[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Steuern eines Aktuators.
[0002] Aktuatoren, insbesondere solche in einsträngiger Ausbildung mit Permanentmagneten,
eignen sich bevorzugt zum Betätigen mechanischer Stellvorrichtungen durch elektrische
Ströme. Ihr Vorteil liegt unter anderem darin, eine eindeutige, vorzugsweise auch
im wesentlichen lineare Kennlinie zwischen dem ihnen zugeführten Strom und dem von
ihnen erzeugten Drehmoment bzw. der von ihnen erzeugten Kraft aufzuweisen. Insbesondere
weist diese Kennlinie keine Hysterese auf.
[0003] Aus der US-PS 5,347,419 ist eine Treiberschaltung für eine Zylinderspule bekannt,
wie sie vorzugsweise in elektrischen Relais zur Anwendung gelangt. Die in dieser Patentschrift
beschriebene Schaltung speist die Zylinderspule mit einem anfänglichen Aktivierungsstrom
während einer vorgegebenen Zeitdauer und anschließend mit einem niedrigeren Haltestrom.
Eine Schaltvorrichtung pulst den der Zylinderspule zugeführten Strom zwischen einer
oberen und einer unteren Grenze, um die Amplituden des Aktivierungsstromes und des
Haltestromes aufrecht zu erhalten. Die Impulse werden durch die Induktivität der Zylinderspule
zu einem im wesentlichen stabilen Strom integriert. Eine Prozessoreinheit ermittelt
die Amplituden des Stromes in der Zylinderspule. Ein Signal, welches erwünschte Stromamplituden
repräsentiert, wird mit einem Signal verglichen, welches den Strom in der Zylinderspule
repräsentiert, und ein die Differenz dieser Ströme repräsentierendes Signal wird zur
Steuerung der Schaltvorrichtung benutzt. Eine Spannung, die über einem Widerstand
abfällt, der in Reihe mir der Zylinderspule angeordnet ist, wird einem Differenzverstärker
zugeführt, dessen Ausgang mit einem Spitzenwertdetektor verbunden ist, der die Abklingrate
des Stromes in der Zylinderspule nachbildet, wobei das Signal, welches den gemessenen
Strom in der Zylinderspule repräsentiert, aus dem Spitzenwertdetektor erhalten wird.
Der Leistungsverlust durch die Zylinderspulen-Treiberschaltung ist gering, und die
Treiberschaltung ist außerdem kurzschlussfest. Das Ausgangssignal des Spitzenwertdetektors
wird von der Prozessoreinheit zur Detektion und Protokollierung von Fehlern überwacht.
[0004] Der Betrieb eines Aktuators, bei dem sich die Frage der Handhabung unterschiedlicher
Ströme zum Anziehen (Aktivieren) und Halten nicht stellt, wird in dieser Druckschrift
nicht behandelt.
[0005] Aus der US-PS 5,414,792 ist eine Halbleiterschaltung zum Steuern eines Elektromotors
in Verbindung mit einem Halbleiter-Pfadregler und einer Fahrzeug-Sensorschaltung bekannt,
die gemeinsam folgende Elemente umfassen: Einen nach dem Halleffekt arbeitenden Stellungssensor
für einen Pfadregler, eine Verstärkerschaltung für das Pfadregler-Positions-signal,
eine Rückwärtsfahrtschaltung, eine Fahrzeugsperrschaltung, eine Pulsweitenmodulatorschaltung,
eine invertierende MOSFET-Treiberschaltung, eine Mehrzahl von Leistungs-MOSFET-Schaltungen,
eine Spannungsregelschaltung und eine Stromlieferungsschaltung, die mit einem externen
Gleichstrommotor verbunden ist. Die aufgezählten Schaltungselemente wirken in der
Weise zusammen, dass eine mechanische Pfadreglerstellung in ein Spannungspegelsignal
umgewandelt wird, welches durch eine Pulsweitenmodulationsschaltung in ein Impulssignal
umgewandelt werden kann. Dieses Impulssignal treibt eine Schalterbank aus MOSFET-Halbleiterschaltern,
um den Stromfluss durch einen Gleichstrommotor zu steuern. Die Schaltungsanordnung
trennt die Gleichspannungsquelle von den Leistung aufnehmenden Elementen des Schaltkreises
und überträgt die Betriebsparameter des Fahrzeugs, wie beispielsweise Vorwärts- oder
Rückwärtsfahrt und

Betrieb Ein/Aus" vom Fahrzeug an die Leistungssteuerschaltung.
[0006] Bei der aus der US-PS 5,414,792 beschriebenen Anordnung wird somit die Leistungsabgabe
eines Gleichstrommotors eines Fahrzeugs mit Elektroantrieb von einer Steuer- und Leistungselektronik
abhängig vom Fahrerwunsch gesteuert. Der Fahrerwunsch wird dabei aus der Stellung
des Fahrtreglers mit Hilfe eines Hallsensors bestimmt. Der Betrieb eines Aktuators
findet in dieser technischen Lehre keine Berücksichtigung.
[0007] Die Erfindung hat die Aufgabe, eine einfache Schaltungsanordnung zum Steuern eines
Aktuators zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Schaltungsanordnung zum Steuern
eines Aktuators mit
- einer im wesentlichen eine Gleichspannung abgebenden Quelle zum Zuführen elektrischer
Energie zum Aktuator,
- einem ersten Steuerpfad, der eine mit ihren Endanschlüssen an Pole der Quelle angeschlossene
Reihenschaltung aus einem zur Energiezufuhr an den Aktuator steuerbaren ersten Stromsteuerelement
und einem ersten Freilaufelement umfasst,
- wobei der Aktuator mit einem ersten seiner Anschlüsse an einen ersten Verbindungspunkt
zwischen dem ersten Stromsteuerelement und dem ersten Freilaufelement angeschlossen
und mit einem zweiten seiner Anschlüsse mit dem an das erste Freilaufelement angeschlossenen
ersten Pol der Quelle gekoppelt ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist sehr einfach aufgebaut, da sie lediglich
ein einziges Stromsteuerelement umfasst, welches bevorzugt mit einem Halbleiterschalter,
beispielsweise einem Feldeffekttransistor, aufgebaut sein kann. Das Freilaufelement,
vorzugsweise als Diode ausgebildet, welche bezüglich der Quelle in Sperrichtung gepolt
ist, muss nicht gesondert gesteuert werden. Für eine derartig einfache Schaltungsanordnung
kann auch eine besonders einfache Steuerschaltung eingesetzt werden, um das Stromsteuerelement
entsprechend dem gewünschten Strom im Steuerpfad zu steuern. Insbesondere muss bei
einer solchen Schaltungsanordnung dem Aktuator nur eine Spannung einer vorgegebenen
Polarität zugeführt werden. Diese einfache Konstruktion bedingt auch eine hohe Zuverlässigkeit
im Betrieb. Außerdem treten nur minimale Leistungsverluste auf. Dadurch wird Energie
gespart und die thermische Belastung der Schaltungsanordnung niedrig gehalten.
[0009] In einer Weiterbildung der Erfindung enthält die Schaltungsanordnung einen zweiten
Steuerpfad, der eine mit ihren Endanschlüssen an die Pole der Quelle angeschlossene
Reihenschaltung aus einem zur Energiezufuhr an den Aktuator steuerbaren zweiten Stromsteuerelement
und einem zweiten Freilaufelement umfasst, wobei der zweite Anschluss des Aktuators
mit einem zweiten Verbindungspunkt zwischen dem zweiten Stromsteuerelement und dem
zweiten Freilaufelement angeschlossen und über das zweite Stromsteuerelement mit dem
ersten Pol der Quelle gekoppelt und ferner der zweite Verbindungspunkt über das zweite
Freilaufelement mit dem zweiten Pol der Quelle verbunden ist.
[0010] Durch diese Ausbildung wird die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zum Steuern
eines Aktuators zu einer asymmetrischen Brückenschaltung erweitert, in der je einer
der an die Quelle parallel angeschlossenen Steuerpfade mit seinem Stromsteuerelement
einen Brückenzweig und mit seinem Freilaufelement einen weiteren Brückenzweig bildet.
Es entsteht somit eine vollständige Brücke, die jedoch nur zwei zu steuernde Stromsteuerelemente
umfasst und damit ebenfalls - im Vergleich zu einer symmetrischen Vollbrücke mit vier
Stromsteuerelementen - einen vereinfachten Aufbau zeigt. Auch bei dieser asymmetrischen
Brücke kann somit eine vereinfachte Steuerschaltung zum Steuern der Stromsteuerelemente
zum Einsatz gelangen. Es wird somit ebenfalls eine verringerte Anzahl von Bauteilen
und damit auch eine erhöhte Zuverlässigkeit erreicht. Gegenüber der erwähnten Vollbrücke
sind auch die Verlustleistungen verringert, so dass auch hier noch eine Energieeinsparung
und geringere Temperaturbelastung auftritt. Die verringerte Temperaturbelastung äußert
sich einerseits ebenfalls in einer erhöhten Zuverlässigkeit der Schaltungsanordnung,
ermöglicht andererseits jedoch auch weitere Einsparungen bei der Wärmeabfuhr dienenden
Konstruktionselementen. Wie im nachfolgenden noch näher erläutert werden wird, ist
jedoch gegenüber der einfachen Ausführung mit nur einem Steuerpfad - der sogenannten
unipolaren Schaltungsanordnung - bei der asymmetrischen Brücke eine verbesserte Dynamik
und damit eine erhöhte Umsteuergeschwindigkeit erzielbar, die mit derjenigen einer
vollständigen, symmetrischen Brücke mir vier Stromsteuerelementen vergleichbar ist.
[0011] Vorzugsweise werden bei der Ausgestaltung der Erfindung mit zwei Steuerpfaden beide
Stromsteuerelemente in diesen beiden Steuerpfaden zum Betreiben des Aktuators simultan
gesteuert. In ihrem leitenden Zustand fließt dann der Strom von der Quelle über den
Aktuator durch beide Stromsteuerelemente gleichzeitig. Werden die Stromsteuerelemente
gesperrt, wird der noch im Aktuator fließende Strom ausschließlich über die Freilaufelemente
geleitet.
[0012] In einer weiteren Fortbildung umfasst die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung eine
Steuerschaltung zum Steuern des Stromsteuerelements bzw. der Stromsteuerelemente nach
Maßgabe eines Befehlssignals. Durch dieses Befehlssignal wird bevorzugt ein Wert einer
vom Aktuator aufzubringenden Kraft bzw. eines aufzubringenden Drehmoments an die Steuerschaltung
geleitet. In der Steuerschaltung werden aus diesem Befehlssignal ein oder zwei Signale
zum Steuern der Stromsteuerelemente abgeleitet. Dies kann nach einer besonderen Ausgestaltung
der Erfindung durch Pulsweitenmodulation geschehen, deren Modularionsgrad durch die
Befehlssignal vorgebbar ist.
[0013] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist vorteilhaft einsetzbar in Stellsystemen
zum Betätigen einer Stellvorrichtung in einem Verbrennungsmotor. Als solche Stellvorrichtungen
in Verbrennungsmotoren sind insbesondere Drosselklappen oder Treibstoffdosierungsventile
zu nennen, auch als

Choke" oder

Gas" bezeichnet. Derartige Stellsysteme können bevorzugt eine Kombination aus einem
Aktuator und einer diesem entgegenwirkenden Rückstelleinrichtung umfassen. Eine solche
Rückstelleinrichtung ist bevorzugt fehlersicher und passiv auszulegen. Dazu können
Rückstellkräfte durch mechanische oder insbesondere magnetische Mittel erzeugt werden.
Der Aktuator wird durch die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung gesteuert.
[0014] Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung auch zur Ausgestaltung
anderer Steuermittel innerhalb und außerhalb des technischen Feldes der Kraftfahrzeugtechnik
geeignet.
[0015] In einem Stellsystem der vorstehend beschriebenen Art wird der Aktuator lediglich
zur Erzeugung einer Kraft bzw. eines Drehmoments in einer Richtung eingesetzt, die
in der Regel mit dem Begriff

Öffnen" umschrieben werden kann. Dagegen wird die Rückstelleinrichtung eine entgegengesetzt
gerichtete Kraft bzw. ein entgegengesetzt gerichtetes Drehmoment in einer Richtung
aufbringen, die in der Regel als

Schließen" benannt werden kann. Der Aktuator muss dabei in der Lage sein, die zu betätigende
Stellvorrichtung in eine vorgegebene Position mit hoher Präzision entgegen der Kraft
bzw. dem Drehmoment der Rückstelleinrichtung zu bringen. Diese Position muss auch
bei Auftreten von Störkräften der unterschiedlichsten Art präzise eingehalten werden
können. Dies wird durch die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zum Steuern eines
derartigen Aktuators erreicht.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
nachfolgenden näher erläutert. Dabei sind in den einzelnen Figuren übereinstimmende
Elemente mit identischen Bezugszeichen bezeichnet. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes, unipolares Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 2 ein zweites, als asymmetrische Brücke ausgebildetes Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Ströme bzw. erzeugten Kräfte oder Drehmomente
im Aktuator gemäß den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 und 2 sowie
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Stellsystems mit einer erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung.
[0017] In dem vereinfachten Schaltbild gemäß Fig. 1a) ist mit dem Bezugszeichen 1 eine Quelle
bezeichnet, die im wesentlichen eine Gleichspannung U0 abgibt. An Pole 2, 3 der Quelle
1 ist ein erster Steuerpfad angeschlossen, der eine Reihenschaltung aus einem ersten
Stromsteuerelement und einem ersten Freilaufelement umfasst. Das erste Stromsteuerelement
enthält dabei eine Parallelschaltung aus einem ersten Schalterelement 4 und einer
in Sperrichtung bezüglich der Gleichspannung U0 gepolten ersten Schutzdiode 5. Ein
Aktuator 7 ist mir einem ersten Anschluss 8 an einen ersten Verbindungspunkt 9 angeschlossen,
in dem im ersten Steuerpfad 4, 5, 6 das erste Stromsteuerelement 4, 5 einerseits und
das erste Freilaufelement 6 andererseits miteinander verbunden sind. Ein zweiter Anschluss
10 des Aktuators 7 ist mit dem zweiten Pol 3 der Quelle 1 gekoppelt, wobei in dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 diese Kopplung in einer unmittelbaren, galvanischen
Verbindung besteht.
[0018] Der Aktuator 7 ist in Fig. 1a) durch sein Ersatzschaltbild dargestellt, welches einen
ohmschen Widerstand Ra, eine Induktivität La und eine Spannungsquelle in Reihenschaltung
umfasst. Die Induktivität La und der ohmsche Widerstand Ra bilden die Innenimpedanz
des Aktuators 7. Die Spannungsquelle stellt die vom Aktuator 7 induzierte Spannung
Ui dar. Zwischen den Anschlüssen 8, 10 des Aktuators 7 liegt im Betrieb die Aktuatorspannung
Ua an, und es fließt ein Aktuatorstrom Ia.
Fig. 1b) zeigt den Strompfad für den Aktuatorstrom bei leitendem erstem Schalterelement
4, d.h. eingeschaltetem erstem Stromsteuerelement 4, 5. Aus der Quelle 1 wird durch
die Gleichspannung U0 der Strom Ia über das erste Schalterelement 4 dem Aktuator 7
an seinen Anschlüssen 8, 10 zugeführt. Unter Voraussetzung eines idealen Schalterelements
4 liegt dann am Aktuator 7, d.h. an den Anschlüssen 8, 10, die Gleichspannung U0 der
Quelle 1 an, d.h. die Aktuatorspannung Ua stimmt mit der Gleichspannung U0 überein.
[0019] Wird aus dem in Fig. 1b) dargestellten Zustand heraus das erste Schalterelement 4
gesperrt, klingt der Aktuatorstrom Ia gemäß der Induktivität La nur allmählich ab.
Da das erste Schalterelement 4 geöffnet, d.h. nicht leitend ist, fließt der Strom
Ia zwischen den Anschlüssen 8 und 10 jetzt über das erste Freilaufelement 6, d.h.
über die dieses bildende Diode. Wird auch hier ein ideales Element vorausgesetzt,
ist in diesem Zustand, so lange das erste Freilaufelement 6 leitend die Aktuatorspannung
Ua gleich Null. Damit wird die Abklingzeitkonstante für den Aktuatorstrom Ia lediglich
durch die Elemente des Aktuators 7 bestimmt, d.h. außer durch die Induktivität La
noch durch den ohmschen Widerstand Ra und die Spannung Ui.
[0020] Im Vergleich dazu liegen beim Wiedereinschalten des Aktuatorstromes Ia aus dem stromlosen
Zustand heraus die Verhältnisse vor, wie sie in Fig. 1b) dargestellt sind. Die Anstiegszeit
des Aktuatorstromes Ia wird dabei außer durch die induktivität La, den ohmschen Widerstand
Ra und die Spannung Ui noch durch die Gleichspannung U0 der Quelle 1 mit bestimmt.
Dadurch ergibt sich bei der Schaltungsanordnung nach Fig. 1, dass im Betrieb der Aktuatorstrom
Ia und damit die vom Aktuator 7 erzeugte Kraft bzw. das Drehmoment mit einer sehr
kleinen Zeitkonstanten erhöht, jedoch mit einer relativ dazu wesentlich größeren Zeitkonstanten
vermindert wird. Dies ist in Fig. 3 als ausgezogene Kurve mit der Bezeichnung Ia1
schematisch im Aktuatorstrom-Zeit-Diagramm wiedergegeben, in dem der Aktuatorstrom
Ia auf der Ordinate über der auf der Abszisse dargestellten Zeit t aufgetragen ist.
[0021] Bei dieser besonders einfachen Schaltungsanordnung mit nur einem Schalterelement
4 ist somit die Aktuatorspannung Ua stets positiv (bzw. Null). Damit ist auch der
Aktuatorstrom Ia stets größer oder gleich Null. Wie in Fig. 3 anhand der Kurve Ia1
dargestellt, begrenzt diese festgelegte Polarität der Aktuatorspannung Ua und des
Aktuatorstroms Ia die Stellgeschwindigkeit des Aktuators 7. Eine vergrößerte Änderungsgeschwindigkeit
des Aktuatorstromes Ia insbesondere bei dessen Abschalten durch Anlegen einer negativen
Aktuatorspannung Ua erreicht werden. Eine derartige negative Aktuatorspannung Ua könnte
durch eine Brückenschaltung mit vier Schalterelementen bereit gestellt werden, von
denen jeweils zwei in der Brückenanordnung diagonal aneinander gegenüberliegende Schalterelemente
gleichzeitig leitend bzw. gesperrt geschaltet werden. Dies entspräche einer Umrichteranordnung
zur Speisung eines Wechselstrommotors aus einer Gleichspannungsquelle. Allerdings
ist eine solche Schaltungsanordnung mit vier Schalterelementen sehr aufwendig und
erfordert auch eine entsprechend aufwendig gestaltete Steuerschaltung.
[0022] Fig. 2a) zeigt eine Schaltungsanordnung, die gegenüber einer solchen vollständigen
Brücke wesentlich vereinfacht ist, ohne jedoch deren günstige Eigenschaften einzubüßen.
Dazu ist die Schaltungsanordnung nach Fig. 1a) durch einen zweiten Steuerpfad ergänzt,
der eine Reihenschaltung aus einem zweiten Stromsteuerelement und einem zweiten Freilaufelement
13 umfasst. Das zweite Stromsteuerelement ist entsprechend dem ersten Stromsteuerelement
mit einer Parallelschaltung aus einem zweiten Schalterelement 11 und einer zweiten
Schutzdiode 12 ausgebildet. Das zweite Schalterelement 11 ist wiederum zur Energiezufuhr
an den Aktuator steuerbar. Vorzugsweise werden die beiden Schalterelemente 4, 11 der
beiden Stromsteuerelemente 4, 5 bzw. 11, 12 simultan gesteuert, befinden sich also
gleichzeitig entweder im leitenden oder im gesperrten Zustand. Der erste Anschluss
8 des Aktuators 7 ist wieder mit dem ersten Verbindungspunkt 9 zwischen dem ersten
Stromsteuerelement 4, 5 und dem ersten Freilaufelement 6 verbunden. Dahingegen ist
im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2a) der zweite Anschluss 10 des Aktuators 7 mit dem
zweiten Pol der Quelle 1 nun in der Weise über den zweiten Steuerpfad 11, 12, 13 gekoppelt,
dass dieser zweite Anschluss 10 mit einem zweiten Verbindungspunkt 14 verbunden ist,
in dem im zweiten Steuerpfad das zweite Stromsteuerelement 11, 12 und das zweite Freilaufelement
13 miteinander verbunden sind. Auch der zweite Steuerpfad 11, 12, 13 ist - parallel
zum ersten Steuerpfad 4, 5, 6- an die Pole 2, 3 der Quelle 1 angeschlossen.
Die Betriebsweise der Schaltungsanordnung nach Fig. 2a) ist in den Fig. 2b) und 2c)
dargestellt. Fig. 2b) zeigt den Betriebszustand mit leitend geschalteten Schalterelementen
4 und 11. Aus der Quelle 1 wird dann - getrieben durch die Gleichspannung U0 - ein
Aktuatorstrom Ia vom ersten Pol 2 über das erste Schalterelement 4 zum ersten Anschluss
8 des Aktuators 7 und zurück vom zweiten Anschluss 10 des Aktuators 7 über das zweite
Schalterelement 11 an den zweiten Pol 3 der Quelle 1 geleitet. Werden wieder ideale
Schalterelemente 4, 11 vorausgesetzt, entspricht auch hier die Aktuatorspannung Ua
der Gleichspannung U0 der Quelle 1.
Zum Abschalten des Aktuatorstroms Ia werden beide Schalterelemente 4, 11 simultan
gesperrt. Wiederum wird durch die Induktivität La der Aktuatorstrom Ia nicht abrupt
enden, sondern über die Freilaufelemente 6, 13 weiter fließen. Im Gegensatz zu der
unipolaren Anordnung gemäß Fig. 1 wird jetzt bei der asymmetrischen Brücke gemäß Fig
2 der Aktuatorstrom Ia nicht an den Anschlüssen 8, 10 des Aktuators 7 über das erste
Freilaufelement 6 kurzgeschlossen, sondern über beide Freilaufelemente 6, 13 weiterhin
über die Quelle 1 geführt, jedoch in umgekehrter Richtung. Dadurch ergibt sich in
diesem Betriebszustand eine Aktuatorspannung Ua, die dem negativen Wert der Gleichspannung
U0 der Quelle 1 entspricht. Durch diese als Gegenspannung wirkende Aktuatorspannung
Ua wird ein gegenüber der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 wesentlich beschleunigtes
Abklingen des Aktuatorstroms Ia erreicht. Ein Vergleich mit dem Betriebszustand gemäß
Fig. 2b) ergibt, dass der Anstieg des Aktuatorstromes Ia beim Übergang der Schalterelemente
4, 11 aus ihrem gesperrten in ihren leitenden Zustand wenigstens weitgehend mit dem
Abklingen des Aktuatorstromes Ia beim Sperren der Schalterelemente 4, 11 übereinstimmt.
Somit wird das Abklingen des Aktuatorstroms Ia bei der asymmetrischen Brücke gemäß
Fig. 2 gegenüber der unipolaren Anordnung gemäß Fig. 1 wesentlich beschleunigt.
[0023] Eine schematische grafische Darstellung findet sich in Fig. 3 in Form der gestrichelt
gezeichneten Kurve Ia2. Mit einem derartigen Stromverlauf über der Zeit t sind wesentlich
schnellere Steuervorgänge möglich. Dabei ist wie in der Schaltungsanordnung nach Fig.
1 weiterhin nur ein positiver Aktuatorstrom Ia möglich, denn nach Abklingen des Aktuatorstromes
Ia in Fig. 2c) auf den Wert Null sperren die als Dioden ausgebildeten Freilaufelemente
6, 13, und der Aktuator 7 bleibt bis zum Wiedereinschalten der Schalterelemente 4,
11 stromlos.
[0024] Die in Fig. 3 anhand der Kurve Ia2 schematisch dargestellte, wenigstens weitgehende
Übereinstimmung zwischen der Anstiegsgeschwindigkeit der Abklinggeschwindigkeit des
Aktuatorstromes Ia beseitigt auch Nichtlinearitäten in der Steuerung des Aktuators
7, die durch unterschiedliche Anstiegszeiten bzw. -geschwindigkeiten und Abklingzeiten
bzw. - geschwindigkeiten des Aktuatorstromes Ia und damit der Kraft bzw. des Drehmoments
des Aktuators 7 entstehen würden.
[0025] Fig. 4 zeigt blockschematisch ein Stellsystem zum Betätigen einer Stellvorrichtung
in einem Verbrennungsmotor, vorzugsweise in einem Kraftfahrzeug. Durch ein Befehlsorgan
15 wird über eine Verbindung 16 ein Befehlssignal an eine Steuerschaltung 17 geleitet.
Die Steuerschaltung 17 dient zum Steuern des Aktuatorstroms Ia und damit des vom Aktuator
7 erzeugten Drehmoments bzw. der erzeugten Kraft nach Maßgabe des Befehlssignals.
Dazu werden von der Steuerschaltung die Stromsteuerelemente gesteuert, die im Schaltungsblock
18 in Fig. 4 angeordnet sind und wahlweise gemäß den Ausführungsbeispielen der Fig.
1 oder 2 ausgestaltet sein können. Vom Aktuator 7 wird ein Stellorgan 19 betätigt.
In Fig. 4 ist als Stellorgan 19 schematisch die Drosselklappe eines Kfz-Verbrennungsmotors
wiedergegeben.
[0026] Das Steuern des Stromsteuerelements - beispielsweise gemäß Fig. 1 - bzw. der Stromsteuerelemente
- beispielsweise gemäß Fig. 2 - im Schaltungsblock 18 durch die Steuerschaltung 17
erfolgt vorteilhaft durch pulsweitenmodulierte Steuersignale, durch die die enthaltenen
Schalterelemente je nach gewünschtem Mittelwert für den Aktuatorstrom Ia mit entsprechend
veränderter Pulsweite angesteuert werden. Die Pulsweite bzw. der Modulationsgrad der
pulsweitenmodulierten Steuersignale für die Schalterelemente wird durch das Befehlssignal
vorgegeben. Damit stellt sich bevorzugt ein proportional zum Wert des Befehlssignals
bemessener Aktuatorstrom Ia ein.
[0027] Fig. 4 zeigt weiterhin in Verbindung mit dem Stellorgan 19 eine Rückstelleinrichtung
20, symbolisch angedeutet durch einen Hebel mit Feder. In einer praktischen Ausführung
können andere gleichwirkende Rückstelleinrichtungen treten. Insbesondere sind verschleißfreie
Rückstelleinrichtungen zu bevorzugen, in denen eine Rückstellkraft auf das Stellorgan
19 durch einen Permanentmagneten hervorgerufen wird, der baulich mit dem Aktuator
7 zusammengefasst werden kann und dadurch eine sehr einfache, robuste, zuverlässige
und kompakte Bauform ergibt. Die Rückstelleinrichtung 20 hat die Aufgabe, das Stellorgan
19 in eine nicht kritische Position zu bringen, wenn der Aktuator 7 oder eines ihn
steuernden Elemente schadhaft werden sollte, um ein fehlersicheres Stellsystem zu
erhalten. Dazu würde beispielsweise eine Drosselklappe stets in die geschlossene Position
oder in deren Nähe gebracht werden. Die Rückstelleinrichtung 20 wirkt zu jedem Zeitpunkt
entgegen dem Drehmoment bzw. der Kraft, das bzw. die vom Aktuator 7 auf das Stellorgan
19 aufgebracht werden. In einem derartigen Stellsystem muss somit der Aktuator 7 eine
Kraft bzw. ein Drehmoment nur in einer Richtung - beispielsweise der Richtung

Öffnen" des Stellorgans 19 - aufbringen, da die Stellrichtung

Schließen" stets durch die Rückstelleinrichtung 20 bewirkt wird. Dies schafft die
Gelegenheit, den Aktuator 7 und die ihn steuernde Schaltungsanordnung entsprechend
der vorliegenden Erfindung zu vereinfachen. Außerdem wird durch die gesonderte Rückstelleinrichtung
20 gerade im Anwendungsbereich eines Kraftfahrzeugs die dort erforderliche Fehlersicherheit
erzielt.
1. Schaltungsanordnung zum Steuern eines Aktuators mit
- einer im wesentlichen eine Gleichspannung abgebenden Quelle zum Zuführen elektrischer
Energie zum Aktuator,
- einem ersten Steuerpfad, der eine mit ihren Endanschlüssen an Pole der Quelle angeschlossene
Reihenschaltung aus einem zur Energiezufuhr an den Aktuator steuerbaren ersten Stromsteuerelement
und einem ersten Freilaufelement umfasst,
- wobei der Aktuator mit einem ersten seiner Anschlüsse an einen ersten Verbindungspunkt
zwischen dem ersten Stromsteuerelement und dem ersten Freilaufelement angeschlossen
und mit einem zweiten seiner Anschlüsse mit dem an das erste Freilaufelement angeschlossenen
ersten Pol der Queile gekoppelt ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch einen zweiten Steuerpfad, der eine mit ihren Endanschlüssen an die Pole der Quelle
angeschlossene Reihenschaltung aus einem zur Energiezufuhr an den Aktuator steuerbaren
zweiten Stromsteuerelement und einem zweiten Freilaufelement umfasst, wobei der zweite
Anschluss des Aktuators mit einem zweiten Verbindungspunkt zwischen dem zweiten Stromsteuerelement
und dem zweiten Freilaufelement angeschlossen und über das zweite Stromsteuerelement
mit dem ersten Pol der Quelle gekoppelt und ferner der zweite Verbindungspunkt über
das zweite Freilaufelement mit dem zweiten Pol der Quelle verbunden ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet.
dass beide Stromsteuerelemente zum Betreiben des Aktuators simultan gesteuert werden.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
gekennzeichnet durch eine Steuerschaltung zum Steuern des Stromsteuerelements bzw. der Stromsteuerelemente
nach Maßgabe eines Befehlssignals.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet.
dass das Stromsteuerelement bzw. die Stromsteuerelemente durch Pulsweitenmodulation
gesteuert werden, deren Modulationsgrad durch das Befehlssignal vorgebbar ist.
6. Stellsystem zum Betätigen einer Stellvorrichtung in einem Verbrennungsmotor,
gekennzeichnet durch eine Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.