[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Splice-Vorbereitung.
[0002] Es ist bekannt, einen Splice durchzuführen, zum Warenbahnen, insbesondere Papierbahnen,
aneinander zu kleben, vor allem schnell laufende solche Bahnen aneinander zu kleben,
ohne, daß die Maschinen dabei angehalten werden müssen. Man nennt diese weit verbreitete
Technik auch den Flying-Splice oder fliegenden Rollenwechsel.
[0003] Es sind auch speziell dafür geeignete Splice-Klebebänder bekannt und im Handel erhältlich.
Diese beidseitig klebenden Produkte, sogenannte Fixe, sind in der Regel hochklebrig
und -tackig, um einen sicheren Klebeverbund in kürzester Zeit zu ermöglichen und werden
vor dem eigentlichen Splice sorgfältig an den anzusetzenden Ballen angebracht, gelegentlich
in speziellen Geometrien, um einen abriß bei dem schnell ablaufenden Verfahren nach
Möglichkeit zu vermeiden. Auch eine Vorbereitung der Ballen in Ruhe ist erwünscht,
um dem erfahrenen Fachpersonal die Hektik an den Iaufenden Maschinen zu ersparen.
[0004] Derartige Verfahren und spezielle Splice-Klebebänder dafür sind u.a. bekannt aus
EP 418 527 A2, DE 40 33 900 A1, DE 196 28 317 A1 und
DE 196 32 689 A1.
[0005] Nachteilig an den bisher bekannten Produkten und ihrem Einsatz ist jedoch, daß es
beträchtliche Erfahrung und Geschick des Personals bedarf, damit ein Ballen, etwa
ein Papierballen von mehreren Tonnen Gewicht und einer Breite bis zu 8 m, so gleichmäßig
und korrekt vorgerüstet werden kann, um einen erfolgreichen Flying-Splice bei Geschwindigkeiten
von mehreren Hundert Metern pro Minute zu gewährleisten. Hier will die Erfindung Abhilfe
schaffen, mit besonderem Blick auf die Fälle, in denen der neue, auszurüstende Ballen
in seinen oberen Lagen beschädigt ist und zunächst

abgeschwartet" werden muß, ein zusätzliches und in der Praxis weit verbreitetes Problem.
[0006] Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren der Splice-Vorbereitung, wie es in
den Ansprüchen näher gekennzeichnet ist.
[0007] Besonders vorteilhaft ist bei diesem Verfahren, daß es zu seiner Durchführung nicht
mehr eines hochqualifizierten Personals bedarf,und daß die Bahnspannung aufrecht erhalten
bleibt, bis die Vorrüstung vollständig abgeschlossen ist und das Bahnende fixiert
vorliegt. Damit wir die Bearbeitung des Ballens derart erleichtern, daß weder beim
Entfernen beschädigter Teile, dem sog. Abschwarten, noch beim sonstigen Hantieren
mit dem Ballen, dem Anbringen der Splice-Klebebänder, dem Abziehen von Trennpapieren
oder Trennfolien von diesen, noch beim schlußendlichen Fixieren des Bahnendes auf
dem Splice-Klebeband die Spannung der Bahn verändert wird, noch daß es zu einem verrutschen
von Bahn-Lagen kommt mit Wellen im Material, was sich insbesondere bei Papier nachteilig
auswirken kann, weil dann beim eigentlichen Splice Spannungsspitzen auftreten können,
die leicht zu Reißem führen, ohne daß man dies dem vorgerüsteten Papierballen ohne
weiteres hätte ansehen können.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren läuft insbesondere wie folgt ab.
[0009] Ein Papierballen ist drehbar in einer Ballenaufnahme gelagert (z.b. Abrollung). Unter
oder seitlich der Ballenaufnahme befindet sich parallel zur Ballenachse eine Andruckwalze.
Die Andruckwalze kann mit einem Andrucksystem gegen den Papierballen gedrückt werden.
[0010] Die Andruckwalze wird unter leichtem Druck gegen den Papierballen geschwenkt. Danach
werden die oberen Papierlagen des Papierballens mit einem querverlaufenden Schnitt
getrennt. Mit der Schwerkraft oder einer leichten Unterstützung rutschen die geschnittenen
Papierenden links und rechts vom Papierballenumfang. Auf die obere, nicht verletzte
Papierlage wird das Splice Band gemäß Vorgabe (schräg, gerade, etc.) aufgetragen.
Anschließend wird der schmale Abdeckstreifen vom Splice Band abgezogen. Durch das
Drehen des Papierballens gegen die Papierlaufrichtung wird die zuletzt abgefallene
Papierlage unter der mit der Andruckwalze vorgehaltenen Bahnspannung auf dem Splice
Band fixiert. Die Andruckwalze kann nun geöffnet werden. Die restlichen, abgeschnittenen
Papierbahnen werden entfernt. Die mit dem Splice Band fixierte Papierbahn wird jetzt
kantengerade an der noch vorhandenen Abdeckung des Splice Bandes abgerissen (geschnitten)
und die Splicevorbereitung ist beendet.
[0011] Besonders geeignet als Splice-Klebeband ist ein solches gemäß DE 196 32 689 A1, ganz
besonders gemäß DE 196 28 317 A1, auf die zu weiteren Details ausdrücklich Bezug genommen
wird.
[0012] Anhand von Zeichnungen soll die Erfindung weiter erläutert werden, ohne sie aber
damit unnötig beschränken zu wollen. Es zeigen
- Figuren 1a - 1d
- eine schematische Darstellung des Verfahrens in seinen Phasen
- Figur 2
- einen schematischen Querschnitt durch ein einsetzbares Splice-Klebeband.
[0013] Im einzelnen zeigt Figur 1 a einen Ballen 1, der drehbar in einer Ballenaufnahme
2 gelagert ist Eine Andruckwalze 3 ist unter dem Ballen 1 angeordnet, parallel zur
Achse 4 des Ballens 1. Ein Andrucksystem 5 drückt die Andruckwalze 3 gegen den Ballen
1. Mit dem Pfeil A ist angedeutet, daß ein quer über den Ballen 1 verlaufender Schnitt
angesetzt wird, um die oberen Lagen des Ballens zu entfernen (abzuschwarten). Die
abgeschnittenen Teile rutschen beiderseits am Ballen 1 herab und hängen dann über
der Andruckwalze 3.
[0014] In Figur 1 b ist gezeigt, daß etwas höher als der bei A angesetzte Schnitt ein Splice
Klebeband 12 quer auf den Ballen 1 geklebt wird. Nach außen hin trägt das Splice-Klebeband
12 ein Trennpapier 13, der zweigeteilt ist. Der obere Teil 14 wird abgezogen, also
der Teil, der dem Ballenende zunächst liegt, damit dieser später auf dem offen liegenden
Kleber festklebt und der andere Teil 15 des Trennpapiers 13 dennoch zugänglich bleibt.
Damit wird das Splice-Klebeband 12 in einem Bereich des Ballens 1 aufgeklebt, der
von dem Bahnende 6 überdeckbar ist und später auch überdeckt wird.
[0015] Figur 1 c zeigt mit Pfeil B, daß der Ballen 1 nun gedreht wird, gegen die Laufrichtung
seiner Bahn, während die Andruckwalze 3 sich gegenläufig gemäß Pfeil B dreht. Dabei
gelangt das Splice-Klebeband 12 zwischen Andruckwalze 3 und Ballen 1, wobei das herabhängende
Bahnende 6 auf dem Splice-Klebeband 12 fixiert wird. Dabei bleibt die Bahnspannung
erhalten, da die Andruckwalze 3 weiterhin gegen den Ballen 1 drückt Zugleich werden
die abgeschnittenen Bahnenden 7/9 und 8/10 ausgegleist, wie dies Figur 1 zeigt.
[0016] Das Bahnende 6 wird zum Kantengerade abgerissen bzw. abgeschnitten, so daß das Bahnende
6 nunmehr den Kleber des Splice-Klebebandes 12 bedeckt und mit diesem endet, dargestellt
mit Pfeil C. Es verbleibt den nun offen zugänglichen Teil 15 des Trennpapiers 13 von
dem Splice-Klebeband 12 abzuziehen, damit der Ballen 1 fertig für einen Splice ausgerüstet
ist, wobei aber der Ballen 1 mit nicht abgezogenem Trennpapier Teil 15 durchaus auch
gelagert werden kann, ohne daß in diesem Zustand die Klebmasse verunreinigt werden
könnte.
[0017] In Figur 2 ist das Splice-Klebeband 12 näher dargestellt, mit Trennpapier 13 in zwei
Teilen, nämlich 14 und 15, und Trennpapier 17 auf der gegenüberliegenden Seite (Unterseite).
Das eigentliche Klebeband 16 ist nicht näher aufgeschlüsselt, besteht insbesondere
aber aus einem Papierträger mit Klebmasse auf beiden Seiten, insbesondere gemäß DE
196 32 689 A1 bzw. auch aus einem Laminat gemäß DE 196 32 689 A1 bzw. auch aus einem
Laminat gemäß DE 19628317 A1, also Produkte, die beim Splice im Papierträger aufspalten,
so daß die Kleber von den Resten des spaltenden Papierträgers abgedeckt sind.
1. Verfahren zur Splice-Vorbereitung, dadurch gekennzeichnet daß man
a) einen Ballen (1) drehbar in einer Ballenaufnahme (2) lagert und eine Andruckwalze
(3) unter oder seitlich von der Ballenaufnahme (2) parallel zur Achse (4) des Ballens
(1) mit einem Andrucksystem (5) gegen den Ballen (1) drückt und um die oberen Lagen
des Ballens (1) mit einem querverlaufenden Schnitt (A) trennt, worauf die geschnittenen
Bahnenden (6― 10) durch die Schwerkraft oder durch leichte Unterstützung links und
rechts vom Umfang des Ballens (1) rutschen, so daß sie nun rechts und links von der
Andruckwalze (3) herabhängen,
b) worauf auf die obere, nicht geschnittene bzw. nicht verletzte Bahn (11) des Ballens
(1) ein beidseitig klebendes Splice-Klebeband (12) querverlaufend geklebt wird, von
dessen auf der Rückseite befindlichen geteilten Trennpapier bzw. Trennfolie (13) der
Teil (14) abgezogen wird, der dem Ende des Ballens (1) angeordnet wird, der von dem
herabhängenden Bahnende (6) des Ballens (1) überdeckt werden kann,
c) nun wird durch Drehen (8) des Ballens (1) gegen die Laufrichtung seiner Bahn das
herabhängende Bahnende (6) als die zuletzt abgerutschte Lage unter der mit der Andruckwalze
(3) vorgehaltenden Bahnspannung auf dem Splice-Klebeband (12) fixiert,
d) worauf das mit dem Splice-Klebeband (12) fixierte Bahnende (6) kantengerade (C)
an dem noch vorhandenen zweiten Teil (15) des Trennpapiers bzw. der Trennfolie (13)
abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Splice-Klebeband (12) schräg
oder über den Ballen (1) geklebt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der zweite Teil (15) des Trennpapiers
bzw. der Trennfolie (13) abgezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Andruckwalze (3) geöffnet
wird, nachdem das Bahnende (6) auf dem Splice-Klebeband (12) fixiert wurde.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß als Ballen (1) ein solcher aus
Papier eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß als Splice-Klebeband (12) ein
solches mit Papierträger eingesetzt wird.