[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Hilfesystem zur Fehlerbehebung und Störungsvorbeugung
bei Aufzugsystemen, bei welchem mittels Funktionablöcken für die Datenerfassung und
Datenspeicherung die Ereignisdaten eines oder mehrerer Aufzugsysteme registriert werden
und beim Auftreten von Fehlfunktionen eine Datenverarbeitungseinrichtung aufgrund
der registrierten Daten Fehlerursachen diagnostiziert.
[0002] Es ist bekannt, Fehlermeldungen mit zusätzlichen Informationen zu ergänzen. Solche
zusätzlichen Angaben sind beispielsweise detailliertere Angaben über die Abweichungen
vom vorgegebenen Idealwert für eine bestimmte Funktion in einem System. Diese Angaben
sind Resultate von Vergleichsoperationen in der digitalen Datenverarbeitung und stellen
die einfachste Art einer Fehlerdiagnose dar.
[0003] Aus der EP 0 252 266 ist ein Fernverwaltungssystem für Aufzüge bekannt welches, unter
anderem, auf Prozessebene pro Prozess eine intelligente, diagnosefähige Vor-Ort-Peripherie
zur autonomen Ueberwachung eines Prozesses aufweist. Die Peripherie umfasst Mittel
zur spezifischen Anpassung an den Prozess und meldet sich mit diagnostischen Daten
über einen pro Gebäude einmal vorhandenen Kommunikationsrechner bei der Regionszentrale.
Mittels einer seriellen Schnittstelle ist eine Vor-Ort-Kommunikation mit dem Peripheriemodul
möglich. Das Peripheriemodul besitzt Mittel zur Datenerfassung und Datenausgabe in
binärer und analoger Form. Der Anschluss an die Schnittstelle erfolgt mittels eines
Wartungskoffers, welcher ein intelligentes Softwaresystem mit heuristischen Arbeitsmitteln
für die Interpretation einer anstehenden Information enthält.
[0004] Die Interpretation vorliegender Diagnosen setzt hohes und spezielles Fachwissen des
Systembenutzers voraus, welches, aus personellen Gründen, nur beschränkt vor Ort eingesetzt
werden kann und meistens nur an zentraler Stelle verfügbar ist.
[0005] Aus US 4 649 515 ist ein Diagnosesystem bekannt, welches, wenn ein Fehlerzustand
erkannt ist, die Zustandsinformationen über das Aufzugsystem erfasst und daraus anhand
eines heuristischen Regelbaums Fehler diagnostiziert. Die einzelnen heuristischen
Regeln sind mit Sicherheitsfaktoren bewertet, wodurch das System befähigt ist, die
Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit einer gestellten Diagnose zu ermitteln. Die Diagnoseerstellung
erfolgt, nachdem ein Fehler aufgetreten ist, aufgrund des zu diesem Zeitpunkt registrierten
Ist-Zustands des Aufzugsystems. Die Vorgänge vor der Fehlererkennung, die zum Fehler
geführt haben, werden also nicht analysiert.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein technisches Hilfesystem
für die Störungsvorbeugung und die Störungsbehebung bei Aufzugssystemen zu schaffen,
das bei Vorliegen von Abweichungen zwischen den aktuell vorhandenen Zuständen des
Aufzugsystems und den von einem Verhaltensmodell laufend vorausgesagten, erwarteten
Zuständen, selbständig Frühwarnungen, Fehlerursache-Diagnosen und gegebenenfalls automatische
Korrekturmassnahmen generiert.
[0007] Erreicht wird dies durch ein Hilfesystem, das einen

Diagnoseprozessor" enthält, in dem neben einem auf heuristischen Regeln basierenden
Diagnosesystem ein so genanntes

Aufzug-Verhaltensmodell" aktiv ist, wobei die registrierten Funktionsabläufe und Zustände
des Aufzugsystems ständig mit den Vorgaben des mitlaufenden Verhaltensmodells verglichen
werden.
[0008] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Massnahmen ist eine vorteilhafte
Weiterbildung und Verbesserung des in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen neuen
Hilfesystems möglich.
[0009] Im

Aufzug-Verhaltensmodell" sind die möglichen

Betriebszustände" des Aufzugsystems, insbesondere auch die im Normalbetrieb nicht
erwarteten, definiert, und es kennt die für die Übergänge von einem

Betriebazustand" zu einem anderen gültigen Bedingungen. Jeder der definierten Betriebazustände
ist durch ein Kollektiv von Soll-Zuständen der beteiligten Komponenten des Aufzugsystems
beschrieben, und diese Beschreibung umfasst auch die während der Dauer dieses Betriebszustands
erlaubten Veränderungen der Soll-Zustände.
[0010] Das Verhaltenamodell erhält dieselben Ereignis- und Statusinformationen, wie die
Systemsteuerung des Aufzugs, generiert

Bilder" der erwarteten

Betriebszustände", detektiert die ablaufenden

Betriebszustände" im Aufzugsystem und erzeugt bei Abweichungen geeignete Meldungen
oder Diagnosen, wobei die im Modell ebenfalls definierten

unerwarteten Betriebszustände" schnell und sicher Hinweise auf Fehlerquellen liefern.
[0011] Da bei weitem nicht jede festgestellte Abweichung sofort zu einer Betriebsstörung
im Aufzugssystem führt, wird ein wesentlicher Teil der vom Verhaltensmodell generierten
Meldungen und Diagnosen im Sinne der Vorbeugung von Betriebsstörungen ausgewertet,
d. h. diese Informationen stehen über eine Wartungsschnittstelle einer Wartungsperson
zur Verfügung, oder sie werden automatisch über eine temporäre Verbindung an eine
zentrale Datenbank übermittelt. In gewissen Fällen werden aufgrund der

Erkenntnisse" aus dem Verhaltensmodell selbständig Korrekturmassnahmen initiert, z.
B. die Werte gewisser Einstellparameter wie Beschleunigungs- und Verzögerungswerte
für den Antrieb, Anfangspunkt des Bremsvorgangs, Zeitverzögerungen zwischen Antriebs-
und Türfunktionen, etc., verändert. Bei Bedarf können Informationen verifiziert werden,
indem auf der Grundlage des Verhaltensmodells automatisch Tests im Aufzugsystem angestossen
werden.
[0012] Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aus dem Verhaltensmodell können auch als Input
für weitere Analysen und die Diagnoseerstellung durch das zweite, auf heuristischen
Regeln basierende Diagnosesystem dienen, das auch in der Lage ist, Fehlerbehebungshinweise
für das Wartungspersonal zu liefern.
[0013] Diser zweite Diagnoseprozess hat die Aufgabe, beim Auftreten eines Fehlers im Betriebsablauf
des Aufzugsystems Fehlerursache-Diagnosen und entsprechende Fehlerbehebungshinweise
zu generieren. Dies geschieht im wesentlichen dadurch, dass anhand von aktuellen oder
gespeicherten Zustandssignalen sowie von

Erkenntnissen" aus dem Verhaltensmodell unter Anwendung von gespeicherten

Heuristischen Regeln", Fehlerursache-Hypothesen überprüft werden, wobei die Verifizierung
einer solchen die zugehörige Diagnoseerstellung auslöst.
[0014] Verschiedene permanente bidirektionale Datenpfade zwischen dem Diagnoseprozessor,
der Wartungsschnittstelle und dem Aufzugssystem ermöglichen die nötigen digitalen
Informationsflüsse. Mittels einer weiteren Datenleitung kann bei Bedarf eine bidirektionale
Verbindung von und zu einer externen Fachdatenbank aktiviert werden, um z. B. Updates
des Verhaltensmodells oder der

Heuristischen Regeln" durchzuführen.
[0015] Ein Kommunikationsblock (Datenverkehrssteuerung) steuert den Datenverkehr zwischen
dem Diagnoseprozessor und dem Aufzugsystem.
[0016] Die Aufzug-Sübsysteme sind mit Datenspeichern ausgerüstet, welche lokale Statusinformationen,
Parameterwerte und Fehlerauflistungen enthalten, wobei diese Datenspeicher vom Diagnoseprozessor
wie auch von der Wartungsschnittstelle aus über bidirektionale Datenleitungen zugreifbar
sind.
[0017] Für die Aufzeichnung von Fahrtabläufen (Fahrtsequenzdaten) und von ausgeführten Fehlerursache-Diagnosen
sind zusätzliche Datenspeicher vorhanden, sowie Datenpfade die diese mit der Wartungsschnittstelle
und dem Diagnoseprozessor verbinden.
[0018] In der Wartungsschnittstelle sind die einer Wartungsperson zur Verfügung stehenden
Funktionablöcke

Diagnoseabruf",

Tests",

Datenbeeinflussung",

Verhaltensmodellanzeige",

Fahrtsequenzdatenanzeige" und

Diagnoseanzeige" vorhanden.
[0019] Der Diagnoseprozessor enthält die Funktionsblöcke

Aufzug-Verhaltensmodell",

Heuristisches Aufzugswissen",

Diagnoseprozess",

Überwachung des Aufzugstatus", sowie

Hilfsfunktionen" mit Testlaufgenerierung und -überwachung.
[0020] Die Diagnosemethode und die Hilfestellung im Dialog mit einer Wartungsperson vor
Ort umfassen im wesentlichen die Funktionen

Kontinuierliche Fahrtüberwachung durch Vergleich mit gespeichertem Verhaltensmodell"'

Automatische Fehlererkennung und Diagnoseerstellung",

Ablegen ausgeführter Diagnosen" für späteren Zugriff durch das Unterhaltspersonal,

Ermitteln und Bereitstellen einer Erklärung zu einer erstellten Diagnose",

Abrufen und Anzeigen einer Diagnose",

Abrufen und Anzeigen der Erklärung zu einer Diagnose" als Hilfe für die Fehlerbehebung,
mit Einsicht in den Lösungsweg,

Anordnen einer neuen Diagnose",

Abrufen und Anzeigen einer vordefinierten, einer früher registrierten oder einer aktuellen
Fahrtsequenz",

Generieren von Tests zum Lokalisieren von Fehlern",

Zugriff auf interne Status-, Parameter- und Fehlerlisten"
und

Zugriff auf den Diagnoseprozessor via temporäre Datenkommunikationsverbindung von
einer dezentralen Fachdatenbank".
[0021] Das erfindungsgemässe Hilfesystem hat gegenüber bekannten Diagnoseeinrichtungen mehrere
vorteilhafte Wirkungen. Da bei weitem nicht alle Abweichungen der Funktionen des Aufzugsystems
vom erwarteten Standardverhalten unmittelbar zu einer Betriebsstörung führen, und
das Verhaltensmodell solche Abweichungen sofort erkennt, können in vielen Fällen dank
vorbeugenden Korrekturmassnahmen Betriebsatörungen vermieden werden. Dies geschieht
dadurch, dass der Diagnoseprozessor z. B. die automatische Korrektur eines Einstellparameters
(Verzögerungswerte, Toleranzbereiche, etc.) initiert, eine Warnung mit Diagnose an
die Wartungsschnittstelle generiert oder eine solche Warnung über eine temporäre Datenkommunikationsverbindung
an eine zentrale Datenbank übermittelt.
Eine Kombination der Diagnosemöglichkeiten des Verhaltensmodells mit denjenigen des
auf

Heuristischen Regeln" basierenden Diagnoseprozesses, bei der

Erkenntnisse" des Verhaltensmodells auch Input für den heuristischen Diagnoseprozess
sind, erhöht die Wahrscheinlichkeit, schnell eine zutreffende Diagnose zu erhalten.
Dadurch, dass das Verhaltensmodell auch die Definitionen der im Normalbetrieb nicht
erwarteten

Betriebszustände" enthält, ermöglicht dieses Verfahren schnelle und präzise Diagnosen
und Vorschläge für Fehlerbehebungsmassnahmen, und ist in der Lage, bei Abweichungen
vom Normalbetrieb Grundlagen für den Entscheid betreffend

Notstop",

Eingeschränkter Weiterbetrieb" oder

Normaler Weiterbetrieb" zu liefern.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Übersicht über die Hauptkomponenten der Hilfeeinrichtung
- Fig. 2
- ein Blockschema der Hilfeeinrichtung
- Fig. 3
- einen Auszug aus dem Aufzug-Verhaltensmodell
[0024] Fig. 1 gibt einen generellen Überblick über Hauptkomponenten und Funktion der Hilfeeinrichtung,
wobei die Pfeile die möglichen Datenflüsse zwischen diesen Komponenten symbolisieren.
Die Hilfeeinrichtung ist eine Datenverarbeitungseinrichtung, die zwei Hauptkomponenten
umfasst , nämlich einen Diagnoseprozessor 2 und eine Wartungsschnittstelle 1, die
mit Aufzug-Subsystemen 3 über Datenleitungen verbunden sind. Der Diagnoseprozessor
enthält die Funktionsblöcke

Aufzug-Verhaltensmodell" 2.1,

Heuristisches Aufzugswissen" 2.2,

Diagnoseprozess" 2.3,

Überwachung des Aufzugstatus" 2.4 und

Hilfsfunktionen" 2.5.
Eine vorzugsweise in einen PC integrierte Wartungsschnittstelle 1 mit Tastatur und
Bildschirm ermöglicht einer Wartungsperson den Dialog mit dem Hilfesystem, d. h. im
wesentlichen den Zugriff auf erstellte Diagnosen, auf Hinweise für Korrekturmassnahmen,
gespeicherte Fahrtsequenzdaten, aufgezeichnete Systemereignisse, sowie auf Systemtestbefehle
für die

manuelle" Ausführung von Tests zur Verifizierung einer Diagnose.
Eine Datenverkehrssteuerung 4 (System Interface) steuert den Informationsfluss zwischen
der Hilfeeinrichtung und den zu diagnostizierenden Aufzug-Subsystemen 3.
[0025] Fig.2 zeigt in einem etwas detaillierteren Blockschema die einzelnen Funktionsblöcke
des Hilfesystems, ihre gegenseitigen Beziehungen, sowie diejenigen zum Aufzugssystem
und zur Wartungsperson. Die den einzelnen Blöcken zugeordneten Funktionsbezeichnungen
kennzeichnen ihre Hauptaufgaben. Diese können in ergänzender Form auch noch von anderen
Funktionseinheiten wahrgenommen werden, was aber zu Gunsten der Uebersichtlichkeit
und Verständlichkeit nicht mehr dargestellt ist. Dasselbe trifft auch auf die vielen
bekannten, im digitalen Datenverkehr benötigten Hilfsfunktionen zu, wie beispielsweise
Signalaufbereitung, Schnittstellensteuerung und so weiter.
Mit 1 ist die bereits erwähnte, vorzugsweise in einem PC integrierte Wartungsschnittstelle
bezeichnet. Diese stellt im erfindungsgemässen Hilfesystem eine erste Diagnostikebene
dar und dient im wesentlichen als Diagnosehandhabungsgerät. Die Wartungsschnittstelle
enthält einen Funktionsblock 1.1 zum Aufrufen einer Fehlerursache-Diagnose, einen
Funktionsblock 1.2 zum Ausführen eines Tests, einen Funktionsblock 1.3 zum Verändern
von Daten, einen Funktionsblock 1.4 zum Abrufen und Anzeigen von gespeicherten Fahrtsequenzen
sowie einen Funktionsblock 1.5 zum Abrufen und Anzeigen von Diagnoseresultaten. Mit
2 ist der Diagnoseprozessor bezeichnet. Er stellt im erfindungsgemässen Hilfesystem
die zweite Diagnostikebene dar, die die Abläufe des Aufzugsystems analysiert, vorbeugend
Verhaltensabweichungen meldet oder automatische Korrekturen auslöst sowie bei Störungen
automatisch Fehlerbehebungsdiagnosen mit Fehlerbehebungsvorschlägen erstellt. Zur
Erfüllung dieser Aufgaben verfügt der Diagnoseprozessor über einen Funktionsblock
2.1 mit dem

Aufzug-Verhaltensmodell", einen Funktionsblock 2.2 mit dem

Heuristischen Aufzugswissen", einen Funktionsblock 2.3 für den

Diagnoseprozess", einen Funktionsblock 2.4 für die

Überwachung des Aufzugstatus" und einen Funktionsblock 2.5 mit

Hilfsfunktionen", der insbesondere der Ausführung und Ueberwachung von Tests dient.
Mit 2.6 ist ein bidirektionaler Datenpfad zwischen dem Diagnoseprozessor und der Wartungsschnittstelle
bezeichnet.
[0026] Nebst Diagnoseprozessor und Wartungsschnittstelle weist das Hulfesystem noch einen
Diagnosenspeicher 6 und einen Fahrtenspeicher 5 auf, welche mit unidirektionalen Datenpfaden
2.7, 2.8 mit dem Diagnoseprozessor 2 und mit bidirektionalen Datenpfaden 1.7, 1.8
mit der Wartungsschnittstelle 1 verbunden sind. Der Datenverkehr zwischen diesen Datenspeichern
und den Aufzug-Subsystemen 3 erfolgt über eine Datenverkehrssteuerung 4 mit den bidirektionalen
Datenpfaden 4.1, und 2.10-2.13.
Ebenfalls in der Fig.2 sind die einzelnen Subsystem-Schnittstellen 3.1 bis 3.4 eines
Aufzugsystems mit den Datenpfaden zur Wartungsschnittstelle 1 und zum Diagnoseprozessor
2 dargestellt. Es sind dies eine Motorschnittstelle 3.1 mit den Speichertabellen 10,
11 und 12 für den Motorstatus, die Motorparameter und die Motor-Fehlerliste, eine
Antriebsschnittstelle 3.2 mit den Speichertabellen 13, 14 und 15 für den Antriebsstatus,
die Antriebsparameter und die Antriebs-Fehlerliste, eine Steuerungsschnittstelle 3.3
mit den Speichertabellen 16, 17 und 18 für den Steuerungsstatus, die Steuerungsparameter
und die Steuerungs-Fehlerliste und eine Türschnittstelle 3.4 mit der Speichertabelle
19 für den Türstatus. Bidirektionale Datenpfade 2.10, 2.11, 2.12 und 2.13 dienen dem
Datenverkehr zwischen diesen Subsystemen und dem Diagnoseprozessor. Bidirektionale
Datenpfade 1.10, 1.11 und 1.12 dienen dem Datenverkehr zwischen den erwähnten Subsystemen
und der Wartungsachnittstelle. Der bereits erwähnte Datenpfad 2.6 dient der unmittelbaren
Datenkommunikation zwischen Wartungsschnittstelle 1 und Diagnoseprozessor 2. Die Subsysteme
3.1 bis 3.4 weisen zudem interne Datenverbindungen 7, 8 und 9 auf. Auf diesen Datenverbindungen
gelangen Steuerkommandos von der Steuerungsschnittstelle 3.3 zu allen anderen Schnittstellen
3.1, 3.2 und 3.4 und werden Status- und Fehlermeldungen von den Schnittstellen 3.1,
3.2 und 3.4 an die Steuerungsschnittstelle 3.3 übertragen.
[0027] Die Datenflüsse auf den bidirektionalen Datenpfaden 2.10 bis 2.13 zwischen den Subsystemen
3.1 bis 3.4 und dem Diagnoseprozessor enthalten abfragen, Kommandos, Statusangaben
und Fehlermeldungen. Die Datenflüsse auf den bidirektionalen Datenpfaden 1.10-1.12
zwischen den Subsystemen 3 und der Wartungsschnittstelle 1 enthalten Parameter- und
Statusdaten, sowie Kommandos und Fehlermeldungen. Auf dem bidirektionalen Datenpfad
2.6 zwischen Diagnoseprozessor und Wartungsschnittstelle verkehren hauptsächlich Diagnosedaten,
Fahrtsequenzdaten, Testkommandos und Testresultate.
Fahrtsequenzdaten sind während des Aufzugbetriebs registrierte Aufzeichnungen von
Signalen und Werten, welche im wesentlichen Informationen über Fahrtzeit, Geschwindigkeit,
Beschleunigung, Verzögerung, Kabinenstandort, Kabinenbelastung, Fahrbefehle, Türfunktion,
Bremsfunktion, Zustand des Sicherheitskreises, Störungs- und/oder Verschleissmeldungen,
etc. enthalten. Sie sind im Fahrtsequenzdatenspeicher 5 gespeichert, wobei in diesem
Datenspeicher vordefinierte Standard-Fahrtsequenzen für Normalfahrt, Inspektionsfahrt
und Initialisierungsfahrt sowie jeweils die Daten der zuletzt erfolgten Fahrten wie
auch der aktuell ablaufenden Fahrt verfügbar sind. Fahrtsequenzdaten können einerseits
zur Anzeige am Monitor von der Wartungsschnittstelle abgerufen werden und dienen dem
Benutzer als Grundlage für eine nicht-automatische Analyse von Störungen.
[0028] Zwischen dem Diagnoseprozessor 2 und einer externen Fachdatenbank 25 kann eine temporäre
Datenkommunikationaverbindung 24 hergestellt werden. Diese kann beispielsweise dazu
dienen, das heuristische Aufzugswissen 2.2 im Diagnoseprozessor mit Informationen
von anderen Aufzugsanlagen auf den aktuellsten Wissensstand zu bringen oder Hinweise
vom Hilfesystem auf erforderliche Massnahmen zu übermitteln.
[0029] Die aufgeführten und beschriebenen Elemente des Hilfesystem bestehen aus Hardware-
und Software-Komponenten, welche weitgehend im Aufzugssystem integriert sein können.
[0030] Ein Anwendungsbeispiel mit Bezug auf Fig.2 soll im folgenden Funktion und Diagnosemethodik
des Hilfesystems näher erläutern. Es wird der Prozess einer benutzergeführten Diagnoseerstellung
und Diagnoseausgabe beschrieben, bei dem zwei externe Akteure (Wartungsperson und
Aufzug) interaktiv mit den internen Prozessen der Wartungsschnittstelle und des Diagnoseprozessors
kommunizieren. Folgende Schritte werden dabei vollzogen:
- Der Benutzer ruft bei Vorliegen einer Störung über den Wartungsschnittstellen-Funktionsblock

Diagnoseresultate Anzeigen" 1.5 eine Fehlerursache-Diagnose ab. Er erhält aus da Diagnosespeicher
6 eine Diagnose mit den relevanten Erklärungen angezeigt.
- Der Benutzer ordert über Funktionsblock 1.4 eine Fahrtsequenzanzeige, wobei er aus
den Optionen

Aktuelle Fahrtsequenzdaten",

früher registrierte Fahrtsequenzdaten" oder

Vordefinierte Fahrtsequenzdaten" wählen kann, und erhält die gewünschte Sequenz aus
dem Fahrtsequenzdatenspeicher 5 auf dem Monitor der Wartungsschnittstelle 1 angezeigt.
Er versucht, durch Analyse und Vergleich dieser Fahrtsequenzen die Fehlerursache zu
erkennen.
- Ist der Benutzer nach den vorhergehenden Schritten nicht in der Lage, das vorliegende
technische Problem zu lösen, beziehungsweise die Störung zu beheben, lässt er über
den Wartungsschnittstellen-Funktionsblock

Test Ausführen" 1.2 einen Test durchführen und erhält vom Diagnoseprozessor 2 über
die Wartungsschnittstelle die Testresultate aufgrund eines internen Vergleiches zwischen
dem festgestellten und dem gemäss Aufzug-Verhaltensmodell 2.1 zu erwartenden Verhalten
des Aufzugs. Aufgrund der Abweichung vom Verhaltensmodell wird intern bereits eine
Diagnose erstellt, die angezeigt oder dem Funktionsblock

Diagnoseprozess" zur Weiterbehandlung auf Basis des

Heuristischen Aufzugswissens" übermittelt wird.
- Der Benutzer gibt über den Funktionsblock

Diagnose Aufrufen" 1.1 der Wartungsschnittstelle eine Diagnoseanforderung ein. Der
Funktionsblock

Überwachung des Aufzugstatus" 2.4 des Diagnoseprozessor 2 ruft die aktuelle Status-,
Parameter- und Fehlersituation der Aufzug-Subsysteme 3 aus den relevanten Datenspeichern
10-18 ab. Der Funktionsblock

Diagnoseprozess" 2.3 generiert aufgrund dieser Informationen sowie der im Block

Heuristisches Aufzugswissen" 2.2 gespeicherten Fehlerursache-Hypothesen mit zugehörigen
Regeln eine neue Fehlerursache-Diagnose, die dann von der Wartungsschnittstelle angezeigt
wird.
[0031] Der Wartungsperson stehen mit dem Hilfesystem noch einige weitere Dienste zur Verfügung.
Sie kann beispielsweise jederzeit auf den Diagnosenspeicher 6 zugreifen, kann Status-
und Parameterdaten 10-18 abrufen, mit dem Funktionsblock 1.4 Fahrtabläufe in "real
time" verfolgen und so jederzeit interaktiv mit dem Hilfesystem kommunizieren.
[0032] Nebst der Fehlerursache-Diagnose dienen vor allem die zusammen mit dieser generierten
Erklärungen als eigentliche Hilfestellung für die Problemlösung. Diese auf Exportenwissen
basierenden Erklärungen werden unter Einbezug des heuristischen Aufzugsfachwissens
und früher ermittelter Diagnoseresultate formuliert und enthalten insbesondere konkrete
Hinweise auf Massnahmen zur Beseitigung der diagnostizierten Probleme. Mit dieser
Methode und der Einrichtung des vorliegenden Hilfesystems kann die technische Problemlösung
an eine tiefere Fachwissenastufe delegiert werden.
[0033] Im folgenden werden, mit Hinweisen auf die Darstellung in Fig.2, die einzelnen internen
Prozesse und Elemente des Hilfesystem detaillierter erklärt und kommentiert. Es betrifft
dies die folgenden Prozesse und Funktionsblöcke:
- Ueberwachung des Aufzugsstatus 2.4
- Hilfsfunktionen / Testprozess 2.5
- Aufzug-Verhaltensmodell 2.1
- Diagnoseprozess 2.3
- Heuristisches Aufzugswissen 2.2
- Fahrtsequenzen Anzeigen 1.4
- Ausgabe der Diagnose mit Erklärung 1.5
- Aufzugstatus, Parameter und Fehlermeldungen 10-19
- Speicherung von Diagnose und Erklärung 6
[0034] Funktionsblock

Ueberwachung des Aufzugsstatus" 2.4 :
Dieser Prozess kommuniziert mit den Aufzugssubsystemen 3 und umfasst das Empfangen
von Status- und anderen Meldungen, welche Bestandteil der normalen Aufzugsfunktion
sind , sowie das Abrufen von Status-, Parameter- und Fehlermeldungen, welche nicht
automatisch gesendet werden. Aufgrund dieser Ueberwachung kann das Hilfesystem entscheiden,
ob und wann eine Diagnose erstellt werden soll. Empfangene Informationen werden in
ein für die Diagnoseproduktion kompatibles Format konvertiert und als momentan aktuelle
Fahrtsequenz in Datenspeicher 5 gespeichert.
Der hier beschriebene Funktionsblock unterstützt auch die Wartungaschnittatelle im
interaktiven Dialog mit dem Hilfesystem.
[0035] Funktionsblock

Hilfafunktionen / Testprozess" 2.5 :
Dieser Funktionsblock hat vorwiegend die Aufgabe, die Ausführung von vordefinierten
Tests zu steuern und zu überwachen. Solche Tests werden entweder vom Benutzer abgerufen
oder vom Funktionsblock

Diagnoseprozess" automatisch initiert und vom entsprechenden Aufzug-Subsystem ausgeführt.
Die Resultate der Tests werden als zukünftige Referenz gespeichert und stehen dem
Benutzer sowie dem Diagnoseprozess zur Verfügung.
[0036] Funktionsblock

Aufzug-Verhaltensmodell" 2.1 :
Das Aufzug-Verhaltensmodel ist der wesentlichste Bestandteil des erfindungsgemässen
Hilfesystems. Vereinfacht ausgedrückt ist das Verhaltensmodell ein Programm, in dem
sämtliche möglichen

Betriebszustände" des Aufzugsystems, auch die im Normalbetrieb unerwarteten, definiert
sind und zeitsynchron mit den realen Vorgängen im Aufzugsystem ablaufen. Es sagt voraus,
in welche Betriebszustände von einem momentan vorhandenen Zustand aus das Aufzugsystem
im Normalbetrieb wechseln darf, und kennt alle Bedingungen, die für einen solchen
Betriebszustandswechsel erfüllt sein müssen. Jeder

Betriebszustand" ist durch ein Kollektiv von definierten Zuständen der beteiligten
Aufzugkomponenten gekennzeichnet und enthält auch Informationen darüber, welche Komponenten
während seiner Dauer ihren Zustand ändern dürfen. Beispiele für solche Betriebszustände
sind

Aufzug steht in Türzone",

Vorbereitung für Fahrt",

Fahren",

Ankunft auf Stockwerk",

Aufzug steht ausserhalb einer Türzone", etc, wie sie in Fig. 3 als Ausschnitt aus
dem Verhaltensmodell dargestellt sind. Das Verhaltensmodell 2.1 erhält dieselben Ereignis-
und Statusinformationen wie die Systemsteuerung des Aufzugs und erkennt unmittelbar
jeden Übergang des Aufzugsystems von einem

Normalen Betriebs zustand" zu einem

Nicht erwarteten Betriebszustand". Ein nicht oder nicht rechtzeitig erfolgter Betriebszustandswechsel
wird ebenfalls sofort festgestellt, wie auch jede Statusveränderung einer Komponente,
die innerhalb eines bestimmten Betriebszustands nicht vorkommen darf. Dadurch, dass
das Verhaltensmodell auch die Definitionen der im Normalbetrieb nicht erwarteten

Betriebszustände" enthält, kann dieses Verfahren bei Abweichungen vom Normalbetrieb
Grundlagen für den Entscheid betreffend

Notstop"'

Eingeschränkter Weiterbetrieb" oder

Normaler Weiterbetrieb" liefern, sowie besonders detaillierte und präzise Diagnosen
und Vorschläge für Fehlerbehebungsmassnahmen generieren. Das Verhaltensmodel ist ständig
aktiv, was ermöglicht, Abweichungen vom korrekten Betriebsablauf mit minimaler Verzögerung
zu erkennen, Einzelheiten zu speichern und gegebenenfalls unverzüglich automatische
Korrekturmassnahmen (z. B. Veränderung von Parameterwerten) zu initieren.
Da bei weite nicht alle Abweichungen vom Standardverhalten unmittelbar eine Betriebsstörung
bewirken, ist es mit der vorgeschlagenen Hilfeeinrichtung möglich, zukünftigen Betriebsunterbrechungen
vorzubeugen. Dies kann durch unterschiedliche Reaktionen erfolgen. Entweder initiert
der Funktionsblock

Aufzug-Verhaltensmodell" 2.1 aufgrund der festgestellten Abweichung eine automatische
Korrektur (z. B. eines Parameterwerts) oder er generiert zuhanden einer Wartungsperson
einen Hinweis auf ein detektiertes Problem, eventuell kombiniert mit einen Vorschlag
für eine Korrekturmassnahme, und/oder er stösst eine Diagnose durch den Funktionsblock

Diagnoseprozess" 2.3 an, wobei bereits gewisse Erkenntnisse aus dem Verhaltensmodell
für einen gezielteren Diagnoseprozess aufgrund der

Heuristischen Regeln" bereitgestellt werden. Das Wartungspersonal kann die gespeicherten
Informationen und Diagnoseresultate über die Wartungsschnittstelle 1 herauslesen,
oder es erhält diese Informationen über die temporäre Kommunikationsverbindung 24
an die externe Datenbank 25 übermittelt.
Fig. 3 zeigt einen Auszug aus dem Verhaltensmodell für eine sogenannte

Normalfahrt". Die definierten

Betriebszustände" sind

Aufzug steht in Türzone",

Aufzug steht in Türzone mit offener Tür",

Vorbereitung für Fahrt",

Fahrbereitschaft",

Fahren",

Ankunft auf Stockwerk" und

Aufzug steht ausserhalb der Türzone", wobei letzterer ein Beispiel für einen

Unerwarteten Betriebszustand" darstellt.
Die gepfeilten Linien symbolisieren die Übergänge und deren Richtung von einem

Betriebs zustand" zu einem anderen. Ein Zustandawechsel des Aufzugsystems, welcher
im Verhaltensmodell einen Übergang von einem

Normalen Betriebszustand" zu einem

Unerwarteten Betriebszustand" verursacht, wird als Fehler erkannt. Die Beschriftungen
der gepfeilten Linien in Fig. 3 nennen die hauptsächlichen Bedingungen, die für den
jeweiligen Übergang vorausgesetzt sind. Nicht dargestellt ist hier, dass zu jedem

Betriebszustand" ein Kollektiv von den beteiligten Komponenten zugeordneten Zuständen
gehört, die ebenfalls laufend überprüft werden.
[0037] Funktionsblock

Diagnoseprozess" 2.3 :
Dieser Funktionsblock steuert einen Prozess, der aufgrund eines Benutzerbefehls oder
automatisch nach dem Auftreten eines Fehlers in Gang gesetzt wird. Aufgabe dieses
Prozesses ist es, mit Hilfe eines sogenannten Schlussfolgerungs-Algorithmus (Inference
Engine) unter Anwendung heuristischer Regeln, gespeicherte Fehlerursache-Hypothesen
zu testen, wobei diese heuristischen Regeln auf die momentan verfügbaren Informationen
über den Zustand der relevanten Aufzugkomponenten, über Werte der Einstellparameter,
über Fehlermeldungen von Subsystemen, etc. sowie auf vom Verhaltensmodell gelieferte
Informationen angewandt werden. Die heuristischen Regeln beschreiben in Form von komplexen
Regelbäumen, welche Kombinationen von Zuständen der beteiligten Aufzugkomponenten
zu welchen Fehlersymptomen führen.
Ist eine Fehlerursache-Hypothese vollständig verifiziert, so erstellt dieser Funktionsblock
die entsprechende Fehlerursache-Diagnose sowie gegebenenfalls dazugehörige Fehlerbehebungshinweise
und gibt diese aus. Zwischen-Testresultate und Zwischenentscheide werden gespeichert,
damit der Diagnoseverlauf nachvollziebbar ist.
[0038] Funktionsblock

Heuristisches Aufzugswissen" 2.2 :
Diese Datenbank enthält eine Sammlung der oben erwähnten anwendungsspezifischen Fehlerursache-Hypothesen
mit den zugehörigen heuristischen Regeln welche zum diagnostizieren eines Problems
gebraucht werden. Die Hypothesen und Regeln basieren wesentlich auf der Erfahrung
und dem Spezialwissen von Fachleuten aufgrund von Systemtests wie auch aus Störungsbehebungen
in installierten Anlagen. Sie werden in einer Fachdatenbank gesammelt, aufgearbeitet
und von Fachleuten in das hierarchisch gegliederte Regelwerk integriert. Über die
in Fig. 2 dargestellte temporäre Kommunikationsverbindung 24 kann der Benutzer des
Hilfesystems aus der erwähnten Fachdatenbank 25 ein Update des

Heuristischen Aufzugswissens" abrufen.
[0039] Funktionsblock

Fahrtsequenzen Anzeigen" 1.4 :
Mit diesem Prozess werden auf Abruf Fahrtsequenzdaten vom Fahrtsequenzdatenspeicher
5 ausgegeben und auf dem Bildschirm der Wartungsschnittstelle 1 angezeigt. Bei Bedarf
und Abruf kann die aktuelle Fahrtsequenz in "real time" ausgegeben und dem Benutzer
laufend angezeigt werden. Der Benutzer hat auch Zugriff auf die vordefinierten sowie
die früher registrierten Fahrtsequenzen und kann diese abrufen und wiederholt anzeigen
lassen.
[0040] Funktionsblock

Ausgabe der Diagnose mit Erklärung" 1.5 :
Dieser Prozess bewirkt auf Abruf die Ausgabe und Anzeige einer Diagnose mit Erklärung
vom Diagnosespeicher 6. Ferner ist der Abruf und die Anzeige von früheren Diagnosen
und Erklärungen möglich, sowie auch in

real-time" die Anzeige der Diagnoseerstellung selbst.
[0041] Funktionsblock

Aufzugsstatus, Parameter und Fehlermeldungen" 10-19 :
Diese Funktion beinhaltet die laufende Registrierung der das Verhalten des Aufzugs
bestimmenden und rückmeldenden Signale, der den Komponenten zugeordneten Parameterwerte,
Zustands-Informationen und Fehlermeldungen, etc. Diese werden für den zuletzt abgelaufenen
Zeitabschnitt des Aufzugbetriebs in lokalen Datenspeichern der Subsysteme 3.3 gespeichert.
Fig. 2 zeigt Datenspeicher 10-18 für Statussignale, Parameterwerte und Fehlermeldungen,
jeweils für den Antriebsmotor, die Antriebsregelung und das Aufzugsystem (Steuerung),
sowie Datenspeicher 19 für den Kabinentür-Status, die jeweils vorzugsweise auf den
Haupt-Leiterplatten der zugehörigen Subsysteme angeordnet sind. Auf sie wird beim
Ablauf von manuellen oder automatischen Diagnoseprozessen zugegriffen, wobei diese
Zugriffe über die bidirektionalen Datenpfade 2.10-2.13 / 1.10-1.12 zwischen diesen
Datenspeichern und dem Diagnoseprozessor sowie der Wartungsschnittstelle stattfinden.
[0042] Funktionsblock

Speicherung von Diagnose und Erklärung" 6 :
Die Resultate der laufenden und von zwei vorhergehenden Fehlerursache-Diagnosen mit
den entsprechenden Erklärungen sind in diesem Speicher abgelegt und sind abrufbar
durch die Wartungsperson für spätere Ermittlungen.
[0043] Die schematische Darstellung der Funktionsblöcke in den Fig. 1 und 2 dient vor allem
der Erklärung des Erfindungsgegenstandes, seiner funktionalen Einzelheiten und ihrer
funktionalen Beziehungen untereinander. Die praktische Anordnung der Funktionseinheiten
des Hilfesystems in einem Aufzugssystem kann, beispielsweise durch dezentrale Integration
in die Aufzug-Subsysteme 3, bei gleichen einrichtungsmässigen und methodischen Merkmalen,
von den gezeigten Darstellungen abweichen. Es ist auf diese Weise möglich, das Erstellen
von Diagnoseteilen auf die Subsystemebenen hinunter zu delegieren und somit den Diagnoseprozessor
2 zugunsten einer höheren Arbeitsgeschwindigkeit zu entlasten und/oder für weitere
Diagnoseaufgaben einzusetzen. Oder es können beispielsweise auch Funktionsteile der
Wartungsschnittstelle in Funktionsteilen des Diagnoseprozessors integriert sein oder
umgekehrt.
[0044] Weitere Diagnoseaufgaben, deren Bearbeitung prinzipiell gleich sind wie vorgängig
beschrieben, fallen bei einem Einsatz des erfindungsgemässen Hilfesystem bei einer
Aufzugsgruppe mit mehreren Aufzugssystemen an.
Bezugszeichenliste:
[0045]
- 1
- Wartungsschnittstelle
- 1.1
- Funktionsblock

Diagnose Aufrufen"
- 1.2
- Funktionsblock

Test Ausführen"
- 1.3
- Funktionsblock

Daten Ändern"
- 1.4
- Funktionsblock

Fahrtsequenzdaten Anzeigen"
- 1.5
- Funktionsblock

Diagnoseresultate Anzeigen"
- 1.7
- Bidirektionaler Datenpfad
- 1.8
- Bidirektionaler Datenpfad
- 1.10
- Bidirektionaler Datenpfad
- 1.11
- Bidirektionaler Datenpfad
- 2.
- Diagnoseprozessor
- 2.1
- Funktionsblock

Aufzug-Verhaltensmodell"
- 2.2
- Funktionsblock

Heuristisches Aufzugswissen"
- 2.3
- Funktionsblock

Diagnoseprozess"
- 2.4
- Funktionsblock

Überwachung des Aufzugstatus"
- 2.5
- Funktionsblock

Hilfsfunktionen"
- 2.6
- Bidirektionaler Datenpfad
- 2.7
- unidirektionaler Datenpfad
- 2.8
- unidirektionaler Datenpfad
- 2.10
- Bidirektionaler Datenpfad
- 2.11
- Bidirektionaler Datenpfad
- 2.12
- Bidirektionaler Datenpfad
- 2.13
- Bidirektionaler Datenpfad
- 3
- Aufzug-Subsysteme
- 3.1
- Motorschnittstelle
- 3.2
- Antriebsschnittstelle
- 3.3
- Steuerungsschnittstelle
- 3.4
- Türantriebsschnittstelle
- 4
- Datenverkehrssteuerung
- 4.1
- Bidirektionaler Datenpfad
- 4.2
- Bidirektionaler Datenpfad
- 5
- Fahrtsequenzdatenspeicher
- 6
- Diagnosenspeicher
- 7
- interne Datenverbindung
- 8
- interne Datenverbindung
- 9
- interne Datenverbindung
- 10
- Datenspeicher

Motorstatus"
- 11
- Datenspeicher

Motorparameter"
- 12
- Datenspeicher

Motorfehlerliste"
- 13
- Datenspeicher

Antriebsstatus"
- 14
- Datenspeicher

Antriebaparameter"
- 15
- Datenspeicher

Antriebsfehlerliste"
- 16
- Datenspeicher

Aufzugsstatus"
- 17
- Datenspeicher

Aufzugssystemparameter"
- 18
- Datenspeicher

Aufzugssystemfehlerliste"
- 19
- Datenspeicher

Türstatus"
- 24
- Temporäre Datenkommunikationsverbindung
- 25
- Externe Fachdatenbank
1. Hilfesystem zur Fehlerbehebung und Störungsvorbeugung bei Aufzugsystemen, bei welchem
mittels Einrichtungen für die Datenerfassung und die Datenspeicherung die Ereignisdaten
der Subsysteme (3) eines oder mehrerer Aufzugsysteme registriert werden und beim Auftreten
von Fehlfunktionen durch eine Datenverarbeitungseinrichtung Fehlerursachen aufgrund
der registrierten Daten diagnostiziert werden, dadurch gekennzeichnet, dass in diesem
Hilfesystem mit Hilfe eines Diagnoseprozessors (2) die registrierten Funktionsabläufe
und Zustände des Aufzugsystems laufend mit den Vorgaben eines mitlaufenden Verhaltensmodells
(2.1) verglichen werden.
2. Hilfesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Verhaltensmodell
die Definition der im Aufzugbetrieb "erwarteten" wie auch der

unerwarteten Betriebszustände" enthält, sowie die Bedingungen für die Übergänge von
einem Betriebszustand zu einen anderen kennt, dass jeder der Betriebszustände durch
ein Kollektiv von Soll-Zuständen der beteiligten Komponenten des Aufzugsystems beschrieben
ist und diese Beschreibung auch die während der Dauer dieses Betriebszustands erlaubten
Veränderungen der Soll-Zustände umfasst.
3. Hilfesystem nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhaltensmodell
aufgrund von festgestellten Abweichungen zwischen auftretenden Zuständen des Aufzugsystems
und den

Erwarteten Zuständen" des Verhaltensmodells, wie auch aufgrund von analysierten

Nicht erwarteten Zuständen" Fehlerursache-Diagnosen oder Meldungen generiert.
4. Hilfesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhaltensmodell bereits bei Abweichungen zwischen auftretenden Zuständen
des Aufzugsystems und den

Erwarteten Zuständen" des Verhaltensmodells, die noch keine Betriebsstörung verursachen,
Diagnosen und Hinweise im Sinne einer Störungsvorbeugung zuhanden des Wartungspersonals
erzeugt und/oder selbständig gewisse Tests oder Korrekturmassnahmen initiert, wobei
dazu insbesondere auch die im Verhaltensmodell definierten

unerwarteten Betriebszustände" Informationen liefern.
5. Hilfesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass Erkenntnisse aus dem Verhaltensmodell gegebenenfalls zur weiteren Analyse und
Diagnoseerstellung an einen Funktionsblock weitergeleitet werden, der Fehlerursache-Diagnosen
aufgrund von heuristischen Regeln erstellt.
6. Hilfesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass dieses einen Funktionsblock enthält, der Fehlerursachen-Diagnosen erstellt, indem
er mittels eines Schlussfolgerungs-Algorithmus, unter Anwendung heuristischer Regeln,
gespeicherte Fehlerursache-Hypothesen testet, wobei diese Regeln auf momentan verfügbare
Informationen über den Status der Aufzugsystemkomponenten wie auch auf vom Verhaltensmodell
gelieferte Informationen angewandt werden.
7. Hilfesystem zur Fehlerbehebung und Störungsvorbeugung bei Aufzugsystemen, bestehend
im wesentlichen aus Funktionsblöcken (3.1-3.4) für die Erfassung von Ereignisdaten,
Datenspeichereinheiten (5,6, 10-19)für diese Daten, einer Datenverarbeitungseinrichtung
sowie Benutzer- und Kommunikationsschnittstellen, das die Ereignisdaten der Subsysteme
(3) einer oder mehrerer Aufzugsanlagen aufzeichnet und beim Auftreten von Fehlfunktionen
aufgrund der gespeicherten Daten Fehlerursachen diagnostiziert, dadurch gekennzeichnet,
dass die Datenverarbeitungseinrichtung einen Diagnoseprozessor (2) enthält der die
registrierten Funktionsabläufe und Zustände des Aufzugsystems laufend mit den Vorgaben
eines mitlaufenden Verhaltensmodells (2.1) vergleicht.
8. Hilfesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die das Aufzugsystem (3) bildenden, intern mit Datenleitungen (7,8,9) verbundenen
Subsysteme Antriebsmotor (3.1), Antriebssteuerung (3.2), Aufzugssteuerung (3.4) und
Türantrieb (3.4) über die Kommunikationsverbindungen (1.10-1.12, 2.10-2.13) und lokale
Schnittstellen von einer Wartungsschnittstelle (1) und vom Diagnoseprozessor (2) aus
zugreifbare lokale Status-, Parameter und Fehlerspeicher (10-18) aufweisen.
9. Hilfesystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine temporäre Kommunikationsverbindung (25) zwischen der Wartungsschnittstelle
(1) oder dem Diagnoseprozessor (2) mit einer zentralen Fachdatenbank (25) herstellbar
ist.
10. Hilfesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,dass der
Diagnoseprozessor (2) die Funktionsblöcke

Verhaltensmodell" (2.1),

Heuristisches Aufzugswissen" (2.2),

Diagnoseprozess" (2.3),

Überwachung des Aufzugstatus" (2.4) und

Hilfsfunktionen / Testprozess" (2.5) aufweist.