[0001] Elektromagnetische Aktuatoren, die im wesentlichen aus wenigstens einem Elektromagneten
und einem mit dem zu betätigenden Stellglied verbundenen Anker bestehen, der bei einer
Bestromung des Elektromagneten gegen die Kraft einer Rückstellfeder bewegbar ist,
weisen sich durch eine hohe Schaltgeschwindigkeit aus. Ein Problem ist jedoch dadurch
gegeben, daß bei der Annäherung des Ankers mit abnehmendem Abstand zur Polfläche des
Elektromagneten, d. h. mit kleiner werdendem Luftspalt zwischen Polfläche und Anker,
die auf den Anker einwirkenden Magnetkraft progressiv ansteigt, während die Gegenkraft
der Rückstellfeder in der Regel nur linear anwächst, so daß der Anker mit anwachsender
Geschwindigkeit auf die Polfläche auftrifft. Neben der Geräuschentwicklung kann es
hierbei zu Prellvorgängen kommen, d. h. der Anker trifft zunächst auf der Polfläche
auf, hebt dann aber zumindest kurzfristig ab, bis er endlich vollständig zur Anlage
kommt. Hierdurch kann es zu Beeinträchtigungen der Funktion des Stellgliedes kommen,
was insbesondere bei Aktuatoren mit hoher Schaltfrequenz zu erheblichen Störungen
führen kann.
[0002] Es ist daher wünschenswert, wenn die Auftreffgeschwindigkeiten in der Größenordnung
unter 0,05 m/s liegen. Wichtig ist es hierbei, daß derart kleine Auftreffgeschwindigkeiten
auch unter realen Betriebsbedingungen mit allen damit verbundenen stochastischen Schwankungen
sicherzustellen sind. Störeinflüsse von außen, beispielsweise Erschütterungen oder
dergleichen, können in der letzten Annäherungsphase oder aber noch nach dem Anlegen
an der Polfläche zu einem plötzlichen Abfallen führen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Regelungsverfahren zu schaffen, das
es bei einem elektromagnetischen Aktuator der vorstehend bezeichneten Art ermöglicht,
über eine Regelung der Bestromung des Elektromagneten die Bewegung des Ankers so zu
führen, daß er mit geringer Auftreffgeschwindigkeit an seinem Sitz an der Polfläche
zur Anlage kommt. Eine ausreichende Haltekraft nach dem Auftreffen des Ankers auf
der Polfläche muß durch einen entsprechend eingeregelten Haltestrom über die Steuerung
vorgegeben werden.
[0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst mit einem Verfahren zur Regelung eines
elektromagnetischen Aktuators mit wenigstens einem Elektromagneten und einem auf ein
Stellglied einwirkenden Anker, der gegen die Kraft wenigstens einer Rückstellfeder
durch gesteuerte Bestromung des mit einer Polfläche versehenen Elektromagneten über
eine Steuereinrichtung aus einer ersten Schaltstellung in eine zweite, durch die Anlage
des Ankers an der Polfläche definierten zweiten Schaltstellung bewegbar ist, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß beim jeweiligen Schaltvorgang der Ankerweg s und der Verlauf
der Ankergeschwindigkeit v als Ist-Werte erfaßt werden, die erfaßten Ist-Werte von
Ankerweg und Ankergeschwindigkeit mit einem in der Steuereinrichtung abgelegten Kennfeld
für eine vorgegebene Abhängigkeit der Geschwindigkeit über den Flugweg des Ankers
verglichen und hiernach ein Soll-Wert für die Bestromung des Elektromagneten vorgegeben
wird, und daß der Ist-Wert für die Bestromung mit dem Soll-Wert für die Bestromung
verglichen und nach Aufregelung einer sich hieraus ergebenden Differenz der Elektromagnet
für die Ankerbewegung bestromt wird. Mit diesem Verfahren wird die Möglichkeit ausgenutzt,
daß moderne elektronische Rechenbausteine über eine hohe Rechengeschwindigkeit verfügen,
so daß es möglich ist, nicht nur während des Schaltvorgangs die jeweilige Position
und/oder Bewegungsgeschwindigkeit zu erfassen, sondern auch eine Mehrzahl von Aktuatoren
hinsichtlich ihres Bewegungsablaufes zu erfassen, die erforderlichen Bewegungswerte
zu verarbeiten und bei sich ergebenden Abweichungen über einen entsprechenden Regeleingriff
für jeden einzelnen Aktuator einen optimalen Ablauf jedes einzelnen Schaltzyklus für
jeden Aktuator zu gewährleisten. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird hierbei
mit Vorteil ausgenutzt, daß über ein in der Steuereinrichtung abgelegtes Kennfeld,
in dem zur Erzeugung des Soll-Wertes für die Bestromung die geforderte Abhängigkeit
der Ankergeschwindigkeit über den Ankerweg vorgegeben ist, und durch Erfassung der
Ist-Werte der Ankerbewegung hinsichtlich Ankerweg und Geschwindigkeit Störfaktoren
durch eine kennfeldabhängigen Änderung der Sollwertvorgabe für den Stromregler und
damit der Ist-Wert für die Bestromung des "fangenden" Elektromagneten und damit die
magnetische Energieeinspeisung so geführt werden kann, daß der Anker mit einer Auftreffgeschwindigkeit
an der Polfläche zur Anlage kommt, die nur geringfügig über der idealen Auftreffgeschwindigkeit
"Null" liegt. Der Begriff "Kennfeld" im Sinne der Erfindung umfaßt sowohl ein einzelnes
Kennfeld als auch ein System von Kennfeldern, die für eine Vielzahl von Betriebszuständen
gelten.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand schematischer Darstellungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Schaltschema für einen elektromagnetischen Aktuator zur Betätigung eines Gaswechselventils
an einer Kolbenbrennkraftmaschine,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Kennfeldbelegung,
- Fig. 3
- ein Flußdiagramm für eine Kennfeldbelegung.
[0006] Im Schaltschema gem. Fig. 1 ist ein Gaswechselventil GWV für eine Kolbenbrennkraftmaschine
schematisch dargestellt, das mit einem elektromagnetischen Aktuator EMA als Ventiltrieb
versehen ist. Der Aktuator EMA besteht im wesentlichen aus einem Schließmagneten 2.1
und einem Öffnermagneten 2.2, zwischen denen ein Anker 1 gegen die Kraft von hier
nur schematisch angedeuteten Rückstellfedern RF1 und RF2 entsprechend der Bestromung
der Elektromagneten 2 hin und her bewegbar geführt ist. Die beiden möglichen Schaltstellungen
des das Stellglied bildenden Gaswechselventils GWV werden hier jeweils durch die Anlage
des Ankers an einem der beiden Elektromagneten 2 definiert.
[0007] Nachstehend wird das Regelverfahren für die Bestromung des Schließmagneten 2.1 beschrieben,
im folgenden nur noch durch das Bezugszeichen 2 gekennzeichnet, da die Bestromung
des Öffnermagneten 2.2 analog erfolgt.
[0008] Im Schaltschema ist der Anker 1 in einer Zwischenstellung gezeigt, nachdem er durch
Stromlossetzen des Öffnermagneten 2.2 durch die Kraft der zugeordneten Feder RF 2
in Richtung auf den Schließmagneten 2.1, d. h. in Pfeilrichtung bewegt wird. Der Bewegungsvorgang
des Ankers 1 wird jeweils durch die Bestromung der Magneten 2 gesteuert. Bei dem dargestellten
Bewegungsvorgang in Pfeilrichtung erfolgt dies über eine Steuerung der Bestromung
des fangenden Schließmagneten 2.1, so daß auf den Anker 1 eine Magnetkraft einwirkt,
die gegen die Rückstellkraft der Rückstellfeder RF1 am Schließmagneten wirkt, nachdem
der Anker 1 bei seiner Bewegung durch die Mittelstellung hindurchgegangen ist. Bei
starkem Gegendruck kann es jedoch zweckmäßig sein, den fangenden Magneten unmittelbar
nach dem Lösen des Ankers vom haltenden Magneten zu bestromen. Der Anstieg der Federkraft
ist hierbei in der Regel linear, während der Anstieg der Magnetkraft bei ungeregelter
Bestromung mit zunehmender Annäherung des Ankers 1 an die Polfläche des Magneten 2
progressiv ansteigt und so mit zunehmender Annäherung ein ansteigender Kraftüberschuß
der Magnetkraft entsteht, der den Anker 1 zunehmend beschleunigt, so daß der Anker
mit hoher Geschwindigkeit auf die Polfläche unter Geräuschentwicklung auftrifft und
durch Prellvorgänge je nach der Höhe der Geschwindigkeit trotz der Magnetfeldes sich
wieder zurückbewegen kann. Diese Prellvorgänge sind sowohl für das Schließen des Ventils
als auch für das Öffnen des Ventils nachteilig, so daß hier durch eine Regelung der
Bestromung die Energieeinspeisung in den Anker über das Magnetfeld nach Möglichkeit
so geregelt werden muß, daß die Auftreffgeschwindigkeit des Ankers auf die Polfläche
nahezu "Null" ist, so daß anschließend die Bestromung auf die Höhe des Haltestroms
eingeregelt werden kann.
[0009] Der Strom wird vom Stromregler 3 zur Verfügung gestellt, der seinerseits seine Befehle
zur Bestromung von einer Motorsteuereinrichtung 4 erhält. Mindestens die Ausschaltsignale
5 für den Strom werden dabei an den Stromregler 3 geleitet.
[0010] Um nun den Strom so regeln zu können, daß die tatsächlichen, sich während des Betriebes
und auch im Verlaufe einer längeren Lebensdauer sich ändernden Verhältnisse berücksichtigt
werden können, ist dem Aktuator eine hier nur schematisch dargestellte Erfassungs-
und/oder Meßeinrichtung 7 zugeordnet. In der Meßeinrichtung 7 wird als Signal der
Ankerweg erfaßt, wobei diese Wegerfassung nicht zwingend durch eine unmittelbar Wegmessung
erfolgen muß, sondern auch über eine Ableitung des Ankerweges aus anderen Kenndaten
erfolgen kann, wie dies nachstehend noch näher beschrieben werden wird. Das über die
Meßeinrichtung 7 gewonnene Wegsignal 8 und ein hieraus über eine Differenzierung 9
abgeleitetes Geschwindigkeitssignal 10 wird der Motorsteuereinrichtung 4 zugeführt.
[0011] Zur Verarbeitung des Wegsignals 8 und des Geschwindigkeitsignals 10 ist die Motorsteuereinrichtung
4 mit einem Kennfeld oder einem Kennfeldsystem 11 mit Kennfeldern für mehrere Aktuatoren
versehen, in dem der Verlauf der Geschwindigkeit über den Ankerweg aufgrund empirischer
Erkenntnisse oder aufgrund von Berechnungen aus den Kenndaten des Aktuators vorgegeben
ist. Der Geschwindigkeitsverlauf über den Weg ist hierbei so ausgelegt, daß er die
wünschenswerte geringe Auftreffgeschwindigkeit von unter 0,05 m/s aufweist. Diesem
durch das Kennfeld vorgegebenen Geschwindigkeitsverlauf ist ein Verlauf für einen
Strom-Soll-Wert zugeordnet.
[0012] Liegt das über die Meßeinrichtung 7 erfaßte Wegsignal 8 und das hieraus abgeleitete
Geschwindigkeitssignal 10 in seinem tatsächlichen Verlauf in der Vorgabe des Kennfeldes,
entspricht der Strom-Soll-Wert der Vorgabe durch das Kennfeld. Ergeben sich jedoch
im Vergleich zum abgelegten Kennfeld Abweichungen in der Abhängigkeit zwischen Geschwindigkeitssignal
und Wegsignal, dann wird der Strom-Soll-Wert entsprechend korrigiert.
[0013] Der so gewonnene, ggf. korrigierte Strom-Soll-Wert 12 wird dann dem Stromregler 3
aufgeschaltet, in dem auch der Strom-Ist-Wert 13 erfaßt wird, so daß in bezug auf
den ggf. korrigierten Strom-Soll-Wert 12 der Strom-Ist-Wert 13 zur Bestromung des
Elektromagneten 2 entsprechend geregelt werden kann.
[0014] Da statt einer starren Strom-Soll-Wertvorgabe der Strom-Soll-Wert 12 unter Berücksichtigung
der erfaßten tatsächlichen Bewegungsverhältnisse am Aktuator über das vorgegebene
Kennfeld 11 bzw. ein Kennfeldsystem der Motorsteuereinrichtung selbst korrigiert wird,
ist es möglich, auf das Bewegungsverhalten des Aktuators einwirkende Störungen auszuregeln.
[0015] Zur Erfassung von Weg und/oder Geschwindigkeit können die verschiedensten Verfahren
eingesetzt werden. So ist es beispielsweise möglich, durch eine Erfassung der wegabhängigen
Veränderung der Rückstellkraft der Rückstellfeder RF1 bzw. RF2 über piezoelektrische
Geber, die der Abstützung der Rückstellfedern RF1 bzw. RF2 zugeordnet sind, ein entsprechendes
Wegsignal und ein Geschwindigkeitssignal abzuleiten.
[0016] Es ist auch möglich, einen sogenannten LED-Schattungssensor im Bereich des Ankers
1 anzubringen. Meßgröße bei diesem Sensor ist die Änderung der Lichtintensität, die
bei der Ankerbewegung durch eine entsprechende hubabhängige Abschattung bewirkt wird.
Daraus kann die aktuelle Ankerposition und damit auch der Ankerweg und hieraus abgeleitet,
die Ankergeschwindigkeit bestimmt werden.
[0017] Auch durch die Anordnung von "richtungsfühlenden" Sensoren an den Elektromagneten
ist es möglich, über die Erfassung der sich ändernden Richtung des Verlaufs der magnetischen
Feldlinien die sich ändernde Ankerposition und damit den Ankerweg zu erfassen. Durch
eine entsprechende Anordnung kann das Hauptfeld, aber auch das Streufeld des Elektromagneten
gemessen werden und aus den sich von der Position des Ankers abhängigen Veränderungen
der Ankerweg abgeleitet werden.
[0018] Da es hier insbesondere auf die Erfassung der Ankerbewegung im Nahbereich der Polfläche
des Elektromagneten ankommt, ist es auch möglich, über kapazitive Sensoren und die
Veränderung ihrer Kapazität in Abhängigkeit vom Ankerhub die Ankerbewegung zu erfassen.
Erforderlich sind aber hier hochfrequente Anregungsfrequenzen im MHz-Bereich.
[0019] Der hier in bezug auf den Anker 1 verwendete Begriff "Endlage" gilt auch für die
Positionen, die der Anker einnimmt, wenn bei Vorhandensein eines Ventilspiels das
Ventil seien Sitz erreicht.
[0020] Grundsätzlich gilt für die Regelung der Bestromung, daß durch die Steuerung auf einen
Haltestrom umgeschaltet wird, der auch getaktet sein kann, wenn der Anker an einer
Polfläche seine Endlage erreicht hat.
[0021] Das beschriebene Verfahren zur Reduzierung der Auftreffgeschwindigkeit des Ankers
bzw. des Ventils im Sitz berücksichtigt auch das Auftreten größerer Bewegungsverluste,
da es über die "Führung" der Bestromung nach der Ankergeschwindigkeit in Abhängigkeit
vom Weg ein Arbeiten des Reglers auf der sicheren Seite erzwingt. Damit kann verhindert
werden, daß der Anker "verhungert", also die Polfläche des jeweils fangenden Magneten
nicht mehr erreichen kann, da immer eine genügende Energieeinspeisung bewirkt wird.
Die Problematik stellt sich vor allen Dingen bei den Gasauslaßventilen, die gegen
hohe Gaskräfte öffnen müssen.
[0022] Zur Belegung des Kennfeldes 11 werden die gemessenen oder auch rekonstruierten Größen
"Weg" und "Geschwindigkeit" an ein Kennfeld adressiert, dem direkt ein Strom-Soll-Wert
entnommen wird, und zwar derart, daß basierend auf einem wirklichkeitsnahen Aktuatormodell
jeweils der optimale Strom ermittelt wird, der eine Aufsetzgeschwindigkeit von annähernd
0 ermöglicht. Dies erfolgt entsprechend der Grafik in Fig. 2 durch numerische Lösung
des Differentialgleichungssystems des Aktuatormodells, indem vom Augenblick des Aufsetzens
des Ankers mit niedriger Aufsetzgeschwindigkeit (Punkt A im Zustandsraum) ausgehend
rückwärts in der Zeit integriert wird. Dabei wird für jedes Wegelement Δs = s
i - s
i-1, das dem Wegabstand zweier benachbarter Kennfeldpunkte entspricht und für jede sinnvolle
Geschwindigkeit V
j des Kennfeldes an der Wegposition s
j jeweils der Wertebereich der Stromvorgabe in genügend feiner Abstufung durchlaufen,
um für jede sinnvolle Geschwindigkeit v
j an der Wegposition s
i-1 einen Strom-Soll-Wert zu erhalten, der sicher zum Ausgangspunkt A führt. Dabei kann
ein zusätzliches Gütemaß verwendet werden, um unter mehreren möglichen Strom-Soll-Werten
einen optimalen Wert auszuwählen.
[0023] Das in Fig. 3 wiedergegebene Flußdiagramm zeigt den Ablauf des in Fig. 2 schematisch
dargestellten Kennfeldfüllens durch Rückwärtsrechnen über einen Rechner. Begonnen
wird mit dem gewünschten Endzustand, also s=0 (= anliegender Anker) und einer bestimmten
Sollauftreffgeschwindigkeit v=v(0). Ausgehend hiervon wird aufgrund der Kräftegleichungen
mit Hilfe des Modells errechnet, welcher Zustand (s(i), v(j)) kurz vorher vorgelegen
haben muß. wenn ein bestimmter Strom vorausgesetzt wird. Somit ist es durch dieses
Rückwärtsrechnen möglich, für verschiedene Stromwerte herauszufinden, bei welchem
"Vorzustand" der Strom ZU dem gewünschten "Endzustand" führt. Dieser Stromwert wird
nun unter dem entsprechenden Kennfeldpunkt, also dem entsprechenden Vorzustand eingetragen.
Dies wird solange wiederholt, bis alle sinnvollen Stromwerte durchgespielt sind, wie
in Fig. 2 dargestellt.
[0024] Nach dem ersten Durchlaufen aller möglichen Stromwerte erhält man nun eine neuerliche
Anzahl von möglichen Kennfeldpunkten, die eine Erreichung des endgültigen Endzustandes
ermöglichen. Diese Kennfeldpunkte sind in der Abbildung 2 als zweite Spalte von links
zu sehen. Nun wird für jeden dieser Punkte mit dem Rückwärtsrechnen zur dritten Spalte
begannen. Jeder dieser Punkte wird nun als neuer "gewünschter Zustand" angesehen und
für jeden dieser Punkte wird für alle sinnvollen Ströme die Rückwärtsrechnung durchgebührt.
So wird bei jedem Punkt für jeden Strom ein "Vorzustand" s(i), v(j) ermittelt, der
bei dem entsprechenden Strom zu dem gewünschten Zustand führt. Somit ist es auch möglich,
daß ein "Vorzustand" bei unterschiedlichen Strömen zu mehreren gültigen "gewünschten"
Zuständen führt. Zunächst muß also in jedem Kennfeldpunkt sowohl der Strom als auch
der hiermit erreichbare "Endzutand" bzw. gewünschte Zustand gespeichert werden.
[0025] Abschließend muß nun noch zwischen den jeweils möglichen Strömen in einem Kennfeldpunkt
ausgewählt werden. Hierfür kann ein Gütemaß ermittelt werden, das eine Bewertung der
Kennfeldpunkteinträge vornimmt. Ein solches Gütemaß kann beispielsweise aufgrund einer
als besonders sinnvoll erachteten Trajektorie durch das Kennfeld ermittelt werden
(je weniger Abweichung von der Trajektorie, um so besser ist der Kennfeldeintrag).
Oder es können auch andere Kriterien wie beispielsweise ein möglichst wenig zu ändernder
Strom zur Auswahl der endgültigen Kennfeldeinträge verwendet werden.