(19)
(11) EP 1 046 761 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.2000  Patentblatt  2000/43

(21) Anmeldenummer: 00106654.7

(22) Anmeldetag:  29.03.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04D 13/03, E04D 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.04.1999 DE 19918632

(71) Anmelder: J. Eberspächer GmbH & Co.
73730 Esslingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Richter, Volker
    73732 Esslingen (DE)
  • Kuhn, Roland
    73660 Urbach (DE)

   


(54) Hohlprofil-Sprosse eines tonnenförmig gebogenen Lichtbandes einer Dachkonstruktion


(57) Eine Hohlprofil-Sprosse (5) eines tonnenförmig gebogenen Lichtbandes (1) einer Dachkonstruktion zur Halterung eines gebogenen Plattenelementes (4) mit wenigstens jeweils einer endseitigen Lagerung innerhalb der Dachkonstruktion soll auf einfache Weise eine erhöhte Steifigkeit erhalten können.
Zu diesem Zweck ist eine solche Sprosse (5) dadurch gekennzeichnet, daß in das Innere der Hohlprofil-Sprosse (5) ein Verstärkungsprofil (19) umfangsmäßig formschlüssig eingefügt und bereichsweise fest mit der Hohlprofil-Sprosse (5) verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Hohlprofil-Sprosse eines tonnenförmig gebogenen Lichtbandes einer Dachkonstruktion nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Bei Lichtbändern der gattungsgemäßen Art können in bestimmten Bereichen Sprossen erforderlich sein, die eine höhere Steifigkeit und Festigkeit aufweisen müssen als die meisten anderen Sprossen diese Lichtbandes. Solche Bereiche können durch Einbauten in das Lichtband wie beispielsweise zu öffnende Fenster oder allein dadurch ergeben sein, daß einzelne Sprossen durch Besonderheiten der Dachkonstruktion bedingt einen größeren Abstand zueinander aufweisen müssen als die übrigen Sprossen des gleichen Lichtbandes.

[0003] Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, mit einem möglichst geringen Zusatzaufwand innerhalb einer Dachkonstruktion mit Sprossen einer begrenzten Steifigkeit für bestimmte vereinzelte Bedarfsfälle Sprossen mit einer höheren Steifigkeit und Festigkeit zur Verfügung zu stellen.

[0004] Eine Lösung dieses Problems zeigt eine gattungsgemäße Hohlprofil-Sprosse mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 auf.

[0005] Zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche und werden anhand eines Ausführungsbeispieles noch näher erläutert werden.

[0006] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, Sprossen mit einer gegenüber dem üblicherweise eingesetzten Sprossen erhöhten Steifigkeit einfach dadurch zu schaffen, daß in diese ein Verstärkungsprofil eingeschoben wird. Als Verstärkungsprofil kann vorteilhafterweise ein Normprofil verwendet werden, wozu der innere Hohlraum der Sprosse für die Aufnahme eines solchen Normprofiles ausgelegt wird. Dabei ist die Innenform derart zu wählen, daß das Verstärkungsprofil an der Wand mit der geringeren Krümmung der Sprosse flächenschlüssig anliegt. Um einen Formschluß insgesamt umfangsmäßig zu erhalten, können in dem Innenprofil der Sprosse Aufnahme- bzw. Führungsstege vorgesehen sein. Das Verstärkungsprofil wird vorteilhafterweise bereits vor dem Biegen der Sprossen in die Sprosse eingeschoben und zusammen mit der Sprosse in deren erwünschten Biegezustand gebogen.

[0007] Zur Vermeidung einer Verschiebung des Verstärkungsprofiles innerhalb der Hohlprofil-Sprosse, wenn diese gebogen wird, ist das Verstärkungsprofil zumindest an einem Ende der Sprosse fest mit dieser zu verbinden. Dies kann beispielsweise durch eine Nietverbindung geschehen.

[0008] In dem fertigen Lichtband kann ein zusätzlicher kraftschlüssiger Verbund zwischen dem Verstärkungsprofil und der Hohlprofil-Sprosse dadurch erzeugt werden, daß durch eine Deckschiene, mit der die gebogenen Plattenelemente des Lichtbandes auf die Hohlprofil-Sprosse gespannt werden, Schrauben durch die Deckschienen eingeführt werden, die als selbstschneidende Schrauben ausgeführt sind und gleichzeitig in die angrenzenden Wände des Verstärkungsprofils und der Hohlprofil-Sprosse eingreifen. Dadurch sind die beiden vorstehend genannten benachbarten Wände durch die von der Deckschiene ausgehende Schraube kraftschlüssig miteinander verbunden. Durch diese Maßnahme wird die Steifigkeit des Verbundes aus der Hohlprofil-Sprosse und des in diese eingeführten Verstärkungsprofiles noch zusätzlich erhöht.

[0009] Bei Kunststoff-Hohlprofil-Blendrahmen von Fenstern ist es bereits aus beispielsweise EP 0 902 145 A2 bekannt, Hohlprofil-Bewehrungsprofile in die Hohlräume einzubringen. Diese Bewehrungselemente bestehen aus Metall und dienen in erster Linie dazu, einen Halt und/oder ein Gewinde für Befestigungsschrauben zu bieten, den diese in Kunststoff allein nicht mit ausreichender Sicherheit erhalten können. Damit ist dieser Stand der Technik mit der vorliegenden Erfindung nicht vergleichbar und kann daher auch einem Fachmann keine in Richtung auf die Erfindung weisende Hinweise vermitteln.

[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

[0011] In dieser zeigen
Fig. 1
eine perspektivische Darstellung eines aufgebrochen wiedergebenden Lichtbandes einer Dachkonstruktion mit lediglich unverstärkten Hohlprofil-Sprossen,
Fig. 2
eine Seitenansicht des Lagerbereiches eines Lichtbandes nach Fig. 1,
Fig. 3
einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 2 durch eine verstärkte Sprosse mit einer darüberliegenden, Plattenelemente des Lichtbandes gegenüber der Hohlprofil-Sprosse verspannenden Deckschiene.


[0012] Innerhalb einer Dachkonstruktion befindet sich ein tonnenförmig gebogenes Lichtband 1, das sich über Lagerelemente 2 auf Zargen 3 einer in der Zeichnung nicht dargestellten Dachkonstruktion abstützt.

[0013] Das Lichtband 1 setzt sich im einzelnen zusammen aus gebogenen, durchsichtigen Plattenelementen 4 aus Kunststoff, die auf gebogenen Hohlprofil-Sprossen 5 aufliegen und fest mit diesen verbunden sind.

[0014] Ist das Lichtband 1 aus nebeneinanderliegenden, gebogenen Plattenelemente 4 aufgebaut, grenzen diese Plattenelemente 4 auf einer gemeinsamen Sprosse 5 aufliegend aneinander, wobei der aneinanderstoßende Bereich durch eine auf liegende, mit der Sprosse 5 verbundene, als Dichtung dienende Deckschiene 6 gedichtet ist.

[0015] Die Sprossen 5 stützen sich an den Lagerelementen 2 ab, mit denen sie fest verbunden sind. Die Lagerelemente 2 bestehen aus einem fest mit der Zarge der Dachkonstruktion verschrauben Basisprofil 7, an dem ein Winkelprofil 8 schwenkbar um eine zur Längserstreckung der Zarge 3 parallele Achse angelenkt ist. In diesem Winkel 8 stützen sich die Sprossen 5 des Lichtbandes 1 ab. Das Winkelprofil 8 besteht dabei aus einem ersten Schenkel 9, der gelenkig mit dem Basisprofil 7 verbunden ist und einem zweiten Schenkel 10, der rechtwinklig von dem ersten Schenkel 9 abragt. Der zweite Schenkel 10 liegt jeweils an einer endseitigen Stirnseite der Sprossen 5 an und ist über Schrauben 11, die durch Öffnungen 12 in den zweiten Schenkel 10 greifen, mit der jeweils anliegenden Sprosse 5 fest verbunden.

[0016] Die Schrauben 11 greifen innerhalb der Sprossen 5 in dort vorgesehene Schraubkanäle 13 ein.

[0017] Die den Lagerelementen 2 zugeordneten Stirnseiten der Plattenelemente 4 sind in Rahmenprofilen 14 (Fig. 2, 3) eingefaßt, die mit den zweiten Schenkeln des Winkelprofiles 8 über einzelne Schrauben 15 verschraubt sind.

[0018] Zur Befestigung der Deckschienen 6 an den Sprossen 5 sind an den Enden der Sprossen 5 Spannwinkel 16 vorgesehen, die innerhalb der Sprossen 5 verankert sind und die über Spannschrauben 17 mit den Deckschienen 6 verschraubt sind. Die Verankerung der Spannwinkel 16 innerhalb der Sprossen 5 ist dadurch gegeben, daß die Spannwinkel 16 in innerhalb der Sprossen 5 vorgesehene Aufnahmeschienen 18 formschlüssig eingeschoben sind. Die Spannschrauben 17 greifen durch Öffnungen innerhalb des Spannwinkels 16 in innerhalb der Deckschienen 6 vorgesehene Schraubkanäle 20 ein.

[0019] Die Herstellung des vorbeschriebenen Lichtbandes kann wie folgt vorgenommen werden.

[0020] Die Lagerelemente 2 werden auf den gegenüberliegenden Zargen 3, zwischen denen das Lichtband 1 ausgebildet werden soll, fest montiert.

[0021] Die Sprossen 5 sind der Tonnenform des Lichtbandes entsprechend vorgebogen und können beispielsweise einen Krümmungsradius von 2.800 mm. Für unterschiedlich lange Lichtbänder 1 können jeweils gleich gekrümmte Sprossen 5 verwendet werden. Je nach unterschiedlicher Länge des Lichtbandes verändern sich bei dem Einsatz gleich gebogener Sprossen 5 die Einlaufwinkel an den Lagerelementen 2, die durch die dort schwenkbar angelenkten Profilwinkel 8 der Lagerelement 2 ausgeglichen werden können.

[0022] In die fest montierten Lagerelemente 2 werden die Sprossen 5 eingesetzt und verschraubt. Sodann wird jeweils ein biegsames Plattenelement 4 an einem der beiden gegenüberliegenden Lagerelemente 2 fest verankert und nach Biegung um die Sprossen 5 sodann mit dem gegenüberliegenden Lagerelement 2 verspannt. Bei nebeneinander anzuordnenden Plattenelementen 4 wird entsprechend verfahren. Die Deckschiene 6 wird jeweils gebogen und an ihren beiden Enden über jeweils einen Spannwinkel 16 gegenüber der zugeordneten Sprosse 5 fest verspannt. In der Deckschiene 6 befinden sich Dichtelemente, mit denen eine Dichtung zwischen Deckschienen 6 und zugeordneten Plattenelementen 4 sichergestellt ist. Die Rahmenprofile 14, in denen die Enden der Plattenelemente 4 eingefaßt sind, sind in den von den Spannwinkeln 16 eingenommenen Bereichen unterbrochen.

[0023] Bei der in Fig. 2 und 3 dargestellten Sprosse 5 handelt es sich um eine erfindungsgemäß mit einem Verstärkungsprofil 19 versteifte Hohlprofil-Sprosse 5. Das Verstärkungsprofil ist ein Normprofil, das beispielsweise ebenso wie die Sprosse 5 aus Aluminiummaterial bestehen kann. Die Innenform der Sprosse 5 ist derart gestaltet, daß das Verstärkungsprofil 19 in dem Wandbereich der Sprosse 5 mit der kleineren Krümmung flächenschlüssig anliegen kann. Im übrigen ist das Verstärkungsprofil 19 in Umfangsrichtung formschlüssig innerhalb des Innenraumes der Sprosse 5 gelagert. In Längsrichtung ist das Verstärkungsprofil 19 an sich frei in dem Innenraum der Sprosse 5 verschiebbar. Das Verstärkungsprofil 19 kann daher insbesondere bei einer noch nicht gebogenen Sprosse 5 einfach in deren Innenraum eingeschoben werden. Um sich beim Biegen der Sprosse 5 innerhalb dieser nicht verschieben zu können, kann das Verstärkungsprofil 19 an einem Ende fest mit der Sprosse 5 vernietet sein. Das Vernieten erfolgt dabei bevorzugt an den flächenschlüssig anliegenden Wänden beider Teile. Um die Spannwinkel 16 in die Enden der Sprosse 5 ungehindert einführen zu können, muß in dem beschriebenen Beispiel das Verstärkungsprofil 19 längenmäßig in dem dortigen Bereich entsprechend kürzer als die Sprosse 5 ausgebildet sein.

[0024] Für insbesondere eine zusätzliche Versteifung des Verbundkörpers Sprosse 5 und Verstärkungsprofil 19 kann eine Verschraubung der Deckschiene 6 mit dem Verbundteil durch über die Länge der Deckschiene 6 verteilte, selbstschneidende Schrauben 21 erfolgen.


Ansprüche

1. Hohlprofil-Sprosse (5) eines tonnenförmig gebogenen Lichtbandes (1) einer Dachkonstruktion zur Halterung eines gebogenen Plattenelementes (4) mit wenigstens jeweils einer endseitigen Lagerung innerhalb der Dachkonstruktion,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Innere der Hohlprofil-Sprosse (5) ein Verstärkungsprofil (19) umfangsmäßig formschlüssig eingefügt und bereichsweise fest mit der Hohlprofil-Sprosse (5) verbunden ist.
 
2. Sprosse (5) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstärkungsprofil (19) ein Hohlprofil ist.
 
3. Sprosse (5) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstärkungsprofil (19) lediglich im Bereich eines der beiden Enden der Sprosse (5) mit dieser fest verbunden ist.
 
4. Sprosse (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstärkungsprofil (19) mit der Sprosse (5) vernietet ist.
 
5. Sprosse (5) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nietverbindung lediglich in demjenigen Wandbereich der Sprosse (5) vorliegt, in dem dieser außen konvex gekrümmt ist.
 
6. Sprosse (5) mit einer darüberliegenden, das wenigstens eine gebogene Plattenelement (4) in eingebautem Zustand gegen die Sprosse (5) spannenden Deckschiene (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine die Deckschiene (6) durchgreifende Schraube (21) in die der Deckschiene (6) benachbarten, aneinanderliegenden Wände der Sprosse (5) und des Verstärkungsprofils (19) eingreift und diese beiden benachbarten Wände kraftschlüssig miteinander verbindet.
 
7. Sprosse (5) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schraube (21) als selbstschneidend ausgebildet und selbstschneidend eingeschraubt ist.
 
8. Sprosse (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Inneren der Sprosse (5) ausschließlich in deren äußeren Eckbereichen längsverlaufende Schraubkanäle (20) vorgesehen sind.
 
9. Sprosse (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenraum dieser Sprosse (5) zur Aufnahme eines Normprofiles als Verstärkungsprofil (19) geformt ist.
 
10. Tonnenförmig gebogenes Lichtband (1) einer Dachkonstruktion mit Hohlprofil-Sprossen (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtband (1) gleichzeitig Hohlprofil-Sprossen (5) mit und ohne jeweils einem Verstärkungsprofil (19) aufweist, wobei die Hohlprofil-Sprossen (5) jeweils gleich sind.
 




Zeichnung