[0001] Beim Montieren treten häufig Fälle auf, in denen mit einem Werkzeug oder einer Vorrichtung
Drehmomente übertragen werden müssen. Ein Beispiel für einen solchen Fall ist das
Eindrehen von Schrauben. Hier muss ein Werkzeug mit der Schraube gekoppelt werden.
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Formen der Vertiefungen oder Vorsprünge
in den Schraubenköpfen. Häufig müssen die Schrauben an Stellen eingeschraubt werden,
wo der Zugang mit einem Werkzeug beschränkt ist. Die meisten Werkzeuge können nur
dann sinnvoll benutzt werden, wenn die Drehachse des Werkzeugs mit der Achse der Schraube
übereinstimmt. An ungünstigen Stellen lassen sich Schrauben daher nur schwer mit den
bekannten Werkzeugen einschrauben oder ausschrauben.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, wie die Übertragung
von Drehmomenten auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen erleichtert werden kann.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Gelenk mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche,
deren Wortlaut ebenso wie der Wortlaut der Zusammenfassung durch Bezugnahme zum Inhalt
der Beschreibung gemacht wird.
[0004] Das Gelenk wird zwischen dem Werkzeug, mit dem das Drehmoment aufgebracht wird, und
dem Gegenstand eingesetzt, auf den das Drehmoment übertragen werden soll. Beispielsweise
wird das Gelenk zwischen einen Schraubendreher und die Schraube eingesetzt. Die Aufnahme
wird mit dem Werkzeug oder dem Werkstück verbunden, während das Schwenkelement mit
dem jeweils anderen Element verbunden wird. Beim Übertragen des Drehmoments wird es
daher möglich, dass die Antriebsachse, das heißt die Achse, um die das Werkzeug verdreht
wird, nicht mehr mit der Achse des Werkstücks zusammenfallen muss. Dennoch läßt sich
das Gelenk sehr einfach handhaben, da durch die Tendenz des Gelenks, die beiden Achsen
durch Zurückstellung des Schwenkelelements auszurichten, das Gelenk im unbenutzten
Zustand gerade gerichtet ist.
[0005] Insbesondere kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Aufnahme
einen Hohlraum aufweist, der über einen Teil seiner Länge einen mehreckigen Querschnitt
aufweist, wobei auch das Schwenkelement über einen Teil seiner Länge einen darauf
abgestimmten mehreckigen Querschnitt aufweist. Diese Art der Ausbildung der beiden
aufeinander abgestimmten Teile ist eine von mehreren Möglichkeiten, um dafür zu sorgen,
dass in Drehrichtung die beiden Teile drehfest miteinander verbunden sind.
[0006] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Wände des Hohlraums der Aufnahme in dem
mehreckigen Bereich eben ausgebildet sind. Dadurch lässt sich das Gelenk leicht herstellen.
[0007] In Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das Schwenkelement in seinem mehreckigen
Bereich einen konvexen Längsschnitt aufweist. Beim Verschwenken des Schwenkelements
rollt oder gleitet dieses mit seinen konvexen Außenseiten dann auf den Wänden der
Aufnahme. Natürlich könnten auch die Wände der Aufnahme eine übereinstimmende Form
aufweisen, so dass ein Gleiten von zwei Kugelflächen aufeinander auftritt.
[0008] Das Festhalten des Schwenkelements in der Aufnahme, d.h. die Sicherung gegen sein
Herausziehen, kann beispielsweise durch eine entsprechende Form der Aufnahme geschehen.
Besonders einfach lässt sich das Gelenk jedoch dann gestalten, wenn das Rückstellelement
derart ausgebildet und angeordnet ist, dass es das Schwenkelement nicht nur geradezurichten
versucht, sondern auch in die Aufnahme hinein beaufschlagt. In diesem Fall übernimmt
das Rückstellelement eine zweite Funktion. Da das Rückstellelement unter Krafteinwirkung
steht, kann es auch so gestaltet werden, dass ein Herausnehmen des Schwenkelements
aus der Aufnahme möglich wird.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Rückstellelement ein
getrenntes Teil ist, das an einem der beiden Teile, insbesondere an der Aufnahme,
gehaltert ist und diesem gegenüber bewegt werden kann. Das Rückstellelement kann auf
diese Weise besonders günstig an die Form und Funktion des Schwenkelements angepasst
werden.
[0010] In nochmaliger Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen werden, dass das in die
Aufnahme hinein gerichtete Ende des Schwenkelements den Boden der Aufnahme bzw. des
Hohlraums berührt, mindestens in der neutralen Stellung, vorzugsweise in jeder Stellung
des Schwenkgelenks. Es ist bei Antriebswerkzeugen bekannt, Magnete zu verwenden, die
die Schraube vor und zu Beginn des Einschraubens haltern. Durch die Berührung zwischen
dem Schwenkelement und dem Boden der Aufnahme kann ein Magnet in der Vorrichtung angebracht
werden, der dann nicht durch einen Luftspalt von der Schraube getrennt ist.
[0011] Um die Berührung zwischen dem Schwenkelement und der Aufnahme in möglichst allen
Positionen aufrechtzuerhalten, kann erfindungsgemäß in Weiterbildung vorgesehen sein,
dass das in die Aufnahme hinein gerichtete Ende des Schwenkelements konvex ausgebildet
ist, wobei der Krümmungsradius auf den Mittelpunkt der Schwenkbewegung des Schwenkelements
abgestimmt ist.
[0012] Das Schwenkelement kann beispielsweise in axialer Richtung an dem Ende des Schwenkelements
angreifen. Besonders günstig ist es jedoch, wenn das Rückstellelement etwa radial
an dem Schwenkelement zwischen dessen freiem Ende und dem durch die konvexen Flächen
bestimmten Schwenklager angreift. Dadurch wird erreicht, dass bei einem kompakten
Aufbau des Gelenks sich die radiale Stelle der Kraftabnahme bzw. Krafteinleitung nicht
allzu stark verändert.
[0013] Es kann erfindungsgemäß ausreichen, wenn das Gelenk ein einziges Rückstellelement
aufweist. Besonders günstig ist es je-doch, wenn das Gelenk mindestens zwei Rückstellelemente
aufweist, die über den Umfang verteilt an dem Schwenkelement angreifen, insbesondere
gleichmäßig über den Umfang verteilt.
[0014] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass als Rückstellelement ein etwa tangential
verlaufender Zapfen verwendet wird, der geradlinig oder auch gekrümmt ausgebildet
sein kann. Bei einem gekrümmten Zapfen, was man auch als Bogenstück bezeichnen könnte,
liegt die konkave Seite der Krümmung an den Schwenkelement an.
[0015] Besonders günstig ist es jedoch, wenn als Rückstellelement eine Kugel verwendet wird,
die in einer etwa radial verlaufenden Bohrung angeordnet ist. In diesem Fall ist es
sinnvoll, mindestens drei Kugeln zu verwenden.
[0016] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Schwenkelement eine
umlaufenden Nut aufweist, in der die Rückstellelemente eingreifen, wobei es ausreichend
sein kann, wenn die Rückstellelemente an dem Boden der Nut angreifen, um das Schwenkelement
geradezurichten, und an einer Flanke der Nut, um das Rückstellelement in die Aufnahme
hinein zu beaufschlagen.
[0017] Das Rückstellelement kann erfindungsgemäß beispielsweise unter der Wirkung einer
gespannten Feder stehen. Andere Möglichkeiten sind insbesondere bei Maschinenwerkzeugen
ebenfalls möglich.
[0018] Beispielsweise kann die Federwirkung durch einen O-Ring erzeugt werden. Hierbei handelt
es sich um ein kostengünstiges leicht einzusetzendes und auch leicht auszutauschendes
Bauelement.
[0019] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der O-Ring unter Spannung in einer umlaufenden
Nut eingesetzt ist und dadurch die Rückstellelemente beaufschlagt. Die Federwirkung
dient also sowohl zur Beaufschlagung der Rückstellelemente als auch zur Festlegung
des O-Rings.
[0020] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Nut derart ausgebildet ist, daß der
O-Ring nach außen über die Seiten der die Nut eingrenzenden Flächen vorsteht. Es wird
dadurch möglich, den O-Ring auch von außen noch zu beeinflussen, ihn beispielsweise
zu komprimieren. Durch dieses zusätzliche Komprimieren des an sich schon gespannten
O-Rings kann die Kraft, mit der die Rückstellelemente auf das Schwenkelement einwirken,
vergrößert werden, was beispielsweise bei Maschinenwerkzeugen sinnvoll sein kann.
[0021] Als Einrichtung zum Komprimieren des O-Rings von außen kann beispielsweise eine axial
verschiebbare Hülse an dem Teil des Gelenks angeordnet sein, in dem die Aufnahme ausgebildet
ist. Diese Hülse kann so verschoben werden, dass sie den O-Ring etwas komprimiert.
Gleichzeitig dient der dann komprimierte O-Ring auch dazu, die Hülse gegen ein unbeabsichtigtes
Verschieben zu sichern.
[0022] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Rückstellelement aus
komprimierbarem Material besteht oder komprimierbares Material aufweist.
[0023] Insbesondere kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass das Rückstellelement,
insbesondere dann, wenn es mindestens teilweise aus komprimierbarem Material besteht,
in radialer Richtung zwischen der Innenseite der Aufnahme und dem Schwenkelement angeordnet
ist.
[0024] Besonders günstig ist es, wenn das Rückstellelement von einem auf Kompression beanspruchten
Ring aus Elastomermaterial gebildet. ist, was erfindungsgemäß vorgesehen sein kann.
Der Ring braucht dabei nicht vollständig ausgebildet zu sein, es kann vielmehr auch
ausreichen, wenn er aus einzelnen längs eines Ringes angeordneten Stücken oder Teilen
besteht.
[0025] Das von der Erfindung vorgeschlagenen Gelenk kann ein Teil eines Handwerkszeug sein,
also direkt in einem Schraubendreher eingebaut sein.
[0026] Das Gelenk kann aber ebenfalls Teil eines Maschinenschraubers sein.
[0027] Es ist aber ebenfalls möglich und wird von der Erfindung vorgeschlagen, dass das
Gelenk als separates Teil ausgebildet ist, das beispielsweise mit einem Antriebswerkzeug
über eine standardisierte Einrichtung verbunden werden kann, während das gegenüberliegenden
Ende mit einem Bit verbunden werden kann.
[0028] Die Erfindung schlägt ebenfalls vor, mehrere Gelenke zu einem Bauteil zusammenzufassen,
um dadurch einen größeren Schwenkwinkel zu ermöglichen.
[0029] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung er-geben sich aus der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch ein von der Erfindung vorgeschlagenes Gelenk;
- Fig. 2
- einen Querschnitt etwa längs Linie II-II in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Ausführungsform der Erfindung, bei der mehrere Elemente mit jeweils einem Schwenkgelenk
zu einem Bauteil zusammen gefasst sind;
- Fig. 4
- ein von der Erfindung vorgeschlagenes Gelenk als Zwischenteil zwischen einem Antriebswerkzeug
und einem Antrieb.
- Figur 5
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch das Werkzeug der Figur 5 längs Linie VI-VI in Fig. 5;
- Fig. 7
- ein Verbindungselement als Teil einer Ausrüstung;
- Fig. 8
- ein weiteres mit der Erfindung verwendbares Werkzeugelement;
- Fig. 9
- eine Seitenansicht eines weiteren Verbindungselements nach der Erfindung.
[0030] Figur 1 zeigt teilweise geschnitten den vorderen Bereich beispielsweise eines Schraubendrehers
mit einem Gelenk nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung. In einem ersten
Teil des Gelenks ist eine Aufnahme 1 gebildet, die in der dargestellten Ausführungsform
einen Hohlraum 2 aufweist, der zur Stirnseite 3 des Bauteils offen ist und innen von
einem ebenen Boden 4 begrenzt wird. In seinem an die Stirnseite 3 angrenzenden Bereich
weist der Hohlraum 2 einen mehreckigen, beispielsweise achteckigen Querschnitt mit
ebenen Innenwänden 5 auf. An diesen Bereich mit dem Querschnitt eines Prisma schließt
sich ein Bereich 6 mit einem kreisrunden Querschnitt an.
[0031] In dem Bereich 6 mit kreisrundem Querschnitt münden drei radial verlaufende Bohrungen
7, die an ihrem radial inneren Ende eine leichte Querschnittsverengung 8 aufweisen.
In jede dieser drei Bohrungen 7 ist ein Rückstellelement in Form einer Kugel 9 eingesetzt.
[0032] In die Aufnahme 1 ist ein Ende eines Schwenkelements 10 eingesetzt, das in seinem
dem Bereich mit den ebenen Seitenwänden 5 entsprechenden Bereich im Querschnitt ebenfalls
mehreckig ausgebildet ist. Im Längsschnitt bzw. der in der Figur 1 zu sehenden Seitenansicht
verlaufen die Außenwände 11 in Form eines Kreisbogens. Dadurch wird ein Gelenk gebildet,
das in Drehrichtung drehfest ist, während eine Verschwenkung durch das Gleiten der
bogenförmigen Außenwände 11 des Schwenkkelements 10 auf den ebenen Wänden 5 der Aufnahme
möglich ist.
[0033] An den das Schwenklager bildenden Bereich des Schwenkgelenks 10 schließt sich ein
Ansatz 12 an, der eine Art Nut bildet. An die Stelle mit verringertem Durchmesser
schließt sich dann wieder eine im Längsschnitt bogenförmige Schulter 13 an, hinter
der ein Ring 14 mit einem Durchmessermaximum gebildet ist. Das in das Innere der Aufnahme
1 gerichtete Ende des Schwenkelements 10 wird von einer kugelförmig konvexen Fläche
15 gebildet. Diese Fläche berührt den ebenen Boden 4 des Hohlraums 2 der Aufnahme
1.
[0034] An das Schwenklager schließt sich außerhalb des Bauteils, in dem die Aufnahme 1 gebildet
ist, ein Abschnitt 16 vergrößerten Durchmessers an. Das vordere Ende des Schwenkelements
10 wird von einem Vierkantansatz 17 gebildet, der beispielsweise in eine Verlängerung
für ein Werkzeug eingesetzt werden kann.
[0035] Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch das Gelenk der Figur 1 in Höhe der Bohrungen
7. Diese Bohrungen 7 verlaufen radial. In jeder Bohrung 7 ist eine Kugel 9 eingesetzt,
die einen dem Durchmesser der Bohrung 7 etwa gleichen Durchmesser aufweist. Durch
die unter Bezugnahme auf die Figur 1 erwähnte Verengung 8 des Durchmessers der Bohrung
7 ist dafür gesorgt, dass die Kugeln 9 nicht nach innen in die Aufnahme hineinfallen
können, wenn das Schwenkelement 10 nicht eingesetzt ist.
[0036] Die Bohrungen 7 münden an der Außenseite des die Aufnahme 1 aufweisenden Bauteils
in einer Ringnut, in die ein O-Ring eingesetzt ist. Dieser O-Ring 18 ist in Figur
1 dargestellt. Der O-Ring beaufschlagt alle Kugeln 9 radial nach innen, so dass sie
alle mit der gleichen Kraft an dem Boden des Abschnitts 12 des Schwenkelements 10
anliegen. Durch diese Kraft, die auf alle Kugeln 9 gleichmäßig einwirkt, wird das
Schwenkelement 10 zentriert und damit ausgerichtet, so dass die Achse der Aufnahme
1 mit der Achse des Vierkantes 17 zusammenfällt. Der O-Ring ist so dimensioniert,
dass er in der Nut unter Spannung anliegt.
[0037] Nun zurück zu Figur 1. An einem zylindrischen Abschnitt 20 des die Aufnahme 1 aufweisenden
Bauteils ist verschiebbar eine Hülse 21 gelagert. Sie ist in Figur 1 in der linken
Hälfte in ihrer einen Position dargestellt, während sie rechts in Figur 1 in ihre
verschobenen Position dargestellt ist. Die Hülse 21 gleitet mit einen Teil ihrer Länge
auf dem zylindrischen Abschnitt 20 des Bauteils. In ihrem übrigen Bereich weist sie
einem etwas vergrößerten Innendurchmesser auf, der aber immer noch deutlich kleiner
ist als der Außendurchmesser des unverformten O-Rings 18.
[0038] Die vordere Innenkante 22 der Hülse 21 ist leicht abgeschrägt. Wird die Hülse 21
aus ihrer links in Figur 1 dargestellten inaktiven Position, in der sie durch einen
Federring 23 gesichert ist, verschoben, so gleitet die vordere Innenkante 22 der Hülse
21 über die Außenseite des O-Rings 18 auf und komprimiert diesen in die Nut hinein
und damit gegen die Kugel 9. Diese Position ist in Figur 2 rechts dargestellt, wobei
auch hier der Federring 23 durch Eingreifen in eine Innennut 24 eine Festlegung ermöglicht.
Andererseits ist die Hülse 21 in dieser Position auch durch die von dem O-Ring 18
ausgeübte Kraft festgelegt. Durch dieses Verschieben der Hülse 21 wird eine Vergrößerung
der Kraft bewirkt, mit der die Rückstellelemente, nämlich die Kugeln 9, das Schwenkelement
10 gerade richten. Diese Vergrößerung kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn
das Gelenk mit einem sehr schnell rotierenden Maschinenwerkzeug verwendet wird, um
die beim Rotieren auftretenden auf die Kugeln 9 einwirkenden Fliehkräfte auszugleichen.
[0039] Die Hülse 20 ist bei der dargestellten Ausführungsform verschiebbar an dem Werkzeug
gehaltert. Ihre mit dem O-Ring 18 zusammenwirkende Innenseite verläuft koaxial zur
Längsachse des Werkzeugs. Es ist ebenfalls möglich und wird von der Erfindung vorgeschlagen,
dass diese Innenwand in der Richtung zunehmender Verschiebung divergierend ausgebildet
ist, so dass die Vorkomprimierung des O-Rings 18 mit zunehmender Verschiebung ebenfalls
zunimmt. Dadurch wird es möglich, die Kraft, mit der das Schwenkelement 10 gerade
gerichtet wird, zu verändern. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Hülse 21 nicht als
Schiebehülse auszubilden, sondern mit Hilfe eines Gewindes an dem Werkzeug zu befestigen.
Sie kann dann wesentlich feiner verstellt werden.
[0040] Zusätzlich ist es in diesem Fall möglich, durch eine Kontermutter die Hülse in ihrer
Stellung zu fixieren.
[0041] Gerade bei einem Handwerkszeug kann es sinnvoll sein, das Rückstellmoment zu ändern.
Beispielsweise ist es sinnvoll, bei einem Schraubendreherbit für eine größere Schraube
ein größeres Rückstellmoment vorzusehen als bei einer kleineren Schraube. Diese Änderung
des Rückstellmoments kann natürlich auch durch eine Änderung der Form des Schwenkelements
bewirkt werden, beispielsweise durch einen größeren Durchmesser des Abschnitts 12,
an dem die Kugeln 9 angreifen.
[0042] Wie man der Fig. 1 ebenfalls entnehmen kann, liegen die Kugeln 9 auch an der bogenförmigen
Schulter 13 zwischen dem Teil 12 und dem Ring 14 an. Sie bewirken dadurch auch eine
Kraftkomponente in Richtung der Achse, die das Schwenkelement 10 in die Aufnahme 1
hinein beaufschlagt. Dadurch wird ein Herausfallen des Schwenkelements 10 aus der
Aufnahme 1 verhindert. Bei nach oben geschobener Hülse 21, links in Figur 1, kann
das Schwenkelement 10 durch Ziehen entfernt werden, da die Kugeln 9 dann gegen den
O-Ring nach außen bewegt wer-den können.
[0043] Figur 3 zeigt eine Möglichkeit, wie mehrere Gelenke nach der Erfindung zu einem Bauteil
zusammengefaßt werden können, das in einem Antriebsstrang zwischen einem Werkzeug
und einem Werkstück eingesetzt werden kann. Das Bauteil der Figur 3 enthält an seinem
einen Ende einen sechskantigen Ansatz 30, der abnehmbar in einer Aufnahme 31 gehaltert
ist. An dem gegenüberliegenden Ende ist ein hülsenartiges Element 32 angeordnet, das
eine sechskantige Innenöffnung zur Aufnahme ein-
es Elements in der Form des Ansatzes 30 enthält. Zwischen den beiden Teilen sind jeweils
mehrere Gelenke angeordnet, so dass sich die mögliche Schwenkwinkel jedes einzeln
Gelenks addieren.
[0044] Figur 4 zeigt eine weitere Möglichkeit, wie ein von der Erfindung vorgeschlagenes
Gelenk verwendet werden kann. Am linken Ende ist ein Vierkantansatz 34 ausgebildet,
in dessen einer Seitenfläche eine unter Federwirkung stehende Kugel 35 eingesetzt
ist. An den Vierkantansatz schließt sich eine erste Aufnahme 36 an, in der beispielsweise
ein Schwenkgelenk nach Figur 1 untergebracht ist. Das Schwenkelement ragt aus der
Stirnseite 37 der Aufnahme 36 heraus, und greift in eine zweite Aufnahme 36 ein, in
der dieses Schwenkelement nochmals in einer Aufnahme eingesetzt ist. Von der dem Ansatz
34 abgewandten Stirnseite der Aufnahme 36 aus geht eine vierkantige Öffnung in die
Aufnahme 36 hinein, die in Form und Größe dein Vierkantansatz 34 gleich ist. Dieses
in Figur 4 dargestellte Bauelement kann beispielsweise zwischen einem Antriebswerkzeug
und einer Nuss eingesetzt werden. Hier dient das
Schwenkelement 10 gleichzeitig als Schwenkelement für zwei Aufnahmen.
[0045] Nun zu Figur 5, die einen Längsschnitt durch den vorderen Teil eines Werkzeugs ähnlich
der Figur 1 zeigt. Das Werkzeug enthält ebenfalls eine Aufnahme 1, die ähnlich ausgebildet
ist wie die Aufnahme 1 der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2. Die Aufnahme enthält
einen Hohlraum 2, der nach innen hin durch einen ebenen Boden 4 abgeschlossen ist.
Von dem Boden 4 ausgehend schließt sich zunächst ein Bereich mit einer kreisrunden
Querschnittsform an, so dass die Innenwand 6 des Hohlraums 2 die Wand eines Kreiszylinders
bildet. Diese Wand könnte auch etwas divergierend sein.
[0046] An diesen Teil des Hohlraums 2 mit dem kreisrunden Querschnitt schließt sich der
Raum mit dem mehreckigen Querschnitt an, dessen Seitenwände 5 also abschnittsweise
eben ausgebildet sind, genauso wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1, so dass diese
Beschreibung nicht mehr wiederholt wird.
[0047] Das in die Aufnahme eingesetzte verschwenkbare Element ist genauso aufgebaut wie
bei Figur 1, so dass es ebenfalls nicht mehr beschrieben wird.
[0048] In dem Raum zwischen dem nutartigen Abschnitt 12 des Schwenkelements 10 und der Innenwand
6 des Hohlraums 2 ist ein O-Ring 40 aus komprimierbarem Elastomermaterial eingesetzt.
Durch den Übergang zwischen dem mehreckigen Querschnitt und dem kreisrunden Querschnitt
ist mindestens an einigen Stellen des Hohlraums 2 ein nach innen gerichteter Vorsprung
41 gebildet, der das Herausrutschen des O-Rings 40 verhindert. Der O-Ring 40 kann,
wenn das Werkstück noch nicht eingesetzt ist, in die Aufnahme so eingesetzt werden,
dass er eine gewisse nach außen gerichtete Spannung aufweist.
[0049] Der O-Ring 40 ist zwischen der Wand 6 des Hohlraums und dem Schwenkelement im Bereich
von dessen Nut 12 in der Ausgangsstellung schon etwas komprimiert. In ähnlicher Weise
wie die Kugeln 9 bei der Ausführungsform nach Fig. 1 sichert der O-Ring das eingesetzte
Element gegen ein Herausfallen und richtet es gerade. Wenn man von einer Rotationssymmetrie
des Hohlraums 2 und des in die Aufnahme 1 eingesetzten Teils des Schwenkelements ausgeht,
wird dieses durch den O-Ring 40 gerade gerichtet.
[0050] Der Querschnitt durch das Werkzeug der Figur 5 in Figur 6 zeigt, dass der O-Ring
40 als Rückstellelement an der Innenwand 6 des Hohlraums 2 allseits anliegt, und dass
der O-Ring 40, wie dies bei O-Ringen üblich ist, überall die gleiche Dicke aufweist.
Dadurch wird ein koaxialer Innenraum 42 gebildet, in dem bei eingesetzten Schwenkelement
10 der Schwenkabschnitt 12 angeordnet ist.
[0051] Das in Fig. 5 und 6 dargestellte Werkzeug wird so zusammengesetzt, dass zunächst
in die Aufnahme der O-Ring 40 eingeschoben wird. Anschließend kann das Schwenkelement
10 axial eingeschoben werden. Der Ring 14 komprimiert dabei den O-Ring 40 soweit,
dass das Werkzeug bis zum Boden 4 des Hohlraums 2 gelangt. Dann liegt der O-Ring 40
zwischen dem Schwenkabschnitt und der Innenwand 6 des Hohlraums.
[0052] Bei den hier beschriebenen Ausführungsformen greift das Rückstellelement zwischen
dem Teil des Schwenkelements, um den verschwenkt wird, und dem freien Ende des Schwenkelements
an. Dadurch liegt der Gelenkpunkt möglichst nahe an dem Ende des Werkzeugs, repräsentiert
durch die Stirnfläche 3. Die umgekehrte Ausbildung wäre auch möglich, wird aber von
der Erfindung nicht bevorzugt.
[0053] Die bei der Ausführungsform nach Figur 1 erwähnte Möglichkeit, das Rückstellmoment
zu ändern, kann hier dadurch verwirklicht werden, dass ein anderer O-Ring 40 verwendet
wird, entweder mit einem anderen Elastizitätsmodul oder mit einem anderen Querschnitt.
Es ist auch denkbar, den O-Ring an dem Abschnitt 12 unverlierbar anzubringen, beispielsweise
anzuvulkanisieren.
[0054] Figur 7 zeigt eine weitere Möglichkeit, wie ein Schwenkelement 10' ausgebildet sein
kann, das nach der Erfindung einen Teil eines Schwenkgelenks bilden kann. Das Schwenkelement
10 ' der Figur 7 enthält zwei identisch aufgebaute Gelenkteile, die durch einen kurzen
Abschnitt 16 miteinander verbunden sind. Dadurch ist es möglich, beispielsweise an
den vorderen Teil eines Schraubendrehers, ähnlich Figur 1 oder Fig. 5, ein solches
Schwenkelement anzubringen, und dann ein weiterführendes Bauteil aufzustecken. Ein
solches weiterführendes Bauteil ist teilweise geschnitten in Figur 8 dargestellt.
Es enthält auf seiner einen Seite eine Aufnahme 1, ähnlich wie das Werkzeug der Figur
5 und 6, und auf seiner anderen Seite ein Abtriebselement in Form eines Vierkantes
34. Das in Figur 8 dargestellte Element kann mit Hilfe eines Schwenkelements 10 '
nach Fig. 7 an dem Handwerkzeug oder einem Maschinenwerkzeug angebracht werden. Dadurch
vergrößert sich der mögliche Schwenkwinkel.
[0055] Figur 9 zeigt ein weiteres Element, das an seinem einen Ende einstückig oder auch
fest verbunden den Schwenkteil eines Schwenkelements aufweist, während an dem anderen
Ende ein Vierkant 34 angebracht ist. Dieser Vierkant kann ähnlich wie bei dem Element
der Figur 8 fest angebracht sein oder auch in einer Ausnehmung aufgenommenen sein,
aus der er herausgenommen werden kann.
[0056] Selbstverständlich können auch Kombinationen solcher Elemente verwendet werden, beispielsweise
ein Element, das an beiden Stirnseiten je eine Aufnahme 1 für ein Schwenkgelenk aufweist,
also praktisch das Gegenstück zu dem Element der Figur 7. Ebenfalls möglich ist ein
Verbindungselement, das an seiner einen Stirnseite eine Aufnahme 1 und an seiner anderen
Seite den Schwenkteil eines Schwenkelements aufweist.
1. Gelenk für ein Werkzeug zum Übertragen eines Drehmoments, mit
1.1 einer Aufnahme (1),
1.2 einem in die Aufnahme (1) eingesetzten Schwenkelement (10), das
1.2.1 in Drehrichtung um die Antriebsachse/Abtriebsachse des Werkzeugs drehtest und
1.2.2 aus der Antriebs-bzw. Abtriebsachse heraus schwenkbar gehaltert ist,
1.3 mindestens einem Rückstellelement, das
1.3.1 zwischen der Aufnahme (1) und dem Schwenkelement (10) wirksam ist,
1.3.2 unter Krafteinwirkung steht und
1.3.3 das Schwenkelement (10) geradezurichten versucht.
2. Gelenk nach Anspruch 1, bei dem die Aufnahme (1) einen Hohlraum (2) aufweist, der
über einen Teil seiner Länge einen mehreckigen Querschnitt aufweist, und bei dem das
Schwenkelement (10) über einen Teil seiner Länge einen darauf abgestimmten mehreckigen
Querschnitt aufweist.
3. Gelenk nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Wände (5) des Hohlraums (2) der Aufnahme
(1) in dem mehreckigen Bereich eben sind.
4. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Schwenkelement (10) in
seinem mehreckigen Bereich einen konvexen Längsschnitt aufweist.
5. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Rückstellelement das Schwenkelement
(10) in die Aufnahme (1) hinein beaufschlagt.
6. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Rückstellelement ein separates
Teil ist, das an der Aufnahme (1) gehaltert und dieser gegenüber bewegbar ist.
7. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das in die Aufnahme (1) hinein
gerichtete Ende des Schwenkelements (10) den Boden (4) der Aufnahme (1) berührt.
8. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das in die Aufnahme (1) hinein
gerichtete Ende des Schwenkelements (10) konvex ausgebildet ist.
9. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Rückstellelement an dem
Schwenkelement (10) zwischen dessen freiem Ende und dem Schwenklager angreift.
10. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit mindestens zwei Rückstellelementen,
die über den Umfang verteilt an dem Schwenkelement (10) angreifen.
11. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Rückstellelement eine
Kugel (9) ist, die in einer etwa radial verlaufenden Bohrung (7) angeordnet ist.
12. Gelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem das Rückstellelement ein etwa tangential
verlautender Zapfen ist.
13. Gelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem das Rückstellelement ein etwa tangential
verlaufendes Bogenstück ist.
14. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Rückstellelement in einer
Umfangsnut des Schwenkelements (10) angreift.
15. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Rückstellelement unter
Federwirkung steht.
16. Gelenk nach Anspruch 15, bei dem die Federwirkung durch einen O-Ring (18) erzeugt
wird.
17. Gelenk nach Anspruch 16, bei dem der O-Ring (18) unter Spannung in einer Nut angeordnet
ist.
18. Gelenk nach Anspruch 16 oder 17, bei dem die Außenkontur des O-Rings (18) nach außen
übersteht.
19. Gelenk nach einem der Ansprüche 15 bis 18, mit einer Einrichtung zum Verändern der
Federwirkung.
20. Gerät nach Anspruch 19, bei dem die Einrichtung den O-Ring (18) komprimiert.
21. Gelenk nach Anspruch 19, mit einer axial verlagerbaren, insbesondere verschiebbaren
Hülse (21), die den O-Ring (18) komprimiert.
22. Gelenk nach Anspruch 21, bei dem die Komprimierung des O-Rings (18) mit stärkerer
Verlagerung der Hülse (21) zunimmt.
23. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Rückstellelement mindestens
teilweise aus komprimierbarem Material besteht.
24. Gelenk nach Anspruch 23, bei dem das Rückstellelement in radialer Richtung zwischen
der Innenwand (6) der Aufnahme (1) und dem Schwenkelement angeordnet ist.
25. Gelenk nach Anspruch 23 oder 24, bei dem das Rückstellelement von einem auf Kompression
beanspruchten Ring (40) aus Elastomermaterial gebildet ist.
26. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, als Teil eines Handwerkzeugs.
27. Gelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 25, als Teil eines Maschinenschraubers.
28. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, als Zwischenteil ausgebildet.
29. Gelenk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem weiteren Gelenk zusammen
gefasst.