[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung der Urheberschaft des Herstellers
eines Produktes, insbesondere eines Markenartikels, wobei das Produkt, seine Verpackung
und/oder Schutzverpackung mit einer vorzugsweise visuell nicht feststellbaren Markierung
versehen wird, welche nur mit einer der Art der Markierung angepaßten Sonde o. dgl.
nachweisbar ist.
[0002] Insbesondere in der Markenartikelindustrie besteht das Interesse, Nachahmungen ihrer
Markenartikel auf einfache Weise feststellen zu können, um gegen sogenannte Produktpiraten
und deren Helfer in geeigneter Weise vorgehen zu können.
[0003] Es gibt eine Vielzahl bekannter Methoden zur Identifizierung von Produkten, wie z.B.
Seriennummern, Barcodes, Magnetstreifen, Stempel, reflektierende Folien oder Fäden,
Holographien u. dgl. m. Diese bekannten Methoden dienen in erster Linie entweder dazu,
um beispielsweise Geldscheine, Dokumente oder anderweitige wichtige Schriftstücke
fälschungssicher zu machen, oder dienen dazu, die Identifizierung des Produktes zu
erleichtern bzw. maschinell lesbar zu machen. Die Herstellung und Aufbringung solcher
fälschungssicherer Markierungen ist sehr aufwendig und daher bei Massenartikeln meist
wirtschaftlich nicht vertretbar. Außerdem sind diese bekannten Markierungen meist
so ausgebildet, daß sie visuell erkennbar sind und somit das Risiko der unauthorisierten
Nachahmung besteht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Identifizierung eines
Produktes, insbesondere eines Markenartikels zu schaffen, das einfach und rationell
durchgeführt werden kann.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß die Markierung auf chemischer Basis
durchgeführt wird, derart, daß zur Markierung eine organische oder anorganische Substanz
(Additiv) verwendet wird, die insbesondere durch Absorption aufgebracht wird, und
daß diese Substanz (Additiv) mit einer der üblichen Nachweismethoden der analytischen
Chemie identifiziert wird. Das erfindugsgemäße Verfahren ist so einfach und rationell
durchzuführen, daß es zusätzlich auch bei Produkten verwendet werden kann, die bereits
mit einer der bekannten Methoden markiert sind, um beispielsweise den Vertriebsweg
eines Produktes zurückverfolgen zu können.
[0006] Vorzugsweise werden zur Identifizierung der Markierung die typischen Farbreaktionen
der analytischen Chemie verwendet.
[0007] Hierbei ist jedoch zu beachten, daß in manchen Anwendungsfällen die Markierung toxikologisch
unbedenklich sein muß.
[0008] Als vorteilhafte Additive kommen zur Anwendung:
- Anorganische Säuren und Laugen und deren Salze
- Organische Säuren und deren Salze (z.B. Ascorbinsäure, Fettsäuren und deren Derivate)
- Metalle, Nichtmetalle und deren Verbindungen
- Proteine, Peptide und deren Derivate
- Fette, Seifen und deren Derivate
- Zucker und Polysaccharide, Stärke, Cellulose und deren Derivate
- Mischverbindungen wie z.B. Lipopolysaccharide
- Reduzierende und oxydierende Substanzen
- Indikatoren wie z.B. Phenolphtalein, Thymolphtalein etc.
[0009] Diese Additive werden mit den üblichen Nachweisreaktionen der analytischen Chemie
ermittelt.
[0010] Das Aufbringen der Additive kann beispielsweise im Rahmen des Herstellungsprozesses
(Herstellung der Verpackungen, Etikettherstellung und Konfektionierung) durchgeführt
werden. Das Aufbringen der Additive kann beispielsweise durch Tränken, Besprühen,
Tupfen, Stempel, Drucken u. dgl. mit einer z.B. wässrigen Lösung, gelöst in einem
organischen Lösungsmittel, Suspension, Lacke, Fette, Öle u. dgl. erfolgen.
[0011] Das oder die bei der Markierung verwendeten Additive können in einfacher Weise z.B.
mit einer saugfähigen Sonde o. dgl. abgenommen und einer der Nachweis erbringenden
Reaktion zugeführt werden. Die beispielsweise mit einem Wattebäuschchen versehenen
Sonde wird vor der Abnahme der Markierung mit einer entsprechenden Reaktionsflüssigkeit
getränkt oder benetzt oder die Sonde wird mit einer neutralen Lösung versehen und
nach der Abnahme einer den Nachweis erbringenden Reaktion zugeführt.
[0012] Der Nachweis der Additive kann aber auch unmittelbar durch Besprühen des Produktes
oder dgl. mit einer entsprechenden Reaktionsflüssigkeit erfolgen, um z.B. eine typische
Farbreaktion herbeizuführen oder einen nicht sichtbaren Schriftzug (z.B. Logo, Ziffern
etc.) sichtbar zu machen.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß die Markierung nicht sichtbar
aufgebracht werden kann, um die Nachahmung des Produktes noch mehr zu erschweren.
1. Verfahren zur Identifizierung der Urheberschaft des Herstellers eines Produktes, insbesondere
eines Markenartikels, wobei das Produkt, seine Verpackung und/oder Schutzverpackung
mit einer vorzugsweise visuell nicht feststellbaren Markierung versehen wird, welche
nur mit einer der Art der Markierung angepaßten Sonde o. dgl. nachweisbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung auf chemischer Basis durchgeführt wird, derart, daß eine organische
oder anorganische Substanz (Additiv) verwendet wird, die insbesondere durch Absorption
und/oder Adsorption aufgebracht wird, und daß diese Substanz (Additiv) mit einer der
üblichen Nachweismethoden der analytischen Chemie identifiziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Identifizierung der Markierung
die typischen Farbreaktionen der analytischen Chemie benutzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Markierung
verwendete Additiv vorzugsweise mit Hilfe einer saugfähigen Sonde abgenommen und einer
den Nachweis erbringenden Reaktion zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde
vor der Abnahme mit einer entsprechenden Reaktionsflüssigkeit getränkt oder benetzt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde
zur Abnahme der Markierung (Additiv) mit einer neutralen Lösung versehen und nach
der Abnahme einer den Nachweis erbringenden Reaktion zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der
Markierung verwendete Additiv durch Besprühen mit einer entsprechenden Reaktionsflüssigkeit
idendtifizierbar (sichtbar) gemacht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die von einer
Sonde durch Trockenreibung aufgenommenen Partikel einer den Nachweis erbringenden
Reaktion zugeführt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung
vorzugsweise flächenhaft ausgebildet ist und im Zuge der Herstellung und/oder Verpackung
des Produktes aufgebracht wird.