[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zuführen eines kontinuierlichen
Materials zu einer Druckmaschine, wie beispielsweise einer Akzidenz- oder einer Zeitungsrotation.
[0002] US 5,468,321 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verbinden von zwei
Materialbahnen. Offenbart werden ein Verfahren und ein Verbinden zum Verbinden zweier
Bahnen, die in einer Ebene liegend transportiert werden. Zum Zwecke des Verbindens
der Bahnen werden diese in einer Ebene übereinanderliegend gebracht und gleichzeitig
entlang einer Schneidlinie getrennt. Anschließend wird an zumindest an einer Seite
der Bahn ein Klebestreifen aufgebracht, an der Stelle, an der die beiden Bahnen miteinander
verbunden werden. Der neuen Bahn ist eine erste Kontaktfläche zugeordnet, während
der erschöpften Bahn eine zweite Kontaktfläche von identischer Bahnbreite zugeordnet
ist. Der Teil der neuen Materialbahn, der sich stromab der Trennungslinie befindet,
befindet sich in einem Abstand zu der erschöpften Materialbahn. Durch Andrücken einer
jeden Bahn, i. e. der neuen und der erschöpften Bahn, wird eine korrekte Verklebung
der Bahnen miteinander realisiert.
[0003] US 4,645,554 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verbinden aufeinanderfolgender
Materialbahnen mittels eines Klebemittels, welches auf einer vorbestimmten Seite einer
der Bahnen angebracht wird.
[0004] Eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verbinden des nachlaufenden Endes einer ersten
mit dem vorlaufenden Ende einer zweiten Materialbahn, beispielsweise für eine Rollenrotationsdruckmaschine
umfaßt einen Speicher, Saugkästen sowie voneinander beabstandete Führungswalze, welche
aneinander anstellbar gelagen sind, während sie abgebremst werden und Vorrichtungen
zur Ausgabe eines Klebestreifens, welcher immer auf dieselbe Oberseite der Materialbahn
aufgebracht wird.
[0005] US 4,738,739 offenbart eine Vorrichtung zum Verbinden von zwei Materialbahnen oder
Materialstreifen sowie ein Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung.
[0006] In halbautomatischer Betriebsweise werden die einander gegenüberliegenden Enden zweier
Materialbahnen miteinander verbunden, wobei die dazu erforderliche Vorrichtung justierbar
ist. Eine der beiden miteinander zu verbindenden Materialbahnen ist fast erschöpft,
wobei die andere die neu zuzuführende Materialbahn ist und die Verbindung der beiden
miteinander mittels eines Klebebandes oder eines Klebestreifens erfolgt, welcher lediglich
auf eine Seite aufgebracht wird. Die erfindungsgemäße Einrichtung umfaßt zwei Andrückwalzen,
Schneidmesser sowie lose Führungswalzen, wobei die Materialbahn entweder aus Papier
oder aus einem anderen für den Druck geeigneten Material bestehen kann.
[0007] US 5,762,283 offenbart ein Verfahren zur Vorbereitung eines Bahnanfanges auf einer
Papierrolle in einem Rollenwechsler und auf eine Bahneinzugsvorrichtung.
[0008] Das Verfahren und die Vorrichtung zur Vorbereitung eines Bahnanfangs auf einer Rolle
in einem Rollenwechsler umfaßt die Aufnahme einer Papierrolle aus einem Papierrollenmagazin.
Eine Aufnahmevorrichtung ist in einem Rahmen integriert und es wird Klebstoff von
einer Haftrolle aus mit dem auf der Papierrolle aufgenommenen Material in Kontakt
gebracht. Danach wird der Materialvorrat von der Papierrolle abgewickelt und auf eine
neue Rolle aufgewickelt. Danach wird die neue Bahn mit dem Ende der alten Bahn im
Bereich des aufgebrachten Klebestreifens verbunden und anschließend wird die erschöpfte
Bahn von dem auf dem erschöpften Rollenkern verbleibenden Rest getrennt. Der Rollenwechsler
ist mit Vorrichtungen ausgestattet, insbesondere mit Aufnahmevorrichtungen, in welchen
eine Papierrolle aufgenommen werden kann, so daß die Papierrolle entsprechend des
vorher beschriebenen Verfahrens innerhalb des Rollenwechslers bewegt werden kann.
[0009] EP 0 578 956 B1 offenbart eine Vorrichtung zum Verbinden zweier Papierbahnen.
[0010] Bei dieser Vorrichtung zum Verbinden eines Anfanges einer Papierbahn einer rotierenden
Reservepapierrolle mit einer sich bewegenden Papierbahn einer Restpapierrolle in einem
automatischen Rollenwechsler einer Rollenrotationsdruckmaschine, sind aus einer Ruhestellung
herausschwenkbare Tragrahmen mit auf Drehachsen gelagerten doppelarmigen Hebel vorgesehen,
die in einem Winkel schwenkbar sind, um eine Klebewalze an die Reservepapierrolle
anzustellen. Die Leitwalze kann in Gegenrichtung eine Ausgleichsbewegung ausführen,
wobei der Tragrahmen in eine Vorbereitungsstellung bringbar ist, wobei im ersten Hebelarm
des doppelarmigen Hebels die Klebewalze, im zweiten Hebelarm des doppelarmigen Hebels
eine um ihre Längsachse bewegbare Leitwalze aufgenommen sind. In der Arbeitsstellung
und der Vorbeitungsstellung berühren sowohl die Klebewalze wie auch die Leitwalze
zur gleichen Zeit die sich bewegende Papierbahn der Restpapierrolle. Die in EP 0 578
956 B1 vorgestellte Lösung zeichnet sich dadurch aus, daß die doppelarmigen Hebel
mit einem zur Erzeugung einer Schwenkbewegung des doppelarmigen Hebels dienenden,
sich am Tragrahmen abstützenden und am doppelarmigen Hebel angreifenden Arbeitszylinders
betätigt werden und die Leitwalze an ihrem Umfang eine in axialer Richtung verlaufende
fest angeordnete Messerleiste aufweist, und daß die Leitwalze ferner mit der Messerleiste
um ihre Längsachse mittels eines an Hebeln angelenkten Arbeitszylinders verschwenkbar
ist.
[0011] Angesichts der aufgezeigten Lösungen des Standes der Technik ist es die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, einen Rollenwechsler zur Aufnahme von Bedruckstoffrollen derart
zu gestalten, daß mittels eines Klebekopfes Bahnsektionen unabhängig vom Drehsinn
der Papierrollen miteinander verbunden werden können.
[0012] Gemäß der erfindungsgemäßen Lösung umfaßt eine Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen
in einem Rollenwechsler eine Vorratsrolle und eine erschöpfte Rolle, welche beide
abgewickelt werden, wobei beide Rollen von einem Tragrahmen aufgenommen werden, welcher
um seine Tragrahmenachse drehbar ist und mindestens ein Klebekopf einer Einhüllkurve
zugeordnet ist, wobei der mindestens eine Klebekopf eine Bahnklebung an beiden Seiten
einer entsprechenden Vorratsrolle ausführen kann. Mit den erfindungsgemäßen Lösungen
gehen eine Anzahl von Vorteilen einher, wie beispielsweise das Ausführen von Bahnverbindungen
unabhängig vom Drehsinn der erschöpften Papierrolle und unabhängig vom Drehsinn der
noch abzuwickelnden Vorratsrolle der Materialbahn. Der entsprechende Drehsinn der
neu in den Rollenwechsler eingebrachten Vorratsrolle bestimmt die Aktivierung des
jeweils passenden Klebekopfes zur Ausführung einer Bahnklebung.
[0013] Gemäß weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen des der Erfindung zugrundeliegenden
Gedankens sind die Drehachsen der Klebeköpfe jeweils außerhalb der drehbar auf einem
Tragrahmen gelagerten Vorratsrolle angeordnet. Somit ist eine freie Bewegung des äußersten
Durchmessers der Vorratsrolle während des Transportes in die zur Klebung geeignete
Betriebsposition gewährleistet. Jeder der Klebeköpfe umfaßt eine Andrückwalze und
ein Trennmesser, um eine korrekte Bahnverbindung und ein Abtrennen des verbleibenden
Materialbahnrestes durchführen zu können. Die erschöpfte Papierrolle und die neue
Vorratsrolle werden beide von einem drehbaren Tragrahmen aufgenommen, wobei der volle
Durchmesser der Vorratsrolle bei der Drehung des Tragrahmens um seine Drehachse jeweils
die Einhüllkurve, außerhalb der die Klebeköpfe drehbar gelagert sind, bestimmt. Um
zu verhindern, daß die jeweils neu abzuwickelnde Bahn jenen Tragrahmen berührt sind
an diesem jeweils eine obere und eine untere Leitwalze angebracht, um die Bahn während
der Verdrehbewegung des Supportes um diesen herumzuführen und ein Kontakt mit stationären
Flächen zu vermeiden.
[0014] Gemäß einer ersten Ausführungsalternative der erfindungsgemäßen Lösung wird ein erster
Klebekopf des Rollenwechslers in seine aktive Position gegenüber einer ersten Seite
einer Vorratsrolle verschwenkt, wenn die Vorratsrolle in eine erste Drehrichtung rotiert.
Es ist nicht von Bedeutung, ob dabei die erschöpfte Papierrolle in Richtung dieses
ersten Drehsinnes rotiert oder entgegengesetzt in einen zweiten Drehsinn dazu rotiert.
[0015] Gemäß einer zweiten Ausführungsalternative der erfindungsgemäßen Lösung kann ein
zweiter Klebekopf des erfindungsgemäßen Rollenwechslers in seine aktive Position einer
zweiten Seite einer Vorratsrolle gegenüberliegend verschwenkt werden, wenn die Vorratsrolle
in Richtung eines zweiten Drehsinnes rotiert. Auch bei dieser Ausführungsvariante
ist es ohne Bedeutung, in welche Drehrichtung die jeweils erschöpfte Papierrolle rotiert.
[0016] Gemäß einem Verfahren zum Verbinden zweier Materialbahnen gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die folgenden Verfahrensschritte durchgeführt:
- das Verdrehen einer Vorratsrolle in eine obere Position durch Verdrehen des Tragrahmens,
- dem Betätigen eines ersten Klebekopfes während des Bewegens der Vorratsrolle in eine
erste Drehrichtung,
- oder dem Betätigen eines zweiten Klebekopfes während der Bewegung der Vorratsrolle
in eine zweite Drehrichtung, der ersten Drehrichtung entgegengesetzt und
- dem Ausführen einer Bahnklebung mit der Materialbahn, die von der erschöpften Bahnrolle
ungeachtet ihrer Drehrichtung abgewickelt wird.
[0017] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen einer Klebeverbindung von Materialbahnen
wird besonders vorteilhaft bei Rollenwechslern von Rollenrotationsdruckmaschinen eingesetzt.
Eine Rollenrotationsdruckmaschine kann auch mehrere erfindungsgemäße Rollenwechsler
umfassen.
[0018] Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung nachfolgend näher beschrieben.
[0019] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines automatischen Rollenwechslers gemäß der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 2
- einen Rollenwechsler gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei der erste Klebekopf abgestellt,
der zweite Klebekopf an die zweite Seite der Vorratsrolle angestellt ist,
- Fig. 3
- einen ersten Klebekopf in einer aktiven Position, angestellt an die Oberfläche der
Vorratsrolle,
- Fig. 4
- einen zweiten Klebekopf in aktive Position gebracht, wobei die Vorratsrolle in eine
zweite entgegengesetzt zur ersten Drehrichtung rotiert,
- Fig. 5
- zeigt einen zweiten Klebekopf angestellt an die Vorratsrolle, welche in eine erste
Drehrichtung rotiert, wobei die erschöpfte Rolle gemäß des gleichen Drehsinnes rotiert
und
- Fig. 6
- zeigt einen ersten Klebekopf, der an die Vorratsrolle angestellt ist, wobei die Vorratsrolle
in eine zweite Richtung rotiert.
[0020] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines automatischen Rollenwechsler gemäß der vorliegenden
Erfindung, welcher beispielsweise auf der Stellfläche eines Druckereibetriebes aufgestellt
ist. Alternativ dazu könnte der erfindungsgemäße Rollenwechsler auch im Untergeschoß
oder im Kellergeschoß eines Druckereibetriebes aufgestellt sein.
[0021] Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wie beispielsweise in Fig. 1 dargestellt,
umfaßt ein fliegender Rollenwechsler 1 beispielsweise zwei Seitengestelle 2 und 3,
von denen aus Klarheitsgründen nur eines in Fig. 1 dargestellt ist. Das in Fig. 1
dargestellte Seitengestell 2 ist auf dem Boden des Druckereibetriebes mittels Verankerungen
6 aufgenommen. Im Boden des Druckerbetriebes kann beispielsweise ein Transportsystem
vorgesehen sein zum automatischen Zuführen frischer Vorratsrollen 24 zum automatischen
Rollenwechsler 1. Innerhalb der Seitengestelle 2 und 3 sind Klebeköpfe 9, 12 angeordnet,
welche um Drehachsen 11 und 14 schwenkbar sind und die sich zwischen den betreffenden
Seitengestellen 2 und 3 des automatischen Rollenwechslers 1, der in Fig. 1 schematisch
dargestellt ist, erstrecken.
[0022] Die Klebeköpfe 9 und 12 umfassen jeweils eine Andrückwalze 10 oder 13, die sich über
die gesamte Breite der Klebeköpfe 9 und 12 erstrecken kann. Die Andrückwalzen 10 und
13 sind in vorteilhafter Weise entweder als Bürstenwalzen ausgeführt oder mit aufgeschäumten
Material versehen. Die Bürsten bzw. das aufgeschäumte Material kann sich über die
gesamte Breite der Schwebeköpfe 9 und 12 erstrecken oder alternativ auf einzelnen
scheibenförmigen Elementen oder Bürstenelemente, welche voneinander beabstandet sind,
oder auf Walzenkernen aufgebracht sein. Bei Aktivierung der jeweiligen Klebeköpfe
9 oder 12 wird die die Klebeköpfe passierende Materialbahn 16 aus ihrem normalen Transportpfad
8 ausgelenkt. Eine neue Vorratsrolle 24 ist mittels des zentral angeordneten Tragrahmens
22 in eine obere Position zwischen die Klebeköpfe 9 und 12 bewegt. Um eine Klebverbindung
zwischen der Materialbahn 16, welche von der erschöpften Papierrolle 25 abgewickelt
wird und einer neuen auf der Vorratsrolle 24 aufgenommenen Materialbahn Vorrat herzustellen,
sind der Klebekopf 9, die Andrück- oder Bürstenrolle 11 sowie die Materialbahn 16
in ihrer Gesamtheit sehr nah an der neuen Vorratsrolle 24 aufgenommen, um einen schnellen
Klebevorgang zu gewährleisten.
[0023] Der Bahnpfad 8 erstreckt sich von der unteren erschöpften Papierrolle 25 in eine
aufwärtsweisende Richtung entlang einer ersten Leitwalze 28, die auf dem drehbar angeordneten
Zentralrahmen 22 gelagert ist. Dadurch wird ein Kontakt ein Verkratzen der den Tragrahmen
22 passierenden Materialbahn 16 mit nicht bewegbaren Teilen an jenem Tragrahmen 22
vermieden, wodurch die abgewickelte Materialbahn 16 in einwandfreiem Zustand gehalten
wird und ferner keine Bahnspannungsschwankungen während des Abwickelns der Materialbahn
aufgeprägt werden. Wird der Klebekopf 9 in eine aktive Position bewegt, so wird die
Materialbahn 16 aus ihrer normalen Bahnlaufebene 8 ausgelenkt und an die Oberfläche
der neuen Vorratsrolle 24 angestellt. Der normale Bahnpfad 8 setzt sich hinter einer
Walze 15 fort, erstreckt sich um eine Walze 17 und weiter über die Walzen 18 zu einer
angestellten Walze 19 einer angetriebenen Zugwalze 20 hin zu einer Zugwalze 21, die
im oberen Teil des automatischen Rollenwechsler aufgenommen ist und der optional auch
eine separate Antriebseinheit zugeordnet sein kann.
[0024] Zwischen den Gestellseitenwänden 2 und 3 ist eine Drehachse 23 aufgenommen, auf welcher
der besagte verdrehbare Tragrahmen 22 aufgenommen ist. Jener Tragrahmen 22 hat eine
etwa rechteckförmige Gestalt, wobei er auch in einer anderen Form beschaffen sein
könnte, und schließt an seinem oberen bzw. unteren Ende eine erste und eine zweite
Leitwalze 28 bzw. 29 ein, um die passierende Materialbahn 16 in einem Abstand von
den äußeren Enden des Tragrahmens zu halten und ein Verkratzen der Materialbahn 16
wahrend der Passagen der Endflächen des zentralen Tragrahmens 22 zu vermeiden. Die
erste und die zweite Leitwalze 28 bzw. 29 sind vorzugsweise freilaufende Walzen, welchen
keine separate Antriebseinheit zugeordnet ist. Der besagte Tragrahmen 22 weist auf
beiden Flächen sich in horizontaler Richtung erstreckende Schienenabschnitte 32, 33
auf, die sich entlang seiner beiden Seiten erstrecken. Auf beiden Seiten des zentralen
Tragrahmens 22 befinden sich ferner ein Paar Tragarme 30, 31, welche in seitlicher
Richtung verschiebar sind. Innerhalb der verschiebbaren Tragarme 30 bzw. 31 wird die
Vorratsrolle 24 und die erschöpfte Papierrolle 25 aufgenommen. Eine Papierrolle 24,
welche ihren vollen äußeren Durchmesser hat, ist in ihrem in dem unteren Tragarmpaar
aufgenommenen Zustand dargestellt. Die äußeren Durchmesser der jeweils vollen Vorratsrollen
24 definieren den Verlauf einer Einhüllkurve 34, welche den freizuhaltenden Raum zur
ungehinderten Rotation des Tragarms 22 um seine Drehachse 23 definiert und außerhalb
dessen die Klebeköpfe 9 und 12 angeordnet sind. Die die Papierrollen aufnehmenden
Tragarme 30 bzw. 31 umfassen jeweils ausfahrbare Kupplungsansätze im Bereich der Papierrollenachsen
35 bzw. 36, welchen auch separate Papierrollenbeschleunigungs- und Abbremsantriebe
37 zugeordnet sein können. Diese Antriebseinheiten 37 sind in einem Abstand zu den
Papierrollenachsen 35 bzw. 36 aufgenommen. Im in Fig. 1 dargestellten Beispiel, welches
lediglich in schematischen Zügen dargestellt ist, erstrecken sich Übertragungselemente
38 beispielsweise in Form von Riemen zwischen den Antriebseinheiten 37 und den entsprechenden
Papierrollenachsen 35 und 36.
[0025] In Fig. 2 ist ein Rollenwechsler gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt, dessen
erster Klebekopf 9 sich in einer Ruheposition befindet, während der zweite Kleberkopf
an eine zweite Seite der Vorratsrolle angestellt ist.
[0026] In dieser aktivierten Betriebsposition ist der zentrale Tragarm 22 in eine Position
verschwenkt, in der die neue Vorratsrolle 24 im Rollenwechsler 1 eine obere Position
einnimmt. Die erschöpfte Papierrolle 25, welche sich in eine erste Drehrichtung 26
bewegt, versorgt eine Rotationsdruckmaschine mit einem Vorrat von Materialbahn 16
beispielsweise. Die Materialbahn 16 passiert eine erste Leitwalze 29, welche auf dem
zentralen Tragrahmen 22 angeordnet ist. Die neue Vorratsrolle 24, welche in eine obere
Position bewegt ist, wird hierbei zwischen die beiden Klebeköpfe 9 und 12 positioniert,
von denen einer in seine deaktivierte Position um seine Drehachse 11 zurückgestellt
ist.
[0027] Jeder der Klebeköpfe 9 und 12 enthält eine Andrückwalze 10, 13 und eine Trennvorrichtung,
um die Materialbahnen nach Ausführung der Klebeverbindung zu trennen. Da die Vorratsrolle
24 in eine zweite Drehrichtung 27 rotiert, wird der zweite Klebekopf 12 aktiviert,
der die von der erschöpften Papierrolle 25 abgewickelte Materialbahn 16 aus der Bahntransportebene
auslenkt und an eine zweite Seite der neuen Vorratsrolle 24 anstellt. Um Kontakt zwischen
der abgewickelten Materialbahn 16 und den Endabschnitten des zentralen Tragrahmens
22 zu vermeiden, wird die abgewickelte Materialbahn 16 um eine Leitwalze 29 geführt.
Der in Fig. 2 dargestellte Zustand ist im wesentlichen mit dem in Fig. 4 der vorliegenden
Erfindung dargestellten Zustand identisch. Die Arme, an denen die Klebeköpfe 9 bzw.
12 aufgenommen sind, sind in einem solchen Abstand im automatischen Rollenwechsler
1 aufgenommen, daß sie eine Vorratsrolle 24 mit vollem Durchmesser in ihrer Rotation
nicht behindern. Die Klebeköpfe 9 und 12 können entweder pneumatisch oder hydraulisch
oder auch durch andere Betätigungseinheiten, welche nicht ausführlicher dargestellt
sind, betätigt werden.
[0028] Fig. 3 der vorliegenden Erfindung zeigt einen ersten Klebekopf in einer aktivierten
Position, wobei die Vorratsrolle in eine zweite Drehrichtung rotiert.
[0029] Die Betriebspositionen und die Drehrichtungen der Komponenten, welche in Fig. 3 dargestellt
sind, entsprechen im wesentlichen den bereits in Fig. 1 Dargestellten. Angesichts
der Drehrichtung, welche die erste Drehrichtung 26 ist, ist der zweite Klebekopf 12
aus dem Bereich der Einhüllkurve 34 binausgeschwenkt; anstelle dessen ist der erste
Klebekopf 9 an eine erste Seite der neuen Vorratsrolle 24 angestellt. In dem hier
dargestellten Beispiel rotiert die erschöpfte Papierrolle 25 um ihre Achse 35 in derselben
Drehrichtung 26, in der die neue Vorratsrolle 24 rotiert. Die von der erschöpften
Papierrolle 25 abgewickelte Materialbahn 16 passiert eine Leitwalze 28, welche auf
dem zentralen Tragrahmen 22 drehbar aufgenommen ist, um zu verhindern, daß die Materialbahn
16 diesen Tragrahmen kontaktiert.
[0030] In dem hier dargestellten Beispiel rotiert die erschöpfte Papierrolle 25 in eine
erste Drehrichtung 26, könnte aber genauso in die zweite Drehrichtung 27 rotieren,
wie in Fig. 6 dargestellt. Nur der Kontaktwinkel zwischen der Materialbahn 16, welche
abgewickelt wird und der entsprechenden ersten Leitwalze 28 am Tragrahmen unterscheiden
sich geringfügig voneinander.
[0031] Fig. 4 zeigt einen in seine aktivierte Position gebrachten zweiten Klebekopf, wobei
die Vorratsrolle in eine zweite Drehrichtung 27 rotiert.
[0032] Die hier gegebene Konfiguration korrespondiert im wesentlichen zu den Betriebspositionen
und den Drehrichtungen, welche schon im Zusammenhang mit der Fig. 2 näher erläutert
worden sind.
[0033] Der erste Klebekopf 9 ist in seine deaktivierte Position zurückgeschwenkt, während
der zweite Klebekopf 12 um seine Achse 14 mit seiner Andrückrolle 13 nah an die Oberfläche
der neuen Vorratsrolle 24 angestellt wurde. Die Materialbahn 16, welche von der erschöpften
Papierrolle 25 abgewickelt wird, passiert eine weitere Leitwalze 29, welche auf dem
Tragrahmen 22 angeordnet ist, passiert ferner besagte Vorratsrolle 24 und folgt im
wesentlichen ihrem Pfad um eine Walze 15 zu den Tänzer- und Zugwalzen im oberen Teil
des Rollenwechslers 1.
[0034] Fig. 5 zeigt einen zweiten Klebekopf, der an eine Vorratsrolle angestellt ist, wobei
die Vorratsrolle in eine erste Drehrichtung rotiert und eine erschöpfte Rolle ebenfalls
in diese Richtung rotiert.
[0035] Während die Materialbahn 16 von der erschöpften Papierrolle 25 abgewickelt wird und
sich nah an der Oberfläche der besagten neuen Vorratsrolle 24 befindet und die Vorratsrolle
24 sich in die zweite Drehrichtung 27 bewegt, ist der erste Klebekopf 9 in seine deaktivierte
Position geschwenkt, während der zweite Klebekopf 12 in seine aktivierte Position
bewegt ist, um eine Bahnklebung auszuführen. In der hier dargestellten Konfiguration
ist die erste Leitwalze 28 auf dem zentralen Tragrahmen 22 inaktiv, während die zweite
Leitwalze 29, die auf der gegenüberliegenden Seite am Tragrahmen 22 aufgenommen ist,
die Materialbahn 16 am Kontakt mit den Endflächen des Tragrahmens 22 hindert.
[0036] Fig. 6 zeigt schließlich einen ersten Klebekopf, welcher an die Vorratsrolle angestellt
ist, wobei die erschöpfte Papierrolle 25 in eine entgegengesetzte Richtung rotiert.
[0037] Wegen der in eine erste Drehrichtung 26 rotierenden Vorratsrolle 24 ist der erste
Klebekopf 9 in seine aktivierte Position bewegt, während der zweite Klebekopf 12 in
seiner deaktivierten Position verbleibt und in eine Position außerhalb der Einhüllkurve
34 gestellt ist. Die Materialbahn 16, welche von der erschöpften Papierrolle 25 abgewickelt
wird, passiert eine zweite Leitwalze 28, die am zentralen Tragrahmen 22 aufgenommen
ist, wird durch den ersten Klebekopf 9 aus ihrer Bahntransportebene 8 ausgelenkt und
verläuft entlang ihres Pfades um die Walze 15. Außer in bezug auf ihre Drehrichtung
27 ist die Fig. 6 identisch zu Fig. 3. Unbeachtlich der Drehrichtungen 26 bzw. 27
der erschöpften Papierrolle 25 ist der erste Klebekopf 9 in eine aktivierte Position
an die Vorratsrolle 24 angestellt, welche in eine erste Drehrichtung 26 rotiert; der
zweite Klebekopf 12 wird folglich erst dann aktiviert, wenn die Vorratsrolle 24 in
eine zweite Drehrichtung 27 rotiert, unabhängig von der Drehrichtung, welcher der
erschöpften Papierrolle 25 gerade aufgeprägt ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0038]
- 1
- Rollenwechsler
- 2
- Seitengestell
- 3
- Seitengestell
- 4
- Rahmenstruktur
- 5
- Zugangstüren
- 6
- Fundamentbefestigungen
- 7
- Boden
- 8
- Bahnpfad
- 9
- Klebekopf
- 10
- Andrückwalze
- 11
- Schwenkachse
- 12
- Klebekopf
- 13
- Andrückwalze
- 14
- Schwenkachse
- 15
- Walze
- 16
- Materialbahn
- 17
- Tänzerwalze
- 18
- Walze
- 19
- Anstellwalze
- 20
- angetriebene Zugwalze
- 21
- Tänzerwalze
- 22
- Tragrahmen
- 23
- Tragrahmenachse
- 24
- Vorratsrolle
- 25
- erschöpfte Rolle
- 26
- erste Drehrichtung
- 27
- zweite Drehrichtung
- 28
- erste Leitwalze
- 29
- zweite Leitwalze
- 30
- Tragarm
- 31
- Tragarm
- 32
- obere Schiene
- 33
- untere Schiene
- 34
- Einhüllkurve
- 35
- Papierrollenachse
- 36
- Papierrollenachse
- 37
- Rollenantrieb
- 38
- Antriebsübertragung
1. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen in einem Rollenwechsler (1) mit einer
Vorratsrolle (24) und einer abgewickelten, erschöpften Bahnvorratsrolle (25), wobei
die Rollen (24, 25) an einem Tragrahmen (22) aufgenommen sind, der um eine Drehachse
(23) drehbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Klebekopf (9, 12) eine Einhüllkurve (34) derart zugeordnet ist,
daß beidseits der Vorratsrolle (24) eine Verbindung von Materialbahnen (16) ausführbar
ist.
2. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachsen (11, 14) von Klebeköpfen (9, 12) außerhalb einer Einhüllkurve
(34) angeordnet sind.
3. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen gemäß Anspruch 1,
worin die Klebeköpfe (9, 12) jeweils eine Andrückrolle (10, 13) umfassen.
4. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorratsrolle (24) und die abgewickelten erschöpfte Rolle (25) vom drehbaren
Tragrahmen (22) aufgenommen sind, wobei die äußere Umfangsfläche der Vorratsrolle
(24), die Einhüllkurve (34) innerhalb der Seitengestelle (2, 3) beschreibt.
5. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
wobei der Tragrahmen (22) eine erste und eine zweite Bahnleitwalze (28, 29) umfaßt.
6. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Klebekopf (9) in seine aktivierte Position gegenüber einer ersten Seite
einer Vorratsrolle (24) gebracht wird, wenn die Vorratsrolle in eine erste Drehrichtung
(26) rotiert.
7. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erschöpfte Papierrolle (25) in die erste Drehrichtung (26) rotiert.
8. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erschöpfte Papierrolle (25) in die zweite Drehrichtung (27) rotiert.
9. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Klebekopf (12) in seine aktivierte Position gegenüber einer zweiten
Seite der Vorratsrolle (24) gebracht ist, wenn die Vorratsrolle (24) in eine zweite
Drehrichtung (27) rotiert.
10. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erschöpfte Papierrolle (25) in eine erste Drehrichtung (26) rotiert.
11. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erschöpfte Papierrolle (25) in eine zweite Drehrichtung (27) rotiert.
12. Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragrahmen (22) der besagten Papierrollen (24, 25) während einer Klebverbindung
von Materialbahnen und deren Vorbereitungen die Vorratsrolle (24) in eine obere Position
bewegt.
13. Verfahren zum Verbinden von Materialbahnen, welches die folgenden Verfahrensschritte
umfaßt:
- dem Schwenken einer Vorratsrolle (24) in eine obere Position durch Verdrehung des
Tragrahmens (22),
- dem Betätigen eines ersten Klebekopfes (9) während der Drehung der Vorratsrolle
(24) in eine erste Drehrichtung (26),
- oder dem Betätigen eines zweiten Klebekopfes (12) während der Drehung der Vorratsrolle
(24) in eine zweite Drehrichtung (27) und
- dem Ausführen einer Klebverbindung der Materialbahn (16), welche von der erschöpften
Papierrolle (25) abgewickelt wird, unabhängig von deren Drehrichtung (26, 27).
14. Rollenwechsler mit einer Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen mit einer Vorratsrolle
(24) und einer abgewickelten, erschöpften Bahnvorratsrolle (25), wobei die Rollen
(24, 25) an einem Tragrahmen (22) aufgenommen sind, der um eine Drehachse (23) drehbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Klebekopf (9, 12) einer Einhüllkurve (34) derart zugeordnet ist,
daß beidseits der Vorratsrolle (24) eine Verbindung von Materialbahn (16) ausführbar
ist.
15. Rotationsdruckmaschine mit einer Einrichtung zum Verbinden von Materialbahnen in einem
Rollenwechsler (1) mit einer Vorratsrolle (24) und einer abgewickelten erschöpften
Bahnvorratsrolle (25), wobei die Rollen (24, 25) an einem Tragrahmen (22) aufgenommen
sind, der um eine Drehachse (23) drehbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Klebekopf (9, 12) eine Einhüllkurve (34) derart zugeordnet ist,
daß beidseits einer Vorratsrolle (24) eine Verbindung von Materialbahnen (16) ausführbar
ist.