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EP 1 050 400 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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08.11.2000 Patentblatt 2000/45 |
(22) |
Anmeldetag: 04.04.2000 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
04.05.1999 DE 19920377
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(71) |
Anmelder: Wilhelm Fette GmbH |
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21493 Schwarzenbek (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Hinzpeter, Jürgen
21493 Schwarzenbek (DE)
- Schmidt, Ingo
21493 Schwarzenbek (DE)
- Greve, Joachim
23911 Pogeez (DE)
- Reitberger, Jörg
21077 Hamburg (DE)
- Gathmann, Ulrich
22147 Hamburg (DE)
- Preuss, Klaus Peter
23879 Mölln (DE)
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(74) |
Vertreter: Patentanwälte
Hauck, Graalfs, Wehnert,
Döring, Siemons |
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Neuer Wall 41 20354 Hamburg 20354 Hamburg (DE) |
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Steuer- und Überwachungsvorrichtung für eine Rundläufer-Tablettenpresse |
(57) Steuer- und Überwachungsvorrichtung für eine Rundläufer-Tablettenpresse, der ein
Schaltschrank, ein Bedienpult sowie Peripheriegeräte zum Entstauben, Abfüllen, Prüfen
der Tablette usw. zugeordnet sind, wobei im Schaltschrank ein Prozeßrechner angeordnet
ist, der mit den Aktoren und Sensoren der Tablettenpresse und der Peripheriegeräte
verbunden ist, wobei die Aktoren und/oder Sensoren busfähige Module (12,28,34,36,38)
aufweisen, die über eine Zweidrahtleitung (14,32) mit dem Schaltschrank bzw. Prozeßrechner
verbunden sind und der Prozeßrechner die von den Sensoren kommenden bzw. zu den Aktoren
hinführenden Signale digitalisiert seriell empfängt bzw. sendet.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuer- und Überwachungsvorrichtung für eine
Rundläufer-Tablettenpresse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine Tablettenpresse oder Tablettiermaschine, wie sie etwa aus EP 0 288 798 bekannt
geworden ist, besteht im wesentlichen aus der eigentlichen Rundläufer-Tablettenpresse,
einem Schaltschrank, einem Bedienpult sowie einigen Peripheriegeräten, etwa zum Entstauben,
Abfüllen und Prüfen der Tabletten usw. Die einzelnen Komponenten müssen mit Steuersignalen
versorgt werden bzw. liefern Meßsignale. Im Schaltschrank befindet sich ein Prozeßrecbner,
der die Signale verarbeitet und entsprechende Steuersignale erzeugt ggf. nach Maßgabe
der ankommenden Meßsignale. Die einzelnen Komponenten, die Meßsignale erzeugen, weisen
üblicherweise Sensoren auf, die verschiedene physikalische Parameter bestimmen oder
entsprechende Signale erzeugen, beispielsweise für den Druck, Temperatur, Geschwindigkeit
usw. Die Sensoren kann man auch als Signalsender bezeichnen. Umgekehrt existiert eine
große Reihe von Signalempfängern, die aufgrund ankommender Signale bestimmte Funktionen
ausführen, beispielsweise mechanische Betätigung, Beleuchtung usw. Bei der herkömmlichen
Steuerstruktur einer Rundläufer-Tablettenpresse sind die einzelnen Aktoren und Sensoren
mit dem zentralen Steuerungsrechner über eine Einzeladerverdrahtung verbunden. Diese
ist zuständig für den Transport analoger und digitaler Signale zwischen den Aktoren
und Sensoren und dem Steuerungsrechner. Nachteilig ist der hohe Verbrauch von Kabelmaterial
und auch eine zeitaufwendige Montage.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuer- und Überwachungsvorrichtung
für Rundläufer-Tablettenpressen zu schaffen, die den Aufwand an Kabelmaterial und
an Montageschritten deutlich reduziert.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen die Aktoren und/oder Sensoren busfähige
Module auf, die über eine Zweidrahtleitung (Busleitung) mit dem Prozeßrechner verbunden
sind. Im Prozeßrechner werden die von den Sensoren kommenden digitalen Signale seriell
empfangen und verarbeitet, und vom Prozeßrechner werden die Aktoren mit den nötigen
Steuerbefehlen seriell versorgt.
[0006] Im Prozeßrechner werden nach Aufgaben sinnvoll geordnete Busmodule gebildet, die
mit den busfühigen Modulen der Aktoren und Sensoren über eine Zweidrahtleitung in
Verbindung stehen. Vorzugsweise können gleichartige Aktoren und Sensoren einem gemeinsamen
busfähigen Modul zugeordnet sein, beispielsweise Relais, Schalter, Leuchten usw. Somit
wird eine große Anzahl von Einzeladern für den Signal- und Informationsaustausch durch
ein Netzwerk aus einem einfachen Zweileitersystem ersetzt. Die Signale können digitaler
oder analoger Art sein, wobei die busfähigen Module der Aktoren und/oder Sensoren
ihrerseits Prozessoren aufweisen können zur Verarbeitung der ankommenden bzw. Erzeugung
der abgehenden Signale. Beispielsweise kann in einem Temperatursensor bereits ein
Soll/Ist-Wert-Vergleich vorgenommen werden, wobei dann nur die Regelabweichung über
die Busleitung auf den Prozeßrechner gegeben wird. Es ist außerdem denkbar, die dezentralen
Systeme, beispielsweise für Aktoren und/oder Sensoren, untereinander in Verbindung
zu setzen, beispielsweise zur Regelung einer Komponente in Abhängigkeit von einer
Temperaturmessung, ohne daß eine Prozeßverarbeitung im zentralen Steuerrechner erfolgen
muß.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Systems
näher beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine Busstruktur in einer Rundläufer-Tablettenpresse nach der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt eine Einzelheit der Busstruktur nach Fig. 1.
[0008] In Fig. 1 ist eine Rundläufer-Tablettiermaschine bei 10 angedeutet. Mit 12 sind busfähige
Module angedeutet, welche den Aktoren und Sensoren der Tablettenpresse 10 zugeordnet
sind. Die Module 12 sind über eine Busleitung 14 mit einem Schaltschrank 16 in Verbindung,
in dem sich ein Steuerrechner 18 befindet. Im Schaltschrank ist eine Anzahl von Busmodulen
20 vorgesehen. Mit der Zweidraht-Busleitung 14 sind ein Bedienpult 22 und Peripheriegeräte
24, 26 verbunden. Diese Komponenten erhalten ihrerseits jeweils ein Busmodul 28. Die
Kommunikation der Presse 10 und der außerhalb der Presse 10 angeordneten Komponenten
mit dem Rechner bzw. weiteren Teilen des Schaltschranks 16 erfolgt über eine einzige
zwei Adern enthaltende Leitung 24 (Busleitung), wobei die zu übertragenen Signale
digitalen oder analogen Ursprungs sein können. Diese werden in den Busmodulen in eine
serielle digitale Information gewandelt.
[0009] In Fig. 2 ist der Schaltschrank durch eine Anzahl von Einschüben oder Karten 30 angedeutet,
von denen die rechte Karte mit einer Busleitung 32 verbunden ist, mit der ihrerseits
Module 34, 36 bzw. 38 verbunden sind. Die ersteren beiden fassen den Betrieb einer
Anzahl von Aktoren zusammen, nämlich Schalter 40 bzw. Relais 42. Das Modul 38 dient
zur Steuerung bzw. Regelung eines Motors 44. Die Informationen aller Busteilnehmer
werden über ein serielles digitales Datenprotokoll ausgetauscht. Jeder Busteilnehmer
kann somit Informationen senden und empfangen.
[0010] Handelt es sich um mehrere digitale oder analoger Signale in unmittelbarer Umgebung
zueinander, so werden sie, wie anhand von Fig. 2 gezeigt, an einem Busmodul zusammengefaßt
und von dort seriell übertragen.
1. Steuer- und Überwachungsvorrichtung für eine Rundläufer-Tablettenpresse, der ein Schaltschrank,
ein Bedienpult sowie Peripheriegeräte zum Entstauben, Abfüllen, Prüfen der Tablette
usw. zugeordnet sind, wobei im Schaltschrank ein Prozeßrechner angeordnet ist, der
mit den Aktoren und Sensoren der Tablettenpresse und der Peripheriegeräte verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktoren und/oder Sensoren busfähige Module (12,
28, 34, 36, 38) aufweisen, die über eine Zweidrahtleitung (14, 32) mit dem Schaltschrank
bzw. Prozeßrechner verbunden sind und der Prozeßrechner die von den Sensoren kommenden
bzw. zu den Aktoren hinführenden Signale digitalisiert seriell empfängt bzw. sendet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Prozeßrechner nach Aufgabe
geordnete Busmodule (20) zur seriellen Kommunikation mit den Busmodulen (12, 28) der
Aktoren und Sensoren vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Aktoren und/oder Sensoren
vergleichbarer Funktion über ein gemeinsames Modul (34, 36, 38) an die Busleitung
(32) angeschlossen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß busfähige
Module der Aktoren und/oder Sensoren ihrerseits einen Prozessor aufweisen zur Verarbeitung
und/oder Erzeugung von Signalen.
