(19)
(11) EP 1 043 624 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.10.2000  Patentblatt  2000/41

(21) Anmeldenummer: 99107002.0

(22) Anmeldetag:  09.04.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G03D 15/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: CeWe Color AG & Co.
D-26133 Oldenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt-Sacht, Wulf
    26188 Edewecht (DE)
  • Schwithal, Herman
    26133 Oldenburg (DE)

(74) Vertreter: Eisenführ, Speiser & Partner 
Martinistrasse 24
28195 Bremen
28195 Bremen (DE)

   


(54) Verfahren zur Zuordnung eines Informationsträgers zu Bildträgern eines Fotokunden


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zuordnung eines an den Kunden eines Fotohändlers gerichteten Informationsträgers zu einem auf Auftrag des Kunden erstellten Auftragsergebnis in Form von Papierfotoabzügen.
Weiter betrifft die Erfindung einen entsprechenden Informationsträger und eine Anordnung der Bildträger und eines Informationsträgers oder mehrerer Informationsträger.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine engere Zuordnung oder sogar Verflechtung der kundenspezifischen Bildträger mit wenigstens einem Informationsträger zu erzielen.
Diese Aufgabe wird in Verfahrenshinsicht dadurch gelöst, daß auf dem Informationsträger die vorgesehene Information bzw. die diese Information bildenden Informationsdaten mit einem kundenspezifischen Bildbereich kombiniert wird, der aus einer für einen der Bildträger des Auftragsergebnisses vorgesehenen Bildinformation gewonnen und selektiert wurde.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zuordnung eines an den Kunden eines Fotohändlers gerichtete Werbung und/oder eine Information, vorzugsweise eine sortimentsbezogene Information, zeigenden Informationsträgers zu einem von einem Fotofinisher-Labor auf Auftrag des Kunden erstellten Auftragsergebnis in Form von Bildträgern, vorzugsweise Papierfotoabzügen.

[0002] Weiter betrifft die Erfindung einen entsprechenden Informationsträger und eine Anordnung der Bildträger und eines Informationsträgers oder mehrerer Informationsträger.

[0003] Ein Verfahren zur Zuordnung eines Informationsträgers zu Bildträgern eines Fotokunden gemäß der eingangs genannten Gattung ist prinzipiell aus der DE-OS 44 39 055.6 bekannt.

[0004] Der dortigen Erfindung lag die Idee zugrunde, einen Informationsträger zu erstellen, der attraktiver ist und besser zu den entsprechenden Bildträgern paßt und diesen zugeordnet werden kann. Die Möglichkeiten, einen solchen Informationsträger insbesondere auf Fotopapier auszubelichten, sind dieser Druckschrift ebenfalls prinzipiell entnehmbar.

[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt, ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik, die Aufgabe zugrunde, eine engere Zuordnung oder sogar Verflechtung der kundenspezifischen Bildträger mit wenigstens einem Informationsträger zu erzielen.

[0006] Diese Aufgabe wird in Verfahrenshinsicht dadurch gelöst, daß auf dem Informationsträger die vorgesehene Information bzw. die diese Information bildenden Informationsdaten mit einem kundenspezifischen Bildbereich kombiniert wird, der aus einer für einen der Bildträger des Auftragsergebnisses vorgesehenen Bildinformation gewonnen und selektiert wurde.

[0007] Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird also eine engere Verküpfung zwischen dem Informationsträger und dessen Informationsdaten, die beispielsweise Werbung oder Informationen des Fotohändlers oder auch des Fotofinishers wiedergeben, und einem ausgewählten Segment aus dem Bildmaterial des Fotokunden erreicht, durch die die Informationsdaten und die Bilddaten sogar miteinander verflochten werden.

[0008] Eine solche Verknüpfung wäre in unterschiedlicher Weise möglich. Theoretisch könnte mit Hilfe einer entsprechenden Maskierung der Information des Informationsträgers und/oder der Bildinformation eines der Bildträger unter Anwendung einer Überblend- oder Einblendtechnik eine entsprechende Verknüpfung mit Hilfe eines an sich bekannten Fotoprinters durchgeführt werden.

[0009] Vorzugsweise erfolgt die Verknüpfung jedoch datenverarbeitungstechnisch mit Hilfe einer Datenverarbeitungsanlage, zumal heutzutage mit Hilfe von Digitalkameras die Bilddaten ohnehin häufig bereits digital vorliegen.

[0010] Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei vorgesehen, die mittlerweile ohnehin häufig übliche, vorzugsweise matrixartige Abspeicherung der kundenspezifische Bildinformationen in einer Datenverarbeitungsanlage zu nutzen, die bisher erfolgt, um den Bildträgern des Kundenauftrages ein matrixartig ausgestaltetes Übersichtsbild sämtlicher Kundenfotos in Form eines weiteren Bildträgers zuzugeben.

[0011] Die Selektion des Bildbereiches kann aber alternativ auch unmittelbar beispielsweise anhand analoger Negative und einer dazu gegebenenfalls notwendigen separaten Digitalisierung der Bilddaten erfolgen.

[0012] Auch eine Nach-Digitalisierung der entsprechend selektierten Daten könnte erforderlich und möglich sein, beispielsweise mit einem geeigneten Scanner.

[0013] Die Selektion des geeigneten bzw. brauchbaren Bildbereiches kann nach unterschiedlichen technisch und somit letztendlich auch automatisch erfaßbaren und überprüfbaren Kriterien erfolgen.

[0014] Beispielsweise wäre ein vorzugsweise erwünschtes Kriterium die Kontrolle der Belichtungsqualität der jeweiligen Bildinformation. Unterbelichtete oder überbelichtete Bilder würden bei diese Selektion ausgesondert.

[0015] Ein weiteres vorzugsweise gewünschtes Kriterium könnte die Motivsuche sein, die dadurch technisch erfaßt und standardisiert werden könnte, daß bestimmte Konturen abgefragt werden, beispielsweise Portraitovale, oder bestimmte Farben oder Farbtöne, insbesondere Hauttöne oder sonstige "warme" Farben, abgefragt werden.

[0016] Noch einfacher und standardisierter könnte vorzugsweise ein Bildbereich aus einem Zentralbereich einer Bildinformation für einen Bildträger selektiert werden, in der berechtigten Annahme, daß der Fotograf gerade im Zentralbereich das Hauptmotiv, also das bildinformationstypische Motiv, erfaßt hat.

[0017] Des weiteren ist es wünschenswert, die Orientierung der Bildinformation bzw. des selektierten Bildbereiches zu überprüfen bzw. sicherzustellen. Hierzu kommen wiederum unterschiedliche technische Parameter in Betracht. Beispielsweise könnte die Durchlaufrichtung der Bildinformationen, also der Negative, durch eine Fotoverarbeitungseinheit abgefragt werden. Es könnte eine Farbkontrolle erfolgen, bei der beispielsweise blaue Farbtöne als "Himmel" und damit als "oben" identifiziert werden, wobei umgekehrt oder in Gegenkontrolle dunklere, "erdigere" Töne als "unten" identifiziert werden. Häufig kann aber die Orientierung der Bildinformation bereits an einer in der Bildinformation enthaltenen Bildnummer oder entsprechenden Daten erkannt werden.

[0018] Als weiteres könnte das Format der Bildinformation für einen Bildträger berücksichtigt werden bzw. für einen entsprechenden Bildbereich vorgegeben werden, also beispielsweise ein Hochformat oder ein Querformat. Das "sicherste" Format wäre evtl. ein rundes Format, daß weitestgehend drehinvariant ist.

[0019] Selbstverständlich können auch verschiedene Kriterien abgefragt und zur gegenseitigen Kontrolle herangezogen werden.

[0020] Für die entsprechende Selektion der Bildbereiche, insbesondere schon vor der Selektion der Bildbereiche, wäre festzustellen, wieviele derartige Bereiche und welche Größe und Formate dieser Bildbereiche für die jeweilige Information des Informationsträgers gewünscht werden und in diese eingebunden werden sollen. Diese Parameter sind üblicherweise händlerspezifisch, können also für den jeweiligen Fotohändler und in Absprache mit diesem vorgegeben werden, wobei an dieser Stelle gesagt werden soll, daß der Begriff "Fotohändler" natürlich im weitesten Sinne zu verstehen ist, also jeder Händler sein könnte, der unter anderem seinen Kunden im Rahmen einer Fotoabteilung die Vermittlung der Entwicklung der Kundenfotos anbietet. Auch könnte der Fotohändler oder Fotofinisher Produktherstellern die vorgeschlagene Werbeeinbindung anbieten.

[0021] Es kann also im Rahmen der Selektion des Bildbereiches oder der Bildbereiche für den jeweiligen Kundenfilm festgestellt werden, über welchen Händler dieser Film in das Labor des das Verfahren durchführenden Fotofinishers gelangt ist. Es ist also eine Händleridentifikation möglich. Eine solche Händleridentifikation ist bereits bekanntermaßen möglich und auch üblich, und zwar im Rahmen des sogenannten Batch-Managements. Hierzu können beispielsweise Klebestellen-Codierungen oder Filmidentifikationsnummern oder dergleichen abgefragt werden.

[0022] Aufgrund dieser Identifizierung des Händlers oder sonstigen gewerblichen Kunden wird aus einem Vorrat von gewünschten Informationen unterschiedlicher Händler die entsprechende Informationsdatei abgefragt und dazu passend ein Bildbereich oder mehrere Bildbereiche selektiert.

[0023] Die verfahrensgemäß zusammengestellten Gesamtdaten für den Informationsträger werden vorzugsweise, wie auch die kundenspezifischen Bildinformationen, auf Fotopapier ausbelichtet. Dies geschieht vorzugsweise auch in dem gleichen Format wie die Bildträger des Kundenauftrages.

[0024] Eine nächste Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, für die auch selbständiger Schutz beansprucht wird, sieht darauf gründend vor, die Bildträger des Kundenauftrages und den Informationsträger bzw. die Informationsträger mechanisch miteinander zu verbinden, und zwar vorzugsweise nach Art eines Buches, Blockes oder Leporellos. Dazu können beispielsweise die entsprechenden Träger randseitig miteinander verklebt werden, wobei im Rahmen dieser mechanischen Verbindung vorgegeben werden kann, ob die Lösung dieser Verbindung in einfacher Weise für den Kunden möglich sein soll. Gegebenenfalls wäre es durchaus wünschenswert, ein solches "Buch" haltbar zu erstellen, um dem Kunden die Möglichkeit zu geben, ein solches "Buch" im geeigneten Format, wie etwa nach Art einer Brieftasche, bei sich zu führen.

[0025] Für einen vorzugsweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Informationsträger und dessen Zuordnung und Einbindung in die Bildträger des entsprechenden Kundenauftrages wird jeweils selbständiger Schutz beansprucht.


Ansprüche

1. Verfahren zur Zuordnung eines an den Kunden eines Fotohändlers gerichtete Werbung und/oder eine Information, vorzugsweise eine sortimentsbezogene Information, zeigenden Informationsträgers zu einem von einem Fotofinisher-Labor auf Auftrag des Kunden erstellten Auftragsergebnis in Form von Bildträgern, vorzugsweise Papierfotoabzügen,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Informationsträger die vorgesehene Information mit einem kundenspezifischen Bildbereich kombiniert wird, der aus einer für einen der Bildträger des Auftragsergebnisses vorgesehenen Bildinformation gewonnen und selektiert wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Selektion des kundenspezifischen Bildbereiches auf der Grundlage einer Speicherung der Bildinformationen des Kundenauftrages in einer Datenverarbeitungsanlage erfolgt.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationsdaten des selektierten Bildbereiches erforderlichenfalls (noch einmal) digitalisiert wird.
 
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Selektion nach Belichtungsqualität der jeweiligen Bildinformation erfolgt.
 
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Selektion des Bildbereiches auf der Grundlage einer Abfrage der vorgefundenen Farben bzw. Farbtöne, vorzugsweise auf der Suche nach Hautfarbtönen, erfolgt.
 
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Selektion des Bildbereiches auf der Grundlage einer Motiverkennung durch Konturerkennung eines Bildmotives erfolgt.
 
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der kundenspezifische Bildbereich als mehr oder weniger zentraler Bildbereich aus der Bildinformation für einen Bildträger gewonnen wird.
 
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Selektion des Bildbereiches die Orientierung der Bildinformation in Form einer Oben-unten-Kennung überprüft wird.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oben-unten-Kennung aufgrund der Durchlaufrichtung durch eine Bildverarbeitungsvorrichtung und/oder durch eine Datenerkennung (Bildnummer) und/oder eine Farbüberprüfung (Himmel) erfolgt.
 
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Selektion des Bildbereiches daß Format der jeweiligen Bildinformation berücksichtigt bzw. das Format des herauszuschneidenden Bildbereiches vorgegeben wird.
 
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Selektion des Bildbereiches oder der Bildbereiche aufgrund einer Händleridentifikation die Art und die Zahl der gewünschten Bildbereiche abgefragt wird.
 
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger in an sich bekannter Weise als Fotopapierabzug erstellt wird, der vorzugsweise nach Art und Format mit den Bildträgern des Kundenauftragsergebnisses übereinstimmt.
 
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, vorzugsweise nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger mit den Bildträgern des Kundenauftragsergebnisses, vorzugsweise nach Art der Seiten eines Buches oder Blockes, mechanisch verbunden wird.
 
14. Informationsträger, der Werbung und/oder eine Information, vorzugsweise eine sortimentsbezogene Information, zeigt und zur Zugabe zu Bildträgern, vorzugsweise Papierfotoabzügen, eines (fotografierenden) Kunden eines Fotohändlers vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Informationsträger die Information und ein kundenspezifischer Bildbereich, der aus einer für einen der Bildträger des Kundenauftragsergebnisses vorgesehenen Bildinformation gewonnen und selektiert worden ist, miteinander in zueinander komplementären Bereichen des Informationsträgers kombiniert sind.
 
15. Anordnung von Fotos eines Fotokunden und wenigstens eines diesen Fotos zugeordneten Informationsträgers,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fotos und der Informationsträger bzw. die Informationsträger mechanisch miteinander verbunden sind.
 
16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Fotos und der Informationsträger bzw. die Informationsträger unter Ausbildung einer Art Rücken als Seiten eines Buches oder Blockes miteinander verbunden, vorzugsweise miteinander verklebt, sind.
 
17. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Fotos und der Informationsträger bzw. die Informationsträger leporelloartig miteinander verbunden sind.
 





Recherchenbericht