[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen schotterlosen Oberbau mit vorgefertigten, schienentragenden
Betontragplatten, die in Oberbaulängsrichtung eine größere Erstreckung als quer hierzu
aufweisen sowie auf ein Verfahren zum Ersatz von Betontragplatten eines schotterlosen
Oberbaues.
[0002] Der schienengebundene Verkehr ist sowohl für den Transport von Gütern als auch Personen
von besonderer Bedeutung. Neben den konstruktiven Verbesserungen am rollenden Material
ist der Gleisoberbau für die höheren Geschwindigkeiten als auch für den gesteigerten
Fahrkomfort von besonderer Bedeutung. Weiters ist es erforderlich, die Wartungszeiten
des Gleisoberbaues möglichst zu verringern sowie Störungen kurzfristig behebbar zu
machen. Diese Aufgabenstellungen haben zu einer weitgehenden Entwicklungen bei dem
sogenannten schotterlosen Gleisoberbau geführt. Bei den unterschiedlichen Konstruktionen
müssen verschiedene Aufgaben gelöst werden. Da die Schienen austauschbar sein sollen,
müssen lösbare Verbindungen mit Trägern für die Schienen vorgesehen sein. Diese Träger
für die Schienen können entweder ein Schwellenrost oder auch längenmäßig begrenzt
Betonplatten sein. Der Schwellenrost kann beispielsweise in einem später abbindenden
Beton angeordnet werden, wobei die Schienen genau positioniert werden müssen, um eine
exakte Lage derselben zu gewährleisten. Die weitere Möglichkeit besteht darin, Tragplatten
vorzusehen, mit welchen die Schienen ebenfalls lösbar verbunden sind. Zur exakten
Positionierung in Schienenlängsrichtung und quer hierzu können beispielsweise an den
Enden von den Platten etwa halbkreisförmige Ausnehmungen vorgesehen sein, welche mit
entsprechenden kreisförmigen Zylindern, die senkrecht vom Untergrund aufragen, kooperieren.
In Umkehr hierzu können auch im Untergrund kreisförmige Zylinder ausgenommen sein,
in welchen in etwa nach unten sich erstreckende kreisförmige Teilzylinder ragen. Derartige
zylinderförmige Haltevorrichtungen bewirken keine exakte Positionierung, da entlang
der zylinderförmigen Flächen Verschiebungen stattfinden können. Bei dem Bruch eines
Fortsatzes oder des Zylinders, der sich vom Untergrund nach oben erstreckt, ist dieses
Ende der Platte ohne jegliche Fixierung.
[0003] Eine weitere Möglichkeit zur Fixierung derartiger Tragplatten am Untergrund besteht
darin, daß in den Tragplatten Ausnehmungen, insbesondere durchgehende Ausnehmungen,
beispielsweise rechteckige Ausnehmungen, vorgesehen sind, wobei sowohl die Orientierung
in Längs- als auch in Querrichtung mit der erforderlichen Genauigkeit durchgeführt
werden kann. Besonders große Kräfte können aufgenommen werden, wenn mehrere großflächige
Ausnehmungen in der Tragplatte vorgesehen sind. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß das Gewicht der Tragplatten dadurch auch wesentlich reduzierbar ist.
[0004] Eine weitere wesentliche Aufgabe, die auch beim schotterlosen Oberbau gelöst werden
muß, besteht darin, daß der Oberbau bei Belastung sich nicht als starrer Körper verhalten
darf, sondern bei Belastung elastisch einfedern muß. Ein derartiges Einfedern soll
im Bereich einiger Millimeter stattfinden. Bei einem Schotterbett wird dieses elastische
Einfedern durch eine Kompression des Schotterbettes erreicht, die nach Entlastung
wieder zur Expansion desselben führt. Diese Vorgänge bedingen eine Abnützung des Schotterbettes,
wobei gleichzeitig die Schotterkörner unterhalb der Schwellen aus diesem Bereich verdrängt
werden, so daß regelmäßige Wartungsarbeiten, u. zw. ein Stopfen des Schotterbettes,
insbesondere unter den Schwellen, erforderlich wird. Bei dem schotterlosen Oberbau
wird in der Regel ein eigenes Konstruktionselement für diesen Federvorgang vorgesehen.
Es kann hierbei eine elastisch deformierbare Schichte unterhalb des Schwellenrostes
oder auch der Tragplatten angeordnet werden.
[0005] Aus der EP 0 516 612 B1 wird ein schotterloser Oberbau bekannt, welcher eine Fundamentplatte
aufweist, die in situ gefertigt ist. Diese Fundamentplatte kann auch trogförmig ausgebildet
werden. Auf dieser liegt über einen Untergrundmörtel aus Beton und gegebenenfalls
mit Stahlarmierung eine Vielzahl von Tragplatten auf, mit welchen zwei Schienen lösbar
verbunden sind. Zur lagemäßigen Fixierung dieser Betonplatten kann der Untergrundmörtel
in rechteckige durchgehende Ausnehmungen der Tragplatte ragen. Weiters besteht die
Möglichkeit, daß an den jeweiligen Enden der Tragplatte, bezogen auf die Oberbaulängsrichtung
nach unten ragende Vorsprünge vorgesehen sind, die in eine Aus der Fundamentplatte
ragen, wobei der Zwischenraum ebenfalls durch den Untergrundmörtel gefüllt ist. In
den rechteckigen Ausnehmungen kann zwischen dem in diesen eingedrungenen Untergrundmörtel
und der Tragplatte eine gummielastische Schichte vorgesehen sein. Diese gummielastische
Beschichtungen entsprechen jeweils genau den Außenabmessungen der Tragplatten. Zur
akustischen Verbesserung einer derartigen Konstruktion können die Tragplatten an ihren
der Luft benachbarten Flächen eine Beschichtung aufweisen. Eine derartige Konstruktion
hat sich zwar bewährt, jedoch muß mit außerordentlicher Genauigkeit gearbeitet werden
und jegliche Verletzung der Schichten vermieden werden, um die erwünschten Eigenschaften
zu erreichen.
[0006] Aus der AT 390 976 B, von welchem Stand der Technik die vorliegende Erfindung ausgeht,
wird ein Verfahren zur Errichtung von schotterlosem Oberbau sowie ein nach diesem
Verfahren hergestellter Oberbau bekannt. Hierbei werden vorgefertigte Tragplatten
aus Beton über in den Ecken derselben angeordneten Spindeln in Abstand von einem Untergrund
gehalten. Die Tragplatten weisen durchgehende Ausnehmungen auf. Die Tragplatten können
an ihrer zum Untergrund weisenden Fläche und auch in den Ausnehmungen eine Beschichtung
aus elastischem Material, beispielsweise Polyurethan, aufweisen, das flüssig appliziert
wird und sodann zur Aushärtung gelangt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß
diese gummielastischen Schichten vorgefertigt sind und genau der Dimension entsprechend
auf die Trägerplatten appliziert werden. Über eigene Injektionsöffnungen und auch
über die Halteöffnungen wird sodann ein Untergrundmörtel eingebracht. Nach Erstarren
desselben können die Stützen entfernt werden. Sodann können die Schienen über Schrauben,
die mit in der Tragplatte vorgesehenen Kunststoffdübel kooperieren, lösbar befestigt
werden. Nachteilig bei einem derartigen Verfahren ist, daß mit besonders hoher Genauigkeit
gearbeitet werden muß, um sicherzustellen, daß die gesamte untere Fläche der Tragplatte
nur über die gummielastische Platte auf dem Untergrundmörtel aufliegt und nicht Bereiche
vorliegen, in welchen der Untergrundmörtel in direktem Kontakt mit den Tragplatten
steht.
[0007] Obwohl schotterlose Oberbaue bereits seit langer Zeit im Einsatz sind, ist bislang
der Instandsetzung geringes Augenmerk gewidmet worden. Da die Krafteinleitung über
die Räder in die Schienen und somit in die Tragplatten erfolgt, unterliegen die Tragplatten
und damit der zwischen dem Untergrund und den Tragplatten angeordnete Untergrundmörtel
einer besonderen Beanspruchung und bevorzugten Zerstörung.
[0008] Der schotterlose Oberbau, welcher konstruktiv aufwendiger als ein Schotteroberbau
ist, findet seinen bevorzugten Einsatz an höchstbeanspruchten Bereichen der Bahn,
beispielsweise Hochgeschwindigkeitsbereiche, Tunnels, Bahnhöfe u. dgl. Diese Bereiche
stellen in der Regel Engpässe dar, die besonders rasch instandgesetzt werden müssen,
um die Behinderung im Eisenbahnverkehr besonders gering zu halten. Bislang ist das
Augenmerk darauf gerichtet worden, daß in situ erzeugte Schichten besonders rasch
abbinden, um während der Stillstandszeit von Hochgeschwindigkeitszügen in der Nacht
eine entsprechende Reparatur durchführen zu können.
[0009] Die vorliegende Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, einen schotterlosen Oberbau
und ein Verfahren zum Ersatz von Betontragplatten desselben zu schaffen, welcher bzw.
welches die Reparatur besonders einfach ermöglicht und innerhalb kürzester Zeit einen
Austausch von Betontragplatten ermöglicht.
[0010] Der erfindungsgemäße schotterlose Oberbau mit vorgefertigten, schienentragenden Betontragplatten,
die in Oberbaulängsrichtung eine größere Erstreckung als quer hierzu aufweisen, mit
zumindest zwei, insbesondere symmetrisch angeordneten, Ausnehmungen, die sich gegebenenfalls
durchgehend, von oben nach unten erstrecken und mehreckig, insbesondere rechteckig
und nach unten offen ausgebildet sind, wobei insbesondere unterschiedlich lange Seiten
vorgesehen sind und sich die längeren Seiten in Längsrichtung des Oberbaues erstrecken,
wobei ein Untergrundmörtel, der auf einem Untergrund, z. B. Beton, egalisierten Fels,
aufruht, sich zumindest in zwei Ausnehmungen erstreckt und zwischen der vorgefertigten
Betontragplatte und dem Untergrundmörtel eine, insbesondere vorgefertigte, Schichte,
vorzugsweise mit einem Granulat, aus gummielastischem Material an der Unterseite dieser
angeordnet ist, wobei die Betontragplatten mit ihren Stirnseiten in Abstand zueinander
angeordnet sind, wodurch eine Fuge gebildet ist, besteht im wesentlichen darin, daß
zumindest zwei einander benachbarte Betontragplatten zumindest an ihren Stirnseiten
unterhalb des Schienenfußes zueinander unterschiedliche Dicke aufweisen, und der Untergrundmörtel
unterhalb der Tragplatte mit der geringeren Dicke zumindest zweischichtig aufgebaut
ist, und sich die obere Schichte des Untergrundmörtels bis zum Bereich der Fuge erstreckt
und eine untere Schichte des Untergrundmörtels, die, insbesondere unmittelbar, dem
Untergrund benachbart ist, sich unterhalb der Tragplatten unterschiedlicher Dicke
erstreckt.
[0011] Durch die vorgefertigten Betontragplatten, mit welchen die Schienen lösbar befestigt
werden, können jene Konstruktionsteile des schotterlosen Oberbaues, die eine besonders
große Genauigkeit aufweisen müssen, nicht vor Ort, sondern durch fabriksmäßige Fertigung
erzeugt werden. Durch das Vorsehen von Ausnehmungen, insbesondere durchgehenden Ausnehmungen,
in der Betontragplatte kann das Gewicht derselben, ohne die Tragfestigkeit im wesentlichen
zu beeinflussen, reduziert werden, wobei durch mehreckige, insbesondere rechteckige,
Ausnehmungen, die genaue Positionierung der Tragplatten am Untergrund selbst bei hoher
Belastung besonders vorteilhaft gewährleistet ist. Durch die Anordnung einer im wesentlichen
an der gesamten Unterseite der Betontragplatte angeordneten gummielastischen Schichte
zwischen dem eingeebneten Untergrund, wie beispielsweise Beton, einem daraufliegenden
Untergrundmörtel und der Betontragplatte kann das erwünschte Einfedern des Gleisoberbaues
erreicht werden, wobei gleichzeitig Schallbrücken bei exakter Positionierung ebenfalls
vermieden werden können. Durch die in Abstand zueinander angeordneten Betontragplatten
können dieselben ohne gegenseitige Beeinträchtigung selbst bei unterschiedlichsten
Temperaturen gehalten werden.
[0012] Die Betontragplatte mit einer geringeren Dicke stellt eine Reparaturtragplatte dar,
wobei es nicht erforderlich ist, den Untergrundmörtel als solchen zu zerstören, sondern
die Betontragplatte kann über in Gewinden eingeschraubte Haken, wie sie beispielsweise
durch die Abstandshalterung durch Spindeln an den jeweiligen vier Ecken vorliegen,
einfach abgehoben werden. Sodann ist es lediglich erforderlich, eine Tragplatte mit
geringerer Dicke am Untergrundmörtel zu positionieren und den Freiraum zwischen der
Tragplatte mit geringerer Dicke und dem Untergrundmörtel mit einer weiteren Schichte
des Untergrundmörtels zu erfüllen. Es ist somit nicht mehr erforderlich, den Untergrundmörtel
in seiner Gesamtheit zu beseitigen, sondern die neue Betontragplatte kann durch eine
weitere Schichte des Untergrundmörtels auf dem ursprünglichen Untergrundmörtel getragen
werden. Betontragplatten im Gleisoberbau werden zwar in der Regel mit besonders engen
Toleranzen hergestellt und es war durchaus überraschend, daß Tragplatten geringerer
Dicke die erforderlichen Standzeiten aufweisen. Als eine nachträgliche Erklärung dafür
kann angesehen werden, daß die Tragplatten geringerer Dicke über die Schienen, mit
welchen sie lösbar verbunden sind, Kräfte an die angrenzenden Tragplatten übertragen,
so daß eine geringere Dimensionierung von Reparaturtragplatten die Gesamtstandzeit
eines Gleisoberbaues nicht beeinträchtigt. Die Dicke der Platte bezieht sich jeweils
auf die Dicke unterhalb des Schienenfußes, da die obere Oberfläche der Betontragplatte
unterschiedlich ausgebildet ist und es lediglich erforderlich ist, daß zwischen dem
ursprünglichen Untergrundmörtel und der Betontragplatte ein im wesentlichen sich über
die gesamte untere Fläche mit Ausnahme der Ausnehmungen entstehende weitere Schichte
am Untergrundmörtel angeordnet werden kann.
[0013] Erstreckt sich sowohl die obere als auch die untere Schichte des Untergrundmörtels
über die gesamte Fläche der Betontragplatte und ist im wesentlichen planparallel ausgebildet,
so ist ein vollflächiges Aufliegen der Betontragplatte am Untergrundmörtel gewährleistet,
wobei Bereiche unterschiedlicher Kraftübertragung auf dem Untergrund von der Betonttragplatte
vermieden sind, womit die Standzeit sowohl der ursprünglich verlegten Betontragplatte
als auch der nachträglich verlegten Betontragplatte wesentlich erhöht werden kann.
[0014] Endigt die obere Schichte des Untergrundmörtels in der Fuge, so ist ein besonders
störungsfreier Übergang der oberen Schichte des Untergrundmörtels in der unteren Schichte
gewährleistet.
[0015] Ist die obere Schichte des Untergrundmörtels in der Fuge mit einer gummielastischen
Schichte, die mit der Tragplatte mit der geringeren Dicke verbunden ist, zumindest
teilweise abgedeckt, so kann ohne zusätzliche Schalelemente der Übergang der oberen
Schichte des Untergrundmörtels genau und einfach verwirklicht werden.
[0016] Ist die gummielastische Schichte in der Fuge nach unten gebogen, so ist ein in seiner
Dicke abnehmender Übergang zur unteren Schichte des Untergrundmörtels gewährleistet.
[0017] Weist die gummielastische Schichte der Betontragplatte an ihrer zum Untergrund weisenden
Fläche ein Trennmittel, z. B. Öl, Wachs, auf, so kann einerseits eine freie Dehnung
der Betontragplatte am Untergrundmörtel, die aufgrund der unterschiedlich thermischen
Beanspruchungen bedingt ist, erfolgen, wobei weiters Betontragplatten im Bedarfsfall
einfach vom Untergrundmörtel abgehoben werden können.
[0018] Ist an den Wandungen der Ausnehmungen eine gummielastische Beschichtung vorgesehen,
die insbesondere ein Trennmittel, z. B. Öl, Wachs, aufweist, so ist einerseits der
reversiblen elastischen Bewegung der Betontragplatten in Gleislängsrichtung und quer
hierzu besonders vorteilhaft Rechnung getragen, wobei weiters durch ein Trennmittel
eine Entfernung der Betontragplatten besonders einfach durchgeführt werden kann, ohne
eine mechanische Zerstörung der Fortsätze des Untergrundmörtels zu bedingen.
[0019] Sind die Ausnehmungen der Betontragplatten mit geringerer Dicke im Querschnitt parallel
zur Gleisebene größer als jener der anderen Betontragplatten, so muß beim Austausch
der Betontragplatten keine genaue Einpassung derselben in die vom Untergrundmörtel
nach oben erstreckenden Fortsätze erfolgen, sondern es kann eine freie Positionierung
erfolgen, wobei dann der Freiraum zwischen den Ausnehmungen und den Vorsprüngen des
Untergrundmörtels mit einer weiteren Schichte eines Untergrundmörtels erfüllt werden
kann.
[0020] Weisen die Betontragplatten mit geringerer Dicke Distanzhalter an ihrer unteren Fläche,
insbesondere auf der gummielastischen Schichte, auf, so kann eine besonders rasche
und einfache Positionierung der Tragplatten mit geringerer Dicke erfolgen, wobei weiters
der Vorteil besteht, daß bereits nach kürzester Zeit, wenn auch mit geringerer Geschwindigkeit,
die Reparaturtragplatten befahren werden können und keine zusätzlichen Wartungsarbeiten,
wenn der Untergrundmörtel erhärtet ist, erforderlich wird, wie beispielsweise bei
dem Vorsehen von Spindeln, die nach dem Erhärten des Untergrundmörtels entfernt werden
müssen.
[0021] Sind zumindest drei, insbesondere vier, Distanzhalter vorgesehen, so ist eine besonders
exakte Positionierung der Tragplatten mit geringerer Dicke gewährleistet, die selbst
hohe Kräfte bei Belastung während des Erhärtens des Untergrundmörtels aufnehmen können.
[0022] Weist die Betontragplatte mit geringerer Dicke eine vorgespannte Bewehrung auf, die
gegebenenfalls sowohl in als auch quer zur Oberbaulängsrichtung verläuft, so kann
trotz geringerer Dicke ein analoges Festigkeitsverhalten erreicht werden, so daß ein
besonders gleichmäßiges Verhalten der Betontragplatten gewährleistet ist, womit vorzeitige
Zerstörungen im Bereich von Reparaturplatten einfach verhindert werden.
[0023] Weist die Betontragplatte geringerer Dicke eine Dicke auf, die zumindest 3,0 mm geringer
ist als die der anderen Betontragplatten, so ist einerseits gewährleistet, daß eine
noch ausreichende Festigkeit unter Berücksichtigung der Kraftübertragung an die anschließenden
Betontragplatten gegeben ist, wobei weiters eine Verfüllung des Freiraumes zwischen
der unteren Schichte des Untergrundmörtels und der elastischen Schichte der Reparaturtragplatte
gegeben ist.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Ersatz von vorgefertigten Betontragplatten eines
schotterlosen Oberbaues, die über eine gummielastische Schichte und einem erhärteten
Untergrundmörtel auf einem Untergrund aufruhen, wobei die zum Ersatz bestimmte Betontragplatte
durch eine weitere vorgefertigte ersetzt wird, besteht im wesentlichen darin, daß
die Betontragplatte mit geringerer Dicke über dem Untergrundmörtel gehalten wird,
und der Freiraum mit einer weiteren Schichte aus Untergrundmörtel erfüllt wird. Mit
diesem Verfahren wird mit geringstem Arbeitsaufwand der Austausch einer Betontragplatte
ermöglicht, da ein Abarbeiten des Untergrundmörtels nicht erforderlich ist, sondern
lediglich ein Abheben der alten, gegebenenfalls einen Schaden aufweisenden, Betontragplatte
durchgeführt werden muß, eine neue positioniert werden kann, wobei der Zwischenraum
entweder vor Positionierung der Platte oder nach Positionierung der Platte mit einem
weiteren Untergrundmörtel verfüllt werden kann.
[0025] Wird der Raum, der zwischen einem Vorsprung des Untergrundmörtels und der gummielastischen
Schichte der Ausnehmungen in der Betontragplatte mit geringerer Dicke mit einem Untergrundmörtel
erfüllt, so kann eine nachträgliche genaue Positionierung der Tragplatten auch in
Längsrichtung des Gleisoberbaues erfolgen, wobei weiters eine lagegenaue Fixierung
durch den abbindenden Untergrundmörtel ermöglich ist.
[0026] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0027] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Gleisoberbau in der Sicht von oben,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die Schienenbefestigung in der Tragplatte,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch den Gleisoberbau gemäß Fig. 1 entlang der Linie III-III,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch den Gleisoberbau gemäß Fig. 1 entlang der Linie IV-IV und
- Fig. 5
- die Fuge zwischen zwei Betontragplatten.
[0028] In Fig. 1 sind vier Betontragplatten 1, 1a dargestellt, die von oben nach unten durchgehende
Ausnehmungen 2, 2a und durchgehende Injektionsöffnungen 3 aufweisen.
[0029] Wie besonders deutlich in Fig. 2 ersichtlich, ist die Schiene 4 mit der Betontragplatte
1 lösbar verbunden. Die Tragplatte weist eine Erhöhung 14 auf, so daß die Schienen
gegenüber den übrigen Bereichen der Tragplatte erhöht angeordnet sind. In der Betontragplatte
sind Dübel 15 vorgesehen, die mit Schrauben 16 kooperieren, welche die Schiene 4 über
Klemmplatten 17, Unterlagsplatte 18 und eine gummielastische Zwischenplatte 19 lösbar
mit der Betontragplatte verbinden.
[0030] An den vier Ecken der Betontragplatten 1 sind Gewinde 5 angeordnet, die mit Spindeln
zur höhenmäßigen Positionierung der Betontragplatten kooperieren, vorgesehen. Die
Tragplatten 1 weisen eine Dimension von 2400 mm mal 5160 mm auf. Übliche Maße liegen
zwischen 2000 mm bis 2700 mm mal 3000 mm bis 7000 mm. Ihre Dicke d
1 (Fig. 3) beträgt zwischen 140 mm und 250 mm, im vorliegenden Fall 160 mm. Die Ausnehmungen
2 sind rechteckig ausgebildet, wobei die längere Seite des Rechteckes parallel zur
Gleisoberbauerstreckung angeordnet ist und 900 mm beträgt, wohingegen die Breitenerstreckung
600 mm beträgt. Die Ausnehmungen 2a entsprechen den Ausnehmungen 2, sind jedoch parallel
zur Gleisebene größer ausgestaltet und weisen folgende Abmessungen 910 mm mal 610
mm auf.
[0031] Die Betontragplatten liegen, wie besonders deutlich aus Fig. 3 und 4 ersichtlich,
über planparallele Untergrundmörtel 6, 6a auf einem Untergrund, u. zw. dem Boden einer
Betonwanne 7 auf. Diese Betonwanne 7 ruht ihrerseits über gummielastische Profile
8 am egalisierten Untergrund 9 auf. Anstelle der Betonwanne kann auch eine Betonplatte
oder nur der egalisierte Untergrund vorgesehen sein. Weiters kann statt der Profile
eine durchgehende gummielastische Schichte vorgesehen sein. Bei besonders hohen Schwingungsbeanspruchungen
kann die Betonwanne oder die Betonplatte über eine Vielzahl von einzelnen diskreten
gummielastischen Lagern am Untergrund aufliegen. Die Betontragplatten 1 weisen eine
schlaffe Bewehrung 10 auf, die einerseits vor den Ausnehmungen 2 endigt und andererseits
in Oberbaulängsrichtung und quer hierzu verläuft. Die Betontragplatten mit einer geringen
Dicke weisen eine vorgespannte Bewehrung 10a auf. Die Überdeckung beider mit Beton
beträgt zumindest 25 mm. Beide Betontragplatten weisen an ihren zum Untergrund weisenden
Seiten eine vorgefertigte Beschichtung 11 auf, die eine Dicke von 30 mm besitzt und
über die äußeren Konturen der Betontragplatte 1, 1a hinausragt. Diese Schichte ist
mit Gummiteilchen mit einer mittleren Größe von 15 mm bis 20 mm aufgebaut, die über
einen Polyurethanbinder verbunden sind. Eine Spritzfolie aus Kunststoff ist jedoch
auch geeignet. Bezogen auf die Breite ragt dieselbe zumindest 5 mm über die Breite
der Betontragplatte hinaus, wohingegen in Schienenlängsrichtung die gummielastische
Beschichtung 2,5 cm die Betontragplatte überragt, wenn die Beschichtung an jeder Stirnseite
der Betonplatte dieselbe überragt. Ist nur ein Überragen an drei Seiten gegeben, dann
überragt eine Beschichtung die Fuge. Liegen die Betontragplatten ihrerseits nicht
in einer Wanne, sondern lediglich auf einer weiteren Betonplatte oder auf dem eingeebneten
Untergrund über den Untergrundmörtel auf, so ist es ausreichend, daß zwischen zwei
Tragplatten eine Abdichtung der Fuge folgt. Diese Abdichtung der Fuge kann entweder
durch lediglich an einer Tragplatte vorgesehene überstehende gummielastische Beschichtung
erfolgen oder auch von den beiden Stirnseiten der Tragplatten überstehende gummielastische
Beschichtungen durchgeführt sein. Der Untergrundmörtel 6 ragt auch in die Ausnehmungen
2 der Betontragplatte, wobei die Seitenwandungen der Betontragplatte ebenfalls eine
gummielastische Beschichtung 12 aufweist. In den Untergrundmörtel 6 in den Ausnehmungen
reicht eine Bewehrung 13, so daß der Untergrundmörtel mit seinen Vorsprüngen auch
Zugspannungen besser aufnehmen kann.
[0032] In Fig. 4 ist der Schnitt durch eine Betontragplatte 1a dargestellt, die eine geringere
Dicke d
2, u. zw. 3,0 mm, als die Betontragplatte in Standardausführung aufweist. Die Dicke
der Betontragplatte wird im Bereich der Schienen bestimmt, wobei die untere Fläche
der Betontragplatte parallel zur Gleisebene ausgerichtet ist. Zwischen der unteren
Fläche der Betontragplatte und dem von der vorhergehenden Betontragplatte 1a stammenden
Untergrundmörtel 6 ist eine weitere Schichte eines Untergrundmörtels 6a vorgesehen,
so daß die Betontragplatte 1a mit geringerer Dicke, bezogen auf ihre untere Fläche,
höher situiert ist als die Standardbetontragplatte 1. Die Ausnehmung 2a in der Betontragplatte
ist jedoch größer ausgestaltet als die Ausnehmung 2 der Standardbetontragplatte, da
zwischen dem Vorsprung 6 und der Betontragplatte auch noch ein Untergrundmörtel 6a
angeordnet ist.
[0033] Wie aus Fig. 5 ersichtlich, kann die Betontragplatte la über die gummielastische
Schichte 11 mit gummielastischen Distanzstücke 19 am Untergrundmörtel 6 aufliegen.
Dadurch kann unmittelbar nach dem Austausch der Platte die Platte mit geringerer Dicke
unmittelbar am Untergrundmörtel 6 positioniert sein, da diese Distanzstücke 19 lediglich
die Dicke des neu einzubringenden Untergrundmörtels 6a aufweisen müssen. Der Untergrundmörtel
6a reicht bis zur Fuge 20. Eine Abdeckung des Untergrundmörtels 6 und 6a ist durch
die gummielastischen Schichten 11 auch in der Fuge gewährleistet. Die Fuge 20 kann
mit einem Schuber 21 abgedeckt werden, so daß während des Erhärtens des Untergrundmörtels
6 bzw. 6a die gummielastischen Schichten 11 nach unten gebogen werden. Die Fuge kann
sodann durch eine Abdeckung 22 abgedeckt werden.
[0034] Die verschiedenen Schichten aus Untergrundmörtel können ident aber auch unterschiedlich
aufgebaut sein. So kann die untere Schichte z. B. aus einem Mörtel mit hydraulischem
Bindemittel, gegebenenfalls kunststoffmodifiziert, und die obere Schichte auch nur
gefüllter Kunststoff sein. Für die obere Schichte ist aufgrund des geringen Abstandes,
wenn die Reparaturplatte mit Spindeln oberhalb der unteren Schichte des Untergrundmörtels
gehalten und der Raum erfüllt werden soll, das Fließverhalten von besonderer Bedeutung.
1. Schotterloser Oberbau mit vorgefertigten, schienentragenden Betontragplatten (1, 1a),
die in Oberbaulängsrichtung eine größere Erstreckung als quer hierzu aufweisen, mit
zumindest zwei, insbesondere symmetrisch angeordneten, Ausnehmungen (2, 2a), die sich
gegebenenfalls durchgehend, von oben nach unten erstrecken und mehreckig, insbesondere
rechteckig und nach unten offen ausgebildet sind, wobei insbesondere unterschiedlich
lange Seiten vorgesehen sind und sich die längeren Seiten in Längsrichtung des Oberbaues
erstrecken, wobei sich ein Untergrundmörtel (6, 6a), der auf einem Untergrund (7),
z. B. Beton, egalisierten Fels, aufruht, in zumindest zwei Ausnehmungen (2, 2a) erstreckt
und zwischen der vorgefertigten Betontragplatte (1, 1a) und dem Untergrundmörtel eine,
insbesondere vorgefertigte, Schichte, vorzugsweise mit einem Granulat, aus gummielastischem
Material, an der Unterseite dieser angeordnet ist, wobei die Betontragplatten mit
ihren Stirnseiten in Abstand zueinander angeordnet sind, wodurch eine Fuge (20) gebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei einander benachbarte Betontragplatten (1, 1a) zumindest an ihren
Stirnseiten unterhalb des Schienenfußes zueinander unterschiedliche Dicke aufweisen,
und der Untergrundmörtel (6, 6a) unterhalb der Tragplatte mit der geringeren Dicke
zumindest zweischichtig aufgebaut ist, und sich eine obere Schichte (6a) des Untergrundmörtels
bis zum Bereich der Fuge (20) erstreckt und eine untere Schichte (6) des Untergrundmörtels,
die, insbesondere unmittelbar, dem Untergrund benachbart ist, sich unterhalb der Tragplatten
(1, 1a) unterschiedlicher Dicke erstreckt.
2. Schotterloser Oberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich sowohl die obere (6a) als auch die untere Schichte (6) des Untergrundmörtels
über die gesamte Fläche der Betontragplatte (1, 1a) erstreckt und im wesentlichen
planparallel ausgebildet ist.
3. Schotterloser Oberbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schichte (6a) des Untergrundmörtels in der Fuge endigt.
4. Schotterloser Oberbau nach Anspruch 1, 2 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schichte (6a) des Untergrundmörtels in der Fuge mit einer gummielastischen
Schichte (11), die mit der Tragplatte (1a) mit geringerer Dicke verbunden ist, zumindest
teilweise abgedeckt ist.
5. Schotterloser Oberbau nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gummielastische Schichte (11) nach unten gebogen ist.
6. Schotterloser Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gummielastische Schichte (11) der Betontragplatte an ihrer zum Untergrundmörtel
weisenden Fläche ein Trennmittel, z. B. Öl, Wachs, aufweist.
7. Schotterloser Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an den Wandungen der Ausnehmungen (2, 2a) eine gummielastische Beschichtung
(12) vorgesehen ist, die insbesondere ein Trennmittel, z. B. Öl, Wachs, aufweist.
8. Schotterloser Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (2a) der Betontragplatte (1a) mit geringerer Dicke im Querschnitt
parallel zur Gleisebene größer sind als die der anderen Betontragplatten.
9. Schotterloser Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Betontragplatte (la) mit geringerer Dicke Distanzhalter (19) an ihrer unteren
Fläche, insbesondere auf der gummielastischen Schichte (11), aufweist.
10. Schotterloser Oberbau nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzhalter (19) mit gummielastischem Material aufgebaut sind.
11. Schotterloser Oberbau nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
drei, insbesondere vier, Distanzhalter (19) vorgesehen sind.
12. Schotterloser Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betontragplatte (1a) mit geringerer Dicke eine vorgespannte Bewehrung (10) aufweist,
die gegebenenfalls sowohl in als auch quer zur Oberbaulängsrichtung verläuft.
13. Schotterloser Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betontragplatte (1a) geringerer Dicke eine Dicke aufweist, die zumindest 3,0 mm
geringerer ist als die der anderen Betontragplatten (1).
14. Verfahren zum Ersatz von vorgefertigten Betontragplatten eines schotterlosen Oberbaues,
die über eine gummielastische Schichte (11) und einen erhärteten Untergrundmörtel
(6, 6a) auf einem Untergrund aufruhen, wobei die zum Ersatz bestimmte Betontragplatte
(1, 1a) durch eine weitere vorgefertigte ersetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere Betontragplatte (1a) mit geringerer Dicke als die zum Ersatz bestimmte
über dem Untergrundmörtel (6) gehalten und der Freiraum mit einer weiteren Schichte
(6a) aus Untergrundmörtel erfüllt wird.
15. Verfahren zum Ersatz von vorgefertigten Betontragplatten eines schotterlosen Oberbaues
nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Freiraum zwischen einem Vorsprung
des Untergrundmörtels (6), der in die Betontragplatte (1a) reicht, und der gummielastischen
Schichte (12) der Ausnehmung in der Betontragplatte (1a) mit geringerer Dicke mit
weiterem Untergrundmörtel (6a) erfüllt wird.