[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
[0002] Es sind Kraftstoffeinspritzvorrichtungen für Verbrennungskraftmaschinen mit einer
gemeinsamen Hochdruckleitung, dem sogenannten Common-Rail bekannt, DE 195 48 279 A
1, die Injektoren zum Einspritzen des Kraftstoffes in die Zylinder von Verbrennungskraftmaschinen
besitzen, wobei der Einspritzvorgang von Magnetventilen gesteuert wird, die jeweils
als Bestandteil eines Injektors ausgebildet sind. Dabei führen von der mittels einer
Kraftstoffhochdruckpumpe befüllbaren gemeinsamen Hochdruckleitung sämtliche Einspritzleitungen
zu den einzelnen Injektoren ab, wobei die Hochdruckleitung dabei als Kraftstoffsammelraum
wirkt.
[0003] Nachteilig an diesen bekannten Common-Rail-Einspritzsystemen sind zum einen die unbefriedigende
Beherrschbarkeit der Injektoren sowie die damit erzielbaren Spitzeneinspritzdrücke,
die weit unter denen von anderen bekannten Kraftstoffeinspritzsystemen wie z.B. den
Pumpe-Düse-Systemen liegen, welche bis zu 2.000 bar Einspritzdruck erreichen. Diese
Nachteile begrenzen die spezifische Leistung eines Motors und besonders die ackurate
Steuerung der Einspritzung und der Voreinspritzung. Ebenso stellt die Konstanz der
Einspritzmengen über die Lebensdauer einer Verbrennungskraftmaschine ein großes Problem
dar. Ein weiterer Nachteil der bekannten Einspritzventile mit integrierter Magnetventilsteuerung
ist deren sehr komplizierter Aufbau, durch den diese Einspritzventile (Injektoren)
in der Herstellung sehr teuer und zudem sehr störanfällig werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine konstruktiv einfache Kraftstoffeinspritzvorrichtung
zur Verfügung zu stellen, die durch eine Steigerung des Einspritzdruckes an den Injektoren
eine effizientere und damit umweltschonendere Kraftstoffausnutzung mit sich bringt.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich mit den Oberbegriffsmerkmalen erfindungsgemäß
durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches angegebene technische Lehre.
[0006] Dadurch, daß die Magnetventile getrennt von den Injektoren in den Einspritzleitungen
angeordnet sind und die Injektoren als Einspritzdüsen ausgebildet sind, für die insbesondere
bewährte Einspritzdüsen verwendet werden können, welche z.B. aus Kraftstoffeinspritzsystemen
mit herkömmlichen Verteiler-Einspritzpumpen bekannt sind, lassen sich auch die aus
diesen bekannten Verteiler-Einspritzpumpem-Systemen bekannten Druckerhöhungsmechanismen
nutzen, um den Einspritzdruck in den Einspritzdüsen gegenüber dem in der gemeinsamen
Hochdruckleitung (Common-Rail) befindlich Druck deutlich zu überhöhen.
[0007] Um eine solche Drucksteigerung zu erreichen sind demnach außer der Abstimmung der
Geometrie der Einspritzleitungen auf die auftretenden Druckschwingungen in den Flüssigkeitssäulen
des Kraftstoffes zwischen den Magnetventilen und den zugehörigen Einspritzdüsen keine
weiteren technischen Maßnahmen erforderlich.
[0008] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bewährte Einspritzdüsen gegen die weniger
gut zu beherrschenden Injektoren mit integriertem Magnetventil ausgetauscht werden
können, die diesen in der Beherrschbarkeit, Preis und Durchflußkonstanz über ihre
Lebensdauer sowie in Ihrer Verfügbarkeit weit überlegen sind.
[0009] Weitere bevorzugte Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich
aus und in Kombination mit den weiteren Unteransprüchen.
[0010] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Magnetventile unmittelbar
an der gemeinsamen Hochdruckleitung (Common-Rail) angeordnet, so daß keine separaten
Zuleitungen zu den Magnetventilen erforderlich sind und diese gemeinsam mit dem Common-Rail
am Motor befestigbar sind.
[0011] Als Einspritzdüsen können bevorzugt solche mit Ein- oder Zweifeder-Haltertechnik
verwendet werden, die gegenüber den bekannten Injektoren einen bedeutenden Preisvorteil
besitzen. Zusätzlich kann eine solche Düse mit einem Nadelbewegungsfühler oder einem
Nadelhubgeber ausgestattet sein.
[0012] Mit der vorliegenden Erfindung, lassen sich somit ohne weitere technische Maßnahmen
in konstruktiv einfacher Weise Drucksteigerungen erzielen, mit denen Spitzendrücke
erreichbar sind, die bei Vermeidung dessen begrenzten Flexibilität bei der Voreinspritzung
denen eines Pumpe-Düse-Systems vergleichbar sind.
[0013] Nachfolgend wird eine solche erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzvorrichtung anhand
einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt die Figur 1 eine schematische Darstellung
einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit am Common Rail angeordneten Magnetventilen
zur Steuerung des Durchflusses zu den einzelnen Einspritzdüsen.
[0014] Die Kraftstoffeinspritzvorrichtung besteht aus einer gemeinsamen Hochdruckleitung
1 (Common-Rail), die mittels einer Hochdruckpumpe 2 aus einem Tank 9 mit unter hohem
Druck (ca. 1350 bar) stehenden Kraftstoff befüllt wird. Von der Hochdruckleitung 1
führen der Anzahl der zu versorgenden Zylinder entsprechend mehrere Einspritzleitungen
4 ab, die jeweils an eine in einen Zylinderbrennraum des Motors 6 ragende Einspritzdüse
5 münden. Zur Steuerung der Kraftstoffhochdruckzufuhr an die Einspritzdüsen 5 sind
desweiteren jeweils ein Magnetventil 3 in die Einspritzleitungen 4, entfernt von den
Einspritzdüsen 5, vorzugsweise direkt an der Hochdruckleitung 1 eingesetzt.
[0015] Die Geometrie der Einspritzleitungen 4 zwischen dem Magnetventil 3 und der Einspritzdüse
5 ist dabei in Länge, Durchmesser und räumlicher Verlegung im Motorraum so vorherbestimmt,
daß ein großer Teil des Einspritzdruckes an der Einspritzdüse 5 durch Reflexionen
von Kraftstoff-Druckwellen zwischen dem Magnetventil 3 und der Einspritzdüse 5 beim
schlagartigen Einströmen von Kraftstoff in die Einspritzleitung 4 über das Magnetventil
3 erzeugt wird.
[0016] An der gemeinsam Hochdruckleitung 1 ist desweiteren ein Sicherheitsventil 7 angeordnet,
welches einen Öffnungsquerschnitt in eine Rücklaufleitung 8 für überschüssigen Kraftstoff
auf - bzw. zusteuert.
1. Kraftstoffeinspritzvorrichtung für Verbrennungskraftmaschinen mit einer von einer
Kraftstoff-Hochdruckpumpe (2) befüllbaren gemeinsamen Kraftstoff-Hochdruckleitung
(1) (Common Rail), von der eine Vielzahl von Einspritzleitungen (4) zu den einzelnen,
den Zylindern der Verbrennungskraftmaschine zugeordneten Injektoren abführen und mit
Magnetventilen (3) zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung der einzelnen Injektoren,
dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetventil (3) entfernt vom Injektor in der Einspritzleitung
(4) angeordnet, der Injektor als Einspritzdüse (5) ausgebildet und die Einspritzleitung
(4) zwischen Magnetventil (3) und Einspritzdüse (5) derart ausgebildet ist, daß über
Druckschwingungen in einer in der Einspritzleitung (4) befindlichen Kraftstoffsäule
das Druckniveau an der Einspritzdüse (5) gegenüber dem in der gemeinsamen Hochdruckleitung
(1) (Common-Rail) befindlichen Druckniveau im Einspritzzeitraum überhöhbar ist.
2. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetventile
(3) unmittelbar an der gemeinsamen Hochdruckleitung (1) (Common-Rail) angeordnet sind.
3. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, die Einspritzdüsen
(5) in Einfeder- oder Zweifeder-Halter eingesetzt sind.
4. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch (3) dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzdüsen
(5) mit einem Nadelbewegungsfühler oder Nadelhubgeber ausgestattet sind.