[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für ein Fenster mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Merkmalen und ein Fenster mit einer solchen Verriegelungsvorrichtung.
[0002] Ein Fenster weist allgemein einen Flügelrahmen auf, der mittels Beschlägen an einem
Blendrahmen schwenkbar bzw. kippbar gelagert ist. Am Flügelrahmen sind meist Sperrelemente
(insbesondere Rollenbolzen) angebracht, die mit den Beschlägen verbunden und in Sperrbleche
am Blendrahmen schiebbar sind. Die Sperrelemente sind im Bereich eines Falz angeordnet,
der zwischen dem Blendrahmen und dem geschlossenen Flügelrahmen gebildet ist.
[0003] Der Blendrahmen und der Flügelrahmen unterliegen durch die Herstellung bedingten
Maßschwankungen. Ferner verziehen und verwinden sie sich während des Gebrauchs, da
thermische Spannungen und das Gewicht der Verglasung auf sie wirken. Der Falz zwischen
Blendrahmen und Flügelrahmen dient daher auch zum Ausgleich von Maßschwankungen und
Verzug.
[0004] Es ist ein wesentliches Merkmal eines Fenster, daß es bei einem versuchten Einbruch
ausreichend Sicherheit bietet. Da Einbrecher sich oftmals scheuen Lärm zu erzeugen
und die Fensterscheibe zu zerschlagen, versuchen sie, das Fenster am Blendrahmen oder
Flügelrahmen aufzubrechen. Dabei setzt ein Einbrecher, beispielsweise mittels eines
Brecheisens oder eines Schraubenziehers, von außen zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen
an und hebelt den Flügelrahmen nach innen. Gemäß der Gütesicherung nach DIN V 18054
wird ein RAL-RG 607/3 Gütezeichen für die Beschläge vergeben, wenn Fenster Aushebelversuchen
mit Hebelmomenten von 200 Nm bzw. 300 Nm widerstehen. Herkömmliche Sperrelemente eines
Fensters reichen nicht aus, um diesen Kräften zu widerstehen.
[0005] Es ist bekannt, am Flügelrahmen neben Sperrelementen auch Riegelelemente anzuordnen,
um die Sicherheit gegen Einbruch zu erhöhen. Die Riegelelemente sind in zugehörige
Riegelbleche am Blendrahmen schiebbar oder schwenkbar. Die Profilteile des Blendrahmens
und des Flügelrahmens sind aus ästhetischen Gründen jedoch schlank gestaltet und müssen
gleichzeitig ausreichende Stabilität bieten, um auch eine schwere Wärme- und Schallschutzverglasung
tragen zu können. Der Platz zum Anordnen solcher zusätzlicher Riegelelemente ist daher
sehr begrenzt.
[0006] Bei einem Sicherheitspaket der Firma Unilux mit der Bezeichnung "Safe-II" sind an
einem Sperrmechanismus neben Rollenbolzen zusätzliche Pilzzapfen angebracht. Die Rollenbolzen
sperren das Fenster, während die Pilzzapfen zusätzlich verriegeln. Die Rollenbolzen
und Pilzzapfen sind je in einer Ecke des Fensters plaziert und können durch eine Betätigungsstange
des Sperrmechanismus parallel zu den Profilteilen des Flügelrahmens verschoben werden.
Die Rollenbolzen werden dabei in je ein Bolzenblech geschoben. Die Rollenbolzen drängen
den Flügelrahmen zum Blendrahmen, um den Wärme- und Schallschutz zu erhöhen, und versperren
den Flügelrahmen in dieser geschlossenen Stellung. Gleichzeitig werden die Pilzzapfen
in je ein Zapfenblech geschoben, in denen ihr pilzförmiger Kopf hinterhakt und zusätzlich
verriegelt. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse am Flügelrahmen weist jeder Pilzzapfen
am zugehörigen Zapfenblech geringes Spiel auf. Bei Fenstern, die nicht ideale Herstellungsmaße
aufweisen oder geringfügig verzogen sind, verkantet der Sperrmechanismus oder verklemmt
und der Pilzzapfen schleift am Zapfenblech. Das Fenster ist nicht mehr leichtgängig
versperrbar. Dieses Problem konnte bisher auch mit einem serienmäßigen Flügelrahmenheber
nicht völlig ausgeräumt werden.
[0007] Ferner sind von der Firma Gretsch-Unitas GmbH hergestellte Türverschlüsse bekannt,
bei denen Schließhaken oder Schließbolzen am Türblatt in entsprechende Schließbleche
am Türrahmen eingreifen. Der Eingriff der schließhaken oder Schließbolzen ist nahezu
spielfrei. Türen weisen im Verhältnis zu Fenstern eine höhere Schließkraft auf. Daher
führt das geringe Spiel nicht zu erheblichen Problemen. Bei Fenstern wären solche
Türverschlüsse jedoch nicht verwendbar, es würde das oben beschriebene Problem bestehen.
Darüber hinaus sind die Türverschlüsse verhältnismäßig groß und daher bei beengten
Platzverhältnissen eines Fensters ungeeignet.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung für ein Fenster
und ein Fenster mit einer Verriegelungvorrichtung vorzusehen, bei denen die Verriegelungsvorrichtung
auch bei einem nicht maßgenau hergestellten oder verzogenen Fenster leichtgängig verriegelbar
ist und gleichzeitig eine ausreichende bzw. erhöhte Sicherheit gegen Einbruch bietet.
[0009] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Verriegelungsvorrichtung für ein Fenster
gelöst, bei der das verriegelte Riegelelement in Öffnungsrichtung zum Anschlag einen
Abstand von 5 % oder mehr der Falzbreite hat.
[0010] Die Erfindung basiert auf der Grundidee, daß das Riegelelement lediglich in Öffnungsrichtung
des Flügelrahmens, nicht aber entgegengesetzt dieser Öffnungsrichtung, gegen Einbruch
Sicherheit bieten muß. Daher muß das verriegelte Riegelelement nicht entgegengesetzt
der Öffnungsrichtung an einem Anschlag anliegen bzw. hinterhaken. Das Riegelelement
kann also so ausgebildet sein, daß es in Öffnungsrichtung den gesamten verfügbaren
Raum ausnutzt und zum Anschlag in einem größeren Abstand angeordnet ist.
[0011] Die Gefahr eines Verhakens oder Verklemmens des Sperrmechanismus ist dadurch erheblich
verringert. Gleichzeitig kann sowohl das Riegelelement als auch der Anschlag aus stärkerem
Material ausgebildet sein, so daß die Verriegelungsvorrichtung eine höhere Sicherheit
gegen Einbruch aufweist.
[0012] Die Verriegelungsvorrichtung ist gegen Verzug des Fensters besonders robust, wenn
das verriegelte Riegelelement senkrecht zur Öffnungsrichtung zum Blendrahmen bzw.
zum Anschlag einen Abstand von 5 % oder mehr der Falzhöhe hat. Dieser Abstand ist
möglich, da es ausreicht, wenn das Riegelelement und der Anschlag nur geringfügig
hintergreifen, da sie aus stärkerem Material ausgebildet sein können.
[0013] Vorteilhaft ist das Riegelelement zum Verriegeln im wesentlichen senkrecht zu einem
Profilteil des Flügelrahmens schiebbar, so daß es vom Flügelrahmen zum Blendrahmen
bewegt wird und dort mit seiner verriegelnden Breite hinter dem Anschlag verriegelt.
Die verriegelnde Breite kann erheblich größer ausgebildet sein, als dies bei bekannten
Pilzzapfen der Fall ist. Die Sicherheit der Verriegelungsvorrichtung gegen Einbruch
ist damit erheblich erhöht.
[0014] Es ist auch vorteilhaft, wenn das Riegelelement zum Verriegeln aus dem Flügelrahmen
schwenkbar ist, da dabei eine zu einem Profilteil des Flügelrahmens parallele Bewegung
des Sperrmechanismus einfach in ein Schwenken des Riegelelements umsetzbar ist. Das
Riegelelement kann darüber hinaus weit hinter den Anschlag des Blendrahmens greifen.
[0015] Das Riegelelement kann besonders einfach verriegelt werden, wenn es parallel zu einem
Profilteil des Flügelrahmens verschiebbar ist. Es kann dann, wie von Pilzzapfen bekannt,
in einfacher Weise am Sperrmechanismus befestigt sein und dennoch die oben genannten
Vorteile aufweisen.
[0016] Ferner ist es vorteilhaft, wenn am Flügelrahmen ein Sperrmechanismus mit einem Sperrelement
(z. B. Rollenbolzen) angebracht ist, mittels dem der geschlossene Flügelrahmen versperrbar
ist, wobei das Riegelelement gleichzeitig durch den Sperrmechanismus betätigbar ist.
Die Sperr- und Riegelfunktion kann dadurch mittels eines einzelnen Bauteils ausgeführt
werden, so daß am Flügelrahmen wenig Platz erforderlich ist.
[0017] Indem das Riegelelement und der Anschlag je mindestens einen Zahn aufweisen und die
Zähne in Eingriff kommen, wenn der geschlossene und verriegelte Flügelrahmen ein Stück
in Öffnungsrichtung bewegt wird, ist der Flügelrahmen auch senkrecht zu seiner Öffnungsrichtung
im Falle eines Einbruchs gesichert. Da das Riegelelement und der Anschlag aus relativ
starkem Material herstellbar sind und eine relativ große Breite aufweisen können,
können mehrere Zähne ausgebildet sein, die eine erheblich vergrößerte Sicherheit gegen
Einbruch bieten.
[0018] Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung ist besonders vorteilhaft in einem
Fenster eingesetzt, da sie nur einen geringen Platzbedarf aufweist.
[0019] Bevorzugte Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
für ein Fenster werden im folgenden anhand der beigefügten, schematischen Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Fenster mit einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
in einer teilweisen Querschnittsansicht,
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Verriegelungsvorrichtung in einem vergrößerten Maßstab,
- Fig. 3
- die in Fig. 2 dargestellte Verriegelungsvorrichtung in einer teilweise geschnittenen
Seitenansicht,
- Fig. 4
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung in einer
teilweise geschnittenen Seitenansicht,
- Fig. 5
- eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung in einer
Draufsicht,
- Fig. 6
- die in Fig. 5 mit VI-VI gekennzeichnete Schnittansicht.
[0020] Unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform der Verriegelungsvorrichtung
dargestellt. Ein im Querschnitt dargestelltes Fenster 10 umfaßt einen Blendrahmen
12 und einen daran anliegenden Flügelrahmen 14, die jeweils aus Holz hergestellt sind.
Am Flügelrahmen 14 ist eine Glasscheibe 16 zwischen zwei Dichtungen 18 und 20 gefaßt.
Die Dichtung 20 ist durch ein Aluminiumprofil 22 gehalten, das am Flügelrahmen 14
befestigt ist. Am Blendrahmen 12 ist ebenfalls ein Aluminiumprofil 23 befestigt. Die
Aluminiumprofile 22 und 23 bilden zusammen mit dem hölzernen Flügelrahmen 14 und Blendrahmen
12 ein Fenster in Verbundkonstruktion.
[0021] Das Fenster 10 ist in Fig. 1 in geschlossener Stellung dargestellt, wobei hier unter
geschlossener Stellung jene Stellung des Flügelrahmens 14 zum Blendrahmen 12 verstanden
wird, in welcher der Flügelrahmen 14 den idealen Herstellungsmaßen entspricht, am
Blendrahmen anliegt und keinen Spannungen ausgesetzt ist, die ihn aus der Ideallage
verziehen. Der Flügelrahmen 14 ist durch Drehbänder (nicht dargestellt) am Blendrahmen
12 schwenkbar gelagert und in eine durch einen Pfeil X veranschaulichte Öffnungsrichtung
zu öffnen. Die Öffnungsrichtung X erstreckt sich in der geschlossenen Stellung senkrecht
zu einer Hauptebene bzw. Scheibenebene des Flügelrahmens.
[0022] Im allgemeinen sind die Aluminiumprofile 22 und 23 außenseitig am Flügelrahmen 14
bzw. Blendrahmen 12 angebracht und der Flügelrahmen 14 liegt innenseitig am Blendrahmen
an, d.h. er ist in Öffnungsrichtung X nach Innen zu öffnen. Eine am Flügelrahmen 14
angeordnete und zum Blendrahmen 12 abdichtende Dichtung 24 gleicht Herstellungstoleranzen
und Verzug aus, die der Flügelrahmens 14 in Öffnungsrichtung X bezogen auf den Blendrahmen
12 aufweist. Die Dichtung 24 verhindert dadurch eine Luftströmung zwischen draußen
und drinnen.
[0023] Zwischen dem Blendrahmen 12 und dem Flügelrahmen 14 ist ein im Querschnitt rechteckiger
Falz 26 ausgebildet, in dem Sperrelemente (handelsübliche Rollenbolzen bzw. Schließteile)
(nicht dargestellt) angeordnet sein können. Der Falz 26 weist in Öffnungsrichtung
X eine Falzbreite "b" und in einer dazu senkrechten Richtung Z eine Falzhöhe "h" auf.
Der Falz 26 dient auch zum Ausgleich von Herstellungstoleranzen und Verzug in Richtung
Z.
[0024] In einer zum Falz 26 offenen Nut 28 im Flügelrahmen 14 ist ein Sperrmechanismus mit
einer Betätigungsstange 30 und einer Abdeckung 32 angebracht. Die Betätigungsstange
30 ist relativ zum Flügelrahmen 14 und zur Abdeckung 32 senkrecht zur von der Richtung
Z und der Öffnungsrichtung X aufgespannten Ebene und somit parallel zum dargestellten
Profilteil des Flügelrahmens 14 verschiebbar (d.h. senkrecht zur Zeichnungsebene der
Fig. 1). An der Betätigungsstange 30 ist das Sperrelement, beispielsweise ein als
solcher bekannter Rollenbolzen (nicht gezeigt), angebracht. Beim Verschieben der Betätigungsstange
30 greift das Sperrelement in ein Sperrblech (nicht dargestellt) am Blendrahmen 12,
versperrt den Flügelrahmen 14 und drängt ihn an den Blendrahmen 12. Die Dichtung 24
dichtet dadurch das Fenster 10 ab.
[0025] Zur Sicherung gegen Aufbrechen in Öffnungsrichtung X ist neben dem Sperrmechanismus
eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung ausgebildet, die beim dargestellten
Ausführungsbeispiel mit der Betätigungsstange 30 zusammenwirkt. Die Funktion dieser
Verriegelungsvorrichtung ist in den Figuren 2 und 3 detailliert veranschaulicht. Als
Riegelelement ist ein Schubriegel 34 in einer Riegeltasche 36 geführt. Die Riegeltasche
36 ist in eine zum Falz 26 offene Aussparung des Flügelrahmens 14 eingesetzt. Am Blendrahmen
12 ist gegenüber dem Schubriegel 34 ein Anschlag in Form eines Riegelblechs 38 angeordnet.
Das Riegelblech 38 ist mittels Schrauben 42 in einer Aussparung des Blendrahmens 12
befestigt.
[0026] An der Betätigungsstange 30 ist ein Bolzen 40 befestigt, der durch ein Langloch 41
ragt, das in einer Seitenwand der Riegeltasche 36 parallel zur Bewegungsrichtung der
Betätigungsstange 30 ausgebildet ist. Der Bolzen 40 ist mittels der Betätigungsstange
30 im Langloch 41 um einen Betätigungsweg Y verschiebbar.
[0027] Im Schubriegel 34 ist eine Kurvenbahn 44 ausgenommen, die den Schubriegel 34 in Richtung
X durchsetzt und sich längs dem Betätigungsweg Y erstreckt. Die Kurvenbahn 44 weist
in Richtung Z einen ansteigenden und anschließend einen abfallenden Abschnitt auf
(Fig. 3), d.h. die ansteigenden bzw. abfallenden Abschnitte der Kurvenbahn 44 stehen
in einem spitzen Winkel zum Betätigungsweg Y. Der Bolzen 40 greift in die Kurvenbahn
44.
[0028] Beim Verschieben der Betätigungsstange 30 längs dem Betätigungsweg Y drängt der Bolzen
40 entlang dem ansteigenden Abschnitt der Kurvenbahn 44 den Schubriegel 34 aus der
Riegeltasche 36 und entlang dem abfallenden Abschnitt der Kurvenbahn 44 aus der Riegeltasche
36 in das Riegelblech 38. Bei Umkehrung der Betätigungsrichtung erfolgt eine analoge
Bewegung des Schubriegels 34. Auf diese Weise wird die lineare Bewegung der Betätigungsstange
30 parallel zu einem Profilteil des Flügelrahmens 14 in eine dazu senkrechte Bewegung
des Schubriegels 34 umgesetzt.
[0029] In Fig. 4 ist dargestellt, wie die lineare Bewegung der Schubstange 30 in eine Schwenkbewegung
eines Schwenkriegels 35 umsetzbar ist. Der Schwenkriegel 35 ist mittels eines Lagerbolzens
46 schwenkbar gelagert, der sich in Öffnungsrichtung X erstreckt und im vom Riegelblech
38 entfernten Abschnitt der Riegeltasche 36 angeordnet ist. Im Schwenkriegel 35 ist
eine als Vertiefung ausgebildete Kurvenbahn 44 ausgebildet, in die der Bolzen 40 ragt.
Die Kurvenbahn 44 weist in der nicht verriegelten Stellung des Schwenkriegels 35 einen
zum Lagerbolzen 46 gerichteten ansteigenden und einen anschließenden zur Betätigungsstange
30 parallelen Abschnitt auf, vgl. Fig. 4.
[0030] Beim Verschieben der Betätigungsstange 30 entlang dem Betätigungsweg Y gleitet der
Bolzen 40 in der Kurvenbahn 44 und hebt dadurch den Schwenkriegel 35 aus der Riegeltasche
36. Der Riegel 35 schwenkt in das Riegelblech 38, wobei er entgegen der Richtung Z
einen erheblichen Schwenkweg zurücklegen kann. Der Schwenkriegel 35 greift daher relativ
weit in das Riegelblech 38 ein.
[0031] In den Figuren 5 und 6 ist eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
dargestellt, bei der der Blendrahmen 12 und der Flügelrahmen 14 des Fensters 10 als
Holzkonstruktion ausgebildet sind.
[0032] Eine L-förmige Anschlagplatte 56 ist im Falz 26 mittels zweier Schrauben 58 und 60
am Blendrahmen 12 befestigt. Durch die Abdeckung 32 erstreckt sich längs dem Betätigungsweg
Y der Betätigungsstange 30 ein Langloch 54. Zwei Schrauben oder Niete 50 und 52 ragen
von der Betätigungsstange 30 durch das Langloch 54. Mittels der Schrauben oder Niete
50 und 52 ist im Falz 26 eine zur Anschlagplatte 56 umgekehrt L-förmige Riegelplatte
48 an der Betätigungsstange 30 befestigt. Die Riegelplatte 48 ist mittels der Betätigungsstange
30 auf dem Betätigungsweg Y verschiebbar und bezogen auf die Anschlagplatte 56 derart
angeordnet, daß sie in der verriegelten Stellung in Öffnungsrichtung X hinter der
Anschlagplatte 56 zum Liegen kommt.
[0033] Wie in den Figuren 1 bis 6 insgesamt veranschaulicht, sind der das Riegelelement
bildende Schubriegel 34, der Schwenkriegel 35 und die Riegelplatte 48 in ihrer verriegelten
Stellung von dem einen Anschlag bildenden Riegelblech 38 bzw. der Anschlagplatte 56
in Öffnungsrichtung X um einen Abstand "a" beabstandet. Bezogen auf die Falzbreite
"b" beträgt der Abstand "a" 5 % bis 50 %. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
beträgt der Abstand "a" 10 % bis 40 %. Besonders bevorzugt ist ein Abstand "a" zwischen
15 % und 35 %, da hierdurch Herstellungstoleranzen und Verzug des Flügelrahmens besonders
gut kompensiert werden können.
[0034] Das Riegelelement weist ferner zum Blendrahmen 14 bzw. zur Riegeltasche 38 entgegen
der Richtung Z einen Abstand "c" auf. Der Abstand "c" beträgt 5 % bis 40 % der Falzhöhe
"h". Bevorzugt werden auch Abstände "c" zwischen 8 % und 30 %, und besonders bevorzugt
zwischen 10 % und 20 %.
[0035] Der Schubriegel 34 und die Riegelplatte 48 veranschaulichen, daß an ihnen ein bzw.
mehrere zähne 62 ausgebildet sein können. Die Zähne 62 greifen in zugehörige Zähne
64 des Riegelblechs 38 bzw. der Anschlagplatte 56, wenn der Flügelrahmen in Öffnungsrichtung
X um den Abstand a bewegt ist. Der Flügelrahmen 14 kann dabei auch ein gewisses Maß
"dz" in Richtung Z bewegt sein, wie in Fig. 2 veranschaulicht. Eine solche Bewegung
des Flügelrahmens 14 erfolgt, wenn versucht wird, den Flügelrahmen 14 bezogen auf
den Blendrahmen 12 durch Krafteinwirkung von außen zu bewegen bzw. zu öffnen. Die
ineinandergreifenden Zähne 62 und 64 verhindern durch Reib- bzw. Formschluß eine weitere
Bewegung des Flügelrahmens 14 in Öffnungsrichtung X und in Richtung Z.
1. Verriegelungsvorrichtung für ein Fenster (10) mit
- einem Blendrahmen (12),
- einen Flügelrahmen (14), der am Blendrahmen (12) gelagert und aus einer geschlossenen
Stellung in eine Öffnungsrichtung (X) schwenkbar ist, wobei
- der geschlossene Flügelrahmen (14) durch ein Riegelelement (34, 35, 48) verriegelbar
ist,
- das verriegelte Riegelelement (34, 35, 48) am Flügelrahmen (14) gestützt ist und
in Öffnungsrichtung (X) hinter einen Anschlag (38) des Blendrahmens (12) greift, und
- zwischen dem Blendrahmen (12) und dem geschlossenen Flügelrahmen (14) ein Falz (26)
mit einer Falzbreite (b) in Öffnungsrichtung (X) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das verriegelte Riegelelement (34, 35, 48) in Öffnungsrichtung (X) zum Anschlag
(38) einen Abstand (a) von 5 % oder mehr der Falzbreite (b) hat.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Falz (26) eine Falzhöhe (h) senkrecht
zur Öffnungrichtung (X) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das verriegelte Riegelelement (34, 35, 48) senkrecht zur Öffnungsrichtung (X) zum
Blendrahmen (12) einen Abstand (c) von 5 % oder mehr der Falzhöhe (h) hat.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Riegelelement
(34) zum Verriegeln vom Flügelrahmen (14) zum Blendrahmen (12) im wesentlichen senkrecht
zu einem Seitenprofil des Flügelrahmens (14) schiebbar ist.
4. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Riegelelement (35) zum Verriegeln vom Flügelrahmen (14) zum Blendrahmen (12) schwenkbar
ist.
5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Riegelelement
(48) zum Verriegeln parallel zu einem Seitenprofil des Flügelrahmens (14) schiebbar
ist.
6. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am Flügelrahmen (14) ein Sperrmechanismus (30, 32) mit
einem Sperrelement angebracht ist, mittels dem der geschlossene Flügelrahmen (14)
versperrbar ist, und das Riegelelement (34, 35, 48) durch den Sperrmechanismus (30,
32) betätigbar ist.
7. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Riegelelement (34, 35, 48) und der Anschlag (38) je
mindestens einen Zahn (62, 64) aufweisen, wobei die Zähne (62, 64) in Eingriff sind,
wenn der geschlossene Flügelrahmen (14) mit verriegeltem Riegelelement (34, 35, 48)
ein Stück in Öffnungsrichtung (X) bewegt ist.
8. Fenster mit einer Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen eines oder mehrerer der
vorhergehenden Ansprüche.