[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Aufzugsanlagen, die mit einer oder mehreren Einrichtungen
zur Freisetzung von Duftstoffen ausgestattet sind.
[0002] Düfte sind nachweislich in der Lage, positiv auf das Wohlbefinden und den Gemütszustand
von Menschen einzuwirken. Dufterzeugungseinrichtungen werden heute vorwiegend im Verkaufsbereich
eingesetzt, wo sie, was Untersuchungen bestätigen, das Kaufverhalten der Kunden in
den verschiedensten Warenbereichen beinflussen oder zur Präsentation von Parfums dienen.
[0003] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Aufzugsanlagen, bei denen sich Aufzugkabinen
entweder innerhalb von Gebäuden oder an deren Aussenwänden auf und ab bewegen, wobei
diese Kabinen üblicherweise als Stahlblechgehäuse aufgebaut sind, die einen durch
eine Horizontalschiebetüre verschliessbaren Zugang sowie mehr oder weniger komplexe
Belüftungseinrichtungen aufweisen, und die zwecks Erhöhung des Wohlbefindens der Passagiere
Dufterzeugungseinrichtungen enthalten.
[0004] JP 07157242 A offenbart eine

Aroma generating device for elevator", bei der nach Ablauf einer Anzahl von Türbewegungen
jeweils eine Duftstoff-Dosiereinrichtung so aktiviert wird, dass in der Aufzugkabine
stets ein bestimmter Duft wahrnehmbar ist.
Die Wirkung der beschriebenen Einrichtung ist auf die Aufrechterhaltung einer angenehmen
geruchlichen Atmosphäre in der Aufzugkabine ausgerichtet, allerdings kann jeweils
nur ein einziger Duft, der sich über die gesamte Kabine verteilt, abgegeben werden.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu entwickeln,
mit der in Aufzugsanlagen auf originelle Art Effekte mit Duftstoffen erzeugt werden
können, die gleichzeitig dem Passagier ein Gefühl von Wohlbefinden und ihm persönlich
gewidmeter Aufmerksamkeit vermitteln.
[0006] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass in einem oder in mehreren Bereichen
der Aufzugsanlage in Abhängigkeit von Faktoren und Umständen wie z. B. Vorlieben der
Passagiere, Fahrziel, Tages- oder Jahreszeit, Luftqualität, usw, Düfte und Gerüche
freigesetzt werden.
[0007] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Massnahmen ist eine vorteilhafte
Weiterbildung und Verbesserung der im Anspruch 1 angegebenen Aufzugsanlage möglich.
[0008] Um eine möglichst individuelle Zuordnung der Düfte zu erreichen, werden Dufterzeugungseinrichtungen
vorgeschlagen, die in der Lage sind, Duftstoffe portionenweise in derart geringen
Mengen freizusetzen, dass diese nur in einem Umkreis von max. etwa 0,5 m um eine Duftaustrittsdüse
wahrnehmbar sind, sich deshalb nicht gegenseitig beeinflussen und ihre Wahrnehmbarkeit
nur für einige Sekunden anhält. Erreicht wird dies dadurch, dass ein durch Ventile
gesteuerter feiner Luftstoss durch ein Glasröhrchen geblasen wird, das mit einem kristallinen
Granulat gefüllt ist, auf dessen extrem grosser Oberfläche die Duftmoleküle angelagert
sind.
[0009] Eine solche Dufterzeugungseinrichtung kann mehrere Duftstoffröhrchen, die in einem
Paket (Cartridge) zusammengefasst sind, aufnehmen, wobei durch das Einführen des Cartridges
in das Gerät die Verschlüsse der Röhrchen-Enden geöffnet und die Röhrchen beidseitig
mit einem Präzisions-Steuerventil verbunden werden. Das Steuerventil kontrolliert
einerseits die Zufuhr verdichteter Luft aus einem Lufaufbereitungsgerät und andererseits
den Luftabfluss zu den Duftaustrittsdüsen. Die Röhrchen enthalten unterschiedliche
Duftstoffe, und durch Betätigung des einem bestimmten Röhrchen zugeordneten Steuerventils
können in Sekundenbruchteilen bis zu 12 verschiedene Duftnoten erzeugt werden. Ein
einziges Luftaufbereitungsgerät, das die Luft filtert, entfeuchtet, verdichtet und
kühlt, versorgt eine oder mehrere solcher Dufterzeugungseinrichtungen.
[0010] Die Erfindung sieht vor, Düfte und Gerüche einerseits in einer oder mehreren Kabinen
einer Aufzugsanlage und andererseits auf einem oder mehreren Stockwerkfluren im Bereich
der Aufzugtüren freizusetzen. Für jede Kabine ist eine separate Dufterzeugungseinrichtunge
auf dem Kabinendach installiert, und in allen Stockwerkfluren, in denen die Dufteffekte
gewünscht sind, ist ebenfalls je eine solche Einrichtung zu platzieren, z. B. hinter
den Stockwerk-Ruf- und Informationspanels.
[0011] In einer Kabine sind eine oder mehrere Duftaustrittsdüsen entweder an einer Kabineninnenwand
oder am Kabinendach installiert, wobei diese von einer einzigen Dufterzeugungseinrichtung
gespeist werden. Dank dem erwähnten limitierten Wahrnehmbarkeitsbereich ist es möglich,
zu gleicher Zeit an den verschiedenen Düsen Dosierungen von unterschiedlichen Düften
und Gerüchen freizusetzen, ohne dass diese sich gegenseitig stören oder negativ beeinflussen.
Das oben Erwähnte gilt selbstverständlich auch im Fall von Dufterzeugungseinrichtungen
mit mehreren Austrittsdüsen auf den Stockwerken.
Im Fall von mehreren Duftaustrittsdüsen pro Gerät sind zwischen den Dufterzeugungsgeräten
und den dezentral platzierten Duftaustrittsdüsen feine Rohrleitungen von limitierter
Länge verlegt.
[0012] Personen-Anwesenheitssensoren, vorzugsweise Reflex-Licht-sensoren in unmittelbarer
Nähe der dezentralen Duftaustrittsdüsen lösen bei Annäherung den Ausstoss einer Duftstoffdosis
aus. Durch wiederholtes Sich-Entfernen und Wiederannähern kann der Passagier mehrere
Duftfreisetzungen initieren, wobei er an geeigneten Befehlsgeräten im Bereich der
Düsen einen bevorzugten Duft wählen oder z. B. eine vorprogrammierte Sequenz unterschiedlicher
Düfte abrufen kann.
In Aufzugsanlagen, die, z. B. für automatischen Zielruf, mit einem Personenidentifikationssystem
ausgerüstet sind, können, abhängig von gespeicherten Vorlieben der Passagiere, individuell
angepasste Dufteffekte generiert werden.
[0013] Werden in Aufzugskabinen und/oder im Bereich der Stockwerk-Aufzugschachttüren optische,
akustische oder Multimedia-Präsentationen als Information, Werbung, Unterhaltung,
usw. dargeboten, so können diese durch dazu synchron freigesetzte Duftsignale effektvoll
ergänzt werden.
Mittels Freisetzung von speziellen Düften und Gerüchen können den Aufzugbenutzern
ausserdem auf originelle Art Informationen übermittelt werden. Z. B. könnte ein über
die Dauer von mehreren Stunden vorherrschender Duft die Passagiere über eine stattgefundene
Aufzugsinspektion informieren, oder ein anderer Geruch könnte zu erwartende längere
Wartezeiten signalisieren, etc.
[0014] Das erfindungsgemässe Dufterzeugungssystem für Aufzugsanlagen hat mehrere vorteilhafte
Wirkungen. Bis zu 12 unterschiedliche Düfte und Gerüche können ohne gegenseitige Beeinflussung
gleichzeitig in einer Kabine oder im Bereich vor einer Stockwerktüre freigesetzt werden,
wobei deren Wahrnehmbarkeit nur wenige Sekunden anhält. Dadurch sind einerseits abwechslungsreiche,
unterhaltsame Effekte realisierbar, die den Passagieren die Warte- und Fahrzeiten
kürzer erscheinen lassen, und andererseits kann durch individuell wählbare Düfte das
Wohlbefinden der Passagiere positiv beeinflusst werden. Ausserdem sind Duftsignale
als originelle Informationsträger einsetzbar.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 1 und 2 dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in vereinfachter Darstellung einen Vertikalschnitt durch eine Kabine
5 einer Aufzugsanlage. Zu erkennen sind ausserdem Aufzugschachtwände 1 mit einer Zugangs-öffnung
2 sowie Kabinenführungsschienen 3, Kabinentragseile 4 und Schachttürflügel 11. Die
Aufzugkabine 5, in der gemäss vorliegender Erfindung Duftstoffe freigesetzt werden,
besteht im wesentlichen aus Kabineriboden 6, Kabinenrückwand 7, Kabinenseitenwänden
8, Kabinendach 9 und Kabinentürflügel 10. Auf dem Kabinendach installiert ist eine
Dufterzeugungseinrichtung 12. Die Kabine enthält mehrere Duftaustrittsdüsen 13, die
über Verbindungsröhrchen 14 mit der Dufterzeugungseinrichtung 12 verbunden sind.
Dargestellt sind auch die den Duftaustrittsdüsen 13 zugeordneten Personen-Anwesenheitssensoren
21, die bei Annäherung durch einen Passagier die Freisetzung einer Duftportion auslösen,
sowie die Befehlsgeräte 15, mit denen die Passagiere Art und Reihenfolge der freizusetzenden
Düfte und Gerüche beeinflussen können.
Fig. 2 zeigt einen Stockwerkflur 16 mit einer aus einem Schachttürrahmen 18 und zwei
Schachttürflügeln 11 bestehenden Aufzugschachttüre 17, sowie mit einem in der Wand
des Stockwerkflurs eingebauten Stockwerk-Ruf- und Informationspanel 19. Erkennbar
sind eine im Stockwerk-Ruf- und Informationspanel 19 integrierte Dufterzeugungseinrichtung
12 sowie mehrere in die Flurwand oder ins Informationspanel 19 integrierte Duftaustrittsdüsen
13. Diese sind mit in der Flurwand 20 verlegten Verbindungsröhrchen 14 an die Dufterzeugungseinrichtung
12 angeschlossen. Zu erkennen sind auch hier die den Duftaustrittsdüsen 13 zugeordneten
Personen-Anwesenheitssensoren 21, die bei Annäherung durch einen Passagier die Freisetzung
einer Duftportion auslösen, sowie drei Befehlsgeräte 15 die die Beeinflussung von
Art und Reihenfolge der Duftfreisetzungen auf dem Stockwerk durch Passagiere ermöglichen.
Bezugszeichenliste:
[0016]
- 1.
- Aufzugschachtwand
- 2.
- Zugangsöffnung
- 3.
- Kabinenführungsschiene
- 4.
- Kabinentragseile
- 5.
- Aufzugkabine
- 6.
- Kabinenboden
- 7.
- Kabinenrückwand
- 8.
- Kabinenseitenwand
- 9.
- Kabinendach
- 10.
- Kabinentürflügel
- 11.
- Schachttürflügel
- 12.
- Dufterzeugungseinrichtung
- 13.
- Duftaustrittsdüse
- 14.
- Verbindungsröhrchen
- 15.
- Befehlsgerät
- 16.
- Stockwerkflur
- 17.
- Stockwerk-Aufzugschachttüre
- 18.
- Schachttürrahmen
- 19.
- Stockwerk-Ruf- und Informationspanel
- 20.
- Stockwerkflur-Wand
- 21.
- Personen-Anwesenheitssensor
1. Aufzugsanlage, die einen oder mehrere Aufzüge umfasst, und die eine oder mehrere Einrichtungen
(12) zur Erzeugung von Düften und Gerüchen enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass mittels solcher Dufterzeugungseinrichtungen Düfte und
Gerüche in Abhängigkeit von Faktoren und Umständen wie z. B. Vorlieben der Passagiere,
Fahrziel, Tages- oder Jahreszeit, Luftqualität, usw., freigesetzt werden.
2. Aufzugsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Dufterzeugungseinrichtungen
(12) Duftstoffe portionenweise in derart geringen Mengen freisetzt, dass diese nur
in einem begrenzten Umkreis um eine Duftaustrittsdüse (13) wahrnehmbar sind und diese
Wahrnehmbarkeit vorzugsweise nur für einige Sekunden anhält.
3. Aufzugsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine solche Dufterzeugungseinrichtung
(12) in Abhängigkeit von Steuerbefehlen mehrere unterschiedliche Düfte und Gerüche
freisetzen kann.
4. Aufzugsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass solche Dufterzeugungseinrichtungen (12) Düfte und Gerüche in den Aufzugskabinen
(5) und/oder auf den Stockwerkfluren (16) im Bereich der Aufzugschachttüren (17) freisetzen.
5. Aufzugsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass solche Dufterzeugungseinrichtungen (12) die unterschiedlichen Düfte und Gerüche
an einer oder an mehreren verschiedenen Stellen einer Aufzugkabine (5) oder eines
Stockwerk-Aufzugstürbereichs freisetzen können.
6. Aufzugsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Freisetzung von jeweils einer Duftstoffdosis aktiviert wird, wenn ein einer
Duftaustrittsdüse (13) zugeordneter Personen-Anwesenheitssensor (21) nach einer Unterbrechung
erneut die Anwesenheit einer Person im Wirkungsbereich dieser Düse detektiert.
7. Aufzugsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass Passagiere mittels geeigneter Befehlsgeräte (15), die im Bereich der einzelnen
Austrittsdüsen (13) angebracht sind, die Art der freizusetzenden Düfte und Gerüche
beeinflussen können.
8. Aufzugsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Art der freigesetzten Düfte und Gerüche aufgrund von Informationen aus automatischen
Personenidentifikationssystemen gesteuert wird.
9. Aufzugsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Duftfreisetzung in den Aufzugskabinen und/oder im Bereich der Stockwerk-Aufzugschachttüren
in Abhängigkeit von ablaufenden optischen und/oder akustischen Präsentationen (Information,
Werbung, Unterhaltung, etc.) gesteuert ist.
10. Aufzugsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass spezielle Düfte Informationen an Aufzugspassagiere und Gebäudebenutzer vermitteln,
wie z. B., dass eine Wartung des Aufzugs stattgefunden hat, dass längere Wartezeiten
auftreten können, etc.