[0001] Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung, insbesondere zum Umsetzen von Werkstücken,
insbesondere in einer Umformmaschine zur Massivumformung.
[0002] Bei der Massivumformung und auch bei anderen Umformvorgängen durchlaufen Werkstücke
häufig mehrere Stationen nacheinander. Die Stationen können bspw. Umformstufen in
einem Presswerkzeug sein, wobei das Werkstück dann von Stufe zu Stufe weitertransportiert
werden muss. Dazu dienen in der Regel Greifer, die die zum Teil auch schwergewichtigen
Teile erfassen, aus einer Stufe herausnehmen und der nächsten Stufe zuführen, wo sie
sie freigeben.
[0003] Aus der US-PS 3456814 ist eine solche Transporteinrichtung bekannt, die mehrere Greifereinrichtungen
aufweist, die an einer Halteschiene befestigt sind. Jede Greifereinrichtung ist nach
Art einer Zange ausgebildet und weist zwei aufeinander zu und voneinander weg schwenkbar
gelagerte Klemmbacken auf. Sie bilden zweiarmige Hebel, deren einer Hebelarm zum Festklemmen
des Werkstücks und deren anderer Hebelarm zur Betätigung dient. Dazu sind die Hebelarme
über Schublaschen mit einer Zahnstange verbunden, deren hin- und hergehende Bewegung
in eine Schwenkbewegung der Klemmbacken umgesetzt wird. Die Schublaschen sind dabei
so angeordnet, dass sie, wenn die Klemmbacken schließen, nahezu rechtwinklig zu der
Bewegungsrichtung der Zahnstange stehen. Es ergibt sich dadurch eine sehr große Untersetzung
und umgekehrt eine sehr hohe Kraftverstärkung gegen Schluß der Schließbewegung der
Klemmbacken. Zur Betätigung der Klemmbacken dienen mit der Zahnstange kämmende Zahnräder,
die vom Pressenhauptantrieb her angetrieben sind.
[0004] Die sich an den einzelnen Werkstücken einstellenden Festhaltekräfte sind von den
Werkzeugmaßen abhängig, die einer gewissen Toleranz unterliegen.
[0005] Eine weitere Transporteinrichtung für Werkstücke in Umformmaschinen ist aus der DE
2434540 C2 bekannt. Auch bei dieser Einrichtung sind mehrere aus jeweils zwei Klemmbacken
gebildete mechanische Greifeinrichtungen vorgesehen, die von einer zentralen Antriebsquelle
her betätigt werden. Die Greifer werden durch jeweils zwei als zweiarmige Hebel ausgebildete
Klemmbacken gebildet, von denen jeweils ein Hebelarm zum Ergreifen des Werkstücks
dient, wobei der jeweilige andere Hebelarm gelenkig mit einem Zahnrad verbunden ist.
Die Zahnräder oder Zahnsegmente kämmen miteinander und sind von einem zentralen Antrieb
her angetrieben, der das Öffnen und Schließen aller Greifer bewirkt.
[0006] Auch bei dieser Einrichtung ist die Steuerung der Greif- und Haltekräfte an einzelnen
Klemmbacken nicht gezielt möglich.
[0007] Davon ist es Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Transporteinrichtung zu schaffen.
[0008] Diese Aufgabe wird mit der Transporteinrichtung gemäß Anspruch 1 oder alternativ
nach Anspruch 2 gelöst. Die Transporteinrichtung nach Anspruch 1 weist wenigstens
eine, vorzugsweise mehrere Greifereinrichtungen auf, denen jeweils eine Antriebseinrichtung
individuell zugeordnet ist. Dies bedeutet, dass jeder Greifer seinen eigenen Antrieb
hat. Prinzipiell ist die Greifbewegung deshalb unabhängig von der Greifbewegung der
anderen Greifer steuerbar, einstellbar und kontrollierbar. Dies gestattet nicht nur
bedarfsweise auch ein nichtsynchrones Arbeiten der einzelnen Greifer, sondern auch
die Kontrolle und Steuerung der Greifkräfte, ggfs. unabhängig von Bauteiltoleranzen.
[0009] Gemäß Anspruch 2 ist bei der Transporteinrichtung als Antriebseinrichtung ein Stellmotor
vorgesehen. Dieser arbeitet über ein solches Getriebe auf die Greifeinrichtung, das
eine definierte Kraftübertragung gestattet. Dies bedeutet, dass innerhalb des Bewegungsbereichs
einer Klemmbacke das Verhältnis zwischen Bewegungsweg des Servomotors und der Klemmbacke
einen definierten endlichen Wert hat. Damit kann durch geeignete Steuerung des Stellmotors
eine definierte Klemmkraft oder Haltekraft an dem Werkstück eingestellt werden.
[0010] Der Stellmotor ist vorzugsweise mit einem Positionsgeber verbunden, der an eine Steuereinrichtung
angeschlossen ist, um die Greifereinrichtung zu steuern. Alternativ oder ergänzend
kann der Stellmotor mit einer Einrichtung zur Erfassung der von dem Stellmotor aufgebrachten
Kraft verbunden sein, die dann ebenfalls mit der Steuereinrichtung verbunden ist.
Die Einrichtung zur Überwachung der Klemmkraft kann bspw. ein Kraftsensor auf Basis
eines Dehnmessstreifens, ein Stromfühler in einer dem Stellmotor Leistung zuführenden
Leitung oder ein anderweitiger geeigneter Sensor sein.
[0011] Die erfindungsgemäße Transporteinrichtung gestattet eine Feinsteuerung der Bewegung
der Klemmbacken bzw. eine Feinsteuerung der von den Klemmbacken auf das Werkstück
ausgeübten Kraft. Dies insbesondere, wenn das Getriebe eine definierte Kraftübertragungscharakteristik
ohne Singularitäten, wie sie bspw. bei Kniehebelgetrieben auftreten, aufweist. Damit
gelingt nicht nur die Anpassung der Greifbewegung an etwaige innerhalb der Produktionstoleranz
liegende Unregelmäßigkeiten an dem Werkstück, sondern auch die Steuerung der Haltekraft
so, dass Beschädigungen des Werkstücks vermieden werden und dennoch ein sicheres Halten
des Werkstücks ermöglicht wird. Außerdem können die Klemmbacken außer ihrer Klemmstellung
und ihrer Öffnungsstellung noch eine dritte Stellung und Funktion übernehmen, die
bspw. darin liegt, das Werkstück zu führen ohne es festzuklemmen. Hält eine Greifereinrichtung
ein Werkstück bspw. oberhalb einer Matrize, ist es möglich, die Klemmkraft so zu vermindern,
dass das Werkstück von den Klemmbacken geführt zwischen diesen durchrutscht und in
die Matrize eintritt. Durch diese Maßnahme ist es möglich, die Transportkurve der
Greifeinrichtung zu vereinfachen. Bspw. kann es beim Einsetzen von Werkstücken in
die Matrize entbehrlich werden, die Greifereinrichtung auf die Matrize hin zu bewegen.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist als Antriebsquelle ein Servomotor vorgesehen,
dessen Drehbewegung von einem Spindelgetriebe in eine Linearbewegung umgesetzt wird.
Jedoch können bedarfsweise auch andere Einrichtungen zur Umsetzung von Dreh- in Linearbewegungen
Anwendung finden. Vorzugsweise wird eine Rollengewindespindel verwendet, die auch
bei großen übertragenen Kräften eine geringe Reibung aufweist. Die Linearbewegung
wird vorzugsweise über ein Hebelgetriebe, d.h. bspw. lediglich zwei Zuglaschen auf
die Klemmbacken übertragen. Hier wird bevorzugt, dass die Zuglasche mit dem Hebelarm
der Klemmbacke, mit dem sie zusammenwirkt, in Klemmstellung der Klemmbacke ungefähr
einen rechten Winkel einschließt. In diesem Bereich ist die Kraftübertragung von dem
Abtrieb des Spindelgetriebes auf die Klemmbacke von der Winkelstellung des Klemmbackens
relativ unabhängig. Das Untersetzungsverhältnis ist nahezu konstant, was der Steuerbarkeit
der Greifereinrichtung entgegenkommt.
[0013] Die Greifereinrichtung ist vorzugsweise mit weiteren Greifereinrichtungen gemeinsam
an einer Halteschiene befestigt. Diese ist bevorzugterweise so ausgebildet, dass sie
einen geschlossenen Innenraum umgrenzt. Die Antriebseinrichtung und das Getriebe können
vollständig in dem Innenraum untergebracht werden. Hier sind sie vor schädlichen Einwirkungen
weitgehend geschützt. Dies gilt insbesondere hinsichtlich einer etwaigen von dem Werkstück
ausgehenden Wärmestrahlung bei Halbwarmumformprozessen. Bedarfsweise kann der von
der Halteschiene umschlossene Innenraum mit Druckluft beaufschlagt werden, um das
Eindringen von störenden Stoffen und deren Vordringen zu dem Getriebe, der Gewindespindel
und/oder dem Stellmotor zu verhindern.
[0014] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine Transporteinrichtung in einer schematisierten perspektivischen Darstellung,
Fig. 2 die Transporteinrichtung nach Figur 1, in einer quergeschnittenen Darstellung,
Fig. 3 die Transporteinrichtung nach den Figuren 1 und 2, in Draufsicht und in Greifposition,
Fig. 4 die Transporteinrichtung nach Figur 3, in Freigabeposition, in Draufsicht,
Fig. 5 eine angewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transporteinrichtung
in Schnittdarstellung,
Fig. 6 die Transporteinrichtung nach Figur 5, in einer schematisierten teilweise geschnittenen
Draufsicht, in Greifposition, und
Fig. 7 die Transporteinrichtung nach Figur 6, in Freigabeposition in Draufsicht.
[0015] In Figur 1 ist eine Transporteinrichtung 1 veranschaulicht, die zum Transport von
Werkstücken 2 durch mehrere in einem Werkzeug 3 vorgesehene Gesenke 4, 5 vorgesehen
ist. Zu der Transporteinrichtung 1 gehört eine Halteschiene 7, die in einer durch
einen Pfeil 8 bezeichneten Transportrichtung längsbewegbar und erforderlichenfalls
zusätzlich in einer durch einen Pfeil 9 bezeichneten Richtung heb- und senkbar gelagert
ist.
[0016] Die Halteschiene 7 weist an ihrer dem Werkzeug 3 zugewandten Seite 11 ein oder mehrere
Greifereinrichtungen 12, 14 auf, die dazu eingerichtet sind, das Werkstück 2 zu ergreifen
und stationsweise fortzutransportieren.
[0017] Die Greifereinrichtungen 12, 14 sind übereinstimmend aufgebaut. Die nachfolgende
Beschreibung der Greifereinrichtung 12 bezieht sich somit entsprechend auf die Greifereinrichtung
14. Die Greifereinrichtung 12 weist einen an der Vorderseite 11 der Halteschiene 7
vorgesehenen Träger 15 auf, der eine obere und eine untere Trägerplatte 16, 17 beinhaltet.
Der Träger 15 weist einen Durchgang auf, der in den von der Halteschiene umschlossenen
Innenraum führt. Zwischen beiden Trägerplatten 16, 17 sind zwei Klemmbacken 18, 19
angeordnet, die sich in Klemmstellung ungefähr parallel zueinander von dem Träger
15 weg erstrecken. Die Klemmbacken 18, 19 ragen aus dem Träger 15 und sind zwischen
den Trägerplatten 16, 17 um entsprechende Zapfen 21, 22 aufeinander zu und voneinander
weg schwenkbar gelagert. An ihrem von dem Träger 15 weg weisenden, freien Ende sind
die Klemmbacken 18 mit Aufnahmemitteln für das Werkstück 2 versehen. Bspw. trägt der
Klemmbacken 18 an seiner dem Werkstück 2 zugewandten Seite ein Prisma 23, während
der Klemmbacken 19 eine plane Anlagefläche 24 aufweist.
[0018] Aus den Figuren 2 und 3 geht eine der Greifereinrichtung 12 zugeordnete Antriebseinrichtung
26 hervor, zu der ein Stellmotor 27 und ein Getriebe 28 gehört. Der Stellmotor 27
ist mit seiner Abtriebswelle 29 mit einer Gewindespindel 31 verbunden, auf der eine
Gewindebuchse 32 sitzt. Diese ist mit einem Schieber 33 verbunden, der von dem Servomotor
27 weg und auf diesen hin in Richtung der Drehachse der Gewindespindel 31, jedoch
parallel gegen diese versetzt verschiebbar ist. Der Schieber 33 ist dabei in einer
lediglich schematisch angedeuteten Führung geführt. An seiner der Greifereinrichtung
12 zugewandten Seite trägt er schwenkbare Zuglaschen 35, 36, die mit ihrem von dem
Schieber 33 abliegenden Ende schwenkbar mit einem Hebelarm 37a, 37b des jeweiligen
Klemmbackens 18, 19 verbunden sind. Die Hebelarme 37a, 37b sind dabei etwa im rechten
Winkel oder auch in einem spitzen Winkel zu den übrigen sich zu dem Werkstück 2 erstreckenden
Abschnitten der Klemmbacken 18, 19 orientiert. In Schließstellung, wenn das Prisma
23 und die Planfläche 24 an dem Werkstück 2 anliegen, schließen die Hebelarme 37a,
37b mit den Zuglaschen 35, 36 jeweils einen rechten Winkel ein. Geringere Abweichungen
sind jedoch ohne weiteres zulässig.
[0019] Die insoweit beschriebene Transporteinrichtung 1 arbeitet wie folgt:
[0020] Es wird angenommen, dass die Greifereinrichtung 12 zunächst in der in Figur 4 veranschaulichten
Position befindlich ist. Der Schieber 33 befindet sich in einer in dem Trägerkörper
15 weitestgehend vorgeschobenen Position. Die Zuglaschen 35, 36 verschwenken über
die Hebelarme 37a, 37b die Klemmbacken 18, 19 weit von dem Werkstück 2 weg, um dieses
freizugeben.
[0021] Soll das Werkstück 2 von der Greifereinrichtung 12 aufgenommen werden, wird der Servomotor
so angesteuert, dass er, wie in Figur 3 veranschaulicht, die Gewindemuffe 32 und den
Schieber 33 von der Greifereinrichtung 12 wegzieht. Die Zuglaschen 35, 36 schwenken
die Klemmbacken 18, 19 nun, indem sie an den Hebelarmen 37a, 37b ziehen, in Klemmstellung.
Dabei werden die Klemmbacken 18, 19 um die bezüglich der Halteschiene 7 feste, von
den Bolzen 21, 22 definierte feste Schwenkachsen geschwenkt. Finden die Klemmbacken
18, 19 an dem Werkstück 2 ihre Anlage und wird der Servomotor 27 weiter angesteuert,
klemmen die Klemmbacken 18, 19 das Werkstück 2 fest. Das Drehmoment des Servomotors
27 wird über das Getriebe 28, das von der Gewindespindel 31, dem Schieber 33, den
Zuglaschen 35, 36 und den Hebelarmen 37a, 37b gebildet wird, auf das Werkstück 2 übertragen.
Durch Steuerung des Motordrehmoment des Servomotors 27 kann die Klemmkraft an dem
Werkstück 2 relativ unabhängig von dessen geometrischer Form und Maßhaltigkeit reguliert
werden. Dies ist unabhängig von der Regulierung der Greifeinrichtung 14 möglich. Alternativ
kann der Stellmotor in Halteposition festgebremst werden oder durch ein Rastmoment
ohne Drehung halten.
[0022] Ist das Werkstück 2 zwischen den Klemmbacken 18, 19 festgeklemmt, kann es aus dem
Werkzeug 3 herausgehoben werden, indem die Halteschiene 7 bspw. in Richtung des Pfeils
9 vertikal bewegt wird. Alternativ kann die Greifeinrichtung 12 das Werkstück auf
der dargestellten Höhe erfassen, wenn es bspw. durch einen Hochbringer ohne Zutun
der Greifereinrichtung 12 aus dem Werkstück 3 herausgeführt wird. Durch Bewegung der
Halteschiene 7 in Richtung des Pfeils 8 kann das Werkstück 2 nun mittels der Transporteinrichtung
1 an die gewünschte nächste Position überführt werden. Während dieses Vorgangs wird
die Klemmkraft an dem Werkstück 2 aufrecht erhalten, indem der Servomotor 27 bei stehender
Abtriebswelle 29 so weit weiterbestromt wird, dass er ein Haltemoment aufbringt, das
von dem Getriebe 28 in eine Haltekraft umgesetzt wird.
[0023] Ist das Werkstück 2 an der nächsten Stufe, bspw. an dem Gesenk 5 angekommen, stoppt
die Greifereinrichtung 12 oberhalb dieses Gesenks. Bspw. kann das Werkstück 2 durch
eine Abwärtsbewegung der Halteschiene 9 nun in das betreffende Gesenk 5 (oder auch
4) eingeführt werden. Alternativ kann auf eine Abwärtsbewegung verzichtet werden.
Bspw. wird die Greifereinrichtung 12 lediglich entspannt, d.h. die Klemmbacken 18,
19 werden nicht mehr fest an das Werkstück 2 angedrückt ohne von diesem wegbewegt
zu werden. Dies kann durch Verminderung der Bestromung des Servomotors 27, durch Abschalten
eines Mindeststroms oder durch geringfügige Drehung in Gegenrichtung erfolgen, so
dass die Klemmbacken 18, 19 geringfügig von dem Werkstück 2 wegbewegt werden. Das
Werkstück 2 kann nun unter Wirkung seines Eigengewichts in das Gesenk (oder 4) gleiten.
Ist das Werkstück 2 freigegebenen, können die Klemmbacken 18, 19 voneinander weggeschwenkt
werden, in dem der Servomotor 27 entsprechend angesteuert wird. Somit werden drei
Zustände unterschieden:
1. Der Klemmzustand in dem der Servomotor 27 die Klemmbacken 18, 19 mit Kraft aufeinander
zu und gegen das Werkstück drückt. Die Klemmkraft kann aufrecht erhalten werden, wenn
das Getriebe 28 (selbstsperrend ist), in dem der Servomotors 27 abgeschaltet wird
oder indem der Servomotor so angesteuert wird, dass er ein Mindestmoment aufbringt.
2. Führen des Werkstücks; die Klemmbacken 18, 19 halten das Werkstück 2 zwischeneinander,
klemmen es jedoch nicht fest.
3. Die Klemmbacken 18, 19 geben das Werkstück 2 vollständig frei, indem sie von diesem
wegschwenken.
[0024] Zur Steuerung des Servomotors 27 können an der Antriebseinrichtung 27 Sensoren vorgesehen
werden, die die aufgebrachten, ausgeübten oder übertragenen Kräfte oder die Position
des Servomotors 27 oder Teilen des Getriebes 26 kennzeichnen. Bspw. kann an dem Servomotor
27 ein Winkelgeber vorgesehen sein. Ergänzend kann ein Weggeber an dem Schieber vorgesehen
sein. Außerdem kann der Motorstrom als Maß für das erzeugte Drehmoment ausgewertet
werden. Alternativ können Drehmoment oder Kraftsensoren vorgesehen werden.
[0025] Der Servomotor 27 und das Getriebe 26 kann vollständig in dem Innenraum der Halteschiene
7 untergebracht werden. Ebenso können etwaige Sensoren hier angeordnet werden. Damit
erfolgt die Betätigung und die Erfassung der Bewegung der Greifereinrichtung 12 bzw.
die sonstige Kontrolle ihrer Arbeit aus dem Innenraum heraus. Dieser kann bedarfsweise
mit Druckluft beaufschlagt werden, die bspw. an den Greifereinrichtungen 12, 14 aus
dem Innenraum austritt und somit die Servomotoren 27 und das Getriebe 28 kühlt. Außerdem
verhindert die hier austretende Luft das Eindringen von Schmutz.
[0026] In den Figuren 5 bis 7 ist eine abgewandelte Ausführungsform der Transporteinrichtung
1 veranschaulicht. Soweit grundsätzliche bauliche und/oder funktionell Übereinstimmung
mit der vorstehend beschriebenen Ausführungsform der Transporteinrichtung 1 besteht,
werden ohne erneute Erläuterung die gleichen Bezugszeichen verwendet. Auf die vorige
Beschreibung wird verwiesen.
[0027] Während bei der Transporteinrichtung 1 nach den Figuren 1 bis 3 ein Servomotor 27
zur Anwendung kommt, dessen Abtriebswelle 29 etwa oberhalb des Schiebers 33 angeordnet
ist, ist die Anordnung bei der Transporteinrichtung 1 nach den Figuren 5 bis 7 so
getroffen, dass der Servomotor 27 seitlich neben den Schieber 33 angeordnet ist. Die
Gewindespindel 31 liegt somit neben dem Servomotor 27 etwa auf gleicher Höhe. Zu dem
Getriebe 26 gehört außer der Gewindespindel 31 (Rollengewindespindel) und den sonstigen
im Zusammenhang mit Figur 3 bereits beschriebenen Elementen ein Zahnradgetriebe 41,
das die Drehbewegung des Servomotors 27 mittels dreier Zahnräder 42, 43, 44 auf die
Gewindespindel 31 überträgt. Der Antrieb baut, insbesondere wenn Zahnräder 42, 43,
44 mit relativ geringem Durchmesser verwendet werden, was durch Anwendung des Zwischenzahnrads
43 möglich wird, recht flach, wodurch, wie aus Figur 5 ersichtlich, eine insgesamt
flache Trägerschiene 7 zur Anwendung kommen kann.
[0028] An den Klemmbacken 18, 19 können bedarfsweise und wie aus Figur 6 und 7 hervorgeht
jeweils auswechselbare Prismen 23a, 23b vorgesehen werden. Diese gestatten eine einfache
Anpassung an unterschiedliche Werkstücke 2. Eine Justage der Greifereinrichtung 12
kann jedoch meist entfallen. Die nicht weiter veranschaulichte Steuereinrichtung kann
den Servomotor 27 so steuern, dass er bei Erreichen einer gewünschten Klemmkraft stoppt
und die Klemmkraft aufrecht erhält. Alternativ oder ergänzend kann eine Positionsregelung
oder Steuerung vorgesehen werden, bei der verschiedene Klemm- und Freigabepositionen
durch Programmierung vorgegeben werden. Ebenso können die Klemmkräfte durch Programmierung
eingestellt werden, was mechanische Justagen überflüssig macht.
[0029] Eine Transporteinrichtung 1, insbesondere für Umformmaschinen zum Kaltumformen oder
Halbwarmumformen weist eine Halteschiene mit Greifereinrichtungen 12 auf, die jeweils
gesondert über Servomotoren 27 gesteuert sind. Die zur Kraftübertragung zwischen dem
Servomotor 27 und Klemmbacken 18, 19 der Greifereinrichtung 12, 14 vorgesehenen Getriebe
26, können selbstsperrend sein, übertragen jedoch unabhängig davon die Drehbewegung
des jeweiligen Servomotors stetig auf die Klemmbacken 18, 19, die dadurch schwenken.
Zur besseren Steuerung oder Regelung der Greifereinrichtung 12, 14 können diese mit
Sensoren zur Kraft- und/oder Positionserfassung versehen sein.
1. Transporteinrichtung (1) insbesondere zum Umsetzen von Werkstücken (2), insbesondere
in einer Umformmaschine,
mit wenigstens einer Greifereinrichtung (12) zur Erfassung eines Werkstücks (2), die
wenigstens einen beweglich gelagerten Klemmbacken (18) aufweist, und
mit wenigstens einer Antriebseinrichtung (26), die der Greifereinrichtung (12) individuell
zugeordnet ist, um das Erfassen und das Freigeben des Werkstücks (2) der zugeordneten
Greifereinrichtung (12) individuell zu bewirken.
2. Transporteinrichtung (1) insbesondere zum Umsetzen von Werkstücken (2), insbesondere
in einer Umformmaschine,
mit wenigstens einer Greifereinrichtung (12) zur Erfassung eines Werkstücks (2), die
wenigstens einen beweglich gelagerten Klemmbacken (18) aufweist, und
mit wenigstens einer Antriebseinrichtung (26), die einen Stellmotor (27) und ein Getriebe
(28) zur Übertragung der von dem Stellmotor (27) erbrachten Bewegung auf die Greifereinrichtung
(12) aufweist, wobei die durch den Klemmbacken (18) auf das Werkstück (2) ausgeübte
Klemmkraft durch den Stellmotor (27) definiert steuerbar ist.
3. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung
(26) einen Stellmotor (27) und ein Getriebe (28) zur Übertragung der von dem Stellmotor
(27) erbrachten Bewegung auf die Greifereinrichtung (12) aufweist, wobei die durch
den Klemmbacken (18, 19) auf das Werkstück (2) ausgeübte Klemmkraft durch den Stellmotor
(27) definiert kontrollierbar ist.
4. Transporteinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellmotor
(27) mit einem Positionsgeber verbunden ist, der an eine Steuereinrichtung angeschlossen
ist.
5. Transporteinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellmotor
(27) mit einer Einrichtung zur Erfassung der von dem Stellmotor (27) aufgebrachten
Kraft verbunden ist und dass diese Einrichtung an die Steuereinrichtung zur Steuerung
der von dem Klemmbacken (18, 19) ausgeübten Kraft angeschlossen ist.
6. Transporteinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe
(28) eine definierte Kraftübertragungscharakteristik aufweist.
7. Transporteinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (28)
ein im wesentlichen konstantes Übersetzungsverhältnis aufweist.
8. Transporteinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe
ein Spindelgetriebe (31, 32) enthält.
9. Transporteinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe
(28) ein Hebelgetriebe (35, 36, 37a, 37b) enthält.
10. Transporteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zu der Greifereinrichtung
(12) zwei bewegliche Klemmbacken (18, 19) gehören, die von der Antriebseinrichtung
(26) kontrolliert aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind.
11. Transporteinrichtung nach Anspruch 8, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacken
(18, 19) jeweils um eine feste Drehachse (21, 22) schwenkbar gelagert und über Zuglaschen
(35, 36) mit dem Abtrieb des Spindelgetriebes (32) verbunden ist, das durch eine Rollengewindespindel
gebildet ist.
12. Transporteinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung
derart ausgebildet ist, dass sie den oder die Klemmbacken (18, 19) in eine erste Position
in einen Klemmzustand, in dem das Werkstück (2) fest gehalten ist, in eine zweite
Position und/oder einen zweiten Zustand, in dem das Werkstück (2) von dem oder den
Klemmbacken (18, 19) verschiebbar geführt ist, und in eine dritte Position überführ
ist bzw. sind, in der das Werkstück (2) freigegeben ist.
13. Transporteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifereinrichtung
(12) von einer Halteeinrichtung (7) getragen ist, mittels derer die Greifereinrichtung
(12) zur Erzielung einer Umsetzbewegung gezielt bewegbar ist.
14. Transporteinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung
(7) eine Halteschiene mit einem nach außen im Wesentlichen abgeschlossenen Innenraum
ist und dass die Antriebseinrichtung (26) vorzugsweise vollständig in den Innenraum
integriert ist.
15. Transporteinrichtung nach Anspruch 4 oder 5 und nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
dass der Positionsgeber bzw. die Einrichtung zur Erfassung der ausgeübten Kraft in
dem Innenraum angeordnet ist.
16. Transporteinrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum
mit Druckluft beaufschlagt ist.