[0001] Die Erfindung betrifft einen doppelspurigen, im Bereich des Fußgelenks abbiegbaren
Rollschuh mit Stabilisator und Dämpfung.
[0002] Aus der Praxis sind viele Arten von Rollschuhen bekannt. Die bekanntesten sind die
sogenannten, einspurigen Inline-Skater mit jeweils vier scheibenförmigen Rollen.
Die schmalen Rollen sind weder mit einer Rücklaufsperre versehen noch lenkbar. Die
Fahrweise ist, wenn seitlich nach außen Schwung geholt wird, dem Schlittschuhlauf
sehr ähnlich - aber nur dann. Ein Abstoßen über die Fußspitze, wie beim Schlittschuh
ist nicht möglich. Diese Skater sind vorzugsweise auf ebenen und horizontalen Asphalt-oder
Betonbahnen zu verwenden. Ein Wandern ist mit diesen Skatern nur sehr beschränkt möglich,
da bei einem ansteigenden Weg, ohne Freilauf die Gefahr des Rückrollens besteht.
[0003] Die DE 42 09 771 A1 zeigt ein einspuriges Rollschuhpaar, das drei breite Laufrollen
aufweist und auch schlittschuhartig gefahren werden kann. Schwungholen sowohl nach
der Seite als auch über die Fußspitze ist möglich.
Das beschriebene Abbiegen des Fußgelenks hat sich jedoch als sehr instabil und in
der Praxis als untauglich erwiesen.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen im Bereich des Fußgelenks abbiegbaren
und dennoch stabilen Rollschuh zu schaffen, der nicht nur die Vorteile des Schlittschuhs
und der heute bekannten Rollschuhe bietet, sondern darüberhinaus, bedingt durch eine
ungewöhnliche Konzeption, vor allem bei Überlandfahrten sehr bequem und komfortabel
zu fahren ist. Schwungholen kann man seitlich nach außen oder - bei längeren und bergigen
Strecken, bequemer über die Fußspitze.
[0005] Voraussetzung ist dazu jedoch eine, im vorderen Rollenpaar eingebaute, Rücklaufsperre,
mit der auch extreme Steigungen mühelos überwunden werden können. Auch Sicherheit
gegen ausgleiten nach hinten ist dadurch gewährleistet.
Die neuartige Anordnung von drei Doppelrollenpaaren sichert einen festen, sicheren
Stand. Die mittleren Rollen sind in der Grundstellung gegenüber den äußeren Rollen
tiefer aufgehängt und außerdem auf der Achse einzeln drehbar angeordnet. Dadurch wird
sehr leichtes Lenken, sowie die Möglichkeit des Rückwärtsfahrens ermöglicht.
[0006] Durch einen neuartigen Stabilisator wird das Abbiegen im Bereich des Fußgelenks fixiert
und bleibt unter Kontrolle.
Eine Dämpfung unter dem mittleren Rollenpaar mildert Geländeunebenheiten und vermittelt
ein weiches Laufen.
Über die Rollen-Feinjustierung ist eine optimale Gewichtseinstellung gewährleistet.
[0007] Durch die Rücklaufsperre und der Flexibilität der Fußplatte wird ein natürliches
Abstoßen über die Fußspitze erreicht. Wie beim Gehen wird dabei das Fußgelenk abgebogen.
Dadurch eignet sich der Skater nicht nur vorzüglich zum Rollwandern im Jogging-Stil,
sondern auch als Sommertrainings-Gerät für den winterlichen Ski-Langlauf.
Geeignete Wanderwege finden sich überall in der Umgegend.
[0008] Durch die geteilte Konstruktion ist der Skater außerdem weitgehend größenunabhängig.
[0009] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung dargestellt.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Rollschuh in einer Seitenansicht in der Grund- und Fahrstellung.
Fig. 2 den Rollschuh gemäß Fig. 1 in natürlich abgebogenem Zustand wie beim normalen Gehen, während des Abstoßens.
Fig. 3 in einer Seitenansicht die Stabilisierung, die Justierung und die Dämpfung des flexiblen
Rollschuhs aus Fig. 1
Fig. 4 das vordere Rollenpaar gemäß Fig. 3 in einem Querschnitt, entlang der Linie A - A.
Fig. 5 die Montage der Basis- und der Stabilisatorplatte des Rollschuhs aus Fig. 1 in einer schematischen Draufsicht.
Fig. 6 den Rollschuh entsprechend Fig. 5 und montiertem Gabelgehäuse mit Justierkonsole.
Fig. 7 den kompletten Rollschuh gemäß Fig. 1 in einer schematischen Draufsicht.
[0011] Die
Fig. 1 zeigt einen doppelspurigen Rollschuh
1 mit einem flexiblen, über den Knöchel reichenden Schuh
2, in der Grund- und Fahrstellung. Die zueinander parallelen Drehachsen der drei Rollenpaare
sind durch Kreuze angedeutet. Die Drehachse des vorderen Laufrollenpaares
3 ist gegenüber dem mittleren
4 und dem hinteren Rollenpaar
5 um einen Abstand
a angehoben. Die drei Laufrollenpaare haben den gleichen Durchmesser.
[0012] Fig. 2 zeigt den Rollschuh
1 im abgebogenen Zustand, wie beim normalen Gehen, während des Abstoßvorganges. Ein
im vorderen Rollenpaar
3 eingebaute Klemmkörper-Rücklaufsperre verhindert beim Abstoßen über die Fußspitze
den Rücklauf.
[0013] In der
Fig. 3 ist die Stabilisierung, die Justierung und die Dämpfung des flexiblen Rollschuhs
dargestellt.
Das vordere Rollenpaar
3 muß in der Grund-und Fahrstellung exakt vom Boden abgehoben sein. Entscheidend dafür
ist, daß die, von der Basisplatte
6 getrennte, Stabilisatorplatte
7 die Achse des mittleren Rollenpaares
4 um einen Abstand
b überragt und auf dem Gabelgehäuse
8 sowie auf dem Anschlag
10 aufliegt. Der Abstand
a ist somit gleichbleibend fixiert und ein unkontrolliertes Durchbiegen des Rollschuhs
im Bereich des Fußgelenks ausgeschlossen. Der Abbiegevorgang selbst bleibt bequem.
Der gewünschte Rollenabstand
a wird über eine Mikro-Einstellung
10 auf der Justierkonsole
9 feinfühlig justiert. Anschlag für die Einstellschraube
10 ist ein flexibler Puffer
11 (z.B.Vulkolan).
[0014] In der
Fig. 4 ist das vordere Laufrollenpaar
3 in einem Querschnitt durch die Mitte, entlang der Linie
A - A dargestellt. Die beiden Rollen 3 bestehen aus gummielastischem Material. Im Innern
der Rollen befinden sich zwei Kugellager
12 die auf der Drehachse
13 sitzen. In der Mitte dieser Drehachse befindet sich eine Klemmkörper-Rücklaufsperre
14, die auf eine, zwischen den beiden Rollen eingebaute Stahlscheibe
15 wirkt. Die Rollen
3 und die Scheibe
15 sind durch Stifte
16 verbunden.
[0015] Die
Fig. 5 zeigt die getrennte Montage der Basisplatte
6 und der Stabilisatorplatte
7 mit Hinterradgabel.
[0016] Die
Fig. 6 zeigt die schematische Darstellung des montierten Gabelgehäuses
8 mit Justierkonsole
9.
[0017] In der
Fig. 7 wird in einer schematischen Draufsicht die Funktion der Rollenpaare dargestellt.
Das Laufrollenpaar
3 ist, wie in der
Fig. 4 dargestellt, mit einer Klemmkörper-Rücklaufsperre
14 ausgestattet.
Dessen Rollen
3 sind fest miteinander verbunden. Die Rollen des mittleren Laufrollenpaares
4 sind dagegen auf der Drehachse einzeln drehbar angeordnet, um eine leichte Lenkung
zu erreichen. Die Rollen des hinteren Rollenpaares
5 sind auf der Drehachse fest miteinander verbunden.
1. Doppelspuriger, im Bereich des Fußgelenks, kontrolliert abbiegbarer Rollschuh 1 mit einem Stabilisator 7, 8 der das Abbiegen fixiert, sowie eine Justiereinrichtung 9, 10, 11 enthält, mit der über einen Dämpfungsanschlag des mittlere Rollenpaar 4 in der Höhe feinfühlig eingestellt werden kann, und damit der Abstand a beeinflußbar wird.
2. Rollschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein unkontrolliertes Durchbiegen
des Rollschuhs im Bereich des Fußgelenks ausgeschlossen ist, da die von der Basisplatte
6 getrennte Stabilisatorplatte 7 die Achse des mittleren Rollenpaares 4 um einen Abstand b überragt und auf dem Gabelgehäuse 8 sowie auf dem Anschlag 10 aufliegt.
3. Rollschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drei in Fahrtrichtung hintereinander,
drehbar gelagerten Doppel-Laufrollen 3, 4, 5 in zwei Gruppen angeordnet sind, wobei die erste Gruppe im Bereich des Fußballens
angebracht ist und das vordere Rollenpaar 3 eine Rücklaufsperre enthält, das nachfolgende, mittlere Rollenpaar 4 jedoch auf seiner Achse einzeln drehbar gelagert ist, sowie die hintere Gruppe im
Bereich der Ferse angeordnet, ein festverbundenes Doppelrollenpaar 5 enthält.
4. Rollschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch vier oder mehr Doppel-Laufrollen
hintereinander eingebaut sein können.
5. Rollschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppel-Laufrollen 3, 4, 5 aus handelsüblichen Rollen, wie sie bei Inline-Skatern verwendet werden, oder entsprechenden
Rollen, kombiniert werden.
6. Rollschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppel-Laufrollen 3, 5 auch aus Voll- bzw. Verbundmaterial hergestellt werden können
7. Rollschuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich durch die Herstellung
der Rollen 3, 4, 5, in der Mitte der Lauffläche eine Rille bildet, die Unebenheiten kompensiert.
8. Rollschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Mitte der Drehachse
13 befindliche Klemmkörper-Rücklaufsperre 14 auf eine, zwischen den beiden Rollen eingebaute Stahlscheibe 15 wirkt. Die Rollen 3 und die Scheibe 15 sind durch Stifte 16 verbunden.