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EP 1 048 800 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.11.2000 Patentblatt 2000/44 |
(22) |
Anmeldetag: 22.04.2000 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
30.04.1999 DE 29907682 U
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Anmelder: DVG Deutsche Verpackungsmittel-GmbH |
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90552 Röthenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Szczuka, Rafael
90768 Fürth (DE)
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Vertreter: Hofmann, Gerhard, Dipl.-Ing.
Patentassessor |
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Stephanstrasse 49 90478 Nürnberg 90478 Nürnberg (DE) |
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(57) Die neuartige Bodenplatte (1) besteht aus einem Recyclingmaterial, insbesondere einem
aus Altreifen gewonnenen Recyclingmaterial. Sie besitzt einen im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt und weist auf der Unterseite konische Ausnehmungen auf. Die Seitenkanten
besitzen Stufen (7,9), die in der Mitte der Gesamtdicke (2) der Bodenplatte (1) verlaufen
und ineinander übergehen. Die Bodenplatte (1) eignet sich in besonderer Weise zum
Verlegen im Verbund und für Kinderspielplätze sowie für Spiel- und Sportanlagen.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenplatte aus einem schneidfähigen Recyclingmaterial
nach dem Oberbegriff von Schutzanspruch 1.
[0002] Durch die DE 39 02 419 A1 ist eine Platte für Boden- und/oder Wandbelag offenbart,
die aus einem Granulat aus Altreifen besteht. Das Granulat ist mit einem Zweikomponenten-Bindemittel
innig vermischt und zu einer Formmasse in einem Preßverfahren zur Boden- oder Wandplatte
gefertigt. Diese Platte besitzt an der Unterseite in regelmäßigen Abständen zueinander
versetzt angeordnete Randnoppen. Diese Randnoppen dienen einerseits einer Standsicherung
mit Feuchtigkeitsabführung für die Platten und andererseits werden diese Randnoppen
mit anderen Randnoppen einer zweiten Platte jeweils zu einer Einheit gefügt. Dadurch
wird ein in sich stabiler Verbund von Bodenplatten geschaffen.
[0003] Durch die DE-OS 31 03 632 und DE-OS 29 30 426 sind sogenannte Doppelbodenplatten
mit zahlreichen noppenförmigen Vorsprüngen an ihren Unterseiten bekannt. Diese Noppen
der Doppelbodenplatten stützen sich alle auf einem Unterboden ab und bilden dadurch
eine Vielzahl von Tragfüßen für die Bodenplatte.
[0004] Aus der DE-PS 34 31 118 ist eine freitragende Verbundbauplatte mit einer wannenförmigen
Bewehrung bekannt, welche an ihrer Unterseite mit einer Vielzahl von noppenartigen
und füllstoffaufnehmenden Ausformungen versehen ist. Solche Platten besitzen aufgrund
der noppenförmigen Vorsprünge an den Unterseiten ein gegenüber Vollplatten verringertes
Gewicht und weisen aufgrund der wannenförmigen Bewehrungen als Verbundbauplatte eine
hohe Belastbarkeit und Trittschalldämmung auf.
[0005] Bodenplatten der vorgenannten Art werden jeweils im Verbund verlegt und für Reithallen
und Reitplätze sowie allgemeine Sportplätze eingesetzt.
[0006] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Bodenplatte der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine sichere Verlegung im
Verbund erlaubt und einen relativen hohen Fallschutz bietet.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Schutzanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0008] Die besonderen Vorteile dieser neuen Bodenplatte bestehen darin, daß aufgrund einer
denkbar einfachen konstruktiven Maßnahme eine überraschend einfache und sichere Verlegbarkeit
solcher Bodenplatten erzielt wird. Dabei sind die im Randbereich der neuen Bodenplatten
jeweils über Eck vorgesehenen Stufen oder Leisten so angeordnet und ausgebildet, daß
jede Platte mit weiteren angrenzenden Platten zu einem Verbund zusammengefügt werden
kann, bei dem die Oberfläche des gesamten Verbunds auf einer gleichen Höhe verläuft.
Die an der Unterseite der Bodenplatte vorgesehenen kegelstumpfförmigen Ausnehmungen
erhöhen die Elastizität der Bodenplatte und verringern dadurch gleichzeitig ihr Gewicht.
Ferner erleichtern diese Ausachmungen das Verlegen auf dem Untergrund beliebiger Beschaffenheit
und dienen gleichzeitig zu einer besseren Halterung gegen Verschiebung.
[0009] Durch die auf diese Weise geschaffene hohe Elastizität und Falldämmung der neuen
Bodenplatte eignen sich die Bodenplatten insbesondere für die Verlegung auf Spiel-
und Sportplätzen. In Versuchen wurde festgestellt, daß auf die Bodenplatten auftreffende
Körner in ihrer Auftreffdynamik abgefedert bzw. fallgedämpft werden. Dadurch eignet
sich eine solche Bodenplatte in hervorragender Weise für Kinderspielplätze und für
Sportanlagen allgemein, weil dadurch Verletzungen vermieden oder die Gefahr von Verletzungen
zumindest verringert wird.
[0010] In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- die Bodenplatte in perspektivischer Ansicht,
- Figur 2
- eine Ansicht der Unterseite der Bodenplatte von Figur 1,
- Figur 3
- einen schematisch dargestellten Verbund von Bodenplatten nach Figur 1.
[0011] Die Bodenplatte 1 nach Figur 1 hat einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
und eine Gesamtdicke 2. Die Oberseite 3 ist eben ausgebildet. Sie kann jedoch alternativ
auch aufgerauht sein, geometrische Musterungen aufweisen und auch mit unterschiedlichen
Farben versehen sein. Die Bodenplatte besteht aus einem schneidfähigen Material. das
ein Granulat aus Altreifen (Gummirauhmehl) beliebiger oder vorbestimmbarer Korngröße
ist und durch Zugabe von Bindemitteln, beispielsweise Polyurethan, in entsprechenden
Formen zu einer Bodenplatte im wesentlichen kaltverpreßt wird. In die Unterseite 4
der Bodenplatte 1 sind in regelmäßigen Abständen zueinander Ausnehmungen 5 eingebracht,
die sich zur Unterseite 4 hin konisch erweitern. Die Tiefe der Ausnehmungen 5 entspricht
etwa der Hälfte der Gesamtdicke 2 der Bodenplatte 1. Dies bedeutet, daß bei einer
bevorzugten Gesamtdicke von 50 mm die Tiefe der Ausnehmungen etwa 25 mm beträgt. Der
große Durchmesser der Ausnehmungen an der Unterseite 4 der Bodenplatte 1 beträgt etwa
45 bis 50 mm. Bei den genannten Abmessungen ist eine ausreichend hohe Trittfestigkeit
auch unter hohen Belastungen gewährleistet. Gleichzeitig wird durch diese Bauweise
der an der Unterseite eingebrachten Ausnehmungen 5 eine Trittschalldämmung sowie eine
Federung bzw. Elastizität der Bodenplatte 1 erreicht. Dazu ist außerdem von Bedeutung,
daß durch die Ausnehmungen auf der einen Seite Material eingespart wird und andererseits
auch das Gewicht der Bodenplatte 1 auf eine Normalgröße reduziert werden kann.
[0012] Die umlaufenden Seitenkanten der Bodenplatte 1 sind zur Erleichterung des Verlegens
im Verbund und zum Verhindern des Auseinanderrutschens der einzelnen Bodenplatten
1 mit umlaufenden Stufen versehen. Dabei sind zwei miteinander verbundene und zwischen
sich einen Winkel von 90° einschließende Seitenränder 6 mit einer positiven Stufe
7 versehen, während die gegenüberliegenden Seitenränder 8 mit einer wiederum einen
Winkel von 90° zwischen sich einschließenden Kanten eine negative Stufe 9 aufweisen.
Die um den gesamten Umfang der Bodenplatte 1 umlaufenden Stufen 7 und 9 gehen direkt
ineinander über und verlaufen vorzugsweise jeweils auf der Hälfte der Gesamtdicke
2 der Bodenplatte 1. Die Stufen können jedoch ebenso auch außermittig vorgesehen sein.
Beispielsweise können die Stufen bei einer Gesamtdicke der Bodenplatte 1 von 40 mm
eine Höhe von 15 mm einerseits und 25 mm andererseits aufweisen.
[0013] Wie dazu insbesondere aus Figur 3 hervorgeht, ist es möglich, daß die Bodenplatten
1 zu einem sehr stabilen Plattenverbund verlegt werden, wobei jeweils positive Stufen
7 mit negativen Stufen 8 der nächsten Platte zusammengefügt werden bzw. aufeinandergreifen.
Der Stufenbau im Randbereich der Bodenplatten 1 erlaubt ein beliebiges Verlegen der
Bodenplatten, ohne daß ein Aufschlüsseln einzelner Platten stattfinden muß, mit welchen
nächsten Platten eine Verbindung geschaffen werden kann. Von weiterem Vorteil ist
es, daß bei diesen im Verbund verlegten Bodenplatten 1 ein Grasdurchwuchs verhindert
wird, da die Bodenplatten 1 im wesentlichen ohne Zwischenfugen aneinandergefügt werden
können.
[0014] Um unterschiedliche Farbvariationen zu ermöglichen, können die in der Ausgangsfarbe
schwarzen Altreifengranulate mit roten, blauen, grauen, orangen oder grünen Granulaten
aus Recyclingprodukten gemischt werden.
1. Platte für Bodenbelag aus einem schneidfähigen Material aus im wesentlichen Altreifengranulat,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite der Bodenplatten (1) mit regelmäßig zueinander beabstandeten Ausnehmungen
(5) versehen ist, während die umlaufenden Seitenkanten der Bodenplatte (1) mir einer
negativen Stufe (9) und einer positiven Stufe (7) ausgebildet ist, die jeweils ineinander
übergehen.
2. Platte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenplatte (1) einen rechteckigen Querschnitt aufweist, und die positive
Stufe (7) an zwei einen Winkel zwischen sich einschließenden Seitenkanten der Bodenplatte
(1) vorgesehen ist, während die negative Stufe (9) an den gegenüberliegenden Seitenkanten
der Bodenplatte (1) angeordnet ist.
3. Platte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Oberfläche der Bodenplatte (1) parallel verlaufenden Auflageflächen der
positiven und negativen Stufen (7,9) vorzugsweise in der Mitte der Gesamtdicke (2)
der Bodenplatte (1) angeordnet sind.
4. Platte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (5) zur Unterseite (4) der Bodenplatte (1) konisch erweitert
sind.
5. Platte nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (5) in regelmäßigen Abständen zueinander auf der Unterseite (4)
der Bodenplatte (1) angeordnet sind.
6. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberseite der Bodenplatte (1) zu den umlaufenden Seitenkanten abgerundet oder
gefast sind.

