(19)
(11) EP 1 045 364 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.2000  Patentblatt  2000/42

(21) Anmeldenummer: 00108158.7

(22) Anmeldetag:  13.04.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G09F 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 15.04.1999 DE 19917002

(71) Anmelder:
  • Lohe, Martin
    79260 Breisach (DE)
  • Heese, Werner
    79260 Breisach (DE)

(72) Erfinder:
  • Lohe, Martin
    79260 Breisach (DE)
  • Heese, Werner
    79260 Breisach (DE)

(74) Vertreter: Prietsch, Reiner, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Schäufeleinstrasse 7
80687 München
80687 München (DE)

   


(54) Verfahren zur Identifizierung eines Produktes


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Markierung eines Produktes, insbesondere eines Markenartikels. Das Produkt und/oder seine Verpackung werden mit einer besonderen unsichtbaren Markierung versehen, welche mit einer entsprechenden Sonde nachweisbar ist.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung der Urheberschaft des Herstellers eines Produktes, insbesondere eines Markenartikels, wobei das Produkt, seine Verpackung und/oder Schutzverpackung mit einer vorzugsweise visuell nicht feststellbaren Markierung versehen wird, welche nur mit einer der Art der Markierung angepaßten Sonde o. dgl. nachweisbar ist.

[0002] Insbesondere in der Markenartikelindustrie besteht das Interesse, Nachahmungen ihrer Markenartikel auf einfache Weise feststellen zu können, um gegen sogenannte Produktpiraten und deren Helfer in geeigneter Weise vorgehen zu können.

[0003] Es gibt eine Vielzahl bekannter Methoden zur Identifizierung von Produkten, wie z.B. Seriennummern, Barcodes, Magnetstreifen, Stempel, reflektierende Folien oder Fäden, Holographien u. dgl. m. Diese bekannten Methoden dienen in erster Linie entweder dazu, um beispielsweise Geldscheine, Dokumente oder anderweitige wichtige Schriftstücke fälschungssicher zu machen, oder dienen dazu, die Identifizierung des Produktes zu erleichtern bzw. maschinell lesbar zu machen. Die Herstellung und Aufbringung solcher fälschungssicherer Markierungen ist sehr aufwendig und daher bei Massenartikeln meist wirtschaftlich nicht vertretbar. Außerdem sind diese bekannten Markierungen meist so ausgebildet, daß sie visuell erkennbar sind und somit das Risiko der unauthorisierten Nachahmung besteht.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Identifizierung eines Produktes, insbesondere eines Markenartikels zu schaffen, das einfach und rationell durchgeführt werden kann.

[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß die Markierung auf chemischer Basis durchgeführt wird, derart, daß zur Markierung eine organische oder anorganische Substanz (Additiv) verwendet wird, die insbesondere durch Absorption aufgebracht wird, und daß diese Substanz (Additiv) mit einer der üblichen Nachweismethoden der analytischen Chemie identifiziert wird. Das erfindugsgemäße Verfahren ist so einfach und rationell durchzuführen, daß es zusätzlich auch bei Produkten verwendet werden kann, die bereits mit einer der bekannten Methoden markiert sind, um beispielsweise den Vertriebsweg eines Produktes zurückverfolgen zu können.

[0006] Vorzugsweise werden zur Identifizierung der Markierung die typischen Farbreaktionen der analytischen Chemie verwendet.

[0007] Hierbei ist jedoch zu beachten, daß in manchen Anwendungsfällen die Markierung toxikologisch unbedenklich sein muß.

[0008] Als vorteilhafte Additive kommen zur Anwendung:
  • Anorganische Säuren und Laugen und deren Salze
  • Organische Säuren und deren Salze (z.B. Ascorbinsäure, Fettsäuren und deren Derivate)
  • Metalle, Nichtmetalle und deren Verbindungen
  • Proteine, Peptide und deren Derivate
  • Fette, Seifen und deren Derivate
  • Zucker und Polysaccharide, Stärke, Cellulose und deren Derivate
  • Mischverbindungen wie z.B. Lipopolysaccharide
  • Reduzierende und oxydierende Substanzen
  • Indikatoren wie z.B. Phenolphtalein, Thymolphtalein etc.


[0009] Diese Additive werden mit den üblichen Nachweisreaktionen der analytischen Chemie ermittelt.

[0010] Das Aufbringen der Additive kann beispielsweise im Rahmen des Herstellungsprozesses (Herstellung der Verpackungen, Etikettherstellung und Konfektionierung) durchgeführt werden. Das Aufbringen der Additive kann beispielsweise durch Tränken, Besprühen, Tupfen, Stempel, Drucken u. dgl. mit einer z.B. wässrigen Lösung, gelöst in einem organischen Lösungsmittel, Suspension, Lacke, Fette, Öle u. dgl. erfolgen.

[0011] Das oder die bei der Markierung verwendeten Additive können in einfacher Weise z.B. mit einer saugfähigen Sonde o. dgl. abgenommen und einer der Nachweis erbringenden Reaktion zugeführt werden. Die beispielsweise mit einem Wattebäuschchen versehenen Sonde wird vor der Abnahme der Markierung mit einer entsprechenden Reaktionsflüssigkeit getränkt oder benetzt oder die Sonde wird mit einer neutralen Lösung versehen und nach der Abnahme einer den Nachweis erbringenden Reaktion zugeführt.

[0012] Der Nachweis der Additive kann aber auch unmittelbar durch Besprühen des Produktes oder dgl. mit einer entsprechenden Reaktionsflüssigkeit erfolgen, um z.B. eine typische Farbreaktion herbeizuführen oder einen nicht sichtbaren Schriftzug (z.B. Logo, Ziffern etc.) sichtbar zu machen.

[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß die Markierung nicht sichtbar aufgebracht werden kann, um die Nachahmung des Produktes noch mehr zu erschweren.


Ansprüche

1. Verfahren zur Identifizierung der Urheberschaft des Herstellers eines Produktes, insbesondere eines Markenartikels, wobei das Produkt, seine Verpackung und/oder Schutzverpackung mit einer vorzugsweise visuell nicht feststellbaren Markierung versehen wird, welche nur mit einer der Art der Markierung angepaßten Sonde o. dgl. nachweisbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung auf chemischer Basis durchgeführt wird, derart, daß eine organische oder anorganische Substanz (Additiv) verwendet wird, die insbesondere durch Absorption und/oder Adsorption aufgebracht wird, und daß diese Substanz (Additiv) mit einer der üblichen Nachweismethoden der analytischen Chemie identifiziert wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Identifizierung der Markierung die typischen Farbreaktionen der analytischen Chemie benutzt werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Markierung verwendete Additiv vorzugsweise mit Hilfe einer saugfähigen Sonde abgenommen und einer den Nachweis erbringenden Reaktion zugeführt wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde vor der Abnahme mit einer entsprechenden Reaktionsflüssigkeit getränkt oder benetzt wird.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde zur Abnahme der Markierung (Additiv) mit einer neutralen Lösung versehen und nach der Abnahme einer den Nachweis erbringenden Reaktion zugeführt wird.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Markierung verwendete Additiv durch Besprühen mit einer entsprechenden Reaktionsflüssigkeit idendtifizierbar (sichtbar) gemacht wird.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die von einer Sonde durch Trockenreibung aufgenommenen Partikel einer den Nachweis erbringenden Reaktion zugeführt werden.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung vorzugsweise flächenhaft ausgebildet ist und im Zuge der Herstellung und/oder Verpackung des Produktes aufgebracht wird.