[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Ausführung von Arbeiten in einem Aufzugsschacht,
in dem eine Aufzugskabine mit Wartungsbühne verfahrbar ist, von der aus die Arbeiten
ausführbar sind.
[0002] Aus der Schrift JP 05097357 ist eine Einrichtung für den Unterhalt von Schachtausrüstung
einer Aufzugsanlage bekannt geworden. In einer Aufzugskabine ist ein aus der Kabinenwand
klappbares Podest vorgesehen, das als Standfläche für das Unterhaltspersonal während
den Unterhaltsarbeiten dient. Im Dach der Aufzugskabine ist eine mittels Deckel verschliessbare
Luke vorgesehen, die den Zugang zur Schachtausrüstung gewährt. Das Unterhaltspersonal
stellt sich auf das Podest und kann mit aus der Kabine ragendem Oberkörper die Arbeiten
im Schacht ausführen.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Einrichtung liegt darin, dass die das Podest tragende
Kabinenwand mechanisch verstärkt werden muss und zudem Beschläge zum Klappen und Feststellen
des Podests notwendig sind, an denen die Aufzugsbenutzer mit Kleidungsstücken oder
Gegenständen hängen bleiben können, weil das Podest sich im Aufenthaltsbereich der
Aufzugsbenutzer befindet.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und eine
Einrichtung für Arbeiten in einem Aufzugsschacht zu schaffen, die weder für das Unterhaltspersonal
noch für die Aufzugsbenutzer in der Aufzugskabine eine Gefahr darstellt.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass für die Aufzugskabinenbenutzer keine Gefahr besteht, sich an Teilen der Wartungsbühne
zu verletzen, weil die Wartungsbühne sich ausserhalb des Aufenthaltsbereiches der
Aufzugskabinenbenutzer befindet. Ausserdem gibt es an den Kabinenwänden keine Angriffspunkte
für Vandalismus wie beispielsweise Kanten, Scharniere, Fugen, etc.. Das Kabineninterieur
wird durch die Wartungsbühne nicht beeinträchtigt. Verkaufsstrategisch ist die ästhetische
Aufmachung des Kabineninterieurs von grosser wirtschaftlicher Bedeutung. Die erfindungsgemässe
Wartungsbühne kommt dieser Forderung beispielsweise durch die unsichtbare Anordnung
der Wartungsbühne im Boden voll und ganz entgegen. Die erfindungsgemässe Wartungsbühne
hat auch eine erhöhte Tragfähigkeit, sodass im Schacht zu montierende oder demontierte
Teile auf der Wartungsbühne zwischengelagert, angehoben bzw. abgesenkt werden können.
Die Lage der Luke bzw. der Deckenöffnung im Dach der Aufzugskabine zur Ausführung
der Arbeiten im Aufzugsschacht kann so gewählt werden, dass die Luke nicht von im
Schachtkopf angeordneter Schachtausrüstung überragt wird, wobei in diesem Fall die
Wartungsbühne in der Projektion der Luke liegt und ausserdem eine ausreichend grosse
Standfläche hat. Die Lage der Luke, die ausreichende Standfläche und die erhöhte Tragfähigkeit
der Wartungsbühne gewährleisten die Sicherheit des Unterhaltspersonal. Ausserdem ist
die Wartungsbühne in der Höhe stufenlos einstellbar, äusserst einfach in der Bedienung
und ohne Aufwand rasch betriebsbereit.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert.
[0007] Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer auf der obersten Haltestelle stehenden
Aufzugskabine mit Wartungsbühne in einem Aufzugsschacht mit verkürztem Schachtkopf.
[0008] In der Fig. 1 ist mit 1 ein durch Schachtwände 1.2 begrenzter Aufzugsschacht bezeichnet,
in dem eine Aufzugskabine 2 verfahrbar ist. Im Schachtkopf 3 ist eine Treibscheibe
5 angeordnet, die mit einem nicht dargestellten Antrieb in Verbindung steht. Die Treibscheibe
5 und/oder der Antrieb ist beispielsweise von einer Wandkonsole 6 getragen. Ein Tragseil
7 hat einen nicht dargestellten Seilverlauf beispielsweise von einem Fixpunkt über
eine Umlenkrolle der Aufzugskabine 2 oder bei einer Unterschlingung über zwei Umlenkrollen,
weiter über die Treibscheibe 5, weiter über eine Umlenkrolle eines nicht dargestellten
Gegengewichtes und weiter zu einem weiteren Fixpunkt.
[0009] Eine mit 10 bezeichnete Wartungsbühne ist in der Aufzugskabine 2 angeordnet und dient
der Wartung von Schachtausrüstung, wie beispielsweise Treibscheibe 5, Antrieb, Tragseil
7, Führungsschienen, Schachtschalter, etc.. Eine Standfläche von der aus die Arbeiten
im Aufzugsschacht 1 ausgeführt werden, ist im weiteren mit Podest 12 bezeichnet, das
gleichzeitig auch den Boden der Aufzugskabine 2 bildet. Das Podest 12 ist mittels
einer auf dem Scherenprinzip arbeitenden Hebeeinrichtung 13 höhenverstellbar. Für
den Transport von Personen und Gütern ist das Podest 12 in der mit unterbrochener
Linie gezeigten Lage, in der die Hebeeinrichtung 13 unter dem Podest 12 bzw. unter
dem Kabinenboden 13 verstaut ist. Für Wartungsarbeiten im Aufzugsschacht 1 ist das
Podest 12 bis zur gezeigten Lage stufenlos höhenverstellbar.
[0010] Die Hebeeinrichtung 13 besteht aus einer Doppelschere 13.1 die in der Mitte mittels
einer motorisierten Spindel 13.2 antreibbar ist. Im gezeigten Beispiel ist als Spindelantrieb
ein Motor 13.3 vorgesehen. Anstelle des Motors 13.3 kann auch eine Handkurbel als
Spindelantrieb dienen. Die Hebeeinrichtung 13 kann auch pneumatisch oder hydraulisch
beispielsweise auf dem Kolben-/Zylinderprinzip angetrieben sein.
[0011] Im Dach der Aufzugskabine 2 ist eine Luke 14 vorgesehen, die mittels eines Lukendeckels
14.1 verschliessbar ist. Wie in Fig. 1 gezeigt ist der Lukendeckel 14.1 klappbar,
er kann auch als abnehmbarer Lukendeckel 14.1 ausgeführt sein.
[0012] Die Stellung des Lukendeckels 14.1 wird von einer Aufzugssteuerung 15 beispielsweise
mittels eines ersten Endschalters 15.1 überwacht. Sobald die Luke 14 wie in Fig. 1
mit unterbrochener Linie gezeigt, geöffnet wird, wird der Aufzugsbetrieb beispielsweise
mittels eines vom ersten Endschalter 15.1 betätigbaren Relais 15.2 der Aufzugssteuerung
15 von Normalbetrieb auf Revisionsbetrieb umgeschaltet, wobei die Funktionen von zwei
Tastern eines Kabinentableaus 16 verändert wird. Bei Normalbetrieb hat ein erster
Taster 16.1 die Funktion eines manuellen Türschliessers, ein zweiter Taster 16.2 hat
die Funktion eines manuellen Türöffners, wobei die Stockwerk- und Kabinentür mittels
der Aufzugssteuerung 15 und des Türantriebes schliessbar ist oder geöffnet werden
kann. Bei Revisionsbetrieb sind die beiden Kontakte 15.21, 15.22 des Relais 15.2 in
der gezeigten Stellung, in der der Motor 13.3 mittels der Taster 16.1, 16.2 direkt
in Abwärtsrichtung bzw. in Aufwärtsrichtung ansteuerbar ist. Der Weg des Podests 12
in Aufwärtsrichtung wird begrenzt durch einen zweiten Endschalter 12.1, der in der
gezeigten Lage des Podests 12 geöffnet wird und der den Stromkreis für die Aufwärtsbewegung
unterbricht. Als Variante können die AUF/AB Taster für die Höhenverstellung des Podests
12 beispielsweise im verschliessbaren Kabinentableau unsichtbar und nur für das Unterhaltspersonal
17 zugänglich integriert sein.
[0013] Die Lage und die Grösse der Luke 14 ist so gewählt, dass die Luke 14 nicht von im
Schachtkopf 3 angeordneter Schachtausrüstung wie beispielsweise vom Antrieb überragt
wird. Die gezeigte maschinenraumlose Aufzugsdisposition bietet mit ihrem verkürzten
Schachtkopf 3 für die Wartung vom Kabinendach aus nicht genügend Höhe H für eine vorschriftsmässige
Überfahrt (Distanz zwischen Kabinendecke 2.1 und Schachtdecke 1.1) von beispielsweise
einem Meter. Mit der erfindungsgemässen Wartungsbühne 10 in der gezeigten Arbeitsstellung
wird die geforderte Überfahrt Ü erreicht, weil nicht mehr die Distanz zwischen der
Kabinendecke 2.1 und der Schachtdecke 1.1 bestimmend ist, sondern die Distanz zwischen
dem Podest 12 und der Schachtdecke 1.1 und weil keine Schachtausrüstung im Schachtkopf
3 die Luke 14 überragt.
1. Einrichtung zur Ausführung von Arbeiten in einem Aufzugsschacht (1), in dem eine Aufzugskabine
(2) mit Wartungsbühne (10) verfahrbar ist, von der aus die Arbeiten ausführbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Boden (12) der Aufzugskabine (2) ein als Standfläche dienendes Podest (12)
der Wartungsbühne (10) bildet, von dem aus die Arbeiten im Aufzugsechacht (1) ausführbar
sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Podest (12) höhenverstellbar ist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wartungsbühne (10) im Boden (12) der Aufzugskabine (2) verstaubar ist.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Podest (12) mittels einer antreibbaren Hebeeinrichtung (13) stufenlos höhenverstellbar
ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hebeeinrichtung (13) auf dem Scherenprinzip arbeitet und motorisch antreibbar
ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufzugsbetrieb beim Öffnen eines Lukendeckels (14.1) der Aufzugskabine (2)
von Normalbetrieb auf Revisionsbetrieb umschaltbar ist, wobei bestimmte Taster (16.1,16,2)
eines Kabinentableaus (16) zur Steuerung der Hebeeinrichtung (13) verwendbar sind.