Hans-Martin
    71691 Freiberg (DE)

   


(54) Einlassorgan für eine Brennkraftmaschine


(57) Dieses Einlaßorgan kann durch ein Luftfilter oder eine Sauganlage einer Brennkraftmaschine dargestellt sein. Beide weisen ein Gehäuse mit Wandungen auf, die einen Innenraum des Gehäuses begrenzen, der beim Betrieb der Brennkraftmaschine mit Ansaugluft durchströmt wird.
Zur Erzielung vorteilhafter psychoakustischer Effekte sind die Wandungen mit relativ dünnwandigen Flächen zur Erzielung definierter Frequenzen versehen.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Einlaßorgan für eine Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Produkte mit akustisch wahrnehmbarer Klangstrahlung werden dann günstig beurteilt, wenn ihre Klangwirkung für das menschliche Gehör angenehm ist. Dies gilt vor allem für Personenwagen, die mit Brennkraftmaschinen angetrieben werden, deren Insassen, namentlich Fahrer dem von der Brennkraftmaschine induzierten Klangaufbau besondere Bedeutung zumessen. Die Güte des Klangaufbaus einer Brennkraftmaschine ist qualitätsrelevant und durch Nutzung der Kenntnisse des technischen Fachgebiets Geräusch, Vibration, Rauhigkeit - Noise, Vibration, Harshness (NVH) - optimierbar.

[0003] Ein bekanntes Einlaßorgan DE 30 11 294 C2 umfaßt ein Gehäuse mit einem Luftansaugrohr und eine mit einem Saugrohr verbundene Leitung. Das Gehäuse besitzt Wandungen, die eine mit Ansaugluft durchströmte Kammer begrenzen.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, an dem Einlaßorgan solche Vorkehrungen zu treffen, damit die von ihm induzierte Klangstruktur für das menschliche Gehör vorteilhaft ist.

[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.

[0006] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß das Einlaßorgan durch die an der Wandung des Gehäuses angebrachten dünnwandigen Flächen definierte Frequenzen abstrahlt, die in Anlehnung an die Harmonielehre in einem bestimmten Verhältnis stehen und eine gezielte und vorteilhafte psychoakustische Wirkung auf das menschliche Gehör ausüben. Durch entsprechende

[0007] Gestaltung des Gehäuses lassen sich die Flächen mit vertretbarem Aufwand in das Gehäuse integrieren. Eine besonders vorteilhafte Funktion wird erzielt, wenn die Flächen an Wandungen eines Behälters einer Sauganlage angebracht sind. Schließlich kann mit den an den Flächen angebrachten Masseteilen gezielt die Frequenzabstrahlung optimiert werden.

[0008] In der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt, das nachstehend näher beschrieben ist.

[0009] Es zeigen
Fig. 1
eine Ansicht eines Einlaßorgans für eine Brennkraftmaschine, das durch eine Sauganlage gebildet ist,
Fig. 2
einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3
eine Ansicht entsprechend Fig. 2, mit einer anderen Ausführungsform.


[0010] Eine nicht näher gezeigte Brennkraftmaschine umfaßt ein Einlaßorgan 1, das im Ausführungsbeispiel durch eine Sauganlage 2 gebildet wird; ein Luftfilter fällt ebenfalls unter die Gattung Einlaßorgan.

[0011] Die Sauganlage 2 weist bei 3 einen Lufteinlaß auf, der in einen Behälter 4 mündet. Dem Lufteinlaß vorgeschaltet ist ein nicht näher dargesteller Drosselklappenstutzen. Der Behälter 4 umfaßt Wandungen 5, 6, die einen Innenraum 7 begrenzen. Beim Betrieb der Brennkraftmaschine wird der Innenraum 7 mit Ansaugluft durchströmt.

[0012] Vom Behälter 4 weggeführt sind vier Zuführungsleitungen 8, 9 10 und 11, die bei 24 an einen Zylinderkopf der Brennkraftmaschine anschließen. Die aus Metall, Kunststoff oder dgl. hergestellte Sauganlage 2 ist zum Einbau in eine Reihenbrennkraftmaschine ausgebildet, jedoch besteht auch die Möglichkeit, sie durch entsprechende Adaption an andere Bauarten von Brennkraftmaschinen anzupassen.

[0013] An den Wandungen 5, 6 sind relativ dünnwandige nach Art einer Membran ausgeführte Flächen 12, 13; 14, 15; 16, 17; 18, 19 vorgesehen, die dünnwandiger sind als der übrige Bereich der Wandungen 5, 6 d.h. außerhalb dieser Flächen, was mit Fd (Flächendicke) < Wd (Wanddicke) ausgedrückt wird. Prinzipiell ist die Fläche 12 in Figur 2 dargestellt, wobei sie an einer Innenseite 20 mit einem nach Art einer Platte ausgebildeten Masseteil 21 versehen ist, das nur im Bereich der Fläche 12 vorgesehen ist und durch geeignete Maßnahmen in Lage gehalten wird.

[0014] Die Flächen 12, 13; 14, 15; 16, 17; 18, 19 können kreisrund, quadratisch oder rechteckig sein; möglich sind aber auch noch andere Konfigurationen, wie elliptisch, vieleckig oder dgl.. Außerdem können die Flächen unterschiedlich groß sein, beispielsweise Fläche 18 > Fläche 19. Die Form, Größe und Lage dieser Flächen zueinander kann rechnerisch oder iterativ festgelegt werden.

[0015] Die Flächen 12, 13; 14, 15; 16, 17, 18, 19 sind im Bereich der Zuführungsleitungen 8, 9, 10, 12 vorgesehen, die mit Abstand zueinander verlaufen und bei 22 mit Rohrstutzen für Einspritzdüsen versehen sind. Dabei weisen zumindest die Flächen 14, 15 in Längsrichtung C-C des Behälters 4 gesehen ein Flächenmaß Fm auf, das breiter ist als das Querschnittsmaß Qm der entsprechenden Zuführungsleitung z.B. 10.

[0016] Gemäß Fig. 3 wird die Fläche 12 durch eine örtliche Querschnittsverjüngung Qv gebildet, deren Dicke geringer ist als die Dicke Wd der Wandung 5. Schließlich ist bei 23 der Übergang zwischen Wd und Qv angedeutet.


Ansprüche

1. Einlaßorgan für eine Brennkraftmaschine, das durch eine Sauganlage ein Luftfilter oder dgl. dargestellt ist und jeweils ein Gehäuse mit Wandungen umfaßt, welche Wandungen einen mit Ansaugluft durchströmten Innenraum begrenzen dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen (5, 6) mit relativ dünnwandigen Flächen (12, 13; 14, 15; 15, 17; 18, 19) zur Erzielung von definierten Frequenzen versehen sind.
 
2. Einlaßorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen (12, 13; 14, 15; 16, 17, 18, 19) kreisförmig, quadratisch oder rechteckig ausgebildet sind.
 
3. Einlaßorgan nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen (5, 6) mit Flächen (12, 13; 14, 15; 16, 17, 18, 19) unterschiedlicher Größe versehen sind.
 
4. Einlaßorgan, das durch eine Sauganlage mit einem Behälter gebildet wird, der an einen Zylinderkopf der Brennkraftmaschine angeschlossene Zuführungsleitungen aufweist nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen (12, 13; 14, 15; 16, 17; 18, 19) an Wandungen (5, 6) des Behälters (4) im Bereich der Zuführungsleitungen (8, 9, 10, 11) vorgesehen sind.
 
5. Einlaßorgan nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen (14, 15) zumindest teilweise breiter sind als die Zuführungsleitungen (8, 9, 10, 11).
 
6. Einlaßorgan nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Flächen (12, 13; 14, 15; 16, 17; 18, 19) in etwa viereckig sind.
 
7. Einlaßorgan nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen (12, 13) durch örtliche Querschnittsverringerungen der Wandungen (5, 6) gebildet werden.
 
8. Einlaßorgan nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen (12, 13; 14, 15; 16, 17; 18, 19) mit vorzugsweise metallischen Masseteilen (21) versehen sind.
 
9. Einlaßorgan nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Masseteile (21) nach Art von Platten ausgebildet sind.
 




Zeichnung