[0001] Die Erfindung betrifft einen Fensterbeschlag für ein Fenster mit einem Blendrahmen,
einem Flügelrahmen, der am Blendrahmen gelagert und in eine Öffnungsrichtung von einer
geschlossenen zu einer offenen Stellung schwenkbar ist, wobei am Flügelrahmen eine
mit einen Riegel zusammenwirkende Betätigungsstange und am Blendrahmen ein Riegelblech
angebracht sind, mittels denen der geschlossene Flügelrahmen am Blendrahmen verriegelbar
ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Fenster mit einem solchen Fensterbeschlag.
[0002] Ein Fenster weist allgemein einen Flügelrahmen auf, der mittels Beschlägen an einem
Blendrahmen schwenkbar bzw. kippbar gelagert ist. Am Flügelrahmen sind meist Sperrelemente
(insbesondere Rollenbolzen) angebracht, die mit den Beschlägen verbunden und in Sperrbleche
am Blendrahmen schiebbar sind. Die Sperrelemente sind im Bereich eines Falz angeordnet,
der zwischen dem Blendrahmen und dem geschlossenen Flügelrahmen gebildet ist.
[0003] Der Blendrahmen und der Flügelrahmen unterliegen durch die Herstellung bedingten
Maßschwankungen. Ferner verziehen und verwinden sie sich während des Gebrauchs, da
thermische Spannungen und das Gewicht der Verglasung auf sie wirken. Der Falz zwischen
Blendrahmen und Flügelrahmen dient daher auch zum Ausgleich von Maßschwankungen und
Verzug.
[0004] Es ist ein wesentliches Merkmal eines Fenster, daß es bei einem versuchten Einbruch
ausreichend Sicherheit bietet. Da Einbrecher sich oftmals scheuen Lärm zu erzeugen
und die Fensterscheibe zu zerschlagen, versuchen sie, das Fenster am Blendrahmen oder
Flügelrahmen aufzubrechen. Dabei setzt ein Einbrecher, beispielsweise mittels eines
Brecheisens oder eines Schraubenziehers, von außen zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen
an und hebelt den Flügelrahmen nach innen. Gemäß der Gütesicherung nach DIN V 18054
wird ein RAL-RG 607/3 Gütezeichen für die Beschläge vergeben, wenn Fenster Aushebelversuchen
mit einem Hebelmoment von 200 Nm bzw. 300 Nm widerstehen. Herkömmliche Sperrelemente
eines Fensters reichen nicht aus, um diesen Kräften zu widerstehen.
[0005] Es ist bekannt, am Flügelrahmen neben Sperrelementen auch Riegelelemente anzuordnen,
um die Sicherheit gegen Einbruch zu erhöhen. Die Riegelelemente sind in zugehörige
Riegelbleche am Blendrahmen schiebbar oder schwenkbar. Die Profilteile des Blendrahmens
und des Flügelrahmens sind aus ästhetischen Gründen jedoch schlank gestaltet und müssen
gleichzeitig ausreichende Stabilität bieten, um auch eine schwere Wärme- und Schallschutzverglasung
tragen zu können. Der Platz zum Anordnen solcher zusätzlicher Riegelelemente ist daher
sehr begrenzt.
[0006] Bei einem Sicherheitspaket der Firma Unilux mit der Bezeichnung "Safe-II" sind an
einem Sperrmechanismus neben Rollenbolzen zusätzliche Pilzzapfen angebracht. Die Rollenbolzen
sperren das Fenster, während die Pilzzapfen zusätzlich verriegeln. Die Rollenbolzen
und Pilzzapfen sind je in einer Ecke des Fensters plaziert und können durch eine Betätigungsstange
des Sperrmechanismus parallel zu den Profilteilen des Flügelrahmens verschoben werden.
Die Rollenbolzen werden dabei in je ein Bolzenblech geschoben. Die Rollenbolzen drängen
den Flügelrahmen zum Blendrahmen, um den Wärme- und Schallschutz zu erhöhen, und versperren
den Flügelrahmen in dieser geschlossenen Stellung. Gleichzeitig werden die Pilzzapfen
in je ein Zapfenblech geschoben, in denen ihr pilzförmiger Kopf hinterhakt und zusätzlich
verriegelt.
[0007] Von der Firma Gretsch-Unitas GmbH sind Türverschlüsse bekannt, bei denen Schließhaken
oder Schließbolzen als Riegelelemente am Türblatt in entsprechende Schließbleche am
Türrahmen eingreifen. Die Türverschlüsse sind verhältnismäßig groß und daher bei den
beengten Platzverhältnissen eines Fensters ungeeignet.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fensterbeschlag und ein Fenster mit
einem solchen Fensterbeschlag vorzusehen, bei denen der Fensterbeschlag auch bei sehr
beengten Platzverhältnissen am Flügelrahmen eine erhöhte Sicherheit gegen Einbruch
bietet.
[0009] Aufgrund der beengten Platzverhältnisse am Flügelrahmen weisen bekannte Pilzzapfen,
wie z.B. die des Sicherheitspakets der Firma Unilux, am zugehörigen Zapfenblech geringes
Spiel auf. Bei Fenstern, die nicht ideale Herstellungsmaße aufweisen oder geringfügig
verzogen sind, verkantet der Sperrmechanismus oder verklemmt und der Pilzzapfen schleift
am Zapfenblech. Das Fenster ist nicht mehr leichtgängig versperrbar. Dieses Problem
konnte bisher auch mit einem serienmäßigen Flügelrahmenheber nicht völlig ausgeräumt
werden.
[0010] Bei Türverschlüssen der Firma Gretsch-Unitas GmbH ist der Eingriff der Schließhaken
und Schließbolzen in die Schließbleche nahezu spielfrei. Ferner haben die Schließbolzen
und Schließzapfen glatte Oberflächen. Türen weisen im Verhältnis zu Fensten eine größere
Schließkraft auf, so daß das geringe Spiel der Riegelelemente nicht zu Problemen führt.
Bei Fenstern wären solche Türverschlüsse jedoch nicht verwendbar, es würde das oben
beschriebene Problem bestehen.
[0011] Die Erfindung zielt ferner darauf ab, einen Fensterbeschlag und ein Fenster mit einem
solchen Fensterbeschlag vorzusehen, bei denen der Fensterbeschlag auch bei einem nicht
maßgenau hergestellten oder verzogenen Fenster leichtgängig versperrbar und verriegelbar
ist und gleichzeitig eine ausreichende bzw. erhöhte Sicherheit gegen Einbruch bietet.
[0012] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch einen Fensterbeschlag mit den im Anspruch 1
genannten Merkmalen gelöst. Der Riegel ist parallel zu einem Profilteil des Flügelrahmens
schiebbar. Der Riegel ist dabei im verriegelnden Bereich etwa so breit wie die Hälfte
seines Schiebewegs gestaltet. Der Riegel ist damit erheblich breiter als bekannte
Riegel, wie z.B. Pilzzapfen. Der Riegel greift daher auf einer breiten Fläche am Blendrahmen
an und bietet einen erhöhten Schutz gegen Einbruch.
[0013] Die Aufgabe kann erfindungsgemäß auch durch einen Fensterbeschlag mit den im Anspruch
2 genannten Merkmalen gelöst sein. Der Riegel ist ebenfalls parallel zu einem Profilteil
des Flügelrahmens schiebbar. Dabei kann die Betätigungsstange jedoch drei Stellungen
einnehmen, an denen das Fenster entweder versperrt oder zu öffnen ist. Der Riegel
ist in Schieberichtung so gestaltet, daß seine verriegelnde Breite etwa ein Drittel
des Schiebeweges beträgt. Auch damit ist der Riegel erhbelich breiter als bekannte
Riegel.
[0014] Die Aufgabe der Erfindung ist ferner durch einen Festerbeschlag gelöst, bei dem der
verriegelte Riegel in Öffnungsrichtung vom Riegelblech einen Abstand von 5 % oder
mehr der Falzbreite hat, welcher erheblich größer als bei bekannten Riegeln ist. Die
Erfindung basiert hierbei auf der Grundidee, daß der Riegel lediglich in Öffnungsrichtung
des Flügelrahmens, nicht aber entgegengesetzt dieser Öffnungsrichtung, gegen Einbruch
Sicherheit bieten muß. Daher muß der verriegelte Riegel nicht entgegengesetzt der
Öffnungsrichtung am Riegelblech anliegen bzw. hinterhaken. Der Riegel kann also so
ausgebildet sein, daß er in Öffnungsrichtung den gesamten verfügbaren Raum ausnutzt.
Die Gefahr eines Verhakens oder Verklemmens des Sperrmechanismus ist dadurch erheblich
verringert. Gleichzeitig kann sowohl der Riegel als auch der Anschlag aus stärkerem
Material ausgebildet sein, so daß der Fensterbeschlag höhere Sicherheit gegen Einbruch
bietet.
[0015] Diese Vorteile sind auch erzielbar, indem der verriegelte Riegel senkrecht zur Öffnungsrichtung
vom Riegelblech bzw. Blendrahmen einen Abstand von 5 % oder mehr der Falzhöhe hat.
[0016] Vorteilhaft sind der Riegel und das Riegelblech als Platten ausgebildet, die je eine
zur Öffnungsrichtung geneigte Flanke aufweisen. Der Riegel und das Riegelblech können
so aus relativ starkem Material hergestellt sein und eine relativ große Breite aufweisen.
Die geneigten Flanken hintergreifen sowohl in Öffnungsrichtung, als auch senkrecht
dazu, so daß der Riegel eine erhebliche Sicherheit gegen Einbruch bietet.
[0017] Der Riegel und das Riegelblech können mit Vorteil auch durch zwei Haken gebildet
sein, die z.B. sehr einfach an die Betätigungsstange genietet und am Blendrahmen eingeschraubt
sind. Hierdurch ist mit geringem Aufwand ein erhöhter Einbruchschutz erzielt.
[0018] Indem der Riegel und das Riegelblech je mindestens einen Zahn aufweisen, und die
Zähne in Eingriff sind, wenn der geschlossene Flügelrahmen mit verriegeltem Riegel
ein Stück in Öffnungarichtung bewegt ist, ist der Flügelrahmen senkrecht zu seiner
Öffnungsrichtung im Falle eines Einbruchs gesichert. Da der Riegel und das Riegelblech
aus relativ starkem Material herstellbar sind und eine relativ große Breite aufweisen
können, können mehrere Zähne ausgebildet sein, die eine erheblich vergrößerte Sicherheit
gegen Einbruch bieten.
[0019] Für ein kippbares Fenster kann der Fensterbeschlag vorteilhaft so ausgebildet sein,
daß die Betätigungsstange linear zwischen drei Punkten, einen Sperr-, einen Offen-
und einem Kipp-Punkt bewegbar ist und an Sperr-Punkt der Riegel einem Teil des Riegelblechs
gegenübersteht, am Kipp-Punkt und Offen-Punkt jedoch nicht. Das Riegelblech verriegelt
dann den Riegel nur am Sperr-Punkt. Ein solcher Riegel kann im oberen Bereich des
kippbaren Fensters angebracht sein.
[0020] Indem der Riegel am Sperr-Punkt und am Kipp-Punkt einem Teil des Riegelblechs gegenübersteht,
in der Offen-Stellung jedoch nicht, ist der Riegel nur an sperr-Punkt und Kipp-Punkt
verriegelt und kann daher im unteren Bereich des kippbaren Fensters angebracht sein.
[0021] Der erfindungsgemäße Fensterbeschlag ist besonders vorteilhaft in einem Fenster eingesetzt,
das schlanke Profilteile aufweist und daher nur einen Beschlag mit geringem Platzbedarf
aufnehmen kann. Bevorzugte Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Fensterbeschlags
werden im folgenden anhand der beigefügten, schematischen Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Fenster mit einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensterbeschlags
in einer teilweisen Querschnittsansicht,
- Fig. 2
- den in Fig. 1 dargestellten Fensterbeschlag in einem vergrößerten Maßstab,
- Fig. 3
- den in Fig. 2 dargestellten Fensterbeschlag in einer teilweisen Seitenansicht,
- Fig. 4
- eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensterbeschlags in einer Draufsicht,
- Fig. 5
- die in Fig. 5 mit V-V gekennzeichnete Schnittansicht,
- Fig. 6
- den in Fig. 5 dargestellten Fensterbeschlag in einem vergrößerten Maßstab.
[0022] Unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform des Fensterbeschlags
dargestellt. Ein im Querschnitt dargestelltes Fenster 10 umfaßt einen Blendrahmen
12 und einen daran anliegenden Flügelrahmen 14, die jeweils aus Holz hergestellt sind.
An Flügelrahmen 14 ist eine Glasscheibe 16 zwischen zwei Dichtungen 18 und 20 gefaßt.
Die Dichtung 20 ist durch ein Aluminiumprofil 22 gehalten, das am Flügelrahmen 14
befestigt ist. Am Blendrahmen 12 ist ebenfalls ein Aluminiumprofil 23 befestigt. Die
Aluminiumprofile 22 und 23 bilden zusammen mit dem hölzernen Flügelrahmen 14 und Blendrahmen
12 ein Fenster in Verbundkonstruktion.
[0023] Das Fenster 10 ist in Fig. 1 in geschlossener Stellung dargestellt, wobei hier unter
geschlossener Stellung jene Stellung des Flügelrahmens 14 zum Blendrahmen 12 verstanden
wird, in welcher der Flügelrahmen 14 den idealen Herstellungsmaßen entspricht, am
Blendrahmen anliegt und keinen Spannungen ausgesetzt ist, die ihn verziehen aus der
Ideallage verziehen. Der Flügelrahmen 14 ist durch Angeln (nicht dargestellt) am Blendrahmen
12 schwenkbar gelagert und in eine durch einen Pfeil X veranschaulichte Öffnungsrichtung
zu öffnen. Die Öffnungsrichtung X erstreckt sich in der geschlossenen Stellung senkrecht
zu einer Hauptebene bzw. Scheibenebene des Flügelrahmens 14.
[0024] Im allgemeinen sind die Aluminiumprofile 22 und 23 außenseitig am Flügelrahmen 14
bzw. Blendrahmen 12 angebracht und der Flügelrahmen 14 liegt innenseitig am Blendrahmen
an, d.h. er ist in Öffnungsrichtung X nach Innen zu öffnen. Eine am Flügelrahmen 14
angeordnete und zum Blendrahmen 12 abdichtende Dichtung 24 gleicht Herstellungstoleranzen
und Verzug aus, die der Flügelrahmens 14 in Öffnungsrichtung X bezogen auf den Blendrahmen
12 aufweist. Die Dichtung 24 verhindert dadurch eine Luftströmung zwischen draußen
und drinnen.
[0025] Zwischen dem Blendrahmen 12 und dem Flügelrahmen 14 ist ein im Querschnitt rechteckiger
Falz 26 ausgebildet, in dem Sperrelemente (nicht dargestellt) angeordnet sein können.
Der Falz 26 weist in Öffnungsrichtung X eine Falzbreite "b" und in einer dazu senkrechten
Richtung Z eine Falzhöhe "h" auf. Der Falz 26 dient zum Ausgleich von Herstellungstoleranzen
und Verzug in Richtung Z.
[0026] In einer zum Falz 26 offenen Nut 28 im Flügelrahmen 14 ist ein Sperrmechanismus mit
einer Betätigungsstange 30 und einer Abdeckung 32 angebracht. Die Betätigungsstange
30 ist relativ zum Flügelrahmen 14 und zur Abdeckung 32 senkrecht zur von der Richtung
Z und der Öffnungsrichtung X aufgespannten Ebene und somit parallel zum dargestellten
Profilteil des Flügelrahmens 14 um einen Betätigungsweg Y verschiebbar (d.h. senkrecht
zur Zeichnungsebene der Fig. 1). An der Betätigungsstange 30 ist das Sperrelement
(nicht dargestellt), beispielsweise ein Rollzapfen, angebracht. Beim Verschieben der
Betätigungsstange 30 greift das Sperrelement in ein Sperrblech (nicht dargestellt)
am Blendrahmen 12, versperrt den Flügelrahmen 14 und drängt ihn an den Blendrahmen
12. Die Dichtung 24 dichtet dadurch das Fenster 10 ab.
[0027] Am Sperrmechanismus ist ein Haken 34 befestigt, der in den Falz 26 ragt und entgegen
der Öffnungsrichtung X offen ist. Der Haken greift bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten
verriegelten Stellung in einen Haken 38, der am Blendrahmen mittels eines Schraubenteils
42 befestigt ist. Die Funktion dieser Haken 34 und 38 ist in den Figuren 2 und 3 detailliert
veranschaulicht.
[0028] Der Haken 34 ist derart an der Betätigungestange 30 befestigt, daß er sich mit der
Betätigungsstange 30 verschiebt. Er kann dazu beispielsweise mit der Betätigungsstange
vernietet, verschweißt oder verschraubt sein und durch ein in der Abdeckung 32 ausgebildetes
Langloch ragen.
[0029] Bein Verschieben der Betätigungsstange 30 entlang dem Betätigungsweg Y schiebt sich
der Haken 34 von einem Offen-Punkt O in den in Richtung Z umgekehrt angeordneten Haken
38 am Sperr-Punkt S. Bei Umkehrung der Betätigungsrichtung erfolgt eine Rückbewegung
des Hakens 34. Der Haken 38 bildet das Riegelblech für den Haken 34, der als Riegel
fungiert. Auf diese Weise ist der Haken 34 am Sperr-Punkt S verriegelt und am Offen-Punkt
O nicht verriegelt.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform kann der Haken 34 zu einem Kipp-Punkt K geschoben
werden, an dem das Fenster kippbar ist. Der Kipp-Punkt K liegt bezogen auf Fig. 3
links vom Offen-Punkt O. Der als Riegelblech ausgebildete Haken 38 kann dabei so gestaltet
sein, daß der Haken 34 am Kipp-Punkt K freigegeben oder verriegelt ist.
[0031] In den Figuren 4 bis 6 ist eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensterbeschlags
dargestellt, bei dem der Blendrahmen 12 und der Flügelrahmen 14 des Fensters 10 als
Holzkonstruktion ausgebildet sind.
[0032] Eine L-förmige Anschlagplatte 56 ist im Falz 26 mittels zweier Schrauben 58 und 60
am Blendrahmen 12 befestigt. Durch die Abdeckung 32 erstreckt sich in Betätigungsrichtung
Y der Betätigungsstange 30 ein Langloch 54. Zwei Schrauben oder Niete 50 und 52 ragen
von der Betätigungsstange 30 durch das Langloch 54. Mittels der Schrauben oder Niete
50 und 52 ist im Falz 26 eine zur Anschlagplatte 56 umgekehrt L-förmige Riegelplatte
48 an der Betätigungsstange 30 befestigt. Die Riegelplatte 48 ist mittels der Betätigungsstange
30 auf dem Betätigungsweg Y verschiebbar und bezogen auf die Anschlagplatte 56 derart
angeordnet, daß sie in der verriegelten Stellung in Öffnungsrichtung X hinter der
Anschlagplatte 56 zum Liegen kommt. Die Riegelplatte 48 und die Anschlagplatte 56
weisen in dieser Stellung gegenüberliegende zur Öffnungsrichtung X geneigte Flanken
auf.
[0033] Wie in den Fig. 5 und 6 veranschaulicht, sind der den Riegel bildende Haken 34 und
die Riegelplatte 48 in ihrer verriegelten Stellung von den ein Riegelblech bildenden
Haken 38 bzw. der Anschlagplatte 56 in Öffnungsrichtung X um einen Abstand "a" beabstandet.
Bezogen auf die Falzbreite "b" beträgt der Abstand "a" 5 % bis 50 %. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform beträgt der Abstand "a" 15 % bis 50 % der Falzbreite "b".
Besonders bevorzugt ist ein Abstand "a" zwischen 25 % und 50 % der Falzbreite "b",
da hierdurch Herstellungstoleranzen und Verzug des Flügelrahmens besonders gut kompensiert
werden können.
[0034] Der Haken 34 bzw. die Riegelplatte 48 weist ferner zum Blendrahmen 14 bzw. zur Anschlagplatte
56 entgegen der Richtung Z einen Abstand "c" auf. Der Abstand "c" beträgt 5 % bis
40 % der Falzhöhe "h". Bevorzugt werden auch Abstände "c" zwischen 10 % und 30 %,
und besonders bevorzugt zwischen 20 % und 30 % der Falzhöhe "h".
[0035] Die Riegelplatte 48 veranschaulicht, daß am Riegel ein bzw. mehrere Zähne 62 ausgebildet
sein können. Die Zähne 62 greifen in zugehörige Zähne 64 der Anschlagplatte 56 als
Riegelblech, wenn der Flügelrahmen in Öffnungsrichtung X um den Abstand a bewegt ist.
Der Flügelrahmen 14 kann dabei auch ein gewisses Maß "dz" in Richtung Z bewegt sein,
wie in Fig. 6 veranschaulicht. Eine solche Bewegung des Flügelrahmens 14 erfolgt,
wenn versucht wird, den Flügelrahmen 14 bezogen auf den Blendrahmen 12 durch Krafteinwirkung
von außen zu bewegen bzw. zu öffnen. Die ineinandergreifenden Zähne 62 und 64 verhindern
durch Reib- bzw. Formschluß eine weitere Bewegung des Flügelrahmens 14 in Öffnungsrichtung
X und in Richtung Z.
1. Fensterbeschlag für ein Fenster (10) mit
- einem Blendrahmen (12),
- einem Flügelrahmen (14), der am Blendrahmen (12) gelagert und in eine Öffnungsrichtung
(X) von einer geschlossenen Stellung in eine offene Stellung schwenkbar ist, wobei
- am Flügelrahmen (14) eine mit einen Riegel (34) zusammenwirkende Betätigungsstange
(30) und am Blendrahmen (12) ein Riegelblech (38) angebracht sind, mittels denen der
geschlossene Flügelrahmen (14) am Blendrahmen (12) verriegelbar ist,
- der Riegel (34) parallel zu einem Seitenprofil des Flügelrahmens (14) schiebbar
ist, und
- die Betätigungsstange (30) von einem Sperr-Punkt (5) zu einem Offen-Punkt (O) linear
verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die verriegelnde Breite (r) des Riegels (34) im wesentlichen
gleich der Hälfte eines Schiebeweges (Y) der Betätigungsstange (30) ist.
2. Fensterbeschlag für ein Fenster (10) mit
- einem Blendrahmen (12),
- einem Flügelrahmen (14), der am Blendrahmen (12) gelagert und in eine Öffnungsrichtung
(X) von einer geschlossenen Stellung in eine offene Stellung schwenkbar ist, wobei
- am Flügelrahmen (14) eine mit einem Riegel (34) zusammenwirkende Betätigungsstange
(30) und am Blendrahmen (12) ein Riegelblech (38) angebracht sind, mittels denen der
geschlossene Flügelrahmen (14) am Blendrahmen (12) verriegelbar ist,
- der Riegel (34) parallel zu einem Seitenprofil des Führungsrahmens (14) schiebbar
ist, und
- die Betätigungsstange (30) von einem Sperr-Punkt (S) über einen Offen-Punkt (O)
zu einem Kipp-Punkt (K) linear verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die verriegelnde Breite (r) des Riegels (34) im wesentlichen
ein Drittel eines Schiebeweges (Y) der Betätigungsstange (30) ist.
3. Fensterbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, wobei zwischen dem Blendrahmen (12) und dem
geschlossenen Flügelrahmen (14) ein Falz (26) mit einer Falzbreite (b) in Öffnungsrichtung
(X) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der verriegelte Riegel (34) in Öffnungsrichtung (X) zum
Riegelblech (38) einen Abstand (a) von 5% oder mehr der Falzbreite (b) hat.
4. Fensterbeschlag nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei zwischen dem Blendrahmen (12) und
dem geschlossenen Flügelrahmen (14) ein Falz (26) mit einer Falzhöhe (h) in einer
Richtung (Z) senkrecht zur Öffnungsrichtung (X) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der verriegelte Riegel (34) senkrecht zur Öffnungsrichtung
(X) zum Blendrahmen (14) einen Abstand (c) von 5% oder mehr der Falzhöhe hat.
5. Fensterbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (34) und das Riegelblech (38) durch zwei Platten
(48, 56) gebildet sind.
6. Fensterbeschlag nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (48, 56) je eine zur Öffnungsrichtung (X)
geneigte Flanke aufweisen.
7. Fensterbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (34) und das Riegelblech (38) durch zwei Haken
(28, 32) gebildet sind.
8. Fensterbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (34) und das Riegelblech (38) je mindestens
einen Zahn (62, 64) aufweisen, wobei die Zähne (62, 64) in Eingriff sind, wenn der
geschlossenen Flügelrahmen (14) mit verriegeltem Riegel (34) ein Stück in Öffnungsrichtung
(X) bewegt ist.
9. Fensterbeschlag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß am Sperr-Punkt (S) der Riegel (34) einem Teil des Riegelblechs
(38) gegenübersteht, am Kipp-Punkt (K) und Offen-Punkt (O) nicht, so daß der Riegel
(34) am Sperr-Punkt (S) verriegelt und am Offen-Punkt (O) sowie Kipp-Punkt (K) nicht
verriegelt ist.
10. Fensterbeschlag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß am Sperr-Punkt (S) und Kipp-Punkt (K) der Riegel (34)
einem Teil des Riegelblechs (38) gegenübersteht, am Offen-Punkt (O) hingegen nicht,
so daß der Riegel (34) am Sperr-Punkt (S) sowie Kipp-Punkt (K) verriegelt und am Offen-Punkt
(O) nicht verriegelt ist.
11. Fenster mit einem Fensterbeschlag mit den Merkmalen eines oder mehrerer der vorhergehenden
Ansprüche.