[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufwickelvorrichtung, insbesondere für eine Wickelmaschine,
die einen Spulenständer aufweist, in den eine Anzahl von Spulen nebeneinanderliegend
einsetzbar ist, auf die sukzessive eine der Aufwickelvorrichtung über einen Einfädelkopf
zugeführte Materialbahn aufwickelbar ist, indem der die Spulen tragende Spulenständer
quer zur Zuführrichtung der Materialbahn verschiebbar ist.
[0002] Eine derartige Aufwickelvorrichtung für eine Wickelmaschine ist aus der DE 85 34
634 U1 bekannt. Hierbei ist vorgesehen, daß auf einer gemeinsamen, die Spulen antreibenden,
in einem Spulenständer gelagerten Welle mehrere Spulen eingesetzt und von der gemeinsamen
Welle drehangetrieben werden. Nachdem eine Spule mit der von der Wickelmaschine zugeführten
Materialbahn bewickelt wurde, wird die Materialbahn abgeschnitten und der Spulenständer
um den Abstand zwischen zwei benachbarten Spulen weiterbewegt, so daß die Materialbahn
nun auf die neben der vollen Spule liegende Spule aufgewickelt werden kann. Nachdem
alle auf der gemeinsamen Welle angeordneten Spulen vollgewickelt wurden, ist es in
nachteiliger Art und Weise erforderlich, daß die Wickelmaschine zwecks Unterbrechung
der Zufuhr der Materialbahn gestoppt werden muß, um die vollen Spulen von der gemeinsamen
Achse der Aufwickelvorrichtung abzunehmen und neue, leere Spulen auf die gemeinsame
Achse aufzuschieben. Typischerweise dauert dieser Ent- und Beladevorgang der Spulen
ungefähr ein Drittel der zum Vollwickeln der Spulen mit der Materialbahn benötigten
Zeit, so daß in nachteiliger Art und Weise bei der bekannten Aufwickelvorrichtung
für eine Wickelmaschine eine nur unzureichende Effizienz gegeben ist.
[0003] Ein weiterer Nachteil der bei der bekannten Aufwickelvorrichtung vorgesehenen Anordnung
sämtlicher Spulen auf einer gemeinsamen Achse besteht darin, daß - wenn bei einer
innen liegenden Spule eine Komplikation auftritt - sämtliche in axialer Richtung weiter
außen liegenden Spulen entfernt werden müssen, damit die innere Spule zugänglich ist.
Auch diese Tatsache beeinträchtigt in nachteiliger Art und Weise die Effizienz der
bekannten Aufwickelvorrichtung.
[0004] Aus der DE 34 25 148 C2 ist eine Einrichtung zum Aufwickeln einer Rolle bekannt,
die in einer Wickelmaschine schwenkbare Haltearme aufweist. Die Haltearme lassen sich
entlang einer Führung über die Arbeitsbreite der Maschine verschieben und um diese
Führung verschwenken, so daß verschieden breite Rollen gewickelt werden können. Für
das Aufwickeln sind Motoren vorgesehen, welche jeweils an den zugehörigen schwenkbaren
Haltearmen befestigt sind. Jeder Motor treibt hierbei über ein Zugmittelgetriebe die
jeweilige aufzuwickelnde Rolle an. Hierbei ist vorgesehen, daß die Wellen benachbarter
Rollen miteinander verbunden werden, indem ein der Stirnseite der sich bildenden Rolle
abgewandtes Ende mindestens zweier Wellen über die sich bildende Rolle drehbar über
den stützenden Haltearm hinaus verlängert ist, und an jedem verlängerten Ende der
jeweiligen Welle ein Teil einer lösbaren Kupplung befestigbar ist, wobei die Kupplungsteile
einander zugewandter Teile benachbarter Wickelstationen wahlweise miteinander verbindbar
sind.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Aufwickelvorrichtung, insbesondere
für eine Wickelmaschine, der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß ein
Be- und Entladen der Aufwickelvorrichtung erleichtert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine der in den
Spulenständer einsetzbaren Spulen unabhängig von den anderen Spulen von einer Wickelposition,
in der der Spule die Materialbahn zuführbar ist, durch eine in der Zuführrichtung
der Materialbahn und somit im wesentlichen quer zur Verschieberichtung des Spulenständers
verlaufenden Bewegung in eine Belade-/Entnahmeposition, in der die Spule in den Spulenhalter
einsetzbar bzw. aus diesem entnehmbar ist, bewegbar ist.
[0007] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird in vorteilhafter Art und Weise erreicht,
daß die mindestens eine Spule - nachdem sie in ihrer Wickelposition mit der von der
Wickelmaschine zugeführten Materialbahn bewickelt wurde - besonders einfach bereits
aus der Aufwickelvorrichtung entnommen werden kann, während oder nachdem eine andere
Spule in ihre Wickelstellung bewegt wird, indem die volle Spule in ihre Belade-/Entnahmestellung
bewegt wird.
[0008] Die erfindungsgemäße Aufwickelvorrichtung besitzt den Vorteil, daß ihr vollgewickelte
Spulen entnommen und durch leere Spulen ersetzt werden können während eine andere
Spule der Aufwickelvorrichtung bewickelt wird, so daß in äußerst vorteilhafter Art
und Weise die Effizienz der erfindungsgemäßen Aufwickelvorrichtung gegenüber den bekannten
Aufwickelvorrichtungen deutlich gesteigert ist.
[0009] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß mindestens eine von
ihrer Wickelposition in ihre Belade-/Entnahmeposition bewegbare Spule auf einer Spulenhalterung
gelagert ist, die um eine im Spulenständer gelagerte Welle oder Achse verschwenkbar
ist. Diese erfindungsgemäße Maßnahme hat den Vorteil, daß dadurch eine einfache und
kostengünstige Art und Weise gegeben ist, die erfindungsgemäß vorgesehene Beweglichkeit
der Spulen der Aufwickelvorrichtung zu erreichen.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß für alle oder
fast alle der in die erfindungsgemäße Aufwickelvorrichtung einsetzbaren Spulen als
Spulenhalterung ein schwenkbarer Arm vorgesehen ist. Diese erfindungsgemäße Maßnahme
besitzt den Vorteil, daß hierdurch alle oder fast alle Spulen der erfindungsgemäßen
Aufwickelvorrichtung unabhängig von den anderen Spulen handhabbar sind.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß mindestens eine
Spulenhalterung mehr als eine Spule trägt, so daß die von einer Spulenhalterung getragenen
Spulen unabhängig von den anderen der im Spulenständer aufgenommenen Spulen von ihrer
Wickelposition in ihre Belade-/Entnahmeposition bewegbar sind. Eine derartige Maßnahme
sieht vor, daß durch die vorzugsweise paarweise Anordnung von mindestens zwei Spulen
auf einer gemeinsamen Spulenhalterung die Anzahl der im Spulenständer der erfindungsgemäßen
Aufwickelvorrichtung vorzusehenden Spulenhalterungen reduzierbar ist.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Antriebseinheit
der Spulenhalterung einen die Spule tragenden Spulenantrieb aufweist, der mit einem
Übertragungselement mit einem Kupplungsteil verbunden ist, durch daß die Rotationsbewegung
der die Spulenhalterung tragenden Welle auf das Übertragungselement und somit auf
den Spulenantrieb übertragbar ist.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die mindestens
eine Spule tragenden, schwenkbaren Spulenhalterungen auf einer gemeinsamen Welle angeordnet
sind. Diese erfindungsgemäße Maßnahme besitzt den Vorteil, daß hierdurch die erfindungsgemäße
Vorrichtung besonders einfach und daher kostengünstig ist.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß mindestens eine
Spulenhalterung einen Spulenantrieb aufweist, durch welchen die von der Spulenhalterung
getragene Spule drehantreibbar ist.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Spulenantrieb
über ein Übertragungselement mit einem Kupplungselement verbunden ist, durch das eine
Rotationsbewegung der die Spulenhalterungen tragende Welle in eine Rotation der Spulen
umsetzbar ist.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die einzelnen
Spulen durch einen Reibradantrieb drehantreibbar sind.
[0017] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0018] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen zu
entnehmen, die im folgenden anhand der Figuren beschrieben werden. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel einer Aufwickelvorrichtung, wobei sich alle Spulen in ihrer
Wickelposition befinden,
- Figur 2
- das Ausführungsbeispiel der Figur 1, wobei sich eine Spule in ihrer Belade-/Entnahmestellung
befindet,
- Figur 3
- eine Ansicht des Ausführungsbeispiels aus der Richtung III der Figur 1,
- Figur 4
- eine Ansicht des Ausführungsbeispiels aus der Richtung IV der Figur 1,
- Figur 5
- eine Ansicht der in Figuren 1 bis 4 dargestellten Aufwickelvorrichtung aus der Richtung
V der Figur 1,
- Figur 6
- eine Ausführungsform einer Spulenhalterung,
- Figur 7
- eine Ansicht der Spulenhalterung aus der Richtung VII der Figur 6,
- Figur 8
- eine Ansicht der Spulenhalterung aus der Richtung VIII der Figur 7,
- Figur 9
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Aufwickelvorrichtung, wobei sich alle Spulen
in ihrer Wickelposition befinden,
- Figur 10
- eine Ansicht des weiteren Ausführungsbeispiels aus der Richtung X der Figur 9, und
- Figur 11
- eine Ansicht einer weiteren Spulenhalterung aus der Richtung XI der Figur 9.
[0019] Das in den Figuren dargestellte erste Ausführungsbeispiel einer allgemein mit 1 bezeichneten
Aufwickelvorrichtung weist einen Spulenständer 2 auf, in dem eine Anzahl von Spulen
3a-3h aufnehmbar ist. Die Spulen 3a-3h werden sukzessive mit einer Materialbahn (nicht
gezeigt) bewickelt, die ihnen über einen schwenkbaren Einfädelkopf 5 zugeführt werden.
Hierbei ist vorzugsweise vorgesehen, daß der Einfädelkopf 5 derart ausgebildet und
angeordnet ist, daß er einem zunehmendem Druckmesser der aufgewickelten Materialbahn
folgt. Nachdem die erste Spule 3a mit der über den Einfädelkopf 5 zugeführten Materialbahn
vollgewickelt wurde, wird die Materialbahn abgeschnitten und der Spulenständer 2 wird
von einer in den Figuren nicht gezeigten, bekannten Verschiebeinrichtung (in Figur
1) nach links, also in einer quer zur Zuführrichtung der Materialbahn verlaufenden
Verschieberichtung, verschoben. Die zweite Spule 3b liegt dann somit vor dem Einfädelkopf
5. Dann wird die zweite Spule 3b bewickelt. Nachdem die zweite Spule 3b voll ist,
wird wiederum die Materialbahn abgeschnitten und der Spulenständer 2 wiederum um den
Abstand zwischen zwei Spulen nach links bewegt, so daß nun die dritte Spule 3c vor
dem Einfädelkopf 5 zu liegen kommt. Dieses Verfahren wird nun solange fortgesetzt,
bis sämtliche der Spulen 3a-3h bewickelt sind.
[0020] Um nun nicht - wie bei den bekannten Aufwickelvorrichtungen - gezwungen zu sein,
die Zufuhr des Materialstreifens zu stoppen, nachdem auch die letzte der Spulen 3a-3h
vollgewickelt wurde, ist bei der beschriebenen Aufwickelvorrichtung 1 in vorteilhafter
Art und Weise vorgesehen, daß mindestens eine, vorzugsweise aber alle oder fast alle
der Spulen 3a-3h von ihrer in Figur 1 dargestellten Wickelposition in eine Belade-/Entnahmestellung
bewegbar sind, wie dies in Figur 2 für die Spule 3h dargestellt ist. Die Spulen 3a-3h
werden hierzu in einer in der Zuführrichtung der Materialbahn und sonst im wesentlichen
quer zur Verschieberichtung des Spulenständers 2 verlaufenden Bewegungsrichtung aus
ihrer Wickelposition in ihre Belade-/Entnahmeposition (und umgekehrt) bewegt.
[0021] Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, daß hierbei mit der Entnahme z. B. der
ersten Spule 3a bereits begonnen werden kann, während die zweite Spule 3b mit der
Materialbahn bewickelt wird. In entsprechender Art und Weise kann die volle zweite
Spule 3b aus dem Spulenständer 2 entnommen werden, während der dritten Spule 3c die
aufzuwickelnde Materialbahn zugeführt wird, etc. Nachdem die letzte Spule 3h bewickelt
wurde, steht für den Aufwickelvorgang der Materialbahn mindestens eine zwischenzeitlich
eingesetzte leere Spule 3a-3g zur Verfügung, so daß durch eine einfache Verschiebung
des Spulenständers 2 zur leeren Spule - z. B. der Spule 3a - der Aufwickelvorgang
ohne größere Unterbrechungen fortgesetzt werden kann. Die vorgesehene Bewegbarkeit
einer oder einiger Spulen 3a-3h unabhangig von den anderen im Spulenständer 2 aufgenommenen
Spulen 3a-3h besitzt somit den Vorteil, daß hierdurch diese Spulen 3a-3h unabhängig
von den anderen Spulen 3a-3h handhabbar - z. B. zum Beladen oder Entnehmen - sind.
[0022] Um nun diese vorteilhafte separate Beweglichkeit der einzelnen Spulen 3a-3h besonders
leicht erzielen zu können, ist bei dem Ausführungsbeispiel - wie am besten aus Figur
5 ersichtlich ist - vorgesehen, daß jede Spule 3a-3h auf einer Spulenhalterung 10a-10h
angeordnet ist, die an ihrem zweiten, dem die Spule 3a-3h tragenden ersten Ende 10a'-10h'
abgewandten Ende 10a''-10h'' auf einer Welle 15 verschwenkbar gelagert sind. Hierdurch
sind die einzelnen Spulen 3a-3h leicht um die Welle 15 von ihrer in Figur 1 dargestellten
Wickelposition in ihre in Figur 2 anhand der Spule 3h dargestellten Belade-/Entnahmeposition
bewegbar.
[0023] Im Ausführungsbeispiel ist zu sehen, daß für jede der in dem Spulenständer 2 aufnehmbaren
Spulen 3a-3h eine Spulenhalterung 10a-10h vorgesehen ist. Dies ist aber nicht zwingend
erforderlich. Es ist auch möglich, daß nur für fast alle oder nur einige der Spulen
3a-3h eine Spulenhalterung 10a-10h vorhanden ist. Ebenso ist es möglich, daß eine
Spulenhalterung 10a-10h mehr als eine Spule 3a-3h trägt, wobei in diesem Fall dann
bevorzugt wird, daß eine Spulenhalterung 10a-10h dann vorzugsweise ein Paar, zwei
Paare etc. von Spulen trägt, die vorzugsweise symmetrisch auf der Spulenhalterung
10a-10h angeordnet sind.
[0024] Bevorzugt wird, daß die Spulenhalterungen 10a-10h - wie in Figur 5 dargestellt -
jeweils einen Arm 11 (siehe Figur 6) aufweisen, der an seinem ersten Ende 11' die
Spule 3a-3h trägt und an seinem zweiten Ende 11'' auf der Welle 15 verschwenkbar gelagert
ist. An seinem ersten Ende 11' weist der Arm 11 und somit die Spulenhalterung 10a-10h
einen Spulenantrieb 20 auf, auf dessen Welle 21 die jeweilige Spule 3a-3h gelagert
ist. Der Spulenantrieb 20 ist - wie am besten aus den Figuren 6 bis 8 ersichtlich
ist - über ein Übertragungselement - im hier gezeigten Fall über einen Riemen 23 -
mit einem Kupplungselement 24 verbunden, durch welches der Spulenantrieb 20 für die
Spulen 3a-3h mit der vom Antrieb 6 angetriebenen Welle 15 der Aufwickelvorrichtung
1 verbindbar ist. Die Ausbildung einer Spulenhalterung 10a mit einem derartigen Spulenantrieb
20 hat den Vorteil, daß hierdurch die Spulen 3a-3h einer Spulenhalterung 10a unabhängig
von den auf den anderen Spulenhalterungen 10b-10h gelagerten Spulen 3b-3h drehantreibbar
sind. Es ist möglich, daß jeweils nur diejenige Spule 3a-3h weiterbewickelt wird,
während die anderen Spulen 3a-3h - bei Ausrichtung eines Kupplungselements 24 - still
stehen. Außerdem ist es möglich, daß die am nächsten zu bewickelnde Spule bereits
in ihrer Drehzahl hochgefahren wird, während die vorangehende Spule noch befüllt wird.
Diese Ausgestaltung weist einen besonders raschen Wechsel zwischen den Spulen 3a-3h
auf.
[0025] Durch die Maßnahmen wird auf eine Art und Weise eine Aufwickelvorrichtung 1 ausgebildet,
die insbesondere für eine Wickelmaschine geeignet ist, durch die mehr als zwei Spulen
bewickelbar sind. Die erfindungsgemäß vorgesehene Beweglichkeit einer, einiger oder
im wesentlichen aller der im Spulenständer 2 gehaltenen, drei oder mehr Spulen 3a-3h
zwischen ihrer Wickelposition und ihrer Belade-/Entnahmeposition ist von Vorteil,
da hierdurch ein besonders einfaches, unabhängiges Handhaben der einzelnen Spulen
gewährleistet ist.
[0026] Um nun die Spulen 3a-3h drehantreiben zu können ist - wie am besten aus den Figuren
6 bis 8 ersichtlich ist - es vorgesehen, daß die Spulen 3a-3h jeweils auf einer Welle
21 eines Spulenantriebs 20 gelagert sind, der über ein Übertragungselement in Form
eines Riemenantriebs 23 mit einer Kupplungseinheit 24 verbunden ist, der an die Welle
15 ankuppelbar ist.
[0027] In den Figuren 9-11 ist nun ein zweites Ausführungsbeispiel einer Aufwickelvorrichtung
1 dargestellt, welches seinem Grundaufbau nach mit dem ersten Ausführungsbeispiel
der Figuren 1 bis 8 übereinstimmt, so daß einander entsprechende Teile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen werden können und nicht mehr näher beschrieben werden müssen.
Der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden Ausführungsbeispielen besteht in
der Art und Weise, wie die Spulen 3a-3h drehangetrieben werden. Während beim ersten
Ausführungsbeispiel - wie am besten aus den Figuren 6 bis 8 ersichtlich ist - vorgesehen
ist, daß die Spulen 3a-3h über jeweils einen Spulenantrieb 20 angetrieben werden,
der über den Riemen 23 und das Kupplungselement 24 mit der drehangetriebenen Welle
15 verbunden ist, ist beim zweiten Ausführungsbeispiel vorgesehen, daß der Antrieb
der Spulen 3a-3h über einen als Reibradantrieb ausgebildeten weiteren Spulenantrieb
120 erfolgt. Wie am besten aus Figur 10 ersichtlich ist, weist der weitere Spulenantrieb
120 ein von einer nicht näher gezeigten Antriebseinrichtung angetriebenes Reibrad
121 auf, welches mit einer auf einer der Spulen 3a-3h befestigten oder mit dieser
verbindbaren Reibscheibe 124 (Figur 11) zusammenwirkt. Der weitere Spulenantrieb 120
ist auf einem Schlitten 125 angeordnet, der in einer Schiene 126 in vertikaler Richtung
verschiebbar geführt ist. Hierdurch ist es möglich, Spulen 3a-3h unterschiedlichen
Durchmessers mit dem gemeinsamen Spulenantrieb 120 anzutreiben.
[0028] Die Funktionsweise des Spulenantriebs 120 ist wie folgt: Wenn sich die Spulen 3a-3h
in ihrer Wickelposition befinden, wird der Spulenantrieb 120 durch ein Anpreßelement
127, welches elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch arbeitet, gegen die anzutreibende
Spule, in dem hier gezeigten Fall gegen die Spule 3c, gepreßt und das Reibrad 121
wird drehangetrieben. Das Reibrad 121 ist in dieser Position in Wirkeingriff mit der
einen größeren Außendurchmesser als die anzutreibende Spule 3a-3h aufweisenden Reibscheibe
124, wodurch die zu bewickelnde Spule 3a-3h in Drehbewegung versetzt wird.
1. Aufwickelvorrichtung, insbesondere für eine Wickelmaschine, die einen Spulenständer
(2) aufweist, in den eine Anzahl von Spulen (3a-3h) nebeneinanderliegend einsetzbar
ist, auf die sukzessive eine der Aufwickelvorrichtung (1) über einen Einfädelkopf
(5) zugeführte Materialbahn aufwickelbar ist, indem der die Spulen (3a-3h) tragende
Spulenständer (2) quer zur Zuführrichtung der Materialbahn verschiebbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine der in den Spulenständer (2) einsetzbaren Spulen
(3a-3h) unabhängig von den anderen Spulen (3a-3h) von einer Wickelposition, in der
der Spule (3a-3h) die Materialbahn zuführbar ist, durch eine in der Zuführrichtung
der Materialbahn und somit im wesentlichen quer zur Verschieberichtung des Spulenständers
(2) verlaufenden Bewegung in eine Belade-/Entnahmeposition, in der die Spule (3a-3h)
in den Spulenhalter (2) einsetzbar bzw. aus diesem entnehmbar ist, bewegbar ist.
2. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle der in den
Spulenständer (2) einsetzbaren Spulen (3a-3h) unabhängig voneinander von der Wickelposition
in ihre Belade-/Entnahmeposition bewegbar sind.
3. Aufwickelvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der von ihrer Wickelposition in ihre Belade-/Entnahmeposition
bewegbaren Spulen (3a-3h) auf einer Spulenhalterung (10a-10h) angeordnet ist.
4. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens einer
der Spulenhalterungen (10a-10h) mindestens zwei Spulen (3a-3h) angeordnet sind.
5. Aufwickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Spulenhalterungen (10a-10h) der Aufwickelvorrichtung (1) um eine
Achse oder Welle (15) schwenkbar angeordnet ist.
6. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß alle Spulenhalterungen
(10a-10h) auf einer gemeinsamen Welle (15) angeordnet sind.
7. Aufwickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Spulenhalterungen (10a-10h) als ein auf einer Achse oder einer
Weile (15) schwenkbar gelagerter Arm (11) ausgebildet ist, wobei der Arm (11) an seinem
dem mit der Welle (15) zusammenwirkenden Ende (11'') gegenüberliegenden Ende (11')
mindestens eine Spule (3a-3h) trägt.
8. Aufwickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Spulenhalterungen (10a-10h) der Aufwickelvorrichtung (1) einen
Spulenantrieb (20; 120) für die mindestens eine Spule (3a-3h) aufweist.
9. Aufwickelvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spulenantrieb (20; 120) eine Welle (21) aufweist, auf der mindestens eine
Spule (3a-3h) gelagert ist.
10. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Spulenantrieb
(20) über ein Übertragungselement (23) mit einem Kupplungselement (24) verbunden ist.
11. Aufwickelvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß durch das Kupplungselement (24) eine Rotationsbewegung der die Spulenhalterungen
(10a-10h) tragenden Welle (15) in eine Rotationsbewegung der Spulen (3a-3h) umsetzbar
ist.
12. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Spulenantrieb
(120) für die mindestens eine Spule (3a-3h) als ein Reibradantrieb ausgebildet ist,
welcher ein Reibrad (121) aufweist, das in Wirkeingriff mit einer mit der Spule (3a-3h)
zusammenwirkenden Reibscheibe (124) bringbar ist.
13. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Spulenantrieb
(120) durch ein Anpreßelement (127) gegen die Spule (3a-3h) drückbar ist.
14. Aufwickelvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Spulenantrieb (120) auf einem Schlitten (125) angeordnet ist, der
auf einer Schiene (126) verschiebbar geführt ist.