[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zur Sicherheitsüberprüfung
einer mit Hochspannung betriebenen elektrostatischen Sprühanlage.
[0002] In elektrostatischen Sprühanlagen beispielsweise zur serienweisen Beflockung oder
Lackierung von Werkstücken werden die Sprühorgane bekanntlich an eine Hochspannungsversorgungsanlage
angeschlossen, die im wesentlichen aus einem in der Regel innerhalb einer Sprühkabine
befindlichen Hochspannungserzeuger und einer außerhalb der Kabine angeordneten Steuerelektronik
besteht. Die Kabine ist während des Beflockungsoder Beschichtungsbetriebes unzugänglich
und kann üblicherweise nur nach Abschalten der Hochspannung betreten werden. Hierbei
besteht das Problem, daß beim Abschalten in dem von dem Hochspannungserzeuger zuvor
gespeisten System zunächst noch eine erhebliche Ladungsenergie gespeichert ist. Das
betreffende Energiespeichersystem besteht aus dem oder den an den Hochspannungserzeuger
angeschlossenen Sprühorganen bzw. deren Elektroden, ggf. dem über das Sprühorgan aufgeladenen
Materialversorgungssystem und den sonstigen mit dem Sprühorgan leitend verbundenen
spannungsführenden Teilen der Anlage. Aus Sicherheitsgründen muß dafür gesorgt werden,
daß bei Freigabe des Zugangs in die Sprühkabine nach einer vorbestimmten Zeit nach
Abschalten der Hochspannung, beispielsweise nach 2 Sekunden, die gespeicherte Restenergie
auf eine für den Menschen bei Berührung irgendeines leitenden Teils des Systems und/oder
hinsichtlich eventueller Kurzschlüsse gegen Erde ungefährlichen Wert abgesunken ist.
Diese Restenergie soll nach derzeit geltenden Bestimmungen für bestimmte Anlagen maximal
350 mWs betragen, in Sonderfällen maximal nur 0,24 mWs. Aufgrund anderer Kriterien
darf bei Berührung kein höherer Strom als 0,7 mA möglich sein.
[0003] Bei Beflockungs- oder Beschichtungsanlagen der hier betrachteten Art hat man versucht,
das Energiespeichersystem mit normalerweise offenen, nach dem Abschalten der Hochspannung
geschlossenen Erdschaltern plötzlich zu entladen. Diese Methode hat sich nicht überall
bewährt, hauptsächlich wegen der über die Erdschalter fließenden erheblichen Ströme,
die kurzzeitig in der Größenordnung von 10 kA liegen können, und der hohen Spannungen,
die an den notwendigen Dämpfungswiderständen abfallen und elektronische und sonstige
Anlagenteile gefährden können. Üblich sind stattdessen ständig zwischen das Energiespeichersystem
und Erde geschaltete Entladewiderstände, die so bemessen sind, daß innerhalb der vorgeschriebenen
Zeit von beispielsweise zwei Sekunden nach Abschalten der Hochspannung die Restenergie
auf den zulässigen Wert von 350 mWs absinkt. In der Praxis hat sich aber gezeigt,
daß die vorhandenen Entladekreise nicht absolut zuverlässig und störsicher sind. Es
kommt immer wieder vor, daß der Zugang in die Kabine freigegeben wird, obwohl dem
Energiespeichersystem noch eine lebensgefährlich hohe Restenergie entnehmbar geblieben
ist. Ein Grund hierfür kann beispielsweise sein, daß ein Entladewiderstand defekt
ist oder versehentlich oder sogar aus irgendeinem Grund absichtlich abgetrennt wurde,
so daß es wesentlich länger als aufgrund der Anlagenkonstruktion vorgesehen dauert,
bis die gespeicherte Energie auf den ungefährlichen Restwert abgesunken ist. Ein anderer
Grund kann eine zu hohe Betriebsspannung sein, beispielsweise wenn in einer Beflockungsanlage
die an sich auf einen vorgegebenen Maximalwert begrenzte Hochspannung versehentlich
oder infolge eines Fehlers oder aus irgendwelchen Gründen absichtlich auf einen höheren
Wert eingestellt war. Auch in diesem Fall dauert nach dem Abschalten die Entladung
über die gemäß der normalen Maximalspannung dimensionierten Entladewiderstände entsprechend
länger als eigentlich vorgesehen. Aus diesen Gründen besteht erheblich Unfallgefahr,
tatsächliche Unfälle sind in der Praxis nicht selten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung technischer Mittel, um festzustellen, ob
nach Abschaltung der Hochspannung an einer elektrostatischen Sprühanlage ein gefahrloser
Zustand eingetreten ist, der einen Zugang in den die Sprühorgane enthaltenden Raum
ohne die geschilderte Unfall- und/oder Kurzschlußgefahr erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das im Patentanspruch 1 beschriebene
Verfahren und durch die im Patentanspruch 11 beschriebene Schaltungsanordnung. Vorteilhafte
Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
gekennzeichnet.
[0006] Demnach betrifft die Erfindung sowohl ein Verfahren als auch eine Schaltungsanordnung
zur Sicherheitsüberprüfung einer mit Hochspannung betriebenen elektrostatischen Sprühanlage,
die im Betrieb elektrische Energie in dem System speichert, das die auf Hochspannung
gelegten Elemente der Sprüheinrichtung und die hiermit im Betrieb und in Betriebspausen
elektrisch leitend verbundenen Bestandteile der Anlage enthält, wobei die Anlage Mittel
aufweist, um das Energiespeichersystem in Betriebspausen nach Abschaltung der Hochspannung
in einen Zustand zu entladen, in welchem die noch gespeicherte Energie nicht höher
als ein als ungefährlich vorgegebener Restwert E
z ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird bei dem Verfahren der Wert C der elektrischen Kapazität des
Energiespeichersystems ermittelt, und nach Abschalten der Hochspannung wird der Istwert
U
i der am Energiespeichersystem noch vorhandenen Spannung gemessen. Unter Verwendung
dieses Istwertes U
i wird geprüft wird, ob die Sicherheitsbedingung

erfüllt ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung enthält Eingangsschaltungen zur Bereitstellung
einer ersten Größe U
i, die den Istwert der am Energiespeichersystem liegenden Spannung darstellt, einer
zweiten Größe C, die den Wert der elektrischen Kapazität des Energiespeichersystems
darstellt, und einer dritten Größe E
z, die den als ungefährlich vorgegebenen Restenergiewert darstellt. Ferner vorgesehen
ist eine nach Abschalten der Hochspannung aktivierbare Verarbeitungsschaltung, die
unter Verknüpfung der drei Größen U
i, C und E
z ein Signal liefert, welches anzeigt, ob die Sicherheitsbedingung

erfüllt ist.
[0009] Die Erfindung nutzt also die naturgesetzliche Beziehung, die zwischen elektrischer
Spannung U, elektrischer Kapazität C und elektrischer Energie E gemäß der Formel

besteht, zur Realisierung eines neuen Sicherheitskonzeptes an elektrostatischen Sprühanlagen.
Anhand gemessener Istwerte der Kapazität und der anliegenden Spannung wird unter Ausnutzung
der besagten naturgesetzlichen Beziehung nach dem Abschalten der Hochspannung ermittelt,
ob die Restenergie einen als ungefährlich vorgegebenen Wert überschreitet. Das Ergebnis
dieser Prüfung kann in vorteilhafter Ausführungsform der Erfindung zur Erzeugung eines
Alarmsignals oder eines den Zugang zur Sprühkabine verhindernden Signals verwendet
werden.
[0010] Dieses Konzept bietet Sicherheit vor Unfällen und brandverursachenden Kurzschlüssen
auch dann, wenn die Energieentladekreise der Sprühanlage versagen oder beispielsweise
wegen zu hoher vorheriger Betriebsspannung nicht in einem vorgesehenen Zeitraum ausreichend
wirken.
[0011] Aufgrund der Erfindung wird mit überraschend geringem Schaltungs- und ggf. Softwareaufwand
einer einfachen Überprüfeinheit eine ganz erhebliche Verbesserung der Unfallsicherheit
in elektrostatischen Sprühanlagen erreicht. Ein wichtiger zusätzlicher Vorteil besteht
darin, daß die Überwachung der Abschaltsicherheit, also die Sicherstellung des Zugangs
beispielsweise in eine Sprühkabine ohne Gefährdung durch zu hohe Restladenergie, ständig
oder kontinuierlich und ohne jeden Eingriff in den normalen Anlagenbetrieb durchgeführt
werden kann.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung kann die Überprüfeinheit auch die in der Patentanmeldung
DE 198 16 140.9 beschriebene Überwachung oder Überprüfung der Funktion einer selbsttätigen
Abschaltung der Hochspannung bei nicht zulässigem Anstieg des Betriebsstroms durchführen,
wobei Strom-Istwerte und/oder Spannungs-Istwerte des Hochspannungserzeugers durch
Testsignale simuliert werden, die der Hochspannungssteuerung unabhängig von dem Hochspannungserzeuger
zugeführt werden.
[0013] Die Erfindung und vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachstehend an Ausführungsbeispielen
anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt die in der erwähnten DE 198 16 140.9 beschriebene Anordnung zum Überprüfen der
Sicherheitsabschaltung der Hochspannungsversorgung einer elektrostatischen Sprühanlage;
- Fig. 2
- zeigt eine erfindungsgemäße, die Restenergie überprüfende Schaltungsanordnung in Kombination
mit einer Anordnung zum Überprüfen der Sicherheitsabschaltung der Hochspannungsversorgung;
- Fig. 3
- zeigt eine vorteilhafte Weiterbildung der in Fig. 2 gezeigten Restenergie-Überprüfschaltung
in Kombination mit der in Fig. 2 gezeigten Anordnung zum Überprüfen der Sicherheitsabschaltung
der Hochspannungsversorgung;
- Fig. 4
- veranschaulicht eine Kombination der in Fig. 2 gezeigten Restenergie-Überprüfschaltung
mit der in der Fig. 1 dargestellten Anordnung zum Überprüfen der Sicherheitsabschaltung
der Hochspannungsversorgung;
- Fig. 5
- veranschaulicht eine besondere Realisierungsform einer erfindungsgemäßen Restenergie-Überprüfschaltung
in Kombination mit der in der Fig. 1 gezeigten Anordnung zum Überprüfen der Sicherheitsabschaltung
der Hochspannungsversorgung.
[0014] Gemäß Fig. 1 ist ein Hochspannungserzeuger 1, der konventionell aus einer Kaskade
mit zugehöriger Elektronik und einem Hochspannungstransformator bestehen kann, an
seinem Hochspannungsausgang 2 an ein (nicht dargestelltes) Sprühgerät angeschlossen.
[0015] Zum Regeln, Steuern, Überwachen und Abschalten des Hochspannungserzeugers 1 dient
eine elektronische Steuerschaltung 4, die Ausgänge 5 für die Spannungsversorgung des
Hochspannungserzeugers 1 sowie ebenfalls mit diesem verbundene Eingänge 6 und 7 hat,
an denen ihr beim Sprühbetrieb der Istwert des Stroms und der Istwert der Spannung
des Hochspannungserzeugers zugeführt werden. Die Steuerschaltung 4 kann außerhalb
einer Sprühkabine angeordnet sein, während sich der Hochspannungserzeuger 1 in der
Regel in der Nähe des zugehörigen Sprühorgans innerhalb der Kabine befindet.
[0016] Die aus dem Hochspannungserzeuger 1 und der Steuerschaltung 4 bestehende Hochspannungsversorgungsanlage
wird von einer mit 10 bezeichneten übergeordneten Steuerung der Sprühanlage gesteuert
und hat zu diesem Zweck einen Eingang 11 für ein Hochspannungsschaltsignal sowie Eingänge
12 und 13 für Strom- und Spannungssollwerte. Ferner hat die Steuerschaltung 4 einen
Ausgang 15, an dem sie der Steuerung 10 im Fall einer Störung, insbesondere bei Überschreiten
eines vorgegebenen Betriebsstrom-Schwellenwertes, ein Abschaltsignal zuführt.
[0017] Zur Sicherheitsüberprüfung der Hochspannungsversorgungsanlage dient eine Test- oder
Überprüfeinheit 20, die mit den Eingängen 12 und 13 und dem Ausgang 15 der Steuerschaltung
4 verbundene Eingänge 12', 13' und 15' sowie mit den Eingängen 6, 7 verbundene Ausgänge
6', 7' hat.
[0018] Zur Überprüfung der Hochspannungsversorgungsanlage wird die Verbindung zwischen den
Eingängen 6 und/oder 7 der Steuerschaltung 4 und dem Hochspannungserzeuger 1 unterbrochen,
z.B. durch Schalter oder elektronische Entkopplung zwischen dem Hochspannungserzeuger
und den Anschlußstellen der Ausgänge 6', 7' der Überprüfeinheit. Die von der übergeordneten
Steuerung 10 kommenden Sollwerte für Spannung und Strom werden von der Überprüfeinheit
20 abgefragt, die nun den Spannungs-Sollwert der Steuerschaltung 4 am Eingang 7 als
Istwert zuführt, so daß für die Hochspannungssteuerung die Erzeugung einer ausreichenden
Hochspannung durch den Hochspannungserzeuger simuliert wird. Der Hochspannungserzeuger
1 kann bei der Überprüfung abgeschaltet werden.
[0019] Ferner wird der beim Sprühbetrieb vom Hochspannungserzeuger 1 kommende Strom-Istwert
am Eingang 6 der Steuerschaltung 4 durch ein von der Überprüfeinheit 20 erzeugtes
Testsignal ersetzt. Dieses den Strom-Istwert simulierende Signal wird von Null oder
einem sehr kleinen Stromwert ausgehend vorzugsweise kontinuierlich bis zu einer Größe
hochgefahren, bei der die Steuerschaltung wie auf ein echtes Überstromsignal des Hochspannungserzeugers
ansprechend die betreffende Störung meldet und das entsprechende Abschaltsignal am
Ausgang 15 erzeugt. Sobald die Überprüfeinheit 20 an ihrem Eingang 15' das Abschaltsignal
erhält, speichert sie den zu diesem Zeitpunkt von ihr simulierten Strom-Istwert. Dieser
Wert wird mit dem Strom-Sollwert am Eingang 12' verglichen. Wenn das Ergebnis des
Vergleiches innerhalb eines einstellbaren "Fensters" liegt, meldet die Überprüfeinheit
an weiteren Ausgängen 21 einwandfreie Funktion der Hochspannungsversorgungsanlage.
Andernfalls erzeugt sie an diesen Ausgängen ein Alarmsignal. Auch der gespeicherte
simulierte Strom-Istwert kann an den Ausgängen 21 gemeldet werden. Ein Alarmsignal
kann auch dann erzeugt werden, wenn am Eingang 15' kein Abschaltsignal erscheint,
obwohl das Testsignal bis zu einem einstellbaren, den Sollwert wesentlich übersteigenden
Maximalwert hochgefahren wurde. Das beschriebene Hochfahren des Testsignals kann manuell
oder selbsttätig erfolgen.
[0020] Zur praktischen Realisierung der Überprüfeinheit 20 genügt im wesentlichen ein entsprechend
dem gewünschten Testsignal sowie von dem Abschaltsignal am Eingang 15' steuerbarer
Spannungs-, Strom- oder Signalgenerator, dessen Ausgang einerseits z.B. dem Eingang
6 der Steuerschaltung 4 und andererseits dem einen Eingang eines Komparators (nicht
dargestellt) zugeführt wird, der dieses Signal mit dem an seinen zweiten Eingang angelegten
Strom-Sollwert vom Eingang 12' vergleicht. Das Ausgangssignal des Komparators kann
als Alarmsignal dienen.
[0021] Es können fest installierte, jeweils einem Sprühgerät oder einer Gruppe von Sprühgeräten
(Zerstäubern) zugeordnete Einheiten 20 zweckmäßig sein. Eine andere Möglichkeit besteht
in der Verwendung eines die Überprüfeinheit 20 enthaltenden transportablen Gerätes,
das jeweils bei Bedarf an den zu überprüfenden Anlagenteil angeschlossen wird.
[0022] Anhand der Fig. 2 sei nun eine Abwandlung der in Fig. 1 dargestellten Anordnung beschrieben,
zusätzlich versehen mit Mitteln zur Durchführung der erfindungsgemäßen Sicherheitsüberprüfung
betreffend die Restenergie nach Abschaltung der Hochspannung. In der Anordnung nach
Fig. 2 gibt die übergeordnete Steuerung 10 an Ausgangsverbindungen 22 ein Befehlssignal
zum Einschalten der Hochspannung sowie entsprechende Sollwerte für Strom und Spannung
ab, während sie an ihren Eingangsverbindungen 23 Informationen über Störungen wie
z.B. Stromabschaltung bei Betrieb mit konstanter Spannung oder Unterspannungsabschaltung
bei Betrieb mit konstantem Strom empfängt. Alle diese Signale bzw. Informationen werden
in Eingangsverbindungen 26 der Steuerschaltung 4 übertragen bzw. von deren Ausgangsverbindungen
25 empfangen und hierbei darstellungsgemäß durch die Überprüfeinheit 20' geführt.
[0023] Ferner empfängt die Steuerschaltung 4 im Falle der Fig. 2 vom Hochspannungserzeuger
1 ebenfalls über die Überprüfeinheit 20', im Wege der Leitungen 27, 26, die Istwerte
U
i und I
i der am Ausgang 2 an das Sprühorgans (nicht dargestellt) angelegten Spannung und des
Stroms. Außerdem versorgt die Steuerschaltung 4 über ihre Ausgangsverbindung 25 und
über die Einheit 20' den Hochspannungserzeuger 1 an dessen Eingangsverbindung 28 mit
dem erforderlichen Betriebsstrom. Die Steuerschaltung 4 und der Hochspannungserzeuger
1 bilden einen geschlossenen Regelkreis.
[0024] Auch bei dieser Ausführungsform können die Istwerte des Ausgangsstroms und der Spannung
des Hochspannungserzeugers 1 in der oben beschriebenen Weise durch Testsignale simuliert
werden, um künstlich Abschaltungen zu erzwingen, während der Hochspannungserzeuger
1 von seiner Steuerschaltung 4 und von der Versorgung an der Eingangsverbindung 28
getrennt, also abgeschaltet ist.
[0025] Zusätzlich hierzu enthält die Überprüfeinheit 20' erfindungsgemäß eine Schaltung
zur Ermittlung der Restenergie, die nach dem manuellen oder durch eine Störung bewirkten
Abschalten des Hochspannungserzeugers 1 in dem Energiespeichersystem verbleibt, das
das an dem Ausgang 2 angeschlossene Sprühorgan bzw. dessen Hochspannungselektroden
und alle hiermit elektrisch leitend verbundenen Bestandteile der Anlage ggf. einschließlich
des Materialzuführsystems enthält, die im vorherigen Betrieb auf Hochspannung gelegt
worden waren. Wie schon erwähnt wurde, muß das Energiespeichersystem nach dem Abschalten
der Hochspannung so entladen werden, daß die gespeicherte Energie von ihrem sich im
normalen Betrieb einstellenden Höchstwert innerhalb einer vorgeschriebenen Zeit von
beispielsweise zwei Sekunden auf einen ungefährlichen Restenergiewert absinkt, der
nach derzeitigen Bestimmungen höchstens 350 mWs betragen soll. Zu diesem Zweck ist
üblicherweise zwischen das betrachtete Energiespeichersystem und Erde ein Entladewiderstand
30 geschaltet, der unter Berücksichtigung der relevanten Parameter der Anlage so dimensioniert
worden ist, daß bei dem genannten Beispiel nach zwei Sekunden der ungefährliche Wert
erreicht wird und die den Hochspannungserzeuger 1 und das Sprühorgan enthaltende Sprühkabine
betreten werden darf. Ein anderes Sicherheitskriterium schreibt vor, daß bei Berühren
eines der spannungsführenden Elemente kein Strom fließen darf, der einen ungefährlichen
Wert von beispielsweise 0,7 mA übersteigt. Zwischen diesem Kriterium und der Begrenzung
der dem System entnehmbaren Restenergie besteht natürlich ein enger Zusammenhang.
Weniger sicherheitsrelevant ist dagegen bekanntlich eine Begrenzung der mit der gespeicherten
Restenergie absinkenden Spannung des Energiespeichersystems. Diese Spannung wird aber
in oder an dem Hochspannungserzeuger 1 und/oder in der Überprüfeinheit 20' ständig
und kontinuierlich gemessen.
[0026] Da die erforderliche Sicherheit bei den bisher üblichen Anlagen nicht mehr gewährleistet
ist, wenn das Energiespeichersystem nicht richtig über den Entladewiderstand 30 oder
durch sonstige Maßnahmen der bekannten Anlage entladen wird, soll die Überprüfeinheit
20' am Ausgang 31 ein als Warnung oder beispielsweise zum Sperren des Zugangs zu der
Sprühkabine verwendbares Signal erzeugen, wenn die Restenergie nach der gewählten
Sicherheitszeitspanne nach dem Abschalten der Hochspannung beispielsweise zwei Sekunden
noch höher ist als der genannte Wert von 350 mWs. Zu diesem Zweck wird zunächst beispielsweise
schon bei der Installation der Anlage die Gesamtkapazität C des Energiespeichersystems
gemessen und gespeichert. Hieraus wird dann nach der Formel

mit beispielsweise E
z = 350 mWs der für die betrachtete Anlage zulässiger Spannungswert U
z errechnet, der nach der gewählten Zeit erreicht sein muß. U
z wird gespeichert. Die Überprüfeinheit 20' enthält einen Zeitgeber 33, der an einem
Eingang 32 von einem gleichzeitig mit dem Abschalten des Hochspannungserzeugers 1
erzeugten Signal eingeschaltet wird und an seinem Ausgang den Ablauf der gewählten
Zeitspanne (z.B. 2 Sekunden) an einen Vergleicher 34 meldet. Der Vergleicher 34 vergleicht
zu diesem Zeitpunkt die der tatsächlichen Istspannung des Energiespeichersystems entsprechende
kontinuierlich gemessene Ausgangsspannung U
i des Hochspannungserzeugers 1 mit dem zulässigen Spannungswert U
z. Wenn der Spannungs-Istwert U
i, der im gezeigten Fall gemäß Fig. 2 aus dem Hochspannungserzeuger 1 über dessen Ausgangsverbindung
47 zugeführt wird, den Wert U
z übersteigt, wird am Ausgang 31 das erwähnte Alarm- und/oder Schaltsignal erzeugt.
[0027] Der Zeitpunkt des Vergleiches wird aufgrund der jeweiligen Erfordernisse der Praxis
gewählt. Wenn sich anlagenbedingte Änderungen des betrachteten Energiespeichersystems
ergeben, ist es lediglich erforderlich, die Gesamtkapazität dieses Systems erneut
zu messen und die Restenergieermittlungsschaltung der Überprüfeinheit 20' entsprechend
neu zu kalibrieren.
[0028] Der Zeitgeber 33 ist vorzugsweise einstellbar, z.B. in 50ms-Schritten im Bereich
von 0 bis 12,75 Sekunden. Als Alternative kann der Vergleicher 34 auch so gesteuert
werden, daß er (spätestens) sofort nach dem Abschalten der Hochspannung den Spannungs-Istwert
U
i kontinuierlich mit dem zulässigen Wert U
z vergleicht und das Alarm- oder Zugangssperrsignal am Ausgang 31 so lange erzeugt,
bis U
i auf den Wert U
z abgesunken ist.
[0029] Bei Vorgabe des Wertes E
z für die höchstzulässige Restenergie und nach Ermittlung des Kapazitätsmeßwertes C
kann der Spannungswert U
z auf beliebige Weise automatisch oder vom Personal vor Betriebsbeginn berechnet und
eingegeben werden. Eine diesbezügliche Recheneinrichtung kann in der übergeordneten
Steuereinheit 10 vorgesehen werden, die zu diesem Zweck auch Eingabemittel für die
Größen E
z und C und Ausgabemittel für die errechnete Größe U
z haben kann (in Fig. 2 nicht gezeigt).
[0030] Die Fig. 3 zeigt eine Weiterbildung der Ausführungsform nach Fig. 2, ergänzt durch
Mittel zur Anzeige des Istwertes E
i der gespeicherten Energie und besondere Mittel zur automatischen Messung der elektrischen
Kapazität C des Energiespeichersystems und zur Bereitstellung der Vergleichsgröße
U
z, welche die zulässige Spannung darstellt.
[0031] Gemäß der Fig. 3 empfängt der Vergleicher 34 die Größe U
z von einer in der Einheit 20' angeordneten ersten Recheneinrichtung 40, die aus zwei
Eingangsgrößen E
z und C den Wert

errechnet und an ihrem Ausgang speichert. Die Größe E
z wird an einem Eingang 41 eingestellt, entsprechend dem Wert, der als zulässige Restenergie
für den Zugang zur Sprühkabine vorgegeben ist (z.B. 350 mWs). Die Größe C wird von
einer Kapazitätsmeßeinrichtung 70 geliefert, welche die elektrische Kapazität des
Energiespeichersystems mißt und hierzu vorzugsweise zwischen den Hochspannungsausgang
2 und Erde geschaltet ist.
[0032] Wie weiter oben beschrieben, kann der Kapazitätswert C vor Betriebsbeginn der Sprühanlage
gemessen und dann in einer geeigneten Speichereinrichtung (nicht gezeigt) am betreffenden
Eingang der Rechenschaltung 40 gespeichert werden. Die Kapazitätsmeßeinrichtung 70
kann dann für die Dauer des Sprühbetriebs und die Zeit danach abgeschaltet bzw. vom
Hochspannungsausgang und/oder von der Einheit 20' abgekoppelt werden. Es kann jedoch
vorteilhaft sein, den Kapazitätswert C ständig zu messen, entweder kontinuierlich
oder in Intervallen, um den errechneten und gespeicherten Spannungswert U
z am Ausgang der Recheneinrichtung 40 laufend zu aktualisieren. Somit lassen sich Fälle
zu berücksichtigen, in denen sich die Kapazität in unvorhersehbarer Weise ändert,
etwa durch Verschmutzungen in der Sprühanlage oder durch Zustandsänderungen an den
Hochspannungskabeln. In einer Ausführungsform, die solchen Umständen Rechnung tragen
kann, ist die Kapazitätsmeßeinrichtung 70 ständig aktiv angeschlossen, wie in Fig.
3 gezeigt.
[0033] Des weiteren kann es günstig sein, den Istwert E
i der im Energiespeichersystem gespeicherten Energie direkt anzuzeigen. Zu diesem Zweck
sind in Weiterbildung der Erfindung eine zweite Recheneinrichtung 50 und ein Display
60 vorgesehen. Die zweite Recheneinrichtung 50 empfängt als Eingangsgrößen den Kapazitätswert
C und den Spannungs-Istwert U
i und errechnet daraus Größe

. Das Ergebnis dieser Rechenoperation wird auf dem Display 60 sichtbar in mWs-Einheiten
angezeigt. Die Anzeige kann kontinuierlich erfolgen, um den Istwert E
i der gespeicherten Energie ständig beobachten zu können. Es können aber auch Maßnahmen
getroffen sein, um am Display speziell denjenigen Wert anzuzeigen und "einzufrieren",
den die Größe E
i zum Zeitpunkt des Ablaufs der vom Zeitgeber 33 gesetzten Zeitspanne annimmt (z.B.
2 Sekunden nach Abschaltung der Hochspannung); dies ist in Fig. 3 durch die gestrichelte
Signalverbindung vom Ausgang des Zeitgebers 33 zum Display 60 symbolisiert.
[0034] Die Operation der Recheneinrichtungen 40, 50 und der Kapazitätsmeßeinrichtung 70
sollte allerdings spätestens zum Zeitpunkt des Abschaltens der Hochspannung beginnen.
Hierzu können diese Einrichtungen besondere Aktivierungseingänge haben (nicht gezeigt),
die das am Anschluß 32 erscheinende Signal empfangen.
[0035] Ferner ist es vorteilhaft, den Istwert U
i der Hochspannung für die Bestimmung der Restenergie nicht aus der Ausgangsverbindung
27 des Hochspannungserzeugers sondern direkt am Hochspannungsausgang 2 abzuleiten,
wie es mit der entsprechenden Verbindungsleitung in Fig. 3 symbolisiert ist.
[0036] Neben den vorstehend als Beispiel beschriebenen und in den Figuren 2 und 3 dargestellten
Ausführungsformen sind natürlich auch andere Varianten zur Realisierung des erfindungsgemäßen
Prinzips möglich. So können dem Vergleicher 34 anstelle der Größen U
i und U
z, welche die gemessene Istspannung und die zulässige Spannung darstellen, die von
der Recheneinrichtung 50 errechnete Größe E
i und die am Eingang 41 eingegebene Größe E
z angelegt werden, um die Erfüllung oder Nichterfüllung der Sicherheitsbedingung durch
direkten Vergleich dieser beiden Größen anzuzeigen. Die Recheneinrichtung 40 kann
in diesem Fall fortgelassen werden.
[0037] Die vorstehend beschriebenen Elemente 33 bis 50 sind vorzugsweise durch einen in
der Einheit 20' vorgesehenen Mikrokontroller realisiert, der die Größen U
i, U
z, E
i, E
z und C digital verarbeitet, z.B. als 8-Bit-Signale, und hierzu geeignete A/D-Wandler
(nicht gezeigt) enthält. Bei einer mit Erfolg ausprobierten Ausführungsform wurden
die gemessenen Werte für U
i und C an den entsprechenden Eingängen der Einheit 20' als analoge Niedervolt-Gleichspannungssignale
für die A/D-Umwandlung bereitgestellt, z.B. durch geeignet dimensionierte Meßumformer
(nicht gezeigt), die im Hochspannungserzeuger 1 bzw. in der Kapazitätsmeßeinrichtung
70 enthalten sein können. Die Meßumformer waren hierbei so geeicht, daß ein HochspannungsIstwert
von 2,55 kV und ein Kapazitätswert von 25,5 nF jeweils einem Gleichspannungssignal
von 5 V entsprach.
[0038] Die Kombination einer erfindungsgemäßen, die Restenergie prüfenden Verarbeitungsschaltung
mit einem System zur Überprüfung der Sicherheitsabschaltung ist vorteilhaft, da sie
zu einem kompakten Gesamtsystem für die Verbesserung der Sicherheit an elektrostatischen
Sprühanlagen führt. Bei den in den Figuren 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen der
Erfindung sind die Elemente der die Restenergie überprüfenden Verarbeitungsschaltung
in einer kombinierten Überprüfeinheit 20' untergebracht, welche auch (nicht dargestellte)
Elemente für die Überprüfung der Sicherheitsabschaltung der Hochspannung enthält.
Bei anderen Ausführungsformen können einzelne oder alle Elemente der erfindungsgemäßen
Verarbeitungsschaltung stattdessen in der übergeordneten Steuereinheit 10 untergebracht
werden. Beispiele hierfür sind in den Figuren 4 und 5 gezeigt.
[0039] Gemäß der Fig. 4 ist die in Fig. 2 dargestellte Verarbeitungsschaltung, welche das
Zeitglied 33 und den Vergleicher 34 umfaßt, in der übergeordneten Steuerschaltung
der in Fig. 1 gezeigten Anordnung aufgenommen. Der Istwert U
i der Hochspannung wird im dargestellten Fall vom Hochspannungsausgang 2 abgeleitet,
wo auch der Entladewiderstand 30 angeschlossen ist, und an den in der ergänzten übergeordneten
Steuereinheit 10' enthaltenen Vergleicher 34 gelegt, der als zweite Vergleichsgröße
den errechneten Wert U
z empfängt und das Alarm- bzw. Zugangssperrsignal an den Ausgangsanschluß 31 legt.
[0040] Gemäß der Fig. 5 ist in der übergeordneten Steuereinheit der in Fig. 1 gezeigten
Anordnung ein Mikrokontroller 80 enthalten, der nicht nur die weiter oben beschriebenen
Funktionen dieser Einheit zur Überprüfung der Sicherheitsabschaltung der Hochspannung
übernimmt, sondern auch die beschriebenen Funktionen der in Fig. 3 gezeigten Verarbeitungsschaltung
(Elemente 31-50) zur Überprüfung der Restenergie. Auch hier wird der Istwert U
i der Hochspannung vom Hochspannungsausgang 2 abgeleitet und gemeinsam mit dem von
der Meßeinrichtung 70 gewonnenen Kapazitätsmeßwert C und dem Vorgabewert E
z der höchstzulässigen Restenergie zur Verarbeitung gegeben, in diesem Fall an den
Mikrokontroller 80 in der entsprechend ausgestatteten übergeordneten Steuereinheit
10'. Der Mikrokontroller 80 gewinnt hieraus das Alarm- bzw. Zugangssperrsignal und
sendet es an den Ausgangsanschluß 31. Ähnlich wie im Falle der Fig. 3 kann mittels
des Mikrokontrollers 80 auch der Istwert E
i der Restenergie bestimmt und an einem gesonderten Display (nicht gezeigt) angezeigt
werden.
[0041] Als Alternative zu den in den Figuren 4 und 5 gezeigten Ausfürungsformen können alle
oder ausgewählte Teile der die Restenergie überwachenden Verarbeitungsschaltung in
ähnlicher Weise auch in der übergeordneten Steuerschaltung 10 der in Fig. 2 gezeigten
Anordnung untergebracht sein. Ferner sei erwähnt, daß eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung,
welche das Über- oder Unterschreiten der zulässigen Restenergie nach Abschaltung der
Hochspannung prüft, natürlich auch getrennt und unabhängig vom Vorhandensein eines
Prüfsystems für die Sicherheitsabschaltung vorgesehen werden kann.
1. Verfahren zur Sicherheitsüberprüfung einer mit Hochspannung betriebenen elektrostatischen
Sprühanlage,
die im Betrieb elektrische Energie in dem System speichert, das die auf Hochspannung
gelegten Elemente der Sprüheinrichtung und die hiermit im Betrieb und in Betriebspausen
elektrisch leitend verbundenen Bestandteile der Anlage enthält,
und die Mittel (30) aufweist, um das Energiespeichersystem in Betriebspausen nach
Abschaltung der Hochspannung in einen Zustand zu entladen, in welchem die noch gespeicherte
Energie nicht höher als ein als ungefährlich vorgegebener Restwert Ez ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert C der elektrischen Kapazität des Energiespeichersystems ermittelt wird;
daß nach Abschalten der Hochspannung der Istwert Ui der am Energiespeichersystem noch vorhandenen Spannung gemessen wird und daß unter
Verwendung dieses Istwertes Ui geprüft wird, ob die Sicherheitsbedingung

erfüllt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrische Kapazität des Energiespeichersystems vor Betriebsbeginn gemessen
wird
und daß der erhaltene Meßwert gespeichert wird und als gültiger Kapazitätswert C bei
der Prüfung auf Erfüllen der Sicherheitsbedingung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrische Kapazität des Energiespeichersystems nach Betriebsbeginn kontinuierlich
oder in Intervallen gemessen wird
und daß der jeweils jüngste Meßwert als gültiger Kapazitätswert C bei der Prüfung
auf Erfüllen der Sicherheitsbedingung verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in Betriebspausen nach dem Abschalten der Hochspannung festgestellt wird, ob zu
einem vorbestimmten Zeitpunkt nach dem Abschalten die Sicherheitsbedingung erfüllt
ist,
und daß ein Alarmsignal und/oder ein den Zugang zu dem die Sprüheinrichtung enthaltenden
Raum verhinderndes Signal erzeugt wird, wenn die Sicherheitsbedingung zu diesem Zeitpunkt
nicht erfüllt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Istwert Ui der an der Sprüheinrichtung oder am Energiespeichersystem liegenden Spannung kontinuierlich
gemessen wird
und daß nach Ablauf der vorbestimmten Zeit jeweils nach Abschalten der Hochspannung
automatisch geprüft wird, ob die Sicherheitsbedingung erfüllt ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Alarmsignal und/oder ein den Zugang zu dem die Sprüheinrichtung enthaltenden
Raum verhinderndes Signal erzeugt wird, so lange die Sicherheitsbedingung nicht erfüllt
ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem gemessenen Istwert Ui der am Energiespeichersystem liegenden Spannung und aus dem gültigen Kapazitätswert
C des Energiespeichersystems der Istwert

der im Energiespeichersystem gespeicherten Energie bestimmt wird und sichtbar angezeigt
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem gültigen Kapazitätswert C und dem als ungefährlich vorgegebenen Restenergiewert
Ez ein entsprechender zulässiger Spannungswert

bestimmt wird,
und daß zur Prüfung, ob die Sicherheitsbedingung nach Abschalten der Hochspannung
erfüllt ist, der Istwert Ui der am Energiespeichersystem noch vorhandenen Spannung mit dem errechneten zulässigen
Spannungswert Uz verglichen wird, um festzustellen, ob Ui ≤ Uz ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Prüfung, ob die Sicherheitsbedingung nach Abschalten der Hochspannung erfüllt
ist, der errechnete Istwert Ei der im Energiespeichersystem gespeicherten Energie mit dem als ungefährlich vorgegebenen
Restenergiewert Ez verglichen wird, um festzustellen ob Ei ≤ Ez ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es angewendet wird an einer elektrostatischen Sprühanlage mit einer einen Hochspannungserzeuger
(1) und deren Steuerschaltung (4) enthaltenden Hochspannungsversorgungsanlage, bei
der
- eine Sicherheitsmaßnahme seitens der Steuerschaltung (4) erforderlich ist, insbesondere
die Hochspannung abgeschaltet werden muß, wenn der gemessene Strom- oder Spannungs-Istwert
der Hochspannungsversorgungsanlage einen vorbestimmten Schwellenwert über- bzw. unterschreitet,
- und zur Funktionsprüfung dieser Sicherheitsmaßnahme der Steuerschaltung (4) des
Hochspannungserzeugers (1) anstelle des jeweiligen Strom- oder Spannungs-Istwertes
ein unabhängig von dem Hochspannungserzeuger (1) erzeugtes Testsignal (6', 7') zugeführt
wird und festgestellt wird, ob die Steuerung bei Erreichen des vorbestimmten Wertes
die Sicherheitsmaßnahme einleitet.
11. Schaltungsanordnung zur Sicherheitsüberprüfung einer mit Hochspannung betriebenen
elektrostatischen Sprühanlage,
die im Betrieb elektrische Energie in dem System speichert, das die auf Hochspannung
gelegten Elemente der Sprüheinrichtung und die hiermit im Betrieb und in Betriebspausen
elektrisch leitend verbundenen Bestandteile der Anlage enthält,
und die Mittel (30) aufweist, um das Energiespeichersystem in Betriebspausen nach
Abschaltung der Hochspannung in einen Zustand zu entladen, in welchem die noch gespeicherte
Energie nicht höher als ein als ungefährlich vorgegebener Restenergiewert ist,
gekennzeichnet durch
Eingangsschaltungen (27, 41, 70) zur Bereitstellung einer ersten Größe Ui, die den Istwert der am Energiespeichersystem liegenden Spannung darstellt, einer
zweiten Größe C, die den Wert der elektrischen Kapazität des Energiespeichersystems
darstellt, und einer dritten Größe Ez, die den als ungefährlich vorgegebenen Restenergiewert darstellt,
eine nach Abschalten der Hochspannung aktivierbare Verarbeitungsschaltung (33-60),
die unter Verknüpfung der drei Größen Ui, C und Ez ein Signal liefert, welches anzeigt, ob die Sicherheitsbedingung

erfüllt ist.
12. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingangsschaltungen eine Speichereinrichtung enthalten, die zur Bereitstellung
der Größe C einen Wert speichert, der dem vor Betriebsbeginn gemessenen Kapazitätswert
des Energiespeichersystems entspricht.
13. Schaltungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingangsschaltungen eine die elektrische Kapazität des Energiespeichersystems
kontinuierlich oder in Intervallen messende Einrichtung (70) enthalten, die spätestens
ab dem Zeitpunkt des Abschaltens der Hochspannung aktivierbar ist und den jeweils
jüngsten Meßwert als Größe C für die Verarbeitungsschaltung (33-60) bereitstellt.
14. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zeitgeber (33) vorgesehen ist, der zu einem Zeitpunkt nach Ablauf einer vorbestimmten
Zeitspanne nach Abschalten der Hochspannung ein Zeitsignal erzeugt,
daß die Verarbeitungsschaltung Mittel (34) enthält, um als Antwort auf dieses Zeitsignal
ein Alarmsignal und/oder ein den Zugang zu dem die Sprüheinrichtung enthaltenden Raum
verhinderndes Signal zu erzeugen, wenn die Sicherheitsbedingung zu diesem Zeitpunkt
nicht erfüllt ist.
15. Schaltungsanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingangsschaltungen eine den Istwert der am Energiespeichersystem kontinuierlich
messende Einrichtung enthalten, welche den gemessenen Wert kontinuierlich als Größe
Ui an die Verarbeitungsschaltung (33-50) legt.
16. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verarbeitungsschaltung Mittel enthält, um ein Alarmsignal und/oder ein den
Zugang zu dem die Sprüheinrichtung enthaltenden Raum verhinderndes Signal zu erzeugen,
so lange die Sicherheitsbedingung nicht erfüllt ist.
17. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung (50), welche aus den bereitgestellten Größen Ui und C eine den Istwert der im Energiespeichersystem gespeicherten Energie darstellende
Größe

errechnet und sichtbar anzeigt.
18. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verarbeitungsschaltung (33-50) folgendes enthält:
eine Recheneinrichtung (40), die aus den bereitgestellten Größen C und Ez eine einen Schwellenspannungswert darstellende Größe

errechnet,
einen Vergleicher (34), der an zwei Vergleichseingängen die Größe Uz und die bereitgestellte, den Istwert der am Energiespeichersystem liegenden Spannung
darstellende Größe Ui empfängt und an seinem Ausgang ein die Erfüllung der Sicherheitsbedingung anzeigendes
Signal liefert, wenn die empfangene Größe Ui kleiner als die oder gleich der empfangenen Größe Uz ist, und ein die Nichterfüllung der Sicherheitsbedingung anzeigendes Signal liefert,
wenn die empfangene Größe Ui größer als die empfangene Größe Uz ist.
19. Schaltungsanordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verarbeitungsschaltung einen Vergleicher enthält, der an zwei Vergleichseingängen
die Größen Ez und die errechnete, den Istwert der im Energiespeichersystem liegenden Energie darstellende
Größe Ei empfängt und an seinem Ausgang ein die Erfüllung der Sicherheitsbedingung anzeigendes
Signal liefert, wenn die empfangene Größe Ei kleiner als die oder gleich der empfangenen Größe Ez ist, und ein die Nichterfüllung der Sicherheitsbedingung anzeigendes Signal liefert,
wenn die empfangene Größe Ei größer als die empfangene Größe Ez ist.
20. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verarbeitungsschaltung oder Teile der Verarbeitungsschaltung durch einen Mikrokontroller
(80) gebildet ist oder sind.
21. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß sie kombiniert ist mit einer Überprüfeinheit (20) für eine einen Hochspannungserzeuger
(1) und dessen Steuerschaltung (4) enthaltende Hochspannungsversorgungsanlage für
elektrostatische Sprühanlagen, bei der eine Sicherheitsmaßnahme seitens der Steuerschaltung
(4) erforderlich ist, insbesondere die Hochspannung abgeschaltet werden muß, wenn
der gemessene Strom- oder Spannungs-Istwert der Hochspannungsversorgungsanlage einen
vorbestimmten Schwellenwert über- bzw. unterschreitet,
wobei die Steuerschaltung (4) Istwert-Eingänge (6, 7) für Strom und Spannung hat,
die im Sprühbetrieb mit dem Hochspannungserzeuger (1) verbunden sind und an welche
von der besagten Überprüfeinheit (20) zur Funktionsprüfung der erwähnten Sicherheitsmaßnahme
ein selbsterzeugtes Testsignal anstelle des jeweiligen Strom- oder Spannungs-Istwertes
anlegbar ist, während die Verbindung zwischen dem jeweiligen Istwert-Eingang (6, 7)
und dem Hochspannungserzeuger (1) unterbrochen ist.
22. Schaltungsanordnung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verarbeitungsschaltung (33-50) und die Überprüfeinheit (20) Bestandteile einer
gemeinsamen Baueinheit (20') sind, die an die Steuerschaltung (4) des Hochspannungserzeugers
(1) anschließbar ist.
23. Schaltungsanordnung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest Teile der Verarbeitungsschaltung (31-50) Bestandteil einer übergeordneten
Steuereinheit (10') sind, welche auch die Strom- und Spannungs-Schwellenwerte für
die genannte Sicherheitsmaßnahme bereitstellt.
24. Schaltungsanordnung nach den Ansprüchen 18 und 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Recheneinrichtung (40), die aus den bereitgestellten Größen C und Ez eine den Schwellenspannungswert darstellende Größe

errechnet, Bestandteil einer übergeordneten Steuereinheit (10) ist, welche auch die
Strom- und Spannungs-Schwellenwerte für die genannte Sicherheitsmaßnahme bereitstellt.