[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Besprühen von Werkstücken gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zu seiner Durchführung.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist in der DE 195 44 016 A1 beschrieben.
[0003] Bei ihm erfolgt die Einstellung der vom Sprühkopf vernebelten Menge an Arbeitsflüssigkeit
in einem begrenzten Bereich durch eine motorverstellbare Düsennadel des Sprühkopfes.
[0004] Durch die vorliegende Erfindung soll ein Verfahren der eingangs angegebenen Art geschaffen
werden, nach dem sich die Menge pro Zeiteinheit vom Sprühkopf vernebelter Arbeitsflüssigkeit
in einem weiteren Bereich einstellen läßt.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird davon Gebrauch gemacht, daß die üblicherweise
auf Werkstücke auf zubringenden Arbeitsflüssigkeiten viskös sind. Typischerweise ändert
sich die Viskosität von Flüssigkeiten in dem hier interessierenden Temperaturbereich
(Raumtemperatur bis 80°C) in etwa proportional zum Quadrat des Verhältnisses (in°C)
zwischen den Differenzen zwischen betrachteter Temperatur T (°C) und Schmelztemperatur
des Wassers Ts und Raumtemperatur Tr (°C) und Ts, also proportional zu

. Bei T=80°C hat man somit eine 16 mal kleinere Viskosität als bei Raumtemperatur.
In der Praxis werden dabei Auftragsmengen von etwa 0,8 bis 10 g/m
2 erhalten.
[0007] Auch über den Druck, unter dem die Arbeitsflüssigkeit dem Sprühkopf zugeführt wird,
läßt sich der Durchsatz an Arbeitsflüssigkeit durch den Sprühkopf einstellen. In der
Praxis kann man durch Änderung des Speisedrucks zwischen 5 bar und 10 bar eine Durchsatzregelung
um etwa den Faktor 2 erhalten.
[0008] Kombiniert man beide Möglichkeiten der Durchsatzregelung, kann man insgesamt einen
Einstellbereich des Durchsatzes um etwa den Faktor 25 erhalten. Die Temperatureinstellung
und die Druckeinstellung lassen sich unter Verwendung gängiger Regelverfahren präzise
durchführen, so daß man auch präzise Auftragsmengen gewährleisten kann. Wie im einzelnen
die Auftragsmenge und Temperatur bzw. Druck miteinander zusammenhängen, hängt von
den physikalischen (und etwas auch von den chemischen) Eigenschaften der jeweils verwendeten
Arbeitsflüssigkeit und der jeweils verwendeten Sprühköpfe ab. Vorzugsweise arbeitet
man mit dem erfindungsgemäßen Verfahren so, daß man diese Abhängigkeiten zunächst
in Testversuchen feststellt, die Testergebnisse in Speichern ablegt und unter Verwendung
dieser abgelegten Testergebnisse Temperatur und/oder Druck jeweils so einstellt, daß
man die gewünschte Auftragsmenge an Arbeitsflüssigkeit erhält.
[0009] Typische Arbeitsflüssigkeiten sind insbesondere Öle unterschiedlicher physikalischer
und chemischer Eigenschaften, wie sie zum Besprühen von Blechen vor Press- oder Tiefzieharbeiten
verwendet werden.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0011] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 ermöglicht ein schonendes Wärmen
der Arbeitsflüssigkeit unter Verwendung eines auf höherer Temperatur befindlichen
Heizmediums über eine große Kontaktfläche hinweg. Die Einleitung entsprechender Wärmemengen
direkt von einer elektrischen Heizeinrichtung her könnte dagegen zu Qualitätsverlusten
der Arbeitsflüssigkeit führen.
[0012] Das Verfahren gemäß Anspruch 3 hat den Vorteil, daß man eine große Wärmemenge in
kompaktem Volumen zuführen kann. Auch hat Wasser als Heizflüssigkeit den Vorteil,
daß man auf die bewährte Technologie von Wasserheizungen und Wasser-Wärmetauschern
zurückgreifen kann. Darüber hinaus hat Wasser auch ein verhältnismäßig gutes Wärmeleitvermögen.
[0013] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 erlaubt ein einfaches kontinuierliches
und reproduzierbares Zuführen von Wärme zur Heizflüssigkeit.
[0014] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 5 ermöglicht eine weitere Vergrößerung
des Durchsatz-Einstellbereichs. Es versteht sich, daß man gleichzeitig die Dosiermenge
von Düse zu Düse variieren kann.
[0015] Geht man nach dem Verfahren gemäß Anspruch 6 vor, so hat man insgesamt eine feine
Einstellbarkeit der Auftragsmenge, wobei man durch die Verteilung der Gesamteinstellung
auf eine Temperatureinstellung, eine Druckeinstellung und eine Tastzeit-Einstellung
auch eine verglichen mit einer reinen Temperatureinstellung kurze Regelkonstante gewährleisten
kann.
[0016] Für manche Anwendungen ist es vorteilhaft, wenn man die beiden einander gegenüber
liegenden Seiten eines Werkstücks (z. B. Blech) unterschiedlich mit Arbeitsflüssigkeit
besprühen kann. Hierdurch kann man der Tatsache Rechnung tragen, daß bei der späteren
Bearbeitung der Werkstücke (z. B. Tiefziehen eines Bleches) die mechanischen Belastungen,
denen die beiden Oberflächen dann ausgesetzt sind, unterschiedlich sein können. Auch
kann man ggf. die beiden Seiten des Werkstücks mit unterschiedlicher Arbeitsflüssigkeit
besprühen.
[0017] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 8 ermöglicht es, die Auftragsmenge
auch beim Besprühen nur einer einzigen Seite des Werkstücks lokal unterschiedlich
gemäß den jeweils zu erwartenden Anforderungen zu wählen. So kann man z. B. Bereiche
von zu pressenden Blechen, die nur geringe Verformung in der Preßform erfahren, nur
mit wenig Arbeitsflüssigkeit belegen, in der Preßform stark verformte Bereiche dagegen
mit einer größeren Menge an Arbeitsflüssigkeit besprühen.
[0018] Bei der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die im Anspruch 9 angegeben
ist, erfolgt die Temperatureinstellung in einer zu den Sprühköpfen führenden Verbindungsleitung,
die in der Praxis eine Ringleitung ist. Die hierzu vorgesehene Heizeinrichtung braucht
somit nur eine kleinere Heizleistung zu haben als in dem Fall, wo man den gesamten
Vorrat an Arbeitsflüssigkeit in einem Vorratsbehälter in seiner Temperatur einstellt.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist der, daß die Temperatureinstellung
mit kleinerer Regelkonstanten erfolgt, da die jeweils auf die gewünschte Temperatur
einzustellenden Volumina verglichen mit dem Inhalt eines Vorratsbehälters klein sind.
[0019] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 10 ist wiederum im Hinblick auf ein
schonendes Erwärmen der Arbeitsflüssigkeit von Vorteil.
[0020] Bei einer Vorrichtung gemäß Anspruch 11 hat man ein umgewälztes Heizmedium, in welchem
nur die jeweils auftretenden Wärmeverluste ausgeglichen werden. Dies ist im Hinblick
auf geringen Energieverbrauch und im Hinblick auf den Korrosionsschutz des Primärkreislaufs
des Wärmetauschers von Vorteil.
[0021] Die Weiterbildungen der Erfindung gemäß Anspruch 12 und 14 sind im Hinblick auf eine
rasche und präzise Einregelung der Temperaturverhältnisse im Primärkreislauf und im
Sekundärkreislauf des Wärmetauschers von Vorteil. Man kann so zunächst bei einer gewünschten
Temperaturanhebung zunächst dem Primärkreislauf deutlich mehr Wärme zuführen, als
im stationären Betrieb notwendig ist. Durch die laufende Überwachung der Temperatur
wird ein Überschwingen ebenso verhindert wie ein zu langsames sich Annähern der Temperatur
an den stationären Endwert.
[0022] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß den Ansprüchen 14 und 15 gewährleisten eine
Kontrolle der Flüssigkeitsströme im Primär- und Sekundärkreislauf des Wärmetauschers.
Am Ausgangssignal des Durchflußmessers bzw. des Durchflußsensors kann auch leicht
festgestellt werden, wenn eine Umwälzpumpe ausfällt oder sonstige Störungen beim Fördern
der Flüssigkeiten auftreten.
[0023] Gemäß Anspruch 16 kann man einen Wärmetauscher auf sehr einfache Weise aus fertigen
Komponenten herstellen, die nur mit ausreichend großen Flächen miteinander in Berührung
gebracht werden müssen.
[0024] Bei einer Vorrichtung gemäß Anspruch 17 kann der von der Arbeitsflüssigkeit durchströmte
Kanal des Wärmetauschers zugleich eine Tragfunktion für die Sprühköpfe und eine Verteilfunktion
für die letzteren übernehmen.
[0025] Gemäß Anspruch 18 läßt sich der gesamte Wärmetauscher sehr einfach und preiswert
als einstückiges Teil herstellen.
[0026] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 20 ist im Hinblick auf in Längsrichtung
des Wärmetauschers konstante Temperatureinstellung von Vorteil.
[0027] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 21 ist im Hinblick auf eine gleichmäßige
Erwärmung der Arbeitsflüssigkeit von ihren beiden Seiten her von Vorteil.
[0028] Bei einer Vorrichtung gemäß Anspruch 22 wird auch Druckluft, welche ein Sprühkopf
möglicherweise zum Vernebeln oder zur Formgebung des erzeugten Nebels benötigt, auf
die Temperatur der Arbeitsflüssigkeit angewärmt, bevor sie den Sprühköpfen zugeführt
wird.
[0029] Dabei ist die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 23 wiederum im Hinblick
auf eine einfache Realisierung sowohl des ersten Wärmetauschers als auch des zweiten
Wärmetauschers durch ein einziges extrudiertes Mehrkammerprofil von Vorteil.
[0030] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 24 ermöglicht eine einfache, übersichtliche
und auch für eine Wartung günstige Anbringung der Sprühköpfe an einem die Arbeitsflüssigkeit
führenden Kanal.
[0031] Gemäß Anspruch 25 kann man die Sprühköpfe selbst auf einfache Weise auf derselben
Temperatur halten wie die zugeführte Arbeitsflüssigkeit.
[0032] Dabei ist die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 26 im Hinblick auf gleichförmige
Temperatureinstellung im Sprühkopf vorteilhaft.
[0033] Bei einer Vorrichtung gemäß Anspruch 27 erfolgt auch die Druckluftversorgung des
Sprühkopfes über das ihn tragende Adapterteil. Es sind somit keine gesonderten Druckluftleitungen
vorzusehen. Der Sprühkopf kann besonders einfach ab- und anmontiert werden.
[0034] Bei einer Vorrichtung gemäß Anspruch 28 ist auf einfache Weise die einem Sprühkopf
zugeordnete Druckluftsteuerung räumlich mit dem Adapterteil zusammengefaßt, was wiederum
aus Montagegründen und Gründen der Übersichtlichkeit vorteilhaft ist.
[0035] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 29 gestattet es, eine letzte Feineinstelllung
der Temperatur der vom Sprühkopf zu vernebelnden Flüssigkeit direkt am Sprühkopf vorzunehmen.
Auf diese Weise kann man bei langen Sprühkopfleisten lokal unterschiedlichen Umgebungstemperaturen
Rechnung tragen. So spüren z.B. die in der Mitte einer Sprühkopfreihe liegenden Sprühköpfe
die Temperatur der ihnen benachbarten Sprühköpfe, so daß ihre Wärmeverluste kleiner
sind als die von randständigen Sprühköpfen. Auch können sich die verschiedenen Sprühköpfe
einer Sprühkopfleiste in unterschiedlichen Strömungen der Umgebungsatmosphäre befinden,
teils bedingt durch die Ausbildung eines die Sprühkopfleiste bzw. die Sprühkopfleisten
umgebenden Schutzgehäuses, teils bedingt durch Luftströmungen am Aufstellort (Fabrikhalle).
[0036] Dabei ist die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 30 im Hinblick auf eine
einfache automatische Temperatureinstellung an den Sprühköpfen von Vorteil.
[0037] Gemäß Anspruch 31 kann man auch die elektrische Verkabelung einer Sprühkopfleiste
kompakt und übersichtlich anbringen.
[0038] Die Weiterbildungen der Erfindung gemäß Anspruch 32 sind im Hinblick auf eine einfache
Austauschbarkeit der einzelnen Sprühköpfe und des ihnen zugeordneten Adapterteils
ohne größere Eingriffe in die Gesamtanlage von Vorteil.
[0039] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- Figur 1
- ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zum beidseitigen Besprühen von Blechen mit einem
flüssigen Schmiermittel;
- Figur 2
- einen Mittenschnitt durch einen Sprühkopf, ein diesen tragendes Adapterteil, einen
Ventilblock und ein Versorgungsprofil der Vorrichtung nach Figur 1;
- Figur 3
- das Blockschaltbild einer vereinfachten Vorrichtung zum Besprühen von Blechen mit
einem flüssigen Schmiermittel nur von einer Seite her;
- Figur 4
- eine seitliche Ansicht einer Sprühkopfleiste der Vorrichtung nach Figur 3; und
- Figur 5
- einen axialen Schnitt durch einen Sprühkopf der Sprühkopfleiste nach Figur 4.
[0040] In Figur 1 ist mit 10 ein in Aufsicht gesehen rechteckiges Blech bezeichnet, welches
auf seiner Oberseite und seiner Unterseite mit Arbeitsflüssigkeit besprüht werden
soll. Hierzu ist eine obere Sprühkopfleiste 12 und eine untere Sprühkopfleiste 14
vorgesehen.
[0041] Diese sind in Figur 1 um +70° bzw. -70° aus ihrer eigentlichen Stellung herausgedreht,
in der sie mit ihren Sprühachsen einen Winkel von etwa 70° zur Förderrichtung des
Blechs 10 einschließen, derart, daß die Horizontalkomponente der abgegebenen Nebelströme
der Förderrichtung entgegengesetzt sind. Durch diese verdrehte Darstellung der Sprühkopfleisten
12 und 14 können Einzelheiten derselben besser dargestellt werden.
[0042] Die Sprühkopfleisten 12, 14 haben zur Förderebene des Blechs 10 symmetrischen Aufbau,
so daß es reicht, eine der Sprühkopfleisten nachstehend genauer zu beschreiben. Soweit
zur Unterscheidung erforderlich, werden die Komponenten der Sprühkopfleiste 14 durch
einen Beistrich gekennzeichnet.
[0043] Die Sprühkopfleisten 12, 14 haben jeweils ein Basisteil 16, welches ein extrudiertes
Mehrkammerprofil ist, dessen Einzelheiten aus Figur 2 ersichtlich sind.
[0044] Zwei Seitenwände 18, 20 sind durch transversale Wände 22, 24, 26, 28, 30 miteinander
verbunden. Auf diese Weise erhält man einen untersten Rücklaufkanal 32, einen darüber
liegenden Schmiermittelkanal 34, einen nochmals darüber liegenden Vorlaufkanal 36
und einen nochmals darüber liegenden Druckluftkanal 38. An den über die transversale
Wand 30 hinaus gezogenen oberen Endabschnitten der Seitenwände 18, 20 sind Montageflansche
40, 42 radial nach innen kragend angeformt. Auf letztere ist ein Deckelteil 44 aufgesetzt,
welches ebenfalls durch Ablängen eines extrudierten Endlosmaterials hergestellt sein
kann. Damit begrenzt das Deckelteil 44 zusammen mit der transversalen Wand 30 einen
Kabelkanal 46.
[0045] Auf die Seitenwand 18 ist ein insgesamt mit 48 bezeichneter Ventilblock unter Zwischenschaltung
einer passende Durchbrechungen für die verschiedenen Kanäle aufweisenden Flachdichtung
50 aufgesetzt, z. B. aufgeschraubt. Dessen vom Basisteil 16 abgelegene Seite trägt
über eine weitere Kanaldurchbrechungen aufweisende Flachdichtung 52 lösbar (z. B.
mittels eines Schnellverschlusses) ein Adapterteil 54. Dessen rechts gelegene Stirnfläche
trägt unter Zwischenschaltung einer Kanaldurchbrechungen aufweisenden Flachdichtung
56 einen insgesamt mit 58 bezeichneten Sprühkopf.
[0046] Die Seitenwand 20 ist an den einem Sprühkopf zugeordneten Bereichen jeweils mit einer
dem Rücklaufkanal 32 in Verbindung stehenden Rücklauföffnung 60, einer mit dem Schmiermittelkanal
34 in Verbindung stehenden Schmiermittelöffnung 62, einer mit dem Vorlaufkanal 36
in Verbindung stehenden Vorlauföffnung 64, einer mit dem Druckluftkanal 38 in Verbindung
stehenden Druckluftöffnung 66 und mit einer mit dem Kabelkanal 46 in Verbindung stehenden
Kabelöffnung 68 versehen.
[0047] Der Ventilblock 48 umfaßt ein Gehäuse 70, welches einen mit der Rücklauföffnung 60
fluchtenden Rücklaufkanal 72, einen mit der Schmiermittelöffnung 62 fluchtenden Schmiermittelkanal
74, einen mit der Vorlauföffnung 74 fluchtenden Vorlaufkanal 76 und einen mit der
Druckluftöffnung 66 in Verbindung stehenden Druckluftkanal 78 aufweist.
[0048] Die verschiedenen Kanäle 72 bis 78 sind durch eine gemeinsame Ventilkammer 80 unterbrochen,
in welcher ein plattenförmiger Ventilschieber 82 strömungsmitteldicht angeordnet ist.
Dieser hat Steueröffnungen 84, 86, 88, 90, deren Muster der Anordnung der Kanäle 72
bis 78 entspricht. Der Ventilschieber 82 ist zwischen einer in der Zeichnung wiedergegebenen
Durchlaßstellung, in welcher die Steueröffnungen 84 bis 90 mit dem zugeordneten der
Kanäle 72 bis 78 fluchten, und einer herausgezogenen Schließstellung, in welcher durchgehende
Abschnitte des Ventilschiebers 82 die Kanäle 72 bis 78 unterbrechen, verlagerbar.
[0049] Das Adapterteil 54 hat ein Gehäuse 92, in welchem mit den Kanälen 72 bis 78 fluchtend
ein Rücklaufkanal 94, ein Schmiermittelkanal 96, ein Vorlaufkanal 98 und ein Druckluftkanal
100 ausgebildet sind.
[0050] Der Druckluftkanal 100 hat zwei vertikal beabstandete Kanalabschnitte, die in die
Umfangswand bzw. die Bodenwand einer Ventilkammer 102 ausmünden. In der letzteren
ist ein Ventilteller 104 vorgesehen, der von einem Stössel 106 getragen ist, der seinerseits
durch einen Elektromagneten 108 bewegt wird.
[0051] Der Sprühkopf 58 hat ein Gehäuse 110, in welchem eine gestufte Aufnahmebohrung 112
für eine elektromagnetische Einspritzdüse 114 vorgesehen ist. Die Einspritzdüse 114
hat gleichen Aufbau wie eine Kraftstoff-Einspritzdüse für Ottomotoren.
[0052] Im Gehäuse 110 ist ein wendelförmiger Heizkanal 116 ausgebildet, der die Aufnahmebohrung
112 in kleinem Abstand umgibt und dessen Enden mit dem Vorlaufkanal 98 bzw. dem Rücklaufkanal
94 des Adapterteils 54 über entsprechende Durchbrechungen der Flachdichtung 56 in
Verbindung steht.
[0053] Ferner ist im Gehäuse 110 ein abgewinkelter Druckluftkanal 118 vorgesehen, der zu
Formluft-Düsenkanälen 120 führt, die in einer Überwurfkappe 122 ausgebildet sind,
welche auf das untere Ende der Einspritzdüse 114 aufgeschraubt ist. Die von den Formluft-Düsenkanälen
120 abgegebenen Luftstrahlen dienen dazu, den von den Einspritzdüsen 114 abgegebenen
Flüssigkeitsnebel zu verformen, z.B. zu elliptischer Querschnittsform breitzudrücken.
[0054] Die Zufuhr des Schmiermittels zur Einspritzdüse 114 erfolgt über einen abgewinkelten
Schmiermittelkanal 124, der vom Schmiermittelkanal 96 des Adapterteils 44 zu einem
Einlaßabschnitt 126 der Einspritzdüse 114 führt. Unter dem Einlaßabschnitt 126 liegt
ein Ventilabschnitt 128 der Einspritzdüse 114, der ein elektrisches Schaltventil umfaßt,
mit welchem der Schmiermittelstrom zur Einspritzdüse mit hoher Frequenz (typischerweise
etwa 3000 Ventilspiele/ Minute, maximal 30 000/Minute) getaktet werden kann.
[0055] Wie nun wieder aus Figur 1 ersichtlich, sind auf das Gehäuse 110 jedes Sprühkopfes
58 jeweils eine Heizeinheit 130 und ein Temperaturfühler 132 aufgeschraubt. Diese
sind der besseren Übersichtlichkeit halber als lokalisierte Komponenten dargestellt,
in der Praxis kann es sich dabei jedoch um ein elektrisches Widerstandsheizband und
einen Temperaturfühldraht handeln, die auf das Gehäuse 110 aufgewickelt sind, um die
Wärme verteilt zuzuführen und die Temperatur integriert über das Gehäuse zu messen.
[0056] Die jeweils durch einen Ventilblock 48, ein Adapterteil 54 und einen Sprühkopf 58
gebildeten Einheiten und das Basisteil 16 selbst können jeweils in einer wärmeisolierenden
Umhüllung 134 angeordnet sein, von der in Figur 1 nur ein Teil gezeigt ist. Es kann
sich hierbei um ein mit einer Oberflächenhaut versehenes Schaumstoffteil handeln.
[0057] Die Schmiermittelversorgung der Sprühkopfleisten 12 und 14 erfolgt ausgehend von
einem Vorratsbehälter 136, aus dem eine Schmiermittelpumpe 138 ansaugt. Der Druck
des zugeführten Schmiermittels wird durch ein steuerbares Druckregelventil 140 eingestellt.
Dieses kann z.B. einen in Schließrichtung wirkenden Magneten 142 aufweisen, um den
Regeldruck elektrisch einstellen zu können. Der Speisestrom für den Elektromagneten
142 wird über ein Kabel 144 von einer insgesamt mit 146 bezeichneten Steuereinheit
bereitgestellt.
[0058] In der Zeichnung sind Kabel durchweg durch Doppellinien angedeutet. Es versteht sich,
daß die Kabel 144 nicht mit Datenbussen vergleichbar sind, vielmehr für jedes zu übermittelnde
Signal einen gesonderten Leiter enthalten. An den entsprechenden Knoten von Kabeln
werden weitere mehrere Leiter umfassende Kabel oder ein einziger Leiter herausgeführt
bzw. zugegeben.
[0059] Im Inneren des Vorratsbehälters 136 ist ein Wärmetauscher 148 angeordnet. Durch diesen
wird mittels einer Umwälzpumpe 150 ständig ein Strom von Wasser umgewälzt, der durch
einen Durchlauferhitzer 152 erwärmt wird. Letzterer wird wieder über das Kabel 144
von der Steuereinheit 146 mit Strom versorgt. Zum Ausgleich von temperaturbedingten
Volumenänderungen des Heizwassers ist an den Wasserkreislauf ein Ausgleichsbehälter
154 angeschlossen. Zum Umwälzen des Schmiermittels im Vorratsbehälter 136 ist eine
Schmiermittel-Umwälzpumpe 156 vorgesehen.
[0060] Die Temperatur im Inneren des Vorratsbehälters 136 ermittelt ein Temperaturfühler
158, dessen Ausgangssignal über das Kabel 144 der Steuereinheit 146 überstellt wird.
[0061] Die Druckluftversorgung des Druckluftkanals 38 erfolgt durch einen Verdichter 160
und ein steuerbares Druckregelventil 162, dessen Druckeinstellmagnet 164 wieder über
das Kabel 144 mit der Steuereinheit 146 verbunden ist.
[0062] Durch den Vorlaufkanal 36 und den Rücklaufkanal 32 des Basisteils 16 wird ein Heizwasserstrom
umgewälzt. Hierzu ist eine Umwälzpumpe 166 und ein hierzu in Reihe geschalteter Durchlauferhitzer
168 vorgesehen. Ein Ausgleichsbehälter 170 dient wieder zur Aufnahme temperaturbedingter
Änderungen im Gesamtvolumen der Wassermenge.
[0063] Vom Durchlauferhitzer 168 abgegebenes warmes Wasser wird somit in den Vorlaufkanal
36 des Basisteils 16 gefördert und läuft über die Ventilblöcke 48 und die Adapterteile
54 in die verschiedenen Sprühköpfe 58, erreicht dann über die Adapterteile 54 und
die Ventilblöcke 48 den Rücklaufkanal 32 und wird von dort von der Umwälzpumpe 166
angesaugt.
[0064] Die Strömungsquerschnitte des Vorlaufkanals 36 und des Rücklaufkanals 32 sind groß
verglichen mit den Strömungsquerschnitten der in den Ventilblöcken 48 und den Adapterteilen
54 ausgebildeten Kanälen, so daß die verschiedenen Sprühköpfe alle gleichmäßig mit
Heizwasser versorgt werden.
[0065] Um einen sich etwa in Längsrichtung des Basisteils 16 einstellenden Temperaturgradienten
auszuräumen, kann man an dem von der Anschlußseite des Basisteils 16 abgelegenen Ende
des letzteren (in der Zeichnung rechts gelegenen) eine Verbindung zwischen dem Vorlaufkanal
36 und dem Rücklaufkanal 32 vorsehen, um die Gesamtmenge des umgewälzten Heizwassers
und damit die von diesem abgebbare Wärmemenge zu erhöhen. Auch die Tatsache, daß der
Vorlaufkanal 36 und der Rücklaufkanal 32 in entgegengesetztem Sinne durchlaufen werden,
wirkt auf eine gleichförmige Temperatureinstellung im aus gut wärmeleitendem Material
hergestellten Basisteil 16 hin.
[0066] Dadurch daß der Schmiermittelkanal 34 im Basisteil 16 zwischen dem Vorlaufkanal 36
und dem Rücklaufkanal 32 angeordnet ist, wird das Schmiermittel im Basisteil von beiden
Seiten her wirksam auf die Temperatur des Heizwassers aufgeheizt. Zur Kontrolle der
mittleren Temperatur ist das Basisteil 16 in seiner Mitte mit einem Temperaturfühler
172 versehen, dessen Ausgangssignal über ein im Kabelkanal 46 laufendes Kabel an die
Steuereinheit 146 übermittelt wird.
[0067] Wie in Figur 1 und 2 schematisch dargestellt, sind zwischen den Sprühköpfen 58 und
den Adapterteilen 54 elektrische Steckverbindungen 174, zwischen den Adapterteilen
54 und den Ventilblöcken 48 elektrische Steckverbindungen 176 und zwischen den Ventilblöcken
44 und dem Basisteil 16 elektrische Steckverbindungen 178 vorgesehen. Auf diese Weise
lassen sich die verschiedenen vom Basisteil getragenen Einheiten insgesamt oder in
Teilen leicht abnehmen.
[0068] Zu der elektrischen Steuereinheit 146 gehört ein Prozeßrechner 180, der über im einzelnen
nicht näher dargestellte Schnittstellenkarten mit einem Tastenfeld 182, einem Monitor
184 und einem Massenspeicher 186 (z. B. Festplatte) zusammenarbeitet.
[0069] Über entsprechende Schnittstellen arbeitet der Prozeßrechner 180 ferner mit den Temperaturfühlern
132, dem Temperaturfühler 158, den Temperaturfühlern 172 und 172', einem mit dem Blech
zusammenarbeitenden nur schematisch angedeuteten Vorschubfühler 188 sowie verschiedenen
mit dem Blech zusammenarbeitenden Posititonsfühlern zusammen, von denen nur einer
schematisch bei 190 dargestellt ist.
[0070] Ausgangsseitig ist der Prozeßrechner 180 über geeignete Schnittstellen und ggf. Leistungsstufen
mit den Druckeinstellmagneten 142 und 164, den Durchlauferhitzern 152, 168, 168',
den Heizeinheiten 130 und den verschiedenen Pumpen der Vorrichtung verbunden, wobei
die Verbindungen zu den verschiedenen Pumpen und zum die Druckluft erzeugenden Gebläse
nicht im einzelnen dargestellt sind.
[0071] Im Massenspeicher 186 sind für verschiedene Werkstücke alle Daten abgelegt, die zum
Aufsprühen von Schmiermittel benötigt werden. Es sind dies insbesondere diejenigen
Bereiche der Werkstückoberfläche, die überhaupt besprüht werden sollen, die Art des
verwendeten Schmiermittels und die in den verschiedenen Bereichen der Werkstückoberfläche
benötigten Schmiermittelmengen.
[0072] Durch die oben beschriebene präzise Einstellung der Temperatur des der Einspritzdüse
114 zugeführten Schmiermittels ist es möglich, eine Steuerung der durch die Einspritzdüse
114 abgegebenen Schmiermittelmenge durch Temperatureinstellung vorzunehmen. Da sich
die Viskosität von Schmiermitteln grob gesprochen proportional zum Quadrat der Temperatur
(°C) ändert, kann man in einem nutzbaren Temperaturbereich, der zwischen Raumtemperatur
oder erhöhter Raumtemperatur (etwa 35°C) und etwa 80°C liegt, eine Änderung des Schmiermitteldurchsatzes
einfach durch entsprechende Änderung der Schmiermitteltemperatur gewährleisten. Man
erhält so eine grobe Vorgabe des Schmiermitteldurchsatzes mit einem breiten Einstellbereich
der Schmiermittelmenge von etwa 1 bis maximal 16.
[0073] Eine zusätzliche und feinere Einstellung der Schmiermittelmenge in einem Bereich
von 1 bis 2 kann dadurch erfolgen, daß man den Druck des zugeführten Schmiermittels
einstellt. Dies kann durch das dem Elektromagneten 142 aufgeprägte elektrische Signal
erfolgen.
[0074] Schließlich kann eine nochmals feinere Einstellung der von der Einspritzdüse 14 abgegebenen
Schmiermittelmenge dadurch erfolgen, daß man das Verhältnis zwischen Öffnungszeit
und Schließzeit der Einspritzdüse 114 einstellt, also das Tastverhältnis des Erregungssignals
für den Elektromagneten des Ventilabschnitts 128.
[0075] Welche Anteile der Schmiermitteldosierung über welche dieser drei Einstellmöglichkeiten
verläuft, legt ein Organisationsrechenkreis 192 abhängig von der gewünschten Gesamtschmiermittelmenge
fest, die vom Prozeßrechner 180 aus dem Massenspeicher 186 abgerufen worden ist oder
diesem ad hoc durch Eingabe am Tastenfeld 182 vorgegeben wird.
[0076] Der Organisationsrechenkreis 192 kann die Aufteilung auf die drei verschiedenen Einstellmöglichkeiten
entweder in Abhängigkeit von einem vorgegebenen Algorithmus oder in Abhängigkeit von
Tabellen, die im Massenspeicher 186 abgelegt sind, vornehmen.
[0077] Zusätzlich kann der Organisationsrechenkreis 192 berücksichtigen, daß möglicherweise
in Längsrichtung der Sprühkopfleiste 12, also in zur Förderrichtung der Bleche senkrechter
Richtung, unterschiedliche Schmiermittelabgaben gewünscht werden.
[0078] Der Organisationsrechenkreis 192 übermittelt daher an einen Temperatursteuerkreis
194 eine Vielzahl von Temperatur-Sollwertsignalen, die jeweils einem der Sprühköpfe
58 zugeordnet sind. Der Temperatursteuerkreis 194 errechnet hieraus ein Grund-Temperatursteuersignal,
welches über eine Leistungsstufe 196 zur Ansteuerung des Durchlauferhitzers 168 dient.
Entsprechend wird über eine zweite Leistungsstufe 198 der Durchlauferhitzer 152 mit
Strom versorgt. Dies erfolgt derart, daß die Temperatur im Vorratsbehälter 136 unter
der im Regelbereich zu erwartenden minimalen Schmiermittel-Temperatur liegt.
[0079] Schließlich erzeugt der Temperatursteuerkreis 194 eine Vielzahl von Temperatursteuersignalen
für die einzelnen Sprühköpfe 58, welche über Leistungsstufen 200 auf die Heizeinheiten
130 gegeben werden.
[0080] Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die Temperatur des Schmiermittels bei Annäherung
an einen betrachteten Sprühkopf 58 in zunehmend kleineren Regelbereichen eingestellt
wird, so daß man zur Feinsteuerung der Schmiermittelabgabemengen nur kleine Zeitkonstanten
hat, da die jeweils betroffene Schmiermittelmenge zunehmend kleiner wird.
[0081] Alternativ kann der Organisationssteuerkreis 192 ein Temperatur-Sollwertsignal erzeugen,
welches der maximal in der nächsten Zeit benötigten Sprühölmenge entspricht. Die Herabsetzung
dieser Menge auf die momentan benötigte Menge erfolgt dann über die Impulsbreitenmodulation
der Ansteuersignale für die Elektromagnete 108.
[0082] Zusätzlich erzeugt der Organisationsrechenkreis 192 ein Druck-Sollwertsignal, welches
auf einen Eingang eines Steuerkreises 202 gegeben wird. Letzterer gibt über eine Leistungsstufe
204 ein Speisesignal auf den Elektromagneten 142 ab.
[0083] Schließlich gibt der Organisationsrechner 192 ein Tastverhältnis-Sollwertsignal auf
einen Einspritz-Taktgeber 205, der dieses Signal in zyklische Steuerimpulse für die
Elektromagnete der Ventilabschnitte 128 umsetzt.
[0084] Ein Steuerkreis 206 ist vorgesehen, der vom Prozeßrechner 180 ein die Sprühstrahlgeometrie
vorgebendes Druckluft-Sollwertsignal zur Erstellung eines Steuersignales für den Elektromagneten
164 dient, wiederum unter Zwischenschaltung einer Leistungsstufe 207.
[0085] Das Druckluft-Sollwertsignal kann vom Prozeßrechner 180 wegabhängig, also ausgehend
vom Ausgangssignal des Vorschubfühlers 188 vorgegeben werden, um das Sprühbild wegabhängig
zu ändern.
[0086] Das Ausgangssignal des Einspritztaktgebers 205, welches die Öffnungs- und Schließzeiten
der Einspritzdüsen 114 vorgibt, wird auf einen Überlagerungskreis 208 gegeben, der
das Tastverhältnis mit dem auf dem Werkstück zu erzeugenden Nebelmuster, welches vom
Prozeßrechner 180 aus dem Massenspeicher 186 abgerufen wurde und gemäß dem Vorschub
des Blechs 10 zeilenweise an den Überlagerungskreis 204 weitergegeben wird, UND-mäßig
verknüpft. Der Überlagerungskreis 208 gibt somit an die verschiedenen Einspritzdüsen
114 Steuersignale ab, durch welche die Einspritzdüsen 114 zu vorgegebenen Zeitpunkten
geöffnet und geschlossen werden.
[0087] Die Bauelemente 192 bis 204 bilden zusammen einen mit 209 bezeichneten Steuerungskanal.
Ein entsprechender Steuerungskanal für die Sprühkopfleiste 14 hat gleichen Aufbau
und ist in Figur 1 nicht eingezeichnet.
[0088] Man erkennt, daß man mit der oben anhand der Figuren 1 und 2 beschriebenen Vorrichtung
ein Blech variabel und präzise mit Schmiermittel besprühen kann, wobei die Schmiermittelmenge
in einem großen Bereich von etwa 1 bis 8 einstellbar ist, wovon ein Einstellfaktor
6 über die Temperatureinstellung, ein Einstellfaktor 2 über die Einstellung des Druckes
des zugeführten Schmiermittels erfolgt. Eine weitere Einstellmöglichkeit liegt im
Tastverhältnis zwischen Offen- und Schließzeit der Einspritzdüsen 114. Insgesamt läßt
sich so ein Einstellbereich von etwa 1 bis 10 bzw. 1 bis 100 je nach Periodendauer
der Sprühkopf-Steuersignale (bei längerer Periode kann das Tastverhältnis in weiterem
Rahmen geändert werden als bei kurzer Periode) abdecken.
[0089] Letzte Feineinstellungen der abgegebenen Schmiermittelmengen können über eine Temperatur-Feineinstellung
an den einzelnen Sprühköpfen 58 mittels der Heizeinheiten 130 erfolgen.
[0090] Die Figuren 3 bis 5 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel, in welcher eine einfacher
aufgebaute Vorrichtung zum Besprühen eines Bleches von nur einer Seite dargestellt
ist.
[0091] Eine Schmiermittelpumpe 210 saugt aus einem Vorratsbehälter 212 an. Ihre Förderseite
ist über ein Druckregelventil 214 mit einem extrudierten Ölkanalteil 216 (vergleiche
auch Figur 4) verbunden, welches wärmeleitend mit einem aus gleichem Profilmaterial
hergestellten Druckluftkanalteil 218 verbunden ist. Die Kanalteile 216 und 218 bilden
zusammen einen Wärmetauscher 220, der zugleich ein Tragteil für Sprühköpfe 222 bildet.
Letztere sind über ein Magnetventil 224 mit dem Druckluftkanalteil 218 und über Schlauchverbindungen
226 mit dem Ölkanalteil 216 verbunden.
[0092] Wie aus Figur 5 ersichtlich, haben die Sprühköpfe 222 jeweils ein mit einer Stufenbohrung
ausgebildetes Gehäuse 228, in welchem eine Einspritzdüse 230 sitzt. Die Einspritzdüse
230 ist abgabeseitig von einer Düsenkappe 232 umgeben, welche über einen Druckluftkanal
234 mit einer Druckluftanschlußöffnung 236 in Verbindung steht.
[0093] Das Innere des Druckluftkanalteiles 218 ist über ein Druckregelventil 238 mit einer
Druckluftleitung 240 verbunden.
[0094] Das Ölkanalteil 216 ist am einen Ende mit dem Ausgang des Druckregelventils 214 verbunden.
Der Ausgang des Druckregelventils 214 ist ferner mit dem Einlaß einer Umwälzpumpe
242 verbunden, die mit dem Einlaß des Sekundärkreises eines Wärmetauschers 244 verbunden
ist. Der Auslaß des Sekundärkreises des Wärmetauschers 244 ist über einen Temperaturmesser
245 mit dem zweiten Anschluß des Ölkanalteils 216 verbunden. Ein Durchflußmesser 246
überwacht den Schmiermittelstrom durch den Wärmetauscher 244.
[0095] Der Primärkreislauf des Wärmetauschers 244, der als Platten-Wärmetauscher ausgebildet
ist, ist mit einem Heizwasserkreislauf verbunden.
[0096] Der Heizwasserauslaß des Wärmetauschers 244 ist mit dem Einlaß einer Umwälzpumpe
248 verbunden, die über einen Durchflußmesser 250 mit dem Einlaß eines Durchlauferhitzers
252 verbunden ist.
[0097] In die Verbindungsleitung zwischen dem Auslaß des Durchlauferhitzers 252 und dem
Heizwassereinlaß des Wärmetauschers 244 ist ein Temperaturfühler 254 eingefügt. An
diese Verbindungsleitung ist ferner ein Entlüfter 256, ein Überdruckventil 258 und
ein Ausdehnungsgefäß 260 angeschlossen.
[0098] Die unter Bezugnahme auf die Figuren 3 bis 5 erläuterte Vorrichtung kann ähnlich
gesteuert werden, wie für die Vorrichtung nach den Figuren 1 und 2 oben stehend beschrieben.
[0099] Die Temperatur des dem Ölkanalteil 216 zugeführten Schmiermittels kann durch entsprechende
elektrische Steuerung des Durchlauferhitzers 252 vorgegeben werden, um eine Grobeinstellung
der Schmiermittelabgae durch die verschiedenen Einspritzdüsen 230 zu steuern.
[0100] Eine weitere Möglichkeit der Bestimmung der abgegebenen Schmiermittelmenge ist der
Regeldruck des Druckregelventils 214. Von dieser Möglichkeit kann man beim betrachteten
Ausführungsbeispiel durch manuelles Einstellen des Druckes des Druckregelventiles
214 Gebrauch machen, man kann aber auch wieder den Regeldruck elektrisch einstellen,
wie vorstehend beschrieben. Schließlich kann wieder die abgegebene Schmiermittelmenge
über das Verhältnis zwischen Offenzeit und Schließzeit der Einspritzdüsen 230 bestimmt
werden. Die Form der von den Sprühköpfen 222 abgegebenen Nebelströme läßt sich über
das Druckregelventil 238 bestimmen.
[0101] Im einzelnen kann eine in der Zeichnung nicht dargestellte Steuereinheit für die
in den Figuren 3 bis 5 gezeigte Sprühvorrichtung ähnlich arbeiten wie die oben unter
Bezugnahme auf Figur 1 beschriebene Steuerung.
1. Verfahren zum Besprühen von Werkstücken mit einer Flüssigkeit, insbesondere einem
Schmiermittel, bei welchem
a) einem Sprühkopf ein vorbestimmter Strom der Flüssigkeit unter Druck zugeführt wird
und
b) durch den Sprühkopf ein sich auf die zu besprühende Werkstückoberfläche hinzubewegender
Nebel aus Tröpfchen der Arbeitsflüssigkeit erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
c) die Einstellung des vorbestimmten Stromes der Arbeitsflüssigkeit dadurch erfolgt,
daß die Temperatur der Arbeitsflüssigkeit eingestellt wird und/oder der Druck eingestellt
wird, unter welchem die Arbeitsflüssigkeit dem Sprühkopf zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsflüssigkeit Wärme
über einen Wärmetauscher zugeführt wird, durch welchen ein Heizmedium gefördert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizmedium eine Heizflüssigkeit,
insbesondere Heizwasser ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizflüssigkeit durch einen
Durchlauferhitzer Wärme zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung
des vorbestimmten Stromes an Arbeitsflüssigkeit zusätzlich das Tastverhältnis zwischen
Offenzeit und Schließzeit eines Ventiles eingestellt wird, über welches der Flüssigkeitsstrom
durch den Sprühkopf gesteuert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Grobeinstellung des Stromes
an Arbeitsflüssigkeit durch die Temperatureinstellung, eine mittelfeine Einstellung
des Stromes an Arbeitsflüssigkeit durch die Druckeinstellung und eine Feineinstellung
des Stromes an Arbeitsflüssigkeit durch die Einstellung der Offenzeit und Schließzeit
des Ventiles bewerkstelligt wird, welches den Flüssigkeitsstrom durch den Sprühkopf
steuert.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum Besprühen eines flachen Werkstückes
von beiden Seiten her, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatureinstellung und/oder
die Druckeinstellung und/oder gegebenenfalls die Einstellung des Tastverhältnisses
zwischen Offenzeit und Schließzeit der Sprühköpfe für beide Werkstückseiten unterschiedlich
erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatureinstellung
und/oder die Druckeinstellung und/oder gegebenenfalls die Einstellung des Tastverhältnisses
zwischen Offenzeit und Schließzeit innerhalb der mit einer der Seiten des Werkstückes
zusammenarbeitenden Gruppe von Sprühköpfen unterschiedlich erfolgt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit
a) mindestens einem Sprühkopf (58; 222)
b) einem Vorratsbehälter (136; 212) für aufzusprühende Arbeitsflüssigkeit,
c) einer Förderpumpe (138; 210) zum Fördern der Arbeitsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter
(136; 212) zu den Sprühköpfen (58; 222),
d) einer Einrichtung zum Einstellen des den Sprühköpfen (58; 222) zugeführten Stromes
an Arbeitsflüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß
e) in eine Verbindungsleitung, die zwischen dem Ausgang der Förderpumpe (138; 210)
und den Sprühköpfen (58; 222) verläuft, eine Heizeinrichtung (130; 16, 166 bis 170;
244 bis 260) eingefügt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung einen
Wärmetauscher (16; 244) umfaßt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Primärkreislauf des
Wärmetauschers (16; 244), in welchem ein Heizmedium umgewälzt wird, einen Durchlauferhitzer
(168; 252) umfaßt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärkreislauf einen
Temperaturfühler (254) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sekundärkreislauf
des Wärmetauschers (16; 244) einen Temperaturfühler (172; 245) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärkreislauf
einen Durchflußmesser (250) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß in die
über den Wärmetauscher (244) zu den Sprühköpfen (222) verlaufende Leitung ein Durchflußmesser
(246) geschaltet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher
(16) mindestens zwei wärmeleitend gekoppelte Kanäle (32, 34, 36) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Arbeitsflüssigkeit
durchströmte Kanal (34) des Wärmetauschers (16) zugleich ein Verteilrohr für eine
Mehrzahl an ihn angeschlossener Sprühköpfe (58) darstellt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (32,
34, 36) durch ein extrudiertes Mehrkammerprofil gebildet sind, welches aus gut wärmeleitendem
Material hergestellt ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (16) eine
Vorlaufkammer (36) und eine Rücklaufkammer (32) für Heizmedium aufweist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorlaufkammer (36) und
die Rücklaufkammer (32) in entgegengesetztem Sinne von Heizmedium durchströmt sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Arbeitsflüssigkeit
führende Kammer (34) sandwichartig zwischen der Vorlaufkammer (36) und der Rücklaufkammer
(32) angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 21, gekennzeichnet durch einen zweiten
Wärmetauscher (36, 38; 220), der von der Arbeitsflüssigkeit und/oder von einem Heizmedium
durchströmt ist und zusätzlich von Druckluft durchströmt ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 18 in Verbindung mit Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Wärmetauscher eine weitere Kammer (38) des extrudierten Mehrkammerprofiles
umfaßt, welche zugleich eine Druckluft-Verteilungsleitung bildet, an welche Drucklufteinlässe
der Sprühköpfe (58) angeschlossen sind.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühköpfe
(58) über Adapterteile (54) lösbar mit dem die Arbeitsflüssigkeit führenden Kanalteil
(34) verbunden sind, welche jeweils einen Speisekanal (96) für die Arbeitsflüssigkeit
aufweisen.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterteile (44) zusätzlich
einen Vorlaufkanal (98) und einen Rücklaufkanal (94) für Heizmedium aufweisen und
die Gehäuse (110) der Sprühköpfe (58) einen Heizkanal (116) aufweisen, dessen Enden
mit dem Vorlaufkanal (98) bzw. dem Rücklaufkanal (94) des zugeordneten Adapterteiles
(54) in Verbindung stehen.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizkanal (116) eine
Düsenaufnahmebohrung (112) des Gehäuses (110) eines Sprühkopfes (58) umgibt, vorzugsweise
wendelförmig umgibt.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterteile
(54) jeweils einen Druckluft-Speisekanal (100) aufweisen, der zu einer Druckluftanschlußöffnung
des zugehörigen Sprühkopfes (48) führt.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterteile (44) jeweils
ein in den Druckluft-Speisekanal (100) eingefügtes Druckluft-Steuerventil (102 bis
108) aufweisen.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühköpfe
(58) jeweils eine elektrische Heizeinheit (130) aufweisen.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühköpfe
(58) jeweils einen Temperaturgeber (132) aufweisen.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrkammerprofil
eine weitere, vorzugsweise nach einer Seite hin offene Kammer (46) aufweist, in welcher
elektrische Kabel Aufnahme finden.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Adapterteile
(54) jeweils von einem Ventilblock (48) vorzugsweise lösbar getragen sind, der eine
der Kanalanordnung der Adapterteile (54) entsprechende Kanalanordnung (72 bis 78)
aufweist, welche durch eine Ventilanordnung (80, 82) verschließbar ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilanordnung ein
einziges vorzugsweise plattenförmiges Steuerteil (82) aufweist.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühköpfe
(58) und/ oder eine mit diesen verbundene Verteilleitung (16) und/oder von der Verteilleitung
(16) zu den Sprühköpfen (58) führende Stichleitungen (48, 54) von einem Isolierteil
(134) umgeben sind.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische
Steuereinheit (146) getrennte Steuerungskanäle (206) für mit der Oberseite und Unterseite
des Werkstückes (10) zusammenarbeitende Sprühkopfleisten (12, 14) aufweist.