[0001] Die Erfindung betrifft eine Zweidrahtsensoreinrichtung mit einem Messsensor, welcher
zwei Anschlüsse sowohl zur Messsignalübertragung als auch zur gleichzeitigen Stromversorgung
aufweist.
[0002] Zweidrahtsensoren sind aus einem Messsensor, der eine physikalische Größe wie zum
Beispiel die Temperatur, den Druck oder die Feldstärke eines Magnetfeldes misst, und
elektronischen Bauteilen zur Verarbeitung der vom Messsensor gelieferten Signale aufgebaut.
Sowohl die Stromversorgung als auch die Weiterleitung der gemessenen und verarbeiteten
Messsignale erfolgt über nur zwei Leitungen, worauf der Name Zweidrahtsensor zurückzuführen
ist. Ein Zweidrahtsensor hat deshalb nur zwei Anschlüsse, die gleichzeitig der Stromversorgung
und der Weiterleitung der gemessenen und verarbeiteten Messsignale dienen.
[0003] Weil die bekannten Zweidrahtsensoren aber die Eigenschaften geschalteter Stromquellen
haben, können sie nur parallel geschaltet werden. Daher sind zur Zusammenschaltung
zweier Zweidrahtsensoren, die an verschiedenen Orten positioniert sind, bereits vier
Leitungen erforderlich. Werden n Zweidrahtsensoren, die an unterschiedlichen Orten
angeordnet sind, parallel geschaltet, so sind neben zwei n Kabelsträngen noch zusätzlich
4n - 2 Stecker erforderlich.
[0004] Ein wesentlicher Nachteil dieser Zweidrahtsensoren liegt deshalb darin, dass bei
Parallelschaltung mehrerer Zweidrahtsensoren viele Leitungen erforderlich sind, was
hohe Kosten verursacht und einen hohen Verbrauch an wertvollen Rohstoffen bedingt.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Zweidrahtsensor so zu gestalten, dass mehrere
derartige Zweidrahtsensoren in Serie schaltbar sind.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass eine Endstufe an die beiden Anschlüsse
angeschlossen ist zur Bereitstellung eines Spannungssignals, das im Betrieb der Zweidrahtsensoreinrichtung
stets größer als ein vorgegebenes Referenzspannungssignal und dessen Amplitude ein
Maß für die vom Messsensor erfasste physikalische Größe ist.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Zweidrahtsensors hat der Zweidrahtsensor
nun nicht mehr die Eigenschaft einer Stromquelle, sondern vielmehr die einer Spannungsquelle;
es lassen sich daher beliebig viele erfindungsgemäße Zweidrahtsensoren in Reihe schalten.
In einer Reihenschaltung mit n Zweidrahtsensoren werden n + 1 Leitungen und 2n Stecker
benötigt, während in einer Parallelschaltung 2n Leitungen und 4n - 2 Stecker, also
doppelt so viele Komponenten benötigt werden, wenn n > 1 ist.
[0008] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zweidrahtsensors,
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zweidrahtsensors,
- Fig. 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zweidrahtsensors,
- Fig. 4
- ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zweidrahtsensors,
- Fig. 5
- eine Serienschaltung mehrerer erfindungsgemäßer Zweidrahtsensoren,
- Fig. 6
- eine Parallelschaltung mehrerer Zweidrahtsensoren,
- Fig. 7
- die Kennlinie der Endstufe des zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels,
- Fig. 8
- die Kennlinie des dritten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels.
[0009] Es wird nun das in der Fig. 1 gezeigte erste Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben
und erläutert.
[0010] In der Fig. 1 sind die Messausgänge M1 und M2 eines Messsensors (S) mit den Eingängen
E1 und E2 eines Strom-Spannungs-Wandlers (W) verbunden, an dessen Ausgang eine Ausgangsspannung
UA anliegt, die ein Maß für die vom Messsensor (S) erfasste physikalische Größe darstellt
und stets größer ist als ein vorgebbares Referenzspannungssignal Uref.
[0011] Im Folgenden wird das in der Fig. 2 abgebildete zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben und erläutert.
[0012] In der Fig. 2 wird der Versorgungsstrom IV für den Zweidrahtsensor dem einen Anschluss
A1 zur Stromversorgung und dem anderen Anschluss A2 zur Stromversorgung des Messsensors
S zugeführt, dessen Messausgänge M1 und M2 mit den Eingängen eines Vergleichers VL
verbunden sind. Der Ausgang des Vergleichers VL ist mit dem Steuereingang eines steuerbaren
Umschalters U verbunden, dessen Eingang mit dem einen Eingang eines Operationsverstärkers
OP und über einen Widerstand R0 mit dem einen Anschluss A1 zur Stromversorgung sowie
mit dem Ausgang des Operationsverstärkers OP verbunden ist. Die Ausgänge des steuerbaren
Umschalters U sind über je einen Widerstand R1 und R2 mit dem anderen Anschluss A2
zur Stromversorgung sowie mit dem Eingang einer Referenzspannungsquelle Uref verbunden,
deren Ausgang mit dem anderen Eingang des Operationsverstärkers OP verbunden ist.
[0013] Der steuerbare Umschalter U wird vom Vergleicher VL in Abhängigkeit von den Messsignalen
am Eingang des Vergleichers VL gesteuert. In einem ersten Zustand liegt der Eingang
des steuerbaren Umschalters U über den Widerstand R1 am anderen Anschluss A2 für die
Stromversorgung, während er beim zweiten Zustand über den Widerstand R2 mit dem anderen
Anschluss A2 zur Stromversorgung verbunden ist. Der Operationsverstärker OP gibt daher
an seinem Ausgang im einen Fall eine erste Spannung ab, während er im zweiten Fall
eine zweite Spannung abgibt. Die Spannung UA am Ausgang des Operationsverstärkers
OP ist daher ein Maß für die vom Messsensor S erfasst physikalische Größe und stets
größer als ein vorgebbares Referenzspannungssignal Uref. Die im einen Schaltzustand
am Spannungsteiler aus den Widerständen R0 und R1 abfallende Spannung wird im Operationsverstärker
OP mit der Referenzspannung Uref verglichen. Im zweiten Schaltungszustand wird die
am Spannungsteiler aus den Widerständen R0 und R2 abfallende Spannung im Operationsverstärker
OP mit der Referenzspannung Uref verglichen.
[0014] Die in der Fig. 7 gezeigte Kennlinie des zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
entspricht der einer Zenerdiode.
[0015] Durch die Maßnahme, die am Ausgang des Operationsverstärkers OP anliegende Spannung
UA an die Stromversorgungsleitungen anzulegen, hat der erfindungsgemäße Zweidrahtsensor
nun nicht mehr die Eigenschaft einer Stromquelle, sondern vielmehr die einer Spannungsquelle,
so dass mehrere erfindungsgemäße Zweidrahtsensoren in Reihe schaltbar sind.
[0016] In der Fig. 3 ist ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zweidrahtsensors
gezeigt, das sich vom zweiten Ausführungsbeispiel dadurch unterscheidet, dass n Vergleicher
VL1 bis VLn vorgesehen sind, deren Ausgänge mit den Eingängen einer digitalen Auswerteschaltung
D verbunden sind. Der Ausgang der digitalen Auswerteschaltung D ist mit dem Steuereingang
des steuerbaren Umschalters U verbunden, dessen n Ausgänge über je einen Widerstand
R1 bis Rn mit dem anderen Anschluss A2 zur Stromversorgung und dem Eingang der Referenzspannungsquelle
Uref verbunden ist.
[0017] In Abhängigkeit von der vom Messsensor S gemessenen physikalischen Größe geben nacheinander
der Vergleicher VL1, der Vergleicher VL2 u.s.w. bis unter Umständen zum Vergleicher
VLn ein Signal an ihren Ausgängen ab. Die digitale Auswerteschaltung D schaltet in
Abhängigkeit von der Anzahl der ein Ausgangssignal abgebenden Vergleicher den steuerbaren
Umschalter U vom Widerstand R1 weiter bis schließlich zum Widerstand Rn.
[0018] Der Operationsverstärker OP gibt daher an seinem Ausgang n unterschiedliche Spannungen
UA ab, die ein Maß für die vom Messsensor S erfasste physikalische Größe und stets
größer als ein vorgebbares Referenzspannungssignal Uref sind.
[0019] Es wird nun das in der Fig. 4 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben und erläutert.
[0020] Das vierte Ausführungsbeispiel der Erfindung unterscheidet sich vom zweiten in der
Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch, dass der Widerstand R1 durch eine Diode
D oder eine programmierbare digitale Schaltung zum Beispiel ein Digital-Analog-Wandler
ersetzt ist. Die digitale Schaltung D kann beispielsweise durch ein Datenprotokoll
gesteuert werden, das durch eine Strommodulation übertragen wird.
[0021] In der Fig. 7 ist die Kennlinie der Endstufe des dritten Ausführungsbeispiels abgebildet.
Diese Kennlinie entspricht der Kennlinie einer Zenerdiode mit variabler Zenerspannung.
[0022] In der Fig. 5 sind n erfindungsgemäße Zweidrahtsensoren S in Serie geschaltet.
[0023] Es sind n + 1 Leitungen und 2n Stecker erforderlich.
[0024] In der Figur 6 sind zum Vergleich n Zweidrahtsensoren parallel geschaltet. In der
Parallelschaltung sind zwei 2n Leitungen und 4n - 2 Stecker ST erforderlich.
[0025] Die Anzahl aller Verbindungskomponenten - Leitungen und Stecker - betragen bei einer
Parallelschaltung

Komponenten, während sie bei einer Serienschaltung

Komponenten betragen. Für großes n benötigt die Parallelschaltung daher doppelt so
viele Verbindungskomponenten wie die Serienschaltung.
[0026] Wie in den Unteransprüchen 8, 9, und 10 angegeben ist, kann als Messsensor ein Hallsensor,
ein Drucksensor oder zum Beispiel ein Temperatursensor eingesetzt werden.
[0027] Um einen niedrigen Stromverbrauch zu erzielen, ist es vorteilhaft, wie im Anspruch
11 angegeben ist, die Ruhestromaufnahme durch Kurzzeittaktung zu reduzieren.
[0028] Besonders vorteilhaft ist es, die Referenzspannungsquelle Uref in SI-Technologie
herzustellen, weil diese Technologie eine Referenzspannung hoher Konstanz und ohne
Drift durch Alterung des Bauteils erzielt. Zweidrahtsensoren mit derartigen Referenzspannungsquellen
können daher an unterschiedlichen Orten mit stark differierenden Temperaturen angeordnet
werden, was zum Beispiel häufig im Kraftfahrzeugbau der Fall ist.
[0029] Aus diesem Grunde und weil sich die erfindungsgemäßen Zweidrahtsensoren in Reihe
schalten lassen, sind sie besonders für den Einbau in Kraftfahrzeuge geeignet.
1. Zweidrahtsensoreinrichtung mit einem Messsensor (S), welcher zwei Anschlüsse (A1,
A2) sowohl zur Messsignalübertragung als auch zur gleichzeitigen Stromversorgung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Endstufe (E) an die beiden Anschlüsse (A1, A2) der Zweidrahtsensoreinrichtung
angeschlossen ist zur Bereitstellung eines Spannungssignals (UA), das im Betrieb der
Zweidrahtsensoreinrichtung stets größer als ein vorgebbares Referenzspannungssignal
(Uref) und dessen Amplitude ein Maß für die vom Messsensor (S) erfasste physikalische
Größe ist.
2. Zweidrahtsensoreinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Endstufe eine Kennlinie nach Art einer Zenerdiode aufweist.
3. Zweidrahtsensor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Messausgänge (M1, M2) des Messsensors (S) mit den Eingängen eines Vergleichers
(VL) verbunden sind, dessen Ausgang mit dem Steuereingang eines steuerbaren Umschalters
(U) verbunden ist, dass der Eingang des steuerbaren Umschalters (U) mit dem einen
Eingang eines Operationsverstärkers (OP) sowie über einen ersten Widerstand (R0) sowohl
mit dem Ausgang des Operationsverstärkers (OP) als auch mit dem einen Anschluss (A1)
zur Stromversorgung verbunden ist, dass die beiden Ausgänge des steuerbaren Umschalters
(U) über je einen Widerstand (R1, R2) mit dem anderen Anschluss (A2) zur Stromversorgung
und mit dem einen Anschluss einer Referenzspannungsquelle (Uref) verbunden sind, deren
anderer Anschluss mit dem anderen Eingang des Operationsverstärkers (OP) verbunden
ist.
4. Zweidrahtsensor nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Messausgänge (M1, M2) des Messsensors (S) an die Eingänge von n Vergleichern
(VL1, VL2, ...VLn) angeschlossen sind, deren Ausgänge mit den Eingängen einer digitalen
Auswerteschaltung (D) verbunden sind, deren Ausgang mit dem Steuereingang des steuerbaren
Umschalters (U) verbunden ist, und dass die n Ausgänge des steuerbaren Umschalters
(U) über je einen Widerstand (R1, R2, ... Rn) mit dem anderen Anschluss (A2) zur Stromversorgung
verbunden sind.
5. Zweidrahtsensor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Messausgänge (M1, M2) des Messsensors (S) mit den Eingängen eines Vergleichers
(VL) verbunden sind, dessen Ausgang mit dem Steuereingang eines steuerbaren Umschalters
(U) verbunden ist, dass der Eingang des steuerbaren Umschalters (U) mit dem einen
Eingang eines Operationsverstärkers (OP) sowie über einen ersten Widerstand (R0) sowohl
mit dem Ausgang des Operationsverstärkers (OP) als auch mit dem einen Anschluss (A1)
zur Stromversorgung verbunden ist, dass der eine Ausgang des steuerbaren Umschalters
(U) über eine Diode (DS) oder eine programmierbare digitale Schaltung und der andere
Ausgang des steuerbaren Umschalters (U) über einen Widerstand (R1) mit dem anderen
Anschluss (A2) zur Stromversorgung und mit dem einen Anschluss einer Referenzspannungsquelle
(Uref) verbunden sind, deren anderer Anschluss mit dem anderen Eingang des Operationsverstärkers
(OP) verbunden ist.
6. Zweidrahtsensor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die programmierbare digitale Schaltung (DS) ein Digital-Analog-Wandler ist.
7. Zweidrahtsensor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die digitale Schaltung (DS) mittels eines Datenprotokolls gesteuert wird.
8. Zweidrahtsensor nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Datenprotokoll für die digitale Schaltung (DS) durch Strommodulation übertragen
wird.
9. Zweidrahtsensor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass als Messsensor (S) ein Hallsensor vorgesehen ist.
10. Zweidrahtsensor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass als Messsensor (S) ein Drucksensor vorgesehen ist.
11. Zweidrahtsensor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass als Messsensor (S) einTemperatursensor vorgesehen ist.
12. Zweidrahtsensor nach einem der Ansprüche 1 bis 8
dadurch gekennzeichnet, dass die Ruhestromaufnahme durch Kurzzeittaktung reduziert ist.