Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine insbesondere
eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine Kraftstoffmasse in einer ersten Betriebsart während
einer Verdichtungsphase und in einer zweiten Betriebsart während einer Ansaugphase
direkt in einen Brennraum eingespritzt wird, bei dem die eingespritzte Kraftstoffmasse
von einer Zündkerze bei einem Zündwinkel entzündet wird, und bei dem die Kraftstoffmasse
und der Zündwinkel in Abhängigkeit von einem über ein Fahrpedal eingebbaren Fahrerwunsch
und in Abhängigkeit von der Drehzahl der Brennkraftmaschine gesteuert und/oder geregelt
werden. Ebenfalls betrifft die Erfindung eine Brennkraftmaschine insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, mit einem Brennraum, in den eine Kraftstoffmasse in einer ersten
Betriebsart während einer Verdichtungsphase und in einer zweiten Betriebsart während
einer Ansaugphase direkt einspritzbar ist, mit einer Zündkerze, mit der die eingespritzte
Kraftstoffmasse bei einem Zündwinkel entzündbar ist, und mit einem Steuergerät zur
Steuerung und/oder Regelung der Kraftstoffmasse und des Zündwinkels in Abhängigkeit
von einem über ein Fahrpedal eingebbaren Fahrerwunsch und in Abhängigkeit von der
Drehzahl.
[0002] Ein derartiges Verfahren und eine derartige Brennkraftmaschine sind beispielsweise
von einer sogenannten Benzin-Direkteinspritzung bei Kraftfahrzeugen bekannt. Dort
wird Kraftstoff in einem Homogenbetrieb während der Ansaugphase oder in einem Schichtbetrieb
während der Verdichtungsphase in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt.
Der Homogenbetrieb ist vorzugsweise für den Vollastbetrieb der Brennkraftmaschine
vorgesehen, während der Schichtbetrieb für den Leerlauf- und Teillastbetrieb geeignet
ist. Beispielsweise in Abhängigkeit von dem Fahrerwunsch wird bei einer derartigen
direkteinspritzenden Brennkraftmaschine die Kraftstoffmasse und der Zündwinkel von
dem Steuergerät beeinflußt.
[0003] Aufgrund von Hardware- und/oder Softwarefehlern besteht die Möglichkeit, daß von
dem Steuergerät die Kraftstoffmasse und/oder der Zündwinkel fehlerhaft gesteuert und/oder
geregelt werden, so daß die Brennkraftmaschine ein Moment abgibt, das größer ist als
das von dem Fahrer angeforderte Moment. Dies kann gerade dann zu einer unerwünschten
Beschleunigung des Kraftfahrzeugs führen, wenn der Fahrer den Fuß von dem Fahrpedal
genommen hat und damit keinerlei Beschleunigung mehr wünscht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
zu schaffen, mit dem die Erzeugung eines unerwünschten Moments vermieden wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß bei einem Fahrerwunsch, der kleiner ist als eine vorgegebene Schwelle,
und bei einer Drehzahl, die größer ist als eine vorgegebene Schwelle, der Zündwinkel
danach nach spät verstellt wird. Bei einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten
Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Fahrerwunsch, der
kleiner ist als eine vorgegebene Schwelle, und bei einer Drehzahl, die größer ist
als eine vorgegebene Schwelle, durch das Steuergerät der Zündwinkel danach nach spät
verstellbar ist.
[0006] Durch die Spätverstellung des Zündwinkels wird Kraftstoff, der fehlerhafterweise
in den Brennraum der Brennkraftmaschine gelangt ist, einerseits verbrannt. Andererseits
erfolgt die Verbrennung jedoch derart, daß sie im wesentlichen keinen Beitrag zu einer
Momentenerzeugung liefert. Trotz des zuviel vorhandenen Kraftstoffs erfolgt somit
keine unerwünschte Beschleunigung des Kraftfahrzeugs. Durch die Spätverstellung des
Zündwinkels wird das aus dem zuviel vorhandenen Kraftstoff an sich resultierende Moment
vernichtet.
[0007] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird bei dem Fahrerwunsch, der
kleiner als die vorgegebene Schwelle, und bei der Drehzahl, die größer ist als die
vorgegebene Schwelle, danach keine Kraftstoffmasse mehr eingespritzt. Die Möglichkeit,
daß zuviel Kraftstoff aufgrund einer Fehlfunktion des Steuergeräts vorhanden ist,
wird dadurch verringert oder gar vermieden.
[0008] Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird zuerst keine Kraftstoffmasse
mehr eingespritzt, und es wird dann der Zündwinkel nach spät verstellt. Dabei wird
der Zündwinkel derart nach spät verstellt, daß kein Moment mehr von der Brennkraftmaschine
abgegeben wird. Dies stellt eine besonders einfache und trotzdem effektive Vorgehensweise
zur Vermeidung einer unerwünschten Beschleunigung des Kraftfahrzeugs dar.
[0009] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein Fehler erkannt, wenn
bei einem Fahrerwunsch, der kleiner ist als eine vorgegebene Schwelle, und bei einer
Drehzahl, die größer ist als eine vorgegebene Schwelle, der Zündwinkel danach nicht
nach spät verstellt wird. Es wird also überwacht, ob unter den angegebenen Bedingungen
die Spätverstellung des Zündwinkels durchgeführt wird. Ist dies nicht der Fall, so
wird auf einen Softwarefehler geschlossen. In diesem Fall ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Steuerung und/oder Regelung der Kraftstoffmasse und des Zündwinkels neu begonnen
wird.
[0010] Von besonderer Bedeutung ist die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens in
der Form eines Steuerelements, das für ein Steuergerät einer Brennkraftmaschine, insbesondere
eines Kraftfahrzeugs, vorgesehen ist. Dabei ist auf dem Steuerelement ein Programm
abgespeichert, das auf einem Rechengerät, insbesondere auf einem Mikroprozessor, ablauffähig
und zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. In diesem Fall wird
also die Erfindung durch ein auf dem Steuerelement abgespeichertes Programm realisiert,
so daß dieses mit dem Programm versehene Steuerelement in gleicher Weise die Erfindung
darstellt wie das Verfahren, zu dessen Ausführung das Programm geeignet ist. Als Steuerelement
kann insbesondere ein elektrisches Speichermedium zur Anwendung kommen, beispielsweise
ein Read-Only-Memory.
[0011] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in
den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig
von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
- Figur 1
- zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Brennkraftmaschine,
- Figur 2
- zeigt vier schematische Zeitdiagramme eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine der Figur 1, und
- Figur 3
- zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels des Verfahrens
der Figur 2.
[0012] In der Figur 1 ist eine Brennkraftmaschine 1 eines Kraftfahrzeugs dargestellt, bei
der ein Kolben 2 in einem Zylinder 3 hin- und herbewegbar ist. Der Zylinder 3 ist
mit einem Brennraum 4 versehen, der unter anderem durch den Kolben 2, ein Einlaßventil
5 und ein Auslaßventil 6 begrenzt ist. Mit dem Einlaßventil 5 ist ein Ansaugrohr 7
und mit dem Auslaßventil 6 ist ein Abgasrohr 8 gekoppelt.
[0013] Im Bereich des Einlaßventils 5 und des Auslaßventils 6 ragen ein Einspritzventil
9 und eine Zündkerze 10 in den Brennraum 4. Über das Einspritzventil 9 kann Kraftstoff
in den Brennraum 4 eingespritzt werden. Mit der Zündkerze 10 kann der Kraftstoff in
dem Brennraum 4 entzündet werden.
[0014] In dem Ansaugrohr 7 ist eine drehbare Drosselklappe 11 untergebracht, über die dem
Ansaugrohr 7 Luft zuführbar ist. Die Menge der zugeführten Luft ist abhängig von der
Winkelstellung der Drosselklappe 11. In dem Abgasrohr 8 ist ein Katalysator 12 untergebracht,
der der Reinigung der durch die Verbrennung des Kraftstoffs entstehenden Abgase dient.
[0015] Von dem Abgasrohr 8 führt eine Abgasrückführrohr 13 zurück zu dem Ansaugrohr 7. In
dem Abgasrückführrohr 13 ist ein Abgasrückführventil 14 untergebracht, mit dem die
Menge des in das Ansaugrohr 7 rückgeführten Abgases eingestellt werden kann.
[0016] Von einem Kraftstofftank 15 führt eine Tankentlüftungsleitung 16 zu dem Ansaugrohr
7. In der Tankentlüftungsleitung 16 ist ein Tankentlüftungsventil 17 untergebracht,
mit dem die Menge des dem Ansaugrohr 7 zugeführten Kraftstoffdampfes aus dem Kraftstofftank
15 einstellbar ist.
[0017] Der Kolben 2 wird durch die Verbrennung des Kraftstoffs in dem Brennraum 4 in eine
Hin- und Herbewegung versetzt, die auf eine nicht-dargestellte Kurbelwelle übertragen
wird und auf diese ein Drehmoment ausübt.
[0018] Ein Steuergerät 18 ist von Eingangssignalen 19 beaufschlagt, die mittels Sensoren
gemessene Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine 1 darstellen. Beispielsweise ist das
Steuergerät 18 mit einem Luftmassensensor, einem Lambda-Sensor, einem Drehzahlsensor
und dergleichen verbunden. Des weiteren ist das Steuergerät 18 mit einem Fahrpedalsensor
verbunden, der ein Signal erzeugt, das die Stellung eines von einem Fahrer betätigbaren
Fahrpedals und damit den Fahrerwunsch bzw. dessen angefordertes Drehmoment angibt.
Das Steuergerät 18 erzeugt Ausgangssignale 20, mit denen über Aktoren bzw. Steller
das Verhalten der Brennkraftmaschine 1 beeinflußt werden kann. Beispielsweise ist
das Steuergerät 18 mit dem Einspritzventil 9, der Zündkerze 10 und der Drosselklappe
11 und dergleichen verbunden und erzeugt die zu deren Ansteuerung erforderlichen Signale.
[0019] Unter anderem ist das Steuergerät 18 dazu vorgesehen, die Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine
1 zu steuern und/oder zu regeln. Beispielsweise wird die von dem Einspritzventil 9
in den Brennraum 4 eingespritzte Kraftstoffmasse von dem Steuergerät 18 insbesondere
im Hinblick auf einen geringen Kraftstoffverbrauch und/oder eine geringe Schadstoffentwicklung
gesteuert und/oder geregelt. Zu diesem Zweck ist das Steuergerät 18 mit einem Mikroprozessor
versehen, der in einem Speichermedium, insbesondere in einem Read-Only-Memory ein
Programm abgespeichert hat, das dazu geeignet ist, die genannte Steuerung und/oder
Regelung durchzuführen.
[0020] In einer ersten Betriebsart, einem sogenannten Homogenbetrieb der Brennkraftmaschine
1, wird die Drosselklappe 11 in Abhängigkeit von dem erwünschten Drehmoment teilweise
geöffnet bzw. geschlossen. Der Kraftstoff wird von dem Einspritzventil 9 während einer
durch den Kolben 2 hervorgerufenen Ansaugphase in den Brennraum 4 eingespritzt. Durch
die gleichzeitig über die Drosselklappe 11 angesaugte Luft wird der eingespritzte
Kraftstoff verwirbelt und damit in dem Brennraum 4 im wesentlichen gleichmäßig verteilt.
Danach wird das Kraftstoff/Luft-Gemisch während der Verdichtungephase verdichtet,
um dann von der Zündkerze 10 entzündet zu werden. Durch die Ausdehnung des entzündeten
Kraftstoffs wird der Kolben 2 angetrieben. Das entstehende Drehmoment hängt im Homogenbetrieb
unter anderem von der Stellung der Drosselklappe 11 ab. Im Hinblick auf eine geringe
Schadstoffentwicklung wird das Kraftstoff/Luft-Gemisch möglichst auf Lambda = 1 eingestellt.
[0021] In einer zweiten Betriebsart, einem sogenannten homogenen Magerbetrieb der Brennkraftmaschine
1, wird der Kraftstoff wie bei dem Homogenbetrieb während der Ansaugphase in den Brennraum
4 eingespritzt. Im Unterschied zu dem Homogenbetrieb kann das Kraftstoff/Luft-Gemisch
jedoch auch mit Lambda > 1 auftreten.
[0022] In einer dritten Betriebsart, einem sogenannten Schichtbetrieb der Brennkraftmaschine
1, wird die Drosselklappe 11 weit geöffnet. Der Kraftstoff wird von dem Einspritzventil
9 während einer durch den Kolben 2 hervorgerufenen Verdichtungsphase in den Brennraum
4 eingespritzt, und zwar örtlich in die unmittelbare Umgebung der Zündkerze 10 sowie
zeitlich in geeignetem Abstand vor dem Zündzeitpunkt. Dann wird mit Hilfe der Zündkerze
10 der Kraftstoff entzündet, so daß der Kolben 2 in der nunmehr folgenden Arbeitsphase
durch die Ausdehnung des entzündeten Kraftstoffs angetrieben wird. Das entstehende
Drehmoment hängt im Schichtbetrieb weitgehend von der eingespritzten Kraftstoffmasse
ab. Im wesentlichen ist der Schichtbetrieb für den Leerlaufbetrieb und den Teillastbetrieb
der Brennkraftmaschine 1 vorgesehen.
[0023] In der Figur 2 ist im ersten Zeitdiagramm ein Verlauf der Fahrpedalstellung fp aufgetragen,
der von einem etwa konstanten Wert auf einen minimalen Wert abfällt. Dieser Verlauf
tritt beispielsweise dann ein, wenn ein Fahrer den Fuß von dem Fahrpedal nimmt und
damit signalisiert, daß von der Brennkraftmaschine 1 kein Moment mehr abgegeben werden
soll. Der Fahrerwunsch ist also "Null".
[0024] Der Verlauf des Fahrpedalsignal fp hat zur Folge, daß eine in dem zweiten Zeitdiagramm
aufgetragene Kraftstoffmasse mk ebenfalls auf einen geringen Wert abfällt. Diese geringe
Kraftstoffmasse ist dabei einerseits ausreichend, um das für den Betrieb der Brennkraftmaschine
1 sowie gegebenenfalls für den Betrieb von Verbrauchern des Kraftfahrzeugs erforderliche,
"innere" Moment aufzubringen. Andererseits ist diese Kraftstoffmasse derart bemessen,
daß die Brennkraftmaschine 1 kein Moment "nach außen", also insbesondere an die Räder
des Kraftfahrzeugs abgibt. Das Kraftfahrzeug wird also von der Brennkraftmaschine
1 nicht beschleunigt. Ebenfalls wird die Brennkraftmaschine 1 mit keiner hohen Drehzahl
mehr betrieben.
[0025] Eine in dem dritten Zeitdiagramm aufgetragene Drehzahl n der Brennkraftmaschine 1
fällt ebenfalls auf geringe Werte ab. Üblicherweise fällt die Drehzahl n etwa auf
die Leerlaufdrehzahl ab, die derart gewählt ist, daß die Brennkraftmaschine 1 das
genannte "innere" Moment gerade aufbringen kann.
[0026] In einem Zeitpunkt t1 unterschreitet die Fahrpedalstellung fp einen Schwellwert fp1,
der etwas größer ist als der minimale Wert der Fahrpedalstellung fp. Daraus kann erkannt
werden, daß das Fahrpedal seine minimale Stellung erreicht hat und der Fahrerwunsch
"Null" ist. In einem Zeitpunkt t2 unterschreitet die Drehzahl n einen Schwellwert
n1, der etwas größer ist als die Leerlaufdrehzahl. Daraus kann erkannt werden, daß
die Brennkraftmaschine 1 nunmehr ihre Leerlaufdrehzahl im wesentlichen erreicht hat.
[0027] Es sei angenommen, daß in einem Zeitpunkt ts eine Störung auftritt. Wie dem zweiten
Zeitdiagramm der Figur 2 entnommen werden kann, hat die Störung zur Folge, daß mehr
Kraftstoffmasse mk in den Brennraum 4 der Brennkraftmaschine 1 gelangt.
[0028] Bei der Störung kann es sich um einen Hardware- oder Softwarefehler des Steuergeräts
18 handeln, der zu einer inkorrekten Erhöhung der Kraftstoffmasse mk führt. Ebenfalls
ist es möglich, daß zumindest eines der Einspritzventile 9 verschmutzt oder defekt
ist, so daß auf diese Weise mehr Kraftstoff eingespritzt wird. Ebenfalls ist es möglich,
daß über die Tankentlüftung, beispielsweise aufgrund eines nicht vollständig schließenden
Tankentlüftungsventils 17, zuviel Kraftstoff in den Brennraum 4 gelangt. Ohne weiteres
sind auch noch weitere Möglichkeiten denkbar, die zu einer unerwünschten Erhöhung
der Kraftstoffmasse mk führen, wie dies in dem zweiten Zeitdiagramm der Figur 2 nach
dem Zeitpunkt ts dargestellt ist.
[0029] Die Erhöhung der Kraftstoffmasse mk nach dem Zeitpunkt ts führt zu einer Erhöhung
der Drehzahl n der Brennkraftmaschine entsprechend dem dritten Zeitdiagramm der Figur
2. Diese Drehzahlerhöhung führt ebenfalls zu einer Erhöhung des von der Brennkraftmaschine
1 erzeugten Moments. Dies hat zur Folge, daß die Brennkraftmaschine 1 auch ein Moment
"nach außen" abgibt und damit das Kraftfahrzeug beschleunigt. Ein derartiges, von
der Brennkraftmaschine 1 an die Räder des Kraftfahrzeugs abgegebenes Moment steht
im Gegensatz zu dem Fahrerwunsch "Null" entsprechend der Fahrpedalstellung fp.
[0030] Gemäß dem dritten Zeitdiagramm überschreitet die Drehzahl n in einem Zeitpunkt t3
die Schwelle n1 in Richtung zu größeren Werten. Dies wird von dem Steuergerät 18 erkannt.
Es sind nunmehr die Bedingungen erfüllt, daß die Fahrpedalstellung fp kleiner ist
als die Schwelle fp1, und daß die Drehzahl n größer ist als die Schwelle n1.
[0031] Aufgrund der Erfüllung der vorgenannten Bedingungen schaltet das Steuergerät 18 zuerst
unmittelbar nach dem Zeitpunkt t3 die Einspritzung ab. Es erfolgt also keine Einspritzung
von Kraftstoff mehr in die Brennräume 4 der Brennkraftmaschine 1. Dies ist in dem
zweiten Zeitdiagramm der Figur 2 dargestellt, bei dem die Kraftstoffmasse mk nach
dem Zeitpunkt t3 auf Null reduziert wird.
[0032] Des weiteren wird nach der Erfüllung der vorgenannten Bedingungen, und zwar entweder
etwa gleichzeitig oder insbesondere nach dem Abschalten der Einspritzung zusätzlich
der Zündwinkel zw für die Entzündung des Kraftstoffs nach spät verstellt. Dies ist
in dem vierten Zeitdiagramm der Figur 2 dargestellt, in dem kurz nach dem Zeitpunkt
t3 der Zündwinkel zw auf einen sehr späten Wert eingestellt ist. Die Zündwinkelwerte
vor dem Zeitpunkt t3 sind nicht von Bedeutung und deshalb auch nicht dargestellt.
[0033] Selbst wenn nun nach dem Zeitpunkt t3 noch Kraftstoff unerwünschterweise über ein
defektes Einspritzventil 9 oder über das Tankentlüftungsventil 17 oder auf sonstige
Weise in den Brennraum 4 der Brennkraftmaschine 1 gelangt, so wird dieser Kraftstoff
mit dem nach spät verstellten Zündwinkel zw entzündet und verbrannt. Aufgrund des
späten Zündwinkels zw wird durch diese Verbrennungen jedoch im wesentlichen kein Moment
von der Brennkraftmaschine 1 erzeugt. Dies hat zur Folge, daß insbesondere aufgrund
des späten Zündwinkels zw keine Erhöhung der Drehzahl n erfolgt bzw. die Drehzahl
n sich wieder verringert. Dies ist in dem dritten Zeitdiagramm nach dem Zeitpunkt
t3 dargestellt.
[0034] Aufgrund der abfallenden Drehzahl und wiederum insbesondere aufgrund des späten Zündwinkels
zw wird von der Brennkraftmaschine 1 auch kein zusätzliches Moment erzeugt, so daß
auch kein Moment "nach außen" abgegeben wird. Eine Beschleunigung des Kraftfahrzeugs
unterbleibt also. Dies entspricht dem Fahrerwunsch "Null" gemäß dem ersten Zeitdiagramm.
[0035] In der Figur 3 ist die Brennkraftmaschine 1 mit der Drosselklappe 11, dem Einspritzventil
9 und der Zündkerze 10 nochmals schematisch dargestellt. Ebenfalls ist ein Block 21
gezeigt, der einen von einem Fahrer über das Fahrpedal vorgebbaren Fahrerwunsch darstellen
soll, sowie ein Block 22, der die Drehzahl der Brennkraftmaschine 1 darstellen soll.
[0036] Mit einem Block 23 steuert und/oder regelt das Steuergerät 18 die Drosselklappe 11,
das Einspritzventil 9 und die Zündkerze 10 auf die anhand der Figur 2 beschriebene
Art und Weise.
[0037] Ein Block 24 dient der Überwachung der genannten Steuerung und/oder Regelung. Zum
Zwecke dieser Überwachung prüft das Steuergerät 18 immer wieder, ob ein Fahrerwunsch
vorliegt, der kleiner ist als eine die vorgegebene Schwelle fp1, und ob gleichzeitig
eine Drehzahl vorliegt, die größer ist als die vorgegebene Schwelle n1. Ist dies der
Fall, so prüft das Steuergerät weiterhin, ob der Zündwinkel danach nach spät verstellt
wird. Ist dies der Fall, so liegt kein Fehler vor und die Steuerung und/oder Regelung
wird unverändert fortgesetzt. Ist dies jedoch nicht der Fall, wird also der Zündwinkel
trotz der Erfüllung der genannten Bedingungen nicht nach spät verschoben, so wird
auf einen Fehler geschlossen.
[0038] In diesem Fehlerfall wird das Verfahren mit einem Block 25 fortgesetzt, der eine
Fehlerroutine enthält. Darin kann der Fahrer auf den Fehler aufmerksam gemacht oder
sonstige fehleranzeigende Maßnahmen können getroffen werden. Ebenfalls ist es möglich,
das Steuergerät 18 neu zu starten, also einen "Reset" des Steuergeräts 18 durchzuführen.
Danach wird die Steuerung und/oder Regelung der Brennkraftmaschine 1 neu begonnen
bzw. neu initialisiert, so daß ein gegebenenfalls vorhandener Softwarefehler gegebenenfalls
nicht mehr vorhanden ist.
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (1) insbesondere eines Kraftfahrzeugs,
bei dem eine Kraftstoffmasse (mk) in einer ersten Betriebsart während einer Verdichtungsphase
und in einer zweiten Betriebsart während einer Ansaugphase direkt in einen Brennraum
(4) eingespritzt wird, bei dem die eingespritzte Kraftstoffmasse (mk) von einer Zündkerze
(10) bei einem Zündwinkel (zw) entzündet wird, und bei dem die Kraftstoffmasse (mk)
und der Zündwinkel (zw) in Abhängigkeit von einem über ein Fahrpedal eingebbaren Fahrerwunsch
(fp) und in Abhängigkeit von der Drehzahl (n) der Brennkraftmaschine (1) gesteuert
und/oder geregelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Fahrerwunsch (fp),
der kleiner ist als eine vorgegebene Schwelle (fp1), und bei einer Drehzahl (n), die
größer ist als eine vorgegebene Schwelle (n1), der Zündwinkel (zw) danach nach spät
verstellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Fahrerwunsch, (fp)
der kleiner als die vorgegebene Schwelle (fp1), und bei der Drehzahl (n), die größer
ist als die vorgegebene Schwelle (n1), danach keine Kraftstoffmasse (mk) mehr eingespritzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst keine Kraftstoffmasse
(mk) mehr eingespritzt wird, und daß dann der Zündwinkel (zw) nach spät verstellt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündwinkel
(zw) derart nach spät verstellt wird, daß kein Moment mehr von der Brennkraftmaschine
(1) abgegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fehler
erkannt wird (25), wenn bei einem Fahrerwunsch (fp), der kleiner ist als eine vorgegebene
Schwelle (fp1), und bei einer Drehzahl (n), die größer ist als eine vorgegebene Schwelle
(n1), der Zündwinkel (zw) danach nicht nach spät verstellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung und/oder Regelung
der Kraftstoffmasse (mk) und des Zündwinkels (zw) neu begonnen wird.
7. Steuerelelement, insbesondere Read-Only-Memory, für ein Steuergerät (18) einer Brennkraftmaschine
(1) insbesondere eines Kraftfahrzeugs, auf dem ein Programm abgespeichert ist, das
auf einem Rechengerät, insbesondere auf einem Mikroprozessor, ablauffähig und zur
Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 geeignet ist.
8. Brennkraftmaschine (1) insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einem Brennraum (4),
in den eine Kraftstoffmasse (mk) in einer ersten Betriebsart während einer Verdichtungsphase
und in einer zweiten Betriebsart während einer Ansaugphase direkt einspritzbar ist,
mit einer Zündkerze (10), mit der die eingespritzte Kraftstoffmasse (mk) bei einem
Zündwinkel (zw) entzündbar ist, und mit einem Steuergerät (18) zur Steuerung und/oder
Regelung der Kraftstoffmasse (mk) und des Zündwinkels (zw) in Abhängigkeit von einem
über ein Fahrpedal eingebbaren Fahrerwunsch (fp) und in Abhängigkeit von der Drehzahl
(n), dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Fahrerwunsch (fp), der kleiner ist als
eine vorgegebene Schwelle (fp1), und bei einer Drehzahl (n), die größer ist als eine
vorgegebene Schwelle (n1), durch das Steuergerät (18) der Zündwinkel (zw) danach nach
spät verstellbar ist.