[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschichtungsanlage zur Beschichtung von bandförmigem
Material mit Überzugsmaterial, bei der das zu beschichtende bandförmige Material in
das Beschichtungsbad geführt und zwischen zwei teilweise in das Beschichtungsbad eingetauchten
Beschichtungsrollen hindurch aus dem Beschichtungsbad heraus und an Abstreifdüsen
vorbeigeführt ist.
[0002] Beschichtungsanlagen zur Beschichtung von bandförmigem Material sind seit langem
in vielfältiger Form bekannt. Mit derartigen Anlagen soll bandförmiges Material unterschiedlicher
Art, nämlich Metallband oder Kunststoffband, Gewebeband, Papierband mit unterschiedlichen
Überzügen aus flüssigen Medien, z. B. mit geschmolzenem Zink, Zinn oder Legierungen
hiervon oder Farbmaterial überzogen werden. Bei der Beschichtung des bandförmigen
Materials mit Zinn oder Zink ist das Beschichtungsbad als Schmelzbad ausgebildet,
in dem die Materialien aufgeschmolzen werden, damit sie sich für die Beschichtung
verflüssigen.
[0003] Beschichtungsanlagen der eingangs erwähnten Art sind bereits seit langem bekannt,
z. B. aus der JP-OS 55128570. Bei dieser Beschichtungsanlage ist eine Umlenkrolle
zur Bandführung durch das Bad vorgesehen, die mit ihren Lagern vollständig in das
Beschichtungsbad eingetaucht ist, und es sind zwei teilweise in das Beschichtungsbad
eingetauchte Beschichtungsrollen vorgesehen, deren Lager ebenfalls in das Beschichtungsbad
eingetaucht sind. Das bandförmige Material wird um die Umlenkrolle herumgeführt und
dann durch den Spalt zwischen den beiden Beschichtungsrollen hindurch zu den Abstreifdüsen
geleitet. Bei dieser Beschichtungsanlage ist die Umlenkrolle derart unter den Beschichtungsrollen
im Beschichtungsbad angeordnet, daß das bandförmige Material vertikal von unten nach
oben durch den Spalt zwischen den beiden Beschichtungsrollen hindurchläuft. Das Band
wird also zunächst mit Hilfe der Umlenkrolle in eine Position gebracht, aus der es
von unten nach oben durch den Spalt zwischen den beiden Beschichtungsrollen hindurchläuft.
Da bei dieser Beschichtungsanlage die Lager der Beschichtungsrollen und auch der Umlenkrolle
in das Beschichtungsbad eingetaucht sind, sind sie aufgrund hoher Reibungs- und Strömungsbeanspruchung,
aber auch thermischer Beanspruchung, hohem Verschleiß ausgesetzt und müssen häufig
ausgetauscht werden. Ein Austausch ist aber nur mit einem Stillstand der kompletten
Linie und hohem Zeitaufwand möglich, da die Rollen herausgehoben werden müssen. Dies
führt zu einer Unterbrechung des kontinuierlichen Betriebs- und nach Austausch zu
vielen Arbeitsschritten bis die Anlage wieder in ihren Arbeitszustand eingefahren
ist. Darüber hinaus ist bei dieser bekannten Anlage ein schneller Lauf des zu beschichtenden
Bandes nur bedingt möglich. Insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten wird Material
aus dem Bad in übermäßiger Menge herausgerissen, da die Beschichtungsrollen in einem
gewissen Abstand voneinander angeordnet sind. Entsprechend muß eine größere Menge
von Material mit Hilfe der Abstreifdüsen abgestreift werden.
[0004] Zur Vermeidung von Spritzerscheinungen bei Beschichtungsbädern, die mit höherer Geschwindigkeit
laufen, ist es aus der JP-OS.. 55085664 bekannt die Führungsrollen, durch die das
zu beschichtende Band läuft, auf oder unter der Oberfläche des Beschichtungsbads anzuordnen,
so daß der Abstand zwischen der Oberfläche des Beschichtungsbads und dem Kontaktpunkt
zwischen dem zu beschichtenden Band und einer Rolle innerhalb des Durchmessers der
Rolle liegt. Außerdem wird bei dieser bekannten Anlage die Andruckkraft zwischen den
Rollen und dem dazwischenliegenden zu beschichten Band geregelt und es wird eine Entwölbung
des zu beschichtenden Bands möglich. Bei dieser Anlage ist jedoch neben der Umlenkrolle
mindestens die eine Führungsrolle in das Beschichtungsbad eingetaucht, derart, daß
sich ihre Lager im Beschichtungsbad befinden. Somit ergeben sich auch bei dieser Anordnung
die erwähnten Verschleißerscheinungen für die Lager mit der Notwendigkeit, die entsprechende
Rollen unter Abschaltung der Anlage auszutauschen.
[0005] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Beschichtungsanlage der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, deren bewegbare Teile eine erhöhte Lebensdauer
aufweisen, und die Geschwindigkeit des zu beschichtenden Bands zu erhöhen.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Lager der Beschichtungsrollen außerhalb
des Beschichtungsbads liegen.
[0007] Bei einem derartigen Aufbau der Beschichtungsanlage, bei der die Lager der Beschichtungsrollen
außerhalb des Beschichtungsbads liegen, sind die Lager dieser Rollen nur einem normalen
Verschleiß unterworfen. Darüber hinaus sind die Rollen und deren Lager für einen Zugriff
von außen viel leichter zugänglich, so daß bei Defektwerden eines Lagers oder einer
Rolle nur mit einer minimalen Austauschzeit gerechnet werden muß. Da sich die Lager
der Beschichtungsrollen und damit auch ihre Achse außerhalb des Beschichtungsbades
befinden, ist die Mitnahme von Beschichtungsmaterial aus dem Bad sehr gering, da zunächst
der Raum zwischen Beschichtungsbadoberfläche und Rollenoberfläche mit Beschichtungsmaterial
ausgefüllt wird und nur das anhaftende Material zur Beschichtung zur Verfügung steht,
nicht jedoch oberhalb der Rollen noch weiteres Material ansetzt. Mit der beanspruchten
Beschichtungsanlage sind höhere Bandgeschwindigkeiten möglich. Es entsteht auch kein
Miniskus von Beschichtungsmaterial am Band, da das Beschichtungsmaterial das überschüssig
oberhalb der Rollen vorliegt von den Rollen vom Band wegtransportiert wird.
[0008] Insbesondere beim Galvannealprozeß ergeben sich Vorteile aufgrund der kurzen Eintauchzeiten
in das Beschichtungsbad.
[0009] Um die Standzeiten der Beschichtungsrollen selbst bei außerhalb des Beschichtungsbads
angebrachten Lagern zu erhöhen, können die Rollen mit einer Spezialbeschichtung versehen
sein.
[0010] Aufgrund der genannten Vorteile werden auch die Wartungskosten wesentlich geringer
sein als bei bisherigen Anlagen.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
[0012] Bei einer Beschichtungsanlage der beschriebenen Art, bei der das bandförmige Material
mit Hilfe einer oder mehrerer Umlenkrollen in die Beschichtungsanlage geführt ist,
ist es für die Lebensdauer der Lager der Umlenkrollen vorteilhaft, wenn die Lager
einer Umlenkrolle oder aller Umlenkrollen außerhalb des Beschichtungsbads angeordnet
sind. Bei einer solchen Anordnung der Lager der Umlenkrollen kann der das Beschichtungsbad
aufnehmende Beschichtungsmaterialbehälter wesentlich flacher ausgebildet sein, als
bei den bisherigen Beschichtungsanlagen, bei denen sich immer eine Umlenkrolle im
Beschichtungsbad unterhalb der Beschichtungsrollen befindet. Dies gilt natürlich für
einen Aufbau der Anlage,bei dem keine Umlenkrollen für das zu beschichtende bandförmige
Material vorgesehen sind, sondern das bandförmige Material direkt den Beschichtungsrollen
zugeführt und von einer von ihnen umgelenkt wird.
[0013] Es kann nur eine Umlenkrolle vorgesehen sein, die sich außerhalb des Beschichtungsbads
befindet. In diesem Fall arbeitet diese Rolle mit geringsten Reibungsverlusten. Wenn
sich die Umlenkrolle außerhalb des Beschichtungsbades befindet oder wenn keine Umlenkrolle
vorgesehen ist, kann der Beschichtungsmaterialbehälter zu dem besonders klein ausgeführt
sein.
[0014] Vorteilhafterweise sind die Beschichtungsrollen horizontal und vertikal verschiebbar,
so daß die Anlage an verschieden starkes zu beschichtendes Band anpaßbar ist.
[0015] Wenn die Beschichtungsrollen in ihrem Abstand zum Band verändert werden, lassen sich
differenziale Beschichtungen erreichen.
[0016] Die Abstreifdüsen werden vorzugsweise elektrisch beheizt. Sie sind dadurch gut regelbar.
Bei Verwendung einer Abdeckhaube läßt sich eine Oxidation des Überzugs, insbesondere
bei Metallbeschichtungen, durch eine geschlossene Atmosphäre, z. B. durch N
2, wirksam verhindern. Unter einer Abdeckhaube ist es möglich, die Viskosität der Beschichtung
zu erhalten, so daß zusammen mit hohen Temperaturen des Abstreifmediums ein sicheres
Abstreifen von überschüssigem Beschichtungsmaterial möglich ist. Bei hohen Viskositäten
des Schichtmaterials ist auch eine Erhöhung der Geschwindigkeit des zu beschichtenden
Bandes ohne weiteres möglich. Beim Heißabstreifen von metallischen Materialien können
Temperaturen bis 600°C verwendet werden. Dadurch ergeben sich erhebliche Vorteile
beim Galvannealprozeß.
[0017] Es sind Beschichtungsrollen mit unterschiedlichen Durchmessern möglich, wobei bei
hohen Geschwindigkeiten zur Vermeidung von Spritzen des Beschichtungsmediums durch
Fliehkräfte zu größeren Rollendurchmessern überzugehen ist. Es lassen sich variable
Bandgeschwindigkeiten von 30 bis mehr als 300 Meter pro Minute erreichen.
[0018] Die Beschichtungsrollen, aber auch die Umlenkrolle, sofern sie in das Beschichtungsbad
eingetaucht ist, sind vorzugsweise mit Abstreifern versehen, um ansetzende Schlacken
abzustreifen.
[0019] Das bandförmige Material kann Metallband, Kunststoffband, Gewebeband oder Papierband
sein. Entsprechend werden dann unterschiedliche Beschichtungsbäder mit entsprechend
eingestellten Beschichtungstemperaturen verwendet. Als Beschichtungsmaterial können
z. B. Zink, Aluminium, Zinn und Legierungen der verschiedensten Art verwendet werden
und es können sowohl Flüssigkeiten als auch Farbpulver, die z. B. im Wasser gelöst
sind, verwendet werden.
[0020] Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen beispielshalber
beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Beschichtungsanlage, bei der die Lager der Umlenkrolle
und der Beschichtungsrollen oberhalb des Beschichtungsbads liegen, die Rollen jedoch
alle teilweise in das Beschichtungsbad eingetaucht sind,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Beschichtungsanlage, bei der sich die Umlenkrolle
mit ihren Lagern vollständig äußerhalb des Beschichtungsbads befindet, während die
Beschichtungsrollen teilweise eingetaucht sind, wobei die Lager dieser Rollen oberhalb
des Beschichtungsbads liegen,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Ofenrüssel der Beschichtungsanlage nach Figuren 1
und 2 mit der daran angebrachten Umlenkrolle und
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Beschichtungsanlage, bei der keine Umlenkrollen vorgesehen
sind und das bandförmige Material direkt um eine der Beschichtungsrollen herum zwischen
den Beschichtungsrollen hindurch geführt ist.
[0021] Die Beschichtungsrolle nach Fig. 1 wird zunächst in ihrem grundsätzlichen Aufbau
beschrieben, weitere Einzelheiten werden im Zusammenhang mit der Beschreibung angegeben.
Die Beschichtungsanlagen weisen einen Beschichtungsmaterialbehälter 1 auf, in dem
sich das Beschichtungsbad 2 aus Beschichtungsmaterial befindet. Das Beschichtungsmaterial
kann aus geschmolzenem Zinn, Zink, Aluminium oder Legierungen der veschiedensten Art
bestehen oder auch aus Farbpulver, das wasserlöslich ist. In der dargestellten Ausführungsform
nach Fig. 1 ist der Beschichtungsmaterialbehälter 1 ein Beschichtungskessel, indem
sich das Beschichtungsbad 2 befindet. In das Beschichtungsbad sind eine vordere Beschichtungsrolle
3 und eine hintere Beschichtungsrolle 4 eingetaucht, derart, daß sich deren Lager
5 bzw. 6 oberhalb des oberen Badniveaus 7 des Beschichtungsbads 2 befinden. In das
Beschichtungsbad 2 ist bei dieser Ausführungsform ferner eine Umlenkrolle 8 eingetaucht,
deren Lager 9 sich ebenfalls oberhalb des oberen Badniveaus 7 des Beschichtungsbads
2 befinden. Die vordere und hintere Beschichtungsrolle 3 bzw. 4 kann angetrieben sein
oder auch nicht. Die Beschichtungsrollen 3 bzw. 4 sind durch einen geringen Spalt
voneinander getrennt, so daß das zu beschichtende Band 10 derart durch den Spalt hindurchläuft,
daß die in der Regel nicht angetriebene hintere Beschichtungsrolle mitgenommen wird.
Sowohl die vordere als auch die hintere Beschichtungsrolle 3 bzw. 4 und die Umlenkrolle
8 sind sowohl vertikal als auch horizontal verstellbar angeordnet. Dadurch ist die
Beschichtungsanlage auf verschiedene Stärken des zu beschichtenden Bandes einstellbar,
um eine optimale Beschichtung einstellen zu können.
[0022] Von einem Vorwärmofen 11 wird das zu beschichtende Band 10 zu der hinteren Umlenkrolle
8 geführt, um diese herum gelenkt, zu der hinteren Beschichtungsrolle 4 und durch
den Spalt zwischen der vorderen und der hinteren Beschichtungsrolle 3 bzw. 4 aus dem
Beschichtungsbad herausgefördert.
[0023] Wie schon weiter oben erwähnt, kann das Beschichtungsbad aus verschiedenen Flüssigkeiten
bestehen, um das Band 10 mit einem Überzug zu versehen. Das Bad kann eine Temperatur
von bis zu 700°C haben.
[0024] Bei Betrieb einer solchen Beschichtungsanlage wird das zu beschichtende Band 10 in
einem Vorwärmofen 11 vorgewärmt, dann in das Beschichtungsbad 2 eingetaucht und dabei
um die Umlenkrolle 8 in Richtung der hinteren Beschichtungsrolle 4 gelenkt, um diese
Rolle herumgeführt und durch den Spalt zwischen den beiden Beschichtungsrollen 3 und
4 aus dem Beschichtungsbad heraus geführt. Die hintere Beschichtungsrolle 4 kann an
ihrer Oberfläche eine Struktur aufweisen, beispielsweise ein Profil oder eine Rauhigkeit,
um eine gleichmäßige Beschichtung des zu beschichtenden Bandes auf dieser Bandseite
zu erreichen.
[0025] Die beiden Beschichtungsrollen 3 und 4 sind mit einem einstellbaren minimalen Spalt
voneinanderangeordnet. Die vordere Beschichtungsrolle 3 hat unabhängig davon, ob sie
angetrieben ist oder nicht die Neigung, Beschichtungsmaterial in den Hohlraum zwischen
der Badoberfläche und dem Band und ihrer Umfangsfläche einzubringen und somit eine
gleichmäßige Beschichtung des zu beschichtenden Bandes auf dieser Bandseite zu bewirken.
Beide Bandseiten des zu beschichtenden Bandes 10 weisen nach dem Austreten an dem
Spalt zwischen den Beschichtungsrollen 3 und 4 überschüssiges Beschichtungsmaterial
auf. Eine Mitnahme von Beschichtungsmaterial 2 ist deshalb besonders gering, weil
sich die Achsen der Beschichtungsrollen 3 und 4 oberhalb des Badniveaus 7 des Beschichtungsbads
2 befinden. Das zu beschichtende Band wird mit einer dünnen Schicht von Beschichtungsmaterial
auf beiden Seiten überzogen und der Verbrauch an Beschichtungsmaterial ist äußerst
gering.
[0026] Um eine möglichst gleichmäßige Beschichtung zu erreichen, sind oberhalb der Beschichtungsrollen
3 und 4 Abstreifdüsen 12 bzw. 13 vorgesehen, von denen sich jeweils eine auf einer
Seite des zu beschichtenden Bandes befindet. Es können jedoch auf jeder Seite mehrere
Abstreifdüsen übereinander angeordnet sein.
[0027] Die oberhalb des oberen Badniveaus des Schmelzbades angeordneten Teile der Beschichtungsrollen
3 und 4 sowie die Abstreifdüsen 12 und 13 sind bei dieser Ausführungsform in einer
Abdeckhaube 14 angeordnet. Die Abdeckhaube 14 ermöglicht ein Abstreifen des Beschichtungsmaterials
unter verbesserten Bedingungen. Die Abdeckhaube 14 bildet einen Raum, in dem das Abstreifen
in einer geschlossenen Atmosphäre, die eine Haut- und Schlackenbildung des Beschichtungsmaterials
verhindert, durchgeführt werden kann. Die geschlossene Atmosphäre kann z.B. eine N
2-Atmosphäre oder eine andere gasförmige Atmosphäre sein. Von den Abstreifdüsen wird
die gasförmige Atmosphäre z.B. Stickstoff oder Luft abgegeben. Die gasförmige Atmosphäre
kann vorzugsweise in den Abstreifdüsen vorgewärmt sein. Die Abstreifdüsen können elektrisch
beheizt sein, was den Vorteil einer einfachen Temperaturregelung bringt. Die Austrittstemperaturen
des Abstreifgases können bis zu 600°C für ein sogenanntes Heißabstreifen betragen.
Sowohl die vordere als auch die hintere Beschichtungsrolle 3 bzw. 4 haben einen verhältnismäßig
großen Durchmesser, um bei den verhältnismäßig hohen Bandgeschwindigkeiten von beispielsweise
300 Metern pro Minute Spritzer des Beschichtungsmediums durch Fliehkräfte zu vermeiden.
Um an den Beschichtungsrollen anhaftende Schlacken oder überschüssige Beschichtungsmaterialien
zu entfernen, greifen an ihre äußeren Umlaufflächen Abstreifer an.
[0028] Die Austrittstemperaturen der Abstreifdüsen 12, 13 ist für ein vorteilhaftes Abstreifen
wesentlich höher als die Raumtemperatur. Die beiden Abstreifdüsen 12 und 13 sind in
ihrer Gebläseleistung unterschiedlich einstellbar, um eine unterschiedliche Abstreifung
vornehmen zu können, wenn sich Unterschiede in der Beschichtungsdicke ergeben sollen.
[0029] In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform einer Beschichtungsanlage dargestellt,
bei der die Umlenkrolle 8 am Auslaß des Vorwärmofens 11 derart angebracht ist, daß
sich nicht nur ihre Lager 9, sondern daß sich die ganze Umlenkrolle außerhalb des
Schmelzbades 2 befindet. Die Umlenkrolle 8 befindet sich bei dieser Ausführungsform
jedoch auch am Ende des Vorwärmofens 11. Das zu beschichtende Band 10 läuft um die
Umlenkrolle herum und wird auf ihrem Weg zur hinteren Beschichtungsrolle 4 in das
Beschichtungsbad 2 eingetaucht. Der Vorgang der Beschichtung ist der gleiche wie bei
der Ausführungsform nach Fig. 1 und entsprechend sind bei der Ausführungsform nach
Fig. 2 auch Abstreifdüsen 12 und 13 vorgesehen.
[0030] Die Beschichtungsanlage nach Fig. 1 und nach Fig. 2 hat einen kompakten Aufbau, da
der Beschichtungsmaterialbehälter 1 nur eine geringe Tiefe aufweisen muß. Das zu beschichtende
Band kann mit hohen Geschwindigkeiten durch die Anlage gefahren werden.
[0031] Die vordere und die hintere Beschichtungsrolle sind nicht nur horizontal und vertikal
verstellbar, sondern ihre Mittelachsen können auch gegeneinander versetzt sein, so
daß eine differenziale Beschichtung möglich ist.
[0032] In Fig. 3 ist dargestellt, wie das Auslaßende des Vorwärmofens 11 ausgebildet sein
kann, so daß dieser Teil der Anlage in einfacher Weise gewartet und repariert werden
kann.
[0033] Die Umlenkrolle 8 befindet sich unter einer weiteren Abdeckhaube 17, die mit Hilfe
eines Scharniers an dem Ende des Ofens angebracht ist. Falls die Umlenkrolle 8 ausgetauscht
oder gewartet werden muß, kann die Abdeckhaube 17 nach oben geklappt werden.
[0034] Fig. 4 zeigt eine Beschichtungsanlage, die keine Umlenkrollen aufweist, sondern bei
der das zu beschichtende Band vom Auslaß des Vorwärmofens 11 direkt der benachbarten
Beschichtungsrolle 4 zugeführt, um diese herumgeführt und zwischen den beiden Beschichtungsrollen
3, 4 hindurchgeführt ist. Als sich drehende Teile sind somit nur die Beschichtungsrollen
3, 4 vorgesehen, so daß die Anzahl der Verschleißteile auf einem Minimum gehalten
ist.
1. Beschichtungsanlage zur Beschichtung von bandförmigem Material mit Überzugsmaterial,
bei der das zu beschichtende bandförmige Material in das Beschichtungsbad geführt
und zwischen zwei teilweise in das Beschichtungsbad eingetauchten Beschichtungsrollen
aus dem Beschichtungsbad heraus und an Abstreifdüsen vorbeigeführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lager der Beschichtungsrollen (3, 4) außerhalb des Beschichtungsbads (2) angeordnet
sind.
2. Beschichtungsanlage nach Anspruch 1, bei der das bandförmige Material mit Hilfe einer
oder mehrerer Umlenkrollen in das Beschichtungsbad geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lager einer Umlenkrolle (8) oder aller Umlenkrollen außerhalb des Beschichtungsbads
(2) angeordnet sind.
3. Beschichtungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Beschichtungsrollen (3, 4) auch Umlenkrolle ist.
4. Beschichtungsanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlenkrolle oder -rollen (8;...) teilweise in das Beschichtungsbad (2) eingetaucht
sind.
5. Beschichtungsanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur eine Umlenkrolle (8) vorhanden ist, die sich außerhalb des Beschichtungsbads
(2) befindet.
6. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die in das Beschichtungsbad (2) eingetauchten Umlenk- bzw. Beschichtungsrollen
(8; 3, 4) Abstreifer für überschüssiges Beschichtungsmaterial angreifen.
7. Beschichtungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtungsrollen (3, 4) bzw. die Umlenkrolle oder - rollen (8;...) in ihrer
horizontalen Lage parallel in horizontaler oder vertikaler Richtung gegeneinander
versetzbar sind.
8. Beschichtungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtungsrollen (3, 4) in unterschiedlichem Abstand von der Schmelzoberfläche
angebracht sind.
9. Beschichtungsanlage nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtungsrollen (3, 4) in vertikaler Richtung einstellbar sind, um die
Mitnahmemenge von Beschichtungsmaterial einzustellen.
10. Beschichtungsanlage nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vordere Beschichtungsrolle (3) pneumatisch gelagert ist.
11. Beschichtungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlenkrolle oder -rollen (8;...) in ihrer vertikalen oder horizontalen Lage
parallel in horizontaler oder vertikaler Richtung versetzbar ist bzw. sind.
12. Beschichtungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei oder mehr Abstreifdüsen (12,13) auf mindestens einer Seite des zu beschichtenden
Bandes übereinander angebracht sind.
13. Beschichtungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstreifdüsen (12, 13) das Abstreifmedium elektrisch beheizen.
14. Beschichtungsanlage nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Abstreifmedium Luft verwendet wird.
15. Beschichtungsanlage nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Abstreifmedium Stickstoff verwendet wird.
16. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Abdeckhaube (14) über dem Bad angeordnet ist, unter der sich die Beschichtungsrollen
(3 und 4) und die Abstreifdüsen (12 und 13) befinden.
17. Beschichtungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Abdeckhaube (17) am Ausgang des Vorwärmofens mit einem Scharnier (18) gelenkig
gelagert ist.