[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine vertikale Schlauchbeutelmaschine mit einem
Zuführsystem für einen die Schlauchbeutel bildenden Hüllstoff, einem Füllrohr, um
das der Hüllstoff zur Bildung eines Schlauches geführt wird und das zur Einfüllung
des zu verpackenden Materiales dient, einer Längsnahtschweißvorrichtung, einer Quernahtschweißvorrichtung
zur Ausbildung einer unteren und einer oberen Querschweißnaht an einem Schlauchbeutel,
einer Hebevorrichtung für den gefüllten, noch nicht mit der oberen Querschweißnaht
versehenen Schlauchbeutel und einer unterhalb der Quernahtschweißvorrichtung vorgesehenen
Faltvorrichtung mit zwei Faltorganen für den Hüllstoff am oberen Schlauchbeutelendbereich.
[0002] Eine derartige vertikale Schlauchbeutelmaschine ist aus der DE 195 47 860 C2 bekannt.
Bei der bekannten Schlauchbeutelmaschine ist die Faltvorrichtung relativ zur Vorrichtung
zur Erzeugung der Querschweißnähte auf- und abbewegbar, und die Hebevorrichtung und
die Faltvorrichtung sind so gesteuert angetrieben, daß die Faltvorrichtung und der
gefüllte Schlauchbeutel zum Falten des Hüllstoffes auf die Füllgutoberfläche relativ
zur Vorrichtung zur Erzeugung der Querschweißnähte und zum Füllrohr angehoben werden.
Zum Falten des Hüllstoffs auf die Füllgutoberfläche führen somit die Hebevorrichtung
und die Faltvorrichtung gemeinsam eine Aufwärtsbewegung durch. Hierdurch wird erreicht,
daß der Hüllstoff eng auf die Füllgutoberfläche umgelegt werden kann, so daß nahezu
kein Luftraum mehr über der Füllgutoberfläche verbleibt. Die obere Querschweißnaht
kann daher in einem besonders geringen Abstand von der Füllgutoberfläche angeordnet
werden.
[0003] Es sind ferner bereits vertikale Schlauchbeutelmaschinen bekannt (DD 114 040), die
eine Hebevorrichtung zum Anheben des gefüllten, noch nicht mit der oberen Querschweißnaht
versehenen Schlauchbeutels aufweisen, um durch Anheben des Schlauchbeutels eine Gewichtsentlastung
der Schweißnaht zu erreichen. Bei dieser bekannten Maschine wird der Schlauch,wenn
sich die Schweißbacken der Schweißlage nähern, einem Vakuum ausgesetzt, so daß sich
der Hüllstoff eng um den Füllstoff schmiegt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vertikale Schlauchbeutelmaschine der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die auf besonders einfache und kostengünstige
Weise ein Umfalten des Hüllstoffes auf die Füllgutoberfläche im Schlauchbeutel unter
Herausdrücken der Luft in diesem Bereich ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Maschine der angegebenen Art dadurch
gelöst, daß die Faltvorrichtung vertikal unbeweglich angeordnet ist und die Hebevorrichtung
und die Faltvorrichtung so gesteuert angetrieben sind, daß zum Falten des Hüllstoffes
auf die Füllgutoberfläche der gefüllte Schlauchbeutel relativ zur Faltvorrichtung
angehoben und die beiden Faltorgane der Faltvorrichtung horizontal einwärts bewegt
werden, derart, daß der Hüllstoff zwischen den Faltorganen und der Füllgutoberfläche
geführt straff gehalten wird.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird somit lediglich die Hebevorrichtung und damit
der gefüllte Schlauchbeutel in Vertikalrichtung bewegt, während die Faltvorrichtung
ausschließlich horizontal bewegt wird. Es wurde festgestellt, daß eine Vertikalbewegung
der Faltvorrichtung zum Umfalten des Hüllstoffs nicht unbedingt erforderlich ist,
wenn das Ausdrücken der Luft in diesem Bereich des Schlauchbeutels im Vordergrund
steht und weniger Wert auf die Qualität der Faltung gelegt wird. Die Faltvorrichtung
muß daher lediglich in Horizontalrichtung bewegt werden, wobei gleichzeitig mit der
Hubbewegung des Schlauchbeutels die beiden Faltorgane der Faltvorrichtung horizontal
einwärts bewegt werden, so daß der Hüllstoff zwischen den Faltorganen und der Füllgutoberfläche
geführt straff gehalten wird. Nach Beendigung der Hubbewegung des Schlauchbeutels
haben beide Faltorgane ihre innerste Endstellung erreicht, wobei in diesem Zustand
der Hüllstoff straff an der Füllgutoberfläche anliegt. Es kann dann die obere Querschweißnaht
erzeugt werden.
[0007] Durch das Einwärtsbewegen der beiden Faltorgane bei gleichzeitigem Anheben des Schlauchbeutels
wird der zur Verfügung gestellte Hüllstoff eng und straff an die Füllgutoberfläche
gedrückt, wobei die sich in diesem Bereich des Schlauchbeutels befindliche Luft herausgedrückt
wird. Es verbleibt daher kein Luftpolster unterhalb der oberen Querschweißnaht.
[0008] Die erfindugsgemäß vorgeschlagene Lösung, bei der die Faltvorrichtung während des
Betriebes nicht angehoben wird, hat gegenüber der aus der DE 195 47 860 C2 bekannten
Lösung insofern gewisse Nachteile, als daß hiermit keine besonders hohe Qualität der
Faltung erreicht wird, d.h. es wird kein absolut spannungsfreies Einwärtsfalten des
Hüllstoffes erzielt. Demgegenüber ist jedoch die Maschine einfacher ausgebildet und
somit kostengünstiger.
[0009] Die Quernahtschweißvorrichtung kann bei dieser Ausführungsform in herkömmlicher Form
ausgebildet sein, beispielsweise als Einheit zur Ausbildung der unteren und oberen
Querschweißnaht. Beide Querschweißnähte können jedoch auch von getrennten Vorrichtungen
gebildet werden.
[0010] Zweckmäßigerweise ist die Faltvorrichtung an der Quernahtschweißvorrichtung befestigt.
Dabei sind insbesondere die Führungen der Faltorgane der Faltvorrichtung an den Schweißbackenträgern
der Quernahtschweißvorrichtung fixiert. Mit dieser Ausführungsform führen somit die
Schweißbacken und die beiden Faltorgane eine gemeinsame Einwärts- und Auswärtsbewegung
durch. Wenn die Faltorgane ihre innere Endstellung erreichen und damit die Luft vollständig
abgedrückt ist, haben auch die Schweißbacken ihre Schweißstellung erreicht, so daß
der Schweißvorgang beginnen kann.
[0011] Wie erwähnt, ist die Faltvorrichtung vertikal unbeweglich angeordnet. Dies erfährt
jedoch vorzugsweise insofern eine Ausnahme, als daß die Faltvorrichtung in Anpassung
an geringere Füllstandsschwankungen im Schlauchbeutel vertikal verstellbar ist, und
zwar relativ zur Querschweißnahtvorrichtung. Diese Verstellung kann manuell oder automatisch
erfolgen. Eine derartige Verstellbarkeit hat jedoch nichts mit der vertikalen Unbeweglichkeit
im Betrieb der Maschine zu tun.
[0012] Vorzugsweise wird die Hebevorrichtung über eine Strecke angehoben, die etwa der Breite
des Schlauchbeutels entspricht. Dadurch wird eine solche Länge Hüllmaterial zur Verfügung
gestellt, wie sie für das Umfalten des Hüllmateriales auf die Füllgutoberfäche über
die Breite des Schlauchbeutels benötigt wird, wobei natürlich von jeder Seite unterhalb
der Schweißbacke nur etwa der halben Breite des Schlauchbeutels entsprechendes Hüllmaterial
umgefaltet wird. Dadurch wird durch das Anheben exakt soviel Hüllmaterial zur Vefügung
gestellt, wie für das Umfalten eng anliegend am Füllgut benötigt wird.
[0013] Während der Faltbewegung des Hüllstoffes kann auch zusätzlich Hüllstoft zugeführt
werden. Hierdurch wird eine Reduzierung des Hubs der Hebevorrichtung erreicht. Dies
ist bei der Steuerung der Bewegungen der Hebevorrichtung zu berücksichtigen.
[0014] Bei unbedrucktem Hüllstoff können geringe Füllstandsschwankungen auch mit dem Hüllstoffabzug
ausgeglichen werden.
[0015] Die Faltvorrichtung weist vorzugsweise zusätzlich zu den zwei Faltorganen Seitenfalter
auf, die bei einem rechteckigen Schlauchbeutel ein Umfalten des Hüllstoffes auf den
schmaleren Stirnseiten bewirken. Diese Seitenfalter können vorzugsweise in der Form
eines Flachstückes ausgebildet sein.
[0016] Diese Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Vertikalschnitt durch einen Teil einer vertikalen Schlauchbeutelmaschine, wobei
die linke Hälfte der Figur den abgesenkten und die rechte Hälfte der Figur den angehobenen
Zustand der Hebevorrichtung zeigt;
- Figur 2
- einen Horizontalschnitt durch den Teil der Maschine der Figur 1 zwischen Quernahtschweißvorrichtung
und darunter angeordneter Faltvorrichtung.
[0017] Figur 1 zeigt die wesentlichen Teile einer vertikalen Schlauchbeutelmaschine, die
für die vorliegende Erfindung von Interesse sind. Ein geeigneter Hüllstoff 2, beispielsweise
aus Polyethylen, wird über ein Zuführsystem (nicht gezeigt) um ein rechteckiges Füllrohr
1 gelegt, so daß ein Schlauch gebildet wird. Geeignete Fördereinrichtungen (nicht
gezeigt) bewegen den Schlauch taktweise in der Figur von oben nach unten. Eine Längsnahtschweißvorrichtung
(nicht gezeigt) schweißt die Ränder des Hüllstoffes zusammen.
[0018] In einem geringen Abstand vom unteren Ende des Füllrohres 1 ist eine Quernahtschweißvorrichtung
3 angeordnet. Diese dient zur Erzeugung einer oberen Querschweißnaht für einen unteren
Schlauchbeutel und zur Erzeugung einer unteren Querschweißnaht für einen oberen Schlauchbeutel.
Die Quernahtschweißvorrichtung 3 besitzt zwei beidseitig des Füllrohres angeordnete
Schweißbacken 13, von denen der Schweißbacken der linken Figurhälfte in der zurückgezogenen
Stellung und der Schweißbacken in der rechten Figurhälfte in der einwärts bewegten
Schweißstellung dargestellt sind. Die Schweißbacken 13 werden über ein geeignetes
Hubsystem 5 einwärts und auswärts bewegt. Die Funktionsweise dieser Schweißbacken
ist bekannt und stellt keinen Teil der vorliegenden Erfindung dar.
[0019] Unterhalb der Quernahtschweißvorrichtung 3 befindet sich eine Faltvorrichtung 14,
von der zwei weitere Organe 6 dargestellt sind, die sich beidseitig des Füllrohres
1 befinden. Die Faltorgane 6 sind an den Schweißbackenträgern befestigt, ebenfalls
die Führungen für die vertikale Verstellung, so daß sich die Schweißbacken und Faltorgane
bei der Betätigung der Hubeinrichtung 5 gemeinsam einwärts und auswärts bewegen. Figur
2 zeigt,daß die Faltvorrichtung 14 neben den Hauptfaltorganen 6 sogenannte Seitenfalter
11 aufweist, die den Hüllstoft an den Stirnseiten der Schlauchbeutel falten.
[0020] Der am unteren Ende bereits mit einer Querschweißnaht versehene und mit Füllgut 8
befüllte Schlauchbeutel 12 ruht in einer Hebevorrichtung 9. Die Hebevorrichtung 9
besitzt wegklappbare Elemente, die in weggeklapptem Zustand ein Nachuntenfallen des
fertigen Schlauchbeutels 12 ermöglichen.
[0021] Die Hebevorrichtung 9 ist mit einem Hubsystem 10 verbunden, das ein Anheben des Schlauchbeutels
ermöglicht. Der linke Teil der Figur 1 zeigt die Hebevorrichtung im abgesenkten Zustand,
während der rechte Teil die Hebevorrichtung im angehobenen Zustand zeigt. Dabei ist
die Hebevorrichtung um eine Strecke angehoben, die etwa der Breite B des Beutels entspricht.
[0022] Mit 7 ist die Füllgutoberfläche bezeichnet.
[0023] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf die Faltvorrichtung, wobei im oberen Teil die Hauptfaltorgane
6 in ihrer zurückgezogenen äußeren Stellung gezeigt sind, während der untere Teil
der Figur die Faltorgane 6 im Einwärtsstand zeigt. Der Seitenfalter 11 ist im einwärtsbewegten
Zustand der Faltorgane 6 ebenfalls einwärts bewegt, und zwar derart, daß das Hüllmaterial
seitlich um den Betrag B/2 nach innen gefaltet worden ist.
[0024] Die Maschine funktioniert in der folgenden Weise:
[0025] Nach dem Auffüllen des Schlauchbeutels 12 mit Füllgut 8 (auch dieser Zustand ist
im linken Teil der Figur 1 gezeigt) beginnt die Hubeinrichtung 10 die Hebevorrichtung
9 zu heben. In Verbindung mit dieser Hubbewegung bewegen sich die beiden Schweißbacken
13 zusammen mit den beiden Faltorganen 6 horizontal nach innen, d.h in Richtung auf
die Beutelachse. Durch das Anheben des gefüllten Schlauchbeutels 12 wird zusätzlicher
Hüllstoff im Bereich der Schweißbacken 3 und Faltorgane 6 zur Verfügung gestellt,
so daß die beiden Faltorgane 6 den Hüllstoff nach innen auf die Füllgutoberfläche
falten können. Der rechte Teil der Figur 1 zeigt die entsprechende Endstellung der
Faltorgane 6, in der der Hüllstoff glatt und straff an der Füllgutoberfläche anliegt
und mit dem von der anderen Seite einwärts bewegten Hüllstoff zur Bildung einer Querschweißnaht
verschweißt werden kann. Die Faltvorrichtung 14 führt dabei ausschließlich eine Horizontalbewegung
durch. Eine Anpassung der Faltvorrichtung an mögliche Füllstandsschwankungen ist über
eine manuelle Höhenverstellung möglich. In Verbindung mit der Einwärtsbewegung der
Hauptfaltorgane bewegen sich auch die Seitenfalter 11 nach innen in die im unteren
Teil der Figur 2 gezeigte Stellung, so daß danach die Querschweißnaht erzeugt werden
kann.
1. Vertikale Schlauchbeutelmaschine mit einem Zuführsystem für einen die Schlauchbeutel
bildenden Hüllstoft, einem Füllrohr, um das der Hüllstoft zur Bildung eines Schlauches
geführt wird und das zur Einfüllung des zu verpackenden Materiales dient, einer Längsnahtschweißvorrichtung,
einer Quernahtschweißvorrichtung zur Ausbildung einer unteren und einer oberen Querschweißnaht
an einem Schlauchbeutel, einer Hebevorrichtung für den gefüllten, noch nicht mit der
oberen Querschweißnaht versehenen Schlauchbeutel und einer unterhalb der Quernahtschweißvorrichtung
vorgesehenen Faltvorrichtung mit zwei Faltorganen für den Hüllstoff am oberen Schlauchbeutelendbereich,
dadurch gekennzeichnet, daß die Faltvorrichtung (14) vertikal unbeweglich zur Quernahtschweißvorrichtung
(3) angeordnet ist und die Hebevorrichtung (9) und die Faltvorrichtung (14) so gesteuert
angetrieben sind, daß zum Falten des Hüllstoffes (2) auf die Füllgutoberfläche (7)
der gefüllte Schlauchbeutel (12) relativ zur Faltvorrichtung (14) angehoben und die
beiden Faltorgane (6) der Faltvorrichtung (14) horizontal einwärts bewegt werden,
derart, daß der Hüllstoff (2) zwischen den Faltorganen (6) und der Füllgutoberfläche
(7) geführt straff gehalten wird.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltvorrichtung (14) an
der Quernahtschweißvorrichtung (3) befestigt ist.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen der Faltorgane
(6) an den Schweißbackenträgern der Quernahtschweißvorrichtung (3) befestigt sind.
4. Maschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltvorrichtung
(14) in Anpassung an geringere Füllstandsschwankungen im Schlauchbeutel vertikal verstellbar
ist.
5. Maschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebevorrichtung
(9) über eine Strecke angehoben wird, die etwa der Breite (B) des Schlauchbeutels
entspricht.
6. Maschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während
der Faltbewegung des Hüllstoffes (2) zusätzlich Hüllstoft zugeführt wird.
7. Maschine nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die Faltvorrichtung
(14) zusätzlich zu den zwei Faltorganen (6) Seitenfalter (11) aufweist.
8. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichet, daß die Seitenfalter in der Form
von senkrecht stehenden Platten ausgebildet sind.