[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Gelatine in Waschmitteln.
[0002] Wasch- bzw. Reinigungsmittel unterliegen hinsichtlich ihrer Lieferform widersprüchlichen
Erfordernissen: Auf der einen Seite besteht der Wunsch, Wasch- bzw. Reinigungsmittel
in möglichst konzentrierter Form anzubieten, um Verpackungsmaterial und Energiekosten
einzusparen. Auf der anderen Seite gestaltet sich die Handhabung und das Dosieren
der Wasch- bzw. Reinigungsmittel umso schwieriger je konzentrierter die Mittel vorliegen.
Nicht nur eine Unterdosierung sondern auch eine Überdosierung führt gerade bei hochkonzentrierten
Waschmitteln zu nicht zufriedenstellenden Waschergebnissen. Eine exakte Dosierung
setzt ein Abmessen im Milliliter- und Grammbereich voraus. Dies ist z.B. im Alltagsbetrieb
eines Haushaltes nicht praktikabel und würde darüberhinaus je nach Substanz Hilfsmittel,
wie z.B. Waagen, und Schutzvorrichtungen (gegen toxische, allergische Wirkung von
Tensiden bei hohen Konzentrationen) erfordern. Die zunehmende Viskosität von Flüssigwaschmilteln
mit steigender Konzentration verursacht zudem erhebliche Waschmittelrückstände in
der Dosiervorrichtung der Waschmaschine.
[0003] Diese Probleme werden im Stand der Technik durch Verkapselung der Wasch- bzw. Reinigungsmittel
gelöst. Die Verkapselung geschieht durch wasserlösliche oder wasserdispergierbare
polymere Substanzen wie z.B. Gelatine, Gumm arabic, Alginate etc.. Wasch- bzw. Reinigungsmittel,
die in Gelatinekapseln eingeschlossen sind und zusammen mit dieser dem Wasch- bzw.
Reinigungsvorgang zugegeben werden, sind in diversen Dokumenten beschrieben, so z.
B. in US 3,528, 925, US 4,597,885, EP 261 754, DE 43 01 358, EP 339 707 und WO 95/28182.
Die Kapselhüllen lösen sich auf und zerfallen während des Waschprozesses durch Kontakt
mit Wasser, wobei der dosierte Kapsel inhalt in der Waschtrommel freigegeben wird.
[0004] In den letzten Jahren zielte die Entwicklung im Bau von Spül- und Waschmaschinen
aus Gründen des Umweltschutzes ebenfalls auf eine Wasser- und Energiereduktion während
der Wasch- und Spülvorgänge ab. Während das Schmutzablösungsvermögen der Waschmittel
hei Wassersparprogrammen unverändert bleibt, führt die zwangsläufig erhöhte Schmutzfracht
in der Waschflotte zu einer merklichen Vergrauung des Gewebes.
[0005] Unter dem Begriff "Vergrauen" wird die Graufärbung von Textilien beim Waschen oder
während der chemischen Reinigung verstanden, die durch ein Wiederaufziehen von bereits
losgelöstem Schmutz auf das Gewebe in feinerer Verteilung bewirkt wird. Das Wiederaufziehen
wird wahrscheinlich durch elektrostatische Kräfte ausgelöst (Römpp Chemielexikon,
Hersg. J. Falbe, M. Regiz, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 9. Auflage, 1992, Seite
4'895). Das Ausmass des Wiederaufziehens ist unter anderem abhängig von Gewebe- und
Schmutzart, vom Verschmutzungsgrad des Gewebes, von der Wassermenge des Waschprozesses
und vom Grad der mechanischen Bewegung in der Waschtrommel.
[0006] Waschmittel enthalten Waschbilfsstoffe, die sogenannten Vergrauungsinhibitoren, die
im wesentlichen verhindern, dass der von der Faser abgelöste Schmutz aus der Flotte
wieder auf die Faser aufzieht. Dazu werden hauptsächlich Cellulosederivate, insbesondere
Carboxymethylcellulose, eingesetzt.
[0007] Gelatine ist ein Polypeptid mit einer Molmasse im Bereich von ca. 15 000 bis 250
000 g/mol. Gelatine wird hauptsächlich durch Hydrolyse des in Haut und Knochen vorhandenen
Kollagens unter sauren oder alkalischen Bedingungen gewonnen. Unter Standardbedingungen
bei 25°C und 1 bar liegt Gelatine in Wasser im wesentlichen in einer Helixkonformation
vor.
[0008] Aus verschiedenen Studien ist bekannt, dass Tenside die helikale Ordnung der Gelatine'
verändern ("Einfluss von Tensiden auf die Helixkonformation der Gelatine", R. Hüttenrauch,
S Fricke, P. Zielke, Pharmazie 40, H. 1, 1985; S. 56 - 57; "Interaction of Sodium
N -- Methyl N -Oleoyltaurine with Gelatine", B. H. Tavernier, Journal of Coloid and
Interface Sience Vol. 93, Nr. 2, June 1983, S. 419 - 423). Insbesondere werden durch
den ionogenen Charakter der kationischen und anionischen Tenside Diskontinuitäten
der helikalen Konformation der Gelatine hervorgerufen. Vor allem ist von den anionischen
Tensiden bekannt, dass sie mit den kationischen Gruppen der Gelatine einen Tensid-Proteinkomplex
bilden, der sich für den Konformationswechsel des Polypeptids verantwortlich zeigt.
Komplexbildungen wurde jedoch auch mit kationischen Tensiden beobachtet.
[0009] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass die Gelatinestruktur insbesondere
unter denn Einfluss von Tensiden bei 40°C derart verändert wird, dass die Gelatine
besonders vorteilhaft als Vergrauungsinhibitor in Waschmitteln wirkt. Der Begriff
"Vergrauungsinbibitor soll in erster Linie die Funktion der Gelatine im Waschprozess
beschreiben und ist nicht als quantitative Aussage über den erreichten Weissgrad zu
verstehen. Die Gelatine bewirkt eine Reduzierung der für das menschliche Auge sichtbaren
Vergrauung, die je nach dem Zusammenwirken der bereits beschriebenen Einflussfaktoren
auch durchaus vollständig die Vergrauung verhindert.
[0010] Ohne sich auf die genaue Struktur der durch die Tenside bewirkten Konformation der
Gelatine festlegen zu wollen, wird davon ausgegangen, dass die ursprünglich helikale
Struktur der Gelatine in Richtung eines ungeordneten Knäuels aus Tensid-Gelatinekomplex
verschoben wird. Diese veränderte Struktur sorgt einerseits durch ihre räumliche bzw.
Tertiärstruktur für einen Einschluss des emulgierten bzw. des suspendierten Schmutzes.
Andererseits werden die Schmutzpartikel durch die Primär- und Sekundärstruktur des
Komplexes (elektrostatische und zwischenmolekulare Wechselwirkungen) in der Waschflotte
gehalten, wodurch ebenfalls ein Wiederaufziehen des Schmutzes auf das Gewebe reduziert
wird. Ein Ausfallen der Gelatine bzw. des "Gelatine-Schmutz-Tensidassoziats" wurde
bislang in grösserem Ausmass nicht beobachtet, was das Entfernen des "Assoziates"
durch Ausspülen erleichtert.
[0011] Waschmittel sind die beim Waschen von Textilerzeugnissen benötigten, in Form von
Stücken, Pulvern, Pasten oder Flüssigkeiten erhältlichen handelsüblichen Hilfsmittel,
die im allgemeinen in mechanisch kräftig bewegten wässrigen Lösungen eingesetzt werden.
Waschmittel enthalten immer Tenside, die je nach Verwendungszweck mit anderen Substanzen
kombiniert werden. Dies sind in der Regel Builder, Bleichkomponenten, optische Aufheller,
Enzyme, Stabilisatoren, Parfümestoffe, Farbstoffe, Stellmittel sowie weitere Hilfsstoffe
wie z.B. Korrosions- und Schauminhibitoren. Die einzelnen Waschmittelinhaltsstoffe
sind in zahlreichen Publikationen beschrieben. Zur Definition der Begriffe wird, in
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung, auf Römpp Chemielexikon, Hersg. J. Falbe,
M. Regitz, Georg Tieme Verlag, 9. Auflage, Stuttgart verwiesen.
[0012] Unter dem Begriff Tenside sollen alle Substanzen verstanden werden, die die Fähigkeit
besitzen die Grenzflächenspannung herabzusetzen. Tenside verfügen über einen charakteristischen
Aufbau aus mindestens einer hydrophilen und mindestens einer hydrophoben Gruppe. Handelsübliche
Tenside können in vier Gruppen eingeteilt werden: Anionentenside, Kationentenside,
Nichtionische Tenside (Niotenside) und Amphotenside. Generell eignet sich Gelatine
in Verbindung mit allen vier Gruppen von Tensiden als Vergrauungsinhibitor. Besonders
vorteilhafte Ergebnisse werden jedoch in Kombination mit Anionentensiden erzielt.
[0013] Anionentenside weisen als funktionelle Gruppen in der Regel Carboxylat-, Sulfat-
oder Sulfonat-Gruppen auf, die bei entsprechendem pH-Wert in der dissoziierten Form
vorliegen.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Waschmittel
verkapselt. Die Gelatine kann dabei als Vergrauungsinhibitor als Bestandteil des Waschmittels
vorliegen, und ist damit Teil des Kapselinhaltsstoffes.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist jedoch die Kapselhülle im wesentlichen
aus Gelatine hergestellt. In dieser Ausführungsform erfüllt die Gelatine damit gleichzeitig
zwei Funktionen. Zum einen fungiert sie als Vergrauungsinhibitor während des Waschprozesses,
zum anderen stellt sie als Kapselhüllmaterial eine umweltschonende Einmalverpackung
für Waschmittel mit allen bereits beschriebenen Vorteilen dar.
[0016] Die Kapseln sind solche mit einteiliger Kapselhülle (Weichgelatinekapseln), wenn
der Kapselinhaltsstoff flüssig oder pastös ist. Ist der Kapselinhalt fest, in Form
von Pulvern, Granulaten oder Tabletten, so können auch zweiteilige Kapselhüllen (Hartgelatinekapseln)
verwendet werden. Feste, jedoch rieselfähige (Pulver, Granulate) Waschmittel sind
jedoch ebenfalls in einteiligen Kapselhüllen verkapselbar. Vorteilhaft werden für
die vorliegende Erfindung Waschmittel in einteiligen Kapselhüllen verkapselt, die
insbesondere mittels des Rotary-Die-Prozesses hergestellt werden.
[0017] In der Ausführungsform als Kapselhülle gewährleistet die grosse Oberfläche (Durchmesser
= 0.5-5 cm, Oberfläche = 3-300 cm
2) ein Auflösen der Gelatine in Wasser innerhalb von 2-5 rein bei 60°C und ermöglicht
so eine schnelle Wechselwirkung mit den Tensiden. Die Wirkung als Vergrauungsinhibitor
tritt für die Gelatine so auch in den maschinenüblichen Kurzwaschprogrammen in vollem
Masse ein. Die für einen Waschgang erforderliche Waschmittelmenge kann in einer einzigen
"grossen" Kapselhülle vorliegen. Eine vorteilhaftere Ausführungsform ist jedoch die
Aufteilung der erforderlichen Waschmittelmenge auf mindestens zwei Kapseln, deren
Kapselvolumen dann naturgemäss kleiner bemessen sind. Die Aufteilung der Waschmittelmenge
auf mindestens zwei Kapseln wirkt sich bei gleicher Kapselhüllendicke vorteilhaft
auf (1.) die Stabilität der Kapseln und (2.) vorteilhaft auf das Oberflächen-Volumenverhältnis
(hinsichtlich der Funktion der Gelatine als Vergrauungsinhibitor) aus.
[0018] Die Menge an Gelatine die pro kg Trockengewicht Textilien das Wiederaufziehen des
Schmutzes in erkennbaren Ausmass reduziert, sollte in der Regel mindestens 150mg/kg
Trockengewicht, Gewebe, bevorzugt 200mg/kg Trockengewicht Gewebe und noch bevorzügter
mindestens 300mg/kg Trockengewicht, Gewebe, betragen. Diese Angaben beziehen sich
auf eine Gelatine mit einem Anteil an Wasser im Bereich zwischen 9 und 11 Gew.% bezogen
auf das Gesamtgewicht der Gelatine.
[0019] Neben der absoluten Gelatinemenge ist für ein gutes Waschergebnis auch das Gewichtsverhältnis
Gelatine zu Tenside massgebend. Die Menge an Gelatine liegt in einem Bereich von 1
bis 40 Gewichtsprozent des Tensidgewichtes des Waschmittels, damit liegt das Verhältnis
des Gewichts Gelatine : Tensid je nach den vorgegebenen Bedingungen wie z.B. dem Verschmutzungsgrad
und der Schmutzart in einem Bereich von 1:2 bis 1:100.
[0020] Die Erfindung soll nicht auf kugelförmige Kapseln beschränkt sein. Unter dem Begriff
"Kapsel" soll alle technisch realisierbaren Ausgestaltungen fallen, wie z.B. elliptische
oder figürliche Ausgestaltungen der Kapsel.
[0021] In jedem Fall ergibt sich die vorhandene Gelatinemenge in der Kapsel aus Filmdicke,
Gelatinegehalt der die Kapselhülle formenden Masse (Ausgangsmasse), und den Abmessungen
des Kapselkörpers in x,y, und z Achse. Um die Stabilität der durch den Rotary-Die
Prozess hergestellten Kapselhülle vor allem bei grossen Durchmesser der Kugel so weit
wie möglich zu unterstützen, ist das Volumen der Kugel nahezu ausgefüllt mit Wasch
- bzw. Reinigungsmittel. Zusätzlich können dem Inhaltsstoff hygroskopische Mittel
zugesetzt werden, die durch den Effekt des "Aufblasens" des Inhaltsstoffes durch Aufnahme
von Luftfeuchtigkeit durch die Kapselhülle nach Verkapselung und Verschweissung für
erhöhte Stabilität gegen mechanische Belastung sorgen.
[0022] Die Dicke der Kapselhülle ist in erster Linie durch die Verkapselungstechnik limitiert.
Vorteilhaft werden die Waschkapseln mittels des Rotary-Die-Prozess hergestellt. Dieser
Prozess erlaubt Filmdicken bis 2mm, bevorzugt bis 1 mm und noch bevorzugter bis 0.8mm.
Die Grösse der Kapseln richtet sich unter anderem nach dem formgebenden Werkzeug (vgl.
Die Kapsel, Hersg. W. Fabrig, U.Hofer, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH,
Stuttgart, 1983).
[0023] Je nach Inhaltsstoff werden die Waschkapseln jedoch auch mittels anderer bekannten
Verfahren, wie z.B. Spritzgiessen, Extrudieren, etc. hergestellt.
[0024] Die Gelatine ist, wenn als Kapselhülle eingesetzt, gekennzeichnet durch bloom Zahlen
von 100-250. Sie kann vom Rind, vom Schwein oder vom Fisch stammen. Das Molekulargewicht
der als Vergrauungsinhibitor eingesetzten Gelatine liegt in einem Bereich zwischen
10
2 bis 10
8 g/mol.
[0025] Die Kapselhülle enthält weiterhin Weichmacher, aus der Gruppe der mehrwertigen Alkohole,
wie z.B. Glycerin, Sorbitol, etc. aber auch Polyglykole und Polyglycerine in einem
Bereich von 10 bis 30 Gew% bezogen auf das Gewicht der Kapselhüllen-Zusammensetzungen.
Der Weichmacher-gehalt des Kapselhüllmaterials richtet sich in erster Linie nach dem
Herstellungsverfahren.
[0026] Der Kapselhülle bzw. dem Waschmittel können weiterhin native und/oder physikalisch
und/oder chemisch modifizierte makromolekulare Naturstoffe und/oder synthetische Polymere
zugegeben werden. Unter diese Klassifizierung fallen unter anderem Stärken, Cellulose,
Galaktomannane, Alginate, Casein, etc. Zu den geeigneten synthetischen Polymeren gehören
in erster Linie in Wasser lösliche bzw. -dispersierbare Polyvinylalkohole und Polyacrylate.
[0027] Wird der Gelatine in der Ausführungsform als Kapselhülle ein oder mehrere dieser
Stoffe zugesetzt, so muss sich die Filmdicke bzw. der Durchmesser der Kapsel oder
die Anzahl der Kapseln pro Waschgang gegenüber den Kapseln ohne betreffenden Zusatz,
erhöhen, sofern die zugegebenen Substanzen nicht selbst als Vergrauungsinhibitor wirksam
sind. Die Zugabe der zur Verhinderung der Vergrauung erforderlichen Menge an Gelatine
wird dadurch gewährleistet. Die absolute Gelatinemenge kann pro kg Trockengewicht
Gewebe pro Kapsel erhöht werden, so lange das Gelatine:Tensidverhältnis nicht über-
oder unterschritten wird.
[0028] Carboxymethylcellulose bzw. anderer Cellulosederivate können von 0.1 bis 10 Gew.%
bezogen auf das Gewicht der Gelatine oder bezogen auf das Tensid der Kapselhüllen-Zusammensetzung
zugesetzt werden.
[0029] In den Fällen, in denen Gelatine mit den übrigen Waschmittelinhaltstoffen verkapselt
wird, kann die Kapselhülle auch völlig aus besagten makromolekularen Naturstoffen
oder synthetischen Polymeren bestehen. Diese Stoffe müssen jedoch den Anforderungen
an den Zerfall in Wasser bei den erforderlichen Waschtemperaturen genügen.
[0030] Die überraschende Verwendung von Gelatine als Vergrauungsinhibitor wird anhand nachfolgender
Beispiele illustriert.
Durchführung der Versuche:
[0031] Ein mit Testschmutz verunreinigtes Testgewebe wird gemeinsam mit einem unbehandelten
Gewebe gleicher Grösse und Qualitätbei 80°C einem standardisierten Waschprozess unterzogen:
Nach Abschluss von fünf Rührzyklen von jeweils dreiminütiger Dauer wird die Waschlösung
(400ml) verworfen und mit der gleichen Menge Leitungswasser (Zusammensetzung: 9533
Kirchberg, Schweiz, 1999) ohne Rühren gespült. Danach werden die Testgewebe getrocknet
und einer visuellen Beurteilung unterzogen.
[0032] Geprüft wurden zwei verschiedene Testgewebe in drei verschiedenen Waschmittelzusammen-setzungen
(Prüflösungen).
- Testgewebe (6x6cm):
-
l. Baumwollgewebe, weiss;
II. Sythetikgewebe, weiss
- Testschmutz:
- Ketchup : Mayonnaise : Eigelb : Kristallviolett im Verhältnis 4 : 1 : 0.75 : 1 auf
3.2 Teile Wasser
[0033] Die Komponenten wurden in einem festgelegten Verhältnis jeweils vor Versuchsbeginn
frisch angesetzt
Testbeschmutzung: 2 ml Testschmutz wurden in einem definierten Bereich auf das Testgewebe aufgetragen
und über Nacht bei 60°C getrocknet.
| Waschmittellösungen (Prüflösung) [alle Werte als Gewichts.-%] |
| Prüflösung 1 |
Prüflösung 2 |
Prüflösung 3 |
| 1,25% Fettalkohol-(C12-C14)polyethylenglycol-(2EO)ethersulfatmonoisopropanolammoniumsalz |
1,25% Fettalkohol- (C12-C14)polyethylenglycol-(2EO)ethersulfatmonoisopropanolammoniumsalz |
1,25% Fettalkohol- (C12-C11)polyethylenglycol-(2EO)ethersulfatmonoisopropanolammoniumsalz |
| |
1,25% Gelatine |
1,25% CMC |
| 98,75%, Leitungswasser |
97,5% Leitungswasser |
97,5% Leitungswasser |
| = 100% |
= 100% |
= 100% |
Ergebnisse:
[0034] Das beschmutzte Synthetikgewehe (II) wird von allen drei Prüflösungen bei 80°C sehr
gut gereinigt. Das dem Waschzyklus zugegebene unbehandelte Gewebe nimmt den Schmutz
nicht an. Nach Trocknung ist zwischen dem vorab beschmutzten Gewebe und dem unbehandelten
Gewebe kein farblicher Unterschied zu erkennen.
[0035] Die mit Testschmutz verunreinigten Baumwollgewebe (I) werden von allen Prüflösungen
bei 80°C nur unzureichend gereinigt, nach Abschluss der Behandlung verbleiben bei
allen Geweben markante Flecken, die von der Farbintensität als gleichwertig eingestuft
werden. Die dem Waschzyklus zugegebenen unbehandelten Gewebe zeigen jedoch je nach
Prüflösung deutliche Unterschiede:
- Das unbehandelte Gewebe aus Prüflösung 1 hat erkennbar Schmutz angenommen und ist
zudem rötlich gefärbt.
- Die unbehandelten Gewebe aus Prüflösung 2 und 3 zeigen keine wesentlichen Verfärbung.
Auch zog der fetthaltige Schmutz nicht im visuell erkennbaren Rahmen auf das Gewebe
auf.
[0036] Bei einer Klassierung der Gelatine im Vergleich zu CMC und der Prüflösung 1 zeigt
sich folgende Beurteilung (Skala 1 = schlecht; 10 = sehr gut)
- Prüflösung 1:
- 4;
- Prüflösung 2:
- 10;
- Prüflösung 3:
- 10.
[0037] Die gleichen Versuche wurden bei einer Waschflottentemperatur von 50° C wiederholt.
Wiederum ergaben Prüflösung 2 und Prüflösung 3 die identischen Resultate in Hinsicht
auf die den Waschzyklen zugegebenen unbehandelten Testgeweben (II). Weder der fetthaltige
noch der intensiv farbige Testschmutz zogen in visuell merklichem Ausmass auf das
Gewebe auf.
[0038] Alternativ wurde auch Fettalkohol- (C
12-C
14)polyethylenglycol-(2EO)ethersulfatmonoisopropanolammoniumsalz mittels des Rotary-Die-Prozesses
verkapselt, wobei das Verhältnis Gelatine (in Kapselhülle zu Tensid als Kapselfüllgut)
entsprechend 3 : 30g betrug. Bei einem Gelatinegehalt von 8 - 15 Gew. % bezogen auf
das Gesamtgewicht der Kapselhülle ((Ausgangsmaterial) und eine Filmdicke von 0.1 -
2 mm ergibt dies einen Durchmesser von 4 - 4.5 cm.
[0039] Fettalkohol- (C
12-C
14)polyethylenglycol-(2EO)ethersulfatmonoisopropanolammoniumsalz eignet sich besonders
gut für das Verkapseln mittels des Rotary-Die-Prozesses, da es direkt ohne weitere
Aufbereitungschritte verkapselt werden kann. Die Testergebnisse waren nahezu identisch
zu den Versuchen mit Testlösung 2.
| Prüflösung 4: |
| Laurylalkoholpolyethylenglykol - (2EO) Ethersulfat-monoisopropanolamin |
50% |
| Fettalkoholethoxylat (4EO) |
15% |
| (Merlipal 24/40) Ethanolamin |
15% |
| Kokospalmkernsäure |
8% |
| PEG 200 |
10% |
| Parfüm |
2% |
[0040] Die Prüflösung 4 wurde verkapselt mit einem Kapselhüllmaterial bestehend aus
1. 45% Gelatine, 20% Weichmacher, Rest Sonstige; absolute Gelatinemenge von 2.2 g.
2. 45% Gelatine. 5% Stärke, 20% Weichmacher. Rest Sonstige: absolute Gelatinemenge
von 2.2 g.
[0041] Hinsichtlich als Vergrauungsinhibitoreffekt zeigten die Kapsel nach 1 und 2 die gleichen
Resultate.
1. Verwendung von Gelatine als Vergrauungsinhibitor in Waschmitteln.
2. Verwendung von Gelatine gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Waschmittel
in einer Kapselhülle eingeschlossen ist.
3. Verwendung von Gelatine gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kapselhülle Gelatine enthält.
4. Verwendung von Gelatine gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gelatine vorliegt in einem Bereich von 1 bis 40 Gew% bezogen auf das Tensidgewicht
des Waschmittels.
5. Verwendung von Gelatine gemäss einem der Ansprüch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Dicke der Kapselhülle in einem Bereich von 0.1 bis 2mm liegt.
6. Verwendung der Gelatine gemäss einem der Ansprüche 3 bis 5 dadurch gekennzeichnet,
dass der Kugeldurchmesser der Kapsel mindestens 1cm beträgt.
7. Verwendung von Gelatine gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Waschmittelzusammensetzung anionische Tenside, insbesondere Fettalkohol-
(C12-C14)polyethylenglycol-(2EO)ethersulfatmonoisopropanolammoniumsalz, enthält.
8. Verwendung von Gelatine gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7 , dadurch gekennzeichnet,
dass die Gelatine vom Rind, Schwein oder Fisch stammt mit einem Molekulargewicht in
einem Bereich zwischen 102 bis 108 Dalton.
9. Verwendung von Gelatine gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kapselhülle weitere makromolekulare Substanzen enthält ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus nativen Stärken, chemisch und/oder modifizierten Stärken, chemisch
modifizierter Cellulose, nativen Galaktomannanen, chemisch und /oder physikalisch
modifizierten Galaktomannane, Alginaten, Casein, Polyvinylalkoholen und Polyacrylaten
sowie Hilfsstoffen.
10. Verwendung von Gelatine gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kapselhülle Weichmacher aus der Gruppe der mono, di- oder polyfunktionellen
Alkohole enthält.
11. Kapsel mit einer Kapselhülle aus Gelatine und einer Kapselfüllung bestehend aus einem
Waschmittel, welches Fettalkohol- (C12-C14)polyethylenglycol-(2EO)ethersulfatmonoisopropanolammoniumsalz enthält.