[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sortieren von Altpapier unterschiedlicher
Qualität und Beschaffenheit, bei dem zumindest ein Bereich der Oberfläche verschiedener
Altpapierfraktionen, wie Papier und Karton, die beispielweise auf mindestens einem
Sortierband liegen, bestrahlt wird und die von den Altpapierstücken der einzelnen
Fraktionen reflektierte Strahlung erfasst und die Altpapierstücke aufgrund der ermittelten
Daten einer bestimmten Altpapierfraktion zugeordnet und anschließend entsprechend
sortiert werden, sowie eine entsprechende Vorrichtung.
[0002] Ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vorrichtung sind aus der Gebrauchsmusterschrift
AT 001 959 U1, Anmeldenummer GM 246/97, bekannt, welche ausdrücklich zur Offenbarung
der weiter unten angeführten Erfindung gehört. Die Fraktionen werden laut AT 001 959
U1 auf einem Sortierband getrennt, indem diese durch Strahlungsquellen (vorzugsweise
Lichtquellen) bestrahlt werden und die reflektierten Strahlen von Auswerteeinheiten
erfasst und die einer bestimmten Fraktion zugeordneten Altpapierstücke von Aufnehmern
aufgenommen und auf einen vorbestimmten Ablageplatz gelegt werden.
[0003] Bei diesem Verfahren wird die reflektierte Strahlung mit einer Kamera aufgenommen
und die spezifischen Merkmale ― die unterschiedlichen Wellenlängen der reflektierten
Strahlung - des aufgenommenen Bereichs mit gespeicherten, anlernbaren Klassifikatoren
verglichen. Mit dieser Bewertung kann oft die Zugehörigkeit der betrachteten Altpapierstücke
zu einer der zu trennenden Fraktionen nicht eindeutig festgestellt werden, was zu
einer unzureichenden Sortierung führt.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, die Fehler bei der Sortierung
zu verringern und ein rasches, einfaches Verfahren sowie eine entsprechende Vorrichtung
zur Sortierung von Altpapier zu schaffen.
[0005] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Intensitätsunterschiede der Strahlung,
die von benachbarten Teilflächen der betrachteten Fläche reflektiert werden, ermittelt
werden.
[0006] Neu an dieser Erfindung ist, dass durch die Heranziehung der jeder Altpapierfraktion
eigenen Intensitätsverteilung eine bessere Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion
erzielt werden kann.
[0007] Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass jeder der gleich großen Teilflächen
ein Intensitätswert zugeordnet wird, der relative Unterschied zwischen den Intensitätswerten
benachbarter Teilflächen bestimmt wird und für die betrachtete Fläche die Summe dieser
Intensitätsunterschiede gebildet wird. Beispielsweise kann ein schmaler rechteckiger
Streifen abgebildet werden, der in gleich große Rechtecke, die auch als Bildpunkte
bezeichnet werden, unterteilt wird. Jedem Bildpunkt wird eine bestimmter Intensitätswert
zugeordnet. Anschließend wird für jedes aus benachbarten Bildpunkten bestehende Bildpunkt-Paar
die Differenz der Intensitätswerte gebildet und in der Folge werden alle Differenzen
aufsummiert.
[0008] Dabei ist vorgesehen, dass die Altpapierstücke der Papierfraktion zugeordnet werden,
wenn die Summe der Intensitätsunterschiede einen Grenzwert überschreitet. Denn wenn
für die betrachtete Fläche hohe Intensitätsunterschiede zwischen den Bildpunkten auftreten,
also beispielsweise oftmals ein Hell-Dunkel-Wechsel auftritt, kann davon ausgegangen
werden, dass es sich um ein eng bedrucktes Altpapierstück und damit um Papier handelt.
Die Summe der Intensitätsunterschiede ist daher entsprechend groß, der Grenzwert ist
einstellbar und wird über Versuche bestimmt.
[0009] Analog ist vorgesehen, dass die Altpapierstücke der Kartonfraktion zugeordnet werden,
wenn die Summe der Intensitätsunterschiede einen Grenzwert unterschreitet oder erreicht,
da Karton im Allgemeinen kaum mit kleiner Schrift bedruckt ist und daher für die betrachtete
Fläche keine oder nur geringe Intensitätsunterschiede zwischen benachbarten Bildpunkten
auftreten. Der Grenzwert ist einstellbar und wird über Versuche bestimmt.
[0010] Für die Trennung von zwei Fraktionen ― Papier und Karton ― fallen die beiden genannten
Grenzwerte zusammen.
[0011] Vorteilhafterweise wird die Fläche erfindungsgemäß mit sichtbarem Licht bestrahlt.
Dies erlaubt den Einsatz von standardmäßig verfügbaren und kostengünstigen Strahlungsquellen
und Auswertevorrichtungen.
[0012] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass zusätzlich ein Verfahren
zum Sortieren verwendet wird, bei dem die Wellenlänge der reflektierten Strahlung
berücksichtigt wird. Durch eine Kombination des erfindungsgemäßen Verfahrens mit dem
in der AT 001 959 U1 gezeigten Verfahren kann die Genauigkeit der Sortierung noch
weiter erhöht werden.
[0013] Dabei wird beispielsweise so verfahren, dass zuerst mit dem Verfahren, bei dem die
Wellenlänge der reflektierten Strahlung ermittelt wird, eine Zuordnung des Altpapierstücks
zu einer bestimmten Fraktion versucht wird und im Fall, dass ein Altpapierstück einer
bestimmten Fraktion nicht eindeutig zugeordnet werden kann, anschließend das Verfahren
zum Sortieren, bei dem die Intensitätsunterschiede der reflektierten Strahlung ermittelt
werden, angewendet wird. Damit können die Vorteile beider Verfahren kombiniert werden.
Insbesondere können damit Altpapierstücke, die nach dem Verfahren gemäß AT 001 959
U1 sowohl Papier als auch Karton sein könnten (wie beispielsweise bestimmtes Zeitungspapier,
dessen Farbe der von Karton ähnlich ist), eindeutig zugeordnet werden.
[0014] Die Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Sortieren von Altpapier unterschiedlicher
Qualität und Beschaffenheit, bei dem verschiedene Altpapierfraktionen, wie Papier
und Karton, auf mindestens einem Sortierband zur Beförderung der Altpapierstücke liegen
und über dem Sortierband zumindest eine Strahlungsquelle zur Bestrahlung von zumindest
einem Bereich des Sortierbandes sowie zumindest eine Auswertevorrichtung, welche die
von den Altpapierstücken der einzelnen Fraktionen reflektierte Strahlung erfasst und
die Altpapierstücke aufgrund der ermittelten Daten einer bestimmten Altpapierfraktion
zuordnet, angeordnet sind, wobei der Strahlungsquelle bzw. der Auswertevorrichtung
in Förderrichtung des Sortierbandes zumindest eine Sortiereinrichtung nachgeordnet
ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass über dem Sortierband mindestens ein Teil einer
Auswertevorrichtung angeordnet ist, die Intensitätsunterschiede der Strahlung, die
von benachbarten Teilflächen der betrachteten Fläche reflektiert werden, ermittelt.
[0015] Besonders einfach und kostengünstig lässt sich die Erfindung verwirklichen, wenn
die Strahlungsquelle sichtbares Licht ausstrahlt.
[0016] Dabei kann vorgesehen werden, dass die Auswertevorrichtung eine Kamera aufweist.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich rasch und mit wenig Aufwand an Datenverarbeitung
ausführen, wenn die Auswertevorrichtung eine Zeilenkamera aufweist. Diese tastet jeweils
nur einen schmalen Streifen des interessierenden Bereichs ab, sodass nur für eine
Reihe von Teilflächen die Intensitätsunterschiede bestimmt werden müssen.
[0018] Wenn eine Sortiereinrichtung zumindest eine Einrichtung zur Erzeugung einer Luftströmung
beinhaltet, kann ohne mechanische Aufnahmevorrichtungen und damit verschleißfrei eine
Altpapierfraktion aussortiert werden.
[0019] Dies geschieht beispielsweise dadurch, dass diese Einrichtungen als Blaseinrichtungen,
wie Druckdüsen, insbesondere Druckluftdüsen, und/oder als Saugeinrichtungen, wie Unterdruckdüsen,
Ventilatoren oder Pumpen, ausgebildet sind. Damit können die durch die Auswerteeinrichtung
als Karton identifizierten Altpapierstücke beispielsweise am Ende des Sortierbandes
gezielt durch Druckluft und/oder durch Unterdruck angehoben und über die Oberkante
einer in Bewegungsrichtung des Sortierbandes gesehen nach dem Sortierband angeordneten
Abscheidekante befördert werden, hinter der sie nach unten absinken. Die restlichen
Fraktionen, beispielsweise die Papierfraktion, fallen durch die Umlenkung des Sortierbandes
direkt nach diesem nach unten.
[0020] Zusätzlich zu oder statt einer Sortiereinrichtung mit Blaseinrichtungen und/oder
Saugeinrichtungen - etwa wenn mehr als zwei Fraktionen zu trennen sind - kann vorgesehen
werden, dass zumindest eine Sortiereinrichtung mit einer oder mehreren Aufnahmevorrichtungen,
wie mechanischen Greifzangen, Saugern, Klemmwalzen, Nadelgreifern oder elektrostatischen
Aufnahmevorrichtungen, ausgestattet ist. Für die genaue Ausführung und Anordnung der
Sortiereinrichtungen wird auf die AT 001 959 U1 verwiesen.
[0021] Weiters ist es von Vorteil, wenn die Strahlungsquelle selbst Strahlung in zumindest
einem Teilbereich des Frequenzbereichs von Infrarot bis Röntgenstrahlung aussendet
und die Auswertevorrichtung auch die Wellenlänge der reflektierten Strahlung auswertet.
Damit kann auf einfache Weise eine Kombination von zwei Sortierverfahren, nämlich
einem Verfahren, bei dem die Wellenlänge der reflektierten Strahlung ermittelt wird,
und dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Sortieren, bei dem die Intensitätsunterschiede
der reflektierten Strahlung ermittelt werden, erreicht werden.
[0022] Alternativ kann vorgesehen werden, dass zumindest eine weitere Strahlungsquelle,
die Strahlung in zumindest einem Teilbereich des Frequenzbereichs von Infrarot bis
Röntgenstrahlung aussendet, und zumindest eine zusätzliche Auswertevorrichtungen,
die die Wellenlänge der reflektierten Strahlung auswertet, angeordnet sind. Es können
somit auch für jedes der beiden Sortierverfahren jeweils zumindest eine eigene Strahlungsquelle
und Auswertevorrichtung vorgesehen werden. Dies wird dann nötig sein, wenn sich die
für das jeweilige Verfahren benötigten Wellenlängen der Strahlung zu stark voneinander
unterscheiden.
[0023] Die Erfindung wird anhand der Figur, die beispielhaft und schematisch eine Seitenansicht
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt, näher erläutert.
[0024] Auf einem Sortierband 1, welches in Förderrichtung 2 bewegbar ist, sind die Altpapierfraktionen
7 aufgelegt. Das Sortierband 1 ist in mehrere Spuren unterteilt. Über dem Sortierband
1 ist ein Modul angeordnet, das wenigstens eine Lichtquelle 3 mit zugehörigem Reflektor
4 und eine Kamera 5 enthält. Die Kamera 5 ist als Zeilenkamera ausgebildet und bildet
einen Streifen ab, dessen Länge in etwa der Breite des Sortierbandes 1 entspricht
und somit alle Spuren abdeckt und dessen Breite, (nicht maßstäblich) dargestellt durch
den Abbildungsbereich 6, in der Größenordnung von einigen Millimetern liegt. In der
Kamera 5 ist eine Prozessoreinheit angeordnet, welche die Daten auswertet und die
zugeordnete Sortiereinrichtung steuert.
[0025] Über dem Sortierband 1 können jedoch auch - in Zeichenebene gesehen hintereinander
― mehrere Module angeordnet sein, die jeweils mehrere Lichtquellen 3 mit zugehörigem
Reflektor 4 und eine Kamera 5 enthalten. Für jede Spur ist ein Modul vorgesehen. Diese
Module bilden eine Gruppe von Modulen. Die Kameras 5 bilden dann jeweils einen Streifen
ab, der in etwa der Breite einer Spur entspricht. Jede Kamera 5 enthält entweder selbst
eine Prozessoreinheit oder alle Kameras 5 sind mit einer zentralen Prozessoreinheit
verbunden, mit der sie gemeinsam die Auswertevorrichtung bilden.
[0026] Die Altpapierfraktionen 7 werden unter der Kamera 5 mit Licht aus den Lichtquellen
3 bestrahlt, wobei das reflektierte Licht gemäß dem Abbildungsbereich 6 von der Kamera
5 aufgenommen wird. Die Kamera 5 ist als Zeilenkamera ausgebildet und liefert eine
Abbildung, die aus einer Reihe Bildpunkte besteht, wobei jeder Bildpunkt eine bestimmte
Helligkeit bzw. Intensität, z.B. einen bestimmten Grauwert, aufweist. Die Bilddaten
werden zur weiteren Auswertung sowie zur genauen Lagebestimmung des Altpapierstücks
an die in der Kamera befindliche Prozessoreinheit oder an die zentrale Prozessoreinheit
weitergeleitet. Dort wird für jedes Bildpunkt-Paar die Differenz der Intensitätswerte
gebildet und die Summe aller Differenzen einer Abbildung gebildet und eine entsprechende
Zuordnung zur Papier- oder Kartonfraktion vorgenommen.
[0027] Die in der jeweiligen Kamera befindliche bzw. die zentrale Prozessoreinheit speichert
die Lage der einer bestimmten Fraktion zugeordneten Altpapierstücke und steuert entsprechend
die Sortiereinrichtung. Diese besteht hier im Wesentlichen aus Druckdüsen 10, wie
beispielsweise Druckluftdüsen, die am Ende des Sortierbandes 1 in einem spitzen Winkel
zur Ebene des Sortierbandes 1 unterhalb desselben angeordnet sind. Pro Spur des Sortierbandes
1 ist mindestens eine Druckdüse 10 vorgesehen. Zusätzlich oder statt der Druckdüsen
10 kann in etwa gegenüberliegender Position mindestens eine Unterdruckdüse 14 angeordnet
werden, die Luft ansaugt und somit die Hubwirkung der Druckdüse 10 verstärkt. Statt
Unterdruckdüsen 14 können auch andere Saugeinrichtungen, wie Ventilatoren oder Unterdruckpumpen,
eingesetzt werden.
[0028] Erreicht ein als Papier identifiziertes Altpapierstück 8 das Ende des Sortierbandes
1, so erfolgt durch die Druckdüsen 10 keine Luftzufuhr bzw. durch die Unterdruckdüsen
14 keine Sogwirkung und das Papierstück 8 sinkt im Anschluss an das Sortierband 1
nach unten in einen als Papierbehälter 11 ausgeführten Ablageplatz.
[0029] Erreicht ein als Karton identifiziertes Altpapierstück 9 das Ende des Sortierbandes
1, so wird durch die Druckdüsen 10 und/oder durch die Unterdruckdüsen 14, die alle
von der (zentralen) Prozessoreinheit ― gegebenenfalls für die einzelnen Spuren getrennt
- gesteuert werden, Druckluft zugeführt bzw. Unterdruck erzeugt und das Kartonstück
9 kann aufgrund der ausgeübten Kraft nicht sofort absinken, sondern wird in Förderrichtung
2 des Sortierbands 1 weitergetragen, über die Abscheidekante 13 des als Kartonbehälter
12 ausgeführten Ablageplatzes hinweg, und sinkt schließlich auf den Ablageplatz. Dieser
kann jedoch sowohl für Papier als auch für Karton beispielsweise auch als Förderband
ausgebildet sein.
[0030] Eine andere Möglichkeit der Trennung von Papier und Karton besteht darin, dass die
Positionen von Kartonbehälter 12 und Papierbehälter 11 sowie die Positionen von Druckdüsen
10 und Unterdruckdüsen 14 vertauscht werden, wobei hier ebenfalls entweder nur Druckdüsen
10 oder nur Unterdruckdüsen 14 (oder andere Saugeinrichtungen) oder beide Arten von
Einrichtungen angeordnet werden.
[0031] Erreicht ein als Papier identifiziertes Altpapierstück 8 das Ende des Sortierbandes
1, so erfolgt durch die Druckdüsen 10 keine Luftzufuhr bzw. durch die Unterdruckdüsen
14 keine Sogwirkung und das Papierstück 8 sinkt im Wesentlichen der Wurfparabel folgend
nach unten in den Papierbehälter 11, der nun in Förderrichtung 2 des Sortierbandes
1 gesehen nach dem Kartonbehälter angeordnet ist.
[0032] Erreicht ein als Karton identifiziertes Altpapierstück 9 das Ende des Sortierbandes
1, so wird durch die Druckdüsen 10 von oben Druckluft zugeführt und/oder durch die
Unterdruckdüsen 14 ein Unterdruck erzeugt und das Kartonstück 9 wird aufgrund der
ausgeübten Kraft sofort nach unten bewegt und im Kartonbehälter 12, der sich direkt
an das Sortierband 1 anschließt, gesammelt.
[0033] Hier sei angemerkt, dass selbstverständlich sowohl nur Ansaugen als auch nur Ausblasen
als auch eine Kombination davon möglich ist. Und zwar jeweils sowohl allein für eine
Fraktion, wie hier für Karton beschrieben, jedoch auch allein für Papier. Zweckmäßigerweise
wird die Ausblasung/Ansaugung für die Fraktion mit geringerem Anteil erfolgen. Die
Ablageplätze sind dann entsprechend anzuordnen. Natürlich können auch beide Fraktionen
angesaugt und/oder ausgeblasen werden.
[0034] Das Sortierband 1 wird vorzugsweise kontinuierlich weiterbewegt, sodass die Bewegung
für die Abtrennung der Kartonstücke 9 bzw. der Papierstücke 8 genützt werden kann.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich durch Kombination mit der in
der AT 001 959 U1 gezeigten Vorrichtung bzw. dem darin gezeigten Verfahren.
[0035] So können über dem Sortierband 1 - in Bewegungsrichtung des Sortierbandes gesehen
- vor der erfindungsgemäßen Gruppe von Modulen, die jeweils mehrere Lichtquellen 3
mit zugehörigem Reflektor 4 und eine Kamera 5 umfassen, eine weitere Gruppe von Modulen
angeordnet werden, wobei ein Modul jeweils mehrere Strahlungsquellen und eine Kamera
besitzt, welche die unterschiedlichen Wellenlängen der reflektierten Strahlung erfasst.
Auf diese Weise kann zuerst eine Zuordnung der Altpapierstücke anhand der Wellenlängen
der reflektierten Strahlung erfolgen und anschließend eine Zuordnung anhand der Intensitätsunterschiede
der reflektierten Strahlung. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Zuordnung
nach dem ersten Verfahren oft nicht eindeutig ist.
[0036] Wenn beide Verfahren mit Strahlung gleicher Wellenlänge arbeiten, können beide Verfahren
mit einer Gruppe von Modulen ausgeführt werden, wobei ein Modul beispielsweise für
jedes Verfahren eine Kamera oder eine Kamera für beide Verfahren, und für beide Verfahren
die gleichen Strahlungsquellen aufweist.
[0037] Wenn mehr als zwei Fraktionen getrennt werden sollen, so können mehrere Gruppen von
Modulen, die eine Zuordnung anhand der Wellenlängen der reflektierten Strahlung vornehmen,
in Förderrichtung des Sortierbandes hintereinander angeordnet werden. Gegebenenfalls
ist direkt nach jeder Gruppe von Modulen eine Sortiereinrichtung vorgesehen, die zumindest
eine Fraktion aussortiert. Diese Sortiereinrichtung kann verschiedene Aufnahmevorrichtungen,
wie Sauger (gegebenenfalls in Kombination mit einem Klemmwalzenpaar), Greifzangen,
Nadelgreifer oder elektrostatische Aufnahmevorrichtungen aufweisen, wobei die aussortierte
Fraktion durch die Aufnahmevorrichtungen auf einen vorbestimmten Ablageplatz oder
ein weiteres Förderband verbracht wird.
[0038] Die Kartonfraktion kann entweder ebenfalls mit Hilfe der genannten mechanischen Sortiereinrichtung
oder mit einer Sortiereinrichtung, die Einrichtungen zur Erzeugung einer Luftströmung
beinhalten, aussortiert werden.
[0039] Jede Kamera 5 eines Moduls weist entweder selbst eine Prozessoreinheit auf oder ist
mit einer zentralen Prozessoreinheit verbunden. Im letzteren Fall weisen die Module
einer Gruppe eine gemeinsame zentrale Prozessoreinheit auf, auch mehrere Gruppen von
Modulen können - gegebenenfalls eine weitere - gemeinsame zentrale Prozessoreinheit
besitzen. Diese aktiviert aufgrund der ermittelten Daten zum gegebenen Zeitpunkt die
entsprechenden Aufnahmevorrichtung bzw. die Druckluftdüsen der einzelnen Sortiereinrichtungen.
[0040] Mit der Erfindung wird ein weiteres Kriterium zur Verfügung gestellt, um Altpapier,
insbesondere Karton und Papier, zu trennen, wenn eine Trennung mit Hilfe der herkömmlichen
Verfahren nur unzureichend möglich ist, was einen wesentlichen Fortschritt bei der
Klassifizierung von Altpapierstücken darstellt. Die folgende optionale Sortierung
nur mit Hilfe von Einrichtungen, die Luftströmungen erzeugen, ermöglicht eine genaue,
rasche und verschleißfreie Umsetzung dieser Klassifizierung.
1. Verfahren zum Sortieren von Altpapier unterschiedlicher Qualität und Beschaffenheit,
bei dem zumindest ein Bereich der Oberfläche verschiedener Altpapierfraktionen, wie
Papier und Karton, die beispielsweise auf mindestens einem Sortierband liegen, bestrahlt
wird und die von den Altpapierstücken der einzelnen Fraktionen reflektierte Strahlung
erfasst und die Altpapierstücke aufgrund der ermittelten Daten einer bestimmten Altpapierfraktion
zugeordnet und anschließend entsprechend sortiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Intensitätsunterschiede der Strahlung, die von benachbarten Teilflächen der betrachteten
Fläche reflektiert werden, ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der gleich großen Teilflächen ein Intensitätswert zugeordnet wird, der relative
Unterschied zwischen den Intensitätswerten benachbarter Teilflächen bestimmt wird
und für die betrachtete Fläche die Summe dieser Intensitätsunterschiede gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Altpapierstücke der Papierfraktion zugeordnet werden, wenn die Summe der Intensitätsunterschiede
einen Grenzwert überschreitet.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Altpapierstücke der Kartonfraktion zugeordnet werden, wenn die Summe der Intensitätsunterschiede
einen Grenzwert unterschreitet oder erreicht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche mit sichtbarem Licht bestrahlt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Verfahren zum Sortieren verwendet wird, bei dem die Wellenlänge der
reflektierten Strahlung berücksichtigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst mit dem Verfahren, bei dem die Wellenlänge der reflektierten Strahlung ermittelt
wird, eine Zuordnung des Altpapierstücks zu einer bestimmten Fraktion versucht wird
und im Fall, dass ein Altpapierstück einer bestimmten Fraktion nicht eindeutig zugeordnet
werden kann, anschließend das Verfahren zum Sortieren, bei dem die Intensitätsunterschiede
der reflektierten Strahlung ermittelt werden, angewendet wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Sortieren von Altpapier unterschiedlicher
Qualität und Beschaffenheit, bei dem verschiedene Altpapierfraktionen (7, 8, 9), wie
Papier (8) und Karton (9), auf mindestens einem Sortierband (1) zur Beförderung der
Altpapierstücke (7, 8, 9) liegen und über dem Sortierband (1) zumindest eine Strahlungsquelle
(3, 4) zur Bestrahlung von zumindest einem Bereich (6) des Sortierbandes (1) sowie
zumindest eine Auswertevorrichtung (5), welche die von den Altpapierstücken (7) der
einzelnen Fraktionen reflektierte Strahlung erfasst und die Altpapierstücke (7) aufgrund
der ermittelten Daten einer bestimmten Altpapierfraktion (11, 12) zuordnet, angeordnet
sind, wobei der Strahlungsquelle (3, 4) bzw. der Auswertevorrichtung (5) in Förderrichtung
(2) des Sortierbandes (1) zumindest eine Sortiereinrichtung (10) nachgeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass über dem Sortierband (1) mindestens ein Teil (5) einer Auswertevorrichtung angeordnet
ist, die Intensitätsunterschiede der Strahlung, die von benachbarten Teilflächen der
betrachteten Fläche (6) reflektiert werden, ermittelt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsquelle (3, 4) sichtbares Licht ausstrahlt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertevorrichtung eine Kamera (5) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertevorrichtung eine Zeilenkamera (5) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sortiereinrichtung zumindest eine Einrichtung (10) zur Erzeugung einer Luftströmung
beinhaltet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass diese Einrichtungen als Blaseinrichtungen, wie Druckdüsen, insbesondere Druckluftdüsen
(10), und/oder als Saugeinrichtungen, wie Unterdruckdüsen (14), Ventilatoren oder
Pumpen, ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Sortiereinrichtung mit einer oder mehreren Aufnahmevorrichtungen,
wie mechanischen Greifzangen, Saugern, Klemmwalzen, Nadelgreifern oder elektrostatischen
Aufnahmevorrichtungen, ausgestattet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet dass die Strahlungsquelle (3, 4) selbst Strahlung in zumindest einem Teilbereich des Frequenzbereichs
von Infrarot bis Röntgenstrahlung aussendet und die Auswertevorrichtung (5) auch die
Wellenlänge der reflektierten Strahlung auswertet.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine weitere Strahlungsquelle, die Strahlung in zumindest einem Teilbereich
des Frequenzbereichs von Infrarot bis Röntgenstrahlung aussendet, und zumindest eine
zusätzliche Auswertevorrichtungen, die die Wellenlänge der reflektierten Strahlung
auswertet, angeordnet sind.