(19)
(11) EP 1 046 738 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.2000  Patentblatt  2000/43

(21) Anmeldenummer: 99810302.2

(22) Anmeldetag:  12.04.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D06B 3/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Benninger AG
CH-9240 Uzwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Benz, Guido
    9244 Niederuzwil (CH)
  • Weber, Hanspeter
    9500 Wil (CH)

(74) Vertreter: Wenger, René et al
Hepp, Wenger & Ryffel AG Friedtalweg 5
9500 Wil
9500 Wil (CH)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Waschen einer textilen Bahn


(57) Die textile Bahn (1) wird durch wenigstens einen etwa vertikalen Schacht (2, 6) geführt. Am oberen Ende des Schachtes ist ein Überlaufsystem (5, 9), angeordnet aus dem Waschflotte in den Schacht fliesst. Da die Bahn von unten nach oben im Gegenstromprinzip durch den Schacht geführt wird, bildet sich eine turbulente Strömung innerhalb des Schachtes.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Waschen einer textilen Bahn gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1, sowie eine Waschvorrichtung gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 10.

[0002] Derartige Verfahren und Vorrichtungen für einen kontinuierlichen Waschprozess sind in der Textilveredlung seit langem bekannt und gebräuchlich. Sie dienen dazu, auf die Textilbahn aufgebrachte Substanzen von vorgelagerten Veredlungsprozessen wie z.B. Schlichte, Lauge, Färbemittel usw. auszuwaschen. Dabei wird ein möglichst hoher Waschwirkungsgrad angestrebt, um den apparativen Aufwand und den Verbrauch von Frischwasser bzw. Waschflotte so niedrig wie möglich zu halten.

[0003] Es sind insbesondere zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen bekannt geworden, bei denen die textile Bahn durch einen vertikalen und mehr oder weniger eng ausgebildeten Schacht geführt und dort mit Waschflotte behandelt wird. Ein Beispiel dafür ist die EP A 43 083, gemäss welcher am oberen Ende des Schachtes auf beiden Seiten der Bahn Waschdüsen angeordnet sind. Der Kanal selbst ist im Querschnitt zickzackförmig ausgebildet, wobei die Bahn über Führungskanten des Kanals geführt wird. Die Bahn wird dabei jedoch einer starken mechanischen Belastung ausgesetzt und nicht lösbare Schmutzpartikel werden in die Bahn eingepresst.

[0004] Durch die EP A 433 228 ist ein gattungsmässig vergleichbares Verfahren bekannt geworden, bei dem die textile Bahn durch ein Düsenabteil mit einem aufsteigenden und einem absteigenden Schacht geführt wird. Die Bahn wird jeweils am oberen Ende der Schächte unter Druck aus einer Düsenanordnung mit Waschflotte und/oder mit Dampf beaufschlagt. Damit können grundsätzlich sehr gute Resultate erzielt werden. Allerdings eignen sich nicht alle textilen Gewebe gleichermassen gut für eine derart intensive Beaufschlagung unter Druck. Ausserdem erfordert das Düsensystem einen etwas erhöhten Wartungsaufwand.

[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die textile Bahn bei einem hohen Waschwirkungsgrad und mit geringem Energieverbrauch möglichst schonend behandelt wird. Sowohl der apparative Aufwand, als auch der Verbrauch an Waschflotte sollte dabei so klein wie möglich gehalten werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit einem Verfahren gelöst, das die Merkmale im Anspruch 1 aufweist. Es hat sich dabei gezeigt, dass bei einer Warendurchführung im Schacht von unten nach oben stets bessere Waschergebnisse erzielt werden, als im umgekehrten Fall.

[0006] Die erfindungsgemässe Durchleitung der Waschflotte sorgt dafür, dass der Schacht stets bis zum oberen Ende geflutet ist, wobei sich im Schacht aufgrund des Gegenstromprinzips eine turbulente Strömung einstellt. Die Waschflotte strömt drucklos in den Schacht und zwar gleichmässig auf beiden Seiten der Warenbahn.

[0007] Besonders vorteilhaft wird die Bahn nach dem Verlassen des ersten Schachtes auf die gleiche Weise durch wenigstens einen zweiten Schacht geführt, an dem die Waschflotte am oberen Ende auf die gleiche Weise aus einem zweiten Überlaufsystem in den Schacht eingespeist wird. Das Niveau der Waschflotte im zweiten Überlaufsystem liegt über dem Niveau im erste Überlaufsystem und die Waschflotte wird am unteren Ende des zweiten Schachtes dem ersten Überlaufsystem unter dessen Niveau zugeführt. Bei dieser Anordnung bilden die Schächte ein wasserfallartiges Kaskadensystem.

[0008] Bei intensiver Strömung sind die Schächte mit Flüssigkeit gefüllt und Schmutzpartikel werden von der Oberfläche abgelöst und mitgerissen. Selbstverständlich wäre es denkbar, mehr als zwei Schächte auf die gleiche Weise hintereinander anzuordnen.

[0009] Vorzugsweise wird die Bahn wenigstens nach dem Verlassen des ersten Schachtes über eine Abtropfstrecke geführt, welche wenigstens die gleiche Länge aufweist wie die Länge des Schachtes. Damit kann der Beladungsgrad der Bahn mit Waschflotte stark reduziert werden. Zusätzlich kann die Bahn wenigstens nach dem Verlassen des ersten und des zweiten Schachtes zum Abstreifen der Waschflotte ein Walzenpaar gegensinnig umschlingen. Zum Erzielen einer kontrollierten Warenspannung kann dieses Walzenpaar mit einem Antrieb versehen sein. Anstelle eines Walzenpaares könnte auch nur eine einfache Umlenkwalze vorgesehen sein.

[0010] Zur Erzielung eines zusätzlichen Wascheffekts kann die Bahn ausserhalb des Schachtes wenigstens auf einer Seite aus einer Düsenanordnung mit Waschflotte beaufschlagt werden. Damit kann sichergestellt werden, dass keine grösseren Verunreinigungen mehr an der Bahn haften, wenn diese in die nachfolgende Behandlungsstufe eintritt.

[0011] Vorzugsweise wird die Bahn dem ersten Schacht über ein Wasserschloss zugeführt dessen Flüssigekeitsniveau über dem unteren Ende des ersten Schachtes liegt. Damit ist einerseits gewährleistet, dass auch der erste Schacht stets vollständig mit Flüssigkeit gefüllt bleibt. Andererseits können am Wasserschloss Dämpfe und Gase zurückgehalten werden.

[0012] Die Bahn kann nach dem Verlassen des ersten Schachtes oder bei mehreren Schächten nach dem Verlassen des letzten Schachtes durch ein Quetschwerk geführt werden. In einem derartigen Quetschwerk kann der Beladungsgrad der Bahn mit Waschflotte relativ präzise gesteuert werden.

[0013] Eine besonders vorteilhafte Kombination ergibt sich, wenn die Bahn nach dem Verlassen des ersten Schachtes oder bei mehreren Schächten nach dem Verlassen des letzten Schachtes einem Tauchabteil zugeführt wird, in dem sie über obere Umlenkwalzen und untere Tauchwalzen durch mehrere mit Waschflotte gefüllte Kammern geführt wird. Das erste und g.g.f. die weiteren Überlaufsysteme können dabei mit der im Gegenstrom durch das Tauchabteil geführten Waschflotte gespeist werden. Die Schächte bilden dabei ersichtlicherweise ein Vorwaschabteil, womit die durch die Bahn zurückzulegende Gesamtstrecke im Tauchabteil stark reduziert werden kann. Die Reinheit der Waschflotte nimmt sowohl im Vorwaschabteil, als auch im Tauchabteil bezogen auf die Vorschubrichtung der Bahn stets zu. Anstelle des Tauchabteils könnte das Vorwaschabteil selbstverständlich auch mit anderen Waschabteilen kombiniert werden, welche die Bahn nach anderen Prinzipien behandeln. Denkbar wäre beispielsweise auch die Verwendung einer Trommelwaschmaschine.

[0014] In vorrichungsmässiger Hinsicht wird die gestellte Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen im Anspruch 10 gelöst. Der Schacht bzw. die versetzt hintereinander angeordneten Schächte bilden ein luftfreies hydraulisches System mit kontinuierlicher Strömung auf beiden Seiten der Bahn.

[0015] Besonders gute Ergebnisse können erzielt werden, wenn die lichte Weite des Schachtes bzw. der Schächte, also die freie Distanz zwischen den beiden Schachtwänden, in einem Bereich von weniger als 15 mm verstellbar ausgebildet ist.. Damit wird einerseits der Einzug der Materialbahn wesentlich erleichtert, indem der Schacht gegenbenenfalls auch auf eine grössere Distanz geöffnet werden kann. Andererseits lässt sich die Schachtbreite jeweils exakt der zu behandelnden Materialbahn anpassen. Vorzugsweise ist eine Schachtwand jeweils fest und die gegenüberliegende Schachtwand verstellbar angeordnet. Als Verstellmittel können Stellschrauben, Exzentergelenke oder dergleichen eingesetzt werden. In einer Versuchsanordnung wurden beispielsweise mit 6 mm optimale Ergebnisse erzielt.

[0016] Vorteilhaft werden für die erforderlichen Umlenkungen der Bahn bzw. für die berührungslose Führung der Bahn in den Schächten ausschliesslich Stahlwalzen verwendet Zur Flottentrennung können aber auch andere Systeme wie z.B. Quetschwerke, Vakuumabsaugungen, Abstreifvorrichtungen usw. eingesetzt werden.

[0017] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
Figur 1
einen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung in stark vereinfachter Darstellung,
Figur 2
die Vorrichtung gemäss Figur 1 in Kombination mit einem konventionellen Tauchabteil,
Figur 3
eine vergrösserte Darstellung eines einzelnen Schachtes und
Figur 4
eine Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung mit nur einem Schacht.


[0018] Gemäss Figur 1 hat ein insgesamt mit 16 bezeichnetes Vorwaschabteil ein geschlossenes Gehäuse 17, in das eine textile Bahn 1 in Pfeilrichtung a über ein Wasserschloss 15 eingeführt werden kann. An einem Eintrittswalzenpaar 18 wird die Bahn dabei in die richtige Einführungsposition gebracht.

[0019] Innerhalb des Gehäuses und unmittelbar im Anschluss an das Wasserschloss sind stufenweise versetzt ein erster Schacht 2 und ein zweiter Schacht 6 angeordnet. Die Schachtwände sind planparallel zueinander ausgebildet und umschliessen die Bahn 1 relativ eng. Am oberen Ende 3 des ersten Schachtes bzw. am oberen Ende 7 des zweiten Schachtes ist je ein erstes Überlaufsystem 5 bzw. ein zweites Überlaufsystem 9 angeordnet.

[0020] Das erste Überlaufsystem 5 besteht aus einer relativ flachen Überlaufwanne 19 auf der einen Seite des Schachtes und einer grösseren Überlaufwanne 20 auf der anderen Seite des Schachtes. Die Überlaufwanne 20 ist als Tauchwanne ausgebildet, in der eine Tauchwalze 29 angeordnet ist.

[0021] Auf die gleiche Weise besteht das zweite Überlaufsystem 9 aus einer flachen Überlaufwanne 21 und einer grösseren Überlaufwanne 22. Während die flache Überlaufwanne 21 etwa gleich ausgebildet ist wie die Überlaufwanne 19 des ersten Überlaufsystems, ist die grössere Wanne 22 schmaler als die Überlaufwanne 20, weil sie keine Tauchwalze aufnehmen muss.

[0022] Die beiden Überlaufsysteme haben je ein Flüssigkeitsniveau N1 und N2. Das untere Ende 8 des zweiten Schachtes liegt unter dem Niveau N1 des ersten Überlaufsystems 5 bzw. unter dem oberen Ende 3 des ersten Schachtes 2. Auf die gleiche Weise liegt das untere Ende 4 des ersten Schachtes 2 unter dem Flüssigkeitsniveau NA des Wasserschlosses 15.

[0023] Das gesamte Flüssigkeitssystem der Waschflotte 10 wird in Pfeilrichtung b über eine Flottenzufuhrleitung 23 gespeist. Diese führt unmittelbar zum Wasserschloss 15 und versorgt dieses mit Flüssigkeit. Gleichzeitig wird aber auch über eine Pumpe 25 Waschflotte aus der Flottenzufuhrleitung 23 entnommen und über eine Druckleitung 26 und ein Ventil 27 einer Düsenanordnung 36 zugeführt. Diese ist über dem zweiten Überlaufsystem 9 angeordnet und dient dazu, die Bahn im Bereich des zweiten Walzenpaars 13 zur Verbesserung der Waschwirkung unter Druck abzuspritzen. Die entlang der Bahn abfliessende Waschflotte speist auf diese Weise die beiden Überlaufsysteme. Die Überlaufwannen auf beiden Seiten der Bahn sind jeweils über eine Leitung miteinander verbunden, sodass sich nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren in beiden Wannen stets das gleiche Niveau einstellt. Die Abführung der Waschflotte erfolgt an der tiefsten Stelle, also am Wasserschloss 15 über eine Ablaufrinne 24. Die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Strömung ist selbstverständlich auch auf andere Weise möglich. So könnte beispielsweise die Waschflotte auch direkt dem zweiten Überlaufsystem 9 zugeführt werden.

[0024] Die textile Bahn 1 wird breit gestreckt durch die gesamte Vorrichtung geführt und im Bereich der beiden Schächte so gehalten, dass sie die Schächte berührungslos passiert. Zu diesem Zweck sind über den beiden Schächten Walzenpaare 12 und 13 angeordnet, welche gleichzeitig dazu dienen, mitgerissene Waschflotte abzustreifen. Zu diesem Zweck werden die Walzenpaare gegensinnig umschlungen. Selbstverständlich wäre es aber auch denkbar, über den Schächten nur einzelne Walzen anzuordnen. Im ersten Schacht 2 wird die Bahn zwischen einer Tauchwalze 28 und dem ersten Walzenpaar 12 geführt. Das Walzenpaar 12 ist dabei so angeordnet, dass eine freie Abtropfstrecke 11 verbleibt, deren Länge wenigstens gleich gross, vorzugsweise aber grösser ist als die Länge des Schachtes.

[0025] Im zweiten Schacht 6 wird die Bahn zwischen der Tauchwalze 29 und dem zweiten Walzenpaar 13 geführt. Eine weitere Düsenanordnung 14 könnte auch auf der anderen Seite der Bahn im Bereich der oberen Walze vorgesehen sein.

[0026] Der Austritt der textilen Bahn aus dem Vorwaschabteil 16 erfolgt an einer Gehäuseöffnung 36. Wie in Figur 2 dargestellt, ist das Vorwaschabteil dazu bestimmt, direkt mit einer anderen Anlage gekoppelt zu werden. Bei einem freistehenden Vorwaschabteil könnte die textile Bahn auch am Ausgang über ein Wasserschloss geführt werden, um die Dampfatmosphäre im Inneren abzudichten. In einem derartigen Fall wäre aber auch die Anordnung eines Quetschwerks am Ausgang besonders vorteilhaft, um den Beladungsgrad der Bahn mit Waschflotte steuern zu können.

[0027] Figur 2 zeigt das Vorwaschabteil 16 gemäss Figur 1 in unmittelbarer konstruktiver Verbindung mit einem konventionellen Tauchabteil 30. Auf bekannte Weise wird im Tauchabteil die textile Bahn 1 über obere Umlenkwalzen 31 und untere Tauchwalzen 32 jeweils in Doppelschlaufen geführt. Die unteren Umlenkwalzen sind jeweils in einzelnen Kammern 33 angeordnet, welche im Gegenstrom von Waschflotte durchströmt werden. An den oberen Umlenkwalzen 31 können Quetschwalzen 34 vorgesehen sein.

[0028] Die Waschflotte aus dem Tauchabteil 30 wird über eine Verbindungsleitung 35 dem Vorwaschabteil 16 zugeführt und ist somit bereits teilweise mit Schmutz bzw. Chemikalien beladen. Für die im Vorwaschabteil 16 angestrebte intensive Waschwirkung genügt dies jedoch völlig.

[0029] Figur 3 verdeutlicht nochmals die Wirkungsweise des erfindungsgemässen Waschverfahrens. Durch das Einströmen von Waschflotte 10 auf beiden Seiten der textilen Bahn 1 in den Schacht 6 und durch das Gegenstromprinzip bildet sich eine durch die Pfeile angedeutete turbulente Strömung, welche zu einer raschen Durchdringung der textilen Bahn führt. Über den einzelnen Flüssigkeitsniveaus liegt Atmosphärendruck und die Strömungsgeschwindigkeit wird einzig durch die Menge der zugeführten Waschflotte bestimmt. Die Länge eines einzelnen Schachtes und seine lichte Weite hängen jeweils vom Einzelfall ab. Die Mindestlänge beträgt jedoch vorzugsweise etwa 250 mm

[0030] Figur 4 zeigt eine Vorrichtung, die im wesentlichen nach dem gleichen Prinzip arbeitet, wie diejenige gemäss Figur 1, die aber nur einen einzigen Schacht aufweist. Die Zufuhr der Materialbahn 1 erfolgt in Pfeilrichtung a über eine einfache Eintrittswalze 40, welche die Bahn direkt zum Wasserschloss 15 umlenkt. Im Schacht 2 ist die Bahn zwischen der Tauchwalze 28 und dem Walzenpaar 12 geführt. Das Überlaufsystem 5 besteht hier aus einer grossen Überlaufwanne 37 und einer kleinen Überlaufwanne 38. Letztere ist unmittelbar in die bewegliche Schachtwand 41 integriert. Diese Schachtwand kann in Pfeilrichtung c an einem Exzentergelenk 39 weggeschwenkt werden.

[0031] Die Zufuhr der Waschflotte erfolgt über die Flottenzufuhrleitung 23 direkt in die grosse Überlaufwanne 37. Über eine nicht dargestellte seitliche Verbindungsleitung ist die Verbindung zur kleinen Überlaufwanne 38 gewährleistet. Durch den Schacht 2 strömt die Waschflotte direkt ins Wasserschloss 15 und von dort in die Ablaufrinne 24.


Ansprüche

1. Verfahren zum kontinuierlichen Waschen einer textilen Bahn (1), wobei die Bahn berührungslos und gestreckt von unten nach oben durch wenigstens einen ersten, etwa vertikalen Schacht (2) geführt wird und wobei am oberen Ende (3) des Schachtes Waschflotte (10) zugeführt und am unteren Ende (4) des Schachtes abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet,

- dass die Waschflotte am oberen Ende (3) des Schachtes (2) auf beiden Seiten der Bahn und über deren ganze Breite aus einem ersten Überlaufsystem (5) in den Schacht eingespeist wird,

- und dass die Waschflotte am unteren Ende (4) des Schachtes (2) derart unter einem Flottenniveau (NA) abgeführt wird,

- dass der Schacht vollständig mit Waschflotte gefüllt ist.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- dass die Bahn nach dem Verlassen des ersten Schachtes auf die gleiche Weise durch wenigstens einen zweiten Schacht (6) geführt wird, an dem die Waschflotte am oberen Ende (7) auf die gleiche Weise aus einem zweiten Überlaufsystem (9) in den Schacht (6) eingespeist wird,

- dass das Niveau (N2) der Waschflotte im zweiten Überlaufsystem (9) über dem Niveau (N1) im ersten Überlaufsystem (5) liegt,

- und dass die Waschflotte am unteren Ende (8) des zweiten Schachtes (6) dem ersten Überlaufsystem (5) unter dessen Niveau (N1) zugeführt wird.


 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (1) wenigstens nach dem Verlassen des ersten Schachtes (2) über eine Abtropfstrecke (11) geführt wird, welche wenigstens die gleiche Länge aufweist wie die Länge des Schachtes.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn wenigstens nach dem Verlassen des ersten Schachtes zum Abstreifen der Waschflotte ein Walzenpaar (12, 13) gegensinnig umschlingt.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (1) ausserhalb des Schachtes wenigstens auf einer Seite aus einer Düsenanordnung (14) mit Waschflotte beaufschlagt wird.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn dem ersten Schacht (2) über ein Wasserschloss (15) zugeführt wird, dessen Flüssigkeitsniveau (NA) über dem unteren Ende (4) des ersten Schachtes (2) liegt.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn nach dem Verlassen des ersten Schachtes (2) oder bei mehreren Schächten nach dem Verlassen des letzten Schachtes durch ein Quetschwerk geführt wird.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (1) nach dem Verlassen des ersten Schachtes (2) oder bei mehreren Schächten nach dem Verlassen des letzten Schachtes einem Tauchabteil (30) zugeführt wird, in dem sie über obere Umlenkwalzen (31) und untere Tauchwalzen (32) durch vorzugsweise mehrere mit Waschflotte gefüllte Kammern (33) geführt wird.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und g.g.f die weiterenÜberlaufsysteme mit der im Gegenstrom durch die Kammern (33) geführten Waschflotte aus dem Tauchabteil (30) gespeist werden.
 
10. Vorrichtung zum kontinuierlichen Waschen einer textilen Bahn (1) mit wenigstens einem ersten etwa vertikalen Schacht (2), durch den die Bahn (1) berührungslos und gestreckt von unten nach oben durchführbar ist und mit Mitteln zum Einspeisen einer Waschflotte am oberen Ende (3) des Schachtes, dadurch gekennzeichnet,

- dass die Mittel als erstes Überlaufsystem (5) mit je einer sich über die ganze Breite erstreckende und auf jeder Seite der Bahn angeordneten Überlaufwanne (19, 20) ausgebildet sind,

- und dass das untere Ende (4) des Schachtes (2) derart in einen Behälter mündet,

- dass es mit Waschflotte überflutet ist.


 
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,

- dass bezogen auf die Transportrichtung (a) der Bahn nach dem ersten Schacht (2) wenigstens ein gleichartiger zweiten Schacht (6) angeordnet ist, an dessen oberen Ende (3) ein gleichartiges zweites Überlaufsystem (9) angeordnet ist,

- wobei der zweite Schacht (6) derart stufenförmig versetzt zum ersten Schacht (2) angeordnet ist, dass sein oberes Ende (7) über dem oberen Ende (3) des ersten Schachtes (2) und sein unteres Ende (8) unter dem oberen Ende (3) des ersten Schachtes liegt


 
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die lichte Weite des Schachtes bzw. der Schächte vorzugsweise in einem Bereich von weniger als 15 mm verstellbar ist.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12 dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens über dem ersten Schacht ein Walzenpaar (12, 13) angeordnet ist, das von der Bahn gegensinnig umschlingbar ist.
 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Vorschubbereich der Bahn ausserhalb des Schachtes bzw. der Schächte wenigstens auf einer Seite eine Düsenanordnung (14) zum Beaufschlagen der Bahn mit Waschflotte angeordnet ist.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass der Schacht bzw. die Schächte (2, 6) von einem Gehäuse (17) umgeben sind und dass die Bahn (1) über ein am unteren Ende (4) des ersten Schachtes (2) angeordnetes Wasserschloss (15) in den ersten Schacht einführbar ist.
 
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15 , dadurch gekennzeichnet, dass der Schacht bzw. die Schächte (2, 6) ein Vorwaschabteil (16) bilden, das vor einem Tauchabteil (30) angeordnet ist, in dem obere Umlenkwalzen (31) und untere Tauchwalzen (32) angeordnet sind, wobei die Tauchwalzen von Kammern (33) zur Aufnahme einer Waschflotte umgeben sind.
 
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die im Gegenstrom durch die Kammern (33) der Tauchwalzen durchgeführte Waschflotte über eine Verbindungsleitung (35) dem Überlaufsystem bzw. den Überlaufsystemen (5, 9) zuführbar ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht