[0001] Die Erfindung betrifft eine Lüftereinheit gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Bei Reinraumsystemen, in welchen insbesondere Halbleitereinrichtungen hergestellt
werden, finden derzeit Lüftereinheiten Anwendung, bei welchen ein Asynchronmotor jeweils
mittig innerhalb eines Gebläserades angeordnet und an einer dem Gebläserad gegenüberliegenden
Trägerplatte befestigt ist, um den Lüfter anzutreiben. Bei einem solchen Asynchronmotor
ist ein innerer Stator und ein äußerer Rotor vorgesehen, wobei die Regelung der Drehgeschwindigkeit
des Lüfters durch Spannungsänderung erfolgt.
[0003] Infolge der Einengung des Innenraumes des Lüfterlaufrades entstehen Strömungsgeräusche.
Antriebsgeräusche des Asynchronmotors werden über die Befestigungseinrichtungen auf
das gesamte Außengehäuse übertragen, so daß im Betrieb der Lüftereinheit unerwünschte
Umgebungsgeräusche entstehen.
[0004] Bei einer anderen bekannten Lüftereinheit wird ein EC-Motor verwendet, d.h. ein elektronisch
kommutierter Motor, welcher das Lüfterlaufrad antreibt und der in der vorstehend beschriebenen
Weise auf einer Trägerplatte zum Antrieb des Gebläserades befestigt ist. Durch die
Kommutierung des EC-Motors tritt jeweils ein springendes Moment auf, das auf das betreffende
Laufrad wirkt und dadurch eine Geräuschentwicklung zur Folge hat. Diese Geräuschentwicklung
wird demzufolge auf das umgebende Gehäuse übertragen und ruft eine unerwünschte Geräuscherzeugung
während des Betriebs der betreffenden Lüftereinheit hervor.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lüftereinheit der eingangs genannten
Art zu schaffen, die hinsichtlich der Förderleistung und der Geräuschentwicklung verbessert
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0007] Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lüftereinheit ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Lüftereinheit ist das Lüfterlaufrad durch eine Welle in
der Lüfterlaufrad-Öffnung drehfähig gelagert. Die Komponenten des Antriebsmotors befinden
sich hierbei teilweise an einem Gehäusebereich, der dem Lüfterlaufrad zugewandt ist
und teilweise auf einem am Lüfterlaufrad ausgebildeten Ring.
[0009] Mit der beschriebenen erfindungsgemäßen Lüftereinheit wird sichergestellt, daß der
eigentliche Motor peripher außenseitig zum Lüfterlaufrad liegt. Hierdurch wird die
Bauhöhe der gesamten Motoranordnung im Vergleich zu bekannten Anordnungen nicht erhöht
bei gleichzeitiger Reduzierung der Geräuschentwicklung und Reduzierung der Antriebsleistung.
[0010] Die Geräuschentwicklung kann erfindungsgemäß zusätzlich noch dadurch verbessert,
d.h. verringert werden, daß die das Lüfterlaufrad aufnehmende Welle mit einer Einrichtung
zur Körperschallisolierung versehen wird, ohne daß sich hierbei Probleme hinsichtlich
der Beabstandung oder Vergrößerung der Lüftereinheit gegenüber den bekannten Lüftereinheiten
ergeben. Durch die Verwendung von Einrichtungen zur Körperschallisolierung wird auch
eine Entkopplung durch Trennung des vom Lüfterlaufrad erzeugten Schalles nach außen
auf die Befestigungseinheiten und das äußere Blechgehäuse bewirkt.
[0011] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lüftereinheit
anhand der Zeichnung zur Erläuterung weiterer Merkmale beschrieben.
[0012] Die Zeichnung zeigt eine teilweise im Schnitt gehaltene Darstellung einer Lüftereinheit,
insbesondere zur Verwendung in Reinraumsystemen, beispielsweise für die Herstellung
von Halbleitern.
[0013] Gemäß der Zeichnung weist die Lüftereinheit ein Gehäuse 1 auf, welches beispielsweise
aus Blech besteht und welches vorzugsweise an seiner Innenseite mit einer Schalldämmung
2 versehen ist. In diesem Gehäuse 1 befindet sich eine vorzugsweise mittige Öffnung
3 zur Aufnahme eines Lüfterlaufrades 4. Unterhalb des Lüfterlaufrades 4 befindet sich
ein Filter 5. Das Gehäuse 1 mit Filter 5 ist in an sich bekannter Weise in ein Deckenraster
6 eingesetzt.
[0014] Wie sich aus der Zeichnung ergibt, befindet sich koaxial in der Öffnung 3 eine Lagerwelle
7, die an ihren beiden Enden durch Lagereinheiten 8, 9 eingespannt ist. Die Lagereinheiten
8, 9 sind jeweils auf Traversen, Trägerplatten 10, 11 oder dergleichen befestigt,
wobei die Traversen oder Trägerplatten 10, 11 durch Stäbe 13, 14 miteinander verbunden
sind und die Stäbe 13, 14 ein käfigartiges Gehäuse ergeben können. Die Stäbe 13, 14
erstrecken sich parallel zur Welle des Lüfterlaufrades 4.
[0015] Die Traversen 10 bzw. die Trägerplatte 10 ist gemäß der Zeichnung mit dem Gehäuse
1 fest verbunden und befindet sich etwa in der Ebene der im Gehäuse 1 befindlichen
Öffnung, d.h. etwa in der Ebene oder geringfügig oberhalb der Ebene des nach oben
weisenden Gehäusebereichs.
[0016] Wie sich aus der Zeichnung weiter ergibt, ist das Lüfterlaufrad 4 auf der Welle 7
befestigt und befindet sich gegenüber der in der Zeichnung mit 17 angedeuteten Einströmdüse
des Rotors in Strömungsrichtung nach unten versetzt. Die Strömungsrichtung ist durch
Pfeile 15 veranschaulicht. Im Bereich der Einströmdüse 17 des Rotors ist an dem Lüfterlaufrad
4 ein Ring angeordnet, der mit 16 bezeichnet ist und gegenüber der mit 2a bezeichneten
oberen Gehäusefläche beabstandet ist. An diesem gegenüber dem Lüfterlaufrad 4 unterschiedlichen,
vorzugsweise größeren Durchmesser aufweisenden Ring 16 sind Komponenten des Antriebsmotors
angeordnet, und zwar peripher gegenüber der Welle 7. Mit 18 ist hierbei ein Rotorträger
bezeichnet, mit 19 ein nichtmetallischer Träger. Oberhalb des Trägers 19 befindet
sich ein Rotoranker 20 und ein Permanentmagnet 21. Gehäuseseitig ist, dem Permanentmagneten
21 gegenüberliegend, eine Statorwicklung 22 vorgesehen, weiterhin ein Statorkern 23
aus Trafoblech, ein nichtmetallischer Träger 24 und ein Abdeckblech 25. Sämtliche
vorgenannten Motorkomponenten liegen daher ringförmig zur Welle 7 und sind teilweise
mit dem Laufrad 4 verbunden und teilweise am Gehäuse 1 fest angeordnet.
[0017] Mit dem vorstehenden Aufbau wird somit erreicht, daß der aus den vorstehenden Komponenten
gebildete Antriebsmotor peripher zum Lüfterlaufrad 4 und vorzugsweise im Bereich der
Einströmdüse 13 des Rotors vorgesehen ist. Die zum Rotor gehörigen Leitschaufeln sind
in der Zeichnung durch das Bezugszeichen 27 angedeutet. Der Einlaufbereich des Laufrades
4 liegt innerhalb des Ringes 16 und ist mit 26 angedeutet. Der die lüfterlaufradseitigen
Motorkomponenten tragende Ring 16 ist hinreichend gegenüber dem Gehäuse 1 beabstandet,
und zwar in peripherer Richtung wie auch in axialer Richtung.
[0018] Der Antriebsmotor wird durch Erzeugung variabler Frequenzen wie ein Synchronmotor
betrieben und hat demzufolge im Vergleich zu einem EC-Motor keine Momentsprünge, d.h.
es ist eine außerordentlich niedrige Geräuschentwicklung bei geringer Antriebsleistung
gewährleistet.
[0019] Die Schallentwicklung kann weiterhin vorteilhafterweise dadurch reduziert werden,
daß bei Verwendung von beispielsweise Rillenkugellagern zur Aufnahme der Welle 7 die
die Welle 7 lagernden Kugellager mit einer Körperschallisolierung versehen sind. Die
Anwendung eines Materials zur Körperschallisolierung in den Lagereinheiten 8, 9 ist
erfindungsgemäß möglich, ohne daß sich Probleme hinsichtlich einer Beabstandung und
hinsichtlich einer Vergrößerung der Lüftereinheit ergeben. Zur Körperschallisolierung
können beispielsweise außenseitig zu den Kugellagern Ringe vorgesehen sein, welche
die Kugellager zumindest bereichsweise übergreifen und eine Isolierung gegenüber dem
Befestigungskäfig und in Richtung auf das äußere Blechgehäuse hervorrufen.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lüftereinheit ist die
Welle 7 axial entweder am oberen und/oder am unteren Ende bzw. in der oberen und/oder
unteren Lagereinheit 8, 9 fest eingespannt, wobei alternativ hierzu die Lagerwelle
7 auch nur einseitig axial und verschiebbar angeordnet sein kann.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist der Ring 16 in Axialrichtung
gegenüber derjenigen Ebene beabstandet, welche durch die Gehäusefront 2a festgelegt
ist, damit die gehäuseseitigen Motorkomponenten am Gehäuse 1, ringförmig verlaufend,
dort angeordnet sein können.
1. Lüftereinheit mit einem Lüfterlaufrad (4) und einem Antriebsmotor (18 bis 25), welche
gegenüber einem Gehäuse (1) gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lüfterlaufrad (4) über eine mittige Welle (7) im Verhältnis zum Gehäuse (1)
drehfähig gelagert ist, und
daß der Antriebsmotor (18 bis 25) durch teilweise am Gehäuse (1) und teilweise am
Umfang des Lüfterlaufrades (4) angeordnete Antriebskomponenten gebildet ist.
2. Lüftereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lüfterlaufrad (4) einen Ring (16) aufweist, der gegenüber dem Lüfterlaufrad
(4) unterschiedlichen Durchmesser aufweist, wobei an dem Ring (16) peripher zum Lüf
terlaufrad (4) verlaufende Motorkomponenten angeordnet sind.
3. Lüftereinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einströmdüse (17) vorgesehen ist, innerhalb welcher Rotor-Leitschaufeln (27)
angeordnet sind.
4. Lüftereinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitschaufeln (17) im Einlaufbereich (26) des Laufrades (4) vorgesehen sind.
5. Lüftereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (16) des Laufrades (4) axial gegenüber dem Lüfterlaufrad (4) versetzt
vorgesehen ist.
6. Lüftereinheit nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Motorkomponenten tragende Ring (16) größeren Durchmesser als das Lüfterlaufrad
(4) aufweist.
7. Lüftereinheit nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß weitere Komponenten des Antriebsmotors (22 bis 25) am Gehäuse (1) angeordnet und
konzentrisch zu den zugehörigen Motorkomponenten (18 bis 21) des Lüfterlaufrades (4)
vorgesehen sind.
8. Lüftereinheit nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Lagereinheiten (8, 9) für die Welle (7) vorgesehen und mit dem Gehäuse (1) verbunden
sind.
9. Lüftereinheit nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagereinheiten (8, 9) mit Mitteln zur Körperschallisolierung versehen sind.