[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kantenbearbeitungsmaschine der im Gattungsbegriff
des Patentanspruchs 1 näher bezeichneten Art.
[0002] In bekannter Ausführung nach IMA-Prospekt "COMBIMA", nämlich "COMBIMA I/II" haben
solche Kantenbearbeitungsmaschinen, je nachdem ob die plattenförmigen Werkstücke einseitig
oder beidseitig bearbeitet werden, eine oder zwei Transportketten, an denen Mitnahmenocken
angeordnet sind. An den betreffenden Kettengliedern sind die Mitnahmenocken zwischen
einer an deren Oberseite einliegenden und einer ausgefahrenen Position verstellbar,
um bei Werkstücken mit in Durchlaufrichtung unterschiedlicher Breite auch bei den
kleineren Breiten möglichst geringe Abstände zwischen den nacheinander zu bearbeitenden
Werkstücken zu erzielen. Die Einrichtungen zur Verstellung der Mitnahmenocken an den
Ketten sind sehr aufwendig, hierfür wird wiederum eine verstellbare Steuerkurve oder
Kulisse benötigt, des weiteren müssen die Mitnahmenocken in ihren beiden Endpositionen
fixiert werden. Der vorhandene Oberdruck hat die Aufgabe, bei den Bearbeitungsvorgängen
die Werkstücke auf dem Obertrum der Transportketten niederzuhalten, zugleich wird
dadurch auch eine Verschiebung der Werkstücke von den Mitnahmenokken der Ketten weg
verhindert.
[0003] Bei der bekanten Maschine IMA-COMBIMA I/II ist an der Einlaufseite einer der beiden
Transportketten eine die Werkstücke erfassende Mitnehmervorrichtung vorhanden. Diese
Mitnehmervorrichtung dient nicht dazu, die Werkstücke zwischen den Oberdruck und die
Transportkette einzuführen. Vielmehr kommt die Mitnehmervorrichtung nur dann zum Einsatz,
wenn längliche Werkstücke in ihrer Längsrichtung auf der nur einen der beiden Transportketten
befördert werden sollen und diese Werkstücke zwecks Bearbeitung an einer ihrer Längsseiten
zunächst quer zur Transportrichtung gegen ein in der Förderrichtung liegendes Führungslineal
angefahren werden. Dazu ist die Mitnehmervorrichtung an die Werkstücke absenkbar und
hat die Werkstücke beaufschlagende Rollen, die gegenüber der Förderrichtung der Transportkette
schräg gestellt sind, um auf die Werkstücke eine Förderkomponente quer zur Transportrichtung
auszuüben. Die Beförderung der Werkstücke erfolgt auch hierbei über an der Transportkette
angeordnete Mitnahmenocken, über welche die Einführung der Werkstücke zwischen Oberdruck
und Transportkette erfolgt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kantenbearbeitungsmaschine der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, bei der sich die Transportkette einfacher ausführen läßt und die
hinsichtlich der Anordnung und dem Abstand der zu bearbeitenden Werkstücke eine höhere
Flexibilität bietet.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Kantenbearbeitungsmaschine der gattungsbildenden Art
nach der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Für die Erfindung ist wesentlich, daß es mitlaufender Mitnahmenocken an der Transportkette
nicht mehr bedarf, denn die Spannkräfte, die zwischen dem Untertrum des Oberdrucks
und dem Obertrum der Transportkette aufgebaut werden können, reichen aus, um die Werkstücke
auch ohne den rückwärtigen Anschlag an Nocken ausreichend für die jeweilige Bearbeitung
zu fixieren. Auch ist man an eine vorgegebene
[0007] Teilung der Mitnahmenocken entlang der Transportkette nicht mehr gebunden, so lassen
sich die nacheinander zu bearbeitenden Werkstücke auch mit kleinstmöglichen Lücken
durch die Kantenbearbeitungsmaschine hindurchbefördern, was den Maschinendurchsatz
erhöht.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an Ausführungsbeispielen noch
näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- die Draufsicht auf den einlaufseitigen Bereich einer Kantenbearbeitungsmaschine,
- Fig. 2
- die Seitansicht des Bereichs der Kantenbearbeitungsmaschine nach Fig. 1 unter Weglassung
des Oberdrucks,
- Fig. 3
- eine der Figur 2 entsprechende Draufsicht zur Veranschaulichung des Ausgleichs von
Winkelfehlern an den Werkstücken,
- Fig. 4
- eine den Figuren 2 und 3 entsprechende Draufsicht zur Veranschaulichung des Geraderichtens
von Werkstücken,
- Fig. 5
- die Seitansicht des Einlaufbereichs einer einseitig bearbeitenden Kantenbearbeitungsmaschine,
- Fig. 6
- die Draufsicht auf den Einlaufbereich der Kantenbearbeitungsmaschine nach Figur 5
und
- Fig. 7
- eine der Figur 6 entsprechende Draufsicht zur Veranschaulichung des Ausgleichs von
Winkelfehlern an den Werkstücken.
[0010] Im einzelnen zeigen die Figuren 1 und 2 denjenigen vorderen Endbereich einer Kantenbearbeitungsmaschine,
an welchem Werkstücke 5 auf zwei miteinander parallele und in Querrichtung gesehen
deckungsgleiche Transportketten 1 aufgegeben werden, die in der Kantenbearbeitungsmaschine
nacheinander verschiedene Bearbeitungsstationen durchlaufen, die in der Zeichnung
nicht dargestellt sind. Die Transportketten 1 sind jeweils über ein endseitiges Umlenkrad
2 geführt und haben von da ab bis zu einem entsprechenden endseitigen Umlenkrad an
der Auslaufseite der Maschine ein horizontal geführtes Obertrum 4. Dort wo die Umlenkung
der Transportketten 1 beendet ist und entsprechend das jeweilige Obertrum 4 beginnt,
befindet sich eine Auflagestelle 3, an der die Werkstücke 5 auf die beiden Transportketten
1 so aufgelegt werden, daß sie mit den zu bearbeitenden Rändern oder Kanten beidseits
über die Transportketten 1 überstehen.
[0011] Bis zu einer Einzugstelle 6 sind die Obertrume 4 der Transportketten 1 nicht überdeckt,
von der Einzugstelle 6 ab ist oberhalb der Transportketten 1 jeweils ein zugehöriger
Oberdruck 7 angeordnet, der im wesentlichen aus einem umlaufenden Band besteht, welches
in einer Vertikalebene über ein vorderes Umlenkrad 8 hinweg umläuft, wobei diese Vertikalebene
in der Regel mit derjenigen Vertikalebene fluchtet, in der die darunter angeordnete
Transportkette 1 umläuft. So liegt das Untertrum 9 des Oberdrucks 7 unmittelbar mit
geringem Abstand oberhalb des Obertrums 4 der Transportketten 1. Die Werkstücke 5
werden somit zwischen dem Untertrum 9 des Oberdrucks 7 und dem Obertrum 4 der zugehörigen
Transportkette 1 erfaßt, wobei das Untertrum 9 des Oberdrucks 7 die erfaßten Werkstücke
5 gegen das Obertrum der Transportkette 1 verspannt. Deshalb ist das Untertrum 9 des
Oberdrucks 7 nach oben hin auf der gesamten Förderlänge abgestützt. Um den Bereich,
der zwischen der Einzugstelle 6 und der endseitigen Aufgabestelle 3 liegt, sind die
Transportketten 1 somit am Aufgabeende der Kantenbearbeitungsmaschine über den Oberdruck
7 entgegen der Förderrichtung hinaus verlängert. Dieser Bereich dient nicht nur zur
Auflage der Werkstücke 5 auf das Obertrum 4 der Transportketten 1, sondern auch dazu,
die einzelnen Werkstücke 5 lagerichtig zu erfassen und an der Einzugstelle 6 in dieser
Ausrichtung zwischen das Untertrum 9 des Oberdrucks 7 und das jeweilige Obertrum 4
der Transportketten 1 einzuführen.
[0012] Dazu dient eine Mitnehmervorrichtung 10, die zwischen der Aufgabestelle 3 und der
Einzugstelle 6 verfahrbar ist. Jeder der Transportketten 1 ist eine solche Mitnehmervorrichtung
10 zugeordnet, die an den voneinander abliegenden Seiten der Transportketten 1 angeordnet
ist. Seitlich am Maschinengestell, welche die Verlängerung der Transportketten 1 über
den Oberdruck 7 hinaus trägt, ist jeweils eine Linearführung 11 angeordnet, die sich
in der Länge von einem Ort unterhalb der Aufgabestelle 3 bis zu einer Stelle unterhalb
der Einzugstelle 6 weg erstreckt, hierbei ragt in Förderrichtung der Transportkette
1 die jeweilige Linearführung 11 noch über das aufgabeseitige Ende des Oberdrucks
7 hinaus. Auf jeder der Linearführungen 11 ist ein Schlitten 12 hin- und herverfahrbar
gelagert, auf dem ein elektrischer Antriebsmotor 13 angeordnet ist, welcher mit einem
Ritzel 14 in eine am Maschinengestell feste Zahnstange 15 eingreift. Bei diesen Antriebsmotoren
13 handelt es sich um drehzahlsteuerbare Motoren, zweckmäßig werden hierfür frequenzgesteuerte
Drehfeldmaschinen verwendet.
[0013] An jedem Schlitten 12 sitzt ein Hubzylinder 16, der jeweils einen Mitnahmenocken
17 trägt, welcher von einer Position unterhalb der Förderebene der zugehörigen Transportkette
1 bis in zumindest eine weitere Position hochfahrbar ist, indem er über die Förderebene
der Transportkette 1 nach oben hin vorsteht. Dieser Mitnahmenocken 17 ist dazu bestimmt,
die von der Aufgabestelle 3 zu der Einzugstelle 6 hin zu transportierenden Werkstücke
5 zu erfassen, je nach Höhe dieser Werkstücke 5 kann der Mitnahmenocken 17 mehr oder
weniger weit nach oben ausgefahren werden und deshalb unterschiedliche ausgefahrene
Positionen einnehmen. Die Mitnahmenocken 17 befinden sich dann in der oberen ausgefahrenen
Position, wenn sich der jeweils zugehörige Schlitten 12 von der Aufgabestelle 3 hin
zur Einzugstelle 6 bewegt. Beim Rückzug von der Einzugstelle 6 zur Aufgabestelle 3
hin sind die Mitnahmenocken 17 in die Position unterhalb der Förderebene der Transportketten
1 zurückgezogen, die Schlitten 12 können daher kollisionsfrei unter den Werkstücken
5 hindurch zur Aufgabestelle 3 zurückgefahren werden, die sich an der Aufgabestelle
3 noch befinden oder bereits ein Wegstück zur Einzugstelle 6 auf dem Transportketten
1 zurückgelegt haben.
[0014] Die Mitnahmenocken 17 haben die Aufgabe, die Werkstücke 5 entweder an ihrer in Förderrichtung
der Transportketten 1 hintenliegenden Kante 21 zu beaufschlagen, um sie an der Einzugstelle
6 zwischen dem Obertrum 4 der Transportketten 1 und dem Untertrum 9 der Oberdruck
7 einzuführen. In diesem Fall stellen die Mitnehmervorrichtungen 10 ein Einschubsystem
dar. Hierbei wird die Geschwindigkeit der Schlitten 12 und damit die Geschwindigkeit
der Mitnehmernocken 17 so gewählt, daß beim Vorschub zu der Einzugstelle 6 hin die
von den Transportketten 1 bereits mitgenommenen Werkstücke 5 eingeholt und dann mit
der Vorschubgeschwindigkeit der Transportketten 1 an der Einzugstelle 6 unter den
Oberdruck 7 geschoben werden. Entsprechend haben die Schlitten 12 auf einem Teilstück
des Vorschubweges dann eine höhere Geschwindigkeit als die Transportketten 1 in der
Förderrichtung. Zum anderen kann auch umgekehrt vorgegangen werden, indem die Fördergeschwindigkeit
der Transportketten 1 in Förderrichtung größer als die Vorschubgeschwindigkeit der
Schlitten 12 auf einem Teil des Vorschubweges ist. Dann holen die an der Aufgabestelle
3 aufgegebenen Werkstücke 5 die über die Förderebene vorstehenden Mitnahmenocken 17
ein, sie schlagen mit ihren in Förderrichtung vornliegenden Vorderkanten 22 an die
Mitnahmenocken 17 an und laufen zusammen mit diesen an der Einzugstelle 6 unter die
Oberdrukke 7 ein.
[0015] In beiden vorstehend beschriebenen Fällen können über die Mitnehmernocken 17 der
Mitnehmervorrichtungen 10 die Werkstücke 5, die auf die Transportketten 1 an der Aufgabestelle
3 aufgelegt worden sind, passend ausgerichtet werden. Sofern die Werkstückhinterkante
21 oder die Werkstückvorderkante 22 der Werkstücke 5 diejenige Bezugskante ist, an
der sich die Winkligkeit der übrigen Kanten zu orientieren hat, können die Schlitten
12 und damit die Mitnahmenocken 17 synchron miteinander entlang dem Vorschubweg verfahren
werden, wobei ihre Verbindungslinie exakt lotrecht zur der Förderrichtung der Transportketten
1 und entsprechend auch zu der Vorschubrichtung der Mitnehmervorrichtungen 10 steht.
[0016] Fig. 3 zeigt an einem Beispiel, bei dem die Mitnahmenocken 17 der Mitnehmervorrichtung
10 die Werkstücke 5 an den Werkstückhinterkanten 21 erfassen, die exakt rechtwinklig
zu Bearbeitungslinien 23 ausgerichtet sind, die sich parallel zu der Förderrichtung
der Transportketten 1 erstrecken. So kann eine Schiefwinkligkeit der weiteren Werkstückkanten
24 ausgeglichen werden, indem die Werkstücke 5 zunächst durch eine Frässtation laufen,
in welcher die seitlichen Werkstückkanten 24 rechtwinklig zu der Werkstückhinterkante
21 geschnitten werden.
[0017] Darüber hinaus können die Werkstücke 5 mittels der Mitnehmervorrichtungen 10 auch
passend ausgerichtet werden. Dies zeigt Fig. 4. In diesem Fall wird der Vorschub der
Schlitten 12, die sich in einer Position nahe der Aufgabestelle 3 befinden, dann erst
aktiviert, wenn die jeweilige Werkstückhinterkante 21 des betreffenden Werkstücks
5 den Mitnahmenocken 17 an diesem Schlitten 12 überfahren hat, was durch einen entsprechenden
Sensor am Schlitten 112 ermittelt werden kann. Danach wird der Mitnahmenocken 17 hochgefahren
und der Schlitten 12 in Vorschubrichtung in Gang gesetzt, bis der Mitnahmenocken 17
an der Werkstückhinterkante 21 anschlägt. Sind auf diese Weise beide Mitnahmenocken
17 der zwei Schlitten 12 in Anlage an der Werkstückhinterkante 21 gebracht, dann verläuft
zunächst deren Verbindungslinie unter einem Winkel zur Lotrechten auf die Förderrichtung
der Transportketten 1 bzw. der Mitnehmervorrichtung 10. Um diesen Winkel müssen die
Werkstücke 5 ausgerichtet werden, weshalb der in Förderrichtung zurückliegende Schlitten
12 solange beschleunigt wird, bis er in Förderrichtung gesehen auf gleicher Höhe mit
dem zweiten Schlitten 12 liegt, wonach dann die Verbindungslinie der Mitnahmenocken
17 exakt senkrecht zur Förderrichtung verläuft. Hierdurch hat das in Figur 4 links
dargestellte Werkstück 5 seine ursprüngliche mit ausgezogenen Linien dargestellte
Lage in die endgültige, ausgerichtete Lage geändert, die durch gestrichte Linien wiedergegeben
ist.
[0018] Die unterschiedliche Steuerung der Schlitten 12 erfolgt über die elektrischen Antriebsmotore
13, die - wie gesagt - vorzugsweise als frequenzsteuerbare Drehfeldmaschinen ausgelegt
sind. Nach dem Master & Slave-Prinzip kann hier die Abhängigkeit der Steuerung des
einen Antriebsmotors 13 von der des anderen Antriebsmotors 13 vorgesehen werden. Auf
diese Weise läßt sich eine elektrische bzw. elektronische Welle realisieren, mit der
ein Gleichlauf zwischen den beiden Antriebsmotoren 13 und damit eine Synchronisation
zwischen den Schlitten 12 erzielt werden kann. Durch Aufschalten einer Frequenzdifferenz,
läßt sich der eine Antriebsmotor 13 und damit der betreffende Schlitten 12 gegenüber
dem anderen beschleunigen oder verzögern.
[0019] Es kann aber auch der in Figur 4 dargestellte Nachlauf des einen Schlittens 12gegenüber
dem anderen stabilisiert beibehalten werden, um die Schräglage der Werkstücke 5 bezogen
auf die Förderrichtung beizubehalten. Dann nämlich werden die Werkstücke 5 in dieser
Schräglage zwischen dem Oberdruck 7 und dem Obertrum 4 der Transportketten 1 eingezogen
und in dieser Position festgehalten, wonach dann eine Bearbeitung und Beschneidung
der seitlichen, einander gegenüberliegenden Werkstückkanten 24 entlang der Bearbeitungslinien
23 erfolgt, wodurch die Werkstücke 5 eine von der rechtwinkligen Gestalt abweichende
Winkligkeit erhalten können. So ist es gezielt möglich, den Werkstücken 5 die Grundform
eines Parallelogramms zu geben.
[0020] Sowohl bei der Beschickung der Werkstücke 5 an der Aufgabestelle 3 von Hand als auch
auf maschinelle Weise läßt sich aufgrund der flexiblen Mitnehmervorrichtungen 10 ein
minimaler Abstand zwischen den nacheinander zu bearbeitenden Werkstücken 5 einhalten.
Mit anderen Worten können die Lükken zwischen den Werkstücken 5 auch dann sehr klein
gehalten werden, wenn die Werkstücke 5 in Förderrichtung gesehen unterschiedliche
Breiten haben.
[0021] Zudem läßt sich das Einschub- oder Einführungssystem auch an einer einseitig bearbeitenden
Kantenbearbeitungsmaschine verwirklichen. Dies zeigen die Figuren 5 und 6. Darüber
hinaus ist hier zu erkennen, daß anstelle der beschriebenen Mitnahmenocken 17 auch
ein Lineal 18 treten kann, welches in gleicher Weise wie die Mitnahmenocken 17 über
Hubzylinder 16 an den Schlitten 12 höhenverstellbar ist und welches in seiner Querrichtung
der Richtung der Verbindungslinie der einander gegenüberliegenden Mitnahmenocken 17
entspricht. Dies wird auch hier durch eine synchrone Bewegung der beiden das Lineal
18 tragenden Schlitten 12 entweder in Querausrichtung oder in Schrägausrichtung zueinander
bezogen auf die Förderrichtung oder auch durch einen unterschiedlich beschleunigten
Antrieb erreicht.
[0022] Bei der einseitig bearbeitenden Maschine wird lediglich eine einzige Transportkette
1 und entsprechend ein einziger darüber angeordneter Oberdruck 7 benötigt. Die Mitnehmervorrichtung
10 kann im übrigen in gleicher Weise wie bei der vorstehend beschriebenen Maschine
für die doppelseitige Werkstückbearbeitung ausgeführt sein. Der Überstand der Werkstücke
5 quer zur Förderrichtung der Transportkette 1 an der von der Mitnehmervorrichtung
10 abliegenden Seite wird hier durch ein Führungslineal 26 bestimmt, das an einem
mit dem Förderniveau der Transportkette 1 höhengleichen Auflagetisch 25 nach oben
vorsteht. Dieses Führungslineal 26, welches sich parallel zur Förderrichtung erstreckt,
dient als Queranschlag für die seitlichen Werkstückkanten 24, wobei durch eine Vorschubvorrichtung
28 dafür gesorgt ist, daß die Werkstücke 5 nicht nur in der Förderrichtung der Transportkette
1, sondern auch quer dazu beaufschlagt werden. Dazu besteht die Vorschubrichtung 28
aus einer Mehrzahl von Einzugrollen 27, deren Achsen relativ zur Senkrechten auf die
Förderrichtung etwas schrägt gestellt sind. Dadurch wird auf die Werkstücke 5 eine
Förderkomponente quer zur Hauptförderrichtung der Transportkette 1 ausgeübt, wodurch
die Werkstücke 5 mit ihren seitlichen Werkstückkanten 24 zur Anlage an dem Führungslineal
26 kommen und danach in gleicher Weise an der Einzugstelle 6 zwischen dem Oberdruck
7 und dem Obertrum 4 der Transportkette 1 eingeschoben oder eingeführt werden können,
wie es zuvor anhand der doppelseitig bearbeitenden Maschine mit zwei einander parallel
gegenüberliegenden Transportketten 1 beschrieben worden ist. Auch hierbei kann ein
Schrägschnitt der Werkstücke 5 vorgesehen werden, es kann ein Winkelfehler zwischen
der Werkstückhinterkante 21 oder der Vorderkante 22 und der seitlichen Werkstückkante
24 ausgeglichen werden und es ist gleichfalls das Geraderichten der Werkstücke 5 über
die unterschiedlich steuerbaren Schlitten 12 an den Linearführungen 11 der Mitnehmervorrichtung
10 möglich, wie es in Figur 7 angedeutet ist. Grundsätzlich kann bei schiebender Beaufschlagung
der Werkstücke 5 die Vorschubvorrichtung 28 auch entfallen.
1. Kantenbearbeitungsmaschine für plattenförmige Werkstücke aus Holz oder Holzaustauschstoffen,
wie Teile für den Möbelbau oder Innenausbau, mit zumindest einer die Werkstücke auf
ihrem Obertrum aufnehmenden sowie entlang von Bearbeitungsstationen im Durchlauf fördernden
Transportkette und mit einem über der Transportkette umlaufenden Oberdruck, der ein
nach oben hin abgestütztes Untertrumm hat, welches oberhalb des Obertrums der Transportkette
sich in deren Förderrichtung erstreckend sowie mit dieser synchron bewegend angeordnet
ist und die Werkstücke unter Druckbeaufschlagung gegen das Obertrum der Transportkette
verspannt, wobei an der Einlaufseite der Transportkette eine die Werkstücke erfassende,
zwischen den Oberdruck und die Transportkette an einer Einzugstelle einführende Mitnehmervorrichtung
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnehmervorrichtung (10) zumindest einen Mitnahmenocken (17) hat, der zwischen
einer Aufgabestelle (3) für die Werkstücke (5) und der Einzugstelle (6) zwischen der
Transportkette (1) und dem Oberdruck (7) hinund herverfahrbar ist und der auf dem
Weg zu der Einzugstelle (6) hin über die Förderebene der Transportkette (1) vorsteht.
2. Kantenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnahmervorrichtung (10) einen an einer Linearführung (11) zwischen einer
Aufgabestelle (3) für die Werkstücke (5) und der Einzugstelle (6) zwischen der Transportkette
(1) und dem Oberdruck (7) hin- und herverfahrbaren Schlitten (12) hat, an dem der
Mitnahmenokken (17) angeordnet ist.
3. Kantenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnahmenocken (10) an dem Schlitten (12) zwischen einer ersten Position,
in der er unterhalb der Förderebene beim Rückweg von der Einzugstelle (6) zur Aufgabestelle
(3) angeordnet ist, und zumindest einer weiteren Position für den Weg zur Einzugstelle
(6) hin, in der er über die Förderebene der Transportkette (1) nach oben vorsteht,
verstellbar ist.
4. Kantenbearbeitungsmaschine nach einem der Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß entlang der Linearführung (11) eine Zahnstange (15) angeordnet ist, in die ein
am Schlitten (12) gelagertes, mit einem elektrischen Antriebsmotor (13) gekuppeltes
Ritzel (14) eingreift.
5. Kantenbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnehmervorrichtung (10) zwei in Abstand voneinander angeordnete, miteinander
parallele Linearführungen (11) mit je einem Schlitten (12) sowie einem daran befindlichen
Mitnahmenocken (17) hat.
6. Kantenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle der Mitnahmenocken (17) ein zwischen den beiden Schlitten (12) sich erstreckendes
Lineal (18) vorhanden ist.
7. Kantenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Linearführungen (11) mit den Schlitten (12) entlang einem Abschnitt
des Obertrums (4) der Transportkette (1) angeordnet sind, welcher an der Einlaufseite
über den Oberdruck (7) hinaus entgegen der Förderrichtung verlängert ist und die Aufgabestelle
(3) für die Werkstücke (5) bildet.
8. Kantenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportkette (1) sich mit einer höheren Geschwindigkeit bewegt, als sich
die Schlitten (12) der Mitnehmervorrichtung (10) auf einem Teilstück des Mitnahmeweges
zwischen der Aufgabestelle (3) und der Einzugstelle (6) für die Werkstücke (5) bewegen,
und die daran befindlichen Mitnahmenocken (17) bzw. das Lineal (18) die daran anschlagenden
Werkstücke (5) an den in Förderrichtung vorn liegenden Kanten erfassen.
9. Kantenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Schlitten (12) der Mitnahmevorrichtung (10) auf einem Teilstück des Mitnahmeweges
zwischen der Aufgabestelle (3) und der Einzugstelle (6) für die Werkstücke (5) mit
einer höheren Geschwindigkeit als die Transportkette (1) bewegen und durch Anschlag
die Werkstücke (5) an den in Förderrichtung hintenliegenden Kanten erfassen.
10. Kantenbearbeitungsmaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß seitlich neben dem Obertrum (4) der Transportkette (1) auf der der Mitnehmervorrichtung
(10) abgelegenen Seite ein zur Transportkette (1) paralleles Führungslineal (26) und
zwischen der Transportkette (1) und diesem Führungslineal (26) eine mit einer Querkomponente
zur Förderrichtung der Transportkette (1) die Werkstükke (5) beaufschlagende Vorschubvorrichtung
(20) angeordnet ist und daß jeder der Schlitten (12) in Richtung zur Einzugstelle
(6) hin dann in Gang gesetzt wird,
wenn der daran befindliche Mitnahmenocken (17) von der in Förderrichtung hintenliegenden
Kante des jeweiligen Werkstücks (5) überfahren worden ist.
11. Kantenbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitten (12) der Mitnehmervorrichtung (10) entlang dem Mitnahmeweg mit der
Verbindungslinie ihrer Mitnahmenocken (17) bzw. mit dem Lineal (18) auf einen vom
rechten Winkel zur Förderrichtung der Transportkette (1) abweichenden Winkel einstellbar
sind.
12. Kantenbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsmotore (13) der beiden Schlitten (12) frequenzgesteuerte Drehfeldmaschinen
sind und mittels einer elektrischen oder elektronischen Welle nach dem Master & Slave-Prinzip
miteinander gekoppelt sind.
13. Kantenbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 9, 11 oder 12
dadurch gekennzeichnet, daß zwei in Querrichtung dekkungsgleiche Transportketten (1)
parallel zueinander sowie in Abstand voneinander vorhanden sind, denen je ein Oberdruck
(7) zugeordnet ist und benachbart denen je eine der Linearführungen (11) mit einem
Schlitten (12) sowie daran befindlichen Mitnahmenocken (17) bzw. dazwischen sich erstreckendem
Lineal angeordnet ist.