[0001] Die Erfindung betrifft eine Uhr mit einem Uhrengehäuse, einem Zifferblatt und einem
mit dem Uhrengehäuse verbundenen, das Zifferblatt umgebenden ersten Ring sowie mit
einem konzentrisch zum ersten Ring angeordneten zweiten Ring, wobei mindestens einer
der Ringe relativ zum Uhrengehäuse drehbar ist.
[0002] Uhren mit drehbaren Ringen sind in vielen verschiedenen Ausführungen bekannt. Diese
drehbaren Ringe können verschiedene Funktionen erfüllen. So können sie beispielsweise
das Uhrenglas und das Uhrengehäuse vor Schlägen und Kratzern schützen. Sie können
aber auch als Dekoration der Uhr dienen, indem sie beispielsweise aus einem anderen
Werkstoff bestehen als das Uhrengehäuse oder indem sie Verzierungen aufweisen. Eine
weitere Funktion solcher Ringe kann darin bestehen, dass sie Markierungen aufweisen,
die zum Merken eines bestimmten Zeitpunkts oder Zeitabschnitts dienen.
[0003] Auch Uhren mit zwei drehbaren Ringen sind bereits bekannt. So zeigt das Patent GB2243000
eine Armbanduhr, bei der zwei drehbare Ringe das Uhrenglas konzentrisch umgeben. Bei
dieser Uhr kann beispielsweise einer der beiden Ringe zum merken eines Zeitpunktes
und der andere zum Markieren eines Zeitabschnitts benutzt werden. Oder die beiden
drehbaren Ringe können zum Merken eines bestimmten Zeitpunktes verwendet werden, indem
der eine Ring die Stunde und der andere die Minute angibt.
[0004] Die Aufgaben der vorliegenden Erfindung bestehen darin, eine Uhr vorzuschlagen, deren
Ringe einerseits die bereits erwähnten Funktionen erfüllen, nämlich das Uhrenglas
und das Uhrengehäuse vor Schlägen und Kratzern zu schützen, dekorativ zu wirken und
zum Merken eines Zeitpunkts oder Zeitabschnitts zu dienen. Andererseits soll es die
erfindungsgemässe Uhr dem Benutzer ermöglichen, den dekorativen Effekt jederzeit einfach
zu ändern.
[0005] Diese Aufgaben werden durch eine Uhr gelöst, welche die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale aufweist.
[0006] Da auf dem zweiten Ring vorzugsweise sektorförmige Bereiche mit unterschiedlichem
Aussehen vorhanden sind, kann der Benutzer in einfacher Weise das Aussehen der Uhr
verändern, indem er den zweiten Ring um einen Betrag dreht, so dass in den Aussparungen
die gewünschten Bereiche sichtbar werden.
[0007] Besondere Ausführungsarten der erfindungsgemässen Uhr sind in den abhängigen Ansprüchen
umschrieben.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- einen Schnitt durch einen Teil einer Armbanduhr gemäss einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Figur 2
- einen Schnitt durch einen Teil einer Armbanduhr gemäss einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Figur 3
- einen Schnitt durch einen Teil einer Armbanduhr gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Figuren 4a und 4b
- je eine Draufsicht auf eine und dieselbe Armbanduhr mit zwei verschiedenen Stellungen
des drehbaren Ringes und
- Figur 5
- eine Draufsicht auf ein anderes Ausführungsbeispiel einer Armbanduhr.
[0009] Figur 1 zeigt am Beispiel einer Armbanduhr eine erste Ausführungsart der Erfindung.
Die Erfindung könnte selbstverständlich auch an einer anderen Uhr realisiert werden,
beispielsweise an einer Taschenuhr oder einer Tischuhr. Die Uhr ist in der Figur 1
entlang ihrer Mittelachse geschnitten und nur zur Hälfte dargestellt. Die Uhr besteht
in bekannter Weise aus einem Uhrengehäuse1, das oben durch ein Uhrenglas 2 und unten
durch einen Gehäuseboden 3 verschlossen ist. Dichtungen 12, 13 und 14 stellen sicher,
dass kein Wasser und Schmutz in das Innere des Uhrengehäuses 1 eindringen kann. Am
oberen Ende des Uhrengehäuses ist ein erster Ring 4 angeordnet, der das Uhrenglas
2 umgibt und fest mit dem Uhrengehäuse 1 verbunden ist. Der erste Ring 4 reicht radial
etwa gleich weit nach aussen, wie das Uhrengehäuse 1, das vorzugsweise kreiszylindrisch
ausgebildet ist. Ein zweiter Ring 6 ist unterhalb des ersten Ringes 4 derart angeordnet,
dass er in bezug auf das Uhrengehäuse 1 drehbar ist. Ein Fixiersystem 9 aus Kunststoff
übernimmt die Lagerung des zweiten Ringes 6 und gewährleistet eine gewisse Reibung,
die ein zu leichtes Drehen des Ringes 6 verhindert. Zusätzlich kann dieses Fixiersystem
9 eine Rastrierung enthalten. Solche Fixiersysteme 9 werden oft bei Taucheruhren mit
drehbarem Ring verwendet und sind im Handel erhältlich. Aussen am zweiten Ring 6 sind
Nocken 7 angeordnet, die das Drehen des zweiten Ringes 6 von Hand erleichtern.
[0010] Im ersten Ring 4 sind Aussparungen 5 angebracht, die jeweils den Blick auf einen
Bereich des zweiten Ringes 6 freigeben. Die Aussparungen können die Form von Einschnitten
haben, wie dies insbesondere in den Figuren 4a und 4b gut ersichtlich ist. Die Aussparungen
5 könnten aber auch eine andere Form haben, beispielsweise die Form von Öffnungen,
die den Rand des Ringes 4 nicht erreichen. Auf dem zweiten, drehbaren Ring 6 sind
Bereiche ausgebildet, die beispielsweise die Gestalt von Kreisringsektoren haben.
Jeweils benachbarte Bereiche unterscheiden sich optisch voneinander, beispielsweise
durch ihre Farbe, Oberflächenstruktur oder Gravur. So kann durch einfaches Drehen
des Ringes 6 das Aussehen der Uhr in überraschender Weise geändert werden. Beispielsweise
kann bei einer Uhr mit einem Uhrengehäuse aus Edelstahl der erste Ring 4 ebenfalls
aus Edelstahl bestehen. Der zweite, drehbare Ring 6 weist abwechselnd Bereiche aus
Edelstahl und Bereiche aus einem andersfarbigen Metall, zum Beispiel Gold auf. In
einer ersten Drehstellung des zweiten Ringes sind nun die aus Edelstahl bestehenden
Bereiche des zweiten Ringes durch die Aussparungen 5 des ersten Ringes 4 sichtbar,
so dass die Uhr aussieht, als wäre sie ganz aus Edelstahl. Durch Drehen des zweiten
Ringes 6 in eine zweite Drehstellung werden die aus Gold bestehenden Bereiche des
zweiten Ringes durch die Aussparungen 5 des ersten Ringes 4 sichtbar. In dieser Stellung
hat die Uhr das Aussehen einer Schmuckuhr mit einem Zierrand mit goldfarbenen Flächen.
Die vorher erwähnte Rastrierung ist vorzugsweise so dimensioniert, dass ihre Anzahl
Raststellungen der Anzahl der verschieden gestalteten Bereiche des zweiten Ringes
6 entspricht.
[0011] Figur 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Uhr, wobei
für gleiche Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet wurden wie in Figur 1. Im Gegensatz
zum Beispiel gemäss Figur 1 ist hier das Uhrenglas 2 gewölbt und die obere Fläche
des ersten Ringes 4 ist dieser Wölbung angepasst. Die erwähnten Bereiche des zweiten
Ringes 6 sind bei diesem Beispiel als Einlagen 8 ausgebildet, die aus einem anderen
Material bestehen, als der zweite Ring 6. Der zweite Ring 6 wird durch einen Federring
10 in seiner Lage gehalten und ein flacher Ring 11 mit Federzungen bildet zusammen
mit einer an der Unterseite des zweiten Ringes 6 vorgesehenen Verzahnung eine Rastrierung.
Die Nocken 7 am Aussenumfang des zweiten Ringes überragen den Aussenumfang des Uhrengehäuses
1 nur wenig.
[0012] Mit dem Beispiel gemäss Figur 3, das demjenigen von Figur 2 ähnlich ist, soll demonstriert
werden, dass die beiden Ringe 4 und 6 nicht nur an der Oberseite der Uhr angeordnet
sein müssen, sondern auch mindestens einen Teil der Aussenmantelfläche des Uhrengehäuses
1 überdecken können. Der gewünschte variable optische Effekt wird verstärkt, indem
die Flächen der betreffenden Bereiche grösser sind als bei den bisher beschriebenen
Beispielen und weil die Bereiche nicht nur in Blickrichtung etwa parallel zur Mittelachse
der Uhr, sondern auch in radialer Blickrichtung gut zu erkennen sind. Damit die durch
die Aussparungen 5 des ersten Ringes 4 gebildeten Zungen nicht stören, indem sie sich
beispielsweise in Kleidern verfangen, ist der Rand des ersten Ringes 4 vom zweiten
Ring 6 umfasst. Eine Uhrenkonstruktion, bei der die beiden Ringe 4 und 6 so weit am
Aussenumfang des Uhrengehäuses 1 nach unten ragen, wie bei dem in Figur 3 dargestellten
Beispiel, bedingt, dass sie entweder ohne Korne auskommt oder aber dass der erste,
feste Ring 4 eine von der Achse der Krone durchdrungene Bohrung und der zweite, bewegliche
Ring 6 einen Ausschnitt aufweist, der das Drehen des zweiten Ringes 6 in einem gewissen
Winkelbereich erlaubt.
[0013] Die Figuren 4a und 4b zeigen als Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung eine
Armbanduhr mit Zifferblatt 15, Armband 16 und Krone 20.
[0014] Der erste Ring 4 weist in diesem Beispiel sechs gleichmässig an seinem Umfang verteilte
Aussparungen 5 auf und der zweite Ring 6 ist in zwölf Sektoren unterteilt. Sechs dieser
zwölf Sektoren sind mit arabischen Zahlen 17 beschriftet, beispielsweise graviert
und die anderen sechs Sektoren sind mit römischen zahlen 18 beschriftet. Auch der
erste, feststehende Ring 4 kann Beschriftungen, Verzierungen oder Markierungen 19
aufweisen. In der Darstellung gemäss Figur 4a befindet sich der zweite, drehbare Ring
6 in einer solchen Drehstellung, dass nur die arabischen Zahlen 17 sichtbar sind.
In der Darstellung gemäss Figur 4b ist der zweite, drehbare Ring 6 so weit gedreht,
dass die römischen Zahlen 18 in den Aussparungen 5 zum Vorschein kommen und die arabischen
Zahlen verdeckt werden. Dieser an sich schon verblüffende Effekt kann noch verstärkt
werden, indem er mit den vorher genannten Effekten kombiniert wird. Beispielsweise
können die Sektoren des zweiten Ringes 6 mit den römischen Zahlen mit einer anderen
Farbe hinterlegt sein als die Sektoren mit den arabischen Zahlen.
[0015] Schliesslich zeigt Figur 5 am Beispiel einer Armbanduhr eine andere Möglichkeit,
wie das erfinderische Prinzip realisiert werden kann. Der erste, feststehende Ring
4 weist hier nur eine einzige Aussparung 5 auf, die etwas grösser ist als diejenigen
von Figur 4a und 4b und die demzufolge einen grösseren Sektor des zweiten, drehbaren
Ringes 6 sichtbar macht. Der zweite Ring 6 ist in sieben Sektoren unterteilt, die
mit den Namen der Wochentage beschriftet sind. Schliesslich ist an diesem Beispiel
auch noch gezeigt, dass die Markierungen 19 auf dem ersten, feststehenden Ring 4 die
Markierungen des Zifferblattes ergänzen oder sogar ersetzen können.
1. Uhr mit einem Uhrengehäuse (1), einem Zifferblatt (15) und einem mit dem Uhrengehäuse
verbundenen, das Zifferblatt umgebenden ersten Ring (4) sowie mit einem konzentrisch
zum ersten Ring angeordneten zweiten Ring (6), wobei mindestens einer der Ringe relativ
zum Uhrengehäuse drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ring (4) den
zweiten Ring (6) überlappt, dass der erste Ring (4) mindestens eine Aussparung (5)
aufweist, durch die ein Bereich des zweiten Ringes sichtbar ist und dass der zweite
Ring (6) in Bereiche mit verschiedenartigem Aussehen unterteilt ist.
2. Uhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Ring (6) Bereiche mit
unterschiedlichen Farben aufweist.
3. Uhr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite
Ring (6) Bereiche mit unterschiedlichen Strukturen aufweist.
4. Uhr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite
Ring (6) beschriftete Bereiche aufweist.
5. Uhr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste
Ring (4) relativ zum Uhrengehäuse (1) fest und der zweite Ring (6) relativ zum Uhrengehäuse
(1) drehbar angeordnet ist.
6. Uhr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste
Ring (4) relativ zum Uhrengehäuse (1) drehbar und der zweite Ring (6) relativ zum
Uhrengehäuse (1) fest angeordnet ist.
7. Uhr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ring
(4) und der zweite Ring (6) relativ zum Uhrengehäuse drehbar angeordnet sind.
8. Uhr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Armbanduhr
ausgebildet ist.