[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen einer laufenden Schmutzfläche
in einer Maschine der graphischen Industrie gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Eine Reinigungsvorrichtung dieser Art ist aus der US 4 344 361 (DE 30 05 469 C2)
bekannt. Ein Reinigungstuch wird auf seinem Weg von einer Saubertuchrolle zu einem
Andrückelement, welches eine aufblasbare Gummilippe ist, durch eine Düsenvorrichtung
befeuchtet und nach der Gummilippe auf eine Schmutztuchrolle aufgewickelt. Der Weitertransport
oder Vorschub des Reinigungstuches erfolgt jeweils nur dann, wenn das Reinigungstuch
von der Gummilippe nicht an die zu reinigende Fläche angedrückt ist, sondern von dieser
abgestellt ist und dadurch einen kleinen Abstand von ihr hat.
[0003] Schmutzflächen in Maschinen der graphischen Industrie sind in Druckmaschinen die
verschiedenen Zylinder wie beispielsweise Gummituchzylinder, Druckplattenzylinder
und Gegendruckzylinder, jedoch auch zu bedruckende Papierbahnen und Papierbögen. Weitere
Schmutzflächen sind in Papierschneidemaschinen (Längsschneider oder Bogenschneider)
und in Papierbeschichtungseinrichtungen die Papierbahnen oder Papierbögen, insbesondere
aber Zylinder und Rollen, welche zum Transport und zur Behandlung der Papierbahnen
und Papierbögen dienen. "Schmutz" ist insbesondere Druckfarbe und Papierstaub, jedoch
auch jegliche andere Verunreinigung.
[0004] Während eines Reinigungsbetriebes läuft die betreffende Maschine weiter, jedoch ohne
daß Papierbögen oder Papierbahnen bedruckt werden können, wenn von einem der Zylinder
wie beispielsweise einem Druckplattenzylinder, Gummituchzylinder oder Gegendruckzylinder
Druckfarbe und andere Arten von Verschmutzungen enfernt werden. Dies bedeutet, daß
während des Reinigungsbetriebes Papierausschuß (Makulatur) produziert wird. Während
des Reinigungsbetriebes wird das Reinigungstuch taktweise mehrmals durch die Gummilippe
oder durch ein anderes Andrückelement an die zu reinigende Oberfläche angedrückt und
dann wieder von der Oberfläche abgehoben, wobei jeweils im abgehobenen Zustand das
Reinigungstuch um einen vorbestimmten Tuchabschnitt weitertransportiert wird, damit
beim erneuten Anlegen des Tuches an die zu reinigende Fläche ein frischer Tuchabschnitt
zur Verfügung steht.
[0005] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die für den Reinigungsbetrieb
erforderliche Zeit auf einfache Weise zu verkürzen.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 gelöst.
[0007] Demgemäß betrifft die Erfindung eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen einer laufenden
Schmutzfläche, welche
dadurch gekennzeichnet ist, daß die pneumatische Schaltung einen Druckluftspeicher mit einem Druckluftspeicherraum
enthält, welcher alternativ mit dem Druckraum des Andrückelements, um mittels gespeicherter
Druckluft das Andrückelement in die angestellte Position zu drücken, oder mit einer
Druckluftquelle verbindbar ist, um ihn wieder mit Druckluft zu füllen, wobei das Volumen
des Druckluftspeicherraumes kleiner als das Volumen des Druckraumes ist, und wobei
die im Druckluftspeicherraum gespeicherte Druckluft einen wesentlich höheren Druck
hat als ein im Druckraum in der angestellten Position des Andrückelementes für den
Reinigungsbetrieb zu erzeugender vorbestimmter Druck-Sollwert, so daß eine hohe Strömungsgeschwindigkeit
der Druckluft vom Druckluftspeicherraum in den Druckraum erreicht wird
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Druckluftspeicher
einen pneumatisch betätigbaren Kolben zum Drücken der gespeicherten Druckluftmenge
vom Druckluftspeicherraum in den Druckraum des Andrückelements aufweist.
[0009] Ferner ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß eine Druckluftzufuhrleitung von der
Druckluftquelle zum Druckluftspeicherraum mit einem Druckregler versehen ist, durch
welchen der Druck im Druckluftspeicherraum auf einen Wert eingestellt ist, der wesentlich
höher als der Druck ist, mit welchem das Andrückelement in der angestellten Position
gehalten werden soll, und daß der Druck-Wert und das Volumen des Druckluftspeicherraumes
derart gewählt sind, daß die gespeicherte Druckluftmenge mindestens so groß wie die
Druckluftmenge ist, welche im Druckraum zur Erzeugung des Druckes nötig ist, mit welchem
das Andrückelement in der angestellten Position gehalten werden soll.
[0010] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß der Druckluftspeicherraum
in einem ersten Druckluftweg angeordnet ist, welcher von der Druckluftquelle zum Druckraum
des Andrückelements führt, daß ein zweiter Druckluftweg von der Druckluftquelle zum
Druckraum des Andrückelements führt, daß der zweite Druckluftweg mit einem Druckregler
versehen ist, welcher auf den Druck eingestellt ist, mit welchem das Andrückelement
in der angestellten Position gehalten werden soll.
[0011] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß jeder der
beiden Druckluftwege an ihrem stromabwärtigen Ende durch eine Ventilanordnung alternativ
mit dem Druckraum des Andrückelementes verbindbar oder von diesem Druckraum trennbar
sind.
[0012] Die Erfindung eignet sich insbesondere zum Reinigen von Druckmaschinen-Zylindern
und hier insbesondere auch von Gegendruckzylindern in Bogen-Druckmaschinen.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen anhand
einer bevorzugten Ausführungsform als Beispiel beschrieben.
[0014] In den Zeichnungen zeigen
- Fig.1
- schematisch eine Reinigungsvorrichtung nach der Erfindung zum Reinigen einer laufenden
Schmutzfläche in einer Maschine der graphischen Industrie, beispielsweise eines Gegendruckzylinders
in einer Bogen-Druckmaschine,
- Fig.2
- schematisch eine Ventilanordnung von Fig.1 in einer Stellung zur Durchführung eines
Vorwärtshubes eines Kolbens in einem Druckluftspeicher von Fig.1,
- Fig.3
- die Ventilanordnung von Fig.2 in einer anderen Schaltstellung für einen Rückwärtshub
des Kolbens, und
- Fig.4
- eine weitere Ventilanordnung von Fig.1 in einer anderen Schaltstellung als in Fig.1.
[0015] Die in Fig.1 dargestellte Reinigungsvorrichtung enthält ein Andrückelement 2, durch
welches ein sich über dieses Andrückelement erstreckender Tuchabschnitt 4 eines Reinigungstuches
6 an eine zu reinigende, laufende Oberfläche wechselweise anstellbar und abstellbar
ist.
[0016] Das Reinigungstuch 6 wird taktweise von einer Saubertuchrolle 10 auf eine Schmutztuchrolle
12 transportiert. Der Weitertransport des Reinigungstuches 6 erfolgt jeweils dann,
wenn es entsprechend Fig.1 in seiner von der zu reinigenden Oberfläche 8 abgestellten
Position ist. In der an die zu reinigende Oberfläche 8 angestellten Position steht
das Reinigungstuch 6 still.
[0017] Zum Anlegen des sich über das Andrückelement 2 erstreckenden Tuchabschnittes 4 an
die zu reinigende Oberfläche 8 wird das Andrückelement 2 durch Druckluft in einem
von ihm mindestens teilweise begrenzten Druckraum 14 gegen die zu reinigende Oberfläche
8 expandiert. Zum Abstellen des Andrückelementes 2 und des auf ihm liegenden Tuchabschnittes
4, weg von der zu reinigenden Oberfläche 8, wird der Druckraum 14 entlüftet.
[0018] Das Reinigungstuch 6 kann auf seinem Weg von der Saubertuchrolle 10 zum Andrückelement
2 von einer Befeuchtungsvorrichtung 16 mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit befeuchtet
werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, die zu reinigende Oberfläche 8 feucht oder
nass zu waschen und anschließend mit einem trockenen Tuchabschnitt 4 des Reinigungstuches
6 zu trocknen. Gemäß anderer Ausführungsform kann das Tuch 6 auch ein vorgefeuchtetes
Tuch sein, welches bereits auf der Saubertuchrolle 10 feucht ist.
[0019] Die zu reinigende Oberfläche 8 oder Schmutzfläche ist bei der in Fig.1 gezeigten
Ausführungsform die zylindrische Umfangsfläche eines Gegendruckzylinders für zu bedruckende
Bögen, beispielsweise Papierbögen. Die in Drehrichtung 18 des Gegendruckzylinders
vordere Kante der Bögen wird jeweils von Greifern 20 an der Umfangsfläche gehalten
und kann, nach Wegschwenken der Greifer 20, von Stiften 22 von der Umfangsfläche abgehoben
werden, damit die Bögen auf eine Übernahmevorrichtung auflaufen können.
[0020] Das Andrückelement 2 hat bei der dargestellten Ausführungsform die Form einer Gummilippe,
kann jedoch gemäß anderen Ausführungsformen auch ein aufblasbarer Schlauch oder ein
anderes Element sein, z.B. ein Element, welches von einem oder mehreren Zylindern
betätigbar ist, welche den Druckraum 14 begrenzen und dadurch von dessen Druck betätigbar
sind.
[0021] Zur Zufuhr von Druckluft in den Druckraum 14 zum Anlegen des Andrückelementes 2 mit
dem Tuchabschnitt 4 an die zu reinigende Oberfläche 8, und zum anschließenden Entlüften
des Druckraumes 14, damit das Andrückelement 2 durch seine Materialelastizität sich
wieder von der zu reinigenden Oberfläche 8 zurückzieht, ist eine pneumatische Schaltung
gemäß Fig.1 vorgesehen.
[0022] Die pneumatische Schaltung enthält eine Druckluftquelle 22 mit einem Druckluftregler
24 und zwei parallele Druckluftwege, über welche der Ausgang des Druckreglers 24 der
Druckluftquelle 22 mit dem Druckraum 14 des Andrückelementes 2 strömungsmäßig verbindbar
ist. Der eine Druckluftweg enthält, ausgehend von dem Ausgang des Druckreglers 24
der Druckluftquelle 22, nacheinander eine Zuleitung 28 zu einem Druckluftspeicherraum
30 und eine Ableitung 34 von dem Druckluftspeicherraum 30 zu dem Druckraum 14 des
Andrückelementes 2. Die Zuleitung 28 enthält einen Druckregler 36, durch welchen der
Druck im Druckluftspeicherraum 30 auf einen Wert einstellbar ist, der wesentlich höher
als der Druck ist, mit welchem das Andrückelement 2 in der angestellten Position gehalten
werden soll. Zwischen diesem Druckregler 36 und dem Druckluftspeicherraum 30 befindet
sich in der Zuleitung 28 ein erstes Auf-Zu-Ventil 40. In der Ableitung 34 befindet
sich ein zweites Auf-Zu-Ventil 42.
[0023] Der am Druckregler 36 der Zuleitung 28 eingestellte Druck-Sollwert und das Volumen
des Druckluftspeicherraumes 30 sind derart gewählt, daß die im Druckluftspeicherraum
30 speicherbare Druckluftmenge mindestens so groß oder größer ist wie die Druckluftmenge,
welche im Druckraum 14 zur Erzeugung des Druckes nötig ist, mit welchem das Andrückelement
2 in der angestellten Position gehalten werden soll.
[0024] Fig.1 zeigt den drucklosen Zustand des Druckluftspeicherraumes 30 und des Druckraumes
14.
[0025] Zum Füllen des Druckluftspeicherraumes 30 mit Druckluft wird das zweite Ventil 42
geschlossen und das erste Ventil 40 geöffnet.
[0026] Der Druckluftspeicher 32 enthält einen pneumatisch betätigbaren Kolben 44 zum Drücken
der gespeicherten Druckluftmenge vom Druckluftspeicherraum 30 in den Druckraum 14
des Andrückelements 2.
[0027] Bei der Ausführungsform von Fig.1 ist der Kolben 44 axial mit einem Steuerkolben
46 mechanisch verbunden. Der Steuerkolben 46 hat eine Vorhubdruckseite 48 und eine
Rückhubdruckseite 50. Beide Seiten 48 und 50 sind über eine Ventilanordnung 52 entlüftet.
[0028] Bei der in Fig.2 gezeigten Schaltstellung der Ventilanordnung 52 ist die Vorhubdruckseite
48 an den Ausgang des Druckreglers 24 der Druckluftquelle 22 angeschlossen, so daß
eine im Druckluftspeicherraum 30 gespeicherte Druckluftmenge in den Druckraum 14 gedrückt
wird, wenn das erste Auf-Zu-Ventil 40 geschlossen und das zweite Auf-Zu-Ventil 42
geöffnet ist.
[0029] Zum Zurückführen des Kolbens 44 von der Vorhubstellung in die in Fig.1 gezeigte Rückhubstellung
wird die Ventilanordnung 52 in die in Fig.3 gezeigte Schaltstellung umgeschaltet.
In dieser Schaltstellung ist die Vorhubdruckseite 48 entlüftet und die Rückhubdruckseite
50 an den Ausgang des Druckreglers 24 der Druckluftquelle 22 angeschlossen. Je nach
gewünschter Verfahrensart können bei diesem Rückhub des Kolbens 44 das eine und oder
andere der beiden Ventile 40 und 42 geöffnet oder geschlossen sein.
[0030] Zum erneuten Füllen des Druckluftspeicherraumes 30 mit der zum Betätigen des Andrückelementes
2 erforderlichen Druckluftmenge wird das zweite Ventil 42 der Ableitung 34 geschlossen
und das erste Ventil 40 der Zuleitung 28 geöffnet.
[0031] Gemäß einer abgewandelten, nicht gezeigten Ausführungsform kann der Kolben 44 durch
dieses Füllen des Druckluftspeicherraumes 30 mit Druckluft in die in Fig.1 gezeigte
Rückhubstlelung zurückbewegt werden. In diesem Falle braucht die Rückhubseite 50 des
Steuerkolbens 46 nicht an die Druckluftquelle 22 anschließbar zu sein.
[0032] Der zweite Druckluftweg führt von dem Ausgang des Druckreglers 24 der Druckluftquelle
22, parallel zum ersten Druckluftweg, in den Druckraum 14 des Andrückelements 2. Der
zweite Druckluftweg enthält in einer Zuleitung 58 einen weiteren Druckluftregler 56.
Ferner enthält dieser zweite Druckleitungsweg zwischen dem weiteren Druckregler 56
und dem Druckraum 14 des Andrückelements 2 eine weitere Ventilanordnung 62, mit welcher
der weitere Druckregler 52 alternativ mit dem Druckraum 14 verbindbar oder von ihm
trennbar ist. Bei der in Fig.1 gezeigten Schaltstellung der weiteren Ventilanordnung
62 ist der weitere Druckregler 56 von dem Druckraum 14 getrennt und der Druckraum
14 ist in die Atmosphäre entlüftet.
[0033] Der weitere Druckregler 56 ist auf einen Solldruckwert eingestellt, der ungeführ
gleich groß ist wie der Druck, mit welchem das Andrückelement 2 in der angestellten
Position gehalten werden soll, d.h. in der Position, in welcher das Andrückelement
2 den Reinigungstuchabschnitt 4 an die zu reinigende Oberfläche 8 andrückt.
[0034] Der weitere Druckregler 56 stellt den Druck auf seiner Ausgangsseite auf diesen Druckwert
ein, sowohl bei Druckschwankungen nach oben als auch bei Druckschwankungen nach unten.
Dies bedeutet, daß der weitere Druckregler 56 den Druckraum 14 entlüftet, wenn in
ihm der Druck über den Sollwert ansteigt. Andererseits öffnet der Druckregler 56 zur
Zufuhr von weiterer Druckluft von der Druckluftquelle 52, wenn der Druck in dem Druckraum
14 unter den Sollwert abfällt.
[0035] Somit ist nur der Druck des Druckreglers 36 im ersten Druckluftweg wesentlich höher
eingestellt als der Sollwert, welcher im Druckraum 14 zum Andrücken des Reinigungstuches
an die zu reinigende Oberfläche 8 erforderlich ist, während der Druckregler 56 in
dem zweiten Druckluftweg auf einen Sollwert eingestellt ist, welcher im wesentlichen
gleich groß ist wie der im Druckraum 14 erforderliche Druckwert zum Anlegen des Andrückelements
2 an die zu reinigende Oberfläche 8.
[0036] Dadurch wird folgendes erreicht:
[0037] Der Druckraum 14 wird durch den überhöhten Druck der Druckluft des Druckluftspeicherraumes
30 schnell gefüllt und dadurch das Andrückelement 2 schnell von der in Fig.1 gezeigten
abgestellten Position in die an die zu reinigende Oberfläche 8 angestellte Position
nach vorne bewegt. Ein gegebenenfalls im Druckraum 14 entstehender Überdruck wird
über den Druckregler 56 des zweiten Druckleitungsweges korrigiert. Gemäß einer anderen
Ausführungsform könnte diese Korrektur auch durch ein zusätzliches Überdruckventil
erfolgen. Der weitere Druckregler 56 im zweiten Druckleitungsweg bewirkt jedoch außerdem,
daß im Druckraum 14 beim Absinken des Druckes unter den Sollwert sofort wieder der
Sollwert hergestellt wird. Dies ist bei einem Gegendruckzylinder für Bogen-Druckmaschinen
von Vorteil, weil durch die auf das Andrückelement 2 drückenden Greifer 20 kurzzeitig
ein erhöhter Druck im Druckraum 14 erzeugt wird, durch welchen der Druckraum 14 durch
den weiteren Druckregler 56 (oder ein Überdruckventil) entlüftet wird. Nachdem die
Greifer 20 das Andrückelement 2 passiert haben, fehlt dann etwas Druck im Druckraum
14. Dieser fehlende Druck wird durch den weiteren Druckregler 56 erkannt und sofort
ausgeglichen.
[0038] Zur Steuerung der Ventile 40 und 42 und der Ventilanordnungen 52 und 62 ist eine
elektronische und/oder programmgesteuerte Steuereinrichtung 64 vorgesehen.
[0039] Der zweite Druckluftweg enthält zwischen der Ventilanordnung 62 und dem Druckraum
14 des Andrückelementes 2 ein Auf-Zu-Ventil 64. Dieses ist geschlossen, wenn die unter
hohem Druck stehende Druckluft vom Druckluftspeicherraum 30 in den Druckraum 14 gefördert
wird und verhindert ein Entweichen dieser Druckluft über die Ventilanordnung 62 und/oder
durch den Druckregler 56 des zweiten Druckluftweges. Das Auf-Zu-Ventil 64 wird erst
geöffnet, beispielsweise nur Bruchteile von Sekunden später, nachdem der Druck des
Druckluftspeicherraumes 30 sich in den Druckraum 14 entspannt hat, auf einen Druckwert,
welcher im wesentlichen dem am Druckregler 56 des zweiten Druckluftweges eingestellten
Druckluftwertes entspricht. Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform kann das Auf-Zu-Ventil
64 durch die Verwendung einer anderen Ventilanordnung 62 ersetzt werden, welches die
gleiche Funktion erfüllt, beispielsweise eine gleiche Ventilanordnung wie die Ventilanordnung
52 zur Steuerung des Steuerkolbens 46.
[0040] Wenn der Druckregler 36 im ersten Druckluftweg nicht ein fest eingestellter Druckregler
ist, sondern ein variabel einstellbarer Druckregler, dann kann die komplette pneumatische
Schaltung für unterschiedlich große Druckräume 14 verwendet werden, beispielsweise
für unterschiedlich lange Druckräume 14 entsprechend unterschiedlich langen Zylindern
mit einer zu reinigenden Oberfläche 8.
[0041] Anstelle der Ventilanordnung 52 zur Steuerung des Steuerkolbens 46 kann auch eine
andere Ventilanordnung verwendet werden, beispielsweise ein sogenanntes 5/2-Wegeventil,
welches 5 Leitungsanschlüsse und zwei verschiedene Ventilstellungen hat.
[0042] Bevorzugtes Betriebsverfahren der Erfindung:
1. In der Ausgangssituation ist das Ventil 42 geschlossen und der Druckraum 14 über
das geöffnete Ventil 64 und die Ventilanordnung 62 in die Außenatmosphäre entlüftet,
und der Druckluftspeicherraum 30 wird über das geöffnete Ventil 40 gefüllt, z.B. mit
einem am Druckregler 36 eingestellten Druck von 5 Bar und einem Volumen des Druckluftspeicherraumes
30 von einem Liter.
2. Schließen der Ventile 64 und 40.
3. Öffnen des Ventils 42 und dadurch Entspannen des Druckluftspeicherraumes 30 in
den Druckraum 14, welcher wesentlich größer ist als der Druckluftspeicherraum 30,
um im Druckraum den zum Anstellen des Andrückelementes 2 an die zu reinigende Oberfläche
8 und den während der Reinigung zu erzeugenden Anpreßdruck zu erzeugen, welcher beispielsweise
0,4 Bar betragen kann.
4. Schließen des Ventils 42 und gleichzeitig oder verzögert später schließen des Ventils
64, auf Durchlaßschalten der Ventilanordnung 62 und auf Durchlaßschalten des Ventils
40, so daß jetzt der Druck im Druckraum 14 durch den Druckregler 56 geregelt wird
und der Druckluftspeicherraum 30 über den Druckregler 36 und das geöffnete Ventil
40 wieder mit Druckluft auf 5 Bar gefüllt wird.
5. Entlüften des Druckraumes 14 über das geöffnete Ventil 64 und die Ventilanordnung
62, welche hierfür von der Durchlaßstellung in die in Fig.1 gezeigte Entlüftungsstellung
umgeschaltet wurde. Dadurch wird das Andrückelement 2 von der zu reinigenden Oberfläche
abgehoben. Dann Vorschub des Reinigungstuches 6 um einen Tuchabschnitt 4.
6. Vorbestimmte Anzahl von Wiederholungen der vorgenannten Schritte 2 bis 5.
1. Reinigungsvorrichtung für die graphische Industrie zum Reinigen einer laufenden Schmutzfläche
in einer Maschine der graphischen Industrie, enthaltend ein Andrückelement (2), durch
welches ein sich über dieses Andrückelement erstreckender Tuchabschnitt (4) eines
Reinigungstuches (6) an die Schmutzfläche (8) wechselweise anstellbar und abstellbar
ist, wobei das Reinigungstuch (6) in der abgestellten Position um einen vorbestimmten
Tuchabschnitt weitertransportierbar ist; einen Druckraum (14), dessen Druck auf das
Andrückelement (2) wirkt; und eine pneumatische Schaltung zur Zufuhr von Druckluft
in den Druckraum (14) und zur Entlüftung dieses Druckraumes;
dadurch gekennzeichnet,
daß die pneumatische Schaltung einen Druckluftspeicher (32) mit einem Druckluftspeicherraum
(30) enthält, welcher alternativ mit dem Druckraum (14) des Andrückelements (2), um
mittels gespeicherter Druckluft das Andrückelement in die angestellte Position zu
drücken, oder mit einer Druckluftquelle (22,24) verbindbar ist, um ihn wieder mit
Druckluft zu füllen, wobei das Volumen des Druckluftspeicherraumes (30) kleiner als
das Volumen des Druckraumes (14) ist, und wobei die im Druckluftspeicherraum (30)
gespeicherte Druckluft einen wesentlich höheren Druck hat als ein im Druckraum (14)
in der angestellten Position des Andrückelementes (2) für den Reinigungsbetrieb zu
erzeugender vorbestimmter Druck-Sollwert, so daß eine hohe Strömungsgeschwindigkeit
der Druckluft vom Druckluftspeicherraum (30) in den Druckraum (14) erreicht wird.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckluftspeicher ( 32) einen pneumatisch betätigbaren Kolben (44) zum Drücken
der gespeicherten Druckluftmenge vom Druckluftspeicherraum (30) in den Druckraum (14)
des Andrückelements (2) aufweist.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Druckluftzufuhrleitung von der Druckquelle (22,24) zum Druckluftspeicherraum
(30) mit einem Druckregler versehen ist, durch welchen der Druck im Druckluftspeicherraum
(30) auf einen Wert eingestellt ist, der wesentlich höher als der Druck ist, mit welchem
das Andrückelement (2) in der angestellten Position gehalten werden soll, und daß
der Druck-Wert und das Volumen des Druckluftspeicherraumes (30) derart gewählt sind,
daß die gespeicherte Druckluftmenge mindestens so groß wie die Druckluftmenge ist,
welche im Druckraum (14) zur Erzeugung des Druckes nötig ist, mit welchem das Andrückelement
(2) in der angestellten Position gehalten werden soll.
4. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckluftspeicherraum (30) in einem ersten Druckluftweg (28,34) angeordnet
ist, welcher von der Druckluftquelle (22,24) zum Druckraum (14) des Andrückelements
(2) führt, daß ein zweiter Druckluftweg (58) von der Druckluftquelle (22,24) zum Druckraum
(14) des Andrückelements (2) führt, daß der zweite Druckluftweg mit einem Druckregler
(56) versehen ist, welcher auf den Druck eingestellt ist, mit welchem das Andrückelement
(2) in der angestellten Position gehalten werden soll.
5. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckregler (56) im zweiten Druckluftweg (58) derart ausgebildet ist, daß
er den Druck auf seiner mit dem Druckraum (14) des Andrückelementes (2) verbundenen
oder verbindbaren Seite sowohl bei Druckabweichungen nach oben als auch bei Druckabweichungen
nach unten auf einen eingestellten Sollwert regelt.
6. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der beiden Druckluftwege (28,34,58) an seinem stromabwärtigen Ende durch
eine Ventilanordnung (42,62) mit dem Druckraum (14) des Andrückelementes (2) alternativ
verbindbar oder von diesem Druckraum trennbar sind.
7. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu reinigende Schmutzfläche (8) die Umfangsfläche eines Druckmaschinen-Zylinders
ist.
8. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder ein Gegendruckzylinder einer Bogen-Druckmaschine ist.