[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung mit einem eine Öffnung zur Entnahme eines
Füllgutes freigebenden Aufreissverschluss mit einer Aufreisshilfe, wobei der Öffnungsbereich
nach dem Aufreissen der Verpackung zum Einführen in den Mund zur direkten Einnahme
des Füllgutes geeignet ist.
[0002] Bekannte flexible Verpackungen für Schokoladeriegel, Bisquits, Fruchtzwerge und dgl.
essbare Süssigkeiten umfassen eine schlauchartige Umhüllung aus einem beidends über
eine Klebe- oder Siegelnaht verschlossene Umhüllung aus einem Folienmaterial. Zur
Entnahme des Füllgutes wird die Umhüllung an einem Ende aufgerissen, wobei der Aufreissvorgang
üblicherweise durch eine Aufreisshilfe in Form einer Kerbe oder einer Schwächungslinie
unterstützt wird. Durch die so entstandene Öffnung der schlauchartigen Verpackung
kann das an der Innenseite der Umhüllung gleitende Füllgut durch entsprechendes Drücken
am verschlossenen Ende durch die Öffnung aus der Verpackung geschoben werden. Diese
Verpackungsart eignet sich insbesondere zur direkten Einnahme des Füllgutes, wobei
der Öffnungsbereich nach dem Aufreissen der Verpackung in bzw. an den Mund geführt
wird. Hierbei lässt es sich kaum vermeiden, dass z.B. nach einer Berührung an der
Oberfläche der Verpackung anhaftende Bakterien und dgl. Krankheitserreger in den Mund
gelangen. Die Gefahr einer Ansteckung ist insbesondere bei Kindern als hauptsächliche
Konsumenten derart verpackter Süssigkeiten nicht zu unterschätzen.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die nach dem Öffnen ohne Gefahr einer Kontaminierung mit Fremdkeimen
zur direkten Einnahme des Füllgutes an oder in den Mund geführt werden kann.
[0004] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass die Verpackung zumindest im
Öffnungsbereich übereinanderliegende, voneinander gelöste oder lösbare, einen äusseren
und einen inneren Verpackungsteil bildende Lagen von Verpackungsmaterial aufweist
und die Aufreisshilfe am äusseren Verpakkungsteil so angeordnet ist, dass der äussere
Verpackungsteil vom inneren Verpackungsteil in einem Abstand zur Öffnung getrennt
und im Öffnungsbereich der innere Verpackungsteil freigelegt wird.
[0005] Beim Aufreissen der erfindungsgemässen Verpackung wird somit im Öffnungsbereich der
kontaminierte äussere Verpackungsteil entfernt, wodurch der keimfreie innere Verpackungsteil
freigelegt wird. Das auf diese Weise entstehende "aseptische Mundstück" kann deshalb
ohne Gefahr einer Infektion zur Entnahme des Füllgutes direkt an oder in den Mund
geführt werden.
[0006] Bei einer ersten Ausführungsvariante kann der innere Verpackungsteil ein rohr- oder
schlauchförmiges, ausserhalb des Öffnungsbereichs mit dem äusseren Verpackungsteil
verbundenes Einsatzteil sein. Das Einsatzteil kann sich jedoch auch über die gesamte
Länge der Verpackung erstrecken und muss in diesem Fall nicht zwingend am äusseren
Verpackungsteil haften.
[0007] Eine bevorzugte zweite Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Verpakkung umfasst
ein aus einer gegen das Innere der Verpackung gerichteten Folie und aus einer gegen
das Äussere der Verpackung gerichteten äusseren Folien aufgebautes Folienlaminat,
wobei die innere und die äussere Folie im Öffnungsbereich nicht oder mit einer im
Vergleich zur übrigen Verpackung geringeren Kraft aneinander haftet. Hierbei kann
es zweckmässig sein, zur Bildung der Öffnung an der inneren Folie eine zweite Aufreisshilfe
vorzusehen.
[0008] Die Aufreisshilfen umfassen insbesondere Kerben, linienförmige Teilschnitte oder
Perforationen und dgl. Schwächungslinien.
[0009] Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet für die erfindungsgemässe Verpackung liegt im Verpacken
von trink- und/oder essbaren Füllgütern, welche zur direkten Einnahme aus der Verpackung
in den Mund geeignet sind. Beispiele für, Verpackungen sind neben den eingangs genannten
schlauchförmigen Umhüllungen auch Beutel für Flüssigkeiten bzw. Getränke sowie für
pastöse Füllgüter. Bei den letztgenannten Verpackungen ist der Öffnungsbereich rohr-
oder schlauchartig ausgebildet.
[0010] Weiter Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
schematisch in
- Fig. 1 eine Seitenansicht einer schlauchförmigen Verpackung;
- Fig. 2 eine Seitenansicht eines Teils der Verpackung von Fig. 1 im geöffneten Zustand;
- Fig. 3 einen Querschnitt durch den Öffnungsbereich der Verpackung von Fig. 1 entlang
deren Linie I-I;
- Fig. 4 eine Seitenansicht einer Beutelverpackung;
- Fig. 5 einen Querschnitt durch den Öffnungsbereich der Beutelverpakkung von Fig. 4
nach deren Linie II-II.
[0011] Eine in Fig. 1 dargestellte Verpackung 10 für beispielsweise Schokoladeriegel weist
eine schlauchförmige Umhüllung 12 aus einem folienförmigen Werkstoff auf. Die beiden
Enden der Umhüllung 12 sind durch Siegelnähte 14, 16 verschlossen.
[0012] Wie in Fig. 3 detailliert dargestellt, umfasst die Umhüllung 12 ein aus einer gegen
das Innere der Verpackung gerichteten inneren Folie 22 und aus einer gegen das Äussere
der Verpackung gerichteten äusseren Folie 20 aufgebautes Folienlaminat 18. Die beiden
Folien 20, 22 sind über einen Permanentkleber 24 zum Folienlaminat 18 verbunden, wobei
im Öffnungsbereich der Verpakkung 10 eine klebstofffreie Zone 30 vorliegt. Diese klebstofffreie
Zone 30 ist von einer ersten Schwächungslinie 26 als erste Aufreisshilfe in der äusseren
Folie 20 und von einer zweiten Schwächungslinie 28 als zweite Aufreisshilfe in der
inneren Folie 22 begrenzt. Hierbei liegt die zweite Schwächungslinie 28 in der inneren
Folie 22 nahe dem durch die Siegelnaht 14 verschlossenen Ende der Verpackung 10 und
die erste Schwächungslinie 26 in der äusseren Folie 20 in einem Abstand a zur zweiten
Schwächungslinie 28.
[0013] Zum Öffnen der Verpackung 10 wird deren durch die Siegelnaht 14 verschlossenes Ende
ergriffen und von der übrigen Verpackung weggerissen. Bei diesem Vorgang wird die
äussere Folie 20 bei der ersten Schwächungslinie 26 und die innere Folie 22 bei der
zweiten Schwächungslinie 28 durchtrennt.
[0014] Fig. 2 zeigt die geöffnete Verpackung 10, die im Öffnungsbereich aus der inneren
Folie 22 der klebstofffreien Zone 30 besteht. Die zweite Schwächungslinie 28 entspricht
dem äusseren Rand 36 der entstandenen Öffnung 34. Das auf diese Weise entstandene,
aus der inneren Folie 22 bestehende ,,Mundstück" der Länge a ist keimfrei und kann
deshalb ohne gesundheitliche Bedenken zur Entnahme des Füllgutes - beispielsweise
eines Schokoladeriegels 32 - direkt in den Mund genommen werden.
[0015] Eine in Fig. 4 dargestellte Beutelverpackung für z.B. Getränke besteht aus einer
Folie oder einem Folienlaminat 42, das im Öffnungsbereich 44 schlauchförmig ausgebildet
ist. Der Öffnungsbereich 44 ist auf gleiche Weise wie das offene Ende der schlauchförmigen
Umhüllung von Fig. 1 über eine Siegelnaht 46 verschlossen. Im Gegensatz zu der in
Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist hier keine klebstofffreie Zone zur Trennung von
zwei Folienteilen des Laminates 42 vorgesehen. Anstelle der inneren Folie 22 der Verpackung
10 von Fig. 1 ist hier ein rohr- oder schlauchförmiges Einsatzteil 48 in die schlauchförmige
Umhüllung im Öffnungsbereich 44 eingesetzt. Hierbei bildet das gegen das verschlossene
Ende des schlauchförmigen Öffnungsbereichs 44 weisende Ende des Einsatzteils 48 die
spätere Öffnung 34 der Beutelverpackung 40. An seinem anderen Ende ist das Einsatzteil
48 ausserhalb des Öffnungsbereichs über eine Klebstoffschicht 52 mit der Folie 42
verklebt. Im Abstand a zum Rand 36 der Öffnung 34 des Einsatzteils 48 ist die Folie
42 mit einer Schwächungslinie 50 als Aufreisshilfe versehen.
[0016] Zum Öffnen der Beutelverpackung 40 wird die Folie 42 im Bereich der Siegelnaht 46
ergriffen und abgerissen. Bei diesem Vorgang wird die Folie 42 an der Schwächungslinie
50 getrennt, so dass nach dem Wegreissen der Folie 42 im Öffnungsbereich das Einsatzteil
48 über die Länge a als keimfreies "Mundstück" an der Verpackung verbleibt.
[0017] Als Folienlaminate zur Herstellung der erfindungsgemässen Verpackungen eignen sich
beispielsweise Laminate 18 mit der inneren Folie 22 aus beispielsweise Polyethylen,
Polypropylen, deren Copolymeren oder lonomeren und der äusseren Folie 20, die selbst
eine Verbundfolie sein kann, mit einer äusseren Teilfolie aus beispielsweise orientiertem
Polyethylenterephthalat (PET) oder orientiertem Polypropylen (oPP) und einer inneren
Teilfolie aus beispielsweise orientiertem Polyamid oder Aluminium. Alternativ kann
die innere Teilfolie metallisiert oder mit einer keramischen Schicht wie SiO
x versehen sein. Der Permanentkleber 24 zwischen der äusseren Folie 20 und der inneren
Folie 22 kann beispielsweise ein Kleber auf der Basis von Polyurethan sein. Anstelle
eines Permanentkleberauftrags kann die Verbindung der äusseren Folie 20 mit der inneren
Folie 22 auch mittels einer Extrusionsbeschichtung durchgeführt werden.
[0018] Die zur Herstellung der erfindungsgemässen Verpackung geeigneten Folienlaminate sind
nicht auf die oben erwähnten Beispiele beschränkt und werden aufgrund der an die Verpackung
gestellten Anforderungen wie z.B. Siegelbarkeit, mechanischer Schutz und Stabilität,
Aroma-, Sauerstoff,- und Wasserdampfbarrieren, Bedruckbarkeit, thermische Stabilität
usw. ausgewählt.
1. Verpackung mit einem eine Öffnung (34) zur Entnahme eines Füllgutes freigebenden Aufreissverschluss
mit einer Aufreisshilfe (26,50), wobei der Öffnungsbereich nach dem Aufreissen der
Verpackung zum Einführen in den Mund zur direkten Einnahme des Füllgutes geeignet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verpackung zumindest im Öffnungsbereich übereinanderliegende, voneinander gelöste
oder lösbare, einen äusseren (20,42) und einen inneren Verpackungsteil (22,48) bildende
Lagen von Verpackungsmaterial aufweist und die Aufreisshilfe am äusseren Verpackungsteil
so angeordnet ist, dass der äussere Verpackungsteil (20,42) vom inneren Verpackungsteil
(22,48) in einem Abstand (a) zur Öffnung (34) getrennt und im Öffnungsbereich der
innere Verpackungsteil (22,48) freigelegt wird.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Verpackungsteil
ein rohr- oder schlauchförmiges, ausserhalb des Öffnungsbereichs mit dem äusseren
Verpackungsteil verbundenes Einsatzteil (48) ist.
3. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Verpackungsteil
ein sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Verpackung erstreckendes Einsatzteil
(48) ist.
4. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein aus einer gegen das
Innere der Verpackung gerichteten inneren Folie (22) und aus einer gegen das Äussere
der Verpackung gerichteten äusseren Folie (20) aufgebautes Folienlaminat (18) umfasst,
wobei die innere und die äussere Folie im Öffnungsbereich nicht oder mit einer im
Vergleich zur übrigen Verpackung geringeren Kraft aneinander haften.
5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der Öffnung (34)
an der inneren Folie (22) eine zweite Aufreisshilfe (28) angeordnet ist.
6. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreisshilfen
(26,28) Kerben, linienförmige Teilschnitte oder Perforationen und dgl. Schwächungslinien
umfassen.
7. Verwendung einer Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum Verpacken von zur
direkten Einnahme aus der Verpackung in den Mund geeigneten trink- und/oder essbaren
Füllgütern.