[0001] Die Erfindung betrifft ein Eßbesteck mit einer an einem Stiel befestigten Löffelschale.
[0002] Eßbestecke der gattungsgemäßen Art sind seit langem bekannt. Solche mit einem Stiel
und einer daran befestigten Löffelschale dienen insbesondere in Form eines Eßlöffels
zur Nahrungsaufnahme von flüssigen oder kleinteiligen Nahrungsmitteln. Nachteilig
ist bei diesen bekannten Eßbestecken, daß mit der Löffelschale größere Nahrungsteile,
wie beispielsweise Fleischstücke, nicht zerkleinert werden können. Selbst wenn eine
solche Zerkleinerung bei relativ weichen Nahrungsteilen möglich ist, so ist stets
ein zweites Eßbesteck, beispielsweise in Form einer Gabel, notwendig, um dieses Nahrungsteil
beim Zerteilen festzuhalten. Ein solches Nahrungsmittel mit einem herkömmlichen Eßlöffel
zu zerteilen ist somit insbesondere mittels einer Hand nur schwerlich möglich, so
daß insbesondere behinderte Personen mit nur einer brauchbaren Hand in der Regel auf
die Unterstützung einer zweiten Person angewiesen sind, um Nahrungsstücke zerkleinern
zu können.
[0003] Um einen solchen Personenkreis ein selbständiges Zerkleinern von Nahrungsstücken
zu ermöglichen, sind verschiedene Eßbestecke mit Mehrfachfunktionen bekannt geworden.
[0004] So ist ein einhändig bedienbares Eßbesteck für Einarmige und behinderte Personen
(DE-86 19 103.9 U1) bekannt, das eine Gabel und ein an einer Seite der Gabel zu dieser
angeordnetes Messer aufweist, welches in Längsrichtung der Gabel verschiebbar und
um eine etwa senkrecht zur Messerschneide verlaufende Achse durch Belastung des Messerrükkens
gegen Federdrück kippbar gelagert ist. Dabei sind das Messer und die Gabel in einer
gemeinsamen, handgriffartigen Scheide gelagert. Die Gabel ist zwischen einer in Längsrichtung
der Scheide aus dieser vorstehenden Ausklappstellung in einer der Außenseite der Scheide
benachbarte Einklappstellung umklappbar, während das Messer zwischen einer aus der
Scheide ausgefahrenen Ausfahrstellung und einer in die Scheide zurückgezogenen Rückzugsstellung
verschiebbar und in der Scheide gelagert ist. Dieses Eßbesteck soll dem Behinderten
ermöglichen, ein mit der Gabel arretiertes Speisestück durch Ausfahren der Messerschneide
und Relativbewegung selbst zu zerkleinern. Dies bedeutet, daß der Benutzer die Messerschneide
gleichzeitig in axialer Richtung verschieben muß und auch die Kippbewegung durch Druck
auf den Messerrücken beispielsweise mit einem Finger durchführen muß. Diese Art der
Bedienung ist äußerst kompliziert und somit für eine einhändige Bedienung des Eßbesteckes
nur bedingt geeignet.
[0005] Aus der DE 27 49 685 A1 ist ebenfalls ein Gabel-Messer-Besteck für Einhändige bekannt,
bei welchem an einem Stiel ein Gabelkörper angeordnet ist. Auf diesem Stiel ist ein
axial bewegbarer, etwa U-förmig ausgebildeter Messerkörper angeordnet, dessen gabelseitige
Stirnkante als Messerschneide ausgebildet ist. Mittels dieses Eßbesteckes soll ein
Nahrungsstück, welches mittels des Gabelkörpers festgehalten wird, durch eine Vorwärtsbewegung
des Messerkörpers "ausgestanzt" werden. Auch bei diesem bekannten Eßbesteck ist die
Handhabung äußerst schwierig, da insbesondere, um ein vollständiges Durchtrennen des
Nahrungsstückes sicherstellen zu können, der Stiel zusammen mit dem Messerkörper senkrecht
zur Unterlage gehalten werden muß, so daß der Messerkörper mit seiner Schneide das
Nahrungsstück auch vollständig durchtrennen kann. Da der Messerkörper im wesentlichen
U-förmig ausgebildet ist, muß zum vollständigen Abtrennen eines Nahrungsstükkes dieses
Eßbesteck zumindest zweimal um 180° gedreht am Nahrungsstück angesetzt werden, so
daß die vollständige Durchtrennung doch äußerst aufwendig ist.
[0006] Bei einem weiteren Eßbesteck für Behinderte (DE 85 27 734.7 U1) ist ebenfalls an
einem Griffteil eine Gabel vorgesehen, welcher eine Schneidvorrichtung zugeordnet
ist. Die Schneidvorrichtung weist ein im Bereich der Gabelzinken angeordnetes Messer
mit einer quer zu den Gabelzinken verlaufenden Schneide auf, welches in Richtung der
Gabelzinken längsverschiebbar und schwenkbar gelagert ist. Um die eigentliche Schneidbewegung
zu erleichtern, ist desweiteren im Gehäuse ein Elektromotor vorgesehen, der über ein
Getriebe dem Messer eine schneidende Schwenkbewegung vermittelt. Somit kann mittels
dieses Eßbesteckes ein von der Gabel aufgenommenes Nahrungsstück durch axiales Verschieben
des Messers und gleichzeitig aktivem Elektromotor zumindest einseitig durchtrennt
werden. Je nach Form des Nahrungsstückes muß aber auch dieses Eßbesteck mehrfach am
Nahrungsstück angesetzt werden, um eine vollständige Trennung durchführen zu können.
Desweiteren ist bei diesem Eßbesteck stets eine Energieversorgung für den Elektromotor
notwendig, welche insbesondere bei batteriebetriebenem Eßbesteck den Nachteil hat,
daß stets Ersatzbatterien vorhanden sein müssen, um die Funktionsfähigkeit dieses
Eßbesteckes aufrechterhalten zu können und daß die Batterien das Gewicht erhöhen und
die Form des Eßbestecks unförmig gestalten.
[0007] Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Eßbesteck mit einer an einem
Stiel befestigten Löffelschale derart auszugestalten, daß dieses mit einer Hand bedienbar
ist und daß mit diesem auch eine Schneidfunktion zum Zerkleinern von Nahrungsstücken
in einfacher Weise ausgeführt werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Löffelschale und der Stiel
jeweils zweiteilig ausgebildet sind und ein erstes und zweites Löffelschalenteil sowie
einen ersten und zweiten Stielschaft bilden, und daß das erste Löffelschalenteil mit
dem ersten Stielschaft und das zweite Löffelschalenteil mit dem zweiten Stielschaft
starr verbunden ist, und daß die Stielschäfte durch ein Scherengelenk miteinander
verbunden und scherenartig gegeneinander bewegbar sind, und daß die beiden Löffelschalenteile
jeweils scherenartig zusammenwirkende Schneidkanten aufweisen.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird ein Eßbesteck zur Verfügung gestellt,
mit dem die Funktionen Zerteilen, Aufnehmen der Speisen und das Zuführen zum Mund
für behinderte Personen einfach und sicher durchführbar sind. Somit kann mit dem erfindungsgemäßen
Eßbesteck eine behinderte Person mit nur einer Hand selbständig Nahrungsstücke zerkleinern
und zu sich nehmen. Dabei wird durch die scherenartige Bewegung der beiden Löffelschalenteile
eine äußerst einfache Schneidmethode zur Verfügung gestellt, bei welcher es nicht
notwendig ist, das Nahrungsstück in irgendeiner Weise mittels eines zweiten Besteckes
zu fixieren. Die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Eßbesteckes entspricht somit
etwa einer Schere, deren Scherblätter als Löffelschalenteile ausgebildet sind.
[0010] Durch die Anordnung des Scherengelenkes in Randnähe der Löffelschale gemäß Anspruch
2 sind dabei äußerst große Scherkräfte bzw. Schneidkräfte beim Zerkleinern von Nahrungsteilen
aufbringbar, was das erfindungsgemäße Eßbesteck insbesondere auch für Personen geeignet
macht, wie beispielsweise behinderte Kinder, welche nicht über entsprechend große
Handkräfte verfügen.
[0011] Durch die gemäß Anspruch 3 vorgesehene Spreizfeder, durch welche die beiden Stielschäfte
und Löffelschalenteile spreizbar sind, wird die Handhabbarkeit weiterhin verbessert.
[0012] Die Anordnung der Spreizfeder zwischen den beiden Stielschäften gemäß Anspruch 4
erlaubt eine äußerst einfache Montage sowie eine variable Ausgestaltung der Spreizfeder.
[0013] Durch die annähernd längsmittige Teilung der Löffelschale gemäß Anspruch 5 ist das
erfindungsgemäße Eßbesteck in einfacher Weise auch als Greiferzange verwendbar, wodurch
deren Benutzerfreundlichkeit erheblich verbessert und die Anwendbarkeit erweitert
wird.
[0014] Alternativ zu der Ausgestaltung gemäß Anspruch 5 kann die Löffelschale auch entlang
einer Ringlinie gemäß Anspruch 6 geteilt sein, so daß ein in sich geschlossener Randring
mit dem ersten Stielschaft und ein innerer Schalenteil mit dem zweiten Stielschaft
verbunden ist. Durch diese Ausgestaltung liegt die eigentliche Schneidkante beim Zerkleinern
eines Nahrungsteiles im wesentlichen in einer parallel zum Löffelrand verlaufenden
Ebene, so daß beim scherenartigen Schließen der Löffelschale und horizontaler Haltung
das abgetrennte Nahrungsteil automatisch auf dem Löffel zu liegen kommt und sofort
zum Mund geführt werden kann. Auch durch diese Ausgestaltung gemäß Anspruch 6 wird
eine äußerst einfache und leichte Handhabbarkeit erreicht.
[0015] Durch die Verriegelbarkeit der Löffelschalenteile gemäß Anspruch 7 in ihrer Schließlage
mittels eines an einem Stielschaft angeordneten Sicherungselement ist das erfindungsgemäße
Eßbesteck bei verriegelten Löffelschalenteilen gefahrlos wie ein herkömmlicher einteiliger
Eßlöffel benutzbar. Dazu betreffen die Ansprüche 8 bis 10 vorteilhafte Ausgestaltungen
einer Verriegelungseinrichtung.
[0016] Durch die austauschbare Anordnung der Stielschäfte an den Löffelschalen gemäß Anspruch
11 kann das erfindungsgemäße Eßbesteck an die individuellen Bedürfnisse eines Behinderten
in einfacher Weise angepaßt werden. So sind Stielschäfte unterschiedlicher Formgebung
und Größe mit den Löffelschalenteilen verbindbar, so daß das erfindungsgemäße Eßbesteck
beispielsweise nach der Größe der Hand oder nach der Art der Behinderung der Bedienungsperson
durch Austausch der Stielschäfte in einfacher Weise optimal gewählt werden kann.
[0017] Gemäß Anspruch 12 ist die Schneidkante des einen Löffelschalenteils mit einer die
Schneidkante des anderen Löffelschalenteils untergreifenden Dichtleiste versehen,
so daß das erfindungsgemäße Eßbesteck auch zur Aufnahme von flüssigen Nahrungsmitteln,
wie beispielsweise einer Suppe, verwendbar ist.
[0018] Anhand der Zeichnung wird im folgenden die Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Eßbesteckes;
- Fig. 2
- die Bauteile aus Fig. 1 in zusammengebauten Zustand;
- Fig. 3
- das Eßbesteck der Fig. 2 in geschlossenem Zustand;
- Fig. 4
- einen Schnitt IV-IV aus Fig.3;
- Fig. 5
- ein Eßbesteck der erfindungsgemäßen Art mit einer auf andere Weise geteilten Löffelschale
in geschlossenem Zustand in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 5a
- einen Schnitt Va-Va aus Fig. 5;
- Fig. 6
- das Eßbesteck der Fig. 5 in geöffnetem Zustand;
- Fig. 6a
- eine Spreizfeder als Einzelteil;
- Fig. 7
- einen Schnitt VII-VII aus Fig. 5;
- Fig. 8
- ein Eßbesteck mit einer gemäß den Fig. 5 und 6 geteilten Löffelschale in geschlossenem
Zustand mit zwei austauschbaren Stielschäften;
- Fig. 9
- einen in Längsrichtung geschnittenen Stielschaft aus Fig. 8;
- Fig. 10
- in längsgeschnittener Darstellung ein Eßbesteck gemäß Fig. 6 mit einer anderen Spreizfeder
und einer anderen Verriegelungsvorrichtung in geöffnetem Zustand;
- Fig. 11
- das Eßbesteck der Fig. 10 in geschlossenem Zustand;
- Fig. 12
- ein Eßbesteck nach Fig. 8 in geschlossenem Zustand mit einem Verriegelungsbügel;
- Fig. 13
- das Eßbesteck der Fig. 12 in geöffnetem Zustand;
- Fig. 14
- in perspektivischer Ansicht ein Eßbesteck mit einer gemäß Fig. 5 und 6 geteilten Löffelschale
mit auch in geschlossenem Zustand des Löffels gespreizten Stielschäften;
- Fig. 15
- das Eßbesteck der Fig. 14 in geöffnetem Zustand;
- Fig. 16
- ein der Fig. 12 entsprechendes Eßbesteck mit auswechselbaren, jedoch gebogenen Stielschäften.
[0019] Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Eßbesteck weist eine in Längsrichtung zweigeteilte
Löffelschale 1 auf. Die beiden Schalenteile 2 und 3 sind jeweils einstückig und starr
mit einem Stielschaft 4 bzw. 5 versehen. Diese beiden Stielschäfte 4 und 5 bilden
in dem in Fig. 3 dargestellten geschlossenen Zustand des Eßbestecks einen Löffelstiel
6 und die beiden Schalenteile 2 und 3 die geschlossene Löfffelschale 1.
[0020] In Randnähe der Löffelschale 1 sind die beiden Stielschäfte 4 und 5 durch ein Scherengelenk
7 miteinander verbunden und somit scherenartig gegeneinander bewegbar.
[0021] Um im geöffneten Zustand als scherenartiges Schneidwerkzeug verwendet werden zu können,
sind die beiden Schalenteile 2 und 3 jeweils mit scherenartig zusammenwirkenden Schneidkanten
8 bzw. 9 versehen, die sich im geschlossenen Zustand der Löffelschale 1 gegenseitig
untergreifen, wie das in Fig. 4 dargestellt ist, so daß mit dieser Löffelschale 1
bzw. mit diesem Eßbesteck in geschlossenem Zustand auch flüssige Nahrungsmittel zum
Munde geführt werden können.
[0022] Dabei kann es auch zweckmäßig sein, die untergreifende Schneidkante 9 mit einer Dichtleiste
9' zu versehen.
[0023] Das Scherengelenk 7 besteht aus zwei Lagerbohrungen 11 und 12, die in jeweils einstückig
angeformten Lageraugen 13 bzw. 14 angeordnet und durch einen gemeinsamen zylindrischen
Lagerbolzen 10 in Koaxiallage miteinander verbunden sind.
[0024] Zwischen den beiden Stielschäften 4 und 5 ist eine U-förmig gebogene, aus einem Flachbandmaterial
bestehende Spreizfeder 15 angeordnet, die mit einem verlängerten Schaftteil 16 am
Stielschaft 4 innenseitig befestigt ist und sich mit dem gebogenen Endabschnitt 17
an der Innenseite des gegenüberliegenden Stielschaftes 5 abstützt.
[0025] Diese Spreizfeder 15 hat die Aufgabe die beiden Stielschäfte auseinanderzudrücken
und die beiden Schalenteile 2 und 3 in geöffnetem Scherzustand zu halten, damit bei
der Benutzung dieses Eßbesteckes als Schneidwerkzeug nur das Schließen und somit die
Schneidbewegung durch manuelle Kraft bewirkt werden muß.
[0026] Um bedarfsweise die beiden Schalenteile 2 und 3 sowie die Schaftteile 4 und 5 in
dem in Fig. 3 dargestellten geschlossenen Zustand zu halten, ist der Stielschaft 5
mit einem verschiebbaren Riegel 20 versehen, der mit einer Sperrnase 21 in den Schwenkbereich
einer Sperrkante 22 des Schalenteils 2 hineinragt, wenn er sich in der in Fig. 3 dargestellten
Sperrstellung befindet.
[0027] In Fig. 2, in welcher sowohl die Schalenteile 2 und 3 als auch die Stielschäfte 4
und 5 jeweils in geöffneter Spreizlage dargestellt sind, befindet sich der Riegel
20 in seiner unwirksamen, von der Sperrkante 22 entfernten Position, so daß die Sperrnase
21 nicht mit der Sperrkante 22 zusammenwirken kann.
[0028] Diese Verriegelungsmöglichkeit ist erforderlich, um die Löffelschale 1 in geschlossenem
Zustand verriegeln zu können, wenn das Eßwerkzeug nur als Löffel benutzt wird.
[0029] Bei den in den Fig. 5 bis einschl. 16 dargestellten Eßwerkzeugen ist ebenfalls eine
zweigeteilte Löffelschale 31 vorhanden, welche aber nicht längsmittig geteilt ist,
wie die Löffelschale 1, sondern entlang einer Ringlinie 47, derart, daß ein in sich
geschlossener Randring 32 und ein innerer Schalenteil 33 gebildet sind.
[0030] Dabei ist der Randring 32 einstückig und starr mit einem Stielschaft 34 verbunden
und das Schalenteil 33 ebenfalls einstückig und starr mit einem Stielschaft 35.
[0031] Die beiden Stielschäfte 34, 35 sind durch ein in Randnähe der Löffelschale 31 liegendes
Scherengelenk 37 miteinander verbunden und dadurch auch scherenartig gegeneinander
bewegbar. Damit auch diese beiden Bestandteile der Löffelschale 31 als scherenartiges
Schneidwerkzeug verwendet werden können, sind sowohl der Randring 32 als auch das
Schalenteil 33 jeweils mit einer Schneidkante 48 bzw. 48/1 versehen, die scherenartig
zusammenwirken, um beim Zusammenpressen der durch eine Spreizfeder 45 spreizbaren
Stielschäfte 34 und 35 dazwischen befindliche Nahrungsmittel, beispielsweise Fleischstücke,
Gemüseteile, Mehlspeisen od. dgl., zu zerkleinern.
[0032] Auch hier besteht die Spreizfeder 45 aus einem U-förmigen Bügel, der zwischen den
beiden Stielschäften 34 und 35 angeordnet ist, um eine Spreizwirkung auszuüben.
[0033] Während bei dem Eßbesteck der Fig. 1 bis 4 die Schwenkachse 18 des Scherengelenks
7 senkrecht zur Ebene des Löffelschalenrandes 19 verläuft, erstreckt sich beim Eßbesteck
der Fig. 5 und 6 die Schwenkachse 36 des Scherengelenks 37 parallel zur Ebene des
Löffelschalenrandes 49 und jeweils quer zur Längsrichtung der beiden Stielschäfte
34 und 35.
[0034] Um auch bei diesem Eßbesteck die beiden Löffelschalenteile 32 und 33 in einer geschlossenen
Position verriegeln zu können, wie sie in Fig. 5 und 7 dargestellt ist, ist auch hier
eine Verriegelungsvorrichtung 43 vorgesehen.
[0035] Diese Verriegelungsvorrichtung besteht aus einem Riegelzapfen 44, der in Längsrichtung
des Stielschaftes 35 in einem Langloch 38 dieses Stielschaftes 35 verschiebbar gelagert
und mit einer Sperrnase 39 versehen ist, die eine Sperrschulter 40 einer Ausnehmung
46 des gegenüberliegenden Stielschaftes 34 sperrend hintergreift, wenn sie die in
Fig. 5a dargestellte Sperrposition einnimmt.
[0036] Mittels eines Betätigungsknopfes 41 läßt sich der Riegelzapfen 44 im Langloch 38
soweit verschieben, daß die Sperrnase 39 die Sperrschulter 40 verläßt und die beiden
Stielschäfte 34 und 35 gespreizt werden können, wie das in Fig. 6 dargestellt ist.
[0037] Das Verschieben des Riegelzapfens 44 aus der Freigabeposition und in die in Fig.
5 dargestellte Sperrposition und umgekehrt ist jeweils manuell, z. B. mit dem Daumen
oder einem anderen geeigneten Finger, durchzuführen.
[0038] Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, bilden die beiden Schalenteile, nämlich der Randring
32 und das Schalenteil 33, im geschlossenen Zustand eine geschlossene Löffelschale
31, die ohne weiteres wie ein normaler Löffel zum Essen von flüssigen Speisen aus
einem Teller oder einem sonstigen Behältnis verwendet werden kann.
[0039] Bei der Ausführungsform der Fig. 8 sind die beiden Teile der Löffelschale 31, nämlich
der Randring 32 und das Schalenteil 33 jeweils einstückig mit Schaftstummeln 50 und
51 versehen, an denen wahlweise verschieden ausgeführte, gerade oder gebogene Stielschäfte
52 bzw. 53 austauschbar befestigt werden können.
[0040] Ein solcher austauschbarer Stielschaft 53 ist in Fig. 9 geschnitten dargestellt.
Man erkennt dabei an seinem vorderen Ende eine Ausnehmung 54, die zur Aufnahme des
Schaftstummels 51 dient. Zum Fixieren der beiden Stielschäfte 52 und 53 auf den Schaftstummeln
50 bzw. 51 können nicht dargestellte Querstifte vorgesehen sein, die sich leicht lösen
und fixieren lassen.
[0041] Das in den Fig. 12 und 13 dargestellte Eßbesteck unterscheidet sich von demjenigen
der Fig. 5 und 6 lediglich dadurch, daß eine andere Verriegelungsvorrichtung vorgesehen
ist. Diese besteht aus einem, am vorderen Ende des Stielschaftes 34 schwenkbar befestigten,
U-förmigen Drahtbügel 55, der wie in Fig. 12 dargestellt ist, über das vordere Ende
des Stielschaftes 35 geschwenkt werden kann, um diesen gegen die Spreizbewegung, die
auch in diesem Falle von einer Spreizfeder bewirkt wird, zu hindern.
[0042] In den Fig. 10 und 11 ist in Längsrichtung geschnitten ein Eßbesteck dargestellt,
das in wesentlichen dem Eßbesteck der Fig. 5 und 6 in geöffnetem und geschlossenem
Zustand entspricht.
[0043] Während die Löffelschale 31 völlig gleich ausgebildet ist wie beim Eßbesteck der
Fig. 5 und 6, weist das Eßbesteck der Fig. 10 und 11 eine andere Verriegelungsvorrichtung
43/1 sowie eine anders gestaltete Spreizfeder 45/1 auf.
[0044] Die Verriegelungsvorrichtung 43/1 besteht aus einer schwenkbaren Sperrklinke 56,
die auf einem Lagerzapfen 57 schwenkbar in einer Ausnehmung 58 des Stielschaftes 34
gelagert ist und unter dem Einfluß einer Drehfeder 59 steht. Zur Aufnahme der Sperrklinke
56 ist der Stielschaft 35 ebenfalls mit einer Ausnehmung 60 versehen, die auf der
Innenseite eine schräge Auslenkfläche 61 für die Sperrklinke 56 aufweist.
[0045] Im geschlossenen Zustand der Fig. 11, übergreift die Sperrklinke 56 mit ihrer Sperrnase
62 den äußeren Rand 63 der Ausnehmung 60 des Stielschaftes 35, so daß die beiden Stielschäfte
34 und 35 zusammengehalten und die Löffelschale 31 in geschlossenem Zustand gehalten
wird.
[0046] Zum Lösen der Verriegelungsvorrichtung 43/1 wird die Sperrklinke 56 entgegen der
Wirkung der Drehfeder 59 in Richtung des Pfeiles 67 verschwenkt, um den Stielschaft
35 freizugeben, so daß die Spreizfeder 45/1 das Eßbesteck in der in Fig. 10 dargestellten
Weise scherenartig öffnen kann.
[0047] Die hier vorgesehene Spreizfeder 45/1 besteht aus einem im wesentlichen S-förmig
gebogenen Federstahlband, die mit einem Ende 64 in einer innenseitigen Längsnut 65
des Stielschaftes 35 befestigt ist und mit dem anderen Ende 66 lose und somit in Längsrichtung
verschiebbar an der Innenseite des Stielschaftes 34 anliegt.
[0048] Bei der Ausführungsform der Fig. 14 und 15 sind der Randring 32 und das Schalenteil
33 der Löffelschale 31 jeweils mit Stielschäften 34/1 und 35/1 versehen, die auch
im geschlossenen Zustand der Löffelschale 31 (siehe Fig. 14) einen spitzen Winkel
α von etwa 15° bis 20° miteinander bilden, so daß ihre beiden gegeneinander abgebogenen
Endabschnitte 74 und 75 einen größeren Abstand voneinander haben als die in geschlossenem
Zustand eng aneinanderliegenden geraden Stielschäfte 34 und 35 der bisher beschriebenen
Ausführungsformen. Zum selbsttätigen Öffnen der Löffelschale 31 ist auch zwischen
diesen Stielschäften 34/1 und 35/1 eine in diesem falle zweiteilige Spreizfeder 45/2
angeordnet.
[0049] Durch diesen größeren Abstand ist es für einen Bediener bzw. Benutzer leichter, eine
höhere manuelle Schließkraft auf die beiden Stielschäfte 34/1 und 35/1 und somit auch
auf die Schneidkanten 48 und 48/1 der Löffelschale 31 auszuüben.
[0050] Um auch bei dieser Ausführung die Löffelschale 31 in geschlossenem Zustand verriegeln
zu können, sind die abgebogenen Endabschnitte 74 und 75 der beiden Stielschäfte 34/1
und 35/1 mit einer Verriegelungsvorrichtung 43/2 versehen.
[0051] Diese besteht im wesentlichen aus einer am Endabschnitt 74 angebrachten Sperrklinke
76, die mit einer Sperrnase 77 mit einem Sperrzahn 78 des gegenüberliegenden Endabschnittes
75 des Stielschaftes 35/1 in rastenden Eingriff gebracht werden kann, wie es in Fig.
14 dargestellt ist.
[0052] Durch ein weiteres Zusammendrücken der beiden Stilschäfte 34/1 und 35/1 kann diese
Rastverbindung wieder gelöst werden, damit die Spreizfeder 45/2 die Löffelschale 31
wieder öffnen kann, wie es in Fig. 15 dargestellt ist.
[0053] Mit einer solchen an sich bekannten Verriegelungsvorrichtung 43/2 läßt sich dieses
Eßbesteck sehr einfach sowohl zum Zerschneiden und Zerkleinern von Speisen als dazu
benutzen, diese zerkleinerten oder andere Speisen mit der geschlossenen Löffelschale
31 zum Munde zu führen.
[0054] Schließlich ist in Fig. 16 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Eßbesteckes
dargestellt, die im wesentlichen der Ausführungsform der Fig. 8 entspricht, bei der
jedoch die beiden austauschbaren Stielschäfte 52/1 und 53/1 eine gebogene Form haben.
Diese gebogene Form der Stielschäfte 52/1 und 53/1 kann für einhändige Benutzer mit
motorischen Arm- und/oder Handbehinderungen eine besonderer Art von Vorteil haben.
Bedarfsweise können auch Stielschäfte mit beliebigen anderen Formen eingesetzt werden.
[0055] Die Anwendung und Funktionsweise dieser in Fig. 16 dargestellten Ausführungsform
ist im übrigen die gleiche wie bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 8 und 9.
1. Eßbesteck mit einer an einem Stiel befestigten Löffelschale,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Löffelschale (1, 31) und der Stiel (6) jeweils zweiteilig ausgebildet sind
und ein erstes und zweites Schalenteil (2, 3; 32, 33) sowie einen ersten und zweiten
Stielschaft (4, 5; 34, 34/1, 35, 35/1; 52, 53; 52/1, 53/1) bilden, und
daß das erste Schalenteil (2, 32) mit dem ersten Stielschaft (4; 34; 35/1; 52; 52/1)
und das zweite Schalenteil (3; 33) mit dem zweiten Stielschaft (5; 35; 34/1; 53; 53/1)
starr verbunden ist, und
daß die Stielschäfte (4 bis 53/1) durch ein Scherengelenk (7, 37) miteinander verbunden
und scherenartig gegeneinander bewegbar sind, und
daß die Schalenteile (2, 3;, 32, 33) jeweils scherenartig zusammenwirkende Schneidkanten
(8, 9; 48, 48/1) aufweisen.
2. Eßbesteck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Scherengelenk (7, 37) in
Randnähe der Löffelschale (1, 31) angeordnet ist.
3. Eßbesteck nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stielschäfte
(4, 5; 34, 34/1, 35, 35/1; 53, 54; 53/1, 54/1) und Schalenteile (2, 3; 32, 33) mittels
einer Spreizfeder (15, 45, 45/1, 45/2) spreizbar sind.
4. Eßbesteck nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizfeder (15, 45, 45/1,
45/2) zwischen den beiden Stielschäften (4, 5; 34, 34/1; 35, 35/1; 53, 54; 53/1, 54/1)
angeordnet ist.
5. Eßbesteck nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Löffelschale
(1) zumindest annähernd längsmittig geteilt ist.
6. Eßbesteck nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Löffelschale
(31) entlang einer Ringlinie (47) geteilt ist, so daß ein in sich geschlossener Randring
(32) mit dem ersten Stielschaft (36, 35/1) und ein innerer Schalenteil (33) mit dem
zweiten Stielschaft (35, 34/1) verbunden ist.
7. Eßbesteck nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalenteile
(2, 3; 32, 33) in ihrer Schließlage mittels eines an den beiden Stielschäften (4,
5; 34, 34/1, 35, 35/1; 53, 54; 53/1, 54/1) wirksamen Verriegelungsvorrichtung (20,
43, 43/1, 43/2, 55) verriegelbar sind.
8. Eßbesteck nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung
aus einem an einem Stielschaft (5) beweglich geführten Riegel besteht, der in seiner
Sperrstellung mit einer Sperrnase (21) eine Sperrkante (22) des anderen Stielschafts
(4) oder Schalenteils (2) hintergreift.
9. Eßbesteck nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung
(43) einen in einem Stielschaft (35) verschiebbar gelagerten Riegelzapfen (44) aufweist,
der in Sperrlage mit einer Sperrnase (39) eine Sperrschulter (40) des anderen Stielschaftes
(34) hintergreift.
10. Eßbesteck nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung
(43/1) eine gefedert in Sperrlage gehaltene Sperrklinke (56) aufweist.
11. Eßbesteck nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stielschäfte
(52, 53; 52/1, 53/1, 34/1, 35/1) gegenseitig und gegen Stielschäfte anderer Form austauschbar
an den Schalenteilen (32, 33)befestigt sind.
12. Eßbesteck nach einem der Ansprüche 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkante
(9) des einen Schalenteils (3) mit einer Dichtleiste (9') die Schneidkante (8) des
anderen Schalenteils (2) untergreift.