Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Federarmkontaktelement nach der Gattung des Anspruchs
1. Ein solches Federarrnkontaktelement ist durch die DE 196 11 720 A1 bekannt.
[0002] Das Federarmkontaktelement ist Teil eines Steckverbinders, der zur Kopplung mit einem
Gegensteckverbinder vorgesehen ist. Bei dieser Kopplung wird das Federarmkontaktelement
zur elektrischen Kontaktierung auf einen Gegenkontakt des Gegensteckverbinders aufgeschoben
.
[0003] Das Federarmkontaktelement weist zwei sich gegenüberliegende Kontaktfederarme auf,
die jeweils auf dem als Flachstecker ausgebildeten Gegenkontakt kontaktieren. Zur
Erhöhung der Anpreßkräfte der Kontaktfederarme sind diese durch die kraftschlüssige
Beaufschlagung mit einer Überfeder unterstützt.
[0004] Unter erschwerten Betriebsbedingungen, beispielsweise bei hohen Beschleunigungskräften,
wie sie beim Betrieb eines Kraftfahrzeugs auftreten können, kann es vorkommen, daß
auch bei starker Dimensionierung der Kontaktfederarme die Kontaktierungskräfte auf
dem Gegenkontakt nicht ausreichen, um Relativbewegungen an den Kontaktstellen mit
dem Gegenkontakt sicher zu unterbinden. Diese Relativbewegungen können aber in unerwünschter
Weise, insbesondere durch Reibkorrosion, zu einer Beeinträchtigung der Kontaktgüte
bis hin zum Versagen des elektrischen Kontaktes zwischen Federarmkontaktelement und
Gegenkontakt führen.
Vorteile der Erfindung
[0005] Das erfindungsgemäße Federarmkontaktelement mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß die zuvor erwähnte Unzulänglichkeit
vermieden wird.
[0006] Dazu sind an dem Federarmkontaktelement die Kontaktfederarme und Federschenkel der
Überfeder so ausgebildet, daß mit dem Aufschieben des Kontaktabschnittes des Federarmkontaktelements
auf den Gegenkontakt die Kontaktfederarme einerseits und die Federschenkel der Überfeder
andererseits in der Längserstreckung des Gegenkontakts geometrisch getrennte Kontaktstellen
an dem Gegenkontakt bilden.
[0007] Dadurch kann bei konstanter Gesamthaltekraft des Kontaktes auf dem Gegenstecker die
Haltekraft an der jeweiligen elektrischen Kontaktstelle verringert werden. Bei geringen
Belastungen finden aufgrund einer hinreichenden Gesamthaltekraft keine Relativbewegungen
zwischen Federarmkontaktelement und Gegenkontakt statt. Bei hohen Belastungen, die
die Haltekräfte des Federarmkontaktelements am Gegenkontakt übersteigen, führen dann
Relativbewegungen nur an der jeweiligen mechanischen Kontaktstelle zu einem Reibverschleiß.
Die jeweilige elektrische Kontaktstelle bleibt hingegen ohne Relativbewegungen und
intakt.
[0008] Dies hat zur Folge, daß diese elektrischen Kontaktstellen auch unter erschwerten
Betriebsbedingungen, wie hohen Beschleunigungskräften, frei von Reibkorrosion bleiben
und die Kontaktgüte zwischen Federarmkontaktelement und Gegenstecker erhalten bleibt.
[0009] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Maßnahmen für die Realisierung der Erfindung
angegeben.
Zeichnung
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Figur ist in einer Seitenansicht
ein Federarmkontaktelement ausschnittsweise dargestellt.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0011] Das Federarmkontaktelement 11 als ein Blechbiegeteil besteht im wesentlichen aus
einem kastenförmigen Grundkörper 12, an den sich einerseits ein Kontaktabschnitt 13
und andererseits, dem Kontaktabschnitt 13 entgegengerichtet, ein Anschlußabschnitt
14 anschließt.
[0012] Das Federarmkontaktelement 11 ist, wie in der Figur dargestellt, mit einem Gegenkontakt
16 kontaktiert, der als ein Flachstecker ausgebildet und Teil einer nicht näher dargestellten
Messerleiste ist, wobei er mit dem hier dargestellten freien Ende aus einem ihn lagernden
Kontaktträger ragt.
[0013] Der auf den Gegenkontakt 16 aufgeschobene Kontaktabschnitt 13 des Federarmkontaktelements
11 weist zwei sich gegenüberliegende Kontaktfederarme 17 auf, die von zwei sich gegenüberstehende
Seitenflächen 18 des Grundkörpers 12 ausgehen und von hier aus keilförmig aufeinander
zulaufen. Dieser geradlinige Verlauf geht über in eine bogenförmige Ausbildung, an
deren Scheitelpunkte die Kontaktfederarme 17 die größte Annäherung zueinander haben
und in jeweils einer elektrischen Kontaktstelle 19 auf dem Gegenkontakt 16 auf liegen.
Danach, im bogenförmigen Auslauf, wird der Abstand der beiden Kontaktfederarme 17
zueinander wieder größer und die freien Enden bilden einen Einführungsbereich 21 für
das zentrische Einführen des Gegenkontakts 16 in das Federarmkontaktelement 11.
[0014] Der Kontaktabschnitt 13 das Federarmkontaktelement 11 weist ferner eine Überfeder
22 mit zwei sich gegenüberliegenden Federschenkeln 23 auf, die von den zwei sich gegenüberstehenden
Seitenflächen 18 des Grundkörpers 12 ausgehen. Bei auf den Gegenkontakt 16 aufgeschobenem
Kontaktabschnitt 13 verlaufen die Federschenkel 23 mit jeweils einem Zuführteil 26,
das den benachbarten Kontaktfederarm 17 in dessen Länge überragt, zumindest annähernd
parallel zu dem Gegenkontakt 16, um dann lotrecht mit einem Halteteil 27 abzubiegen,
das endseitig bogenförmig, wieder zum Grundkörper 12 gerichtet, ausläuft.
[0015] Mit den Scheitelpunkten des bogenförmigen Auslaufs der Halteteile 27 liegen die Federschenkel
23, jeweils unter Bildung einer mechanischen Kontaktstelle 28, an dem Gegenkontakt
16 an.
[0016] An dem Anschlußabschnitt 14 des Federarmkontaktelements 11 ist über eine Crimpverbindung
ein Draht 29 angeschlossen.
[0017] Im Einsatzfall, beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, kann das Federarmkontaktelement
11 beim Betrieb des Kraftfahrzeugs hohen Beschleunigungskräften ausgesetzt sein, die
insbesondere durch die Massenkräfte des Drahtes 29 und des Grundkörpers 12 hervorgerufen
werden, wobei die Massenkräfte des Drahtes 29 letztlich über den mit dem Draht 29
verbundenen Anschlußabschnitt 14 und dessen starre Anbindung an den Grundkörper 12
ebenfalls auf den Grundkörper 12 übergehen.
[0018] Diese am Grundkörper 12 vorhandenen Beschleunigungskräfte werden durch die starre
Ankopplung der Überfeder 22 an den Grundkörper 12 von dieser übernommen und über deren
mechanische Kontaktstellen 28 auf den Gegenkontakt 16 abgeleitet. Dazu ist die Überfeder
22 mechanisch steif ausgeführt und aus Stahl gefertigt, sowie mit einer Vorspannung
versehen, die einen Kraftschluß zum Gegenkontakt 16 derart aufweist, daß die Ableitung
der am Federarmkontaktelement 11 vorhandenen Beschleunigungskräfte auf den Gegenkontakt
16 so erfolgt, daß in der Regel keine Relativbewegungen an den mechanischen Kontaktstellen
28 auftreten.
[0019] Die beiden Kontaktfederarme 17, die ebenfalls vom Grundkörper 12 ausgehen, und die
sich bei einem auf den Gegenkontakt 16 aufgeschobenem Kontaktabschnitt 13 ebenfalls
in Kraftschluß mit dem Gegenkontakt 16 befinden und, in Abgrenzung zu der Überfeder
22, statt der mechanischen Kontaktstellen 28, die elektrischen Kontaktstellen 19 bilden,
weisen gegenüber der Überfeder 22 wesentliche Unterschiede auf. Sie sind zum einen
aus einem Bronzematerial beziehungsweise aus einem ebenfalls elektrisch gut leitfähigem
Material auf Kupferbasis gefertigt, damit an den elektrischen Kontaktstellen 19 niedrige
Kontaktübergangswiderstände zum Gegenkontakt 16 auftreten. Zum anderen sind die Kontaktfederarme
17 nicht starr am Grundkörper 12 angebracht, sondern an diesem jeweils über ein Federelement
31 angebunden. Das Federelement 31 kann beispielsweise durch eine mäanderförmige,
konstruktiv weiche Anbindung an den Grundkörper 12 ausgeführt sein.
Damit ergibt sich ein beständiger Kraftschluß ohne Relativbewegungen zwischen den
Kontaktfederarmen 17 und dem Gegenkontakt 16.
[0020] Zusammenfassend läßt sich bei einem solchermaßen ausgestalteten Federarmkontaktelement
11 feststellen, daß mit dieser Überfeder 22 die mechanischen Kontaktstellen 28 von
den elektrischen Kontaktstellen 19 geometrisch getrennt sind und daß die mechanische
Haltefunktion tatsächlich an den mechanischen Kontaktstellen 28 stattfindet.
[0021] Die mit der Haltefunktion einhergehende mechanische Belastung der Oberflächen an
den Halteteilen 27 und am Gegenkontakt 16 mit eventuellem Oberflächenverschleiß findet
somit an den mechanischen Kontaktstellen 28 statt. An den elektrischen Kontaktstellen
19 hingegen tritt kein Oberflächenverschleiß auf, so daß niedrige Kontaktüberganyswiderstände
auch bei hohen, am Federarmkontaktelement 11 anliegenden Beschleunigungskräften langzeitstabil
sichergestellt sind.
1. Federarmkontaktelement mit einem Kontaktabschnitt (13) , der mindestens zwei voneinander
beabstandete Kontaktfederarme (17) aufweist, die jeweils zur Bildung einer Kontaktstelle
(19, 28) an einem Gegenkontakt (16) kraftschlüssig zur Anlage bringbar sind, sowie
mit einer Überfeder (22) des Federarmkontaktelements (11) zur Unterstützung der Kontaktbildung
zwischen den Kontaktfederarmen (17) und dem Gegenkontakt (16), wobei die Überfeder
(22) wenigstens zwei voneinander beabstandete Federschenkel (23) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Aufschieben des Kontaktabschnitts (12) des Federarmkontaktelements
(11) auf den Gegenkontakt (16) die Kontaktfederarme (17) einerseits und die Federschenkel
(23) der Überfeder (22) andererseits in der Längserstreckung des Gegenkontakts (16)
geometrisch getrennte Kontaktstellen (19, 28) an dem Gegenkontakt (16) bilden.
2. Federarmkontaktelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfederarme
(17) einerseits und die Federschenkel (23) der Überfeder (22) andererseits jeweils
von einem Grundkörper (12) des Federarmkontaktelements (11) ausgehen und die Federschenkel
(23) mit ihrer Längserstreckung diejenige der Kontaktfederarme (17) überragen.
3. Federarmkontaktelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufschieben
des Kontaktabschnitts (13) des Federarmkontaktelements (19) die Federschenkel (23)
der Überfeder (22) auf dem Gegenkontakt (16) mechanische Kontaktstellen (28) und die
Kontaktfederarme (17) auf dem Gegenkontakt (16) elektrische Kontaktstellen (19) bilden.
4. Federarmkontaktelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federschenkel
(23) der Überfeder (22) im Vergleich zu den Kontaktfederarmen (17) mit festerer mechanischer
Kopplung an dem Grundkörper (12) angebracht sind.
5. Federarmkontaktelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfederarme
(17) an dem Grundkörper (12) jeweils über ein Federelement (31) angekoppelt sind.