[0001] Die Erfindung betrifft eine Formgebungsvorrichtung zum Umformen eines aus einem festen
Schaum bestehenden, plastisch verformbaren Spielbausteins zu einem im wesentlichen
quaderförmigen, vorzugsweise länglichen Spielbaustein.
[0002] Ein derartiger Spielbaustein ist offenbart in der DE 197 49 493. Der bekannte Spielbaustein
ist aus einem Agrarrohstoff durch Spritzgießen geformt und aufgeschäumt. Der Spielbaustein
weist näherungsweise eine zylindrische Form mit balligen Stirnflächen auf Er ist durch
Befeuchten selbstklebend und dadurch mit weiteren Spielbausteinen verbindbar. Jedoch
weist der bekannte Spielbaustein aufgrund seiner Zylinderform und seiner balligen
Stirnflächen keine ebene Außenform aus, wodurch es erschwert ist, beispielsweise eine
Modellmauer aus den bekannten Spielbausteinen zu errichten.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Formgebungsvorrichtung vorzuschlagen,
mit der ein Spielbaustein der vorstehend beschriebenen Art zu einem im wesentlichen
quaderförmigen Spielbaustein umformbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
erfindungsgemäße Formgebungsvorrichtung weist zwei oder mehr Teile auf, die so zusammensetzbar
sind, daß die Formgebungsvorrichtung einen im wesentlichen quaderförmigen Innenraum
aufweist. Der Innenraum der Formgebungsvorrichtung bildet einen Formgebungsraum, der
einen eingelegten, plastisch verformbaren Spielbaustein zu einem Quader oder zumindest
näherungsweise zu einem Quader umformt. Dabei sind eine Breite und eine Höhe des Formgebungsraums
der zusammengesetzten Formgebungsvorrichtung kleiner als ein Durchmesser des einzulegenden
Spielbausteins und eine Länge des Formgebungsraums ist kürzer als eine maximale Länge
des einzulegenden Spielbausteins. Vorzugsweise ist ein Volumen des Formgebungsraums
kleiner als ein Volumen des einzulegenden Spielbausteins vor dessen Umformung. Beim
Einlegen des Spielbausteins in die Formgebungsvorrichtung und beim Schließen der Formgebungsvorrichtung
durch Zusammensetzen ihrer Teile übt die Formgebungsvorrichtung Druckkräfte auf den
Spielbaustein aus, die diesen zu einem Quader umformen. Zum Zusammensetzen sind die
Teile der Formgebungsvorrichtung beispielsweise zusammensteckbar. Es ist auch möglich,
die Teile der Formgebungsvorrichtung schwenkbar miteinander zu verbinden. Nach dem
Öffnen der Formgebungsvorrichtung und Entnehmen des umgeformten Spielbausteins hat
dieser im wesentlichen die Form eines Quaders und läßt sich einfach mit weiteren,
ebenfalls quaderförmigen und gleich großen Spielbausteinen beispielsweise zu einer
Modellmauer zusammensetzen.
[0005] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung sind einander gegenüberliegende Begrenzungsflächen
des Formgebungsraums der Formgebungsvorrichtung konvex gewölbt, d. h. einander gegenüberliegende
Begrenzungsflächen wölben sich nach innen in den Formgebungsraum hinein. Die Wölbung
kann beispielsweise auch durch eine kantige Form nachgeahmt sein. Zweck der konvexen
Begrenzungsflächen des Formgebungsraums ist es, ein Rückstellvermögen des Spielbausteins
zu kompensieren: Nach dem Umformen formt sich der Spielbaustein aufgrund seiner Elastizität
wieder etwas zurück in Richtung seiner ursprünglichen Zylinderform mit balligen Stirnflächen,
d. h. eine Außenfläche des Spielbausteins, die von einer ebenen Begrenzungsfläche
des Formgebungsraums der Formgebungsvorrichtung umgeformt ist, wölbt sich nach Entnahme
des Spielbausteins aus der Formgebungsvorrichtung wieder etwas nach Außen. Um diesen
Effekt zu kompensieren, wird die Außenfläche des Spielbausteins von der konvexen Begrenzungsfläche
des Formgebungsraums in bezug auf den Spielbaustein konkav nach innen gewölbt. Die
Rückformung des Spielbausteins nach seiner Entnahme aus der Formgebungsvorrichtung
bewirkt dann, daß die von der konvexen Begrenzungsfläche des Formgebungsraums geformte
Außenfläche des Spielbausteins nach Entnahme des Spielbausteins aus der Formgebungsvorrichtung
in etwa eben ist.
[0006] Um den Spielbaustein einfach in die geöffnete Formgebungsvorrichtung einlegen zu
können, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine Einlegeschräge vor, die sich an
eine Begrenzungsfläche des Formgebungsraums anschließt. Beim Einlegen in die Formgebungsvorrichtung
gleitet der Spielbaustein mit einer Stirnfläche oder mit seinem Umfang an der Einlegeschräge
entlang und wird dabei axial gestaucht (verkürzt) bzw. in einer Querrichtung gepreßt.
Die Einlegeschräge erleichtert das Einlegen des Spielbausteins in die Formgebungsvorrichtung.
[0007] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Formgebungsvorrichtung jeweils zwei
Einlegeschrägen auf, die einander paarweise gegenüberliegend angeordnet sind und die
zusammen eine Art Einlegetrichter zum Einlegen des Spielbausteins in die Formgebungsvorrichtung
bilden.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Formgebungsvorrichtung in geöffnetem Zustand in perspektivischer
Darstellung; und
- Figur 2
- einen Querschnitt der Formgebungsvorrichtung aus Figur 1.
[0009] Die in Figur 1 dargestellte, erfindungsgemäße Formgebungsvorrichtung 10, 12 weist
zwei Teile auf, die beide aus Kunststoff bestehen. Eines der Beiden Teile, das nachfolgend
als Unterteil 12 bezeichnet wir, weist eine Bodenwand 14 mit schrägen Längsseitenrändern
auf. Zwischen den schrägen Längsseitenrändern weist die Bodenwand 14 wie in Figur
2 sichtbar eine in einer Querrichtung konvex gewölbte Fläche 15 auf. An beiden Enden
stehen Stirnwände 16 rechtwinklig von der Bodenwand 14 ab. Mit Abstand von der Bodenwand
14 weisen die Stirnwände einander zugewandte Einlegeschrägen 18 auf, deren Abstand
von einander sich mit zunehmendem Abstand von der Bodenwand 14 vergrößert. Die beiden
Einlegeschrägen 18 bilden einen Einlegetrichter der Formgebungsvorrichtung 10, 12.
[0010] Das andere Teil der Formgebungsvorrichtung 10, 12 das nachfolgend als Oberteil 10
bezeichnet wird, hat eine Länge, die dem Abstand der beiden Stirnwände 16 des Unterteils
12 voneinander entspricht. Das Oberteil 10 weist eine Deckenwand 20 auf, von deren
Längsrändern zwei Seitenwände 22 rechtwinklig abstehen. Eine innere Oberfläche 24
der Deckenwand 20 zwischen den beiden Seitenflächen 22 ist konvex gewölbt wie die
ihr gegenüberliegende konvexe Fläche 15 der Bodenwand 14 (Figur 2). Die Seitenwände
22 weisen Einlegeschrägen 26 an ihren einander zugewandten, freien Längsrändern auf.
[0011] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Formgebungsvorrichtung 10, 12 ist folgende:
In das Unterteil 12 wird zwischen die beiden Stirnwände 16 ein plastisch verformbarer,
aus einem festen Schaum bestehender, im wesentlichen zylindrischer Spielbaustein 28
eingelegt, wie in Figur 1 mit Strichlinien dargestellt. Der Spielbaustein 28 ist aus
einem nachwachsenden Agrarrohstoff aufgeschäumt, er weist ballige Stirnflächen auf
Beim Einlegen in das Unterteil 12 gleitet der Spielbaustein 28 mit seinen Stirnflächen
an den Einlegeschrägen 18 der Stirnwände 16 entlang und wird dadurch axial auf einen
lichten Abstand der Stirnwände 16 zusammengedrückt.
[0012] Anschließend wird das Oberteil 10 auf das Unterteil 12 aufgesetzt dabei gleitet das
Oberteil 10 mit seinen Einlegeschrägen 26 am Umfang des Spielbausteins 28 entlang
und drückt diesen auf einen lichten Abstand der Seitenwände 22 zusammen. Das Oberteil
10 wird soweit gegen das Unterteil 12 gedrückt, bis die Einlegeschrägen 26 des Oberteils
10 an den schrägen Längsseitenrändern der Bodenwand 14 des Unterteils 12 anliegen.
Dieser zusammengesetzte Zustand der Formgebungsvorrichtung 10, 12 ist in Figur 2 gezeichnet.
[0013] Der Spielbaustein 28 weist sowohl im Durchmesser als auch in seiner axialen Länge
ein Übermaß in bezug auf die Formgebungsvorrichtung 10, 12 auf. Beim Einlegen des
Spielbausteins 28 in die Formgebungsvorrichtung 10, 12 und beim Zusammensetzen des
Oberteils 10 mit dem Unterteil 12, d. h. beim Schließen der Formgebungsvorrichtung
10, 12 wird der Spielbaustein 28 sowohl axial gestaucht als auch in Querrichtung in
zwei zueinander senkrechten Richtungen zusammengedrückt. Dadurch wird der Spielbaustein
28 im wesentlichen zu einem länglichen Quader umgeformt.
[0014] In geschlossenem Zustand der Formgebungsvorrichtung 10, 12 begrenzen deren Ober-
und Unterteil 10, 12 einen im wesentlichen quaderförmigen Innenraum zwischen sich,
der als Formgebungsraum bezeichnet wird. Die einander gegenüberliegenden konvex gewölbten
Oberflächen 15, 24 der Bodenwand 14 des Unterteils 12 und der Deckenwand 20 des Oberteils
10 bilden zwei von sechs Begrenzungsflächen des Formgebungsraums. Diese konvexen Begrenzungsflächen
15, 24 formen an ihnen anliegende Außenflächen des Spielbausteins 28 konkav nach innen
(Figur 2). Nach Öffnen der Formgebungsvorrichtung 10 und Entnahme des Spielbausteins
28 formen sich dessen Außenflächen wieder etwas zurück, wodurch die in der geschlossenen
Formgebungsvorrichtung 10, 12 konkaven Außenflächen des Spielbausteins 28 im wesentlichen
eben werden. Durch diese beiden, einander gegenüberliegenden, im wesentlichen ebenen
Außenflächen läßt sich der Spielbaustein 28 mit weiteren, ebensolchen Spielbausteinen
28 einfach beispielsweise zu einer Mauer zusammensetzen. Daß die beiden anderen seitlichen
Außenflächen des Spielbausteins 28 sich in folge dessen Rückformverhaltens nach Entnahme
aus der Formgebungsvorrichtung 10, 12 konvex nach außen wölben, stört nicht, da an
diesen Flächen beim Bau einer Modellmauer keine Spielbausteine 28 angesetzt werden.
[0015] Die Einlegeschrägen 18 der Stirnwände 16 können weiter als dargestellt von der Bodenwand
14 wegverlängert und auseinandergezogen werden, um auch längere Spielbausteine 28
einfach in das Unterteil 12 einlegen zu können.
[0016] Da ein lichter Abstand der Stirnwände 16 des Unterteils 12 kleiner als eine axiale
Länge des Spielbausteins 28 ist, und der Spielbaustein 28 beim Einlegen axial gestaucht
wird, formen die Stirnwände 16 die ursprünglich balligen Stirnflächen des Spielbausteins
28 zu im wesentlichen ebenen Stirnflächen um.
1. Formgebungsvorrichtung zum Umformen eines aus einem festen Schaum bestehenden, plastisch
verformbaren Spielbausteins zu einem im wesentlichen quaderförmigen Spielbaustein,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebungsvorrichtung (10, 12) zwei- oder mehrteilig ist, und daß die Teile
(10, 12) der Formgebungsvorrichtung (10, 12) zusammensetzbar sind, so daß die Formgebungsvorrichtung
(10, 12) einen im wesentlichen quaderförmigen Innenraum (Formgebungsraum) aufweist.
2. Formgebungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander gegenüberliegende Begrenzungsflächen (15, 24) des Formgebungsraums
ein konvex gewölbte Form aufweisen.
3. Formgebungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebungsvorrichtung (10, 12) eine Einlegeschräge (18, 26) aufweist, die
sich an eine Begrenzungsfläche des Formgebungsraums anschließt.
4. Formgebungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebungsvorrichtung (10, 12) Einlegeschrägen (18, 26) aufweist, die einander
paarweise gegenüberliegend angeordnet sind.