[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlagzerspaner zum Zerspanen von Hackschnitzeln zum
Spänen. Die damit erzeugte Späne werden vor allem in der Spanplattenindustrie eingesetzt.
Mit Schlagzerspanern der hier in Rede stehenden Art sollen Späne erzeugt werden, ähnlich
jenen wie bei Messerring-Zerspanern. Die Späne von Schlagzerspanern sind schlank und
stiftförmig.
[0002] Ein solcher Schlagzerspaner umfaßt einen Schlagrotor mit horizontaler Rotorwelle,
ferner eine den Schlagrotor umgebende Hülle aus Siebsegmenten und aus Mahlelementen.
Dabei sind die Siebsegmente und die Mahlelemente über den Rotorumfang abwechselnd
angeordnet, und lassen einen Abschnitt des Rotorumfangs zum Zuführen von Hackschnitzeln
frei.
[0003] Die gesamte Hülle ist wiederum von einem Gehäuse umgeben, umfassend zwei Stirnwände,
die mehr oder minder senkrecht zur Rotorwelle verlaufen, eine Umfangswand, und einen
Zuführstutzen zum Zuführen der zu zerkleinernden Hackschnitzel. Der Zuführstutzen
befindet sich im allgemeinem im oberen Bereich des Gehäuses.
[0004] Zerkleinerungsmaschinen mit Schlagrotoren sind seit langem bekannt. Sie stellen eine
optimale Lösung von Zerkleinerungsproblemen dar. Die dabei verwendeten messerlosen
Schlagwerkzeuge können mit verschiedenen Schlägerdicken optimal auf das zu zerkleinernde
Material abgestimmt werden. Sie zerkleinern Abfallholz bis zu einblasfähigem Gut.
Das zu behandelnde vorzerkleinerte Gut kann aus Abfallholz bestehen, wie beispielsweise
aus Spanplattenresten, Furnierabfällen, Paletten usw., aber auch aus Hartgummierzeugnissen,
Müll, Papier, Glas usw.
[0005] Die vom Gut berührten Bauteile einer solchen Zerkleinerungsmaschine unterliegen dem
Verschleiß. Sie haben daher nur eine begrenzte Lebensdauer und müssen von Zeit zu
Zeit ausgetauscht werden. Vom Verschleiß sind ganz besonders die Schläger betroffen.
Die Standzeiten der Schläger betragen je nach Einsatzfall und Art des Gutes einige
Wochen bis zu einigen Monaten. Dann müssen sie ausgebaut werden. Auch die Mahlsegmente
sind starkem Verschleiß ausgesetzt. Schließlich verschleißen die Siebelemente mit
ihren in Umfangsrichtung Schlitzen auf der kompletten Innenfläche. Ferner können die
Siebe von Fremdkörpern durchschlagen bzw. ausgebeult werden.
[0006] Das Austauschen der verschlissenen Teile bzw. das Reinigen der Siebelemente ist zeitaufwendig
und mühsam. Zunächst müssen die Gehäusewandungen geöffnet werden, sodann müssen die
Siebsegmente sowie die Mahlelemente abgeschraubt und entfernt werden. Sind Arbeiten
an der drehbar gelagerten Trommel fällig, so ist dies wegen mangelnder Zugänglichkeit
im besonderen Maße schwierig.
[0007] DE-PS 704 853 beschreibt eine Siebhammermühle. Dabei sind Siebsegmente um Achsen
schwenkbar, die parallel zur Rotorachse verlaufen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlagzerspaner der genannten Art
derart zu gestalten, daß die neuralgischen Teile leicht zugänglich und mit geringem
Personalaufwand in kurzer Zeit austauschbar sind. Die Justierarbeiten beim Einbau
von neuen Teilen sollen hierbei so gering wie möglich sein.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Dabei führt besonders
das Verschwenken der Siebelemente zum Erfolg. Der Zerspaner kann derart aufgebaut
sein, daß einzelne Siebelemente um eine Achse verschwenkbar sind, die parallel zur
Rotorachse verläuft. Es kann aber auch daran gedacht werden, jeweils ein Siebsegment
mit einem benachbarten Mahlelement fest zu verbinden. Das Mahlelement ist in einem
solchen Falle an das - in Umfangsrichtung gesehen - eine Ende des Siebsegmentes angeschlossen,
während sich die Drehachse am anderen Ende des Siebsegmentes befindet. Somit lassen
sich ein Siebsegment und ein hieran befestigtes Mahlelement gemeinsam von der Trommel
abschwenken. Die ganze Einheit wird somit gewissermaßen "entblättert", ähnlich wie
beim Schälen einer Orange. Die Erfindung ist anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt:
- Figur 1
- zeigt einen Schlagzerspaner in einer Seitenansicht.
- Figur 2
- zeigt einen Ausschnitt aus dem Gegenstand von Figur 1 in vergrößerter Darstellung
ohne Trommel.
- Figur 3
- zeigt den Gegenstand von Figur 2 mit einem aufgeklappten Siebelement, das ein Mahlelement
an seinem freien Ende trägt.
[0010] Der in Figur 1 gezeigte Schlagzerspaner ist wie folgt aufgebaut: Er umfaßt einen
trommelartigen Schlagrotor 1 mit einer horizontalen Rotorwelle 1.1. Der Schlagrotor
1 weist Schlagwerkzeuge auf, die bekannter Weise aufgebaut sein können.
[0011] Der Schlagrotor 1 ist umhüllt von Siebsegmenten 2.1, 2.2, 2.3 und 2.4, außerdem von
Mahlelementen 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und 3.5. Statt der hier dargestellten vier Siebsegmente
2.1, 2.2, 2.3 und 2.4 könnte auch eine andere Anzahl von Siebsegmenten 2.1, 2.2, 2.3
und 2.4 vorgesehen sein, beispielsweise 3 oder 5. Außerdem könnte eine andere Anzahl
von Mahlelementen 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und 3.5 vorgesehen sein, statt der hier dargestellten
fünf Mahlelemente 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und 3.5, somit eine größere oder eine kleinere
Anzahl.
[0012] In der Darstellung sind die Siebsegmente 2.1, 2.2, 2.3 und 2.4 und die Mahlelemente
3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und 3.5 jeweils abwechselnd angeordnet. Es könnten aber auch zwei
Mahlelemente 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und 3.5 unmittelbar aufeinander folgen.
[0013] Der Schlagrotor 1 ist nicht völlig von den Siebsegmenten 2.1, 2.2, 2.3 und 2.4 und
den Mahlelementen 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und 3.5 eingehüllt. Vielmehr bleibt ein oberer
Bereich des Rotorumfanges frei.
[0014] Die bisher beschriebene Einheit - Schlagrotor 1, Siebsegmente 2.1 bis 2.4 und Mahlelemente
3.1 bis 3.5 - sind wiederum von einem Gehäuse 4 umgeben. Das Gehäuse 4 weist zwei
Stirnwände auf, die im wesentlichen senkrecht zur Achse des Schlagrotors 1 und somit
vertikal verlaufen. Es weist aber auch eine Umfangswand 4.1, 4.2, 4.3, 4.4 und 4.5
auf.
[0015] Im oberen Bereich des Gehäuses 4 befindet sich ein Zufuhrstutzen 4.6. Durch diesen
wird ein Hackschnitzelstrom eingeführt, der in dem zuvor genannten offenen Bereich
dem Schlagrotor 1 zugeführt wird. Er gelangt sodann in den Spalt, der zwischen den
einzelnen Siebsegmenten 2.1, 2.2, 2.3 und 2.4 bzw. Mahlelementen 3.1, 3.2, 3.3, 3.4
und 3.5 einerseits und der Mantelfläche des Schlagrotors 1 gebildet ist.
[0016] Dem Schlagzerspaner kann ein Schwergutabscheider 5 vorgeschaltet sein, der jedoch
nicht Bestandteil der Erfindung ist.
[0017] Wie man sieht, ist das Siebsegment 2.3 von der Mantelfläche des Schlagrotors 1 abgeschwenkt,
so daß es die Mantelfläche freigibt. Dabei ist es um eine Schwenkachse II verschwenkt.
Das Siebsegment 2.2 ist ebenfalls um die Schwenkachse II verschwenkbar.
[0018] Man erkennt noch weitere Schwenkachsen I und III, um welche die beiden Siebsegmente
2.1 und 2.4 verschwenkbar sind.
[0019] Bei dieser Ausführungsform sind die Mahlsegmente 3.1 und 3.5 mit den Segmenten 2.1
bzw. 2.4 fest verschraubt. Sie befinden sich an den freien Enden der genannten Siebsegmente
2.1, 2.4. Die Mahlelemente 3.2, 3.3 und 3.4 hingegen sind von den benachbarten Siebsegmenten
2.2, 2.3 frei. Sie sind aber in der Richtung ihrer eigenen Längsachse - somit gleichzeitig
in Richtung der Achse des Schlagrotors 1 - und damit senkrecht zu einer der beiden
Stirnwände des Gehäuses 4 ausfahrbar.
[0020] Die Mahlelemente 3.1, 3.2, 3.3, 3.4, 3.5 sind, wie man sieht, mit zahnartigen Elementen
versehen, oder mit Leisten, die sich über deren gesamte Länge erstrecken. Die Länge
beträgt in der Praxis beispielsweise zwei Meter. Das Gewicht ist entsprechend groß.
Deshalb sind die Mahlelemente schwer handhabbar.
[0021] Gemäß einem Gedanken der Erfindung sind die Mahlelemente 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und 3.5
in Längenabschnitte unterteilt. So weist beispielsweise ein Mahlelement 3.1, 3.2,
3.3, 3.4 und 3.5 zwei Längenabschnitte auf Werden die Mahlelemente 3.1, 3.2, 3.3,
3.4 und 3.5 wegen Verschleisses herausgenommen, um gegen neue ausgetauscht zu werden,
so ist das Handhaben der unterteilten Längenabschnitte natürlich viel einfacher. Gemäß
einem weiteren Gedanken der Erfindung sind die Mahlelemente 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und
3.5 an ihren Stirnseiten magnetisch, so daß ein Nordpol des einen Elementes einem
Südpol des anderen gegenüberliegt und eine gewisse Verriegelung zwischen den beiden
Längenabschnitten stattfindet. Der Magnetismus ist jedoch dabei derart bemessen, daß
die Verriegelung beim Herausnehmen leicht lösbar ist, beispielsweise durch ruckartiges
Herausziehen. Als Alternative kommt eine Klauenverbindung in Frage.
[0022] Wie man sieht, sind die Mahlflächen der Mahlelemente 3.1 und 3.5 etwas anders gestaltet,
als diejenigen der übrigen Mahlelemente 3.2, 3.3, 3.4. Sie sind nämlich leicht gekrümmt,
um zusammen mit der Mantelfläche des Schlagrotors 1 einen Einzugsspalt für die ankommenden
Hackschnitzel zu bilden.
[0023] Figur 2 zeigt die Verhältnisse etwas genauer. Dabei sind in Phantomlinien Siebsegment
2.1 und Mahlelement 3.2 dargestellt, und zwar sowohl im geschlossenen Zustand, d.h.
die Mantelfläche des Schlagrotors 1 umhüllend, als auch im aufgeklappten Zustand,
im welchen das Siebelement 2.1 praktisch horizontal verläuft.
[0024] Das Mahlelement 3.4 läßt sich als einziges der Mahlelemente 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und
3.5 auch in horizontaler Richtung verfahren, und zwar in der Figur nach links, d.h.
vom Schlagrotor 1 hinweg. Gleichzeitig läßt sich ein Teil der Umfangswand 4.4, nämlich
Wandabschnitt 4.4.1 in derselben Richtung verfahren, und zwar so weit, daß das Mahlelement
3.4 völlig aus dem Gehäuse 4 herausgefahren werden kann. Ist dies geschehen, so läßt
sich der gesamte Schlagrotor ebenfalls zumindest um eine gewisse Strecke nach links
verfahren bzw. komplett aus dem Gehäuse 9 entnehmen, was bei Reparatur- und Wartungsarbeiten
hilfreich sein kann.
[0025] In Figur 3 erkennt man wiederum Einzelheiten des Schlagzerspaners gemäß der Erfindung.
Siebelement 2.1 mit daran fixiertem Mahlelement 3.1 ist jetzt deutlich erkennbar in
die Horizontale umgeklappt. Zuvor wurden die Umfangswände 4.1 und 4.2 ebenfalls entfernt,
beispielsweise ebenfalls durch Umklappen nach außen. In diesem Zustand läßt sich Mahlelement
3.1 leicht auszubauen, und es läßt sich ein neues, unverschlissenes Mahlelement leicht
wieder einbauen. Dabei ist eine Spanneinrichtung 7 vorgesehen. Diese weist einen Spanngriff
7.1, eine Spannklaue 7.2 und eine Schwenkachse 7.3 auf. Die Klaue 7.2 umgreift einen
Zapfen 3.1.1, der am Mahlelement 3.1 fixiert ist. Mit der Spanneinrichtung 7 läßt
sich das Mahlelement 3.1 leicht und schnell am Siebsegment 2.1 fixieren.
[0026] Das Verschwenken der Siebsegmente 2.1, 2.2, 2.3 und 2.4 kann auch pneumatisch oder
hydraulisch erfolgen.
[0027] Die Siebelemente 2.1, 2.2, 2.3 und 2.4 umfassen im allgemeinen Schlitzbleche, die
der Mantelfläche des Schlagrotors 1 unmittelbar zugewandt sind und parallel zu dieser
verlaufen. Die Schlitze verlaufen dabei in Umfangsrichtung. Dies ist jedoch nicht
zwingend der Fall. Im übrigen ist die Gestaltung der Siebfläche nicht Gegenstand der
Erfindung.
1. Schlagzerspaner zum Zerspanen von Hackschnitzeln zu Spänen;
1.1 mit einem Schlagrotor (1) mit horizontaler Rotorwelle (1.1);
1.2 mit einer diesen umgebenden Hülle aus Siebsegmenten (2.1 bis 2.4) und Mahlelementen
(3.1 bis 3.5);
1.3 die Siebsegmente (2.1 bis 2.4) und die Mahlelemente (3.1 bis 3.5) sind über den
Rotorumfang abwechselnd angeordnet und lassen einen Abschnitt des Rotorumfangs für
das Zuführen von Hackschnitzeln frei;
1.4 mit einem die Hülle umgebenden Gehäuse (4), umfassend zwei zur Rotorachse senkrecht
verlaufende Stirnwände, eine Umfangswand (4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.5) sowie einen Zuführstutzen
(4.6) für die Hackschnitzel;
1.5 wenigstens einige der Siebsegmente (2.1 bis 2.4) sind um Achsen (I, II, III) schwenkbar,
die parallel zur Rotorachse verlaufen;
1.6 wenigstens einige der Mahlelemente (3.1 bis 3.5) sind parallel zur Rotorachse
sowie in Richtung ihrer eigenen Längsachse verfahrbar.
2. Schlagzerspaner gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der
Mahlelemente (3.1 bis 3.5) zusammen mit einem daran angrenzenden Siebsegment (2.1
bis 2.4) um die betreffende Schwenkachse verschwenkbar ist.
3. Schlagzerspaner nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
3.1 ein Wandabschnitt (4.4.1) der Umfangswand (4.4) ist vom Schlagrotor (1) abfahrbar;
3.2 das im Bereich des abfahrbaren Wandabschnittes (4.4.1) befindliche Mahlelement
(3.4) ist in derselben Richtung wie der Wandabschnitt (4.4.1) vom Schlagrotor (1)
abfahrbar.
4. Schlagzerspaner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Teile
der Umfangswand (4.1, 4.2, 4.3, 4.4 und 4.5) oder der beiden Stirnwände ausklappbar
sind.
5. Schlagzerspaner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eines der Mahlelemente (3.1 bis 3.5) in zwei oder mehrere Längenabschnitte unterteilt
ist.
6. Schlagzerspaner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Längenabschnitte
durch Magnetkraft aneinander ankoppelbar sind.
7. Schlagzerspaner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Schwenkachse (I, II, III) eines schwenkbaren Siebsegmentes (2.1 bis 2.4) im Bereich
eines Mahlelementes (3.2, 3.3, 3.4) befindet.
8. Schlagzerspaner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die betreffende
Schwenkachse (I, II, III) radial außerhalb des betreffenden Mahlelementes (3.2, 3.3,
3.4) befindet.
9. Schlagzerspaner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Siebsegmente (2.1 bis 2.4) durch hydraulische oder pneumatische Aktuatoren betätigbar
sind.