[0001] Die Erfindung betrifft einen Federdruckspeicher, insbesondere für ein Kraftstoff-Einspritzsystem
einer Verbrennungskraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Um beim Start einen möglichst schnellen Druckaufbau in einem Einspritzsystem einer
Verbrennungskraftmaschine zu erzielen, ist es bekannt, einen Federdruckspeicher zu
verwenden, JP 10274130 A, der eine elektromechanische Auslösemechanik aufweist, die
radial auf eine Kolbenstange eines Druckkolbens einwirkt. Ein solcher Federdruckspeicher
ist erforderlich, weil der Druck in den Hochdruckbauteilen, insbesondere bei einem
Einspritzsystem mit einer gemeinsamen Kraftstoffdruckleitung zu den Einspritzdüsen
(Common Rail) nach dem Abstellen des Triebwerkes innerhalb weniger Minuten auf Atmosphärendruck
absinkt. Ein problemloses Starten mit exakter Kraftstoffmengenzumessung und optimaler
Kraftstoffzerstäubung an der Einspritzdüse erfordert aber einen relativ hohen Mindestdruck,
zu dessen schnellem Aufbau ein Federdruckspeicher wesentlich beiträgt.
[0003] Nachteilig an dem bekannten Federdruckspeicher ist sein verschleißanfälliger Aufbau,
da der Auslösemechanismus die enormen axialen Federkräfte unmittelbar aufnehmen muß,
sowie das Erfordernis des Vorhandenseins von elektrischen oder elektronischen Einrichtungen
und Steuerungen zu seiner Auslösung oder Arretierung.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Federdruckspeicher zur Verfügung zu stellen,
der einen vereinfachten und wartungsfreien Aulösemechanismus aufweist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe wird in Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen erfindungsgemäß
durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches angegebene technische Lehre
vermittelt. Dadurch, daß die Bauteile der Verriegelungsvorrichtung im wesentlichen
auf einer Achse mit dem Druckkolben bewegt werden, werden keine großen Seitenkräfte
erzeugt, die von den beteiligten Bauteilen oder Lagerungen aufgenommen werden müßten,
so daß der erfinderische Federdruckspeicher im wesentlichen reibungs- und verschleißarm
arbeitet. Die von den Federn ausgehenden hohen axialen Kräfte für den Druckaufbau
im Einspritzsystem sind dabei aus dem Auslösemechanismus ausgelagert.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes ergeben sich aus und in Kombination
mit den weiteren Unteransprüchen. Insbesondere werden durch die Gestaltung der Geometrie
der Verriegelungsvorrichtung unter Zuhilfenahme der Keilwirkung die zur Verwirklichung
der Halte- und Lösefunktion benötigten Kräfte deutlich reduziert.
[0007] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
wird der Verriegelungsbolzen von einer Unterdruckdose betätigt, deren Kraft für die
Aktivierung der Verriegelungsvorrichtung ausreicht und über die der Verriegelungsbolzen
mit einem Kolben verbunden ist, so daß erreicht wird, daß der Federdruckspeicher bereits
innerhalb einer Kurbelwellenumdrehung entriegelt ist und der zum Startvorgang erforderliche
Druck im Einspritzsystem zur Verfügung steht. Hierbei kann auf elektrische oder elektronische
Sensoren und die dazugehörige Steuerung verzichtet werden, jedoch kann ein Druckkolben
bei Bedarf auch elektrisch oder elektromechanisch betätigt werden und eine Unterdruckdose
durch entsprechende Vorrichtungen ersetzt werden.
[0008] Von besonderer Bedeutung ist ein Federdruckspeicher, dessen Verriegelungselement
sich in Richtung des Verriegelungsbolzens erstreckende elastische Arme mit radialen
Rastnasen aufweist, wobei diese Rastnasen im gespannten Zustand des Federdruckspeichers
in Ausnehmungen der Aufnahme eingreifen, in die sie von den in Richtung auf den Druckkolben
bewegten Verriegelungskolben gedrückt werden.
[0009] Sobald die Unterdruckdose mit Unterdruck beaufschlagt wird, wird der Verriegelungsbolzen
entgegen der Spannrichtung des Druckkolbens bewegt, wodurch die Rastnasen entriegelt
werden und der Druckkolben, federbelastet von den im Gehäuse angeordneten Tellerfedern,
ausgetrieben wird und dabei das Druckniveau im Einspritzsystem erhöht.
[0010] Das Verriegelungselement ist dabei im Querschnitt bevorzugt U-förmig mit zwei oder
mehr parallelen Schenkeln und einem Verbindungsschenkel ausgebildet, wobei die parallelen
Schenkel die elastischen Arme bilden, die an ihrem Ende radial sich nach außen erstreckende
Rastnasen aufweisen, die entweder in Ausnehmungen in der Aufnahme eingreifen oder
diese einfach hintergreifen. Stirnseitig weisen diese Arme in Richtung des Verriegelungsbolzen
ausgerichtete schräge Funktionsflächen auf, die korrespondierend zu kegel- oder keilförmigen
Flächen des Verriegelungsbolzens ausgeführt sind, so daß bei einem im Betrieb befindlichen
Motor mit im Einspritzsystem aufgebauten Druck der Druckkolben in das Gehäuse eingedrückt
ist und die Arme des am Druckkolben angeordneten Verriegelungselementes sich in die
Aufnahme erstrecken und von dem Verriegelungsbolzen radial nach außen gedrückt darin
gehalten werden, so daß bei einem Motorstop der gegen die Tellerfedern vorgespannte
Druckkolben in dieser Stellung verharrt.
[0011] Durch den in Richtung auf den Druckkolben vorgespannten Verriegelungsbolzen werden
die radialen Rastnasen formschlüssig in der Aufnahme verriegelt. Da in dem Federdruckspeicher
auftretenden Kräfte der Auslösemechanik nur in axialer Richtung wirken oder aber sich
innerhalb des Bauteiles gegenseitig aufheben, erübrigt sich eine aufwendige radiale
Abstützung der beteiligten Bauteile.
[0012] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Federdruckspeicher in geschnittener Seitenansicht und
- Fig. 2
- eine Detaildarstellung des Federdruckspeichers in einer verriegelten Stellung.
[0013] Der Federdruckspeicher für ein Kraftstoff-Einspritzsytem einer Verbrennungskraftmaschine
besteht aus einem im wesentlichen hohlzylindrischen Gehäuse 18, aus dem sich ein Druckkolben
1 heraus erstreckt, der an einer Kolbenplatte 15 angeordnet ist, die sich über Tellerfedern
14 an einer Aufnahme 3 abstützt, wobei die Aufnahme 3 eine hülsenförmige Führung 7
besitzt, durch die sich Arme 5 eines Verriegelungselementes 2 erstrecken, welches
mit dem Druckkolben 1 und der Kolbenplatte 15 verbunden ist.
[0014] Die Arme 5 weisen an ihren vorderen Enden radiale Rastnasen 6 auf, die im gespannten
Zustand des Federdruckspeichers die Aufnahme 3 durchgreifen, wobei die Arme 5 von
einem sich dazwischen erstreckenden Verriegelungsbolzen 4 radial nach außen gedrückt
gehalten werden, so daß der Federdruckspeicher formschlüssig verriegelt ist.
[0015] Der Verriegelungsbolzen 4 ist über einen Kolben 12 mit einer Unterdruckdose 13 verbunden,
die bei Beaufschlagung mit Unterdruck den Verriegelungsbolzen 4 in zur Druckrichtung
des Druckkolbens 1 entgegengesetzter Richtung bewegt, wodurch die formschlüssige Verriegelung
der Rastnasen 6 aufgehoben wird und die Tellerfedern 14 den Druckkolben 1 nach außen
treiben können, wobei die Arme 5 des Verriegelungselementes 2 elastisch verformt in
der hülsenartigen Führung 7 in axiale Richtung mitbewegt werden.
[0016] Nach dem Start einer Verbrennungskraftmaschine und Erreichen des notwendigen Druckes
im Einspritzsystem wird der Druckkolben 1 gegen die Federkraft der Tellerfedern 14
in das Gehäuse 18 des Federdruckspeichers zurückbewegt, wobei konusförmige Funktionsflächen
9, welche stirnseitig an den Armen 5 des Verriegelungselementes 2 vorgesehen sind,
mit komplementären stirnseitigen Konusflächen des Verriegelungsbolzens 4 in Kontakt
kommen und diesen über eine Wegstrecke verschieben, wobei die Konusflächen eine nach
außen gerichtete radiale Kraft erzeugen, die die Rastnasen 6 in die Rasten der Aufnahme
3 bewegen, wobei der Verriegelungsbolzen 4, der im Anschluß an die Konusflächen weitere
Konus- oder Keilflächen sehr viel geringeren Winkels gegen die Längsachse des Verriegelungsbolzens
4 aufweist, anschließend zwischen die Arme 5 des Verriegelungselementes 2 gleitet
und dabei die radialen Rastnasen 6 in ihren Rasten verriegelt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0017]
- 1.
- Druckkolben
- 2.
- Verriegetungselement
- 3.
- Aufnahme
- 4.
- Verriegelungsbolzen
- 5.
- Arm
- 6.
- radiale Rastnase
- 7.
- hülsenförmige Führung
- 8.
- Ausnehmung für eine Rastnase
- 9.
- konusförmige Funktionsfläche
- 10.
- Anschlagplatte
- 11.
- zylindrische Ausnehmung
- 12.
- Kolben
- 13.
- Unterdruckdose
- 14.
- Tellerfeder
- 15.
- Kolbenplatte
- 16.
- Kolbenring
- 17.
- Phase
- 18.
- Gehäuse
1. Federdruckspeicher, insbesondere für ein Kraftstoff-Einspritzsystem einer Verbrennungskraftmaschine,
mit einem in einem Gehäuse federbelastet angeordneten Druckkolben und einer Verriegelungsvorrichtung
für den Druckkolben, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung aus einem auf der einer Arbeitsseite des Druckkolbens
(1) abgewandten Seite angeordneten Verriegelungselement (2) mit Verriegelungsmitteln,
einer gehäusefesten Aufnahme (3) mit Verriegelungsmitteln für das Verriegelungselement
(2) und einem axial in Richtung auf das Verriegelungselement (2) zustellbaren Verriegelungsbolzen
(4) besteht, mit dem die Verriegelungsmittel des Verriegelungselementes (2) und der
Aufnahme (3) im zugestellten Zustand formschlüssig miteinander verriegelbar und im
zurückgezogenen Zustand des Verriegelungsbolzens (4) entriegelbar sind.
2. Federdruckspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungselement
(2) sich in Richtung des Verriegelungsbolzens (4) erstreckende elastische Arme (5)
mit radialen Rastnasen (6) aufweist, die Aufnahme (3) eine hülsenförmige Führung (7)
für das Verriegelungselement (2) bildet und Ausnehmungen (8) für die Rastnasen (6)
besitzt und daß der Verriegelungsbolzen (4) im zugestellten Zustand die Rastnasen
(6) in den Ausnehmungen (8) der Aufnahme (3) verriegelt hält.
3. Federdruckspeicher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungselement
(2) im Querschnitt U-förmig mit zwei parallelen Schenkeln und einem Verbindungsschenkel
ausgebildet ist, und die parallelen Schenkel die elastischen Arme (5) bilden und im
Verbindungsschenkel ein Verbindungsmittel zur Verbindung des Verriegelungselementes
(2) mit dem Druckkolben (1) und einer Kolbenplatte (15) angeordnet ist.
4. Federdruckspeicher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (5) in Richtung
des Verriegelungsbolzens (4) stirnseitig innenkonusförmige Funktionsflächen (9) aufweisen
und der Verriegelungsbolzen (4) an seiner den Armen (5) zugewandten Seite korrespondierend
kegel- und/ oder keilförmig ausgebildet ist.
5. Federdruckspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (3) eine
Anschlagplatte (10) mit einer zentrischen Ausnehmung (11) aufweist, die die Arme (5)
des Verriegelungselementes (2) im gespannten Betriebszustand durchgreifen, deren nach
außen gerichtete Rastnasen (6) die Ausnehmung (11) hintergreifen und daß der Verriegelungsbolzen
(4) zwischen die Arme (5) zugestellt ist und diese nach außen gedrückt arretiert.
6. Federdruckspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungsbolzen
(4) mit einem Kolben (12) einer Unterdruckdose (13) verbunden ist.
7. Federdruckspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungsbolzen
(4) mit einem elektrischen oder elektromechanischen axialen Antrieb verbunden ist.