[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einschlagen eines Gutes
mit einer Kunststofffolie, wobei das Gut gegen einen Folienvorhang fahrend von der
Folie ein- oder mehrseitig umschlossen wird und im Einfuhrbereich neben dem Gut ein
erster und ein zweiter Folienvorhangteil verbleibt und ein dazwischenliegendes Folienmittelteil
das Gut ein- oder mehrseitig umschließt. Es ist ein Schließer vorgesehen, der den
Einfuhrbereich hernach mindestens fast vollständig verschließt, wobei mindestens eines
der beiden Folienvorhangteile von einem Spannmittel gespannt wird, damit das um das
Gut liegende Folienmittelteil eng anliegt. Der Schließer positioniert hierbei die
beiden Folienvorhangteile derart, daß diese durch eine Siegeleinheit miteinander verschweißt
werden und die jeweils abgetrennten Enden des Folienmittelteiles miteinander verschweißt
werden, um hernach das fertig eingeschlagene Gut auszugeben.
[0002] Vorgenannte Verfahren und Vorrichtungen dienen dazu, zum Beispiel vorher gruppierte
Güter zum Beispiel mit einer Kunststoffskinfolie fest miteinander zu verbinden und
zu einer größeren festen Einheit von Gütern zu machen.
[0003] Zum Beispiel wird ein Stapel von Schachteln aufgehäuft, die durch das vorbeschriebene
Verfahren und die Vorrichtung verhältnismäßig fest verbunden werden, wobei dann, wenn
diese Einzelschachteln benötigt werden, die Kunststofffolie aufzutrennen ist.
[0004] Bei bekannten Verfahren und Vorrichtungen befindet sich zum Beispiel eine Folienrolle
jeweils überhalb und unterhalb der Auflagefläche des Gutes. Diese beiden Folien sind
miteinander verschweißt und bilden so den Folienvorhang, gegen welchen das Gut gefördert
wird. Durch die Förderbewegung des Gutes legt sich ein Folienmittelteil um das Gut
und unterteilt den Folienvorhang in einen ersten und einen zweiten Folienvorhangteil,
welche fest miteinander verbunden bleiben. Bei der bekannten Anordnung wird dann ein
Niederhalter auf das Gut gefahren, um ein Verrutschen des Gutes bzw. der aus verschiedenen
einzelnen Packungen bestehenden Guthaufen zu vermeiden. Der Schließer, der letztendlich
mit der Siegeleinheit zusammenwirkt, wird zum Beispiel pneumatisch angesteuert geschlossen,
wobei weiterhin Folienmaterial von der Folienrolle bzw. dem Folienvorrat abgezogen
wird.
[0005] Um die Folie und insbesondere das Folienmittelteil, welches um das Gut geschlungen
ist, möglichst eng anliegen zu lassen, wird beim Stand der Technik, sobald der Schließer
den Einfuhrbereich geschlossen hat, ein Spannmittel eingesetzt, das vor einem Verschweißen
der Folie am Gut diese strafft. Es werden zum Beispiel zwei gegensätzlich angetriebene
Walzen eingesetzt, wobei jede Walze für einen Folienvorhangteil vorgesehen ist. Durch
die gegensätzliche Bewegung wird das Folienmaterial zurücktransportiert und somit
die Folie gestrafft bzw. gespannt. Nachdem das Folienmittelteil eng an dem Gut anliegt,
wird die Siegeleinheit eingesetzt, die zum einen den Folienvorhang durchtrennt, die
Enden des Folienmittelteiles miteinander verschweißt und gleichzeitig oder kurz danach
die beiden, nun getrennten Folienvorhangteile wieder verbindet, um für das nächstfolgende
Gut wieder einen geschlossenen Folienvorhang zur Verfügung zu stellen.
[0006] Die Taktzahl der vorbekannten Vorrichtungen und der damit ausgestatteten Verfahren
wird bestimmt durch die einzelnen Zeitabschnitte, die die sequentielle Abfolge der
vorgenannten Verpackungsschritte erfordert.
[0007] Um die Leistungsfähigkeit solcher Verfahren und Vorrichtungen zu erhöhen, ist daher
die Taktzahl, also die Anzahl von Gütern, die pro Zeiteinheit entsprechend mit einer
Kunststofffolie eingeschlagen werden, zu steigern. Eine Erhöhung der Bewegung des
Gutes ist nicht immer einsetzbar, da das Gut zum Beispiel aus übereinander gestapelten
Schachteln oder dergleichen besteht und zu große Beschleunigungen zu einem Verrutschen
dieses Stapels oder sogar zu einem Umfallen führen, was unweigerlich zu einem Ausfall
der Maschine führt.
[0008] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren und eine Vorrichtung wie
eingangs beschrieben dahingehend zu verbessern, daß die Taktzahl bei gleichbleibender
Zuverlässigkeit gesteigert wird, um dadurch die Leistung vorgenannter Vorrichtungen
oder Verfahren zu erhöhen.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung
wie eingangs beschrieben und schlägt vor, daß an dem Schließer ein Klemmmittel als
Spannmittel für das erste Folienvorhangteil vorgesehen ist und das Klemmmittel bei
der Schließbewegung des Schließers zumindest für einen Teil der Schließbewegung das
erste Folienvorhangteil beziehungsweise das Folienmittelteil klemmt und so spannt.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird erreicht, daß die sonst übliche sequentielle
Abfolge von Verpackungsschritten zumindest teilweise gleichzeitig abläuft, um eine
Beschleunigung des Verpackungsvorganges zu erreichen, ohne dabei aber zusätzliche
Kräfte auf das Gut bzw. den Gutstapel einzuprägen, die unter Umständen zu einem nicht
gewünschten Verrutschen oder Umfallen des Gutes bzw. des Gutstapels führen würden.
[0011] Als Spannmittel für das erste Folienvorhangteil wird hierbei ein Klemmmittel vorgesehen,
das mit dem Schließer beweglich angeordnet ist. Der Schließer, der, während das Gut
gegen den Folienvorhang fährt, so weit nach oben bewegt ist, damit das Gut durchfahren
kann, verschließt hernach den vorher freigegebenen Einfuhrbereich. Der nach dem Stand
der Technik hernach erfolgende Spannvorgang wird nun zumindest zum Teil in die Schließbewegung
integriert, wodurch ein Zeitvorteil entsteht. Gleichzeitig wird die Bewegung des Schließers
als Teil des Spannvorgangesaus ausgenützt. Durch das erfindungsgemäße Zusammenlegen
dieser beiden Tätigkeiten ist es möglich, die Taktzahl um ca. 20 bis 40 % zu steigern.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß ein Niederhalter
das Gut festhält, bevor das Folienmittelteil durch das Spannen von einem oder beiden
der Folienvorhangteile gespannt wird. Dadurch wird sichergestellt, daß das Gut, während
sich das Folienmittelteil um das Gut legt, nicht doch verrutscht oder umfällt.
[0013] Des weiteren wird vorgeschlagen, daß während des Spannens des ersten Folienvorhangteiles
auch das zweite Folienvorhangteil gespannt wird. Durch das gleichzeitige Ausführen
des Spannvorganges wird ein weiterer Zeitvorteil erreicht. Es ist natürlich auch möglich,
das Spannen jeweils sequentiell hintereinander ablaufen zu lassen. Es ist hierbei
auch möglich, den Niederhalter weiterhin auf das Gut einwirken zu lassen, um insbesondere
ein Wegziehen der oberen oder unteren Packungen eines aus mehreren Packungen bestehenden
Gutstapels sicher zu vermeiden.
[0014] Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum Einschlagen eines Gutes
mit einer Kunststofffolie, die insbesondere dazu geeignet ist, das vorgenannte Verfahren
durchzuführen. Erfindungsgemäß wird hierbei vorgeschlagen, daß der Schließer auf einer
Schienenführung beweglich gelagert ist und eine Positioniereinheit vorgesehen ist,
die die Position des Schließers überwacht und eine Steuerung, in Abhängigkeit der
Position des Schließers, das Klemmmittel so ansteuert, um ein Zerreißen des Folienvorhanges
und/oder ein Verrutschen des Gutes zu vermeiden. Die Bedingungen, die eingehalten
werden müssen, um ein Gut, wie beschrieben, sicher und zuverlässig mit der Kunststofffolie
zu umschließen, sind verhältnismäßig eng bemessen. Überlicherweise ist es möglich,
mit vorbeschriebenen Vorrichtungen nicht nur ein Format von Gütern oder Gutstapeln
zu verpacken; sondern sie sind auch für verschiedene Formate einsetzbar. Dadurch verändern
sich auch die Konditionen, insbesondere die notwendigen Hubwege von Schließer und
des damit zusammenwirkenden Klemmmittels, was gleichzeitig die Straffung des Folienmaterials
ergibt. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz einer Positioniereinheit, die die Bewegung
des Schließers überwacht, ist es dabei möglich, auf den verhältnismäßig engen Spielraum
an Bedingungen einzugehen, der besteht, um sicherzustellen, daß zum einen der Folienvorhang
nicht ungewollterweise zerrissen wird oder aber eine solch große Kraft auf das Gut
ausgeübt wird, welche zu einem Verrutschen des Gutes führen würde. Dabei werden die
jeweiligen Verhältnisse, bei welchen das Klemmmittel bei der Schließbewegung des Schließers
klemmend auf den ersten Folienvorhangteil einwirkt, zum Beispiel aufgrund von Experimenten
ermittelt bzw. es stehen hierfür Erfahrungswerte zur Verfügung, die sich insbesondere
aus dem Dehnungsverhalten der verwendeten Kunststofffolie ableiten lassen.
[0015] In einer erfindungsgemäßen Weiterentwicklung ist vorgesehen, daß als Positioniereinheit
ein Servomotor dient, der über ein Antriebsmittel, zum Beispiel einen Zahnriemen oder
eine Antriebsspindel, auf den schlittenartig geführten Schließer wirkt. Die Positioniereinheit
übernimmt hierbei zwei Funktionen. Zum einen ist ein Bewegungsantrieb vorgesehen,
zum anderen ermöglicht die Positioniereinheit das Auslesen der exakten Position des
mit der Positioniereinheit angetriebenen Elementes, hier dem Schließer. Die Verwendung
eines Servomotors erlaubt die Realisierung der vorgenannten beiden Funktionen. Dabei
ist der Servomotor in der Lage, verhältnismäßig hohe Beschleunigungen auszuführen,
um in den kurzen Zeitsegmenten die gewünschten Bewegungen auszuführen. Die Verbindung
des Servomotors mit einem Antriebsmittel, zum Beispiel einem Zahnriemen oder einer
Antriebsspindel, mit dem schlittenartig geführten Schließer ergibt eine sichere Übertragung
der Schließbewegung von dem Servomotor zu dem Schlitten einerseits und gleichzeitig
eine hohe Sicherheit bei der Positionsbestimmung des Schließers. Erfindungsgemäß wird
hierbei vorgesehen, daß das Klemmmittel unter Umständen nicht entlang des gesamten
Bewegungsweges des Schließers den ersten Folienvorhangteil klemmt, sondern erst nach
einem gewissen, eben von zusätzlichen Bedingungen abhängigen Weg eingesetzt wird.
Diese genaue Wegüberwachung ist mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Positioniereinheit
möglich und wird von der Steuerung entsprechend überwacht, die bei Erreichen der entsprechenden
Position das Spannmittel betätigt.
[0016] Erfindungsgemäß wird auch vorgeschlagen, daß auf der Schienenführung, auf welcher
bereits der Schließer schlittenartig angeordnet ist, auch der Niederhalter und/oder
die Siegeleinheit angeordnet ist.
[0017] Durch die erfindungsgemäße Weiterentwicklung ist es möglich, ein modular ausgestaltetes
Aggregat zu schaffen, bei welchem alle beweglichen Elemente, der Schließer, der Niederhalter
und auch die Siegeleinheit, angeordnet sind. Dies erleichtert die Wartung, da im Falle
einer Wartung zum Beispiel dieses komplette Aggregat ausgebaut und durch ein entsprechendes
vorgehaltenes Austauschaggregat ersetzt wird, um auf alle Fälle den Weiterbetrieb
der Maschine sicherzustellen, um dann im ausgebauten Zustand zum einen den Niederhalter
oder die Siegeleinheit oder den Schließer zu kontrollieren. Gleichzeitig erlaubt die
vorgesehene Zusammenfassung verschiedener Baugruppen in einem Aggregat eine leichtere
Justierung und Einstellung der Parameter, da diese nicht mehr separat auf eigenen
Führungsbahnen ausgerichtet werden müssen.
[0018] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Klemmmittel
an dem Schließer angeordnet ist und sich mit diesem mitbewegt. Alternativ hierzu ist
es aber auch möglich, daß eine Vorrichtung gewählt wird, bei der das Klemmmittel feststeht
und die Schließbewegung des Schließers ein Straffen der um das Gut gelegten Folie
ergibt. Zu beachten ist dabei, daß die Belastung auf der Folie bei einem feststehendem
Klemmmittel höher ist und die Steuerung entsprechend genauer geschaltet sein muß.
[0019] In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1 bis Fig. 4
- in einer Seitenansicht den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0020] Das Gut 1 liegt auf einer Auflage 11 auf und wird entlang der Förderrichtung 10 zum
Beispiel von einem Gruppierer oder dergleichen herantransportiert. Das Gut 1 besteht
hierbei zum Beispiel aus einem Stück oder mehreren Stücken, die zum Beispiel übereinander
und nebeneinander angeordnet sind und so zum Beispiel einen Guthaufen oder Gutstapel
bilden. Das Gut 1 wird im Einfuhrbereich 12 gegen einen Folienvorhang 20 gefördert.
[0021] Der Folienvorhang 20, besser dargestellt zum Beispiel in Fig 4, erstreckt sich im
wesentlichen quer zur Förderrichtung 10 im Einfuhrbereich 12. Der Folienvorhang 20
wird hierbei gebildet aus zwei im Mittelbereich verschweißten Folien, die auf den
Folienrollen 29, 29' vorgehalten werden. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
finden sich die Folienrollen 29, 29' überhalb (Folienrolle 29) und unterhalb (Folienrolle
29') der Auflage 11. Es ist aber in gleicher Weise auch möglich, die Folienrolle 29,
29' bzw. den Folienvorrat 28, 28' seitlich, links und rechts neben dem Förderweg 10
des Gutes 1 anzuordnen, um den erfindungsgemäßen Vorschlag zu realisieren.
[0022] Die Folie 2, 2' wird hierbei auf der Folienrolle 29, 29' vorgehalten und durch einen
Folienvorrat 28, 28' mäanderförmig durchgeführt, um bei der schnellen Verpackbewegung
kurzfristig einen ausreichenden Folienmaterialnachlauf zu ermöglichen. Hierzu ist
der Folienvorrat 28 schwenkbar gelagert und ermöglicht so das schnelle Herausfördern
von kurzen Folienstücken, ohne dabei die große Trägheit der schweren Folienrollen
29, 29' beschleunigen zu müssen. Für eine gleichmäßige Zugbewegung der Folie 2 von
der Folienrolle 29, 29' ist ein nicht näher gekennzeichneter Treibradantrieb vorgesehen.
[0023] Das in Fig. 1 zu verpackende Gut 1 besteht im wesentlichen aus einem quaderförmigen
Körper. Die (in Förderrichtung 10) erste Seitenfläche 13 des Gutes 1 berührt als erstes
den Folienvorhang 20, welcher in Förderrichtung 10 mittransportiert wird. Die Folie
2 beginnt sich um die Seitenfläche 13 sowie um die Dach- und Bodenfläche 14, 15 zu
legen und faltet den Folienvorhang 20 regelrecht ein. Der sich einfaltende Bereich
des Folienvorhanges 20 bildet nunmehr den Folienmittelteil 23, welcher den Folienvorhang
20 desweiteren in einen ersten Folienvorhangteil 21 und einen zweiten Folienvorhangteil
22 unterteilt.
[0024] In der in Fig. 1 gezeigten Ausgestaltung befindet sich hierbei der erste Folienvorhangteil
21 im wesentlichen überhalb und der zweite Folienvorhangteil 22 und im wesentlichen
unterhalb der Auflagefläche 11.
[0025] In den Fig. 1 bis 4 ist jeweils der Verpackungsablauf für ein Gut 1 gezeigt. Es ist
klar, daß auf der Auflage 11 weitere Güter an- und abtransportiert werden, die hier
zwecks der Übersichtlichkeit nicht dargestellt sind.
[0026] Aufgrund der Einförderbewegung des Gutes 1 in den Folienvorhang 20, wird Folienmaterial
2 aus dem Folienvorrat 28, 28' abgezogen, dies ist durch die Schwenkbewegung 27, 27'
des Folienvorrates 28, 28' angedeutet.
[0027] Die für das Verpacken beziehungsweise Umschließen des Gutes 1 mit einer Folie 2 zusätzlich
notwendigen Elemente, wie der Schließer 5, der Niederhalter 7 und die Siegeleinheit
8, befinden sich an einer gemeinsamen Schienenführung 50, die sich im wesentlichen
rechtwinklig zur Förderrichtung 10 erstreckt. Erfindungsgemäß können diese Elemente
aber auch einzeln gelagert sein.
[0028] In Fig. 2 ist gezeigt, daß das im Querschnitt im wesentlichen quadratische Gut 1
an drei der vier Seitenflächen, insbesondere an der Dachfläche 14, Bodenfläche 15
und einer ersten Seitenfläche 13, bereits mit dem Folienmaterial 2 umgeben ist. Die
Auflage 11, die zum Beispiel als bewegliches Förderband ausgebildet ist, ist hier
intermittierend ansteuerbar, wobei in der in Fig. 2 gezeigten Sequenz kein Vorschub
in Förderrichtung 10 erfolgt. Hingegen wird in der hier gezeigten Position der Niederhalter
7, welcher stempelartig ausgebildet ist, durch den Arbeitszylinder 70, der zum Beispiel
pneumatisch oder elektrisch angetrieben ist, von oben gegen das Gut 1 angestellt um
das Gut 1 mit dem darunterliegenden Folienmittelteil 23 festzuhalten. Der Schließer
5 befindet sich noch in einer geöffneten Stellung. Die Festhaltebewegung des Niederhalters
7 gegen das Gut 1 ist durch den Pfeil 72 angedeutet.
[0029] Der Niederhalter 7 befindet sich hier überhalb des Schließers 5 ebenfalls auf der
Schienenführung 50, wobei sich aber der Niederhalter 7 aufgrund des separat vorgesehenen
Arbeitszylinders 70 gegen das Gut anzustellen vermag. In einer Variante der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Positionierung des Niederhalters 7 durch die für den Schließer
5 vorgesehene Positioniereinheit 6 möglich ist. Hierzu wird die Fixierung des Niederhalters
7 an dessen Schlittenteil 71, auf welchem der Niederhalter 7 auf der Schienenführung
gelagert ist, gelöst und dann die Positioniereinheit 6 derart angesteuert, daß der
Schließer 5 den Schlittenteil 71 entsprechend einem neuen Format eines Gutes 1 neu
positioniert. Hernach wird das Schlittenteil 71 wieder fixiert. Dies kann zum Beispiel
automatisch mit einem pneumatischen oder elektrisch-magnetischen Riegel geschehen
oder händisch erfolgen. Durch eine solche erfindungsgemäße Weiterentwicklung ist es
möglich, auch den Niederhalter 7 bei einem Formatwechsel des Gutes 1 automatisch zu
positionieren. Dadurch wird eine Ersparnis an Rüstzeiten bei einem Formatwechsel erreicht.
[0030] Das Gut 1 ist von Folienmaterial fast vollständig, zumindest aber an drei Seitenflächen
umschlossen. Es ist natürlich auch möglich, ein Gut 1 mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu verpacken, das weniger Seitenflächen aufweist.
[0031] In Fig. 3 ist angedeutet, daß das Folienmittelteil 23 durch die aktivierten Spannmittel
4 gespannt und gestrafft wird, damit sich dieses möglichst eng an das Gut 1 anlegt.
[0032] Als Spannmittel 4 für die Folie 2 sind für den ersten Folienvorhangteil 21 ein Klemmmittel
40 an dem Schließer 5 und für den zweiten Folienvorhangteil 22 eine geschlitzte Walze
41 vorgesehen.
[0033] Zunächst wird das Klemmmittel 40 betätigt. Dies ist durch den Pfeil 42 angedeutet,
durch welchen das Klemmmittel 40, welches leistenartig ausgebildet ist, gegen das
erste Folienvorhangteil 21 angestellt wird. In Abhängigkeit der Position des Schließers
5 wird diese Bewegung des Klemmmittels 40 gesteuert. Es ist dabei zu beachten, daß
zum einen das Klemmmittel 40 nicht zu früh bezüglich der Schließbewegung 51 des Schließers
5 angesteuert wird, um insbesondere das Folienmittelteil 23 nicht so sehr zu spannen,
daß dieses reißt, andererseits darf es nicht zu spät angesteuert werden, da sonst
eine zu geringe Straffung des Folienmittelteils 23 erfolgt und somit keine enganliegende
Folienverpackung 3 an dem Gut 1 erreicht wird. Die Klemmbewegung 42 wird hierbei durch
einen von der Steuerung überwachten Antrieb erbracht, der in Abhängigkeit der Position
des Schließers 5, die durch die Positioniereinheit 6 überwacht wird, angesteuert wird.
Durch das Festklemmen des Folienteiles 21 und der Schließbewegung 51 des Schließers
5 wird zum einen versucht weiteres Folienmaterial von der Folienrolle 29 abzuziehen.
Gleichzeitig wird aber auch das Folienmittelteil 23 durch die Abwärtsbewegung straffgezogen,
wobei dies auch mit dem aufgesetztem Niederhalter 7 geschieht, der nur sicherstellt,
daß das Gut 1 in Form bleibt, also zum Beispiel übereinander aufgeschichtete Schachteln
nicht lateral verrutschen.
[0034] In dieser Sequenz wird gezeigt, daß die Schließbewegung des Schließers gleichzeitig
mit dem Spannen beziehungsweise Straffziehen des Folienmittelteiles 23 um das Gut
1 erfolgt und für ein enges Anliegen der Folie 2 an dem Gut 1 sorgt. Dadurch wird
bei der Verpackungssequenz eine Zeitersparnis erreicht, die es erlaubt, den Verpackungszyklus
mit höherer Taktgeschwindigkeit laufen zu lassen. Dadurch wird die Leistung einer
solchen Vorrichtung, beziehungsweise Maschine oder eines solchen Verfahrens erhöht.
[0035] Gleichzeitig mit dem Klemmen des Klemmmittels 40 wird auch die Walze 41 um ihre Längsachse
gedreht. Die Walze 41 ist längsgeschlitzt, wobei durch diesen Schlitz 43 das zweite,
untere Folienvorhangteil 22 durchgeführt ist. Durch die Drehbewegung 44 (im Uhrzeigersinn)
wird insbesondere der im Bereich der Bodenfläche 15 angeordnete Folienmittelteil 23
straffgezogen, wo hingegen das Klemmmittel 40 ein Straffziehen des Folienmaterials
im Bereich der Dachfläche 14 bewirkt.
[0036] Die durch die Spannmittel beziehungsweise Klemmmittel 4, 40, 41 eingeprägten Kräfte
in der Folie sind günstigerweise im wesentlichen gleich groß um ein gleichmäßiges
Straffziehen auch des hinteren Teiles an der Seitenfläche 13 des Gutes 1 zu erreichen
und hierbei das Gut 1 nicht zu deformieren.
[0037] Während oder nach der Absenkbewegung 51 des Schließers 5 wird der Arbeitszylinder
70 des Niederhalters 7 umgesteuert, und der Niederhalter 7 nach oben, entsprechend
dem Pfeil 73, vom Gut 1 abgehoben.
[0038] Die Schließbewegung 51 des Schließers 5 wird hierbei von der Positioniereinheit 6
bewirkt. Die Positioniereinheit 6 besteht hierbei aus einem Antrieb, zum Beispiel
einem Servomotor 60 und einem Antriebsmittel 61, hier zum Beispiel einem endlos umlaufenden
Zahnriemen, der über die Klemmleiste 62 mit dem Schließer 5, der schlittenartig auf
der Schienenführung 50 sitzt, verbunden ist. Die Positioniereinheit 6 bestimmt auch
gleichzeitig die Position des Schließers 5. Die Steuerung überwacht sowohl die Funktion
der Positioniereinheit 6, wie auch die Klemm- beziehungsweise Spannbewegung der Spannmittel
4, Klemmmittel 40 oder Walze 41.
[0039] Die Walze 41 ist günstigerweise im Querschnitt im wesentlichen rund ausgebildet,
um dadurch eine übermäßige Kerbwirkung auf die Folie 2 möglichst zu vermeiden. Hierbei
sind auch die an den Schlitzenden liegenden vorgesehenen Kanten der Walze 41 zum Beispiel
abgeschrägt ausgebildet, um bei einer Spannbewegung 44 die Folie 2 nicht ungewollterweise
zu durchtrennen.
[0040] In Fig. 4 ist die letzte Sequenz des Verpackens gezeigt. Die Siegeleinheit 8, die
ebenfalls zum Beispiel auf der Schienenführung 50 gelagert ist, fährt von unten, entlang
des Pfeiles 80, nach oben, gegen die sich nun überlappenden Folienvorhangteile 21,
22. Die Ausbildung der Siegeleinheit ist hierbei bekannt und derart gestaltet, daß
zum Beispiel in einem gemeinsamen Siegelvorgang zum einen das Gut 1 mit dem nun abgetrennten
Folienmittelteil 23 zu einer fertigen Folienverpackung 3 verschweißt wird und zum
anderen der zunächst zertrennte Folienvorhang 20 wieder zusammengefügt und verschweißt
wird, um für das nächstfolgende Gut als Verpackungsmaterial, wie beschrieben, wieder
zur Verfügung zu stehen.
[0041] Während der Bewegung der Siegeleinheit 8 wird dabei das Klemmmittel 40 geöffnet (siehe
Pfeil 45), sowie die Spannwirkung der Walze 41 durch Verdrehen in Pfeilrichtung 46
(entgegen der Uhrzeigerrichtung) gelöst.
[0042] Das Gut 1 ist mit einer Folienverpackung 3 an vier Seiten umschlossen und wird auf
der Auflage 11 nach außen transportiert.
[0043] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0044] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0045] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
1. Verfahren zum Einschlagen eines Gutes mit einer Kunststofffolie, wobei das Gut gegen
einen Folienvorhang fahrend von der Folie ein- oder mehrseitig umschlossen wird und
im Einfuhrbereich neben dem Gut ein erster und ein zweiter Folienvorhangteil verbleibt
und ein dazwischenliegendes Folienmittelteil das Gut ein- oder mehrseitig umschließt
und ein Schließer den Einfuhrbereich hernach mindestens fast vollständig verschließt,
wobei mindestens eines der beiden Folienvorhangteile von einem Spannmittel gespannt
wird, damit das um das Gut liegende Folienmittelteil eng anliegt und der Schließer
die beiden Folienvorhangteile so positioniert, daß diese durch eine Siegeleinheit
miteinander verschweißt werden und die jeweils abgetrennten Enden des Folienmittelteiles
miteinander verschweißt werden, um danach das fertig eingeschlagene Gut auszugeben,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Schließer ein Klemmmittel als Spannmittel für das erste Folienvorhangteil
vorgesehen ist und das Klemmmittel bei der Schließbewegung des Schließers zumindest
für einen Teil der Schließbewegung das erste Folienvorhangteil beziehungsweise das
Folienmittelteil klemmt und so spannt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Niederhalter das Gut festhält, bevor das Folienmittelteil durch das Spannen von
einem oder beiden der Folienvorhangteile gespannt wird.
3. Verfahren nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während des Spannens des ersten Folienvorhangteiles auch das zweite Folienvorhangteil
gespannt wird.
4. Vorrichtung zum Einschlagen eines Gutes mit einer Kunststofffolie, insbesondere zum
Durchführen eines Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schließer (5) auf einer Schienenführung (50) beweglich gelagert ist und eine
Positioniereinheit (6) vorgesehen ist, die die Position des Schließers (5) überwacht
und eine Steuerung, in Abhängigkeit der Position des Schließers (5), das Klemmmittel
(40) so ansteuert, um ein Zerreißen des Folienvorhanges (20) und/oder ein Verrutschen
des Gutes (1) zu vermeiden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Positioniereinheit (6) ein Servomotor (60)dient, der über ein Antriebemittel
(61), zum Beispiel einen Zahnriemen oder eine Antriebsspindel, auf den schlittenartig
geführten Schließer (5) wirkt.
6. Vorrichtung nach einem oder beiden der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Schienenführung (50) auch der Niederhalter (7) und/oder die Siegeleinheit
(8) angeordnet ist/sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Spannmittel (4) für das zweite Folienvorhangteil (22) eine geschlitzte Walze
(41, 43) vorgesehen ist, welche um ihre Längsachse zum Spannen des zweiten Folienvorhangteiles(22)
schwenkbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmmittel (40) an dem Schließer (5) angeordnet ist, und sich mit diesem mitbewegt.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Position des Niederhalters (7) auf der Schienenführung (50) durch die Positioniereinheit
(6) und dem Schließer (5) einstellbar ist.