[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abgabe von verflüssigtem Gas als Flüssigphase
aus einer Quelle, die ein eine Gas-Flüssigkeits-Mischphase aufweisendes Medium enthält,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Zur kontrollierten Abgabe von verflüssigtem Gas ist es für viele technische Anwendungen
erforderlich, die Menge mit hoher Genauigkeit dosieren zu können, sowie, auch bei
diskontinuierlicher Abgabe der Flüssigkeit, die erforderliche Dosiergenauigkeit einzuhalten.
Die Dosiergenauigkeit wird maßgeblich davon beeinflußt, ob das zu dosierende Medium
vollständig als Flüssigphase vorliegt, oder ob beispielsweise durch eine Änderung
von herrschendem Druck oder zur Verfügung stehendem Volumen ein Teil der Flüssigkeit
verdampft und somit eine Gas-Flüssigkeits-Mischphase im zu dosierenden Medium auftritt.
[0003] Die Gas-Flüssigkeits-Mischphase führt bei vielen technisch eingesetzten Dosiersystemen
zu zum Teil erheblichen Dosierfehlern und läßt in vielen Fällen eine kontinuierliche
Abgabe des Mediums nicht zu, da die Flüssigkeitsströmung durch Volumina, die Gas enthalten,
gestört ist und möglicherweise abreißt. Um Störungen des Abgabe- und Dosiervorgangs
zu vermeiden, werden verschiedene Verfahren eingesetzt, die entweder große Verluste
an Medium tolerieren oder einen hohen apparativen Aufwand erfordern.
[0004] Das verlustreichste Verfahren stellt das Ablassen von gasförmig gewordenem Medium
aus der Anlage dar. Dieses Verfahren ist bei Stoffen, die für die Umgebung nicht unbedenklich
oder sehr teuer sind, nicht anwendbar. Darüber hinaus wird mit diesem Verfahren nur
eine unvollständige Abtrennung der gasförmigen Phase erreicht.
[0005] Andere Verfahren zur kontrollierten Abtrennung von gasförmigen Anteilen aus einer
Flüssigkeit, wie beispielsweise das in der Druckschrift EP 0 271 031 offenbarte Verfahren,
führen zu einer nahezu vollständigen Trennung von Gas- und Flüssigphase. Die in EP
0 271 031 beschriebene Vorrichtung weist ein vliesartiges, poröses Material auf, durch
das die gasförmigen Anteile von der Flüssigkeit abgetrennt werden. Die Abgabe von
verflüssigtem Gas als Flüssigphase wird auf diese Weise ermöglicht. Es treten dabei
jedoch Verluste auf, da der abgetrennte Anteil für eine beabsichtigte Anwendung bei
einem Verbraucher nicht zur Verfügung steht. Diese systembedingten Verluste können
sich, in Abhängigkeit vom eingesetzten Medium und dessen Preis, nachteilig auf die
Wirtschaftlichkeit eines Prozesses mit integrierter Flüssiggas-Anwendung auswirken.
[0006] Zur Vermeidung von Verlusten wird vielfach vorgeschlagen, den gasförmig gewordenen
Anteil des Mediums wieder zu verflüssigen. Die hierzu eingesetzten Verfahren sind
jedoch apparativ sehr aufwendig und eignen sich nicht zur kostengünstigen Bereitstellung
und dosierten Abgabe eines verflüssigten Gases als Flüssigphase, insbesondere nicht,
wenn sie zur Bereitstellung, genauen Dosierung und eventuell diskontinuierlichen Abgabe
von kleinen Mengen an verflüssigtem Gas eingesetzt werden. Der apparative Aufwand
und somit die Anlagenkosten lassen einen wirtschaftlichen Betrieb dieser Einrichtungen
bei kleinem Mengenbedarf an verflüssigtem Gas in der Regel nicht zu.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur wirtschaftlichen und verlustarmen Bereitstellung und Abgabe einer mit hoher Genauigkeit
dosierten Menge an verflüssigtem Gas als Flüssigphase zur Verfügung zu stellen, wobei
die hohe Genauigkeit der Dosierung, insbesondere auch bei diskontinuierlicher Abgabe
kleiner Mengen an verflüssigtem Gas, sichergestellt ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß verfahrensseitig dadurch gelöst, daß das Medium
durch ein Kondensationsgefäß hindurchgeleitet wird, in dem gasförmige Anteile des
Mediums in die flüssige Phase überführt werden.
[0009] Vorteilhafterweise wird zur Überführung des gasförmigen Anteils in die flüssige Phase
das Kondensationsgefäß gekühlt. Die Wärmeabfuhr kann beispielsweise durch ein konventionelles
Kühlaggregat, durch die Verdampfung verflüssigter Gase, oder bevorzugt durch ein Peltierelement
erfolgen. Die Temperatur wird so eingestellt, daß die gasförmigen Anteile im Inneren
des Gefäßes kondensieren.
[0010] Auch erweist es sich als vorteilhaft, die Kühlung des Kondensationsgefäßes mit Hilfe
eines an der Außenhülle des Gefäßes strömenden Kühlmediums durchzuführen.
[0011] Es empfiehlt sich, insbesondere zur Behandlung kleiner Mengen an Medium, das Kühlmedium
über ein Peltierelement mittels Wärmetauscher zu kühlen.
[0012] Der Einsatz von Luft als Kühlmedium erweist sich, sowohl unter technischen wie auch
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, als besonders vorteilhaft.
[0013] Das angegebene Verfahren eignet sich besonders gut zur Abgabe von kleinen Mengen
von verflüssigtem Gas. Das Verfahren ist insbesondere zur Abgabe von CO
2 vorgesehen.
[0014] Die Erfindung ist insbesondere auch bei Medien anwendbar, die unter einem herrschenden
Druck im Bereich von 10 bis 80 bar, besonders bevorzugt im Bereich von 64 bis 67 bar,
stehen.
[0015] Darüber hinaus eignet sich die Erfindung insbesondere zur Abgabe von verflüssigtem
Gas mit einem Flüssiggas-Massenstrom von 0,1 bis 2,0 kg/mm, besonders bevorzugt im
Beriech von 0,1 bis 1,0 kg/min.
[0016] Die Erfindung ist ebenfalls, neben der Anwendung zur Bereitstellung einer Flüssigphase
für Verbraucher, im Bereich der Saugdruckstabilisierung von CO
2-Hochdruckpumpen anwendbar.
[0017] Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Vorrichtung zur Abgabe von verflüssigtem
Gas vorgesehen, wobei eine Abgabestelle für das verflüssigte Gas mit einer Quelle
in Verbindung steht, welche ein eine Gas-Flüssigkeits-Mischphase aufweisendes Medium
enthält.
[0018] Vorrichtungsseitig wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen der Quelle
und der Abgabestelle ein Kondensationsgefäß zwischengeschaltet ist, in dem gasförmige
Anteile des Mediums in die flüssige Phase überführt werden.
[0019] Zweckmäßigerweise sind die Wände des Kondensationsgefäßes gekühlt ausgeführt. Es
empfiehlt sich, zur Kühlung der Wände des Kondensationsgefäßes eine Kühlkammer zur
Aufnahme eines Kühlmediums vorzusehen, die das Kondensationsgefäß umgibt.
[0020] Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist zur Kühlung des Kühlmediums
mindestens ein Wärmetauscher vorgesehen, bei dem die Wärmeabfuhr über ein Peltier-Element
sichergestellt wird, das zwischen dem Kühlbereich und dem Warmbereich des Wärmetauschers
eingebunden ist. Der Kühlbereich des Wärmetauschers befindet sich hierbei innerhalb,
der Warmbereich des Wärmetauschers außerhalb der beschriebenen Kühlkammer.
[0021] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist als Kondensationsgefäß
eine Druckgasflasche, insbesondere eine Gas-Kleinflasche, vorgesehen. Die Verwendung
von derartigen Standardkomponenten trägt dazu bei, die Wirtschaftlichkeit der Vorrichtung
zu erhöhen.
[0022] Zweckmäßigerweise ist das Kondensationsgefäß in einem als Kühlkammer dienenden, isolierten
Zylinder eingebaut. insbesondere bei der Verwendung einer Druckgasflasche als Kondensationsgefäß
ermöglicht eine zylinderförmig ausgestaltete Kühlkammer eine gute Umströmung des Kondensationsgefäßes
mit Kühlmedium, beispielsweise mit Luft.
[0023] Es erweist sich als vorteilhaft, das Medium über ein Steigrohr in das Innere des
Kondensationsgefäßes zuzuführen. Das Kondensationsgefäß ist mit einem Steigrohr ausgestattet
[0024] Es erweist sich als zweckmäßig, am Kondensationsgefäß eine Entnahmestelle vorzusehen,
aus der das verflüssigte Medium entnommen wird.
[0025] Eine andere Möglichkeit besteht darin, je nach räumlicher Ausrichtung des Kondensationsgefäßes
das Steigrohr zur Flüssigkeitsentnahme sowie die Zufuhr des Mediums über die Einrichtung,
die im vorangegangenen Entnahmestelle genannt wird, vorzusehen.
[0026] Mit der Erfindung wird eine wirtschaftliche und verlustarme Methode zur Bereitstellung
und Abgabe einer mit hoher Genauigkeit dosierten Menge an verflüssigtem Gas als Flüssigphase
zur Verfügung gestellt, insbesondere auch zur diskontinuierlichen Abgabe kleiner,
definierter Mengen an verflüssigtem Gas. Dabei bietet die Erfindung eine ganze Reihe
von Vorteilen:
[0027] Im Gegensatz zu herkömmlich angewandten Methoden wird durch die Erfindung eine apparativ
wenig aufwendige, kompakt zu bauende Einrichtung zur Bereitstellung einer Flüssigphase
zur Verfügung gestellt. Eine erfindungsgemäße Verflüssigungseinrichtung ermöglicht
eine gesicherte, reproduzierbare Flüssiggas-Massenstromführung, deren Dosierung auch
bei der Abgabe von Klein- und Kleinstmengen mit hoher Genauigkeit vorgenommen werden
kann. Dosierfehler werden durch die erfindungsgemäße Methode sicher vermieden, auch
bei geringem Durchsatz an verflüssigtem Gas. Darüber hinaus bietet die Erfindung gute
Voraussetzungen zur Integration der Gas-Flüssiganwendung im Zusammenhang mit einer
Maschinen-Zeit-Folgesteuerung.
[0028] Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0029] Die Figur zeigt:
eine Skizze einer erfindungsgemäßen Rückverflüssigungseinrichtung
[0030] In der Figur ist eine Gas-Kleinflasche 1 als Kondensationsgefäß mit Steigrohr 2 und
Lagefixierung 3 zur Befestigung der Gas-Kleinflasche 1 in der Kühlkammer 4 dargestellt.
Das Innere der Gas-Kleinflasche 1 ist im unteren Bereich 5 mit flüssigem CO
2 gefüllt, im oberen Bereich 6 liegt eine durch das Steigrohr 2 und die Speisung 8
zugeführte Gas-Flüssigkeits-Mischphase vor. Durch Kontakt der Mischphase mit der Innenseite
der gekühlten Wand der Gas-Kleinflasche 1 kondensiert der gasförmige Anteil der Mischphase.
Durch den Übergang gasförmiger Anteile in die flüssige Phase vermehrt sich das flüssige
CO
2 im unteren Bereich 5 der Gas-Kleinflasche 1. Aus diesem Bereich wird zur Bereitstellung
einer reinen Flüssigphase flüssiges CO
2 über eine Entnahmestelle 7 abgegeben. Die Kühlung der als Kondensationsgefäß dienenden
Gas-Kleinflasche 1 erfolgt durch die in der Kühlkammer 4 strömende Luft. Diese Luft
wird mittels eines Peltier-Elements 9 und Wärmetauscher 10 gekühlt. Der Kühlbereich
11 des Wärmetauschers 10 liegt im Inneren der Kühlkammer 4. Der Warmbereich 12 des
Wärmetauschers 10 befindet sich außerhalb der Kühlkammer 4 und wird von Umgebungsluft
durchströmt. Die Kühlkammer 4 weist ein Gehäuse 13 und eine Isolierschicht 14 auf.
[0031] Die in der Figur gezeigte Vorrichtung kann auch z.B. um 180° gedreht sein. Möglicherweise
ist diese Einbaulage aufgrund von Randbedingungen, die sich bei der Integration der
Erfindung in eine Gesamtanlage ergeben, erforderlich. Der Aufbau der Erfindung bleibt
hierbei in sich uvnerändert Lediglich der Einsatz der Speisung 8 und des Steigrohres
2, sowie der sog. Entnahmestelle 7 wird geändert. Die sog. Entnahmestelle 7 dient
zur Zuführung des Mediums. Die Entnahme des verflüssigten Mediums wird über das Steigrohr
2 und die sog. Speisung 8 vorgenommen. Die Erfindung weist somit eine Flexibilität
hinsichtlich ihrer Einbaulage auf.
1. Verfahren zur Abgabe von verflüssigtem Gas als Flüssigphase aus einer Quelle, die
ein eine Gas-Flüssigkeits-Mischphase aufweisendes Medium enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Medium durch ein Kondensationsgefäß (1) hindurchgeleitet wird, in dem gasförmige
Anteile des Mediums in die flüssige Phase überführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Kondensationsgefäß (1) gekühlt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung des Kondensationsgefäßes
(1) mit Hilfe eines an der Außenhülle des Gefäßes strömenden Kühlmediums durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das strömende Kühlmedium durch
einen Wärmetauscher (10) mittels eines Peltier-Elements (9) gekühlt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß als strömendes Kühlmedium
Luft eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Medium
CO2 eingesetzt wird.
7. Vorrichtung zur Abgabe von verflüssigtem Gas, wobei eine Abgabestelle für das verflüssigte
Gas mit einer Quelle in Verbindung steht, welche ein eine Gas-Flüssigkeits-Mischphase
aufweisendes Medium enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Quelle und der Abgabestelle ein Kondensationsgefäß (1) zwischengeschaltet
ist, in dem gasförmige Anteile des Mediums in die flüssige Phase überführt werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensationsgefäß (1)
gekühlte Wände aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kühlung der Wände des
Kondensationsgefäßes (1) eine Kühlkammer (4) zur Aufnahme eines Kühlmediums vorgesehen
ist, die das Kondensationsgefäß (1) umgibt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kühlung des Kühlmediums
mindestens ein Wärmetauscher (10) vorgesehen ist, der mittels eines Peltier-Element
(9) angetrieben wird, das zwischen dem Kühlbereich (11) des Wärmetauschers (10), innerhalb
der Kühlkammer (4), und dem Warmbereich (12) des Wärmetauschers (10), außerhalb der
Kühlkammer (4), eingebunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Kondensationsgefäß
(1) eine Druckgasflasche, insbesondere eine Gas-Kleinflasche (1), vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensationsgefäß
(1) in einen als Kühlkammer (4) dienenden, isolierten Zylinder eingebaut ist
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß im Kondensationsgefäß
(1) ein Steigrohr (2) vorgesehen ist, das sich von einer Speisung (8) beginnend ins
Innere des Kondensationsgefäßes (1) erstreckt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß am Kondensationsgefäß
(1) eine Entnahmestelle (7) vorgesehen ist.